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- Bei dem Titel “der Streber” denkt wahrscheinlich jeder Schüler an diese eine Person in der Klasse, die sich stets provokant in die erste Reihe setzt, prinzipiell ein Privatgespräch mit dem Lehrer führt und am besten noch eine riesige und runde Brille auf der Nase sitzen hat. Klischee mäßig redet er in den Pausen, von belanglosen “Nerd” - Themen und verbessert, wie ein Besserwisser, alles und jeden, was beziehungsweise wer ihn stört.
- Doch geht es in der Kurzgeschichte “der Streber” von Björn Lankert um einen neuen Schüler einer Klasse, wie dieser sich verhält und wie dieser von seinen Mitschülern in Bezug auf schulische Leistung manipuliert wird.
- Ein Junge, namens Peter, ist neu an einer Schule und wird der Klasse 8d zugeteilt. Anschließend teilt der Lehrer, namens Dr. Langkamp, ihm einen Platz neben Stefan zu. Während Dr. Langkamp davon predigt, dass man Peter den neuen Schulalltag nicht zu diffizil gestalten solle, fällt ihm seine Tasche auf den Boden. Nach kurzer Zeit vergisst Peter direkt seinen Umstände und konzentriert sich auf das Unterrichtsgeschehen, wobei ihm Stefan hilft, sich bei der Interpretation von einer Kurzgeschichte, die er schon kennt, nochmals zurechtzufinden.
- Stefan weist Peter den restlichen Tag weiter zurecht, was Stefans Clique, die er mit Sven, Malte, Björn, nicht sonderlich negativ wahrnimmt.
- Am nachfolgenden Tag kann Peter sich weiterhin auf Stefan verlassen, den er schon im Bus sieht. Doch in der Religionsstunde muss der neue Schüler, selber zurechtkommen, da Stefan nicht den Religionskurs belegt, aufgrund dessen, dass er nicht evangelisch ist, doch Peter kann sich an dem Rest der Clique orientieren.
- In der sechsten Stunde nimmt er erneut bei Dr. Langkamp Unterricht. Er belegte das Pult, ohne seinen Pflichten nachzugehen und wollte die Hausaufgabe vergleichen, die sich nochmals auf jene Kurzgeschichte bezieht, die Peter schon kennt.
- Dr. Langkamps Laune verschlechtert sich drastisch. Nachdem drei Personen nicht in der Lage sind, ihre Aufgabe zu erledigen, droht er der Klasse an, allen eine sechs einzuschreiben. Daraufhin fordert Stefan Peter auf, seine gemachte Hausaufgabe vorzutragen. Da Peters Interpretation sehr gut ausfällt, herrscht schweigen und die ersten Personen tuscheln. Dr. Langkamp schüttelt immer wieder den Kopf erstaunt während Peter Satz für Satz vorlesen muss, damit der Lehrer die Kernaussage an der Tafel zusammenfassen kann.
- In der anschließenden Pause wird Peter mit Fragen der Mitschüler durchlöchert und wird von Malte gewarnt. Peter erweist sich als Froh, dass die nächste Schulstunde beginnt.
- In den Darauf folgenden Tagen scheint nichts Spannendes, außer eine abstoßende Konversation mit Björn am Kaffeeautomaten, zu passieren. Die Konversation handelt von vermeintlichen Einschleimen beim Lehrer, was Peter lediglich als Mitarbeit abstempelt.
- Auch Malte redet auf Peter ein, von wegen Manipulation der Leistungserwartung.
- Peters Stimmung erreicht einen Tiefpunkt. Er entscheidet sich dafür, mit seiner Mutter zu reden, doch die gibt bloß kleine Tipps.
- Nun entwickelt er eine Hemmung, im Unterricht mitzuarbeiten, was ihm nicht leicht fiel und sein sozialer Status in Pausen lässt nach, was ihn nicht weiter stört, da er sich mittlerweile selbst zurechtfinden kann.
- Peter ist froh, dass er sich nun im Deutschunterricht nicht melden muss, da sie eine Arbeit bezüglich einer Geschichte schreiben. Danach treffen sich Björn und Peter am Kaffeeautomaten, was laut Peter interessanter ist, als das neue Thema.
