Die Verzögerung tut mir leid, hier meine Antwort:

Lustig, dass du jetzt über mich redest, anstatt mit mir. Das macht man eigentlich nicht, aber ich antworte jetzt trotzdem mal und bitte die Verzögerung zu entschuldigen.

Erste Sache: Wer Milo nicht wenigstens ein bisschen lustig findet, der leidet an Geschmacksverirrung. Wer ihn nicht ein bisschen sexy findet, eigentlich auch, but maybe that's just me...

Zweiter Punkt: Er hat gern Sex mit Schwarzen: Ja, wer denkt da nicht gleich an das rassitische Stereotyp? Ich zum Beispiel. Dass du sofort dran denkst, sollte vielleicht eher dir mal zu denken geben. Also: Was Felix sagt.

Nächster Punkt: Der Islam und seine Verbreitung, auch über Migration, lassen sich nicht mehr trennen. Islamismus und Islam sowieso nicht. Milo ist nicht gegen Migration, sondern für eine ganz bestimmte Migration, und gegen illegale Migranten.

Nächster: Ich finde es ok, die Bewegungsfreiheit von bestimmten Leuten einzuschränken, sie also entweder da stehen zu lassen, wo die Natur sie hingestellt, oder sie staatlich irgendwo hinzustellen, wo sie keinen Schaden an den Bürgern dieses Staates anrichten können. Ein "individuelles Recht" kennt der Islam aber nicht. Es gibt kollektive Rechte, die individuell mit Gewalt durchgesetzt werden.

Next: Wer sich umbringt, weil jemand im Internet was gemeines über ihn sagt, der ist wahrscheinlich depressiv. Wenn es einen so fertig macht, sollte man vielleicht den Computer mal ausmachen oder so. Wer depressiv ist, muss sich Hilfe holen. Klar, es gibt online-Mobbing, aber ehrlich gesagt kann man Milo nun wirklich nicht pauschal für irgendwelche Sachen verantwortlich machen, die einer unter Bezug auf ihn tut. Dann kannst du auch sagen, dass Broder an Breivik Schuld ist, oder Beethoven am Reichsparteitag der NSDAP. Die unglaublichen Repressionen gegen Transsexuelle musst du mir auch mal zeigen, da ist mir nichts bekannt. Oder meinst du schlicht Gewalt? Die gibt es. Was hat Milo damit zu tun? Sein Punkt ist doch genau, dass das, was einer sagt, zählen soll, und nicht, wer er ist, und wer ihn zitiert.

Nächster Punkt: Die Alt-Right ist erstens nicht einfach faschistisch, und zweitens wurde Milo zwar von einem Teil der Alt Right rezipiert, aber so richtig gute Freunde hat er da nicht. Im Text erwähne ich den Artikel des Daily Stormer, aber da gibt es noch mehr Beispiele. Die wirklichen Nazis hassen ihn, wie könnten sie eine jüdische Schwuchtel auch mögen... Darüber, dass die College-Linke (und um die geht es) barbarisch ist, brauchen wir uns hoffentlich nicht zu streiten, aber als anti-identitären Vorkämpfer hast du ihn bezeichnet, nicht ich. Ich würde eher sagen, er zeigt, wie absurd und schlicht falsch die identitätspolitischen Annahmen sind, indem er etwa als Schwuler nicht seiner vermeintlichen Bestimmung folgt und säkularer Linker ist, sondern katholisch und konservativ. Steht ja auch so im Artikel.

Nächster Punkt: Ich verharmlose und verdränge bei Milo nichts, sondern mache etwas viel schlimmeres: Ich verteidige ihn.

Nächster Punkt: Das mit der zwanghaften Abgrenzung und der identitären Sehnsucht weise mir mal bitte am Text nach, sonst ist das Herumgerate. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass das in sich schon nicht stimmig ist - wieso sollte eine zwanghafte Abgrenzung eine identitäre Sehnsucht sein? Ist es identitär, sich von etwas abzugrenzen, was man für falsch hält? Dann wäre jede Kritik identitär.

Nächster: Dass Milo das Negative verkörpert, habe ich nie behauptet, das wäre ja auch völliger Quatsch. Niemand kann das Negative verkörpern. Das mit Leo Löwenthal ist noch so ein Strohmann. Ich setze ja auch nicht einfach Adorno mit Milo gleich, sondern ich sage, dass der Hass auf Milo ein ähnlicher ist wie der auf die kritische Theorie. Das Ressentiment gegen Juden und Bänker ist ja im Kern auch das gleiche, auch wenn kein Bezug zwischen Judentum und Bänkern besteht. Den Bezug stellt der Antisemit her, nicht die davon betroffenen. Dass du hier den Unterschied offenbar nicht bemerkt hast, finde ich ich wiederum bemerkenswert.

Nächster Punkt: Hass und Mordphantasien gegen nationale Feinde? Are you kidding? Wo hat Milo denn bitte irgendwelche Mordphantasien geäußert? Im Gegenteil, die Mordphantasien haben seine Feinde ihm gegenüber, wie etwa Nazis, Islamisten etc. Und wer sind die nationalen Feinde? Der Islam? Der ist doch schon aus sich heraus der Feind der USA bzw. des Westens insgesamt. Nur der Westen nimmt einfach die Kriegserklärung vonseiten des Islam nicht an, das ist ja das Problem. Wenn der Islam als nationaler Feind gesehen würde, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung, und nicht nur in den USA, auch wenn ich da am ehesten daran glaube.

Letzter Punkt: "Random Adorno-Zitat", bäm, widerlegt.