Advertisement
Fotografiona

internet_segen_oder_fluch

Apr 9th, 2013
104
0
Never
Not a member of Pastebin yet? Sign Up, it unlocks many cool features!
text 35.92 KB | None | 0 0
  1. Internet - Fluch oder Segen
  2.  
  3. Einleitung
  4.  
  5. 1. kapitel
  6. Null oder Eins - Ja
  7. Über Verständnisschwierigkeiten
  8.  
  9. - Internetskeptiker und -befürworter stehen oft in dem Irrglauben, die andere Seite würde einfach noch nicht den eigenen Blickwinkel verstehen - Und wenn sie es weiterhin nicht tun, ist das böser Wille und man könne zu schrofferen Tönen greifen
  10. - Die Überzeugung, Konflikte würden auf mangelnder Kommunikation beruhen, beruht selber auf der Annahme, es bestehe kein echter Konflikt, den gibt es allerdings, auch um die Folgen der Digitalisierung
  11. - Interessen sind zum Einen vom Geldverdienen (Arbeitsplatzsicherung) und Extrempositionen, die
  12. Aufmerksamkeitsmechanismen geschuldet sind, abhängig
  13. - Weiterer Punkt, der Verständigung hemmt ist die Unterscheidung zwischen Digital Natives und Immigrants, wobei die Unterscheidung zwischen Digital Visitor und Digital Resident eine unverrückbare Gruppenzugehörigkeit negiert
  14. - Aber zwei Schubladen reichen trotzdem nicht aus und egal wieviele Schubladen es gibt, kaum einer geht nur in einer
  15. Gruppe auf
  16. - Wir setzen verschiedene Prioritäten und es gibt keine richtige Priorität und es ist nicht besser, alles gleich zu priorisieren aber es gilt zu erahnen, was im eigenne und fremden Kopf vor sich geht
  17. - Die andere Seite kann Recht haben, aber bringt ihren Punkt womöglich mit Schlampigkeit vor und unser Kopf arbeitet daran, die andere Position in einem schlechten Licht dastehen zu lassen
  18. - Dabei ist jeder blind, wenn es um die eigenen Thesen geht, es gilt sich vorzustellen, dass es auch auf der anderen Seite intelligentes Leben gibt
  19.  
  20.  
  21. 2. kapitel - Das Internet ist ein rotes Auto
  22.  
  23. Metaphern im Internet:
  24. - Surfen, von einer Biliothekarin 1992 erstmals benutzt, datenautobahn beruht auf US-Wahlkampf 1993, "Information Highway"
  25. - Metaphern wie das Stop-Schild für Netzsperren oder Raubkopie, die das Kopieren auf Ebene eines gewaltsamen Aktes rückt, beinhalten gleichzeitig eine Wertung
  26. - Narrative kaschieren Unterschiede zwischen subjektiven Eindrücken und messbaren Fakten
  27. - Narrativ der Verschlechterung von Kommunikation durch Anonymität beispielsweise widerspricht einer Studie, Frank
  28. Schirrmacher: "der ansteigende Grad der NICHT-anonymen Hass-Kommentare und -Mails, von Sarrazin bis Grass, ist
  29. beunruhigend", bspw. Facebook-Gruppe zur Widerinbetriebnahme eines KZs
  30. - narrative können auch von zwei Seiten beleuchtet werden, sind Verkürzungen, bieten daher einfache Lösugnen an
  31. - sie werden selten hinterfragt, weil sie so oft gehört wurden (Meme)
  32. - Verschwörungstheorien sind Narrative zum Selberzusammensetzen, wo assoziiativ verbunden wird, was vorher geahnt wurde
  33. - können ohne fachliche Kompetenz komplexe Narrative verarbeiten
  34. - Diese Denkmuster sind tief im Sprachalltag verankert und es ist unwarhscheinlich, dass die Internet-Diskusssion die nächsten Jahre ohne auskommt
  35. -
  36.  
  37. 3. Das missverstandene Neue
  38. Umgang mit Erfindungen und Entwicklungen
  39.  
  40. - Es ist sowohl leicht, mit Pessimismus, als auch mit Optimismus danebenzuliegen
  41. - Skeptiker befürchten Ende sozialer Praktiken, Fähigkeiten; Traditionen, Werte, Geschäftsmodelle
  42. - Optimisten erwarten Freiheit, Gleichheit, Weltfrieden, Vereinfachungen, Rede- und Meinungsfreiheit
  43. - Anlässe für optimistisiche oder pessimistische Aussagen variieren - Angst vor Arbeitsplatzverlust, Skandal um Pornographie
  44. - Warnungen und Versrpechungen schwinden nach einer Weile, Nutzer entwickeln neue Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen
  45. - Erwartungen werden nicht von der Technik als soclhe geweckt, sie entstehen unabhängig von der Neuerung und tragen zu ihrem Erfolg bei, es gibt immer bereits existierende Alternativen und der Vergleich zum Neuen besteht aus nur wenigen Prozent Neuerungen
  46. - Technologien setzen sich dann durch, wenn sie auf ein vorhandenes starkes Bedürfnis stoßen, nicht das neue bringt die optimistische Erzählung, sondern die Erzählung vom Erfolg des Neuen
  47. - Zwar verlangen optimisten von Skeptikern, sie sollten sich die neue Technologie ersteinmal ansehen, andererseits kann auch das ausprobieren einer rationalen Entscheidung im Weg stehen
  48. - Technik kann nie durchschaubar sein bei ihrer Einführung und wenn die Folgen offensichtlich werden ist es zu spät, die Veränderung rückgängig zu machen. Kevin Kelly sagt, neue Technologie müsse immer ausprobiert werden und überwacht werden, da sie ständig überarbeitet wird
  49. - Entwicklungen erscheinen vielen als unausweichlich, Annahme, dass Technik eh ihren Weg geht ist Technikdeterminismus
  50. - Neue Technologien haben immer ihren Preis, etwas geht immer verloren
  51. - Sowohl Optimisten als auch Techniker müssen sich gleichermaßen auf Spott einlassen
  52. - Allgemeine Rätselhaftigkeit des Neuen akzeptieren, um die eigene Meinung nicht rational und die andere als irrational zu bewerten, Abstempelung wird womöglich irgendwann verschwinden
  53.  
