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Guest User

Geschlechterkampf im politischen

a guest
Jan 28th, 2024
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  1. Der Linksdrift junger Frauen macht Männer zu "Konservativen"
  2.  
  3. "One of the most well-established patterns in measuring public opinion is that every generation tends to move as one in terms of its politics and general ideology. Its members share the same formative experiences, reach life’s big milestones at the same time and intermingle in the same spaces.[...]In the US, Gallup data shows that after decades where the sexes were each spread roughly equally across liberal and conservative world views, women aged 18 to 30 are now 30 percentage points more liberal than their male contemporaries. That gap took just six years to open up.
  4. Germany also now shows a 30-point gap between increasingly conservative young men and progressive female contemporaries,[...]In South Korea there is now a yawning chasm between young men and women, and it’s a similar situation in China.[...]
  5. Notably, in every country this dramatic split is either exclusive to the younger generation or far more pronounced there than among men and women in their thirties and upwards.[...]In the US, UK and Germany, young women now take far more liberal positions on immigration and racial justice than young men, while older age groups remain evenly matched. The trend in most countries has been one of women shifting left while men stand still, but there are signs that young men are actively moving to the right in Germany, where today’s under-30s are more opposed to immigration than their elders, and have shifted towards the far-right AfD in recent years."
  6. Quelle: Ft, "A new global gender divide is emerging" von John Burn-Murdoch, 26.01.24
  7. Link: https://www.ft.com/content/29fd9b5c-2f35-41bf-9d4c-994db4e12998
  8. Archiv: https://archive.ph/rTJza
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  10. Nachdichtung:
  11. „Ein gut bestätigtes Resultat bei der Messung der öffentlichen Meinung ist, dass jede Generation dazu tendiert sich insgesamt in Bezug auf Politik und allgemein Ideologie zu bewegen, da ihre Mitglieder die selben prägenden Erfahrungen gemacht, die selben wichtigen Meilensteine zum selben Zeitpunkt erreichen und sich an den selben Orten untereinander mischen. (...)
  12. Im Fall der USA zeigen Gallup-daten, dass, nach Jahren in denen beide Geschlechter in ähnlichen zahlenmäßigen Verhältnissen ein liberales oder konservatives Weltbild hatten, Frauen im Alter von 18 bis 30 nun um 30% mehr liberal sind als deren männliche Gegenstücke.(...)
  13. Deutschland zeugt nun ebenfalls einen 30 Punkte gab zwischen den zunehmend konservativen jungen Männern und ihren progressiven weiblichen Gegenstücken, (...)
  14. In Südkorea gibt es nun eine sich öffnende Kluft zwischen jungen Männern und Frauen und die Situation in China ist ähnlich. (...)
  15. Bemerkenswert ist, dass diese Spalte in jedem Land ausschließlich die jüngere Generation betrifft oder bedeutend stärker bei diesen ist als bei der Generation 30 und älter. (...)
  16. Im Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland nehmen junge Frauen jetzt beiweitem linkere Positionen in Bezug auf Migration und rassische Gerechtigkeit [sic!] ein als junge Männer, während älteren Generationen sich weiterhin entsprechen. Die Tendenz in den meisten Ländern ist, dass Frauen nach Links übergehen, während die Männer in ihre Position stehen bleiben. Es gibt aber Anzeichen, dass junge Männer in Deutschland sich aktiv mehr nach Rechts bewegen, da die Gruppe unter 30 jähriger Männer heute mehr gegen Migration ist als die Älteren und die Jungen jetzt mehr in Richtung AfD tendieren.“
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  20. KOMMENTAR:
  21. 1. ICH DENKE, DASS DAS ERGEBNIS DIESER STUDIE MIT HOHER WAHRSCHEINLICHKEIT EIN ARTEFAKT SEIN WIRD.
  22. Wahrscheinlich weil man Umfragen auf Basis von "social media" gemacht hat und dort ein anderes Nutzerverhalten zwischen den Generationen vorliegt.
  23. Ebenso werden die Fragen ein Artefakt sein. Wer angesichts der aktuellen Einwanderungspolitik Kritik an der Einwanderung übt, der ist nicht notwendigerweise "nach Rechts gerückt", sondern reagiert nur auf die vorliegenden politischen Fragestellungen.
  24.  
  25. Auch ist vielfach behauptet, dass Frauen im Schnitt verträglicher sind, also "kontroversen Meinungen" statistisch gesehen eher aus dem Weg gehen.
  26.  
  27. 2.
  28. Der Artikel selbst macht den Linksdrift der jungen Frauen an der #metoo-Bewegung fest.
  29. Es ist klar, dass eine Weltanschauung, die eine ganze Gruppe eines bestimmten Verhaltens anklagt und ihnen eine essenzielle Toxizität unterstellt auf diese Gruppe selbst nicht attraktiv wirken kann. Und was ist "toxische Männlichkeit" am Ende anderes als eben diese Unterstellung?
