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- Der Konsum von E-Zigaretten nimmt zu
- Montag, 4. November 2024
- Düsseldorf – Der Konsum von E-Zigaretten in Deutschland nimmt einer Untersuchung zufolge zu, vor allem Einweg-Modelle sind gefragt. Das geht aus einer Erhebung (Addiction; DOI: 10.1111/add.16675; https://doi.org/10.1111/add.16675) der Universitätsklinik Düsseldorf zum Rauchverhalten hervor, an der 92.327 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen hatten.
- „Besonders der Konsum von Einweg-E-Zigaretten hat stark zugenommen“, hieß es. Sie seien vor allem bei jüngeren Menschen beliebt. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg fordert ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten. In der Regel erhielten E-Zigaretten Nikotin – ein Nervengift, das schnell abhängig mache, betonte das Forscherteam.
- Für die Düsseldorfer Debra-Studie waren nach Angaben der Uniklinik von 2016 bis 2023 Frauen und Männer im Alter von 14 bis 99 Jahren persönlich zum Konsum von E-Zigaretten befragt worden.
- In Deutschland sind demnach vor allem 3 unterschiedliche E-Zigaretten-Modelle erhältlich: Einweg-E-Zigaretten, die nach etwa 600 Zügen leer sind und weggeworfen werden, Pod-Modelle, die mit bereits gefüllten, austauschbaren Patronen gekauft werden und somit wiederverwendbar sind, und Tank-Modelle, bei denen ein Tank für das Liquid von den Nutzern selbst befüllt wird – auch diese Variante ist wiederverwendbar.
- 2016 lag der Anteil der E-Zigaretten-Konsumenten bundesweit bei 1,6 %, aktuell (2023) konsumieren laut Debra-Studie 2,2 % der Bevölkerung E-Zigaretten. Der Anteil der Menschen, die klassische Tabakzigaretten rauchen, sei in dem Zeitraum mit rund 30 % auf hohem Niveau geblieben.
- Unter den E-Zigaretten seien inzwischen Einwegmodelle die am häufigsten genutzte Variante in Deutschland. „Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge, denn Einweg-E-Zigaretten sind aufgrund ihrer Eigenschaften – wie der großen Vielfalt an Aromen und ihrem farbenfrohen Design – besonders bei jungen Menschen beliebt“, sagte Forscherin Stephanie Klosterhalfen vom Institut für Allgemeinmedizin des Uniklinikums.
- Wegwerfmodelle bei Jüngeren beliebt
- Menschen, die Einweg-E-Zigaretten nutzen, sind den Angaben zufolge im Durchschnitt etwa 4 Jahre jünger als Personen, die die Tankvariante oder Podmodelle nutzen. Sie sind außerdem häufiger weiblich und kombinieren E-Zigaretten auch mit dem Rauchen von klassischen Tabak-Zigaretten.
- „Junge Menschen sind besonders gefährdet, nikotinabhängig zu werden, und laufen Gefahr, an den Folgen des Konsums von E-Zigaretten und Tabak zu erkranken“, mahnte Suchtforscher und Studienleiter Daniel Kotz.
- Eine stärkere Kontrolle von Nikotin- und Tabakprodukten sei dringend notwendig. Vor allem zum Schutz von Kindern und Jugendlichen müssten diese Produkte höher besteuert, ihre Verfügbarkeit und Sichtbarkeit stark eingeschränkt werden.
- Krebsforschungszentrum sieht alarmierende Ergebnisse
- Die Zahlen der Debra-Studie belegten erstmals empirisch für Deutschland, das Einweg-E-Zigaretten vor allem unter jungen Menschen beliebt seien, sagte Expertin Ute Mons vom Krebsforschungszentrum. Zwar sei der Anteil der Nutzung von E-Zigaretten in der Bevölkerung insgesamt sehr gering und der Konsum weiterhin deutlich seltener als das Rauchen von Tabak-Zigaretten.
- „Allerdings ist die große Beliebtheit von Einweg-E-Zigaretten unter Jugendlichen höchst alarmierend, da die Gefahr einer Nikotinabhängigkeit hoch ist und ein Risiko für gesundheitliche Folgeschäden – insbesondere Atemwegserkrankungen wie Asthma – besteht.“
- Die erschwinglichen Kaufpreise und die vielfältigen Aromen machen Einwegangebote gerade für junge Menschen attraktiv, so Mons. Und: „Das Jugendschutzgesetz wird offensichtlich regelmäßig unterlaufen.“ Allein schon aus Gründen des Jugendschutzes und des Verbraucherschutzes sei der Gesetzgeber in der Verantwortung, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
- Verbrauch von Ressourcen und Schaden für die Umwelt
- „Hinzu kommt, dass die als Wegwerfprodukte konzipierten Einweg-E-Zigaretten auch aus umweltpolitischer Perspektive höchst fragwürdig sind.“ Aus Sicht des Deutschen Krebsforschungszentrums ist daher ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten dringend geboten, wie Mons, Leiterin der Abteilung Primäre Krebsprävention beim DKFZ, betonte.
- In früheren Angaben hatte das Umweltbundesamt besonders mit Blick auf die Einweg-Modelle von einer enormen Ressourcenverschwendung gesprochen. Zudem bestehe die Gefahr, dass die Geräte nicht ordnungsgemäß und umweltgerecht entsorgt würden, sondern vor allem in öffentlichen Abfalleimern landeten. © dpa/aerzteblatt.de
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