  54.  
  55. 4. More forwards please
  56. Was ist das eigentlich, der Fortschritt?
  57.  
  58. -Fortschritt bringt einerseits gute andererseits schlechte Entwicklungen mit sich,
  59. -Technologien im Haushalt verringern bspw. nicht die Arbeitszeit, da mit neuen Technologien, die das Leben vereinfachen sollen auch mehr Ansprüche auftreten, bspw. mehr Wäsche, Transportmittel verringern nicht die Reisezeit, sondern die zurückgelegten Distanzen
  60. - Wer dne Begriff Fortschritt verwendet, muss erklären, was er meint
  61. - Hinter Fortschrittsbegriff steckt oft die Überzeugung, dass es heute besser ist, dabei können Anzeichen für eine Verbesserung gegenüber Verschlechterung nicht aufgewogen werden, oder sie können für beide Argumente verwendet werden
  62. - Wenn wir davon ausgehen, dass Fortschritt gute und schlechte Seiten hat, können wir entweder glauben, dass mehr Fortschritt die negativen Seiten behebt oder genau die falsche Richtung noch schneller einschlägt
  63. - Es muss also ersteinmal geklärt sein, was Fortschritt bringen soll, um zu diskutieren, ob er gut oder schlecht ist
  64. -
  65.  
  66. 5. Disruption ist kein Kindergeburtstag
  67. Von Entstehen und Vergehen
  68.  
  69. - Disruption ist in der Wirtschaftstheorie eine Technologie, welche eine ganze Branche verändert, schöpferische Zerstörung
  70. - Technologien wurden in der Vergangenheit aus Angst um den eigenen Arbeitsplatz bekämpft, nicht etwa aus Feindseligkeit gegenüber neuen Technologien an sich
  71. - Jene, die von der Veränderung profitieren, bspw. Anfänger in einer Branche, die es als Qualitäts nutzen können, sich an neues gewöhnen zu können, sind eher positiv ggü Neuerungen eingestellt
  72. - Ambivalenzen neuer Medien und Technologien werden in öffentlichen Diskussionen unterdrückt
  73. - Ob Unternehmen eine Disruption vertragen hängt davon ab, ob sie neue Kunden erschließen, denn für vorhandene Nutzer sieht das Neue eher erst schlecht aus
  74. - Trends richtig zu erkennen ist nicht leicht, auch weil in neueren Entwicklungen ersteinmal nicht viel Geld zu verdienen ist
  75. - Ein Großteil der Entwicklungen schafft es allerdings nie zur Marktreife
  76. - Das Verurteilen von Ewiggestrigen als fortschrittsfremd versichert nur einem selber, dass es einem nicht passieren kann, denn sie sind nicht etwa Opfer der Entwicklung sondern selber daran schuld
  77. -
  78.  
  79. 6. Faster Pussycat!
  80. Von der Beschleunigung
  81.  
  82. - Beschleunigugnskritik war eng mit Kapitlismuskritik verbunden, wurde aber mittlerweile entpolitisiert, sie ist mehr technologiebezogen
  83. - Beshcleuniggunskritik bezog sich im 19. und 20. Jhd. vor allem auf Verkehr, später wurde ihr Zusammenhang mit psychischen Folgen stark diskutiert
  84. - Hektik galt Ende des 18. Jhd. als Krankheit, aber schon um 1500 wurde der Buchdruck von einem Mönch als hektisch beschrieben
  85. - beschleunigungsbefürworter argumentieren ebenfalls vehement und subjektiv und erklären einfach die Folgen als positiv
  86. - Es wird also seit 500 Jahrne Beschleunigung gespürt aber unterschiedlich interpretiert
  87. - Beschleunigung greift in manchen prozessen, in anderen nicht, sie bremsen sich oder verschwinden, jedoch stehen die Prozesse, die nicht beschleunigen, seltener im Fokus
  88. - Beschleunigung reduziert sich, einerseits dadurch, dass stresserzeugende Tätigkeiten verschwinden, andererseits dadurch, dass wir uns einfach gewöhnen
  89. - Beschleunigung kann auch umgedeutet werden: Die ehemalige nervenzerfetzende Allgegenwärtigkeit von Nachrichten ist heute das entspannte Lesen von Zeitung
  90. -
  91.  
  92.  
  93. 7. Das Bücherrad neu erfinden
  94. Der Ärger mit der Informationsüberflutung
  95.  
  96. Die Informationsmenge im Internet wird immer mehr, dabei wurde der Ifnormationszuwachs schon seit 1500 problematisiert
  97. - Da das Problem älter ist, gibt es bereits Bewätligungsstrategien
  98. - Botaniker entwickelten einheitliche Taxonomien, Lesestrategien passten sich an (flüchtiges Lesen),Texte werden gewichtet,
  99. bspw. mit dem Impact Factor
  100. - Es muss sich daran gewöhnt werden, Informationsfilterung ist schon immer Bestandteil unserer Überlebenstechniken gewesen
  101. - Clay Shirky: Es gibt keinen Informations-Overload. Es gibt nur ein Filterversagen
  102. - technische Bewältigungsstrategien sind bspw. Internetverzeichnisse, Bookmarks oder Suchmaschinen wie Google
  103. - Es wird neue Techniken und Bewältigungsstrategien geben, die wir noch gar nicht vorhersehen können
  104. -
  105.  
