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Ian Johnson Die Vierte Moschee Teil 2/2

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Jul 22nd, 2018
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  1. sehr schlechtes Licht auf sie u n d brachte sie leicht in MisskrediteSo w u r d e n sie in der Dritten Welt als Nazis bezeichnet und vonIslamisten wie R a m a d a n wegen ihrer Glaubensschwäche verachtatet Selbst der alte Gacaoglu hatte viele Schläge gegen Namangani aus geteilt u n d ihn eine Marionette der Nazis genannt. Dadurch konnte Ramadan so leicht dazwischentreten u n d mit seinen internationa- len Bekanntschaften u n d d e m Versprechen einer schönen neuen Moschee blenden.
  2. D i e vereitelte W a h l m a r k i e r t e i n e n W e n d e p u n k t in der Geschich- t e der M o s c h e e . D r e h e r u n d die ü b r i g g e b l i e b e n e n US-Kohorten hatten sich an R a m a d a n g e h ä n g t , in d e r H o f f n u n g , er könnte dem Westen in d e r i s l a m i s c h e n W e l t eine g l a u b w ü r d i g e Stimme ver- leihen. D i e M o s c h e e sollte seine P l a t t f o r m sein. Zu diesem Zweck hatte der a m e r i k a n i s c h e G e h e i m d i e n s t J o r d a n i e n gedrängt, Rama- d a n einen Pass auszustellen u n d Projekte zu finanzieren, mit denen er sich profilieren k o n n t e , w i e z u m Beispiel die v o n Dreher organi- sierte Europäische I s l a m k o n f e r e n z . N u n t r u g e n die Pläne Früchte. Die Bruderschaft hatte die M a c h t ü b e r das Moscheebauprojekt. Blieb noch die Frage, ob R a m a d a n seinen alten Freunden helfen oder eigene Wege gehen w ü r d e .
  3. Nachdem die Ex-Soldaten gegangen w a r e n , handelte Ramadan schnell. Zuerst besetzte er das A m t des Sekretärs der Moscheebau- Kommission wieder neu u n d ersetzte Kassajep durch Achmed Schmiede. Der junge deutsche Konvertit gab seit 1958 eine Zeit- schrift namens Al-Islam heraus, die in R a m a d a n s Vision v o n einer Struktur nach dem Typus der Muslimbruderschaft eine wichtige Rolle spielte. Denn sie verlangte nicht n u r eine Moschee, sondern auch ein ganzes Spektrum von Institutionen, inklusive eines Propa- gandaorgans. U n d dafür war Al-Islam perfekt geeignet: Ramadan erklärte sie zum offiziellen Organ der Moscheebau-Kommission. Im März 1962 versammelte Ramadan alle muslimischen Studen- ten Deutschlands unter dem Dach einer neuen Organisation na- mens »Islamischer Rat Deutschlands«^ D a s s e r d e n R a t m k m f c
  4. von Studenten gründete, war typisch: Wie schon bei der Moscheeinteressierte er sich nicht für altmodische Muslime wie die Ex-Sol-daten, die gern auch einmal Alkohol zu sich nahmen oder ab undan ein Gebet ausließen. Wie alle Islamisten wollte er einen Kaderaus neueren und besseren Muslimen schaffen. Daher schloss er sichmit jüngeren, in ihren Gewohnheiten weniger festgefahrenen undleicht zu beeinflussenden Studenten zusammen. Die erste Sitzungdes Rats fand am 1 7 . und 1 8 . März in Mainz statt, mit etwa einemDutzend Studentengruppen aus verschiedenen Städten. Die rund50 Repräsentanten wählten Schmiede zum Vereinssekretär. LautMendes Quellen finanzierte Ramadan die Sitzung, was wiederumdie Frage aufwirft, von wem Ramadan finanziert wurde. Aus denUnterlagen geht dies nicht hervor. In der Sitzung ging es haupt-sächlich um Ägypten unter Nasser und um Israel, die beiden Erz-feinde Ramadans. Sein Artikel über Nasser hat die amerikanischenHintermänner sicher angetan; wie sie seine Kritik an Israel auf-nahmen, ist schwer zu sagen. Zum damaligen Zeitpunkt verbandIsrael und die USA noch keine sehr enge Beziehung; vielleicht ak-zeptierte der Geheimdienst Ramadans Haltung gegenüber Israel,um einen starken Antikommunisten auf seiner Seite haben. Da nun die Basis in Deutschland gesichert war, ging Ramadanzurück in die internationale Offensive. Im Mai reisten er undSchmiede nach Mekka, um der Gründung einer Organisation bei-zuwohnen, die heute die wichtigste aller muslimischen Organisa-tionen weltweit ist: die Islamische Weltliga.328 Die Anstrengungenzur Vereinigung der Muslime hatten sich gelohnt - wenn es kernKalifat wie in den alten Tagen geben konnte, dann eben ein Weh-gremium, das Richtlinien herausgab und sich für die Belange derMuslime einsetzte. Dabei spielte Ramadan eine nicht unwesentli-che Rolle, indem er beim Aufstehen der Statuten mitwirkte. Bei derKonferenz führte er die »Neo-Salafiya« - Fraktion an, hinter der sichim Wesentlichen die Muslimbruderschaft verbarg. Sie hatte sichzum Ziel gesetzt, die Liga noch stärker zu politisieren» i n s b e s o n d e r edurch ihren Angriff auf Israel. Ramadan j o n g l i e r t e gleich m i t roeh-
  5. reren A u f g a b e n . Er n a h m an d e r K o n f e r e n z als K o p f der Je m e r Islamkonferenz teil, d e r G r u p p e , die er g e m e i n s a m mit al-Husseini w i e d e r i n s L e b e n g e r u f e n hatte. Außerdem repra sentierte er die M u s l i m e d e r B u n d e s r e p u b l i k Deutschland. Auch M e n d e hatte d i e B e d e u t u n g d e r L i g a g r ü n d u n g erkannt und Kayum als I n f o r m a n t e n h i n g e s c h i c k t . In s e i n e m B e r i c h t beschreibt Kayum die n e u e K ö r p e r s c h a f t in allen E i n z e l h e i t e n . Freilich gelang es ihm nicht, den d e u t s c h e n E i n f l u s s g e l t e n d zu m a c h e n : 16 saudi-arabi- sche W ü r d e n t r ä g e r reisten n a c h d e r K o n f e r e n z i n die Bundesrepu- blik, besuchten a b e r w e d e r M e n d e n o c h M i t g l i e d e r der Regierung, sondern n u r R a m a d a n . 3 2 9 O b w o h l ü b e r d i e s e R e i s e n u r wenig be-kannt ist, zeigt sie, w i e s e h r R a m a d a n d i e d e u t s c h e n Muslime unddie M o s c h e e internationalisiert h a t t e , v i e l m e h r , als M e n d e jemalsf ü r möglich gehalten hätte.
  6. Ramadans erneute Präsenz konnte Washington nur recht sein,aber zweifellos war man dort nicht über alle seine Unternehmun-gen im Bilde. So hat wahrscheinlich auch Dreher, der RamadansKonferenzen gern finanzierte, kaum v o n den Aktivitäten der jun-gen Islamisten gewusst und keine A h n u n g davon gehabt, dassRamadan ein sturer Alleingänger war, der sich von niemandemetwas sagen ließ - noch nicht einmal v o n einer muslimischenOrganisation, geschweige denn von einer nichtmuslimischen. Aberfür den Augenblick stärkte Ramadans Engagement in der Islami-schen Weltliga deren antikommunistisches Aushängeschild, wasg e n a u im Sinne Washingtons war. Dass der Islam als natürlicher F e i n d d e s K o m m u n i s m u s betrachtet wurde, war nicht unbedingt s e l b s t v e r s t ä n d l i c h . N u r neun Tage nach der G r ü n d u n g der Liga fand eine Versammlung des rivalisierenden Islamischen Weltkon- gresses, der damals bedeutendsten m u s l i m i s c h e n Organisation der Welt, in Bagdad statt. Gesponsert w u r d e sie v o n A b d u l K a r i m Qassim, dem irakischen Staatsoberhaupt, e i n e m linksgerichteten Militärdiktator, der im Jahr 1958 die M o n a r c h i e gestürzt hatte. Eigentlich hätte auch Ramadan, aus seinem Interesse an islami-^ O r g a n i s a t i o n e n , g * * daraxi t e i l g e n o m m e n u n d w o m ö g l i c h
  7. sogar für ein A m t kandidiert. A b e r da Qassim einen stark pro-sowjetischen Kurs fuhr, hielt R a m a d a n eine Teilnahme f ü r zu ge-fährlich. Also schickte er an seiner Stelle M a h m o u d K. Muftic 3 3 0 ,einen ehemaligen bosnischen S S - M a n n mit Beziehungen zum Groß-mufti und zur Deutschen Muslim-Liga H a m b u r g . Wahrscheinlich w a r dies die gefährlichste Zeit seines Lebens. 3 3 1Der ägyptische Präsident Nasser hatte verkündet, R a m a d a n seiein Führer der Muslimbruderschaft. D i e Schweizer Polizei verdäch-tigte eine G r u p p e v o n sechs M ä n n e r n , ein Attentat auf R a m a d a nzu planen. Sie n a h m einige Mitglieder dieser G r u p p e fest u n d ver-eitelte so den Anschlag. R a m a d a n wollte kein Risiko eingehen u n dbat, schweizerischen Ermittlern zufolge, seinen früheren Assisten-ten, i h m eine gut zu versteckende H a n d f e u e r w a f f e zu besorgen,eine Walther P P K . 3 3 2 Weil e r u m sein Leben fürchtete, n a h m e rzwar nicht an der B a g d a d - K o n f e r e n z teil, konnte aber A m c o m l i bdazu verhelfen, einen ihrer besten Agitatoren hineinzuschmuggeln -Garip Sultan .333
  8. Sultan konnte sein Talent f ü r verdeckte Propaganda bei A m c o m l i bin den Vereinigten Staaten n o c h verbessern. Diese Fähigkeit stellteer beispielsweise unter Beweis, als er in Philadelphia im ehrwür-digen International H o u s e , einer 1919 gegründeten gemeinnützigenOrganisation, die d e n Austausch internationaler Wissenschaftlerfördert, in der Rolle eines tatarischen Gelehrten einen 19 Seiten lan-gen Vortrag m i t d e m Titel » M o d e r n e F o r m e n des Kolonialismus«hielt .334 Sultan b e g a n n m i t einer Attacke a u f den Kolonialismus, derw o h l alle Studenten aus d e n Entwicklungsländern zustimmten.A b e r d a n n weitete er seinen A n g r i f f auf die Sowjetunion aus, die einD u t z e n d L ä n d e r unbarmherzig beherrsche. Seinem Gedankengangfolgte eine lebhafte Diskussion. Einige Tage später schrieb Sultandarüber einen Bericht u n d schickte ihn an Ike Patch, der, seit Dre-her ihn a u s M ü n c h e n vertrieben hatte, in N e w York Amcomlibs»Sonderprojekt«- Abteüung leitete.
  9. » W e n n i c h e s r i c h t i g e i n s c h ä t z e , h a t d e r Vortrag s e i n e n Z w e c ke r f ü l l t « , s c h r i e b S u l t a n . » E s g a b e i n e h e i ß e Diskussion d a r ü b e rI c h h a t t e d e n E i n d r u c k , d a s s d i e s e S t u d e n t e n , obwohl sie i n A m e r i k a s t u d i e r t e n , a u s i r g e n d e i n e m G r u n d die sowjetische S i c h t w e i s e ü b e r n o m m e n h a b e n u n d n i c h t d i e a m e r i k a n i s c h e . Von der haben sie w a h r s c h e i n l i c h g a r k e i n e A h n u n g . « 3 3 5 Sultan war inzwischen a m e r i k a n i s c h e r S t a a t s b ü r g e r . Seit s e i n e m W e g g a n g 1957 standen die M ü n c h n e r n u n d a , o h n e m u s l i m i s c h e Idealgestalt, die Gacaoglus U n e b e n h e i t e n glättete. D i e s e K r i s e f ü h r t e a u c h dazu, dass Dreher R a m a d a n u m w a r b . D o c h w a r S u l t a n n o c h nicht vollständig von der B ü d f l ä c h e v e r s c h w u n d e n . E r arbeitete z u s a m m e n mit Amcomlib w e i t e r a n » S o n d e r p r o j e k t e n « , u m h i n t e r seinen eigenen Linien ver- schanzt an d e r H e i m a t f r o n t d e n K o m m u n i s m u s zu bekämpfen. Er trat in u n z ä h l i g e n u n d f a n t a s i e v o l l e n V e r k l e i d u n g e n auf und blieb d a b e i i m m e r s o n a h w i e m ö g l i c h a n d e r W a h r h e i t , u m seine Glaub- w ü r d i g k e i t z u w a h r e n . W ä h r e n d seines A u f t r i t t s i m International H o u s e f u n g i e r t e er offiziell als M i t g l i e d v o n A m c o m l i b s Institute f o r the S t u d y o f the U S S R . A u ß e r d e m w a r e r aber auch Prokurist des United Republican and Democratic Voters Club, freischaffender A u t o r f ü r die v o m G e w e r k s c h a f t s v e r b a n d herausgegebene Zeit- schrift Trade Union Courier s o w i e G r ü n d e r einer ganzen Flut von O r g a n i s a t i o n e n m i t f a n t a s t i s c h e n N a m e n w i e National Liberation Revolutionär Organization of the Islamic Peoples of the USSR und der Organization of Muslim Refugees from the Soviet Union. Als deren Leiter der »Sektion der Schriftsteller« f u h r Sultan 1962 nach Kairo, um dort einen Vortrag ü b e r das T h e m a »Sowjetasiatische Schriftsteller u n d ihr Problem m i t der Kreativität« zu halten. 3 3 6 Wie z u m Beweis seines Talents im Netzwerken deichselte Sultan es so, dass er über seine pakistanischen Kontakte eine Einladung zur Bagdad-Konferenz bekam. Er schrieb an M a n z u r u d d i n Ahmad v o m Central Institute for the Study of Islam u n d fragte ihn, ob er Interesse hätte, die Weichen f ü r eine Tagung z u m T h e m a Selbst- bestimmung zu stellen. Dann sandte Sultan ihm einen Scheck über 200 Dollar, ausgestellt v o m »Committee for Self-Determination,
  10. Inc.«, einer P r o p a g a n d a - T a r n o r g a n i s a t i o n v o n A m c o m l i b s B r u d e rdem Nationalkomitee f ü r e i n Freies E u r o p a . 3 3 7 A u ß e r d e m schriebSultan, e r wolle g e r n a n d e r B a g d a d - K o n f e r e n z t e i l n e h m e n . 3 3 8A h m a d antwortete, es sei s c h w i e r i g , S u l t a n eine E i n l a d u n g zu ver-schaffen, weil Q a s s i m , d e r i r a k i s c h e D i k t a t o r , v e h e m e n t gegen dieTeilnahme v o n A m e r i k a n e r n w a r . 3 3 9 A b e r e r v e r s p r a c h , d e n G e n e -ralsekretär d e r K o n f e r e n z , I n a m u l l a h K h a n , m i t d e m e r persönlichbefreundet w a r , d a r a u f a n z u s p r e c h e n . 3 4 0 D a n n kontaktierte SultanR a m a d a n , u n d a u c h dieser sagte i h m z u , seine V e r b ü n d e t e n i mInteresse Sultans zu m o b i l i s i e r e n . 3 4 1 Letztendlich erklärte sich Q a s -sim einverstanden u n d l u d S u l t a n als einzigen R e p r ä s e n t a n t e n d e rUSA nach Bagdad ein.342 Sultan m a c h t e v o n s e i n e m A u f e n t h a l t v o l l e n G e b r a u c h . E r f ü h r t ePrivatgespräche m i t b e d e u t e n d e n M u s l i m e n , u m sie v o n d e n Ü b e l ndes K o m m u n i s m u s z u ü b e r z e u g e n , i n t e r v i e w t e d e n K o p f der S o -wjetdelegation, g a b d e m F e r n s e h e n v o n B a g d a d Interviews u n dhielt natürlich a u c h e i n e n V o r t r a g , i n d e m e r die kolonialistischenPraktiken d e r S o w j e t s u n d d e r C h i n e s e n v e h e m e n t anprangerte.D i e S t i m m u n g i n B a g d a d w a r j e d o c h h o c h e x p l o s i v ; m a n riet Sul-tan, die Stadt zu verlassen. » J e m a n d sagte, ich solle gekidnappt o d e re r m o r d e t w e r d e n « , f ü h r t S u l t a n i n e i n e m I n t e r v i e w aus. Frühzeitigreiste er a u s B a g d a d ab. T r o t z d e m m a r k i e r t die K o n f e r e n z einenH ö h e p u n k t i n seiner K a r r i e r e u n d a u c h i n d e r Instrumentalisie-r u n g des I s l a m d u r c h die A m e r i k a n e r in d e n 1950er Jahren - z u mTeil a u c h d a n k R a m a d a n s A r b e i t .
  11. D i e g r o ß e n Verlierer bei a l l e d e m w a r e n die M ü n c h n e r Muslime.A n f ä n g l i c h h a t t e n L a n d u n d B u n d d a s Moscheebauprojekt eifrigunterstützt - schließlich s t a n d e n ja M e n d e u n d dessen Protege,d e r S S - I m a m N a m a n g a n i , dahinter. Selbst n a c h d e m R a m a d a n dasProjekt ü b e r n o m m e n hatte, w a r M e n d e n o c h i m m e r d e r M e i n u n g ,dass die B e h ö r d e n d a s Projekt unterstützen sollten, weil es für einpositives I m a g e in d e r Öffentlichkeit sorgen w ü r d e . Er beschuldigteR a m a d a n , d e r K o m m i s s i o n P r o b l e m e bereitet zu haben» k a m aber
  12. zu dem Schluss, dass man weiter an dem Projekt arbeiten und um endlich einmal voranzukommen, ein Grundstück suchen und 100 000 DM anzahlen sollte.343 A l s sich a b e r herausstellte, dass M e n d e s Freunde, die Ex-Solda ten, aus d e m P r o j e k t ausgeschieden waren, hatte die G r o ß z ü g i g der B e h ö r d e n ein E n d e . A u f ihre Bitte um Hilfe bei der Suche nach e i n e m G r u n d s t ü c k b e k a m e n S c h m i e d e , H i m m a t und andere Ge- folgsleute R a m a d a n s v o m bayerischen Sozialministerium eine höf- liche Absage. M a n h a b e sich b i s h e r d a r a n beteiligt, weil es sich umein Projekt f i i r Flüchtlinge handelte. N u n , da die Flüchtlinge abernicht länger M i t g l i e d e r d e r K o m m i s s i o n seien, brauche diese keinestaatliche F ö r d e r u n g m e h r . D i e B u n d e s r e p u b l i k garantiere Religi-onsfreiheit, also k ö n n t e n die S t u d e n t e n ungehindert ihren Zielennachgehen, j e d o c h o h n e staatliche Unterstützung. 3 4 4 Dass Rama-dan eine A b f u h r b e k a m , m a g z w a r f ü r G e n u g t u u n g gesorgt haben,unterstrich aber, dass M e n d e u n d seine Verbündeten in Münchenu n d B o n n versagt hatten. E i n J a h r später berichtete Namangani,dass die M ü n c h n e r Paulskirche - wo die ganze Sache in einer ver-schneiten Weihnachtsnacht b e g o n n e n hatte - keinen Raum mehrzur Verfügung steüte, in d e m die E x - S o l d a t e n beten konnten. 345Jetzt hatten sie n o c h nicht e i n m a l m e h r einen Betsaal - und erstrecht keine Moschee!
  13. Namangani w a r verbittert. V i e r M o n a t e n a c h d e m Eklat bei derVersammlung, als es i h m nicht gelungen war, R a m a d a n von seinemPosten zu verdrängen, schrieb d e r alte S S - I m a m schließlich seineVersion der Ereignisse auf. 3 4 6 Offensichtlich hatte j e m a n d den Textgeglättet - vielleicht Mende, aber wahrscheinlich die deutsche Ehe-frau seines treuen Freundes Hassan Kassajep. D e r B r i e f ist gewürztmit sarkastischen Hieben an die Adresse R a m a d a n s , »der sich an-scheinend an die Moscheebau-Kommission als an eine letzte Ret-tung klammerte«. Bei all seinen rhetorischen Floskeln warf Na-manganis Brief doch ein sehr klares Licht a u f die Aktivitäten undZiele Ramadans - und tatsächlich auch auf die B e w e g g r ü n d e radi-kaler Muslime in den folgenden Jahrzehnten.
