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Aus einer über 800-jährigen wechselvollen Geschichte

Jun 11th, 2013
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  1. Sächsische Zeitung online
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  3. Mittwoch, 12.06.2013
  4. Aus einer über 800-jährigen wechselvollen Geschichte
  5. Die Stadt Dresden feierte 2006 das Jubiläum der Ersterwähnung.
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  7. Von Birgit Hilbig
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  9. Die Anfänge
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  11. Im Jahre 1206 wird eine an der linken Elbseite gelegene, ursprünglich slawische Siedlung, deren Bewohner „Drezdzany“ (etwa Sumpf- oder Auenwaldbewohner) der deutschen Niederlassung ihren Namen gaben, in einer Urkunde des Markgrafen Dietrich erstmals erwähnt. Dieses Dokument markiert den Beginn der Dresdner Geschichtsschreibung. Bereits zehn Jahre später wird die Siedlung in einer weiteren Urkunde als „civitas“ ausgewiesen, als ein mit Mauern umgebener fester Ort. Dresden wird damit erstmals als Stadt bezeichnet. 1285 wird das Schloss urkundlich bezeugt, zwei Jahre später eine hölzerne Elbbrücke mit Steinunterbau (heutige Augustusbrücke).
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  13. Altendresden
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  15. Die Siedlung am rechten Elbufer – heute Innere Neustadt – findet erstmals im Jahr 1350 als Altendresden (Antiqua Dressdin) Erwähnung. Sie dient als Brückenkopfsiedlung. 1403 erhält Altendresden das Stadtrecht, ein Jahr darauf entsteht das Augustinerkloster. Der Ort bleibt lange eigenständig, bis er 1549 unter Kurfürst Moritz von Sachsen mit der Stadt am linken Elbufer zur Kurfürstlichen Residenzstadt Dresden vereint wird. 1685 vernichtet ein Großbrand fast das gesamte Altendresden; im 18. Jahrhundert wird es nach Plänen von Wolf Caspar von Klengel als „Neue Königsstadt“ wiedererrichtet.
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  17. Barockresidenz
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  19. Der Wiederaufbau Altendresdens fällt bereits in die Zeit des Barock, die als die glanzvollste in der Geschichte der Stadt gilt. 1694 beginnt die Regierungszeit Augusts des Starken (Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen und zugleich König August II. von Polen), des wohl bekanntesten sächsischen Herrschers.
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  21. Um seinem Repräsentationsbedürfnis gerecht zu werden, nimmt Dresden künstlerische Einflüsse des nord- und süddeutschen Barocks auf, ebenso französische und italienische. Am Hofe Augusts waren hervorragende Künstler und bedeutende Barock-Architekten tätig. Dieses weltoffene Leben brachte prächtige Bauten wie Zwinger, Hofkirche, Taschenberg- und Japanisches Palais sowie reiche Kunstsammlungen hervor.
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  23. Industrialisierung
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  25. Das 19. Jahrhundert ist geprägt von technischen und industriellen Errungenschaften. Andreas Schubert baut die erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“ und das Dampfschiff „Königin Maria“ in Übigau, die erste deutsche Ferneisenbahn zwischen Dresden und Leipzig wird eröffnet. Zunehmend prägen die Tabakwaren-, die chemisch-pharmazeutische, die feinmechanisch-optische sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie die Wirtschaft der Stadt.
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  27. Gegen Ende des Jahrhunderts entstehen wichtige Gründerzeitbauten wie Albertinum und Kunstakademie sowie mehrere Elbbrücken, eine elektrische Straßenbahn und die erste Bergschwebebahn der Welt.
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  29. Zerstörung
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  31. Im Jahr 1933 beginnt das dunkelste Kapitel der Geschichte: Die Nationalsozialisten übernehmen die Macht. Juden, Kommunisten und Sozialdemokraten werden aus öffentlichen Ämtern und Funktionen vertrieben. Der von Hitlerdeutschland entfesselte Zweite Weltkrieg schlägt auf Dresden besonders grausam zurück. Am 13. und 14. Februar 1945 wird die Stadt durch britische und amerikanische Bomber zerstört. Vermutlich 35000 Menschen werden getötet, darunter viele der vor der vorrückenden Sowjetarmee nach Dresden geflohene Menschen. Als Folge der drei Angriffswellen fallen 15 Quadratkilometer der Innenstadt (90 Prozent des Zentrums) in Schutt und Asche.
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  33. Wiederauferstehung
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  35. Am 4. August 1945 gründet sich die Kommission für Bergung und Wiederaufbau. Noch im selben Jahr beginnen die Arbeiten zur Sicherung historischer Bausubstanz und zur Wiedererrichtung des Zwingers. Bei den Geschäfts- und Wohnquartieren hingegen hält man sich kaum an die alten Vorbilder, die Kleinteiligkeit geht verloren. 1968 wird der „Aufbau einer sozialistischen Stadt“ proklamiert. Spätere Synonyme der Wiederauferstehung sind die Semperoper (1985 wiedereröffnet), die Frauenkirche (2005 wiedergeweiht) sowie das Residenzschloss und der Neumarkt.
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