  106. 8. Das Gute, das Schlechte und das Hässliche
  107. Von unzuverlässigen informationen und unhaltbaren Meinungen
  108.  
  109. - Meinungen über die Informationsfülle im internet variieren zwischen "Zuviel Falsches und Unsinn" und "Gut, dass jeder alles mögliche reinschreiben darf!"
  110. - Diese kulturpessismitische Sicht hat Tradition, bspw. zur Einführnug von Büchern; Groschenromanen und Fernsehen
  111. - Einerseits wollen wir uns mitteilen, andererseits ist es anhand der irritierenden Informationsvielfalt und Verfügbarkeit
  112. schwerer geworden und aufwändiger, nach der Wahrheit zu scuhen
  113. - Allerdings kann auch niemand die Auswahl teffen, was wichtig und gut ist, vor allem auf lange Sicht
  114.  
  115. Lösungansätze:
  116. - Erst auswählen, dann (manches) veröffentlichen: Knappheit an Ressourcen bringt Auswalkriterien hervor, die in einem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage ausgehandelt werden, Verlage und Zeitungen veröffentlichen nicht nur, sie verhindern auch Veröffentlichungen. Kleine Verlage eröffnen teilweise Pulitzerpreisträgern die Möglichkeit, zu publizieren
  117.  
  118. - Erst verbessern, dann veröffentlichen: Korrekturen sind nicht für alle möglich, da sie aufäwndig sind, Beispiel aus der Wissenschaft ist die "Peer Review"
  119.  
  120. - Erst veröffentlichen, dann verbessern: Wenn der Text unveränderlich veröffentlicht wird, lohnt sich eine ausgedehnte Kontrolle, jedoch ist das im Netz anders, ein Text ist nie unveränderlich, Kommentare weisen auf Fehler hin und es wird erwartet, dass diese transparent geändert werden. Wikipedia hat auch Fehler, diese werden aber meist korrigiert und übersteigen nicht die durchschn. Fehlerquote einer Encyclopädie (Die eh nur als Nachschlagewerk dient, Skepsis ist immer angemessen), Es gibt Konflikte zwischen Inklusionisten (alles rein!) und Exklusionisten (auswählen!), Wikipedia scheint Bedarf nach aktuellem, breiten Mitmachangebot derzeit am Besten zu erfüllen
  121.  
  122. - Alles zulassen, Hilfreiches gemeinsam herausfiltern:
  123. Ansatz der Wikipedia ist, nur eine einzige Meinung herauszufiltern,andere Ansätze lassen verschiedene Meinungen zu, Erst das Internet hat das Zusammentragen von Nutzermeinungen praktikabel gemacht,
  124. - Kritik: Nicht jeder ist kompetent, allerdings werden Bücher oder Hotels nicht nur für die Experten gemacht. Nutzerbewertungen sind vielleicht eher negativ (da stärkeres Mitteilungsbedürfnis) oder von Launen beeinflusst, aber tatsächlich ist UNtershcied zwischen Experten und Nutzerbewertungen nicht so groß (Studie 2012).
  125. Mit der Demokoratisierung von Bewertungen ging auch Demokratisierung von Betrug einher (gefakete Bewertungen) Es entstehen allerdings in diesem System neue Möglichkeiten, mit dieser Problematik umzugehen, bspw. verfeinerte Algorithmen bei Amazon
  126. - Auch in der Wissenschaft oder in anderen Bereichen sind die Organisation und Auswertung von Nutzerinteressen mal mehr oder weniger hilfreich und es wird an Lösungen gearbeitet,
  127. - jedenfalls ist der Glaube, Kommunikationsverhalten könnte durch das Ausschließen "falscher" nutzer zivilisieren, ein Irrglaube, eine wirklich zufriedenstellende Lösung ist nicht in Sicht, auch das Löschen verägert nur an anderer Stelle
  128. - Einerseits fordern wir, dass jede seine Meinung kundtun kann und nicht nur die Nachrichten uns erreichen, die einem in den Kram passen, andererseits erzeugt das etwas, was einem Riesenhaufen schlecht sortierten Unfugs sehr ähnlich sieht
  129.  
  130.  
  131. 9. Generation Swimmy
  132. Kollektive und Kollaborationen
  133.  