  14. Ramadan habe, so Namangani bei seinen weiteren Ausführun-gen, die Flüchtlinge wegen ihrer mangelhaften Kenntnisse desIslam und wegen ihres Alkoholkonsums kritisiert Ramadan hättemenschlicher sein und versuchen sollen, die Ex-Soldaten zu verste-hen. Ihre Unkenntnis des Islam sei keine Überraschung, in Anbe-tracht dessen, dass sie aus einem kommunistischen Land kamen,das systematisch versuchte, ihre Religion auszurotten. Statt ihnenMitleid entgegenzubringen und sie sanft anzuleiten, habe RamadanNamanganis Benehmen gerügt und ihm gedroht, einen Brief an dieBehörden zu schreiben und sie auf seine Fehler hinzuweisen. Davonhabe Ramadan nur abgelassen, um den Deutschen die Beschämungzu ersparen, weil sie - völlig inkompetent - Namangani zum Tmamhätten wählen lassen. Wenn Namangani bei Zusammenkünften anmuslimischen Feiertagen vorbetete, habe Ramadan ostentativ denRaum verlassen. Dass er dem älteren Mann nicht den gebührendenRespekt erwies, zeige ganz klar, dass Ramadans Revolution nichtsmit Tradition zu tun hatte. In seinen Augen sei er, Namangani, einReaktionär, und er wisse, was dies bedeutete. Solche Anschuldi-gungen habe er schon einmal zu hören bekommen - in der Sowje-tunion, als man ihn in ein Arbeitslager gesteckt hatte, weil er denFunktionären nicht revolutionär genug war. »Eine weitere unzumutbare Definition in einem seiner Schrift-stücke«, schrieb Namangani über Ramadan, »ist, dass er erklärt, diein Deutschland studierenden Muslims seien die künftigen Herr-scher der muslimischen Welt, denen wir, die Flüchtlinge, uns amgeeignetsten schon vorher zu unterwerfen hätten,« 347 Außerdemhabe Ramadan ihm gesagt, dass die Soldaten nie in ihre Heimat-länder zurückkehren könnten, weil sie keine echten Muslime seien.Wenn sie es dennoch täten, würden sie damit nur eine Krise aus-lösen. Die Sowjetunion könne auf sie verachten. Natürlich kann man heutzutage unmöglich in Erfahrung brin-gen, was Ramadan wirklich gesagt hatte. Namanganis Schilde-rungen geben seine eigene Perspektive wieder. Doch passen sie iu denen von Ramadans jungen Handlangern, die später im Alter *u-
  15. g a b e n , d i e E x - S o l d a t e n v e r a c h t e t u n d die islamische Auwsrichtungd e r E x - S o l d a t e n f ü r p r o b l e m a t i s c h gehalten z u haben d i e B eh a u p t u n g , d a s s d i e E x - S o l d a t e n es nicht verdient hätten, in ihre H e i m a t z u r ü c k z u k e h r e n - d a s s sie s c h l i m m e r als die Kommunisten« seien -, f o l g t d e r L i n i e d e s r a d i k a l e n I s l a m , wonach jeder, der sich n i c h t d e n f u n d a m e n t a l i s t i s c h e n A n s i c h t e n verschreibt, ein Ab- t r ü n n i g e r ist, d e r m i t l e i d l o s m i s s h a n d e l t o d e r getötet werden darf W a s sich h i n t e r R a m a d a n s A r g u m e n t a t i o n verbirgt, ist rein islamis- tisches D e n k e n , in d e r b e s t e n T r a d i t i o n eines Sayyid Qutb oder Osama bin Laden.
  16. W i e i m m e r w a r es G a c a o g l u , d e r seiner Gemeinde vor Augen f ü h r t e , w e l c h e n Verlust sie erlitten hatte. M a n hatte den schroffen, u n g e b i l d e t e n I m a m , d e r e i n J a h r z e h n t z u v o r den ersten Flücht- lingsverein d e r B u n d e s r e p u b l i k ins L e b e n gerufen hatte, beiseite- geschoben: zuerst die D e u t s c h e n , w e i l er Hilfe v o n den Amerika- n e r n a n g e n o m m e n hatte, u n d d a n n die Amerikaner, weil sie den geschniegelten R a m a d a n v o r z o g e n . G a c a o g l u hatte den in Süd- deutschland l e b e n d e n m u s l i m i s c h e n Flüchtlingen immer helfen wollen u n d w a r d o c h v o n politischen A g e n t e n ausgenutzt worden. Undiplomatisch w i e eh u n d je s c h o b er die Schuld auf Mende, weil dieser N a m a n g a n i f ü n f Jahre z u v o r ins Spiel gebracht hatte. »Es ist sehr b e s c h ä m e n d f ü r unsere G e m e i n s c h a f t I S L A M , wenn A n r u f e v o n Gästen aus d e m A u s l a n d u n s erreichen, in denen wir nach einem Betraum, einer M o s c h e e o d e r dergleichen gefragt wer- den u n d unsere Gemeinschaft m u s s d a n n antworten, das gibt es nicht [ . . . ] Die Bundesrepublik versucht, verschiedentlich Schäden, die das deutsche Volk im 2. Weltkrieg verursacht hat, wieder gut- zumachen. W a r u m werden aber dabei die islamischen Flüchtlinge, die gerade durch den letzten Krieg alles verloren haben, so stief- mütterlich behandelt? «349
  17. 12 wer VERLIERT DIE KONTROLLE?Es WAR MITTERNACHT. Die Feier anlässlich Bob Drehers 45. Ge-burtstag neigte sich dem Ende zu. Mehrere Dutzend Freunde undKollegen hatten ein paar Stunden lang getanzt und getrunken, dannerhob sich Karin West, Drehers Freundin vom FKK-Strand, undbegann, ein satirisches Gedicht zu rezitieren, das sie extra für diesenAnlass verfasst hatte.350
  18. Heißgeliebter Bobchik Dreher! Unser Herz wird weh und weher, Denn Du willst jetzt von hier gehen und uns wohl niemals wieder sehen...
  19. Spätestens an dieser Stelle wurde den meisten bewusst, dass essich auch um eine Abschiedsparty handelte. Nach vier Jahren inMünchen, als Kopf der Abteüung für Emigrantenbeziehungen,wollte Dreher es gut sein lassen und ins »Hauptquartier« zurück,was hieß: nach Washington zur CIA. Eigentlich zog er die Münch-ner Lebensart vor. Er hebte auch die Stadt, die Leute und seinjährliches Ritual, sich in der Fastnachtszeit einen Bart wachsen zulassen. Aber seine Runde war vorbei
  20. Ein Stern verlöscht an unserm Himmel Im undurchsichtigen Getümmel Der Emigranten-Relationen Deren, die in München wohnen
  21. In vier langen Arbeitsjahren hast Du recht viel von uns erfahren Es war nicht leicht, uns zu verstehn
  22. u n d Schwierigkeiten zu umgehn Wie solltest D u ? ! In Zeit und Raum verstehen w i r uns selbst o f t kaum.
  23. Verschiedene Emigranten standen auf, um Dreher zu danken. (Diemeisten stammten aus der alten Garde der Sowjetexilanten vonRadio Liberty. Die neuen M u s l i m e R a m a d a n s hätten sich bei einemsolchen Gelage wohl k a u m amüsiert.) Irgendwann sagte Dreher,nach den richtigen deutschen Worten tastend und mit starkemamerikanischem Akzent: »Ich glaube w i r sind alle Menschen miteinem gemeinsamen Ziel.« J e m a n d im Publikum stöhnte auf, eingeorgischer Fürst lachte, u n d D r e h e r f u h r fort: »Ich wollte nichtpolitisch sein!«
  24. Sie kamen scharenweis zu Dir, denn letzten Endes warst Du hier der allesbringende Projector and All Relations M a i n Director.
  25. Es gab auch andre, so w i e wir: wir wollten k a u m etwas v o n Dir. Wir schauten Dich v o n Ferne an und dachten uns: w a s m a c h t der M a n n ? Was will er nur, was tut er da, das Bobbilein v o n U S A ?
  26. Diese Frage hatte viele Kollegen Drehers beschäftigt. Im Gegensatzzu seinem Vorgänger Ike Patch hatte Dreher eine aggressivere Stra-tegie verfolgt und dafür die passenden Leute angeworben: Rama-dan und seine muslimischen Studenten, die einen unglaublichen Aufwind bekamen. Nur Wochen vor der Abschiedsparty am 16. De- zember 1961 ging Ramadan aus dem missglückten Umsturzversuch durch Mendes Ex-Soldaten als unangefochtener Vorsteher der Mo- scheebau-Kommission hervor. In gewisser Weise hat auch Dreher
  27. dazu beigetragen. Indem er ihm den R ü c k e n stärkte, i h m ein V i s u mbesorgte und seine Konferenzen finanzierte, s c h u f er d e m ä g y p -tischen Islamisten eine Plattform in Europa. G l e i c h z e i t i g u n t e r -stützte er aber Kollaborateure des NS-Regimes w i e z u m B e i s p i e lden kaukasischen Anführer Magoma u n d d e n a l t e n d a g e s t a n i s c h e nAnführer Said Shamü. Mende dagegen, dem d i e V e r e i n i g t e n S t a a -ten eigentlich das Management der Emigranten z u g e d a c h t h a t t e n ,schaltete er einfach aus. All dies zeugt von I n i t i a t i v e u n d E n e r g i e -nichts anderes hatte man von ihm erwartet: B o b D r e h e r , d e m k a l -ten Krieger, dem Odessa- und Moskau-Veteran, d e m C I A - M a n n ,der nur zu begierig darauf war, die M ö c h t e g e r n - H ö r f u n k - J o u r n a -listen in München einmal gut aufzuimschen. 351 Welchen Nutzen hatte Amerika a u s a l l d e m g e z o g e n ? D r e h e rhatte einen wichtigen Verbündeten g e w o n n e n . Im Kampf g e g e nden Kommunismus standen die USA a u f d e r g l e i c h e n S e i t e w i e dieMuslimbruderschaft. S o s c h i c k t e R a m a d a n E n d e 1 9 6 1 e i n e n B r i e fan Arthur Schlesinger Jr., einen e i n f l u s s r e i c h e n B e r a t e r d e s n e u g e -wählten Präsidenten John F. K e n n e d y . » W e n n d e r F e i n d m i t e i n e rtotalitären Ideologie b e w a f f n e t ist u n d i h m g a n z e R e g i m e n t e r v o nhingebungsvollen G l ä u b i g e n d i e n e n , dann m ü s s e n d i e j e n i g e n , d i eeiner gegensätzlichen Politik f o l g e n , a u f e i n e r v o l k s n a h e n A k t i o n s -ebene mit ihnen k o n k u r r i e r e n « , s c h r i e b R a m a d a n an S c h l e s i n g e r ,»und als Taktik e i n e n G e g e n g l a u b e n u n d e i n e G e g e n g l ä u b i g k e i teinsetzen. N u r V o l k s m i l i z e n , d i e s i c h w i r k l i c h e n g a g i e r e n u n d z w a rin ihrem eigenen N a m e n , k ö n n e n auf die schleichende Bedrohungdes K o m m u n i s m u s r e a g i e r e n . « 3 5 2 D e r B r i e f w a r h ö c h s t w a h r s c h e i n -lich eine Bitte a n die n e u e K e n n e d y - R e g i e r u n g , d i e strategischePartnerschaft z w i s c h e n d e n U S A u n d Islamisten w i e R a m a d a n z ufördern. E r e i g n i s s e w i e d i e in M ü n c h e n lassen am W e r t einer solchen Al-lianz z w e i f e l n . R a m a d a n war jetzt verantwortlich f ü r das Moschee-Projekt, a b e r er o p e r i e r t e unabhängig von den USA. D i e D e u t s c h e nu n d d i e Amerikaner hatten die gleiche Idee: K o n t r o l l e über die M o -schee gewinnen u n d ü b e r d i e h i e s i g e n M u s l i m e , und diese dann für
  28. den Kampf gegen den Kommunismus nutzen. Die Muslimenoch in München waren, konnten also für verdeckte Propagandazwecke verwendet werden, aber entgegen der ursprünglichen VorStellung konnte Ramadan nicht ihr Anführer auf der Weltbühnesein. Es scheint, dass Ramadan sich nicht um die Vereinigung derMuslime gekümmert hatte, um den Kommunismus zu bekämpfenwie es die Amerikaner beabsichtigten. Die CIA-Analyse von 1953hatte es auf den Punkt gebracht: Er war vor allem daran interessiert,Menschen um sich zu scharen - aus Machtgründen. Und dieseMacht wollte er einsetzen, um die Vision der Muslimbruderschaftvom Islam zu verbreiten. Wer ihm nicht bei der Erreichung diesesZiels half, den schob er beiseite. Die meisten Muslime in München,diese ausgedienten Soldaten mit ihrem begrenzten religiösen Ho-rizont, nützten ihm nichts. Vor allem waren sie nicht mehr ganzjung, zu weltlich, zu sehr auf ihre Heimatländer fixiert und zu stur.Ramadan wollte eine Schar von leicht beeinflussbaren jungen Män-nern, um seine Weltrevolution zu verbreiten. Er führte eine neueBewegung an, die alle Probleme der Welt durch ihre Religion lö-sen wollte. Kein Wunder, dass ihm die Vereinigung der MuslimeMünchens nicht gelang. Nichts lag ihm ferner! Er wollte gar keineDachorganisation. Er wollte eine Zelle.
  29. In der Zwischenzeit zogen sich die Amerikaner zurück. Amcom-lib beschloss, Dreher nicht zu ersetzen. Stattdessen sollte sein neuerStellvertreter, Will Klump, die Zahlungen an die alten Emigran-tengruppen weiter leisten, kein neues Talent heranziehen und denKontakt zu Ramadan lockern, der sich auf die Bruderschaft kon-zentrierte. Die Amerikaner in München waren ihm nicht längervon Nutzen, und niemand ergriff die Initiative, die Beziehung wie- der zu beleben. Ramadans Brief an Schlesinger blieb unbeantwor- tet. Irgendwann später wurde die Abteüung für Emigrantenbezie- hungen dann aufgelöst und eine symbolische, aber vielsagende Änderung vorgenommen. 1964 bekam Amcomlib wieder einmal einen neuen Namen: Radio Liberty Committee. Fortan sollte die Be- tonung auf Rundfunk IWP« KWU . . * _ _
  30. Jahren, flog die Rolle der CIA auf, Radio Liberty wurde von der CIA getrennt, mit seiner Schwester Radio Free Europe fusioniert und dem Board for International Broadcasting unterstellt, der wiederum vom Außenministerium gemanagt wurde. Bezeichnend für die veränderten Prioritäten der USA, wurde Dreher nach Vietnam versetzt.353 Dort half er den Südvietnamesen,verdeckte Radiosender zu betreiben, die zu der von der CIA unter-stützten geheimen Spezialeinsatztruppe gehörten, der Military As-sistance Command, Vietnam, Studies and Observation Group. Dre-her diente eine Zeitlang in der Einheit für verdeckte PropagandaWie schon in München schien Dreher nichts von seiner Umgebungoder den Auswirkungen seiner Arbeit mitzubekommen. Da er keinVietnamesisch sprach, hatte er keine Ahnung, was ausgestrahltwurde. Er war dort als Berater stationiert und half, Millionen Dol-lars in ein Unternehmen hineinzubuttern, das er nicht verstand. 1972 wurde Dreher im Alter von 56 Jahren, nach über 30-jäh-rigem Staatsdienst, pensioniert.354 Er behielt seine atemberaubendeWohnung in Virginia mit Blick auf das Kapitol in der Ferne. SeineReisen ins Ausland hörten auf - diese Lebensphase war zu Ende.2004 starb er in einem Pflegeheim an den Komplikationen nacheinem Sturz.
  31. Im September 1962 hielt das Nahost-Institut in Washington einehochkarätig besetzte Konferenz über den Islam in der Sowjetunionab. Dieser einst obskure Forschungsbereich wurde immer wichti-ger. Die Zusammenkunft im luxuriösen Statler Hüton wurde teil-weise durch das Außenministerium finanziert und war dazu ge-dacht, »die Tür zur Erforschung Zentralasiens in den VereinigtenStaaten zu öffnen«. Wer immer auf diesem Wissensgebiet Rang undNamen hatte, war zugegen: Sultan, Hayit und alle wichtigen Aka-demiker aus aller Welt Alle, außer Gerhard von Mende. »Ich selbsthabe keine Einladung erhalten, vermutlich aus d e n G r ü n d e n , d i eSie mir mitteilten«, schrieb v o n M e n d e an Sultan, in d e r Hoffnung»dieser würde seine Amcomlib-Kontakte ausnutzen, ihm doch noch
  32. eine Einladung zu verschaffen. »Dagegen ist Herr Dr. Hayit eingeladen, der ja Mitarbeiter des Forschungsdienstes Osteuropa in demich als angeblich großer Nazi selbst leitete Ich finde diese, Vorge_ .hen zumindestens nicht fair.« 355 Fair oder nicht, dieses Vorgehen markierte den Beginn einer neuen Ära, in der es immer schwieriger wurde, Mendes starke Sym- pathien für die Nationalsozialisten zu übersehen. Adolf Eichmann einer der Architekten des Holocaust, war im Mai 1962 in Jerusalem hingerichtet worden. Raul Hilberg hatte sein wegweisendes Buch, Die Vernichtung der europäischen Juden, veröffentlicht. Der Ho- locaust, der in den 1940er und 1950er Jahren fast tabu war - eine seltsame Peinlichkeit, die die meisten ignorierten oder vergessen wollten -, wurde nun ernsthaft erforscht. Den Menschen wurde be- wusst, wer daran mitgewirkt hatte. »Er war bekannt als Nazi, was definitiv der Grund ist, warum er nicht eingeladen war«, erinnert sich Richard Pipes, damals ein junger Harvard-Professor, der bei der Organisation der Konferenz assistierte. »Sein Ruf war ziemlich eindeutig.«356 A u c h aus d e m M o s c h e e b a u p r o j e k t w u r d e M e n d e zunehmend ausgeschlossen. E r hatte n u n k e i n e K o n t a k t e m e h r z u r Moschee- b a u - K o m m i s s i o n . A n f a n g 1963 m a c h t e n d i e E x - S o l d a t e n das, was schon seit ü b e r e i n e m J a h r Tatsache w a r , o f f i z i e l l u n d kündigten ihre Mitgliedschaft. I n d e r Z w i s c h e n z e i t u n t e r n a h m R a m a d a n wei- tere Schritte. U m seine w e i t r e i c h e n d e n A m b i t i o n e n herauszustellen, änderte e r den N a m e n d e r G r u p p e v o n » M o s c h e e b a u - K o m m i s - sion« in »Islamische G e m e i n s c h a f t S ü d d e u t s c h l a n d s « . 3 5 7 1963 erlitt Mende einen weiteren Verlust. Ali Kantemir, der alte Anführer aus dem Kaukasus und Gegenkandidat Ramadans, der die Wahl so knapp verloren hatte und inzwischen 75 Jahre zählte, starb. Jahrelang hatte Mende dem beinahe Erblindeten zur Seite gestanden. Nun schickte er eine Notiz an seine Geheimdienst- kontakte und bat diese, die Spuren dieser Hilfe zu beseitigen. »Herr Alichan KANTEMIR, mit dem ich persönlich befreundet war, hat *** vielen Jahren mit deutschen Stellen zusammengearbeitet
  33. und ist dafür auch von deutscher Seite finanziert worden, sodassmeiner Ansicht nach ein direktes deutsches Interesse vorliegt, dieTeile seines Nachlasses zur Durchsicht zu erhalten, die diese Zu-sammenarbeit berühren.« 358 Mendes Ohnmacht zeigt sich in einer Anfrage des B N D zu tür-kischen »Gastarbeitern«.359 Seit den 1960er Jahren warb die boo-mende Wirtschaft der Bundesrepublik ausländische Arbeitskräftean. Da deren Anzahl nun stetig anstieg, schrieb ein Kontaktmannbeim BND an Mende und wollte wissen, ob es unter den Auslän-dern ein Potenzial für Unruhen gebe. Es war eine ironische Frage:Seit Jahren hatte Mende großartige Strategien zur Verwendung desIslam entwickelt, ohne dass ihm viele Muslime zur Verfugung stan-den. Nun kamen viele Muslime nach Deutschland, und er verlordie Kontrolle über die Moschee - das Instrument zur Einfluss-nahme auf die Muslime. Mende versuchte, neue Kontakte zu knüp-fen. Hayit infiltrierte eine muslimische Studentengruppe in Köln,an die Mende Geld überwies. 360 Aber er arbeitete an der Peripherie.Ramadan hatte gewonnen. Anscheinend hatte auch die Stasi Wind von Mendes Marginali-sierung bekommen. 361 Am 16. Januar 1962 beendeten ihre Agentendie Operation Asiatische Emigration, mit der Mendes Organisationsieben Jahre lang überwacht worden war. Vielleicht war die Stasizufrieden, Mendes alten Chef, Theodor Oberländer, zum Rück-tritt gezwungen zu haben; vielleicht hatte sie auch einfach ihr Sollerfüllt. Auf jeden Fall war Mende nicht mehr wichtig. Sogar dieBundesregierung hatte ihre Prioritäten geändert. Sie wollte dieBeziehungen zum Osten verbessern -- erste Schritte einer Entspan-nungspolitik zwischen den beiden Blöcken. Hayit sollte zu einemKongress nach Delhi fahren, wurde aber vom deutschen Auswärti-gen Amt angewiesen, seine Rhetorik etwas abzuschwächen,362 Nureinige Jahre zuvor wäre dies undenkbar gewesen. Mendes Nerven begannen zu schwächein. Er hatte 1 9 5 6 einenschweren Herzinfarkt erlitten, woraufhin sein Arzt ihm verordnete,das Rauchen aufzugeben. 363 1963 fing er damit wieder an. Diese be-
  34. lastende Z w e i m a n n s h o w m i t i h m selbst u n d H a y i t fordert i h r e mT r i b u t . A n e i n e m M o n t a g M i t t e D e z e m b e r saß M e n d e i n s e i n e m B ü r o m i t B l i c k a u f d e n R h e i n u n d las e i n e n der vielen s p i o n a g e berichte, die i m m e r a u f s e i n e m Schreibtisch landeten. Vor ihm lag aufgeschlagen eine Z u s a m m e n f a s s u n g d e r jüngsten Ereignisse in der S o w j e t u n i o n , als er e i n e n m a s s i v e n H e r z i n f a r k t erlitt. Er war s o f o r t tot. 3 6 4
  35. M e n d e entsprach n i c h t d e m ü b l i c h e n B i l d eines Geheimdienst- unternehmers. Er w a r w e d e r b e i m Bundesnachrichtendienst noch b e i m Verfassungsschutz angestellt. Sein G e l d b e k a m er von meh- reren Seiten. D a s A m t f ü r V e r f a s s u n g s s c h u t z finanzierte ihn, aber auch das Auswärtige A m t . D a s t y p i s c h deutsche mittelständische Familienunternehmen, das er f ü h r t e , bildete m i t vielen anderen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Sein B ü r o b e f a n d sich im Stockwerk direkt unter seiner W o h n u n g . Seine F r a u Karo spielte eine wichtige Rolle bei seiner Arbeit, v o r allem w e n n es um die Korrespondenz mit der englischsprachigen Welt oder den alles ent- scheidenden geselligen U m g a n g m i t d e m einfachen Volk der So- wjetunion ging. Seine Kinder halfen bei der Büroarbeit. Das Auswärtige A m t erklärte sich bereit, die R e c h n u n g f ü r Men- des Beerdigung zu übernehmen, »in Anbetracht der großen Ver- dienste, die sich der Verstorbene in den vergangenen Jahren als Leiter des Büros für heimatvertriebene Ausländer u n d den For- schungsdienst Osteuropa erworben hat«. Unter einer Bedingung: »Es wird gebeten, diese Angelegenheit vertraulich zu behandeln und insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass das Auswärtige Amt als Geldgeber nicht in Erscheinung tritt.« 3 6 5 Einen Nachfolger zu finden erwies sich als schwierig. Die Bun- desregierung zog Mendes alten BND-Kontakt, Siegfried Unger- mann366 > m Erwägung, was aber mit der Begründung abgelehnt wurde, dass das zu kompliziert sei - Mendes Institut sollte den An- schein staatlicher Unabhängigkeit erwecken, und Ungermann war Beamter. Viele Emigrantengruppen setzten sich f ü r Ungermann
  36. ein - sie hätten sich aber f ü r jeden eingesetzt, w e n n m a n n u r einenErsatz fiir Mende bekam. Schließlich w u r d e beschlossen, das ganzeUnternehmen zu beenden. 3 6 7 Dies führte zu einigen hässlichen Szenen: M e n d e s K i n d e r stan- den auf der Gehaltsliste u n d forderten eine Entschädigung. Fernerbeschwerte sich sein Sohn, weil m a n aus d e m B ü r o auch Familien-besitz entwendet hatte. 3 6 8 Später fragte seine F r a u an, ob sie d e nNamen »Forschungsdienst Osteuropa« v e r w e n d e n d ü r f e - o f f e n b a rwollte sie das Familienunternehmen weiterführen. 3 6 9 D a s A u ß e n -ministerium lehnte ab. S o g a r um M e n d e s Unterlagen w u r d e ge-stritten. N o c h ein Jahr nach seinem T o d lagen sie in n o r m a l e n A k -tenschränken in seinem edlen B ü r o m i t Blick auf d e n Rhein. D o c hmachten sich die Beamten Sorgen, dass die Unterlagen, v o n denendie meisten mit »Geheim« gestempelt waren, in feindliche H ä n d efallen könnten. 3 7 0 Obgleich viele v o n M e n d e s persönlichen Unterlagen mit der A r -beit zu tun hatten, verblieben sie bei seinen Kindern. W ä r e n dierund loo dicken Ordner im A r c h i v des Nachrichtendienstes ge-landet, würden sie (wie CLA-Akten) n o c h i m m e r unter Verschlussgehalten oder wären längst vernichtet worden. Stattdessen gingensie, nach kompliziertem bürokratischem Gerangel, an das Auswär-tige Amt. Ein paar Jahrzehnte später w u r d e n sie freigegeben u n dbefinden sich jetzt öffentlich zugänglich im Staatsarchiv.