- Björn, der die Arbeiten austeilte, schaute Peter seltsam an, selbst wo er schon an ihm vorbeigegangen war. Anschließend denkt Peter darüber nach, was für eine Note er bei Dr. Langkamp bekommen würde. Er schaut sich zunächst die positiv ausfallenden Korrekturen an, doch ist er nicht mehr positiv gestimmt, als er seine Note mit einer langen Begründung und dem Stichwort Mangelhaft sieht. Er liest eifrig die Kausalität der Bewertung und realisiert, dass sie so schlecht ausgefallen ist, durch einen vermeintlichen Täuschungsversuch. Er observiert zwei Buchstaben “b.w.” und findet eine Kopie einer Buchseite die Merkmale von Kurzgeschichten darlegt, also das was bei seiner Arbeit positiv ausgefallen ist. Der Lehrer blickt ihn erneut an und fragt, ob das nötig war.
- Anschließend verlässt Peter den Unterricht und geht ins Sekretariat, wo ihn seine Eltern später empfangen. Sein Vater, der seine stockende Erzählung lediglich zur Kenntnis nahm und sich das Heft schnappte, macht Peter darauf aufmerksam, dass es nicht seine Handschrift ist, die sich auf der ominösen Kopie befand. Peter versteht es allmählich und sein Vater ruft die Schule an, lässt sich die Nummer seines Deutschlehrers geben und ruft diese an. Peter geht sich, auf Empfehlung der Mutter hin, ausruhen.
- Sein Vater weckt ihn und erklärt, warum Dr. Langkamp sich so entschieden habe.
- Die nachfolgenden Tage geht es Peter weiterhin schlecht. Am Sonntagmittag geht es ihn wieder etwas besser. Als er zum Essen gehen möchte, klingt Stefan an der Tür und beichtet ihn, dass er es war, der die Arbeit mit seiner Handschrift und der Kopie sabotiert habe. Des Weiteren erklärt er ihn, dass seine Mutter nach Kritik von Stefans Doppelmoral, ihn beauftragt, sich zu entschuldigen und die Sachlage klar zu stellen. Daraufhin sagt Peters Vater, dass die Hefte, die auf dem Weg zum Sachverständigen sind, der organisiert wird, auf seinen Anruf hin, noch stopp bar sind.
- Möchte Stefan wirklich Mitglied dieser Clique sein und ist Peter wirklich ein Streber?
- Dass es sich um eine Kurzgeschichte handelt, erkennt man daran, dass der Anfang ohne Exposition beginnt, der Autor wirft den Leser förmlich direkt in die Handlung herein, siehe Zeile 1.
- Des Weiteren endet jene Geschichte sehr abrupt, ohne auch eine ausführliche Vermutung auf das eigentliche Ende der Kurzgeschichte zu hinterlassen, sondern es wird lediglich der obligatorisch nächste Handlungsschritt dargelegt, siehe Zeile 151.
- Dass der neutrale Erzähler nicht greifbar ist, fast verschwindet und an manchen Textpassagen, wie auch in Zeile 81 oder 100, zum eigenen personalen Erzähler von Peter wird, lässt ebenfalls auf eine Geschichte jenes Genres hindeuten.
- Björn Lankert schreibt diese Kurzgeschichte primär im Indikativ, beispielsweise in Zeile 25, wobei Textpassagen im Konjunktiv ebenfalls findbar sind, unter anderem in Zeile 44 bis 45.
- Der neutrale Erzähler berichtet stets im Präteritum oder Plusquamperfekt, wobei diese beiden Tempora oftmals im Wechsel genutzt werden, wie es sich in Zeile 13 finden lässt.
- Der Satzbau manifestiert sich primär als hypotaktisch, wobei es viele Erläuterungen abgetrennt durch Gedankenstriche gibt und auch direkte Rede, Zeile 37, sowohl auch indirekt Rede, Zeile 40,41,findet man. Als linguistisches Stilmittel lassen sich auch diverse rhetorische Fragen finden, die teilweise die Gedanken von den handelnden Figuren wieder spiegeln, wie auch in Zeile 73 oder 88.