  134. Das Internet wurde von Wissenschaftlern und Programmieren entwickelt, die an die Arbeit in Gruppen gewöhnt waren, es entstanden Werkzeuge, die eine Zusammenarbeit erleichterten (Google Dogs, Pads, Wikis)
  135. Wissen der Vielen:
  136. - Zugriff auf Wissen vieler Menschen, Fragen und Antworten im Netz (Quora, Yahoo Answers)
  137. - Summe der kleinen Leistungen (bspw. galaxyzoo.org)
  138. - Größere Gruppen Freiweilliger erledigen Arbeiten, die vorher von Fachleuten erledigt wurden (wikipedia,
  139. Übersetzungen) Viele Augen sehen teilweise mehr als ein Einzelnes, werden u.A. mit Crowdfunding finanziert
  140. Auch Taxonomien von Vielen (Folksonomies) gehören dazu, sind zwar fehlerhaft, aber dort bewährt, wo zentral
  141. verwaltete Ordnungssysteme keine Option sind, angesichts der Datenmengen immer häufiger der Fall
  142. - Die Abweichungen der Antworten von Vielen vom Ergebnis durch Wissenslücken, Präferenzen etc. heben sich
  143. gegenseitig auf, allerdings ist auf Schwarmintelligenz nicht immer Verlass, bspw. an der Börse ersichtlich, leidet
  144. prinzipiell unter zu starker Nähe der beteiligten, Gruppenarbeit lässt Ideen verloren gehen
  145. - Kritik beruht darauf, dass es Genies waren, die welche die Welt wie wir sje kennen produziert haben, Kostenloses gewinnt immer gegenüber dem Hochwertigen, sichtbar an Zeitungen, die ihre Mitarbeiter kündigen
  146. - Wert des Einzelnen wird in kollaborativen projekten geringer, zwar arbeiten alle für eine Sache, aber das kann auch ausgenutzt werden (Facebook)
  147. - Befürworter gehen oft von einer homogenen Masse ähnlicher Überzeugungen aus, jedoch kommen auch immer andere dazu, welche sich Gehör verschaffen können
  148. - Kritiker halten die Entwertung des Einzelnen für bedrohlich, aber selbst im Wissenschafts- oder Redaktionsbetrieb sind die meisten Ergebnisse aus durchaus voreingenommenen und ungründlichen Debatten entstanden
  149. - Die Entwicklungen sind nicht rückgängig zu machen, es gilt eher zu pberlegen, welche technische und soziale Verbesserungsmöglichkeiten sich bei konkreten Zusammenarbeitsformen bieten
  150.  
  151.  
  152. 10. Mehr Demokratie wegen
  153. Von digitaler Demokratie und Facebookrevolution
  154.  
  155. Das Internet hat die Diskussion um direkte Beteiligung der Bürger neu entfacht und wirft immer wieder dieselben Fragen auf
  156.  
  157. Kann man dem Volk über den Weg trauen?
  158. - Ein Drittel der Bürger glaubt nicht an Volksherrschaft, viele befürchten die Meinung des launischen Bürgers, der gar nicht so recht wisse, was gut für ihn ist, insbesondere Politiker selbst
  159. - Einige halten den Glauben an den Kollektivismus für sehr gefährlich
  160. - Die Entscheidung verläuft also zwischen jenen, die Repräsentation nur halb vertrauen und jenen die ihr ein Generalvertrauen aussprechen
  161. - Das netz verlangt den Staaten eine Entscheidung ab
  162.  
  163. Kann man dem Netz über den Weg trauen?
  164. - Große Communities im Web sind häufig gar nicht basisdemokratisch organisiert, sondern werden über die Zeit weniger basisdemokratisch,
  165. - Trotzdem wird von vielen davon ausgegangen, dass das Netz Demokratie bringen wird (auch Brecht dachte so über den Rundfunk)
  166. - Die Technologie hat keine eingebaute Wirkung, sie kann Demokratie bringen oder das Gegenteil ermöglichen
  167. - Interneteuphorikern wird entgegengehalten, dass es Zweigel an der Mobilisierungsfunktion gibt und die Techniken gleichzeitig auch Überwachung durch repressive Staaten erleichtern
  168. - Soziale Netzwerke wurden hinsichtlich ihres Potentials für polit. Teilnahme vor allem im Rahmen des Arab. Frühlings diskutiert, wobei sich die Meinung darüber auch immer wieder änderte, dabei sind auch schon vorher Revolutionen passiert und sie wurden wonmöglich einfach als Kommunikationsmittel verwendet wie vorher Flugblätter oder Mundpropaganda
  169. - Aber auch "böse" oder nationalistische Botschaften können empfangen werden oder Slacktivismus steht tatsächlichem Aktivismus im Wege
  170. - Zeynep Tufekci dagegen argumentiert, dass gerade bisher nicht politisch aktive mobilisiert werden und neue Narrative schaffen, die zu wirkungsvollen Aktionen führen, bspw. anhand von Zensursula
  171. - Das Internet funktioniert also über Bande und verstärkt oder das Potential und den Aktionsspielraum
  172. - Ob man dem Netz trauen kann kann beantwortet werden mit: So viel und so wenig wie den Menschen darin
  173.  
  174.  
  175. Was ist und was kann digitale Demokratie?
  176. Journalisten wurden als vierte Gewalt der Demokratie bezeichnet, in der Mediendemokratie wird die Technologie in den Fokus gerückt. Postman bezeichnete Fernsehen als politikverändernd, daran wird zunehmende Bedeutung der Technoloigie ablesbar
  177. - Liquid Democracy ist ein vieldiskutiertes demokratischen Internetkonzept, das auch Ergebnis einer digitalen Ungeduld und Individualisierung ist - es wird vielleicht nicht mehr so gerne vier Jahre auf eine Entscheidung gewartet und Maschinerie der Demokratie müsste evtl. auch an die Individualisierung angepasst werden
  178. - Die Einen glauben, die Politik braucht aber mehr Zeit, die anderen glauben, sie müsse sich weiterentwickeln
  179. - Piratenpartei hat viele Nichtwähler wieder zum Wählen gebracht
  180. - Nach vielen jahres Desinteresse ist mizzlerweile zumindest in jeder Partei das Bewusstsein für die Relevanz des Internets entdeckt worden, wenn auch mit verschiedenen Grundansichten
  181. - Die Effekte nicht-digitaler Partizipation - dass einige stärker vernommen werden, manche keine Zeit für Beteiligung haben, würden nur verlagert werden, es sind auch noch nicht alle Menschen in Deutschland im internet
  182. - Digitaler Mob wurde die entstehende Netzgemeinschaft genannt - Sorge ist ernstzunehmen, dass eine digitale Elite entsteht, die glaubt, keine zu sein
  183. -
  184.  