  37. Mit Drehers Weggang u n d Mendes Tod waren die beiden westli-chen Konkurrenten v o n der B ü h n e abgetreten. Das A u g e n m e r k derU S A lag n u n anderswo - vor allem in V i e t n a m Erst 15 Jahre spätersollte das Interesse am Islam als einer W a f f e im Kalten Krieg wiedererwachen, nämlich mit d e m Einmarsch der Sowjetunion in Af-ghanistan. Das Pentagon beauftragte die R A N D C o r p o r a t i o n (»Re-search and Development« - Forschung u n d Entwicklung) mit derErstellung eines Geheimberichts über das Ostministerium undMendes Methode, Muslime einzusetzen. Dessen Verfasser, ein un-ternehmungslustiger Forschungsstipendiat namens Alex Akxiev,
  38. wies auf die Folgen hin, mit denen die Vereinigten Staaten zu ,nen hätten, wenn sie die Muslime im Kampf gegen die Sowjetwaffneten. »Diese Studie sollte für militärische und strategisch"Planer von Interesse sein, die im Begriff sind, das Problem mit de*Sowjetunion auf strategische Weise anzugehen«, heißt es in demBericht. Alexiev erzählt die Geschichte vom Ostministerium undwie sich die Deutschen die zersplitterten sowjetischen Ethnien ef-fektiv zunutze gemacht hatten. Da in der sowjetischen Armee, diegerade in Afghanistan einmarschiert war, auch viele Soldaten dieserethnischen Gruppen dienten, bot sich den Vereinigten Staaten eineChance, die deutsche Taktik zu wiederholen, ohne aber die gleichenFehler zu machen. Der Autor wies ferner darauf hin, dass vieledieser muslimischen Völker auch in Afghanistan lebten und allenGrund hatten, gegen Moskau zu kämpfen. 371 Alexievs U n t e r s u c h u n g w a r Teil e i n e r g r ö ß e r e n Diskussion, diei m K a m p f gegen die Sowjets z u r B e w a f f n u n g d e r Dschihadistenführte. Die Deutschen hatten P i o n i e r a r b e i t geleistet: Sie hatten denGroßmufti von Jerusalem hofiert, I m a m - S c h u l e n eingerichtet undreligiöse Führer ernannt, alles m i t d e m Z i e l , m u s l i m i s c h e Truppenfür ihre Sache zu mobilisieren. A u ß e r d e m hatte d i e US-ameri-kanische Regierung ihrerseits einen klaren Präzedenzfall f ü r ihreUnterstützung der heiligen Krieger A f g h a n i s t a n s aufzuweisen: ihreUnterstützung der Muslimbrüder, d e r V e r b ü n d e t e n des Muftis. Sichhinter Said Ramadan zu stellen bedeutete, m i t d e r urislamistischenGruppe zu paktieren, von der sich die M u d s c h a h e d d i n , die Dschi-hadisten in Afghanistan, inspirieren ließen. O h n e Einsicht in dieCIA-Akten ist zwar kein Kausalzusammenhang z w i s c h e n M ü n c h e n und Afghanistan herzustellen, doch ist es wahrscheinlich, dass die frühere Zusammenarbeit mit der M u s l i m b r u d e r s c h a f t es d e m US- Geheimdienst erleichterte, die afghanischen Dschihadisten zu be- waffnen. Zwei Jahrzehnte später, nach d e m 11. S e p t e m b e r 2001, schauten die meisten bei der Suche nach d e m U r s p r u n g d e r Atten- tate auf Afghanistan. Das war zwar nicht falsch, aber n u r wenige erkannten, dass es für Afghanistan ein Vorbild gab: M ü n c h e n
  39. Als sich die Bundesrepublik dem Ostblock annäherte, brauch-te sie die Muslime nicht mehr. Mit Mendes Tod endete auch dieÜberwachung der radikal-islamischen Gruppen. Erst in den 1990erJahren, als der Aufstieg von al-Qaida und die Zunahme des islami-schen Terrorismus den Verfassungsschutz veranlasste, diese Grup-pen wieder zu beschatten, unterzog man die Münchner Moscheeund deren - inzwischen erwachsenen - arabischen Studenten einergenauen Prüfung. Während alle anderen also von der Bühne abgegangen waren,blieb eine Gruppe dort: die Muslimbruderschaft. Sie verlor wederdas Interesse noch ließ ihre Aufmerksamkeit nach Stattdessenstellte sie den Fuß in die Tür, die der westdeutsche und der ame-rikanische Geheimdienst einen Spalt weit offen stehen gelassenhatten. Heimlich, still und leise verwandelten sie die MünchnerMoschee in ein Basiscamp zum Vormarsch auf die westliche Welt
  40. Moderner KRIEG
  41. Solche Frage zu erwidernFand ich wohl den rechten Sinn.Fühlst du nicht an meinen Liedern,Daß ich Eins und doppelt bin
  42. 13 DER TRIUMPH KR BRUDERSCHAFT A U G U S T 1 9 7 3 war es endlich so weit: In dem hellen, neuen
  43. · ionischen Zentrum München rief ein Muezzin zum Gebet Es war der erste historisch dokumentierte Gebetsruf eines Muezzin in Bayern und die sechste Moschee der Bundesrepublik 1 Das moderne Gebäude im panislamischen Stil hatte 3 Millionen DM gekostet undbesaß ein umwerfend schlankes, knapp 35 Meter hohes, von einemgoldenen Halbmond gekröntes Minarett. Normalerweise hatte derBalkon des Muezzins am Ende der Wendeltreppe nur symbolischeBedeutung, denn die Muslime wollten ihre deutschen Nachbarnnicht mit öffentlichen Gebetsrufen reizen. Ein mit kobalt- und azur-blauen Mosaiksteinen bedecktes Oval aus Stahlbeton, scherzhaft»Atomei« genannt, beherbergte neben dem Gebetssaal auch Ta-gungsräume, Büros und eine Bibliothek. Der türkisch-deutsche Ar-chitekt hatte lange an dem Entwurf gearbeitet, damit das Gebäudeansprechend aussah und trotzdem erschwinglich blieb.2 Zur Eröffnung kamen über 200 Würdenträger und Diploma-ten, darunter auch viele der einst jungen Studenten, die die Auf-sicht über das Projekt vor 15 Jahren übernommen hatten. Wer abermit der Geschichte der Moschee vertraut war, stutzte über das, wasnun geschah. Als nämlich der Moment gekommen war, in dem dasOberhaupt der Moschee dem Hauptsponsor, einem aus der Ferneangereisten Scheich, das Saffianlederetui mit dem goldenen Schlüs-sel überreichen sollte, hatte nicht Said Ramadan die Ehre, sondernein pakistanischer Student. Aber Ramadan war nicht einfach ab-wesend. Man hatte ihn aus der Gruppe ausschließen wollen, wor-auf er dem Projekt empört den Rücken kehrte.
  44. Seinen Zenit hatte Ramadan bereits elf Jahre zuvor erreicht, als,mit seiner Hilfe, die Islamische Weltliga gegründet worden war.
  45. Der Triumph der Bruderschaft 219
  46. Jahrzehntelang bemühte er sich, alle Muslime der Welt, ·· · . . .zu vereinen, s i e a u f e m e g e m e m s a m e S a c h e e i n z u s c h w ö r e n u n d dafüre i n e d a u e r h a f t e I n s t i t u t i o n z u s c h a f f e n . I n d e r e n t s c h e i d e n d e n Sit-z u n g ü b e r r e i c h t e e r K ö n i g S a u d h ö c h s t p e r s ö n l i c h d e n offiziellenA n t r a g z u r G r ü n d u n g d e r I s l a m i s c h e n W e l t l i g a . S o einflussreichwar er damals.3 U m d e m I s l a m z u r W e l t h e r r s c h a f t z u v e r h e l f e n , strebte e r dieA u f h e b u n g n a t i o n a l e r G r e n z e n a n . A b e r w i e d i e Gründungszere-m o n i e z e i g t e , w u r d e d i e L i g a v o n A n f a n g a n v o n d e n S a u d i s finan-z i e r t u n d d o m i n i e r t . S i e b e s e t z t e n a l l e S p i t z e n p o s i t i o n e n . AuchM u s l i m b r ü d e r m a c h t e n n u n i h r e n F r i e d e n m i t d e n S a u d i s . Schließ-lich b e f a n d sich in i h r e m L a n d d e r heiligste O r t des Islam. Und esw a r r e i c h , e s k o n n t e e i n f a c h j e d e s U n t e r n e h m e n f ö r d e r n , v o n Bi-b l i o t h e k e n u n d S c h u l e n b i s z u A u s b i l d u n g s z e n t r e n u n d e i n e r inter-n a t i o n a l e n m i s s i o n a r i s c h e n B e w e g u n g . A u ß e r d e m u n t e r s t ü t z t e dasH e r r s c h e r h a u s e i n e n k o n s e r v a t i v e n i s l a m i s c h e n Z w e i g , d e r i n ge-w i s s e r W e i s e d e r B r u d e r s c h a f t ä h n e l t e . V i e l e M u s l i m b r ü d e r , die i nÄ g y p t e n v e r f o l g t w u r d e n , f a n d e n Z u f l u c h t i n S a u d i - A r a b i e n . Fastalle a k z e p t i e r t e n d a s G e l d d e r S a u d i s . N u r R a m a d a n w i d e r s t a n di h n e n h a r t n ä c k i g , d e n n e r w a r e n t s c h l o s s e n , u n a b h ä n g i g z u blei-b e n . E r h i e l t i h n e n a u c h d a n n s t a n d , a l s d i e S a u d i s i h n m a s s i v be- drängten. So forderten sie 1963, er solle s e i n I s l a m i s c h e s Z e n t r u m in G e n f z u r e r s t e n A u s l a n d s n i e d e r l a s s u n g d e r I s l a m i s c h e n Weltliga machen. R a m a d a n w e i g e r t e sich u n d l e h n t e e s a u c h ab, seine Zeit- schrift, al-Muslimun, i n e i n o f f i z i e l l e s O r g a n d e r L i g a u m z u w a n - deln. 4 D e r B r i e f , m i t d e m e r d a s G e l d a n g e b o t d e r L i g a z u r ü c k w i e s , enthält i n d e r D a t u m s z e i l e d e n f i k t i v e n O r t s n a m e n » I s l a m i s t a n « - d a m i t wollte e r s i g n a l i s i e r e n , d a s s k e i n L a n d d e r E r d e i h n u n d s e i n e A r b e i t steuern k o n n t e . D i e S a u d i s k a p p t e n n i c h t s o f o r t d i e V e r b i n - dung. Sie l i e ß e n i h m a u c h v o r e r s t s e i n e n D i p l o m a t e n p a s s a l s » S o n - derbotschafter d e r I s l a m i s c h e n W e l t l i g a « . 3 S p ä t e r r e i s t e e r d a n n m i t einem p a k i s t a n i s c h e n P a s s 6 - w o h l e i n Z e i c h e n s e i n e r w a c h s e n d e n Entfremdung von den Saudis.
  47. Mit der Machtverschiebung in der m u s l i m i s c h e n W e l t rückten die
  48. 220 Moderner Ifnan
  49. Studenten von Ramadan ab. Dazu trugen mehrere Faktoren bei, be-sonders aber finanzielle. Namangani w a r vielleicht voreingenommen,wenn er sagte, Ramadan führe zwar großartige Reden, brächte aberwenig zustande, doch hatte er damit nicht g a n z unrecht: Wenige, dieeine Geldspende versprochen hatten, zahlten tatsächlich. D i e größteSumme hatte ein saudischer Geschäftsmann zugesagt -, weil aberRamadan mit den Saudis gebrochen hatte, bestand k a u m Aussicht,das Geld je zu bekommen. Ramadan war einfach zu kontrovers. Die Rolle des B r u t u s ü b e r n a h m ausgerechnet R a m a d a n s Schütz-ling, Ghaleb H i m m a t . N a c h d e n K o m m e n t a r e n einiger K o m m i l i -tonen könnte ein Nationenkonflikt d a z u beigetragen haben - H i m - mat w a r Syrer u n d R a m a d a n Ägypter. Syrien beherbergte den zweitgrößten Z w e i g d e r M u s l i m b r u d e r s c h a f t , dessen K o p f , Issam el-Attar, in d e n frühen 1960er Jahren ins Exil nach E u r o p a gegan- gen war. Vielleicht hätte H i m m a t nicht R a m a d a n , sondern Heber Attar nach M ü n c h e n g e b r a c h t ( H i m m a t heiratete später Attars Tochter.) Attar ließ sich j e d o c h in A a c h e n nieder u n d gründete dort ein islamisches Z e n t r u m . A n d e r e sehen das eigentliche Problem darin, dass H i m m a t R a m a d a n s Idealismus nicht teilte. Ramadan hoffte, die islamistische V i s i o n d u r c h Bildung u n d Lehre zu ver- breiten. H i m m a t dachte politischer u n d führte d a n n auch das Z e n t r u m i n eine gewalttätige, turbulente Z u k u n f t »Said R a m a d a n war ein traditioneller Islamist. Er kannte die Lehren des I m a m al- B a n n a - er lebte in s e i n e m H a u s « , sagt K a m a l al-Helbawy, der in den 1990er J a h r e n offizieller Sprecher der Muslimbruderschaft war u n d beide g u t kannte. »Vielleicht gab es neue Mitglieder, die poli- tischer w a r e n u n d sich weniger f ü r Bildung interessierten. Viel- leicht schenkten einige Leute den Lehren des I m a m s al-Banna nicht genug A u f m e r k s a m k e i t . « 7 Mitte der 1960er Jahre hatte R a m a d a n genug v o n den Studen- ten, m e i n t O b e i d u l l a h M o g a d d e d i , ein früher Anhänger Rama- dans, der a u c h n a c h dessen Weggang im Moscheeverein blieb. »Die [Studenten] w i d e r t e n ihn an u n d er sagte: >Mit euch will ich nichts m e h r z u t u n haben«.« 8
  50. aai Der Triumph der Bruderschaft
  51. n a c hH i m m a t s Erinnerung hat es sich anders zugetragen madan sei weder aus nationalistischen Gründen noch wegen der unterschiedlichen Zielsetzung gegangen. Er habe eben nie wirklich eine Hauptrolle in dem Moscheebauprojekt gespielt und sei später zu beschäftigt dafür gewesen: »Er kam nur zu ein paar Versamm. lungen. Nach einer Weile entschuldigte er sich und sagte, er könne nicht mehr kommen. Ich weiß nicht, warum. Es war ihm zu viel sich in München für uns einzusetzen.«9 Bevor Ramadan 1966 München endgültig verließ, wies er Faisal Yazdani, den jungen Pakistani, der sein Nachfolger wurde, darauf hin, dass er von politischen Opportunisten umgeben sei. Halb im Scherz warnte er ihn vor politischen Intrigen und vor den Arabern, die sich den übrigen Muslimen überlegen fühlten: »Du wirst die Araber schon noch kennenlernen.«10
  52. Zunächst schien alles wie verhext. Mit R a m a d a n verloren die Stu- denten einen erfahrenen Organisator. Sie hatten keine Ahnung,wie man Geldmittel auftreibt, und konnten sich Reisen zur Spon-sorenanwerbung nicht leisten. A u c h der Austritt der Ex-Soldatenaus dem Zentrum legte sie lahm. Mendes Männer waren eine Ga-rantie für ein kostenloses Grundstück gewesen, und die Gemein-nützigkeit brachte steuerfreie Spenden. Beides entfiel nun. ZweiJahre lang versuchten die Studenten erfolglos, um Spenden zu wer-ben. Dann kam ihnen Faisal Yazdani zu H i l f e . 1 1 Ramadan hatte ihni960 gebeten, bei der Moscheebau-Kommission mitzuarbeiten, weiler in ihm einen fähigen Idealisten sah. Yazdani stammte aus einerguten Familie mit ausgezeichneten Beziehungen zur muslimischenWelt. Als Internationalist wollte Ramadan wahrscheinlich nicht,dass das Projekt von Arabern dominiert würde. Er traf eine klugeWahl; der junge Mann widmete sich der Sache aus vollem Herzen.Sein Vater hatte ihn nach Deutschland zum Medizinstudium ge-schickt, aber er gab sein Studium zugunsten der Moschee auf undwurde nach Ramadans Rücktritt 1965 Vorstandsvorsitzender derIslamischen Gemeinschaft in Süddeutschland e.V. (wie die Mo-
  53. 222 Moderner Krieg
  54. scheebau-Kommission jetzt hieß). Sein Vater, ein erfolgreicher pa-kistanischer G e s c h ä f t s m a n n , sorgte d a f ü r , dass Yazdani b e i m paki-stanischen Botschafter der B u n d e s r e p u b l i k Deutschland u n d überihn auch bei d e n Botschaften anderer muslimischer L ä n d e r einge-führt wurde. A u f deren Protest h i n übte das Auswärtige A m t D r u c kauf Bayern aus, d e m Verein d e n steuerbefreiten Status zu gewäh-ren. 1 2 Dieses Privileg brachte ü b e r die nächsten 35 Jahre einen Wertvon mehreren zehntausend D M ein. Als die Studenten schließlich g e n u g G e l d z u s a m m e n hatten, kauften sie ein G r u n d s t ü c k a m S t a d t r a n d v o n M ü n c h e n u n d be- auftragten einen Architekten. D i e Qualität des G r u n d s t ü c k s ließ allerdings z u w ü n s c h e n übrig. A u f g r u n d des h o h e n Grundwasser- spiegels w ü r d e d e r Keller d e r M o s c h e e unter Wasser stehen, w a s kostspielige Ä n d e r u n g e n erforderte. D o c h sie k a m e n v o r a n . 1967 wurde der G r u n d s t e i n gelegt, u n d der pakistanische Botschafter hielt eine R e d e . 1 3 D i e Fertigstellung schien nahe. D a n n folgte die nächste Krise. Yazdanis wichtigste Geldquelle w a r das K ö n i g r e i c h Libyen. H i m m a t hatte ü b e r die Muslimbruder- schaft d o r t h i n Kontakte, u n d m a n erwartete, dass der Königshof das Projekt finanzierte. D i e F u n d a m e n t e w u r d e n gelegt, die Be- t o n m a u e r n errichtet u n d sogar s c h o n die Heizungsrohre u n d Heiz- k ö r p e r installiert. D a n n allerdings beendete M o a m m a r al-Gaddafi mit s e i n e m Staatsstreich 1969 die libysche M o n a r c h i e u n d drehte den G e l d h a h n zu. D i e M o s c h e e blieb Betonhülle. W i n d u n d Wetter ausgesetzt, b e g a n n e n die R o h r e zu rosten. In seiner Verzweiflung w a n d t e sich Yazdani w i e d e r an die libysche Botschaft u n d forderte das versprochene Geld. D e r Botschafter sandte seinen Sekretär nach M ü n c h e n , d a m i t dieser sich ein Bild v o r O r t machte. Gaddafi, der bestrebt war, sein I m a g e in der muslimischen Welt aufzupolieren, erklärte sich bereit, die n o c h ausstehenden eineinhalb Millionen D M z u zahlen. A b 1971 flössen die Gelder wieder u n d zwei Jahre später w u r d e die M o s c h e e eröffnet.