  30. Es ist jedenfalls unleugbar, dass dieser Begriff von vielen jungen Männern so verstanden wird. Somit steht der junge Mann am Scheideweg, entweder er akzeptiert, dass die Männlichkeit an sich etwas giftiges ist, oder er muss die Behauptung zurückweisen.
  31. Wählt er ersteren Weg, steht er vor einer extrem schwierigen, vielleicht unlösbaren Aufgabe, indem er einerseits zum Mann heranwachsen wird, andererseits aber eben dies verhindern will. Er hat den Auftrag eine neue, nicht-mehr-toxische Männlichkeit zu erfinden, für die es in unserer Kultur keine Vorbilder gibt.
  32. Es ist auch gar nicht klar, was eine nicht-toxische Männlichkeit genau sein soll, abgesehen von der negativen Eigenschaft, nicht toxisch zu sein.
  33. Natürlich gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die von unserer Gesellschaft bereits verachtet und auch strafrechtlich verfolgt werden. Jedoch geht der Begriff der toxischen Männlichkeit klar über die reine Strafbarkeit gegen die Selbstbestimmung hinaus.
  34. Ist ein aufdringlicher Flirt bereits "toxisch"? Ist "der Mann als Macher" schon toxisch? Ist es "Mansplaining", also das Erklären eines Sachverhaltes gegenüber einer Frau?
  35.  
  36. Weist der junge Mann dagegen die Behauptung vollständig zurück, so steht er unmittelbar im Widerspruch zur gesamten linken Ideologie. (Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass viele dieser jungen Männer sich auch sogleich in Widerspruch zur Realität setzen, indem sie unangenehme Tatsachen gleich mit leugnen. Das folgt aber aus der Zurückweisung der Behauptung, es gebe "toxische Männlichkeit", weder logisch, noch ist der Gedankengang anderweitig unvermeidlich.)
  37. Denn die Vorstellung, dass der traditionelle Mann etwas problematisches an sich habe ist tief in deren Theorien verwurzelt.
  38.  
  39. 3.
  40. Der Autor des Artikels hat einen sehr klaren Bias. Er fordert, dass eine Annäherung der Geschlechter dadurch erfolgen müsse, dass auch junge Männer sich weiter nach links bewegen. Eine Bewegung nach links sei eben eine beobachtbare historische Tendenz und daher sollten die Männer dieser folgen.
  41. Zudem behauptet er noch, das sei wertneutral.
  42.  
  43. Dies impliziert eine Geschichtsphilosophie, in der es eine bereits klare Entwicklungsrichtung der Menschheit gibt. Wenn junge Männer aus diesem Schema ausbrechen, dann "machen sie einen Fehler", sie haben ein falsches Bewusstsein, führen sogar falsche Leben.
  44. In Wahrheit müssten sie ihre Vorgänger links überholen und damit die Grenzsteine weiter verrücken.
  45.  
  46. Wer eine solche Geschichtsphilosophie ablehnt, sei es aus anti-metaphysischen Positivismus oder weil er einen anderen Glauben hat, für den muss diese Behauptung daher zweifelhaft erscheinen. Eine Annäherung wäre theoretisch in jede Richtung denkbar. Sie könnte auch ausbleiben.
  47.  
  48. 4.
  49. Ein Aspekt, der in dieser Studie überhaupt nicht genannt wird, ist die akademische Ungleichheit der Geschlechter.
  50. Wie Richard Reeves es im "New York Times Magazine"-Artikel feststellt [1], sind viele junge Männer "genuin verloren".
  51.  
  52. Die Frauen studiere häufiger als Männer, vor allen Dingen im Bereich geisteswissenschaftlicher Fächer und "freie Künste". Dabei werden sie natürlich auch mit der gegenwärtigen Theoriebildung in Sachen Gender, Intersektionalität usw. konfrontiert. Wenn solche Ideen von Autoritätspersonen wie Professoren vorgebracht werden, man sich zudem aufgrund des Studiums damit beschäftigen muss und zudem das gesamte soziale Umfeld sie noch zu übernehmen scheint, dann entfalten sie natürlich eine größere Überzeugungskraft als sie hätten, wenn man sie im stillen Kämmerlein in einem Buch liest. Zudem, seien wir ehrlich, die Vermittlung zum Teil auf junge Männer abschreckend wirken muss. Wer, der angeklagt wird, stimmt dieser Anklage schon widerspruchslos zu?
  53.  
  54. Man erinnere hier nur an die AstA einer Universität, von der berichtet wurde, Männer dürfen dort nur noch reden, wenn mindestens eine Frau auch spreche.
  55. Wie anders als abschreckend soll dies auf einen jungen Mann wirken?
  56.  
  57. Kurz gesagt: Sowohl die Ersteller dieser Umfrage als auch viele junge Frauen wissen, was als "progressiv", "links" oder "liberal" zu gelten hat. Junge Männer haben das nachsehen.
  58.  
  59.  
  60. 1 https://archive.ph/Clsa9#selection-649.501-649.656
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