  185.  
  186. 11. Regulierungsbeschwerden
  187. Der ewige Netzkampf zwischen Kontrolle und Freiheit
  188.  
  189. - die ersten internetartigen Kontepte stammen aus den 40er Jahren, Vannevar Bush entwickelte eine Art PC, den er Memex nannte
  190. - in den folgenden dreißig Jahren forschten Militär, Unternehmen uund universitäten an einer Vernetzung, schufen mehrere likale Datennetze, die sie irgendwie verbanden,
  191. - in den 70ern war dadurch ein Wust an lokalen Computernetzwerken entstanden mit verschiedenen technischen Konzepten
  192. - die nächste Aufgabe bestand darin, diese Netze miteinander zu verknüpfen
  193. - Militärisch-universitäre Gruppen (u.A. Arpanet) wollten ein dezentrales, sicheres und daher offenes Kommunikationsnetz, Unternehmen wollten eher ein zentral organisiertes, wo Teilnehmer wie Kunden sind
  194. - erste Gruppe entwickelte das TCP (Übertragungskontrollprotokoll), welches sich durchsetzte
  195. - Entwickler des TCp planten ein, dass viele Teilnehmer sich verbinden wollen und nicht auf das Anschließen warten müssen, wie bspw. beim Telefon
  196. - Dahinter steht traditioneller Konflikt zwischen Freiheit vs. Kontrolle
  197. - im Radio setzte sich die zentrale Struktur durch, u.A. da es nur begrenzte Frequenzen und somit Platz gibt
  198. - Dieser Konflikt prägt das Nachdenken über Staat und Gemeinschaft seit der Antike und ist bezüglich des Internets, das immer weiter entwickelt wird, noch lange nicht ausgetragen, die Frage stellt sich immer wieder neu
  199. - auch die Hardware hat zur Offenheit beigetragen, bis vor einigen Jahren war die Hardware generative (programmierbare) Computer, auf denen Programme anderer installiert werden konnten
  200. - Diese Programmierbarkeit ist aber auch eine Sicherheitslücke, Programme können ggf. "zu" leicht installiert werden
  201. - Der Erfolg von Mischformen aus generativen und nongenerativen Systemen (iPads, iPhones) ist mitentscheidend für die Zukunft der Hardwarenentwicklung - sie kontrollieren alles, was installiert wird, eingereichte Apps werden überprüft und evtl. abgelehnt
  202. - das ist der Sicherheit zuträglich und einige interessieren sich und nutzen durch verbesserte usability eher die Hardware und das Internet, kann aber in eine stärker regulierte Zukunft (bspw. durch einen filternden Browser) weisen
  203. - Entwicklung von offener Struktur, hinzu durchreguliertem Oligopol, das den großen Marktanbietern entgegenkommt ist auch anhand vom Fernsehen und Radio zu erkennen
  204. - Warum hängt das mit dem Internet zusammen?
  205. - Überzeugung von der "Internet Exceptionalism" ist ein weit verbreitetes Denkmodell
  206. - Es wird irgendwie davon ausgegangen, dass das Internet etwas sehr anderes ist (Beispiel: Online-Jagd auf echte
  207. Tiere wurde verboten)
  208. - John Perry Barlow verlas 1996 ein Pamphlet gegen die "müden Riesen aus Fleisch und Stahl"..."Unsere Welt ist
  209. anders", "Eure Konzepte betreffen uns nicht"
  210. - Von dieser Denkweise sind sowohl Netzbegeisterte als auch Netzskeptiker überzeugt
  211. - Mit Staat und Internet treffen sehr unterschiedliche Strukturen zusammen, territorial/nichtterritorial, zentral/dezentral etc. Regulierung ist daher problematisch und viele Schwierigkeiten der dt. Netzpolitik ergeben sich aus dem Versuch der Politik, doch zu kontrollieren, Beispiel: Zensursula
  212. - Am Ende standen sich verschiedene Lager und Prioritäten gegenüber
  213. - Die Trennlinie zwischen Zensur und Regulierung ist nicht so leicht auszumachen, ob es sich um das eine oder das andere handelt ist eine moralische Frage
  214. - Wirkungsvolle zensurmaßnahme Angst - nicht nur vor Folter, Waffengewalt, sondern auch bspw. vor Abmahnungen
  215. - Auch Lösung lässt sich von einigen als Zensur deuten, aber gerade zentralisierten, schwer überprüfbaren Technologien gegenüber ist Misstrauen gerechtfertigt
  216. - Es ist klar, dass der Staat sehr wohl den Cyberspace beeinflusst, einige Aktivisten fordern sogar das Eingreifen bei der Netzneutralität (Faktor Markt kommt hinzu)
  217. - Netzneutralität beruht auf dem prinzip, dass die Leitungen dumm sind und alle Datenpakete gleich behandeln
  218. - Unter Beschuss, da großteil des Datenverkehr aus P2P besteht, was anbieter drosseln oder sperren wollen und da sie Einnahme für Telekommunikationsunternehmen verhindert, die ein "besseres" Internet für zahlende Kunden und für Anbieter gegen Bezahlung bieten könnten - von vielen Aktivisten würde das als Ende des freien Internets betrachtet werden
  219. - Mittlerweile hat sich in den Diskussionen ein wandel vollzogen: Es geht darum, _wie_ die richtige Form der Regulieren aussehen kann -> Freiheit durch Kontrolle
  220. - "Wer Freiheit und Sicherheit nicht als Ergebnis dauernder gesellschaftlicher Verhandlungen begreift, sondern als Gegensätze, gerät fast automatisch in ein demokratisches Dilemma"
  221. - Freiheit wird immer in einem mehr oder weniger engen Korsett der Kontrolle gewährleistet
  222. -
  223.  