  55. Der Triumph der Bruderschaft aai
  56. W i e d e r e i n m a l i n M ü n c h e n t r a f e n sich wenige Monate n a c h d e rE r ö f f n u n g die Mitglieder der Islamischen GemeinschafttinSüdd e u t s c h l a n d . A u f d i e s e r S i t z u n g w u r d e d a s Schicksal der Moschef ü r d i e n ä c h s t e n J a h r z e h n t e b e s i e g e l t . S i e b e f a n d sich n u n fest i nH a n d d e s p o l i t i s c h e x p a n s i o n i s t i s c h e n , v o n d e n Saudis f i n a n z i e r t e nF l ü g e l s d e r M u s l i m b r u d e r s c h a f t - m i t a n d e r e n W o r t e n : i n Him-m a t s H a n d . W i e b e i j e d e r h a l b j ä h r l i c h e n Vereinssitzung war derw i c h t i g s t e P u n k t a u f d e r A g e n d a d i e W a h l d e s Vorsitzenden. D aY a z d a n i s e i t 1 9 6 5 d e n V o r s i t z h a t t e , g a l t s e i n e K a n d i d a t u r als sicher.A u ß e r d e m h a t t e e r , z u s a m m e n m i t A c h m e d S c h m i e d e - d e m deut-s c h e n K o n v e r t i t e n , d e n R a m a d a n 1 9 6 2 z u r G r ü n d u n g der Isla-m i s c h e n W e l t l i g a m i t g e n o m m e n h a t t e - , f a s t alle Mittel f ü r die Mo-schee organisiert. Yazdani war j e d o c h gar n i c h t a n w e s e n d . 1 4 S e i n Vater war er-krankt und Yazdani w a r zu ihm nach Pakistan gefahren. In seinerAbwesenheit verbreitete j e m a n d das Gerücht, dass er sich an demProjekt bereichert habe. 15 Diese Anschuldigung erwies sich späterals unbegründet und wurde fallengelassen. Alle wichtigen Auftrag-nehmer waren direkt von der libyschen Botschaft bezahlt worden,weshalb es sehr schwer gewesen wäre, Geld abzuzweigen. Aber die Gerüchte der arabischen Splittergruppe, die gegen ihn mobil mach- te, schwächten Yazdani. Genau wie ein Jahrzehnt zuvor, als die ara- bischen Studenten die Emigranten hinausgedrängt hatten, war es eine umstrittene und knappe Wahl. Die Araber stellten zwei Kan- didaten auf, Himmat und einen Ägypter. Nach der ersten Runde bekam keiner der Kandidaten die Zweidrittelmehrheit. Dann ließ der Ägypter Himmat den Vortritt, und weil sich die Araber ge- schlossen hinter ihn stellten, gewann er. Als Yazdani davon erfuhr, war er am Boden zerstört. »Ich muss sagen, ich bin glücklich über den Bau der Moschee«, sagt Yazdani. »Aber manchmal bin ich noch immer ein wenig ent- täuscht, wie sich alles entwickelt hat. Das Ganze war nicht so idealistisch, wie ich dachte.« Ein Problem sei die Übermacht der Araber. »Ich sprach mit ihnen darüber, verschiedene Muslime zu-
  57. zulassen, aber das wollten sie nicht. Sie wollten n u r eine Gruppe: Araber.«16 Die Araber verbünden sich gegen einen Pakistani, um diesen zu vertreiben - das klingt wie die Verschwörungstheorie eines schlech- ten Verlierers. Vielleicht sind die Ähnlichkeiten mit der Vertreibung der zentralasiatischen Ex-Soldaten zufallig. A b e r die Ereignisse im folgenden Jahr bestätigen die Ausgrenzungspolitik der Araber. 1974 legten 100 türkische »Gastarbeiter« Beschwerde bei der Islamischen Gemeinschaft ein. Die T ü r k e n behaupteten, ihnen u n d anderen werde hartnäckig die Mitgliedschaft verweigert, obwohl in der Ver- einssatzung festlegt sei, dass »jeder Muslim Mitglied sein kann, der den Zweck u n d die Ziele der Gesellschaft unterstützt«. Genau dies täten die T ü r k e n aber. Sie hatten den B a u der Moschee unterstützt u n d wollten sich n u n aktiv an der Gemeinde beteiligen. Auch derArchitekt der Moschee sei ja T ü r k e . 1 7 A b e r der Verein stimmte ge-gen den Beitritt der Türken, m i t der Begründung, dies würde demZusammenhalt schaden. 1975 versuchten die T ü r k e n es erneut, diesmal unterstützt vonYazdani, der noch formell Mitglied der Moschee war. Außenstehendewaren bei der Sitzung nicht zugelassen. Yazdani bat darum, dassjeder, der sich auf d e m Grundstück der Moschee befand, an derVersammlung teilnehmen dürfe - viele Türken waren in der Hoff-nung g e k o m m e n , die exklusive Araberpartei zu stürmen, u n d Yaz-dani h o f f t e auf eine Solidaritätsbekundung. Doch Himmat undseine A n h ä n g e r bestanden auf einer geschlossenen Sitzung. Dortbeschuldigte Yazdani die Muslimbruderschaft, die Moschee an sichgerissen zu haben. Als lächerlich stellten dies Himmat und seineA n h ä n g e r laut Sitzungsprotokoll hin. Yazdani habe keinerlei Be-weise. D a n a c h stimmten sie darüber ab, Yazdani aus d e m Vereinauszuschließen. Fortan hielt Yazdani sich v o n der Moschee fernu n d arbeitete als Übersetzer bei Gericht N a c h Yazdanis Hinauswurf wandte sich der Moscheeverein er-neut wieder der Frage des Beitritts der Türken IU. Die draußenWartenden waren sogenannte Gastarbeiter - Teil einer neuen, bei-
  58. Der Triumph der Bruderschaft aai
  59. spiellosen muslimischen Einwanderungswelle in Europa Man hab ihnen gesagt, dass sie an der Versammlung teilnehmen könnten esgab nur wenige Moscheen in Deutschland; die meisten Gebete u ndGottesdienste mussten in kleinen, von den Migranten gemietetemRäumen abgehalten werden. Die Leute wollten zu gern einer echtenMoschee im osmanischen Stil, mit Kuppel und Minarett, angehö-ren. Nach Meinung der Türken sollte die Islamische Gemeinschaftin Süddeutschland, die sich inzwischen um zwei Moscheen, eine inNürnberg und eine in Ulm, erweitert und ihren Namen deswegengeändert hatte, nun eine breitere Basis erhalten als nur die paarDutzend Araber, die das Projekt seit 15 Jahren leiteten. Der Vorstand lehnte die Bitte ab. Aber nicht nur das. Um dieMitgliedschaft einzuschränken, änderte er auch die Satzung. Essollte nun zwei Klassen geben: eine einfache Mitgliedschaft für Mo-scheebesucher und eine besondere für Stimmberechtigte. Aufgrunddieser Entscheidung konnten die Türken zwar beten und Geldspenden, aber nicht mitbestimmend Auf bitter-ironische Weisespiegelt sich darin ihre Rolle in der deutschen Gesellschaft wider:Gastarbeiter, aber nicht Vollmitglieder. D a s o f f i z i e l l e S i t z u n g s p r o t o k o l l b e s a g t , d a s s d i e G r u p p e kleinb l e i b e n w o l l e , u m l e i c h t e r M a ß n a h m e n t r e f f e n u n d d i e s e b e i Bedarfa u c h s o f o r t u m s e t z e n z u k ö n n e n . O b w o h l d e r V e r e i n inzwischen» I s l a m i s c h e G e m e i n s c h a f t i n S ü d d e u t s c h l a n d « h i e ß u n d d e r e n Mit- glieder a u s g a n z S ü d d e u t s c h l a n d k a m e n , n a h m e n a n d i e s e r Sitzung 4 1 M i t g l i e d e r t e i l , a l s o u n g e f ä h r d i e g l e i c h e A n z a h l w i e e i n Jahr- z e h n t z u v o r , als d e r V e r e i n n o c h M o s c h e e b a u - K o m m i s s i o n hieß u n d sich allein a u f die M ü n c h n e r M o s c h e e konzentrierte. Es war i m m e r noch die gleiche Führungsriege. In den nächsten 25 Jahren wusste H i m m a t diesen Zusammenhalt gut zu nutzen und er führte das Islamische Z e n t r u m M ü n c h e n auf einen abenteuerlichenWeg. Es entwickelte sich schließlich zu einer nationalen Organisation, schlug Brücken über d e n Atlantik und leg*e den Grundstein f ü r europäische Organisationen, die bis heute dafür sorgen, dass im Westen <W 1-1--~ j -- T . ^ = _ .
  60. Die Moschee wird später einen Bombenanschlag überstehen» s i ewird als Anlaufstelle für den Dschihad dienen und junge M u s l i m efür den Kampf in Bosnien rekrutieren. Ihre M i t g l i e d e r wird m a nspäter wegen Terrorismus anklagen und Himmat m i t d e r B e s c h u l -digung, al-Qaida zu finanzieren, zum Rücktritt zwingen. Doch bevor all dies geschah, fand Himmat einen Partner, derseine Schwächen ausglich. Himmat lebte wie ein Einsiedler weitweg von der Moschee und erschien selten in der Öffentlichkeit.Fotos von ihm sind nur schwer zu finden, die meisten Interview-Anfragen lehnte er ab. Youssef Nada war das ganze Gegenteil auf-fällig, extrovertiert und medienfreudig. Er war einige Jahre älter, einVeteran-Muslimbruder, der der Moschee Geld u n d Himmat wert-volle internationale Kontakte, auch zur Bruderschaft in Ägypten,vermittelte. Ramadan war der Visionär, Himmat das formelle Ober-haupt und Nada der Macher, der Mann, der Menschen und Geldzusammenbrachte. 19
  61. Youssef Nada war der Bruderschaft schon in j u n g e n J a h r e n b e i -getreten, in seiner Heimatstadt Alexandria am N i l d e l t a , d e r s e l b e nGegend, aus der auch der Gründer der B e w e g u n g , H a s s a n a l - B a n n a .stammte. Als Kind hatte Nada die S t r a ß e n k ä m p f e z w e i e r j u g e n d l i -cher Banden m i t e r l e b t Der J u g e n d v e r b a n d d e r B r u d e r s c h a f t - d e nPfadfindern nicht u n ä h n l i c h - schritt e i n u n d l ö s t e d e n K o n f l i k t .Dieser Gruppe trat N a d a 1 9 4 8 , i m s e l b e n J a h r , i n d e m a l - B a n n a er-mordet wurde, bei. Er w u r d e Mitglied, weil er in der Bruderschafteinen Weg zur n a t i o n a l e n R e t t u n g s a h . 1 9 5 4 v e r b o t N a s s e r d i e B r u -derschaft und v e r f o l g t e j e d e n , d e r m i t i h r z u t u n hatte. Viele M u s -l i m b r ü d e r flohen. I m G e g e n s a t z z u R a m a d a n , der d i e s e r W d kvon V e r h a f t u n g e n e n t k o m m e n k o n n t e , hatte N a d a kern G l ü c k . Mit2 3 J a h r e n w u r d e e r v e r h a f t e t u n d f ü r mehrere J a h r e m s GCHR|PHg e w o r f e n . »Ich w u r d e Z e u g e , w i e andere G e f a n g e n e gefoltert wur-d e n . M a n f ü g t e i h n e n Verbrennungen zu, g a b ihnen Elektroschocks.S i e w u r d e n in E i s b ä d e r gesteckt, a u s g e p e i t s c h t , mit dem Kopfnachu n t e n a u f g e h ä n g t und von Hunden gehetzt«, erzählt Nada. tmG*-
  62. fangnis lernte er viele Anführer der Muslimbruderschaft kennen und diese Bindungen dauerten für den Rest seines Lebens.20 Nach der Haft konzentrierte er sich zunächst auf seine Arbeit in der familieneigenen Molkerei. Aber das Leben unter Nasser war ihm unerträglich. Wegen des Verbots der Bruderschaft, der er nach wie vor nahe stand, fühlte er sich ständig überwacht Er wollteaußer Landes und ging i960 nach Österreich, um die Käseherstel-lung zu erlernen und dieses Handwerk später in Ägypten einzufüh-ren. Er gründete auch eine Firma, die Käse nach Ägypten expor-tierte. In Österreich nahm Nada bald Kontakt zu Muslimbrüdernim Exil auf, die ihm von den Studenten in München erzählten.Noch im selben Jahr fuhr er zu Bayram, dem Fest am Ende desFastenmonats, nach München zu ihnen. Hier begegnete er zum ersten Mal Himmat. Zuerst trafen sie sichnur selten. Nada fuhr hin und wieder nach München, gehörte abernicht wirklich zur Gruppe. Seine Besuche wurden noch seltener,als er anfing, sonderbare Geschäftsbeziehungen mit Libyen anzu-knüpfen. »Dort [in Libyen] pflegten Studenten Thunfisch-Sand-wiches zu essen. Ich überzeugte sie davon, dass sie Käse essen soll-ten. Käse ist sauberer als Thunfisch. Man schmiert damit kein ölauf die Bücher.« Nada packte seine Sachen zusammen und zognach Tripolis. Von dort aus organisierte er Gelder zur Finanzierungder Münchner Moschee. So sehr habe der libysche Königshof seinen Rat geschätzt, erzähltNada, dass er ihn bat, als landwirtschaftlicher Berater zu bleiben.»Ich sagte zu.« Er bekam sogar die Erlaubnis, Baumaterialien ausÖsterreich zu importieren. Wie die meisten seiner erfolgreichen Un-ternehmen, hatte er sich mit Hilfe guter Kontakte ein Monopol ge-schaffen. Mit Gaddafis Staatsstreich 1969 lösten sich diese Kontaktein Luft auf. Nada floh. Er behauptet, man habe ihn aus dem Landschmuggeln müssen, weü er der Monarchie so nahe gestanden habe.Er floh zunächst nach Tunis, dann nach Griechenland und schließ- lich nach Deutschland. Da nun sein Geschäft ruiniert war, erlitt er einen Nervenzusammenbruch und ging nach Wiesbaden in eine
  63. Klinik. Während dieses Aufenthalts entwickelte sich eine engeFreundschaft zu Himmat in München. Nada beschloss, in Europazu bleiben, und machte sich auf die Suche nach einem festen Wohn-sitz. Diesen fand er in Campione d' Italia, einer italienischen Enklavein der Schweiz nahe dem Luganer See. Inzwischen waren Nada undHimmat untrennbar miteinander verbunden. Himmat Legte Nadanahe, der Islamischen Gesellschaft Süddeutschland beizutreten, wasdieser 1 9 7 1 dann auch tat. Bald zog auch Himmat nach Campioneund wohnte nur ein paar Häuser von Nada entfernt Von hier aus fuhr er 1973 zu der Vereinssitzung, bei der er demöffentlichen Hinauswurf Ramadans zustimmte. 21 Und von hier ausleitete er in den nächsten drei Jahrzehnten auch die Moschee in-klusive ihres ständig wachsenden Netzwerks islamischer Zentren inDeutschland. Nada trug mit dazu bei, die Moschee in das saudi-arabischeNetzwerk der Bruderschaft zu überfuhren. Er unterhielt weiterhinenge Beziehungen zur Bruderschaft in Ägypten und fungierte nachseiner Aussage jahrzehntelang als deren inoffizieller AußenministerOb das wahr ist, lässt sich kaum feststellen; tatsächlich reiste er fürdie Bruderschaft während der islamischen Revolution in den Iranund zu den Mudschaheddin nach Afghanistan. Nada wollte Friedenmit den nationalen Regierungen schließen. Er hatte ehrgeizige Ge-schäftspläne, die die Kooperationsbereitschaft der Behörden erfor-derten und keinen Konflikt vertrugen. In diesem Sinne war Nadadas Gegenteil von Ramadan, der keine Auseinandersetzung mit Re-gierungen scheute. Andererseits gab er sich revolutionärer als Ra-madan. Während dieser isoliert und von allem abgeschnitten inGenf verharrte, befand sich Nada mit seinen frenetischen geschäft-lichen und diplomatischen Aktivitäten mitten im Strom der isla-mistischen Weltrevolution. Die Ehe zwischen dem Geld der Saudisund der Ideologie der Muslimbruderschaft bereitete den Boden fördie Verbreitung des Islamismus, nicht nur in der muslimischenWelt, sondern auch im Westen - mit Nada, Himmat und dem isla-mischen Zentrum München als Epizentrum.
  64. 14 UEBER DIE GRENZEN VON MUENCHEN HINAUS
  65. ROSTIGE F E N S T E R G I T T E R , ABBLÄTTERNDE Wandfarbe - ·typisches W o h n h a u s im bürgerlichen Kairo, bis auf die b e i d e ^ lizeiautos, die davor parken. Die Polizisten beobachten Passant«, die eine ganz bestimmte W o h n u n g betreten und v e r l a s s e n : das Hauptquartier der Muslimbruderschaft.
  66. D i e 1 9 5 4 v e r b o t e n e M u s l i m b r u d e r s c h a f t ist in Ägypten nach wie v o r illegal, w i r d a b e r toleriert. Es g i b t sporadische Razzien, aber die M i t g l i e d e r d ü r f e n sich t r e f f e n u n d Positionspapiere herausge- b e n . E r l a u b t ist a u ß e r d e m , K a n d i d a t e n f ü r das Parlament aufzustel- len; b e i d e n P a r l a m e n t s w a h l e n 2005 g e w a n n die Bruderschaft fest 20 Prozent der S t i m m e n . A u s l ä n d i s c h e Regierungen rechnen damit, dass in Ä g y p t e n , wo D i k t a t u r e n ein halbes Jahrhundert lang die organisierte O p p o s i t i o n systematisch vernichtet haben, die Bruder- schaft die letzte verbliebene, w i r k l i c h u n a b h ä n g i g e Gruppe dar- stellt, die n o c h v o n B e d e u t u n g ist. W ä h r e n d ihre Botschaft der reli- giösen E r n e u e r u n g einst abgelehnt w u r d e , schenkt die ägyptische Regierung ihr mittlerweile i m m e r m e h r Gehör, weil sie in der Un- terstützung des Islam eine Möglichkeit zur Legitimierung ihrer Herrschaft erkennt. D i e Bruderschaft ist einfach zu einflussreich, um sie vollständig abzuschaffen. In der W o h n u n g k o m m t die Militanz der G r u p p e zum Aus- druck. Bilder von Märtyrern hängen an der Wand, wie zum Beispiel v o n Scheich A h m e d Jassin, d e m 2004 durch einen Raketenangriff Israels getöteten Hamas-Gründer. Junge M ä n n e r k o m m e n und gehen, bringen Berichte u n d nehmen Botschaften an Tausende von Zellen mit, die über das Land verstreut sind. Das Sagen hat hier Mahdi Akef, der »oberste Führer« der Muslimbruderschaft 2 2 Der kleine zartgliedrige Mann, Jahrgang 1928, ist seit 1939, als er Hassan al-Banna sprechen hörte, Mitglied der Muslimbruderschaft. Sein
  67. Büro befindet sich i m S c h l a f z i m m e r . E s ist v o l l g e s t o p f t m i t e i n e mSchreibtisch, zwei S o f a s u n d d e r a l l g e g e n w ä r t i g e n i s l a m i s c h e nWeltkarte, bei d e r die L ä n d e r j e n a c h A n t e i l d e r m u s l i m i s c h e n B e -völkerung m e h r o d e r m i n d e r stark e i n g e f ä r b t s i n d u n d d e r e n R ä n -der die Bilder v o n b e r ü h m t e n M o s c h e e n s c h m ü c k t - w i e j e n e Karte,die ich in der L o n d o n e r B u c h h a n d l u n g e n t d e c k t hatte. » V o n d i e -sem kleinen O r t a u s regieren w i r d e n I s l a m i n d e r g a n z e n Welt«,sagt A k e f , eine Ü b e r t r e i b u n g , d i e a b e r b e i e i n e m M a n n , d e r solcheeine einflussreiche G r u p p e leitet, v e r s t ä n d l i c h i s t Wie H i m m a t u n d N a d a g e h ö r t a u c h A k e f z u d e m F l ü g e l d e rBruderschaft, der m i t d e m Staat F r i e d e n schließen m ö c h t e . I m G e -gensatz z u R a m a d a n o d e r radikaleren T h e o r e t i k e r n w i l l A k e f errei-chen, dass die B r u d e r s c h a f t v o n R e g i e r u n g e n akzeptiert w i r d u n da m politischen S y s t e m teilhat. E r w o l l e a u c h d a s islamische Recht,die Scharia, ü b e r Ä g y p t e n v e r h ä n g e n ; a b e r Schritt f ü r Schritt, u mdie Unterstützung v o n d e r Basis h e r a u f z u b a u e n , statt sie, w i e i mIran, v o n o b e n h e r e i n z u f ü h r e n . W i e viele Veteranen d e r B e w e g u n gverbrachte A k e f lange Z e i t e n i m G e f ä n g n i s , i n s e i n e m Fall s i n d e salles in allem 23 Jahre: die ersten 20 v o n 1954, als d i e B e w e g u n gverboten w u r d e , bis 1974, als Präsident A n w a r as-Sadat d i e A m n e s -tie f ü r alle M u s l i m b r ü d e r verkündete, u n d d a n n n o c h drei weitereJahre, v o n 1996 bis 1999, u n t e r H o s n i M u b a r a k , Sadats Nachfolger,der die B r u d e r s c h a f t in regelmäßigen A b s t ä n d e n d r a n g s a l i e r t N a c h seiner Freilassung 1974 vernetzte A k e f sich schnell m i t an-deren Pragmatikern aus der B e w e g u n g , so m i t B. Youssef Q a r a d a w i ,dessen Fernsehsendungen u n d B ü c h e r inzwischen in d e r ganzenmuslimischen Welt bekannt sind. A k e f identifiziert sich m i t einerv o n Sadat zur V e r ö f f e n t l i c h u n g zugelassenen Zeitschrift: Al Dm'wmk o m m e n t i e r t aktuelle Ereignisse n a c h v i e r G r u n d p r i n z i p i e n : anti-semitisch, antichristlich, antikommunistisch u n d antilaizistisch. Dasie j e d o c h nicht die Regierung angriff, f a n d sie die Unterstützungkapitalstarker Leute, die Nassers u n d Sadats G e f ä n g n i s s e n entkom-m e n w a r e n u n d sich in S a u d i - A r a b i e n niedergelassen hatten. DieseZeitschrift steht exemplarisch für eine Erneuerung i n n e r h a l b der
  68. M u s l i m b r u d e r s c h a f t : M a n schwächte ganz pragmatisch die gewalttätige R h e t o r i k gegen d e n Staat ab, um für ihn akzeptabler zusein. Zu diesen » N e o m u s l i m b r ü d e r n « , wie der Islamwissenschaftler Gilles K e p e l diese S t r ö m u n g nennt, gehörten auch Himmat undNada.23
  69. A k e f s Z i e l w a r unter a n d e r e m , die Organisationsstrukturen wie- derherzustellen, die d u r c h das Verbot der Bruderschaft und das Exil ihrer wichtigsten Mitglieder beschädigt waren. Dafür war eine sorg- faltige Basisarbeit notwendig, die der Muslimbruderschaft einen phänomenalen Erfolg einbrachte u n d sie zur einflussreichsten po- litischen Bewegung Ägyptens machte. Zusätzlich sorgte Akef für die Errichtung eines ausgeklügelten internationalen Organisations- netzwerks, gegen das einzelne Despoten wie Nasser nichts ausrich- ten konnten. Dabei stieß er auf H i m m a t u n d Nada in München.
