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Jun 3rd, 2025
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  1. KSC-Kapitän mit starken Statistiken
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  3. Eichner? "Bis zum Ende meiner Karriere": Wanitzek im Interview
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  5. Seit 2017 ist Marvin Wanitzek in Karlsruhe. Im Interview spricht der Kapitän über seine Pläne mit dem KSC, die Gründe seiner Vertragsverlängerung und notwendige Kaderveränderungen. Außerdem erklärt er die besondere Verbindung zu Trainer Christian Eichner.
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  7. Er ist der "Mister KSC" - Marvin Wanitzek. Mit seiner Spielintelligenz, seinen sehenswerten Toren und Assists sowie seinen Führungsqualitäten prägt er das Team des Zweitligisten.
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  9. Wanitzek geht voran - und das noch viele Jahre. Der 32-jährige offensive Mittelfeldspieler hat seinen bis 2027 laufenden Vertrag vorzeitig verlängert - bis 2029. Und das trotz lukrativer Anfragen aus der Bundesliga und dem Ausland.
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  11. Der gebürtige Badener bleibt in der Heimat. Bis es wieder losgeht, macht er Urlaub - Zeit für die Familie, Zeit zum Abschalten vom Fußballstress. Dass sich der Vollprofi dennoch fit hält und auf seine Ernährung achtet, ist für ihn selbstverständlich.
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  14. Herr Wanitzek, der KSC hat den Aufstieg zwar verpasst, aber es gab für Sie einiges zu feiern: Spieler der Saison, 13 Tore, 15 Assists und die Vertragsverlängerung.
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  16. Die persönliche Bestleistung bei den Scorerpunkten war natürlich toll. Als Mittelfeldspieler da ganz vorne mit dabei zu sein, ist schon eine Hausnummer. Dazu habe ich keine einzige Spielminute verpasst - unser Trainer Christian Eichner hat mich jedes Spiel über die volle Distanz spielen lassen. Darauf bin ich schon stolz. Ich war und bin fit und das bestätigt mir, dass ich außerhalb des Platzes - bei Ernährung und Lebensführung - vieles richtig mache. Ich messe mich selbst nicht allein an Toren und Vorlagen. Klar, das sind wichtige Werte, um unsere Ziele als Team zu erreichen. Aber ich sehe immer die Mannschaft im Vordergrund. Für mich ist entscheidend: In welcher Phase eines Spiels kann ich der Mannschaft was geben? In speziellen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen, ist oft mehr wert als bloße Zahlen - auch wenn andere Tore und Assists feiern.
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  18. Sie haben noch nichts zur Vertragsverlängerung gesagt. War das keine Erleichterung?
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  20. Natürlich. Die Bekanntgabe vor dem Spiel gegen Paderborn war ein besonderer Moment. Es war ja kein Geheimnis, dass es Optionen für einen Vereinswechsel gab. Ich musste für mich abwägen: Will ich das wirklich? Bekomme ich genug Spielzeit? Aber auch beim KSC ist das nicht sicher. Wenn ich nicht funktioniere, stellt mich hier genauso keiner auf. Aber die Hoffnung war beim KSC einfach größer. Letztlich habe ich eine Grundsatzentscheidung getroffen - für den KSC. Manchmal muss man mit dem zufrieden sein, was man hat. Und das bin ich hier absolut.
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  22. Geht's etwas genauer?
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  24. Ich fühle mich hier rundum wohl. Zweitliga-Fußball quasi vor der Haustür spielen zu dürfen - dort, wo ich geboren bin und lebe - das gibt es nicht allzu oft. Der Verein ist auf mich zugekommen und hat mir die Vertragsverlängerung angeboten. Meine Entscheidung fiel dann relativ schnell. Die Verkündung der Verlängerung über die Videowand vor dem letzten Heimspiel war ein wirklich schöner Moment.
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  26. Gab es bei Ihnen eine große Erleichterung über die vorzeitige Vertragsverlängerung?
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  28. Ja, definitiv. Es war ein klares Signal, wie sehr der Verein mir vertraut - und das tut gut.
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  30. Wie wichtig war Trainer Christian Eichner für Ihre Entscheidung?
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  32. Sehr wichtig. Unser gutes Verhältnis beruht auf Gegenseitigkeit. Er weiß, was er an mir hat - und ich weiß, wie viel ich ihm zu verdanken habe. Wir ticken ähnlich, es herrscht große gegenseitige Wertschätzung. Er und das gesamte Trainerteam haben mich entscheidend weiterentwickelt. Die Entscheidung, mich zum Vize-Kapitän zu machen, war genau richtig. Unter Jerome Gondorf konnte ich viel lernen, hinter ihm wachsen. Dafür bin ich dankbar - und versuche, dem Trainerteam Woche für Woche etwas zurückzugeben. Noch einmal: Sie haben mich zu dem Spieler gemacht, der ich heute bin.
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  34. Und was wäre, wenn Eichner und sein Team den Verein verlassen würden?
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  36. Ich würde mir wünschen, bis zum Ende meiner Karriere keinen anderen Trainer zu haben. Wir arbeiten nun seit sechs Jahren auf Top-Niveau zusammen. Aber natürlich: Wenn sich für ihn und sein Team die Chance ergibt, eine Liga höher zu arbeiten, würde ich es ihnen von Herzen gönnen. Sie hätten es absolut verdient.