  224.  
  225. 12. Die Nackten und die Daten
  226. Privatssphäre und digitaler Datenfluss
  227.  
  228. 1973 Streit über Bundesmeldegesetz (12-stelliges Personenkennzeichen) und Bundes-Datenschutzgesetz
  229. - Juristen sahen Privatssphäre bedroht, Datenbanken wuchsen an und erhobene Daten (meist auf nachfrage) wurden lange Zeit gespeichert und mit anderen Daten verknüpft
  230. - Daten waren nicht sicher, sie konnten aus Böswilligkeit oder aus Fahrlässigkeit ausgenutzt werden
  231. - mit der Volkszählungsplanung 1983 entwickelte sich ein Widerstand und Misstrauen gegenüber Datenerhebung
  232. - aktuell gilt das Datenschutzrecht als reformbedürftig und ist ohnehin problematisch als national beschränktes Recht
  233. - Der Konflikt verläuft zwischen "Privatssphäre und Datenschutz müssen sich dem Internet beugen" und umgekehrt und innerhalb der Netzgemeinde
  234. - Wau Holland sagte: Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen, was sind aber privat/öffentliche Daten?
  235. - Verhalten der Mehrheit, Daten freiwillig preizugeben, treibt diese Diskussion voran
  236. - Datenschützer sehen in den Userschaften oftmal unmündige nicht wissende Schafe, denen gar nicht klar ist, wie ihre Informationen genutzt werden, andere sehen eher: Die Leute füllen das Internet mit Daten, weil sie etwas davon haben
  237. - Spackeria sieht Lösung eher darin, Behörden, Unternehmen etc. zu einem zurückhaltenderen Umgang mit Daten zu verpflichten
  238. - Daten seien eh nicht zu kontrollieren, daher Flucht nach vorne
  239. - Wird von Datenschützenden als naiv empfinden, da Privatheit als Schutz vor Diskriminierung und als Kern der Demokratie begriffen wird
  240. - Daten geheimhalten daher als Standard und Regulierung dort, wi Leute ihre daten ins Netz speisen
  241. - Beide Ansätze sind probleamtisch, da sie jeweils anders denkenden konsequent umgesetzt die Wahlmöglichkeit nehmen würden
  242. - Oftmals sind die Bedürfnsise auch paradox, einerseits möchte man Sicherheit auf dem Konto, andererseits nicht, dass das Konto ausgespät wird, spam soll heruasgefiltert werden, andererseits der inhalt geheim bleiben
  243. - Dienste wie couchsurfing oder airbnb sind mit Facebook-Konten zwecks Vertraulichkeit verknüpft und funktionieren, weil
  244. diese Konten mit inhalt gefüllt sind
  245. - neue Entwicklungen lassen die Diskussion immer wieder aufleben, aber verändern auch die Positionen
  246.  
  247.  
  248. 13. Entfremdung und Nähe
  249. Soziales
  250.  
  251. In den Debatten um das Soziale des Netzes stehen sich Argumente fast spiegelbildlich gegenüber
  252.  
  253. Einsamkeit vs. Gemeinschaftsbildung
  254. - schon vor über 10 Jahren war die gängie Meinung, das Internet würde die Leute vereinsamen lassen
  255. - Mittlerweile sehen das laut einer Umfrage noch mehr Leute so, allerdings synchronisieren sich die Sozialverhalten, wer viele Offline-Kontakte hat, hat auch viele Online-Kontakte und Online-Communities treffen sich auch live
  256. - Für einige ist die Internet-Kommunikation eine Überwindung von barrieren, die offline hinderlich waren
  257. - Andere finden aufgrund ihrer spezifischen Interessen erst im Internet Gemeinschaft
  258. - Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, es gibt Onlinesozialkontakte, wenn man so empfindet
  259. - Das Netz ist ein sozialer Begegnungsort, wo bestimmte Codes gelten, wo Leute mit speziellen Fähigkeiten Vorteile haben (bspw. schnell tippen können vs. nicht schüchtern sein in der Offline Welt)
  260.  
  261. Narzissmus vs. Empathie
  262. Die Grenzen verschwimmen bei der Unterscheidung, sowohl bei der Intention, sich zu vermitteln als auch bei der Interpretation
  263. - SkeptikerInnen sehen Verbindungen zwischen narzistischen Persönlichkeitsstörungen und stärkerem Facebook-Nutzen, allerdings festigen sich Persönlichkeitsstrukturen im Alter von 7 Jahren und ein Zuwachs der Störung begann vor Facebook
  264. - Merkmale von Status verschieben sich in westlichen Gesellschaften anscheinend vom Materiellen ins Soziale (Followerzahlen)
  265. - Rifkin sieht im Internet die Möglichkeit Menschen in gegenseitiges Verständnis zu bringen, in etwa "globale Familie"
  266. - Es fragt sich, ob echte Gefühle der Zusammengehörigkeit wirklich empfunden werden oder auch nur der Selbstbestätigung dienen, was ein grundsätzliches philosophisches Problem ist - wenn das Netz unsozial sein soll, ist es die Welt auch
  267.  