  70. Akef lebte v o n 1984 bis 1987 in München. Das war kein Zufall, denn die Jahre nach Sadats E r m o r d u n g im Jahre 1981 waren beson- ders hart. Das Islamische Z e n t r u m München bot Akef Zuflucht u n d stellte ihn als O b e r i m a m an. Während Himmat von seinem Haus in Campione d'Italia aus die rechtlichen Dinge regelte, kam Akef seinen Aufgaben als spirituelles Oberhaupt nach. »Die Mus- limbruderschaft hat ein großes islamisches Zentrum in München«, sagt er, mit Blick auf die Weltkarte. In München war Akef glücklich. Er hatte Sportpädagogik stu- diert und konnte in München fast täglich Schwimmen gehen. So- gar mit Deutschen sei er geschwommen, gegen die er nichts habe, sagt er; allerdings werfe er ihnen vor, die Moschee neben eine Müll- halde und Abwasserkläranlage gebaut zu haben. Dafür seien nicht die Studenten, sondern Vorurteile der Deutschen verantwortlich: »Es war der einzige Ort, den die Regierung genehmigt hätte.« Schließlich wurde das Gelände durch eine kostspielige staatliche Maßnahme, bei der auch Jogging- und Radwege angelegt wurden, saniert. Darin sieht Akef einen weiteren Triumph für die Bruder- schaft. »Wir haben diese Müllkippe verschönert, jetzt ist hier alles voüer Bäume«, sagt Akef, und fährt nach einer Pause fort: »Es ist
  71. Wfi
  72. eine der schönsten Gegenden Deutschlands.« Ganz abgesehen vonseinem Beitrag zur Stadtentwicklung verhalf Akef dem organisier-ten Islam zu einem beispiellosen Aufstieg in Europa.
  73. Nur wenige Monate vor der Eröffnung der Münchner Moschee1973 trafen die islamischen Kulturzentren und Einrichtungen Euro-pas zum Zweck der Vernetzung gleichgesinnter Gruppen in Lon-don zusammen.24 Daran nahmen auch mehrere Dutzend Aktivis-ten teil, unter ihnen Himmat, das soeben ernannte Oberhaupt derIslamischen Gemeinschaft in Süddeutschland. Da Saudi-Arabienden organisierten Islam dominierte, war der Vorsitzende ein SaudiZusammen mit Khurshid Ahmad, einem einflussreichen pakistani-schen Aktivisten, wurde Himmat in den Verwaltungsrat gewähltDie Errichtung dieses europäischen Netzes gelang nicht auf Anhieb.Aber es war ein erster Schritt Der Erfolg stellte sich vier Jahre später im Jahr 1977 ein, bei einerVersammlung in Lugano, unweit des Wohnsitzes von Himmat undNada. 25 Nada begrüßte die Teilnehmer; viele kannte er schon per-sönlich oder kam später mit ihnen ins Geschäft Einer der impo-santesten war Qaradawi, der damals fur die Zeitschrift Al Da'waarbeitete. Inzwischen weithin bekannt als geistlicher Führer derBruderschaft, hatte er bereits in der 1950er Jahren eine wichtigeRolle gespielt. So erinnert sich Nada, wie er 1955 zusammen mit denanderen Brüdern im Gefängnis saß und ihre Wärter ihnen erlaub-ten zu beten. Er habe seinen Ohren nicht getraut ab der Gebetsrufertönte, erzählt er: »Es war das erste Mal, dass ich ihn im Gefängnishörte. Der Vorbeter war Qaradawi.« Weit weg von solchen Querelen begann die Versammlung amLuganer See mit dem mühsamen Wiederaufbau der Bruderschaft.In Europa, geschützt durch Gesetze und Institutionen, hatten siedie Freiheit, dauerhafte Strukturen zu errichten. Die erste war dasInternational Institute oflslamk Thought (HIT). Es sollte die theo-retischen Grundlagen für die Verbreitung des Islamismus im Wes-ten schaffen. Das Institut organisiert Konferenzen, auf denen die
  74. Führer der Bruderschaft und ähnlicher Gruppen die Möglichkeithaben, zusammenzukommen und Ideen auszutauschen. Außerdemveröffentlicht es Artikel und Bücher, die die Vision eines globa-len Aufstiegs der islamistischen Philosophie nähren. Ein Jahr nachLugano wurde bei einer erneuten Zusammenkunft in Saudi-Ara-bien entschieden, auch in den USA eine Filiale des IIIT zu eröffnen.Ismail al-Faruqi, ein führender islamischer Theoretiker, der auchan der Sitzung in Lugano teilgenommen hatte, wurde angewiesen,das Zentrum in Pennsylvania einzurichten, in der Nähe der TempleUniversity, wo er eine Professur innehatte. 26 Zwei weitere Teilnehmer der Luganer Versammlung wurden fürdie Ausbreitung der Bruderschaft in den Vereinigten Staaten wich-tig: Jamal Barzinji und A h m a d Totonji. Als Faruqi 1980 das IIITeröffnete, unterschrieb Barzinji die offizielle Eintragung. 27 Beidehatten enge Verbindungen zu Nada; Barzinji arbeitete seit 1978fur fünf Jahre in einem von Nadas Unternehmen. 2 8 Auch HishamAltalib, ein weiterer treuer Anhänger, arbeitete für Nada 29 der des-sen Mitgliedschaft in der Islamischen Gemeinschaft Deutschlandsponserte. 30 Während einer Sitzung, die 1978 im Islamischen Zent-rum München stattfand, schlug Nada Altalib als stimmberechtigtesMitglied der Moschee vor, obwohl dieser gar nicht in München,ja noch nicht einmal in Europa ansässig war.
  75. Alle drei, Totonji, Barzinji und Altalib, kamen aus dem Irak,hatten in Großbritannien Maschinenbau studiert und gingen inden frühen 1960er Jahren in die USA. 3 * 1962 war Totonji Mitbe-gründer der Muslim Student Association, der ersten Organisationder Muslimbrüder in den Vereinigten Staaten. 32 Die Teilnahme der beiden Männer an der Versammlung in Lugano ist daher als Zei- chen zu werten, dass die Bruderschaft zu ihrem Standbein in Eu- ropa ein zweites in den USA errichtete und ihre transatlantischen Beziehungen verstärkte. Hinzu kommt, dass auch Nada einige Jahre in den Vereinigten Staaten lebte, wo zwischen 1978 und 1982 auch drei seiner Kinder geboren wurden. 33 Dort in Indianapolis verwan- delten Barzinji, Totonji und andere die Studentengruppe in eine
  76. nationale Bewegung. In vielerlei Hinsicht ahmten sie Nadas undHimmats Pionierarbeit in Deutschland nach, indem sie nach demgleichen Rezept vorgingen: Man bilde eine Studentengruppe, neh-me das Geld der Saudis sowie die Ideologie der Muslimbruder-schaft und gründe dann mit deren Hilfe eine Organisation auf na-tionaler Ebene. Wie auch schon in München organisierte Nada dieFinanzierung der Indianapolis-Zentrale. 34 Bald erhob sich auf dem etwa 17 Hektar großen Gelände eineMoschee, eine Schule, Wohnungen, eine Sporthalle und eine Biblio-thek mit einem Bestand von 80000 Bänden. 35 Seit den 1980er Jah-ren befinden sich hier die Zentralen des North American IslamicTrust, der Muslim Students Association und der neuen nationalenVereinigung der Islamic Society of North America ( I S N A J * In der Zwischenzeit gewann das Islamische Zentrum Münchenweiter an Bedeutung. Das Zentrum wurde 1982 in »Islamische Ge-meinschaft Deutschland« umbenannt, um ihrem bundesweitenEinfluss Rechnung zu tragen. Hier befand sich nun das Haupt-quartier einer nationalen Vereinigung, die das Sagen über zahlrei-che Moscheen und Kulturzentren hatte. Deren genaue Zahl gehtaus den Archivdaten der frühen 1980er Jahren nicht hervor, aber esgab Niederlassungen in allen großen deutschen Städten. Dank ihrer internationalen Bedeutung konnte die Gruppe im-mer mehr Mitglieder aus dem Ausland rekrutieren. Dabei bot siedie Mitgliedschaft in der Münchner Moschee als eine Art Ehrenab-zeichen an. Nur wenige Jahre nachdem man einen Pakistani hin-ausgeworfen und den Beitritt der Türken als ordentliche Mitgliederabgelehnt hatte, akzeptierte man nun auch Nichtaraber - mit demUnterschied, dass es sich bei diesen um berühmte islamistischeAktivisten handelte, und nicht um einfache Gläubige. Einer «fieserNeuen war zum Beispiel Khurshid Ahmad. Er hatte an der Lon-doner Versammlung 1973 teilgenommen und war der wichtigsteeuropäische Repräsentant der Jamaat~e-I$lamiy des südasiatisdiestZweigs der Muslimbruderschaft Die zweite wichtige Rerson istIssam al-Attar.37 Dieser charismatische Leiter des s y r i s c h e s Z w e i g s
  77. der Muslimbruderschaft zog in den frühen 1960er Jahren nach Bgien und 1968 nach Aachen. A n diesen Beitritten wird deutlich, wiefähig die islamistische Bewegung ist, den Islam zu internationalren und die ethnischen Spaltungen innerhalb der muslimischenWelt zu überbrücken.
  78. Trotz ihrer ideologischen und persönlichen Differenzen über-wogen zwischen Himmat, Attar und Ahmad in Europa die Ge-meinsamkeiten weit mehr, als es anderswo der Fall gewesen wäre.Als Minderheit in christlichen Ländern bildeten sie aus ihrer Sicht die Vorhut einer neuen islamistischen Welle im Westen. Natürlich brauchten sie dafür weder in München zu leben noch mit der Mo- schee dort etwas zu tun haben. Die Moschee diente ihnen nur als Vehikel für ihr Machtstreben. In Deutschland mussten sie sich nicht mehr aufhalten. So schickte Himmat 1982 das Sitzungsproto- koll von seiner Villa mit Blick auf den Luganer See per Einschrei- ben nach München.
  79. Wie Akefs Büro in Kairo wirkt auch das Zentrum all dieser sorg- fältigen Bemühungen um den Bau eines Institutionsnetzwerks ein bisschen enttäuschend. Der europäische Hauptsitz der Bruderschaft befindet sich im Markfield Conference Center, einem ehemaligen Ausbildungszentrum für Krankenwagenpersonal am Stadtrand von Markfield, einer verschwindend kleinen Schlafstadt mit einer Kir- che und drei Kneipen in der Nähe von Leicester, der verblichenen Textilfabrikenstadt zwei Autostunden nördlich von London. Weit entfernt von Europas großen islamischen Zentren sieht dieses hier wie ein kleiner Universitätscampus aus, mit hügeligen Rasenflä- chen, Wohnheimen, Hörsaal und Buchhandlung. In einem der Ge- bäude befindet sich die Föderation der Islamischen Organisationen in Europa und dessen Leiter, Ahmed al-Rawi.^8 Geboren wurde Rawi 1947 in einer irakischen Kleinstadt gleichen Namens. Die Bruderschaft, deren Mitglieder als besonders progres- siv galten, war ein wichtiger Teil der dortigen Gemeinde. In einem Interview sagte Rawi, er habe sich früher als Mitglied der Bruder-
  80. schaft betrachtet, obwohl er ihr, wie er betont, nie offiziell beitrat Die in den späten 1960er Jahren aufkommende Militärdiktatur ver-wandelte den Irak zunehmend in ein unwirtliche« Land, weswegenRawi 1975 nach Großbritannien ging, um Tragwerksplanung zustudieren. Er promovierte in Dundee und zog dann nach Lough-borough, einer Stadt in der Nähe von Markfield. Als einer der trei-benden Kräfte der Bruderschaft in Großbritannien und Europaseit 30 Jahren durfte er den Sitz der Föderation bestimmen undgibt sich alle Mühe, seine Wahl zu rechtfertigen: »Hier in den Mid-lands«, äußert er, »sind wir mittendrin. Wir haben einen Flughafen.Der Ort liegt gar nicht so abseits, wie es scheint« Es gibt noch einen weiteren Grund. Das Markfield ConferenceCenter gehört der Islamic Foundation, deren Gründer und Orga-nisatoren der pakistanischen Jamaat-e-Islami nahestehen. DieseStiftung zur Förderung des interreligiösen Dialogs besuchte sogarPrinz Charles. Das geschah allerdings, bevor allgemein bekanntwurde, dass die Stiftungsdozenten die terroristische Hamas unter-stützen und dass ihre Buchhandlung mit Klassikern der islamisti-schen Literatur bestückt ist, wie zum Beispiel Sayyid Qutb, HarunYahya und natürlich Youssef Qaradawi, dem allgegenwärtigen geist-lichen Führer der Bruderschaft In dieses geistige Umfeld passt auchRawi. Wie Qaradawi glaubt er, Selbstmordanschläge seien gerecht-fertigt, solange sie gegen israelische Juden gerichtet sind - sogarwenn es sich bei den Opfern um Kinder handelt Qaradawi begrün-det dies ausdrücklich damit, israelische Kinder würden irgendwannerwachsen sein und seien folglich Freiwild. Rawi hat Petitionen zur Duldung von Selbstmordanschlägen in Israel unterzeichnet und behauptet, westliche Soldaten seien in seiner Heimat angemessene Ziele für Selbstmordattentäter. Auch in Rawis kleinem Büro dominiert die obligatorische isfta- mistische Weltkarte mit den Schattierungen für den muslimischen Bevölkerungsanteil. Rawi ist klein, gepflegt mit silbernem Bart «ad leuchtenden, freundlichen Augen. Noch immer mit der eegÜsdhen Sprache auf Kriegsfuß» zuckt er mit den Schuhnrn und betont 4k
  81. rationale Seite seiner Position: »Es ist kein Selbstmord Jeder kim Allgemeinen z u s t i m m e n , dass sie ein Recht haben, Widersstandzu leisten. W i r k ö n n e n ihnen nicht das Recht auf Widerstand nehmen. D e r Irak ist ja auch v o n den U S A besetzt. Wir bevorzugen denfriedlichen Widerstand u n d den zivilen Ungehorsam, aber sie ha-ben das Recht, sich zu verteidigen. D a s ist wie bei der französischenRésistance.«
  82. Der von R a w i propagierte Islam w i r d auch »Islam der Inge-nieure« genannt, weil die islamistische Bewegung von Männernangeführt wird, die ein F a c h s t u d i u m absolviert haben, aber keinereligiöse Ausbildung. In der Tat hatten die Männer, die die Bruder-schaft aufgebaut haben, angefangen v o n Hassan al-Banna bis zuden heutigen Mitgliedern, selten oder nie Religionsunterricht. Rawiist ein engstirniger Funktionär, der z w a r in der Lage ist, interreli-giöse Dialoge zu organisieren, aber weder Kenntnis von seiner eige-nen Religion noch Verständnis f ü r andere Religionen hat.
  83. Seine Ansichten wurden durch jahrzehntelange Organisations-arbeit geschliffen. 1977, zwei Jahre nach seiner A n k u n f t in Groß-britannien, leitete er die Muslim Student Association. 1984» im selbenJahr, als Akef nach Deutschland k a m , um das Zentrum zu lei-ten, nahm Rawi als Abgesandter Großbritanniens am »großen Kreis« teil, einer Konferenz von Vertretern aus acht verschiedenen Ländern. 39 Deutschland wurde v o n der Islamischen Gesellschaft Deutschland mit Sitz in der Münchner Moschee repräsentiert. Fünf Jahre später gründeten diese acht Länder plus sieben weitere die Föderation Islamischer Organisationen in Europa. »Wir sahen ein, dass wir keine Studenten mehr waren. W i r leben hier und müssen mit der Gesellschaft wie Einheimische umgehen u n d sollten sie nicht behandeln wie Ausländer.« Die Föderation hat sich zu einem Dachverband f ü r mehr als zwei Dutzend nationale muslimische Gruppen entwickelt, alle mit einer geistigen oder organisatorischen Verbindung zur Muslimbruder- schaft. Diese Verbindung bestätigt auch Rawi. »Wir gehören zu niemandem außerhalb von Europa, haben aber gute Beziehungen
  84. zur Bruderschaft. Wir haben unsere eigenen Ideen, unsere eigeneMission, und das wissen sie. Was uns miteinander verbindet, ist diegemeinsame Sicht der Dinge«, sagt er und verschränkt die Fingerseiner Hände so, dass sie wie Zahnräder ineinandergreifen. »Wirhaben eine gute, enge Beziehung.« Als Reaktion auf die Gründung der Föderation schössen weitereOrganisationen wie Pilze aus dem Boden. Ein Jahr später, 1990,rief die Föderation das European Institute for the Study of HumanSciences ins Leben, zur theologischen Ausbildung von Imamen undder muslimischen Elite, und 1997 das European Council for Fatwaand Research zur Verbreitung der religiösen Ansichten der Bruder-schaft auf dem gesamten Kontinent. Zur Beschaffung von Geldernfur die Aktivitäten der Bewegung richtete die Föderation außerdemden European Trust ein. Neben ihrer Funktion als Holding fur alldiese Gruppen leistet die Föderation als einzige transkontinentaleOrganisation zur Unterstützung der Muslime Europas auch Öffent-lichkeitsarbeit. Sie trifft sich mit Vertretern des Vatikans und derEuropäischen Union. Hauptfinancier ist die Maktoum Charity Foun-dation mit Sitz in Katar und Verbindung zur Bruderschaft Diese Organisationswut unterstreicht einen wichtigen Aspektder Bruderschaft, nämlich dass sie keine religiöse Gesellschaft mittheologischen Zielen ist. Es gab wohl ein oder zwei wichtige Den-ker, aber ihre Kernbotschaft ist recht simpel: Der Koran sollte rela-tiv wörtlich ausgelegt werden, um alle gesellschaftlichen Bereicheder irdischen Welt zu regeln. Hauptziel der Bruderschaft ist dieImplementierung dieser Vision, und dafür braucht sie Institutio-nen. Damals in Ägypten, bevor sie verboten wurde, hatte die Bru-derschaft politische Parteien, Zeitungen, Jugendverbände, Frauen- gruppen und einen paramilitärischen Flügel im Stil des Faschismus der 1930er Jahre. Diese Struktur wurde (bis auf den militärischen Flügel) in Europa größtenteils übernommen, mit dem Unterschied* dass die Bruderschaft hier auf der Ebene einer Minderheilsreägioo operiert, also ihre Strukturen nicht zur Islamisierung der Mehr- heitsgesellschaft verwendet - dies wäre zu diesem Zeitpunkt afl-
  85. zu ehrgeizig - s o n d e r n z u r Kontrolle der muslimischen GemeinSchaften des Westens. I h r Z i e l ist es, die Muslime vor der säkularwestlichen Gesellschaft a b z u s c h i r m e n , damit sie in der von ihrgeschaffenen alternativen Wirklichkeit zu »besseren« Muslimenwerden, das heißt, zu M u s l i m e n , die den v o n der Bruderschaft vor-gegebenen engen A u s l e g u n g e n des Islam folgen.