- Der Titelbezug äußert sich prinzipiell in der gesamten Geschichte, doch wird es an den Stellen, die sich beispielsweise auf Zeile 35, 43, 72, 73 abspielen, am deutlichsten. Peter analysiert die Korrektur eines Lehrers, bevor er sich seine Note anschaut, was er sicherlich aus einem genau definierten Grund macht. Des Weiteren sind seine guten bis sehr guten schulischen Leistungen an seiner alten Schule indiziell dafür, dass er über Intelligenz verfügt, wodurch er eher zum Streber tendiert. Seine Wortwahl scheint eloquent zu sein, da auf Zeile 42 “Schreibt der immer so?” geschrieben steht, was für meine Prognose sprechen würde.
- Des Weiteren lässt sich der Titelbezug auch darauf beziehen, dass es Peter nach dieser gravierenden Beschuldigung so lange noch schlecht geht.
- In Zeile 33 wird eine angedrohte Kollektivstrafe von Dr. Langkamp erwähnt, was darauf schließen lässt, dass die Kurzgeschichte vor dem 10.7.2014 geschrieben wurde oder die Handlung vor jenem Zeitpunkt handelt, da seit dem 10.7.2014 § 47 des Schulunterrichtsgesetzes Artikel 3 in Kraft ist. Er spricht ein Verbot gegenüber körperliche Züchtigung, beleidigende Äußerungen und Kollektivstrafen aus.
- Wenn das Werk im Jahr 2014 geschrieben ist, so zählt es zu der literarischen Epoche der Gegenwartsliteratur, in der Identitätsverlust als Beweg Motiv des Schreibens verwendet wurde. Als Identitätsverlust kann man den Zwischenfall mit Peter ganz gut bezeichnen, sprich man habe ihn durch das Sabotieren seiner Arbeit beim Lehrer das Ansehen geraubt.
- Das Wort “drucksen” wird im Text dazu verwendet, die ersten und letzten wichtige Ereignisse in Bezug auf Peter anzukündigen, wie es auf Zeile 32 der Fall ist.
- Zunächst druckst eine handlungsnebensächliche Person herum und sieben Zeilen später erfolgt ein wichtiges Ereignis, in dem Fall, der Grund dafür, warum Peter unbeliebt wird.
- Auf 119 wird das Wort “drucksen” in Bezug auf Stefan genutzt und acht Zeilen später wird erklärt wie es zu der Sabotage kommt.
- Auf Zeile 135 verhält sich das Prinzip ähnlich, doch sind es hier zwölf Zeilen.
- Stefan stellt vorerst eine Bezugsperson für Peter dar, indem er ihn hilft, zurechtzukommen. Ich denke, dass Stefan nicht wirklich Mitglied der Clique sein möchte, da es auf Zeile 21 heißt, dass Stefan allein sitzt. Das könnte zwar ein Indiz dafür sein, dass er mal neben einen Cliquenmitglied saß, doch würde sich eine Clique so engagieren, dass sie wieder zusammen sitzen würde. Des Weiteren wird Stefan genutzt um, wie auf Zeile 127 bis 131, die Deutscharbeit von Peter zu sabotieren, was ebenfalls dafür spricht, dass Stefan maximal zur Gang gehört, um ausgenutzt zu werden.
- Ich denke ebenfalls, dass Stefan nicht zu dieser Clique gehören möchte, da er mit seiner Mutter offen über seine Lage redet, eventuell um sich dadurch Rat zu bekommen, auch wenn dies sehr negativ ausfällt, siehe Zeile 145 bis 149. Dies begründe ich damit, dass Stefan sehr schlecht aussieht, wie es in Zeile 119 beschrieben wird, was dafür spricht, dass ihn diese Tat selber seelisch belastet, was sich dann schnell auf das Äußere einer Person auswirken kann.
- Persönlich kann ich mich gut in die Lage von Peter hineinversetzten, da sich meine schulischen Leistungen ebenfalls so bei meinen Mitschülern manifestieren, doch traue ich jenen nicht zu, mich so zu sabotieren. Möglicherweise sehe ich das zu optimistisch.
- Die Erzählung ist zwar nicht kurz, doch gut verständlich, sodass man sich vorstellen kann, in der Lage einer handelnden Person zu stecken. Die innere Handlung hingegen ist etwas diffus gestaltet, doch lässt sich durch gründliche Analyse mittels der in der Aufgabe genannten Schwerpunkte das ganze trivial gestalten.
- Abschließend lässt sich sagen, dass Stefan nicht teil der Gang sein möchte und eher mit Peter, der eher zum Streber tendiert, befreundet sein möchte, der ihn nicht ausnutzt.
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