  268. Oberflächlichkeit vs. Unterflächlichkeit
  269. - Die Frage nach der Beschaffenheit eines Facebookprofils stellt sich entlang der Frage, ob die angegeben Daten wirklich das Wesen eines Menschen erkennen lassen
  270. - Das Testen von Eignungen für Berufe waren basierend auf sozialen Netzwerken treffsicherer als psychologische Tests, was für die Übereinstimmung von Profil-Persönlichkeit spricht (Studie von Donald Kluemper)
  271. - Mark Granovetter sieht vor allem die schwachen Verbindungen als unersetzlich
  272. - Facebook-Freunde werden unterschieden von "Freunden", laut Danbar (Danbar-Zahl) können wir zu maximal 150 Personen intensive Freundschaften pflegen
  273. - Gefühle wie Schmerz werden schnell verstanden, Mitgefühl und Bewundern braucht länger, was angesichts der Informationsgeschwindigkeit problematisch sein könnte
  274. - Die Erforschung steht allerdings noch an ihrem Anfang
  275.  
  276.  
  277. 14. Die Urheberrechthaber
  278.  
  279. Der Streit um Urheberrecht setzt viel Energie frei
  280. - der technische Hintergrund: Das Kopieren von Inhalten erfordert immer weniger Arbeit
  281. - Streit um Kassetten-Schwarzmarkt war änhlich strukturiert wie heute die Diskussion über Filesharing
  282. - Die Musikindustrie machte in den 70ern trotzdem immer größere Umsätze
  283. - im gegenwärtigen Streit gibt es vier Parteien: Urheber, Verwerter, Technologieanbieter und Nutzer
  284. - Die Gema vertritt aber schon lange nicht mehr unbedingt die Interessen derjenigen, die sie vertreten
  285. - Die Fronten sind nicht geklärt und es gibt viele davon, einige Akteure nehmen sogar zeitgleich verschiedene Rollen ein oder veränderten ihre ROlle mit der Zeit
  286. - Begrifflichkeiten stehen einer sachlichen Debatte im Wege: Contentmafia, Raubkopien, Geistiges Eigentum, Kostenloskultur... und zeugen teilweise davon, dass es noch an sprachlichen Mitteln fehlt, um die Veränderungen zu erfassen
  287. - Für viele Berufsgruppen ist es eine schwierige Zeit, andererseits sind alle Akteure auch voneinander abhängig, wobei die Rolle der Verwerter (plattenlabels, Verlage) sich stark verändert
  288.  
  289. Zukunftsszenarien:
  290. - Flexibilisierung des Urheberrechts
  291. - Kulturflatrate: Problematisch, denn wie sollen die Einnahmen verteilt werden? Dann zahlen Kunden womöglich erst recht nicht mehr
  292. - privatwirtschaftliche Kulturflatrate: kommt ohne zentralen apparat aus und Anbieter können genaue Downloadzahlen sehen, allerdings sind Künstler diesen Unternehmen noch sehr viel mehr asugeliefert und sie könnten ihre Verteilung genauso intransparent gestalten wie die gema
  293. - besseres Urheberrecht: unwahrscheinlich, momentan sind Buy-out-Verträge üblich, oft mit knapp bemessenem Honorar, allerdings könnten sich kleienr Labels und Verträge keine höheren honorare leisten
  294. Abschaffung: not gonna happen
  295. Stärkung der Freiwilligkeit: Gesellschaft funktioniert häufig auf Einsicht, könnte vielleicht auch hier klappen
  296. Nichts tun / Rumliegen: Womöglich dauert es einfach noch, bis die Debatte kontruktiv wird unmd es ist besser abzuwarten, denn eine fehlende Regulierung einzuführen ist leichter, als eine bestehende loszuwerden
  297.  
  298.  
  299. 15. Mark Zuckerbergs Brille
  300. Filter und Empfehlungen
  301.  
  302. - Anfangs wurde der einseitige Algorithmus von Google kritisert, jetzt der personalisierte und die daraus entstehende Filter Bubble
  303. - Weizenbaum, Erfinder von ELIZA, kritisierte 70er, dass der Computer anfangs bei der Analyse helfen sollte, mittlerweile übersteigt das System aber das Verständnis derjenigen, die mit ihnen arbeiten
  304. - Aber Vorfilterung führt nicht einfach nur zu stärkerer Selbstreferenzierung, sondern Algorithmen wie bei iTunes können auch gerade immer wieder abgleichen und sich weiterentwickeln und Neues einspeisen
  305. - Die einen beklagen den Mangel des Zufallsfundes, ander finden, dass gerade das internet zufälliges Finden zulässt
  306. - Das Bedürfnis nach Auseinandersetzung darüber ist, da, es fehlen jedoch konkrete Belege
  307.  
  308. Angst vor der heimlichen Manipulation
  309. - Sorge um versteckte Manipulation ist größer als bei offener, bspw. Werbung
  310. - Angebliches Experiment der manipulativen Steuerung von kinobesuchern zum Kauf von Cola hat nie stattgefunden, und wäre auch so gut wie wirkungslos, allerdings eine Debatte angestoßen
  311. - mittlerweile ist "unterschwellige Beeinflussung" verboten
  312. - Der Gedanke, eine ausgeleuchtete Bevölkerungsgruppe zu sein, ist unerfreulich, aber die Empfehlungsalgorithmen treffen zu
  313.  
  314. Autoritäten, beliebte und weniger beliebte
  315. - Die Frage nach der Wichtigkeit einer information ist komplex, einerseits werden die Kriterien von der Masse bestimmt, andererseits haben wir individuelle Kriterien
  316. - eine neutrale und gleichzeitig sinnvolle Sortierung gibt es aber nicht, alphabetisch oder zufällig wäre unbrauchbar
  317. - Informationen haben keinen naturzustand, sie werden auf dem Weg verändert, oder der Journalist gibt die bisher nicht gesagte Meinung wieder, der Kommentierende ergänzt und wir filtern heraus, was wir zur Kenntnis nehmen
  318.  