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  38. Sie hatten Angebote aus der Bundesliga. Wie sehr hat das Trainerteam Ihre Entscheidung beeinflusst?
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  40. Sehr. Wenn du weißt, dass du in einem funktionierenden Umfeld arbeitest, in dem du geschätzt wirst und dich entwickeln kannst, dann hat das großen Einfluss. Kontinuität und Vertrauen - das ist heutzutage nicht selbstverständlich. Das hatte für mich mehr Gewicht als irgendein kurzfristiger Wechsel.
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  42. Mit Ihrer Vertragsverlängerung - ist damit der Traum von der 1. Liga vorbei?
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  44. (lacht) Ja! Natürlich nicht! Ganz im Gegenteil. Jeder weiß: Ein Aufstieg mit dem KSC wäre das absolute Highlight - die Erfüllung eines großen Traums. Ich habe als Fan den letzten Aufstieg in Liga 1 miterlebt. Ob ich das auch als Spieler noch erleben darf? Das kann mir niemand sagen. Aber ich werde alles dafür tun, dass es noch während meiner aktiven Zeit klappt.
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  46. Was erwarten Sie von der kommenden Spielrunde? Den Aufstieg?
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  48. Wenn man sieht, was in der vergangenen Saison möglich gewesen wäre, dann tut das schon weh wie es ausging. Ein paar Punkte haben gefehlt - und die wären definitiv drin gewesen. Mit Budu Zivzivadze hätten wir auf jeden Fall ein Wort mitreden können, um bis zum Schluss unter den Top 5 zu bleiben. Egal - der Saisonabschluss mit sieben ungeschlagenen Spielen in Folge war stark. Daran wollen wir anknüpfen und das in die neue Spielzeit mitnehmen. Jetzt hoffen wir, dass der Kader an der einen oder anderen Stelle in der Breite noch verstärkt wird.
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  50. Konkret: Welche Positionen müssen neu besetzt werden?
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  52. Der Kader sollte so aufgestellt sein, dass wir auf jeder Position doppelt gut besetzt sind. Das ist wichtig, um über eine ganze Saison hinweg konkurrenzfähig zu bleiben.
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  54. Was muss sich insgesamt konkret verbessern, was sich gegenüber der vergangenen Spielzeit ändern?
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  56. Die Konstanz muss besser werden. Und: Es muss weiterhin unangenehm sein, gegen uns zu spielen. Wir müssen - wie am Ende der letzten Saison - dem Gegner so wenig wie möglich anbieten, kaum Torchancen zulassen und defensiv stabil bleiben. Wir haben uns das erarbeitet, dass die Gegner gegen uns kaum zu Chancen kommen. Genau das muss unser Anspruch sein: Es soll richtig unangenehm sein, gegen den KSC zu spielen. Aber in dieser Liga kann man keine Prognosen abgeben. Vor zwei Jahren waren wir Fünfter. In der vergangenen Saison war sogar noch etwas mehr möglich. Wir hatten da nur drei Punkte weniger, obwohl wir einen riesigen Umbruch im Team hatten. Genau daran müssen wir jetzt anknüpfen.
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  58. Sie sind Torjäger, Vorbereiter, Spielmacher, Führungsspieler, Vorbild. Sie gehen auf und neben dem Platz, auch in der Kabine, voran. Ist das nicht zu viel Druck, zu viel Verantwortung?
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  60. Nein, ich mache das alles gerne. Außerdem habe ich großartige Unterstützung - vom Trainerteam und von unseren beiden Vize-Kapitänen, den weiteren Führungsspielern Marcel Franke und Sebastian Jung. Die beiden sind auch echte Zugpferde - auf dem Platz und daneben. Sie haben mir enorm den Rücken gestärkt. Ich weiß, was ich auf und neben dem Platz bringen muss, um meinen Mitspielern zu helfen - aber ich weiß auch, dass es ohne das Team nicht geht. Klar, manchmal kann man Spiele auch als Einzelner entscheiden, aber am Ende geht es nur über das Kollektiv. Ich erinnere mich, wie ich als junger Spieler zu den erfahrenen Profis aufgeschaut und jeden Input aufgesaugt habe. Das versuche ich jetzt genauso weiterzugeben. Ich bin mir der Verantwortung bewusst - und will maximalen Erfolg.
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  62. Verspüren Sie dabei keinen Druck, keine Last?
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  64. Nein, ich mache das wirklich gerne - und ich wurde über die Jahre langsam an diese Rolle herangeführt.
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  66. Ihr Ziel für die kommende Saison - mit dem Klub und persönlich?
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  68. Das hängt natürlich auch davon ab, wie der finale Kader aussieht. Aber klar: Wenn man in den letzten beiden Jahren 55 und 52 Punkte geholt hat, dann will man das mindestens bestätigen - am besten natürlich verbessern. Wichtig ist ein guter Start in die Saison - der hilft enorm. Was mich persönlich angeht: Ich messe mich nicht in erster Linie an Toren oder Vorlagen, sondern daran, wie ich in jeder einzelnen Aktion auf dem Platz die richtigen Entscheidungen treffe. Das ist für mich entscheidend.
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  70. Interview: Peter Putzing
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