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Nov 20th, 2019
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  1. TEXTANALYSE – „VORBILDLICH FAUL“
  2. In dem Essay „Vorbildlich faul“ beschäftigt sich Gudrun Dorninger mit dem Leben unserer absolut übereifrigen Gesellschaft und wieso die „Faulheit“ so in Verruf gekommen ist. Das Essay erschien am 25. Oktober 2013 in der Tageszeitung „Salzburger Nachrichten“ und es wurde geschrieben um einer sehr breiten Schicht unserer Bevölkerung aufzuzeigen, wie sehr sich unser Lebensstil (ins Negative) verändert hat.
  3. Gudrun Dorninger stellt die beiden äußerst unterschiedlichen Lebensweisen gegenüber, zum Einen gibt es die ruhelosen Personen, die immer etwas zu tun haben müssen, egal ob Termine über Termine oder in der wenig verbliebenen, freien Zeit auf Social Media aktiv zu sein, es gibt immer etwas zu tun. Wer nichts tut, oder nicht so viel, wird sofort als langweilig, arbeitslos oder krank abgestempelt. Sogar wenn man krank ist muss man in die Arbeit gehen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen und sich mal kurz „ernsthaft entschuldigt“ hinlegen zu können. Es macht nur ein gutes Bild in unserer Gesellschaft, wenn man immer in Bewegung ist und sich selbst antreibt, bis man wirklich gar nicht mehr kann. Jedoch gibt es auch noch andere Menschen, die ihre „Eifrigkeit“ unter Kontrolle haben und ihr Leben auch noch genießen können. Sie tun das, wofür sie Freude empfinden und nicht nur, was die Gesellschaft von ihnen verlangt. Sie sind flexibel, lieben Zufälle und sind unbeschwert. Sie sind „ehrlich“ glücklich und der Druck, der auf den meisten lastet, ist bei ihnen nicht vorhanden. Es fällt ihnen leicht, motiviert in ihre Arbeit zu gehen. Im Gesamten sind sie das komplette Gegenteil, wie die meisten unserer Gesellschaft, was aber sehr anstrebenswert klingt.
  4. „Vorbildlich faul“ ist die Überschrift des Essays, die mit Fettdruck und einer Serifenschrift verfasst wurde. Es besitzt auch ein kurzes Lead, ohne Fettdruck, und der Textkörper wurde in drei Textspalten gegliedert. Das Essay besitzt einen guten Lesefluss, da es eine leichte Serifenschrift vorweist und der
  5. Spaltenabstand relativ breit ist.
  6. Es wird in der Standartsprache geschrieben mit einigen ironischen Abschnitten, manchen Sätzen in der Umgangssprache, wie zum Beispiel „Wie geht’s?“, und einigen Fachbegriffen aus der Arbeitswelt, wie zum Beispiel Therapeuten, Disziplin und Aktionismus. Außerdem stellt die Autorin einen Bezug von der Gesellschaft zu den Lesern/Leserinnen her, indem sie „wir“ und „uns“ verwendet (Wir sind ein rastloses Volk, tanzen im Takt unseres Terminplanes, bis uns schwindelig wird…, Spalte 2; Zeile 32-36). Der Satzbau ist komplex und im hypotaktischen Stil geschrieben. Auch Stilelemente kommen in diesem Essay nicht zu kurz, Häufungen wie zum Beispiel, Termine wahrnehmen, Termine jonglieren, weil mit anderen Terminen kollidieren (Zeile 3-6) oder Treffen, Feste und Dates (Zeile: 17-18) kommen vor. Metaphern wie supersofaaktiv, unvorteilhaft untätig, rote Schnupfnase, innerer Diktator und Freilust-Wadel-Radler kommen häufig vor. Die Ironie ist in Sätzen wie, „Wir sind ein rastloses Volk, tanzen im Takt unseres Terminplans, bis uns schwindelig wird und wir uns abseits des Geschehens hinsetzten müssen.“ und auch ein Antiklimax (langweilig, arbeitslos oder krank) ist deutlich erkennbar. Auch manche Zitate wie zum Beispiel „Wie geht’s?“ (Zeile: 122) wurden eingebaut. Manche Abschnitte rundet der Autorin mit rhetorischen Fragen, wie zum Schluss mit „Oder sind Sie zu faul?“, ab, mit denen sie die Leser/Leserinnen direkt anspricht. Auch ein Vergleich mit ironischem Einschub kann man feststellen: „Sie hassen die Norm (in die sie sowieso nicht passen), lieben den Zufall … kommen.“ (Zeile: 114-119). Bei „Vielleicht. Vielleicht ist es aber auch einen Versuch wert, …“ kann man noch eine Anapher erkennen. Die Redeweise ist teils ironisch, jedoch auch belehrend und aufzeigend, wo sich der Großteil unserer Gesellschaft „hin entwickelt“ hat.
  7. Die Intention der Autorin ist den Lesern/Leserinnen aufzuzeigen, wie sehr sich unsere Gesellschaft verändert hat und auch zu einer Änderung unseres Verhaltens aufzurufen. Es ist ein meinungsorientierter Text, der auf die Veränderung der Haltung zur grundlegenden Lebenseinstellung abzielt. Es sollte sich für die Leser/Leserinnen eine neue Sichtweise ergeben, dass es absolut in Ordnung ist, ein Leben ohne den übertriebenen Stress und Ruhelosigkeit führen zu dürfen. Dass es eigentlich komplett absurd ist, wie wir uns verhalten, nur um in unserer Gesellschaft ernst genommen zu werden, egal ob wir daran kaputt gehen oder nicht. Das Essay liefert einen Denkanstoß um sich darüber im Klaren zu werden, dass man sein Leben jederzeit so leben und ändern kann, dass es für einen selbst, ein erfülltes Leben ist.
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