  319. Filterbubble im Kopf
  320. - Eli Pariser stellte fest, dass Facbeook die Inhalte seiner konservativen Freunde nicht mehr anzeigte, dabei ist das womöglich nur eine Abbildung seines Verhaltens, es ist also eher die Differenz zwischen Selbstbild und Wirklichkeit
  321. - Andere sehen gerade im Internet die Möglichkeit, sich mit anderen Themen und Meinungen auseinanderzusetzen
  322. - dass Filter falsch justiert sind, kann sein, aber diesen Fall gibt es auch zwischen uns und Freunden
  323. - "Die Diskussion über die Filterbubble ist eine Projektion innerer Probleme nach außen, in der Hoffnung, der Gesetzgeber oder sonst jemand könnte etwas gegen unsere bequemlichkeit und unsere Wahrnehmungsverzerrung tun."
  324. - Filter könnten transparenter sein, allerdings stellt sich die Frage, ob die Komplexität vermittelt und übernommen würde
  325. - Viele behaupten, Filteralgorithmen würden sich noch bessern, bisher sind sie noch zu simpel, allerdings ist das vielleicht einfach gar nicht möglich
  326. - Wir können zumindest verschiedene Seiten eines Sachverhaltes anschauen, das war noch nie leicht, ist aber auch nicht schwieriger geworden
  327.  
  328. Ratgeber:
  329. Wegklickwunsch hinterfragen, vielleicht haben wir den Impuls, etwas wegzuklicken, weil es unsere Meinung ändern könnte
  330. Klugen Leuten folgen, egal was sie schreiben: Wobei deren Quatsch vielleicht nicht als solcher wahrgenommen wird durch die Vorbehalte gegenüber Experten (Haben immer Recht!)
  331. Aggregatoren nutzen: Leute, die Links zusammensuchen, ist kein besseres, aber ein anderes Verfahren
  332. Freunde nicht vorschnell für unzurechnugsfähig halten: Ein mensch den man für schlau hält, aber eine andere Meinnug vertritt ist deswegen nicht wneiger schlau und kann vielleicht die Welt auf eine Weise erklären, die man bisher nicht annehmen wollte
  333. Neue Angebote nutzen, solange sie noch neu sind: Am Anfang ist die Diskussionskultur meist noch entspannter
  334. Leicht gewonnenen Debatten und dummen Umgebungen misstrauen: Indizien für schwach Gegner oder Homogenität des Umfeldes
  335. Dem Wunsch misstrauen, einen Link zu teilen: Wir verlinken lieber das, was unsere Vorurteile bestätigt als das, was klüger macht
  336.  
  337. 16. Maschinenherz
  338. Von Technikabhängigkeit und der unmittelbar bevorstehenden Herrschaft der Maschinen
  339.  
  340. - Entwicklungen der Maschinen zeigten erst die Kraft gegenüber Menschen, mittlerweile dringen sie in geistige Arbeit ein
  341. - Zukunftsvisionen variieren zwischen jenen, wo die Maschinen gegen Menschen kämpfen oder letztere abhängig werden
  342. - ist im Grunde genommen die Fortführung des Konflikt zwischen Aufklärung und Romantik
  343. - Romantiker würden darauf hinweisen, dass die technischenLösungen neue Probleme schaffen
  344. - Theodor Kaczynski war Dozent für Mathematik und sah darin die Problematik, dass es keinen Dauerhaften Kompromiss zwischen Technologie und Freiheit zu finden ist (schickte deswegen Briefbombem herum)
  345. - Kevin kelly (What Technology wants) gab ihm sogar Recht, erfand den Begriff des "Techniums", der Gesamtheit aller Technologie, welche ein Eigenleben und Bewusstsein entwickelt oder schon längst hat, aber Menschen und Maschinen würden sich irgendwann gegenseitig beherrschen
  346. - Einige sehen sich die Herrschaft der Maschinen sogar herbei (claude Elwood Shannon, 1949)
  347. - Arbeitsteilung bedeutet auch Abhängigkeit, auch unter Menschen, daher vielleicht die Furcht vor der maschinenherrschaft
  348. - Die einen flüchten nach hinten (Distanzierung von Fortschritt), die anderen nach vorne (Technologieverbesserung als Lösung)
  349. - Andere sehen, dass es viele Schichten von Abhängigkeit gibt, und das Internet zu entfernen ist eine Illusion
  350. - Lewis Mumford sieht die ganze Zivilisation als Megamschine, selbst technikorientierte Kultur ist maschinenhaft
  351. - Man muss die Frage stellen, was die Maschine eigentlich bedeutet, McLuhan sieht sogar in Kleidung eine Technologie
  352. - Die nächste Eskalationsstufe der Diskussion zeichnet sich bereits ab: Cyborgs
  353. - Ideal wäre es, wenn Menschen die Wahl hätten, aber das ist unrealistisch, Technikfreunde und -feine müssen koexistieren
  354.  
  355.  
  356. Und der ganze Rest
  357. Was in diesem Buch noch hätte stehen sollen
  358.  
  359. Verschwörungstheoretiker; parallelen zwischen Großstadt- und Internetkritik; was bedeutet eigentlich Technik/Technologie; Trolle, Shitstorms, Cybermobbing; Hackerkultur; Digitale Gewalt; Cyberwar; Nerdokratie; Zukunft der Arbeit
Advertisement
Add Comment
Please, Sign In to add comment
Advertisement