  86. Da der heutige Islam keine f o r m e l l e Religionsstruktur hat, isteine G r u p p e , die eine Organisation gründet und behauptet, fürMuslime zu sprechen, schwer angreifbar. M a n könnte höchstenseine Konkurrenzorganisation g r ü n d e n . D i e organisatorisch so ta-lentierte Bruderschaft w a r eben schneller am Z u g e als andere mus-limische G r u p p e n , angefangen v o n R a m a d a n s CIA-gesponserterpaneuropäischer Islamkonferenz in den 1960er Jahren bis hin zuRawis heutiger Föderation. Es ist kein Zufall, dass es in beiden Fäl-len - sowie in allen anderen dazwischen - Außenseiter waren, diedie Aktivitäten der Bruderschaft finanzierten. D i e Bruderschaft au-ßerhalb Ägyptens ist eben keine Massenorganisation im eigent-lichen Sinn. Vielmehr ist sie eine G r u p p e v o n Eliteorganisatoren,die die Strukturen zur Definition des Islam im Westen errichtethaben. Das Islamische Z e n t r u m M ü n c h e n u n d alle seine Nachfol-georganisationen hatten nie m e h r als ein paar Dutzend Mitglieder.Diese Leute waren auch nie fiir die M u s l i m e Münchens da - imGegenteil, der türkischen Bevölkerung, die in den 1970er Jahren biszu 90 Prozent der muslimischen Gemeinde Münchens ausmachte,wurde die Mitgliedschaft ausdrücklich verweigert. Stattdessen be-schäftigte sich die Führung wie besessen mit dem Organisieren.Im Kalten Krieg hatten diese Gruppen relativ wenig Einfluss aufder Weltbühne, außer als Bauern im Schachspiel des Kalten Kriegsgegen den Kommunismus. Aber dann passierte etwas Unerwarte-tes: Europa, das einst außerhalb des muslimischen Horizonts lag, wandelte sich zum Mittelpunkt ihrer Zukunft. Und nach Jahren mühsamer Organisationsarbeit war die Bruderschaft auf einmal erpicht darauf, die Führung zu übernehmen.
  87. 15 WEICHEN STELLEN
  88. IM JAHR 1966 sprach Theodor Marquard, Direktor der »Deut-schen Verbindungsstelle Istanbul«, prophetische Worte: »Viele vonihnen werden in Deutschland ein neues Leben aufbauen, sie wer-den Wurzeln schlagen und ihr Heimatland nur noch als Gäste be-suchen.«40 Dem hätten damals auf beiden Seiten der Gleichung nur wenigezugestimmt. Das deutsche Wirtschaftswunder steigerte den Bedarfan Arbeitskräften, die Arbeitslosigkeit ging fast gegen Null, Unter-nehmen expandierten in Windeseile. Aber im Gegensatz zur heu-tigen Zeit der Globalisierung, in der Unternehmen sich weltweitüberall ansiedeln, wo die Arbeitskräfte billig sind und neue Ab-satzmärkte winken, brauchten sie damals die Arbeiter dort, wo ihreFabriken standen. Arbeiter aus Italien, Spanien und Griechenlandgab es bereits, später folgten weitere aus der Türkei, Portugal, Tune-sien, Marokko und Jugoslawien. Diese »Gastarbeiter« wurden alsvorübergehend betrachtet und alle paar Jahre ausgewechselt.41 Auch die türkischen Arbeiter hatten befristete Arbeitsplätze.Die meisten stammten aus nichtindustrialisierten Gebieten, vorallem aus dem ländlichen Zentralanatolien. Viele sahen in der ge-regelten Arbeit in der Bundesrepublik die Chance ihres Lebens.Hier konnten sie als angelernte Arbeiter ein Vielfaches von demverdienen, was sie in der Heimat bekommen hätten. Dabei verfolg-ten sie einfache Ziele: Sie wollten ihrer Familie helfen und auf einHaus am Schwarzen Meer für ihren Ruhestand sparen. Und in derTat schickten die Arbeiter ihr Geld nach Hause und führten an-sonsten ein einfaches Leben. Niemand dachte je daran, in Deutsch-land ein Haus zu bauen. Aber mit der Zeit verlor das »Gastarbeiterkonzept« seinen Reiz. Arbeitgeber beklagten die hohen AusbÜdungskosten tür immer
  89. neue Mitarbeiter und forderten eine permanente Aufenthaltsnehmigung für ihre Arbeitnehmer. Also lockerte der Staat die VorSchriften und erlaubte den ausländischen Arbeitskräften zu bleibtund ihre Familien nachzuholen. Als die Anwerbung 1971 eingestelltwurde, lebten schon mehr als 7 0 0 0 0 0 Türken in der Bundesrepu-blik. In den folgenden Jahren stieg die Einwanderungsziffer weiter.Noch nie zuvor haben in Deutschland so viele Muslime gelebt wieheute. Von den rund 2 Millionen Menschen türkischer Herkunftin Deutschland sind die meisten Muslime. Weitere anderthalb Mil-lionen Muslime stammen aus anderen Teilen der Welt, vor allemaus Bosnien und Nordafrika.
  90. In anderen europäischen Ländern sieht die Demographie ähn-lich aus. Als Folge der Ausdehnung des Osmanischen Reiches warendie Ränder Europas, wie beispielsweise das Kosovo, Bosnien unddie Krim, stark muslimisch besiedelt. Das muslimische Umayya-den-Kalifat regierte über viele Jahrhunderte einen großen Teil Spa- niens, Al-Andalus genannt. Der Austausch mit der muslimischen Welt hatte tiefgreifende Auswirkungen auf Europa. Insbesondere sind auf diese Weise wissenschaftliche, literarische, philosophische und mathematische Werke, die nach dem Untergang des Römi- schen Reiches in großen islamischen Bibliotheken bewahrt wurden, wieder in den Westen gelangt. Im Großen und Ganzen aber emp- fand man den Islam und seine Anhänger als etwas, das sich weit weg befand, in der Distanz lag. Nach der Rückeroberung von Gra- nada im 15. Jahrhundert, dem letzten muslimischen Emirat, lebten in Westeuropa fast keine Muslime mehr. Die islamischen Länder wurden als Außenseiter abgetan; sie lagen nahe genug, um für Be- unruhigung zu sorgen, aber immer auch weit genug entfernt, um exotisch zu sein. Zuweilen wegen ihrer Krummsäbel und Sklaven- galeeren und ihres Rufs als grausame Herrscher gefürchtet, regten Muslime später auch zu verwegenen Fantasien an (Harems und Flaschengeister, fliegende Teppiche und Turbane). Die Stereotypen hielten sich auch nach der Einwanderung hart- näckig, bis in die Nachkriegszeit hinein, als plötzlich, mitten unter
  91. den Westeuropäern, echte Muslime lebten. Denn nicht nur in derBundesrepublik, auch anderswo führte die expandierende Wirt-schaft zum Import von ausländischen Arbeitern. Manche Länderbevorzugten Arbeitskräfte aus ihren früheren Kolonien. Die meis-ten waren Muslime, aber nicht alle. Es gab zum Beispiel auch Hin-dus aus Indien, die nach Großbritannien gingen, oder Anhängervon Naturreligionen sowie Christen aus Zentralafrika, die nachBelgien auswanderten. Da Osteuropa noch immer vom EisernenVorhang abgeschnitten war, suchte man sich die Niedriglohnarbei-ter in den Regionen südlich von Europa, auf der anderen Seite desMittelmeeres im muslimischen Nordafrika oder eben in der Türkei. In Frankreich war die nicht signifikante Anzahl der Muslime vonvor dem Zweiten Weltkrieg als Folge der Dekolonisatkm und desalgerischen Bürgerkriegs auf über 4 Millionen angestiegen. MancheSchätzungen gehen von 6 Millionen beziehungsweise 10 Prozent derBevölkerung aus. (Wie in vielen europäischen Ländern gibt es auchbei der französischen Volkszählung keine Befragung nach Rasse undReligion.) In Großbritannien bildeten Muslime, die während derKolonialzeit hauptsächlich als Händler gekommen waren, zunächstkleine Enklaven. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste der Bürgerkriegin Indien eine Einwanderungswelle von Flüchtlingen aus, sodass dieAnzahl der Muslime zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegsbis 1971 von 23 000 auf 360 000 stieg. Heute sind es fast 2 Millionen.In Westeuropa liegt die Gesamtzahl der Muslime bei 15--20 Millio-nen, ungefähr viermal so viel wie in den Vereinigten Staaten, beieiner etwa gleich hohen Bevölkerungszahl. Zuerst spielte Religion keine wichtige Rolle im Alltag der musli-mischen Gastarbeiter. Manche Firmen berücksichtigten den Glau-ben ihrer neuen Mitarbeiter und richteten die ersten Gebetsrfiumeein, wie 1965 etwa die Firma Mannesmann in Duisburg. Die Arbei-ter stellten ihre Imame selbst - wer die beste Stimme hatte und sicham besten in religiösen Dingen auskannte, wurde Vorbeter. Im Laaf der Zeit wuchs in den Menschen jedoch der Wunsch nach einem normalen religiösen Leben. Die meisten muslimischen Einwandt-
  92. rer waren nicht wohlhabend u n d konnten es sich nicht leistenMoscheen zu bauen, daher mieteten sie Geschäftsräume, die sie in'Betsäle umwandelten. Diese versteckten Moscheen werden oft alsBeweis f u r die Diskriminierung v o n Muslimen herangezogen, inder Tat be- oder verhinderten gar viele Kommunen die Einrichtungsichtbarer Moscheen. D e n Einwanderern fehlten meist die notwen-digen Mittel f ü r den B a u großer, kostspieliger Kultstätten, weil sieauf der wirtschaftlichen Leiter ganz unten standen (und immernoch stehen).
  93. Für viele von ihnen w a r u n d ist Religion gleichbedeutend mitHeimat. Mit den türkischen Einwanderern kamen auch erzkon-servative Frömmler nach Deutschland, wie etwa die sogenanntenSüleymancilar und die Anhänger v o n Necmettin Erbakan. Aus derersteren Gruppe ging später der Verband der Islamischen Kultur-zentren (VIKZ) hervor, der Koranunterricht f ü r Jugendliche anbie-tet. Erbakan wiederum gründete die Islamische Gemeinschaft MilliGörüs (IGMG), den türkischen Zweig der Muslimbruderschaft.In der Heimat wurden diese G r u p p e n v o m Staat im Zaum gehal-ten, während sie sich im Westen dank dessen Religions- und Mei-nungsfreiheit frei ausbreiten konnten. A u s Sorge, dass in Deutsch-land lebende Türken sich v o m religiösen Fanatismus beeinflussenlassen und diesen dann in ihre Heimat einschleppen könnten, er-richtete die türkische Regierung in der Bundesrepublik Deutsch-land eine Organisation, die hier als Ditib bekannt u n d ein Abzweigder Diyanet ist, des türkischen Amts f ü r religiöse Angelegenheiten.Über die Jahre hat sie in Deutschland viele große Moscheen finan-ziert und mit Imamen versorgt. 2007 unterzeichneten Deutschland und die Türkei einen Vertrag, der diesen Vorgang amtlich macht. Ahnlich ist die Situation in anderen europäischen Ländern. In Frankreich ist das Oberhaupt der Grande Mosquée ein algerischer Beamter. In Großbritannien gibt es prächtige Moscheen, bezahlt von Scheichs am Persischen Golf. Während es früher Jahrzehnte brauchte, bis Einwanderer Spuren in der Architektur hinterließen, geschieht dies heutzutage recht schnell.
  94. Der demographische Wandel ging an der muslimischen Welt nicht vorüber. Als Said Ramadan in den 1950er Jahren zum ersten Mal nach Europa kam, gelang er in eine Oase, gerade weil Europa nicht zur islamischen Welt gehörte. Europa war anders und sicher.Der Aufbau von Organisationen geschah in erster Link als Reak-tion auf die Unterdrückung zu Hause. Doch mit dem Anwachsender muslimischen Bevölkerung bekam Europa in der islamischenWelt wieder einen gewissen Stellenwert Traditionsgemäß teilen is-lamische Denker die Welt in zwei Teüe. Im Dar al-Islam, im Hausdes Islam, herrscht das Wort Gottes über allem. Dem gegenüberliegt das Dar al-Harb, das Haus der Ungläubigen. Jahrhundertelanggehörte Europa zum letzteren Haus. Da inzwischen Millionen Mus-lime in Europa leben, gehört Europa inzwischen zur muslimischenWelt. Zur Zeit dieses historischen Wandels saß die Bruderschaftim Westen - ob durch Glück oder geniale Voraussicht - bereits festim Sattel.
  95. In einem kleinen Hotel am Rande von London sprach MuhammadHawari im Jahre 2004 zu einem Gremium von Männern, die diealte Kunst der islamischen Rechtsprechung ausübten.42 Sie halfeneuropäischen Muslimen bei der Integration in den Westen, indemsie die Anforderungen des Islam mit den weltlichen Gesetzen ihrerGastgeberländer in Einklang brachten. Da der Islam viele Ailtags-dinge wie Finanzen, Gebetszeiten und Nahrungsmittel regelt, istkonkrete und praktische Beratung hier wohl notwendiger ab beiden meisten anderen Religionen. Der Themenkatalog reicht vonkomplexen (»Kann ich in ein Rentensystem einzahlen, das aufZinsen beruht, die im Islam verboten sind?«) über spezielle (»Wann soll das Sonnenuntergangsgebet während der Sommersonnen- wende in Nordskandinavien beginnen, wenn die Sonne gar nicht untergeht?«) bis zu praktischen Fragen (»Was ist, wenn ich keine Halal-Lebensmittel finde?«). Darauf gaben Hawaii und seine Ge- lehrten einfache Antworten, aber mit weitreichender Wirkung. »la. zahlt in einen Rentenfonds, der Zinsen bringt, aber «iaeptktt diese
  96. nicht.« F ü r Gebiete, w o S o n n e n a u f g a n g u n d -Untergang j a h r e s z e i t e n . ;tenbedingt e x t r e m variieren, gibt es Zeittafeln. Und was das HalalEssen betrifft, erlaubt d e r I s l a m als praktische Religion in schwieri"gen Situationen A u s n a h m e n . »Wenn ihr wirklich hungrig seid, esstwas i m m e r i h r a u f t r e i b e n k ö n n t . «
  97. Bei dieser Tagung g i n g es um das T h e m a Familienleben. Hawari,ein wohlhabender Wissenschaftler aus Aachen, sprach über ein heik-les Problem, das m o d e r n e Eltern o d e r Großeltern gut kennen: Sex.Muslimische Kinder, sagte d e r 63 Jahre alte M a n n , würden von derwestlichen sexuellen R e v o l u t i o n überfallen. Sie sollten aber reinund keusch bleiben u n d m i t d e m Sex bis zur Ehe warten. Dies klangwie das übliche Plädoyer f ü r traditionelle Tugenden, das man un-zählige M a l e u n d täglich in M o s c h e e n , Kirchen oder Tempeln aufder ganzen Welt hören kann. D a n n allerdings n a h m das G a n z e eine beunruhigende Wendung.Verursacher der sexuellen Revolution, informierte Hawari die Zu-hörer, seien die Juden. Diese hätten einen geheimen Plan zur Über-nahme der Welt. D a f ü r wollten sie die Familien anderer Glaubens-richtungen schwächen. Dies sei aber nicht bloße Spekulation, sagteHawari den Gelehrten, die allesamt eifrig mitschrieben und dieOhren spitzten. Er habe vielmehr Beweise gefunden, ein Versamm-lungsprotokoll, aus dem er n u n vorlesen werde: »Um unsere Macht auszudehnen, sollten w i r überall die Sitten-gesetze außer Kraft setzen«, las Hawari. »Freud, einer von uns, wirdso lange über Sexualität reden, bis sie in den Augen der Jugendnicht länger heilig ist und die Jugend n u r noch der Befriedigungihrer sexuellen Triebe frönt.« 43 Er zitierte aus den Protokollen der Weisen von Zion, einem der schlimmsten antisemitischen Mach- werke der abendländischen Geschichte. Es täuscht vor, aus der Feder von jüdischen Verschwörern zu stammen, die in einem fikti- ven Gespräch darüber beraten, wie man die Weltherrschaft durch Untergraben der Zivilisation erreichen könne. Die obskuren Ur- sprünge des Textes hegen im russischen Zarenreich des ausgehen- den 19. Jahrhunderts, das den Antisemitismus kräftig anheizte. Dass
  98. Harawi daraus zitierte, war schon erstaunlich genug, noch erstaun-licher aber war die Reaktion darauf, nämlich gar keine. Wo war ich hier? Es handelte sich um eine Tagung des Europäi-schen Rates für Fatwa und Forschung. Die Männer diskutiertenüber einige Fragen, die europäische Muslime an sie herangetra-gen hatten, und beantworteten diese mit Fatwas, also mit theolo-gischen Rechtsgutachten. Der Rat ist das einflussreichste Gremiumzur islamischen Meinungsbildung in Europa und durch seineSchwesterorganisation auch in den Vereinigten Staaten. Er gärt denTon der theologischen Debatte an und definiert, was für Muslimezulässig ist und was nicht Seine Stellungnahmen sind nicht ver-bindlich, aber sie stehen im Internet und in Büchern, die über dieMoscheen in ganz Europa verbreitet werden. 44 Imame nehmen anKursen teil, um sich über die Denkrichtung des Rates zu informie-ren, und werden angehalten, dessen Argumentationsmethoden beiFragen seitens der Gläubigen anzuwenden. Den Rat als typischenFall von Einwanderern, die ihre rückständigen sozialen Moralvor-stellungen oder Traditionen mitbringen, abzutun, wäre jedoch einFehler. Denn wie im vorigen Kapitel beschrieben, gründete den Ratnämlich die Föderation der Islamischen Organisationen in Europa,ein direkter Abkömmling der Münchner Moschee. Man könnte argumentieren, dass die Föderation, der Fatwa-Ratoder irgendwelche anderen Gründungen der Muslimbruderschafteinfach Enklaven von Minderheiten seien, wie sie in jeder Gesell-schaft vorkommen, zum Beispiel wie die Mennoniten oder dieAmish in den USA. Auch diese leben nach Regeln, die isoliert vonder Gesellschaft eine idealisierte Vergangenheit wiedeierschafiensollen. Was kann also schon dabei sein, wenn ein paar Islamistensich eine solche Nische einrichten? Schön und gut - aber alleinschon im Hinblick auf die große Menge der muslimischen Einwan-derer sind die Bedingungen ganz andere. Weit entfernt daran.Regeln für eine kleine Randgruppe aufzustellen, gibt der Fatwa-RatLeitlinien heraus, die an viele Millionen europäische Bürger undEinwohner, alle Anhänger der zweitgrößten Religion Europas, ge»
  99. richtet sind. Dem Fatwa-Rat übergeordnet ist die Föderation dieihrerseits Lobbyarbeit unter europäischen Politikern betreibt, umden Eindruck zu erwecken, dass ihre Sichtweise des Islam - wonachbeispielsweise Frauen ein Kopftuch tragen müssen - die authen-tische sei, wohingegen Muslime, die sich anders verhalten, »assimi-liert« und daher keine wahren Muslime seien. Man sollte sich auchdaran erinnern, dass Gruppen wie die Mennoniten keine terroris-tischen Organisationen hervorgebracht haben, im Gegensatz zurBruderschaft.
  100. Obwohl die Muslimbruderschaft sagt, dass sie den Terrorismusnur in bestimmten Fällen - in der Regel gegen Israel - unterstütze,hat sie es nicht allein auf Juden abgesehen. Sie schafft die geistigenVorbedingungen für den Terrorismus. Ihrer Einstellung zufolge istdie Welt in zwei Lager geteilt, in diejenigen, die geschützt werden müssen (eine kleine Zahl von »guten« Muslimen), und den Rest der Menschheit (einschließlich vieler anderer Muslime), der vernichtet werden darf. Es gibt auch andere religiöse Gruppen, die die Welt beinahe ähnlich manichäisch betrachten, aber nur wenige waren in den vergangenen Jahrzehnten derart gewaltbereit. Wenn Gruppen wie der Fatwa-Rat Entscheidungen treffen, sollte man das also ernst nehmen. So zitierte Hawari den antisemitischen Text nicht etwa aus Effekthascherei, sondern um damit eine theoretische Grundlage füreine Fatwa zu liefern, die Antwort auf eine Frage zur Religions- ausübung gibt In diesem Fall ging es um die Rechtmäßigkeit einer Scheidung. Eine französische Muslima hatte dem Rat geschrieben und ihn gefragt, ob sie tatsächlich geschieden sei, nachdem ihr Mann sie in betrunkenem Zustand dreimal wütend angeschrien hatte: »Ich lasse mich von dir scheiden!« Nach dem islamischen Gesetz reicht es, die Scheidung dreimal auszusprechen, um tatsäch- lich geschieden zu sein. Ein Problem hatte der Rat allerdings mit der Trunkenheit des Mannes. Die Gelehrten beschäftigten sich genaues- tens mit dem Grad seines Rauschzustandes, wogen seine Fähig- keit, klar zu denken, und die Bewusstheit seiner Worte ab. Sie be-
  101. schlossen, dass er wusste, was er gesagt hatte, und somit war die Scheidung rechtsgültig. Was die Gelehrten in ihre Entscheidung überhaupt nicht mit einbezogen, war eine viel grundsätzlichere Überlegung, nämlich dass der Ehestreit in Frankreich stattfand. Nach französischem Recht erfordert eine Scheidung das Urteil eines französischen Gerichts. Dafür waren die Tiraden des Mannes weit-gehend irrelevant. Das Zitat aus den Protokollen zeigt auch, wie isoliert Hawariund seine Leute von der Gesellschaft leben. Nach dem Trauma desHolocaust haben die meisten gebildeten Menschen zumindest eineSensibilität für Antisemitismus entwickelt und können antisemi-tische Lügen und Einschüchterungstaktiken erkennen. Hawaiis -tatsächliche oder vorsätzliche - Unwissenheit über diese Dinge unddie Unterlassung eines Tadels vonseiten des Rates zeigen deutlich,dass die Gruppe nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommenist. Dieses Verhalten passt aber auch zur generellen Ideologie derBruderschaft. Ihr aktuelle Anführer (und früherer Leiter des Isla-mischen Zentrums München), Mahdi Akef, hat den Holocausteinen Mythos genannt und bekundet Solidarität mit dem Regie-rungschef des Irans, der den Holocaust ebenfalls leugnet 45 Dass der Fatwa-Rat solche Auffassungen akzeptiert, ist angesichtsseiner Strukturen nicht verwunderlich. Zwei Drittel der 35 Rats-mitglieder sind Aktivisten der Muslimbruderschaft und stammenaus dem Nahen Osten oder Afrika. Sein Oberhaupt ist YoussefQaradawi, der zusammen mit Akef beim Wiederaufbau der Bru-derschaft in den 1970er Jahren half. Qaradawi wird oft auch alsOberimam der Muslimbruderschaft bezeichnet - nicht in einemstarr hierarchischen Sinne, sondern in Anerkennung seines Cha-rismas und Einflusses. Mit seiner populären Website und seinereigenen Fernsehshow ist er wohl der einflussreichste Prediger, nichtnur innerhalb der Bruderschaft, sondern der gesamten muslimi-schen Welt. Seine Ansichten gelten oft als normal und för nahöst-liche Begriffe sogar als progressiv, denn er ermutigt Frauen tu ar-beiten und erlaubt die Musik, die bei Fundamentalisten verpönt ist.
