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England: Raucher drei Mal häufiger ohne Arbeit

London – Jeder neunte Raucher im erwerbsfähigen Alter ist in England derzeit ohne Arbeit. Die Rate liegt damit mehr als dreifach höher als bei lebenslangen Nichtrauchern. Bei Ex-Rauchern stieg die Erwerbsquote mit der Dauer der Tabakabstinenz an. Dies zeigen die Ergebnisse einer regelmäßigen repräsentativen Umfrage in Lancet Regional Health (2025; DOI: 10.1016/j.lanepe.2025.101419).

Die hohe Zahl von Erwachsenen, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen, ist in Großbritannien derzeit ein Politikum. Laut dem Office for National Statistics (ONS) ist jeder vierte Erwachsene im Alter von 16 bis 64 Jahren ohne Job. Dieser Wert ist nicht mit der Arbeitslosenquote zu verwechseln, die aktuell bei 4,7 Prozent liegt.

Jeder zehnte erwerbsfähige Brite bezieht aus gesundheitlichen Gründen Sozialleistungen. Der Anteil ist nach dem Ende der COVID-19-Pandemie noch gestiegen, während es in den anderen Ländern zu einem Rückgang kam.

Tabakrauchen ist für diese Entwicklung sicherlich nicht allein verantwortlich, so ist der Anteil der Raucher in Großbritannien rückläufig. Die Analyse von Sarah Jackson vom University College London zeigt jedoch, dass Rauchen ein Risikofaktor für eine Erwerbslosigkeit sein könnte. Die Forscherin zeigt dies an den Daten der Smoking Toolkit Study, die jeden Monat eine repräsentative Stichprobe von etwa 1.700 Erwachsenen befragt.

In den Jahren 2013 bis 2020 ist der Anteil der Befragten, die angaben, aus gesundheitlichen Gründen nicht zu arbeiten, von 2,5 % auf 3,2 % gestiegen. Bis 2025 folgte dann ein beschleunigter Anstieg auf 5,5 %.

Zu diesem Zeitpunkt lag der Anteil der Erwachsenen, die nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten, bei den aktiven Rauchern bei 11,3 % gegenüber 3,3 % bei den Niemalsrauchern. Bei den Ex-Rauchern sank die Quote mit der Dauer der Abstinenz von 7,4 % nach 1 Jahr auf 2,4 % nach 20 Jahren.

Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind momentan etwa 700.000 Engländer wegen gesundheitlicher Probleme nicht in Arbeit. Im Jahr 2013 waren es noch 390.000, gleichzeitig fiel im gleichen Zeitraum der Anteil der Raucher von 21,8 % auf 17,8 %.

Obwohl der Rückgang der Arbeitslosenquote mit der Dauer der Abstinenz für eine Dosis-Wirkungsbeziehung spricht und Rauchen ein bekannter Risikofaktor für verschiedene Krankheiten ist, kann das Rauchen nach Ansicht von Jackson nicht allein für die höhere Krankheitslast verantwortlich gemacht werden.

Studien zeigen laut Jackson, dass der Anteil der Raucher in den sozioökonomisch benachteiligten Gruppen höher ist. Raucher könnten aber auch in einer zunehmend rauchfreien Umgebung gegenüber anderen Arbeitnehmern benachteiligt sein.

Auffällig ist, dass ein Viertel aller Raucher, die aus gesundheitlichen Gründen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, jünger als 35 Jahre ist und damit in einem Alter, in dem sich die gesundheitlichen Folgen des Rauchens in der Regel noch nicht zeigen.

In einer früheren Auswertung hatte Jackson beobachtet, dass bei den jüngeren Menschen häufiger psychologischer Stress ein wichtiger Grund für die Erwerbslosigkeit ist und Raucher hier ein höheres Stresslevel angaben.

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https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(25)00211-X/fulltext