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Jul 21st, 2019
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  1. "Meg, bist du wach?"
  2. "Guck sie dir an, ich kann kaum hinsehen."
  3. "Hör auf zu starren, komm', hilf mir."
  4. "Was hat er nur mit ihr gemacht, vor zwei Wochen brachte er ihr noch Blumen mit und wir waren neidisch, weil er ihr den Begriff Liebe außerhalb von Büchern zeigte. Und nun guck sie dir an!"
  5.  
  6. "Hoffen wir sie ist bewusstlos."
  7. "Wieso?"
  8. "Ich renke nun den Arm wieder ein, eins... zwei..."
  9. "Mein Gott..."
  10.  
  11. Der Schrei der an meine Ohren drang war meiner und doch hörte es sich so weit entfernt an, dass ich sicher sein konnte. War da wer? Und wo war ich überhaupt. Ich versuchte mit meinen Fingern nach irgendwas zu tasten, doch auch wenn der Wille da war, machten meine Muskeln nicht mit. Bewegte ich mich nur in meinem Kopf? Fragte ich die Fragen laut, dachte ich nur darüber nach? Der eiserne Geschmack in meinem Mund widerte mich an und ich versuchte immer mal wieder den Speichelfluss anzuregen, vergebens. Ein Schmerz durchzog meinen rechten Arm aber eigentlich durchzog er meinen ganzen Körper. Man musste nun logisch denken, redete ich mir ein, man musste nun logisch denken. Ich kam nach Hause, ich grüßte, ich lächelte. Gut, was passierte dann. Ich habe meinen Korb abgestellt, habe nach Besonderheiten gefragt, die der Tag gebracht haben könnte. Ich tat das Gleiche wie immer. Gut, aber was passierte dann? Ich kam nach Hause, ich grüßte, ich lächelte, ich stellte den Korb ab...
  12.  
  13. "Meg!"
  14. "Wir müssen sie waschen."
  15. "Kommt er bald nach Hause?"
  16. "Keine Ahnung, er muss besessen sein."
  17. "Das ist doch Quatsch."
  18. "Wir müssen sie waschen."
  19.  
  20. ...ich fragte welche Besonderheiten dieser Tag brachte. Gut, was passierte dann? Ich glaube er kam auf mich zu, vielleicht antwortete er auch gar nicht. Ich war mir nicht sicher. Vielleicht verwirrte mich auch die Kälte auf meinem Körper, die sich wie kleine Nadelstiche anfühlte. Nadelstiche die dann noch in die Haut gerieben wurden. Doch an Gegenwehr dachte ich nicht, ich hatte vor wenigen Momenten schon einmal meinen Gliedern Anweisungen gegeben, sie hörten nicht auf mich. Also ich kam nach Hause, ich grüßte, ich lächelte, ich stellte den Korb ab, ich fragte nach Besonderheiten, ich wartete auf eine Antwort.
  21.  
  22. "Nun bist du wieder sauber. Bei der verbogenen Nase können wir nur wenig machen."
  23. "Sollten wir nicht irgendwas machen, es irgendwem sagen?"
  24. "Uns wird keiner glauben. Sie hat Rüge bekommen, werden sie sagen, verdient, schieben sie noch hinten an."
  25. "Meg, was ist denn passiert? Kannst du uns hören?"
  26.  
  27. Ich benetzte meine trockenen Lippen und atmete einmal tiefer durch, so sehr, dass es mir im Brustkorb schmerzte. Und dann hob ich die Mundwinkel, denn ich nahm an mich zu erinnern. Ich nahm an, alles was war, was auch immer war, war richtig. Also berichtete ich, heiser, rau und in keinster Weise gewiss ob mich wer verstand.
  28.  
  29. "Ich kam nach Hause, ich grüßte, ich lächelte, ich stellte den Korb ab, ich fragte nach Besonderheiten und dann wartete ich."
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