  102. Gleichzeitig aber billigt er Selbstmordanschläge gegen israelischeZivilisten und die Steinigung von Homosexuellen. Er streitet abAntisemit zu sein, aber die einzigen Juden, mit denen er Umgangpflegt, gehören zur extremen Neturei Karta, einer kleinen ultraorho doxen Gruppe, die gegen die Existenz des Staates Israel ist. Abund an zeigt er sich mit ihnen in der Öffentlichkeit, wie um mitihnen seine Toleranz zu beweisen: Schaut her, Juden haben einenPlatz in unserem Islam, jedenfalls so lange, wie sie sich in ihre Rollefugen.
  103. Seit Jahren versucht die Bruderschaft, ihre Islamausrichtung inEuropa durchzudrücken, nicht n u r durch den Fatwa-Rat, sondernauch bei zahlreichen Tagungen, Seminaren und Workshops. Inden meisten großen europäischen Ländern zählen die Gruppender Bruderschaft zu den einflussreichsten, neben der Union desorganisations islamiques de France (UOIF), der Muslim AssociationofBritain (MABJ oder der Islamischen Gemeinschaft Deutschlandund deren türkischem Gegenstück MM Görüf. In der gesamtenislamischen Gemeinschaft hat die Bruderschaft an der Definitionmitgearbeitet, wer ein wahrer Muslim ist und was als normal an-gesehen wird. Immer aber basieren diese Richtlinien auf einer fun-damentalistischeren Auslegung als die ursprünglich einmal prak-tizierte.
  104. Mit seinen aufmunternden Worten nach dem Freitagsgebet wärmteMourad Amriou die Gemeinde in der kleinen Moschee am Stadt-rand von Paris langsam auf: »Ganz in der Nähe sind Fatimas undMohammeds, die trinken«, sagte der bullige 26-Jährige, der früher einmal Rapper war. »Kaum zu glauben, oder? Gleich um die Ecke, in Nachtklubs. Seid ihr damit einverstanden?« Während er weiterredet, erklingt missbilligendes Gemurmel. Das Leben, sagte er, solle sich auf die Moschee konzentrieren. Sie sei nicht nur für das Gebet da, sondern auch für alles andere, vom Sprachunterricht für Kinder bis zu geselligen Veranstaltungen An-
  105. dernfalls, sagte er, würden sich Muslime gar nicht von ihren franzö-sischen Nachbarn unterscheiden. »Die Gesellschaft muss auf demIslam aufbauen«, sagte er zur Versammlung. Mourad war ein junger Muslim, den ich im Laufe von mehre-ren Monaten genauer kennenlernte. Er arbeitete nicht für dieUOIF, ging aber dorthin, um eine Ausbildung zu machen undsich mit anderen Aktivisten auszutauschen. Er las die Entschei-dungen des Fatwa-Rates und hielt Qaradawi fur den tiefsinnigstenDenker der Gegenwart Amriou lebte abseits der französischen Ge-sellschaft. Wie um dies zu symbolisieren, umfuhr er Paris in seinemwinzigen Fiat Punto auf der Périphérique, der großen Umgehungs-straße. An diesem Tag fuhr er in den Slum-Vorort AuberViliers zu einerschnellen »Intervention«, wie er seine aufrührerischen Reden nenntmit denen er versucht die Menschenmenge vom Islamismus zuüberzeugen. Am Eingang der Moschee strich er ein paar Jungen, dieGeld in schwarzweißen Palästinensertüchern sammelten, liebevolldurchs Haar. Das Geld war für eine Wohltätigkeitsorganisation furpalästinensische Waisen bestimmt »Zack, zack, zack, ich geh rein,sage meine Sprüche auf und schon bin ich wieder draußen. Schnellschnell schnell. Bin die ganze Zeit auf Achse. Renne von Moscheezu Moschee. Aber ich mag die UOIF. Ich find's gut was die ma-chen. Ich kenne ein paar Leute vom Vorstand und auch einiges vondem, was sie geschrieben haben.« Mourad Amriou, das jüngste von neun Kindern algerischerImmigranten, wuchs in Paris auf, geriet in die Drogenszene, nahmals Rapper unter dem Namen HLM System ein Album auf und saßauch eine Weile im Gefängnis. Vor fünf Jahren wurde er von einemMitglied des Tablighi Jamaat, einer Gruppe strenggläubiger apoli-tischer Muslime, von der Straße weg zurück in den Islam »konver-tiert«. Er trägt nach wie vor dicke Kapuzensweatshirts aus seinerpräislamistischen Zeit, aber moderiert durch eine Hikelniütse undmanchmal auch durch ein knielanges Baumwollhemd. Besonders faszinieren ihn Juden. Typisch für Islamisten vergleicht
  106. er das Schicksal der Muslime mit dem der Juden in EuroZeit vor dem Zweiten Weltkrieg, womit er impliziert, dass sie den Muslimen ein Holocaust bevorstehe. In dem Bezirk, wo er früher wohnte, habe es keine Moscheen gegeben, dafür aber sechs Synagoge»obwohl wir viel mehr waren als sie«. Er denkt nicht daran, dassJuden seit vielen Jahrhunderten in Frankreich leben und sich ihrenPlatz in der Gesellschaft hart erkämpft haben. Im Erfolg der Judensieht Mourad ein Zeichen für die Ungerechtigkeit der Gesellschaft Vor Kurzem wurde einer der Helden Mourads, der charismati-sche Prediger Hassan Iquioussen, in den Medien für seine antise-mitischen Äußerungen kritisiert. In seinem Vortrag, der auf Bandaufgenommen und in allen Moscheen Frankreichs verkauft wurde,wiederholt er typische islamistische judenfeindliche Parolen: Trotz des Privilegs ihrer vielen Propheten hätten die Juden Gott ignoriert und damit ihr Schicksal verdient; sie seien »Vipern«, die »ihre Pro- pheten skrupellos töten; an einem Morgen haben sie siebzig um- gebracht. An einem Morgen.« Und so weiter.
  107. Die Reaktion der Medien auf das Band war für Mourad ein Be- weis für die negative Einstellung der Mehrheitsgesellschaft gegen- über Muslimen. Es würde eine Hetzkampagne betrieben, die sich an Nebensächlichkeiten entzünde. »Wenn er wirklich so radikal wäre, das wäre doch unser Ende. Die UOIF hat sich überhaupt nichts daraus gemacht. Sie haben nur gelacht, jeder hat es für einen Witz gehalten. Das Band ist drei Jahre alt, er ist halt in ein Fettnäpfchen getreten. Das sagen alle.«46 Amrious Rede ist kurz, aber bewegend. Er erzählt seine Ge- schichte, von den Drogen, den Nächten, die er im Keller schlief, uro seinen Eltern auszuweichen. Ein alter Mann in der ersten Reihe be- ginnt zu weinen, wahrscheinlich erkennt er in der Geschichte einen Angehörigen wieder, vielleicht seinen eigenen Sohn. Dann nimmt sich Amriou die Muslime zur Brust, er kritisiert diejenigen, die auf Abwege geraten sind, die Männer, die tanzen und auf Partys gehen, die Frauen, die kein Kopftuch tragen und sich mit Männern einlas- sen. 150 Männer lauschen, murmeln Zustimmung. Am Ende ap-
  108. plaudieren sie und bedanken sich bei Mourad Amriou mit einemGlas Tee und einer Handvoll Süßigkeiten. Er springt in seinen Hatund fährt nach Hause. Es ist 22 Uhr; wenn er Glück hat, bleibenihm noch sechs Stunden Schlaf, bevor er zum Morgengebet auf-steht, ein paar Stunden arbeiten geht und sich dann auf die nächsteRunde begibt.47 Die Arbeit von Aktivisten der Muslimbruderschaft wie Amriouhat seit den 1990er Jahren bis ins neue Jahrhundert hinein anTempo zugenommen. Weitgehend abgeschirmt von der Öffentlich-keit, hat die Basisarbeit der Bruderschaft dazu beigetragen, denIslam in Europa zu definieren. Aber dann kam etwas, das sichfür die Bruderschaft als Katastrophe entpuppte: die Attentate des11. September 2001 mit Verbindungen zum europäischen Netzwerk der Bruderschaft. Nach jahrzehntelangem Hantieren hinter den Kulissen stand die Bruderschaft plötzlich wieder mitten im Schein- werferlicht
  109. In den 1950er und 1960er Jahren hatte der Verfassungsschutz die um die Macht über die Moschee konkurrierenden Ex-Soldaten und die arabischen Studenten im Auge behalten. Dafür hatten die bayerischen Verfassungsschützer Mende bezahlt. Nach dessen Tod wurde die Überwachung eingestellt, sodass die Bundesrepublik Deutschland die Umwandlung des Islamischen Zentrums Mün- chen in eine wichtige Drehscheibe der islamischen Weh völlig ver- passte. Einer der wenigen Menschen im Umkreis der Moschee, der die Aufmerksamkeit dennoch auf sich zog, war Ahmad von D e n i s , Herausgeber von Al-Islam, dem offiziellen Organ der Moschee und deren Dachorganisation, der Islamischen Gemeinschaft Deutsch- land. Von Achmed Schmiede in den 1950er Jahren gegründet» wurde die Zeitschrift von der Moschee übernommen und unter Schmiede und anschließend durch von Denfier bis 3003 fortgesetzt Denäer war stark von Khurshid Ahmad» dem Kopf der fama&t-oIsJami des pakistanischen Zweigs der Bruderschaft» beeinflusst. Kennengelernt
  110. hatte er ihn, nachdem dieser in den frühen 1980er Jahren de stand der Moschee beigetreten war. Denffer ging später nach Gr. britannien zur Jamaat-beeinflussten Islamic Foundation. Er verfasst mehrere Bücher auf Deutsch und Englisch, die die klassische isla- mistische Philosophie widerspiegeln: dass alle Probleme nur durch den Islam gelöst werden können. In den 1980er Jahren gründeteer eine Wohltätigkeitsorganisation48, die Geld nach Afghanistanschleuste, stritt aber ab, dass es für die Mudschaheddin war.49 Da-mals waren afghanische Wohltätigkeitsorganisationen mit Sitz inPakistan jedoch gleichbedeutend mit dem Dschihad.50 Nach 20 Jah-ren setzte der deutsche Verfassungsschutz zum ersten Mal die Mo-schee auf seine interne Überwachungsliste. 51
  111. Bald tauchten weitere Hinweise auf die Bedeutung der Moscheeauf. Im Jahr 1990 behauptete ein Islamexperte, dass von der Münch-ner Moschee aus die Politik f ü r die gesamte muslimische Welt for-muliert wurde, was ihm eine scharfe Rüge vonseiten der Al-Islameinbrachte. 52 Denffer und andere dem Zentrum Nahestehende be-teiligten sich auch an Auslandskonferenzen mit bekannten Füh-rern der Muslimbruderschaft, wie etwa der im Sudan, die unterder Leitung des mächtigen islamistischen politischen OberhauptsHassan al-Turabi stattfand. 55 Es k a m auch zum Streit zwischendem Münchner Zentrum und dem Hamburger Orient-Institut,einem der wichtigsten Zentren f ü r Islamforschung in Deutsch-land. 5 » Ein Institutsmitarbeiter schrieb, Denffers Schriften zeigtenklare Tendenzen einer rassistischen islamistischen Polemik, dieDeutschen, Juden, Frauen, der Demokratie und der Integrationfeindlich gegenüberstehe. Außerdem bildete die Münchner Moschee Verbindungen zumTerrorismus aus, die man, so beunruhigend sie waren, damals nochals etwas eher Zufälliges, Unübliches eingeschätzt hat. In den 1 9 8 0 e rJahren bat Mahmoud Abouhalima 55 , ein Stammgast der Moschee,um geistliche Beratung durch Ahmed el-Khalifa, den Oberimamder München-Moschee. Er ging bald darauf in die USA wo er in-haftiertund wegen Beihüfe zum Sprengstoffattenh,*
  112. Trade Center 1993 verurteilt wurde. Dann gab es noch den FallMamdouh Mahmud Salim 56 , den man weithin für ai-Qaidas Fi-nanzchef und den persönlichen Mentor von Osama bin Ladenhielt. Er wurde 1998, während einer Geschäftsreise in Deutschland,in einer kleinen Stadt in der Nähe der Moschee verhaftet Vor seinerAuslieferung an die USA rief er Khalifa an und bat um geistlichenBeistand. (Er wurde später in New York vor Gericht gestellt und zu32 Jahren Gefängnis verurteilt) Khalifa bestätigte, beide Männergetroffen zu haben, beteuerte jedoch, es sei doch auch ein bisschenPech gewesen - schließlich könne er nicht über jeden, der durch dieStadt kommt, Bescheid wissen, müsse aber für alle da sein. Der deutsche Nachrichtendienst war dennoch alarmiert undbegann, intensiv gegen Salims Kontakte zu ermitteln. Einer stachbesonders hervor: Mamoun Darkazanli, ein syrischer Geschäfts-mann, der in Hamburg lebte und dort eine kleine Moschee namensAl-Quds zu besuchen pflegte. Die Polizei überwachte DarkazanlisWohnung und beobachtete seine Kontakte zur Moschee, einschließ-lich eines bestimmten Mannes mit Namen Mohammed Atta. Nacheiner Weile begann die Polizei an ihrem Verdacht zu zweifeln undstellte die Ermittlungen ein. Zwei Jahre später, im Jahr 2001, steu-erte Ana das erste Flugzeug in das World Trade Center. Wie skhspäter herausstellte, wurden die Entfuhrer in der Al-Quds-Moscheeradikalisiert. Darkazanli wurde nie angeklagt aber er ist ein weite-res Beispiel für die beklommen machende Verbindung zwischendem Islamischen Zentrum München und dem Extremismus Nach dem Schock über die Anschläge vom 11. September schlugdie US-Regierung hart auf die Bruderschaft ein. Besonders fas-ziniert waren die Ermitder von Nadas Anlageform» der Banque ai-Taqwa. Nicht nur saß Himmat im Vorstand, sondern es schien, alshabe jeder Islamist in Europa dort Aktien gekauft jedenfalls bestsich das Aktionärsverzeichnis wie ein Who's Who der europibdwnMuslimbruderschaft Nadas Bank war eine der ersten, die im Ein-klang mit dem islamischen Recht arbeitete. Statt den Anlegern Zin-sen anzubieten, nannte die Bank ihre Kunden Investoren und ließ
  113. sie an den Gewinnen aus ihren Kreditgeschäften teilhabe ABER Nada hatte das Geld laienhaft investiert. Er gesteht ein, dass er das meiste Geld kurz vor der asiatischen Finanzkrise 1997 in malay schen Unternehmen angelegt habe, weshalb die Bank bald danach scheiterte. Amerikanische Staatsanwälte waren jedoch der Mei nung, dass die Bank eine Geldschleuse für Terroristen sei. Washing ton erklärte Nada und Himmat zu Terroristenfinanciers und ließ diese Bezeichnung von den Vereinten Nationen billigen.5? Die Bank-konten beider Männer wurden eingefroren.
  114. Die Islamische Gemeinschaft Deutschland befand sich plötzlichin einer finanziellen Krise. Als Gemeindevorsitzender unterzeichneteHimmat alle Schecks, aber nun waren alle Konten eingefroren. (DieGruppe hatte bereits 1998 ihren Status der Gemeinnützigkeit, fürden Yazdani so heftig in den 1960er Jahren gekämpft hatte, verloren,also nicht wegen der Attentate 2001, sondern weil man versäumthatte, den Verlängerungsantrag zu stellen.5«) Als dann auch nochein peinliches Interview in Al-Islam veröffentlicht wurde, in demKhalifa versuchte zu begründen, warum ausgerechnet Himmat,der während der ganzen Zeit nie in München gewohnt hatte, derVorsitzende war, trat Himmat Anfang 2002, nach 29 Jahren im Amt,zurück. 59
  115. Als nach den Terroranschlägen in Madrid 2004 und in London2005 die Hauptverdächtigen sich als junge, in Europa geboreneMuslime der zweiten oder dritten Generation herausstellten, warman schockiert In den meisten Fällen hatten die jungen Männerihre Karriere als Radikale durch den Kontakt mit der Ideologieder Bruderschaft begonnen, angezogen von der utopischen Bot-schaft, die sie lehrte, die Welt in Gläubige und Ungläubige aufzutei-len- Als diese Beziehungen zu Terroristen offenbar wurden, schiendas Ende der Bruderschaft gekommen, zumindest für den Moment.Ihre Muttermoschee war der Führung beraubt, ihre Helden desTerrorismus angeklagt; ihre europäische Kommandozentrale schiendem Zusammenbruch nahe. Aber dann geschah etwas. Genau wie schon in den 1950er Jahren
  116. verwandelte sich die Abneigung der westlichen Regierungen all-mählich in Verliebtheit. Antidemokratische, antiwestliche islami-sche Splittergruppen kamen wieder in Mode - damals zur Bekämp-fung des Kommunismus, heute zur Bekämpfung des Extremismusund Terrorismus.
  117. 16 COMEBACK der 50er Jahre
  118. IN HOHEITSVOLLER PRACHT sitzt Youssef Nada lässig zuerueckgelehnt in seinem Sessel, einer Louis-Quinze-Nachahmung nebendem Panoramafenster. Seine Villa thront auf einem Hügel über?dem Luganer See, der sich dunkelgrün durch das Alpenvorlandschlängelt. Das Einzige, das den Blick stört, sind ein paar Städtedie das von dichten Wäldern umsäumte Ufer unterbrechen. DasZimmer ist dekoriert mit Trophäen von den Weltreisen, die er imNamen der Muslimbruderschaft unternommen hat. Auf einemTisch steht eine tiefblaue Glasvase aus Pakistan, auf einem anderenein silberner Kandelaber aus Nordafrika. Einen dritten Tisch ziert eine Erdnuss aus Zinn, ein Andenken an seine Zeit in der Landwirt- schaft. Das Mobiliar, eine Mischung aus östlichen und westlichen Stilen, wird ergänzt von riesigen handgewebten Teppichen aus Zen- tralasien. Nada ist inzwischen ein gebrechlicher, aber immer noch eleganter Mann in einem grauen Hemd mit Manschetten, einer ge- blümten Krawatte, einem schwarzen Blazer und grauen Flanellho- sen. Seine dunklen Augen blicken müde, sein Spitzbart ist schon etwas ausgedünnt. Er wirkt erschöpft, aber dann lehnt er sich na vorn, begierig zu erklären, wer er ist. »Ingenieur, ich bin Ingenieur.« »Geschäftsmann, ich bin ein Geschäftsmann.« »Banker, ich bin ein Banker.« »Intellektueller, ich bin ein Intellektueller.« »Politiker, ich bin Politiker.« »Aktivist, ich bin ein Aktivist.« »Islamist, ich bin Islamist.« »Terrorist - nein, ein Terrorist bin ich nicht.«60 Uber diesen stichwortartigen Lebenslauf lässt sich schwer disku- tieren. Im Nachhinein scheint die Terrorismusanschuldigung von-
  119. seiten der US -Regierung 61 wie ein Akt der Verzweiflung» mit demdas Bedürfnis nach Handlung als Folge der Attentate vom 11 Sep-tember gestillt werden sollte. Hauptsache, man tat etwas, wurdeaktiv, ein Fall von Aktionismus. Dieses Wort ist Nada geläufig, ob-wohl er kaum Deutsch spricht, trotz seiner langjährigen Kontaktezur deutschsprachigen Welt Er stolpert darüber und wiederholt»Das alles ist bloß Aktionismus.« Dann lehnt er sich zurück, mitsich selbst zufrieden. »Linguist bin ich zwar nicht aber Sie verste-hen, was ich meine.« Trotz der intensiven Zusammenarbeit zwischen den amerika-nischen und den schweizerischen Staatsanwälten konnte die Finan-zierung des Terrorismus in der Tat weder bewiesen noch überzeu-gend erklärt werden. 62 Im Nachhinein stellte sich Nadas Banqueal-Taqwa eher als katastrophale Investition f ü r die Mitglieder derMuslimbruderschaft heraus und weniger als geheime Förderung*-maßnahme für Terroristen. Alles, was man ihr in dieser Hinsichtnachweisen konnte, war, dass die ersten Bankgewinne an terroris-tische Organisationen wie die Hamas gingen. Da es den Investorenegal war, wem sie ihren zakat - der Zehnte, eine der fünf Säulendes Islam - spendeten, hatte Nada also freie Hand und konntedie erforderlichen 10 Prozent von den Gewinnen, die die Bank inder profitablen Anfangszeit machte, an irgendwelche Wohltätig-keitsorganisationen seiner Wahl weiterleiten. Dass dabei Einigesan fragwürdige Gruppen ging, die der Bruderschaft nahestanden,ist durchaus denkbar. Aber erwiesen ist es nicht Keine von NadasBanküberweisungen - zu denen die Behörden Zugang hatten, weilsie ganz normal über Schweizer Banken ausgeführt wurden - warzweifelhaft genug, um für eine Anklage auszureichen, geschweigedenn für eine Verurteilung. Nada und Himmat kamen also nicht vor Gericht All die Schere-reien, die sie damit hatten, wirkten auf sie sogar wie eine VferiOn-gungskur. Nada kostete die Rolle des zu Unrecht Verfolgten ganzaus. Stundenlang beglückte er Journalisten, Wissenschaftler undStaatsanwälte mit Geschichten über seine islamistischen Heiden-
  120. taten, gab er auf dem Fernsehsender Aljazeera (aJ-Dschazira) ganze Reihe von Interviews, in denen er sich als Außenmin.Bruderschaft bezeichnete, und richtete extra eine Website einauf der er einige der absurden Vorwürfe gegen ihn widerlegte!Himmat, der Leiter der Islamischen Gemeinschaft D E ,musste zwar zurücktreten, aber wie Nada lebt er weiter in derVilla und genießt seinen Ruhestand. Beide sind jetzt über 70,
  121. Ihr Schicksal demonstriert eine interessante Entwicklung:Besseres als die Attentate vom 11. September hätte ihnentkaum passieren können. Es wurde zwar hart durchgegriffenund für eine Weile ging es der Bruderschaft schlecht. Was ihr aber vor allem zugutekam, war, dass der Westen als Fol-ge der Anschläge die Islamisten nur noch nach einem einzigen Kri-terium beurteilte: Ist dieser Mensch ein Terrorist? Lautete die Ant-wort Ja, bekam er die ganze Macht des Staates zu spüren, der sichmit Folter und Krieg, Verfolgung und Gefängnis auf ihn stürzte. BeiNein war jedoch alles in Ordnung. Wer kein Mitglied von al-Qaidawar, der war auch kein Bombenwerfer, wurde also nicht nur tole-riert, sondern sogar wertgeschätzt. Dieser Mensch war nicht pro-blematisch, im Gegenteil: Seine extremistischen und undemokra-tischen Ansichten waren ein Zeichen der Glaubwürdigkeit, denn erkonnte zu den »Muslimen auf der Straße« sprechen. In ihm fandman einen in der Demokratie hoch geachteten Gebrauchsgegen-stand: einen Dialogpartner.
  122. Zügigen Schrittes betritt Hervé Terrel das in Eiche und Messingausgestattete Café gegenüber der Madeleine, der riesigen Kirche imZentrum von Paris, die aussieht wie ein griechischer Tempel. Früham Morgen ist Terrel auf dem Weg zur Arbeit im französischenInnenministerium, wo er die Politik des Landes gegenüber dermuslimischen Bevölkerung mitgestaltet.«* Als ich ihm 2004 zum ersten Mal begegnete, brannte Frankreich buchstäblich - in den muslimischen Ghettos standen Autos in Flammen -, aber Terrel blieb unbeeindruckt. Er war sich absolut sicher, Frankreichs Stra-
  123. tegie, die Muslimbruderschaft mit ins Boot zu holen, sei die einzigrichtige. Mit mehr als 4 Millionen Muslimen gehört Frankreich zu denStaaten Europas mit dem größten vom Islam geprägten Bevölke-rungsanteil. Die Einwanderer haben der alternden Gesellschaft einjugendliches Element hinzugefugt und für geschäftliche und kultu-relle Verbindungen zur muslimischen Weh gesorgt Aber die meis-ten leben wie Amriou in Ghettos, abgeschnitten von der franzö-sischen Gesellschaft, ohne Perspektiven auf Bildung und ArbeitDie Terroranschläge 2001 lenkten die Aufmerksamkeit auf dieseGemeinschaften, in denen junge Muslime rekrutiert wurden, umin Afghanistan gegen den Westen zu kämpfen. 2005 gingen Zehn-tausende auf die Barrikaden, Nacht für Nacht brannten Autos. Ter-rel gehört zu einer Gruppe hochrangiger Beamter, die die Aufgabehaben, eine Lösung zu finden. 2003 entschieden die Franzosen, den Muslimen eine Stimme zugeben, und riefen einen Dachverband zur Vertretung muslimischerInteressen ins Leben, den Conseil Français du Culte Musulman. Aberes gab ein Problem. Wer sollte die Mitglieder wählen? Da die Re-ligionszugehörigkeit französischer Bürger nicht registriert wird,hatte man keine Übersicht, wer Muslim ist Schließlich kam manauf die Idee, die Wahl den Moscheen anteilmäßig zu überlassen;große Moscheen erhielten also mehr Stimmen, weil man annahm,dass sie mehr Muslime vertreten. Von dieser Formel profitierte ei-ne Gruppe ganz besonders: die Union des Organisations Islamiquesde France (UOIF), die der Muslimbruderschaft in Frankreich amnächsten steht. Die UOIF ist eine Mischung aus mehreren islamistischen Grup-pen mit Wurzeln in Said Ramadans Islamischem Zentrum in Genf. 65Sie rückte 1989 ins Rampenlicht, als zwei Mädchen für das Tra-gen des Kopftuches von der Schule verwiesen wurden und dieUOIF dagegen Proteste organisierte. In den Slums französischerGroßstädte etablierte sie sich schnell als starker Arm. Bisher hattenFrankreichs muslimische Organisationen nach Herkunftsländern
  124. getrennt voneinander operiert. Die UOIF hingegen befürwortet ·nen »Islam de France«. Dass sie sich mit ausländischem Geld,hau*sächlich aus arabischen Ländern, finanziert, betrachtet sie nicht!!Widerspruch. Laut eigenen Angaben stammt ein Viertel ihres jähr,liehen Budgets von knapp 3 Millionen Euro von Geldgebern ausdem Ausland, vor allem aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabi-schen Emiraten und Kuwait. Aufgrund dieser Unterstützung sinddie UOIF-Moscheen so mächtig, dass sie bei den Wahlen über mehrStimmen verfugen, obwohl ihnen gar nicht so viel Muslime ange-hören. So gewann die UOIF bei den Wahlen von 2003 zwölf der25 regionalen Sitze im gesamtfranzösischen Zentralrat - ein plötz-licher Machtschub. 66 Die UOIF gehöre zwar zur Muslimbruderschaft, gab Terrel mithochgezogener Augenbraue zu, aber er komme mit ihnen zurecht.»Zu behaupten, die UOIF sei nicht die Muslimbruderschaft, wäreirgendwie naiv. Es stimmt ja. Aber ihre Leute akzeptieren die Re-geln hier und wollen mit dabei sein. Deshalb sind sie so verführe-risch für Menschen, die eigentlich keine Ahnung haben.« Ich fragte mich, ob auch er zu dieser Kategorie gehörte. Warumsonst hatte man die Abstimmungsregeln so festgelegt, dass die gro-ßen, von der saudi-arabischen Muslimbruderschaft finanziertenMoscheen bevorzugt wurden? Hätte das Innenministerium nichtbesser ein Wahlsystem eingerichtet, mit dem auch andere Muslime erreicht werden - weltlichere, die nicht jeden Tag in die Moschee gingen? Damit war Terrel ganz und gar nicht einverstanden. »Die Mus- limbrüder zu begünstigen war ja der Punkt. Mit ihnen gibt es keine Probleme - im Gegenteü. Die Islamisten sind in ganz Europa die Einzigen, die ihren Platz in der Gesellschaft gefunden haben.« Es stimme zwar, dass die Bruderschaft nicht alle Muslime repräsen- tiert, doch seien sie in seinen Augen attraktiv, weü »sie die intellek- tuelle Kapazität haben, um offiziell mit Regierungsleuten zu spre- chen«, zu denen er selbst gehört. Mit anderen Worten, sie tragen einen Anzug, haben einen Universitätsabschluss und können ihre
  125. 262
  126. Forderungen so formulieren, dass ein Politiker sie verstehen kann. Dies erinnerte mich an Amcomlibs Entscheidung, den alten musli- mischen Führer Ibrahim Gacaoglu zugunsten von Said Ramadan fallen zu lassen. Einfache Menschen geben keine guten Gesprächs- partner ab. Sie haben kein politisches Programm, über das man diskutieren kann. Sie haben keinen Plan. Sie sind chaotisch. Die UOIF ist auch deswegen attraktiv, weil sie hilft, einen Man-gel an sozialen Dienstleistungen zu beheben, zu denen der Staatnicht bereit ist. Ihre Moscheen bieten außerschulischen Unterricht,Tagesbetreuung für Kinder oder Aktivitäten für Frauen. Auchvon außen werden sie unterstützt So schrieb zum Beispiel DouniaBouzar, eine prominente französische muslimische Soziahvissen-schaftlerin, 2001 in ihrem Buch, dass Gruppen wie die Bruder-schaft wertvolle Vermitder zwischen der Mehrheitsgesellschaft undden muslimischen Migranten darstellten. Ihre Dienste würdenden Muslimen bei der Integration helfen. Später änderte Bouzarallerdings ihre Meinung. Statt die Integration der Muslime zuunterstützen, schaffe die Bruderschaft durch ihre ganzheidkheSichtweise des Islam einen Kokon, der den Kontakt zur Mehrheits-gesellschaft verhindere. Bildung komme oft zu kurz und daher sei-en auch die beruflichen Chancen begrenzt »Ihre Sichtweise derGesellschaft teilt die Menschen in zwei Lager, das islamische unddas nichtislamische«, sagt Bouzar. »Am liebsten würden sie allesislamisieren.« Das Bekenntnis westlicher Politiker zur UOIF be-deute, das Paradigma des alle Probleme lösenden Islam schweigendzu akzeptieren.67 Wie Bouzar und auch andere Muslime erkannt haben, drehensich die meisten Probleme gar nicht um religiöse, sondern eher umallgemeine Dinge, wie sie unter mittellosen Einwanderern rechthäufig vorkommen: Arbeitslosigkeit, mangelhafte Ausbildungs-möglichkeiten oder Straßenkriminalität. Weil daran nichts speziellmuslimisch ist, sei es eben nicht sinnvoll, zur Lösung dieser Pro-bleme ausgerechnet eine Gruppe religiöser Menschen heranzuzie-hen. Diese Strategie, die Antwort auf alles im Islam zu suchen, er-
  127. Comeback der fünfziger Jahre
  128. schien jedoch auch der amerikanischen Regierung so attraktiv dasssie, auch in Anlehnung an die früheren Operationen der fünfzigerJahre des 20. Jahrhunderts, bald nach ähnlichen Richtlinien verfuhr.
  129. Ende 2005 entschied das US-Außenministerium, dass europäischeMuslime amerikanische Hüfe brauchten. Zu viele von ihnen lebtenin Parallelwelten, abgeschnitten von der Mehrheitsgesellschaft. Ex-tremismus und Gewalt waren weit verbreitet. Es sei kein Zufall,dass drei der vier Flugzeugentführer vom 11. September in Europaradikalisiert worden waren oder dass islamische Terroristen vielehundert Menschen in London und Madrid getötet hatten. WasEuropa bräuchte, so dachte man im Außenministerium, sei Hilfebei der Einrichtung eines internationalen Netzwerks »zur Diskus-sion von Entfremdung und Extremismus«. Eine interessante Idee: Obwohl islamische Extremisten es auf die Vereinigten Staaten abgesehen hatten, gab es dort keine solchen Gewaltexzesse wie in Europa. Über die Gründe hatten Experten lange debattiert. Einige wiesen darauf hin, dass muslimische Mi- granten in den USA oft wegen eines Arbeitsplatzes oder eines Stu- diums eingewandert seien, während die Muslime nach Europa gin- gen, um in der Industrie nach manueller Arbeit zu suchen, die es gar nicht mehr gab. Aufgrund ihres niedrigen Bildungsniveaus be- säßen letztere nicht die Fähigkeiten, um eine neue Art der Beschäf- tigung zu finden. WeÜ viele nicht wüssten, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollten, seien sie frustriert. Teil des Problems sei vermut- lich auch das europäische Sozialsystem. So könnten Arbeitslose in denVereinigten Staaten mit nur wenig sozialer Unterstützung rech- nen und müssten für ihren Lebensunterhalt nach Arbeit suchen, während sie in Europa relativ großzügige Sozialleistungen bezö- gen und daher Zeit hätten, sich der extremistischen Politik zu wid- men. Einem anderen Erklärungsmodell zufolge sei der höhere Grad muslimischer Gewalt in Europa darauf zurückführen, dass deren hauptsächliche Verursacher, Araber und Pakistani, zumeist in Eu-
  130. ropa lebten, während das Spektrum der muslimischen Migrantenin den Vereinigten Staaten breiter sei. Aber niemand kam auf die Erklärung, auf der nämlich derPlan des amerikanischen Außenministeriums beruhte: die besseremuslimische Führungsspitze in den USA. Um diese zu fördern, spon-serte das Außenministerium eine Konferenz zum Thema »MuslimCommunities Participating in Society: A Belgian-U.S. Dialogue«,die am 15. und 16. November 2005 stattfand und 65 belgische Mus-lime und Tutoren der Islamic Society of North America (1SNAJ zusam-menbrachte,68 die auch die Konferenz organisieren durfte. Dieswiederum zeigt, wie sehr die US-Diplomaten die ISNA schätztenß9 Aus der historischen Perspektive hat das eine gewisse Komik:Man hatte den Bock zum Gärtner gemacht Wie inzwischen ausKapitel 14 bekannt, wurde die ISNA von Leuten gesponsert, die dereuropäischen Führungsriege der Muslimbruderschaft und Nadasehr nahestanden. Das amerikanische Außenministerium sponser-te islamistische Muslimbrüder mit Wurzeln in Europa, die euro-päischen Muslimen mitteilen sollten, wie sie sich organisierenund integrieren müssen. Noch interessanter ist, dass auch einigeder eingeladenen europäischen Muslime ihrerseits zum aktuellenNetzwerk der Muslimbruderschaft gehörten. So war einer dieser Teilnehmer, der belgische Konvertit MichaelPrivot, Vizepräsident des Forum of Muslim Youth und StudentOrganisations, einer von den Saudis finanzierten europäischen Ju-gendorganisation der Muslimbruderschaft70; ihre Gründung hattedie europäische Dachorganisation der Muslimbruderschaft, die Fö-deration Islamischer Organisationen in Europa, gefördert71 Privotwar außerdem stellvertretender Sekretär des Complex £ducarifetCulturel Islamique de Verviers, einem Zentrum der Muslimbruder-schaft in Brüssel, das unter anderem eine der Fundraising-Gruppender Hamas beherbergt, nämlich die Al-Aqsa-Stiftung, die in meh-reren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland und dieNiederlande, verboten ist, weil sie den Terrorismus unterstütztAuf dem Treffen konnten sich Muslimbruderschaftsaktivisten wie
  131. rnttiphack der fünfziger fahre
  132. Privot mit ihren amerikanischen Kollegen austauschen. Mehr noch« Mit Hilfe des amerikanischen Außenministeriums kamen belgische Muslime in die USA, um von der ISNA zu Imamen ausgebildet zu werden und an deren Sommeruniversität in Chicago teilzuneh- men.72 Kurz gesagt, es handelte sich um ein - von US-amerika- nischen Steuerzahlern finanziertes - Netzwerktreffen für Muslim- brüder. Ein Beamter des Außenministeriums bestätigte, dass auch Leute eingeladen waren, die des Extremismus beschuldigt wurden. Manhabe sich dabei aber nicht um deren Vergangenheit gekümmert,sondern nur um das, was sie aktuell vorbrachten. In seiner Aussagevor dem United States Senate Committee on Foreign Relations,dem Ausschuss für Auslandsbeziehungen, sagte Tom Korologos, derdamalige US-Botschafter in Belgien: »Einige der Organisationen,deren Mitglieder an der Konferenz teilnahmen, wurden des Extre-mismus beschuldigt. Möglicherweise haben sie Dinge gesagt, dieals extremistisch bezeichnet wurden. Unsere Ansicht war jedoch,unsere Auswahl gemäß den erklärten Richtlinien und spezifischenMaßnahmen von Organisationen und Einzelpersonen zu treffen,mit dem Ziel, die muslimische Integration in die amerikanischeund europäische Gesellschaft zu fördern.« Er schloss mit einemrhetorischen Schnörkel, dass »durch vier oder fünf weitere Konfe-renzen wie diese ein Netzwerk gemäßigter Muslime aufgebaut wer-den könnte.«73 Interne Mitteilungen enthüllen jedoch ein weniger altruistischesZiel. In einem Telegramm von Ende 2006 räumte die US-Botschaftin Brüssel ein, dass »das Bemühen um die belgischen Muslimevon Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft wie auch von Muslimenals Einmischung in die inneren Angelegenheiten Belgiens gesehenwird«. Dies sei aber gerechtfertigt, nicht zum Aufbau eines Netz-werks moderater Muslime, sondern eher, »um unsere Glaubwür-digkeit bei muslimischen wie nichtmuslimischen Belgiern zu erhö-hen und letztendlich das Image der USA, ihrer Politik, Gesellschaftund Werte zu verbessern«.74
  133. Ein ähnliches Projekt fand 2007 im oberbayerischen Penzberg statt, wo mit direkter Unterstützung des Münchner US-amerika- nischen Konsulats eine islamische Akademie gegründet wurde.75 Dahinter stand eine Gruppe, die der Milli Görtij nahestand, der türkischen Muslimbruderschaft Da diese regelmäßig auf der Liste extremistischer Organisationen in Deutschland auftaucht, legte die CSU Protest gegen die Akademie ein. Es war eine schwierige Situation; einige Mitglieder der Gruppe in Penzberg waren redlich bemüht, sich vom Extremismus zu distanzieren, die Bayern aber waren von dieser neuen moderaten Identität nicht sonderlich über- zeugt und wollten erst einmal abwarten. Jedenfalls führte die vor- schnelle Sympathie des amerikanischen Außenministeriums für die Islamisten zu einer bizarren politischen Konstellation: DieselbeBush-Regierung, die das »alte Europa« als Schwächling in der Be-kämpfung des Extremismus abgekanzelt hatte, unterlief nun dieInteressen einer konservativen europäischen Regierung, die mitden Islamisten zu hart umsprang. Die Botschaft handelte im Sinne eines allgemeinen Strategie-wechsels, der weitgehend im Verborgenen beschlossen wurde. Lauteinem Telegramm der Berliner US-amerikanischen Botschaft von2006 wollte man »amerikanische Muslime verwenden, um andereMuslime zu erreichen«.7^ Hier wurde die Strategie der USA aus denfunfeiger Jahren wiederholt, als man die Münchner Muslime fürähnliche Zwecke in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt hatte. Diesriecht vielleicht nach Manipulation, ist in vielerlei Hinsicht abergängig: Sendet man nicht auch Bürger der USA aus, damit sie dieGeschichte der USA erzählen? Die Frage war nur, wen man fürdiese Rolle auswählen sollte. Genau wie in den 1950er und 1960erJahren entschieden sich die USA für die Muslimbrüder. Der bekannteste Verfechter dieser neuen Strategie war der pro-minente Politikwissenschaftler Robert S. Leiken aus dem politi-schen Forum des Nixon Center. In einem stark rezipierten Artikelin der Zeitschrift Foreign Affairs brachte er gemeinsam mit seinemKollegen Steven Brooke zahlreiche vernünftige Argumente vor, bei-
  134. spielsweise dass die Muslimbruderschaft oft wie ein Monolith be- handelt und ihre moderaten Anhänger ignoriert würden. Dabei' werde die Bruderschaft von Terroristen verachtet, weil sie nicht den globalen Dschihad befürworte. Im Kontext der Nahostpolitik sei die Bruderschaft also nicht die extremste Gruppe, so das Fazit der Verfasser. Die Vereinigten Staaten sollten also keine Angst haben mit der Bruderschaft - oder mit irgendeiner Gruppe - in Bezie-hung zu treten, solange diese im Interesse der USA handele.77 Diese Behauptungen haben allesamt ihre Berechtigung, unddoch fehlen in diesem Artikel ein paar wichtige Punkte. Zum Bei-spiel stimmt es, dass die Bruderschaft nicht für den globalen Dschi-had gegen den Westen eintritt. Aber sie unterstützt den Krieg inIsrael und im Irak - und damit explizit auch den Terrorismus. Au-ßerdem gehen die Autoren nicht weiter auf die zahllosen antisemi-tischen Äußerungen ein, die die Muslimbruderschaft seit ihrerGründung bis heute von sich gibt. Sie erwähnen zwar die Existenzdieses Problems, aber mehr als historische Tatsache denn als aktu-elle und andauernde Realität. Als Beispiel für die Denkweise derBruderschaft zitieren die beiden Politikwissenschaftler eine mode-rate Predigt, die sie in London gehört haben. Dort waren die Auto-ren allerdings Gäste des Predigers. Könnte es also sein, dass dieserseine Worte auf die Autoren zugeschnitten hatte, um ihnen zugefallen? Die Autoren bemühen sich jedenfalls nicht darum, einGleichgewicht zwischen positiven Entwicklungen und wiederkeh-renden Problemen herzustellen, etwa auf die aktuelle BedeutungYoussef Qaradawis hinzuweisen. Sie bemerken lediglich, dass dieUOIF in Frankreich ihn nicht mehr zu ihren Tagungen einlädt, ver-säumen aber, seine Rolle bei der Festlegung von Normen in Europadurch seinen Fatwa-Rat, seine Websites und Fernsehsendungenzu erwähnen. Und was vielleicht am wichtigsten ist - der Artikelvermengt die Bruderschaft im Nahen Osten mit der im Westen.Man könnte argumentieren, dass westliche Länder den unterdrück-ten Muslimbrüdern im autoritären Ägypten beistehen sollten. Dasheißt aber noch nicht, dass man deren Unternehmungen im Wes-
  135. ten automatisch billigen muss. Denn was in Ägypten moderat seinmag, kann in Paris oder München radikal sein. Mit der Zeit wurde die Muslimbruderschaft nicht nur vom ame-rikanischen Außenministerium, sondern auch darüber hinaus ak-zeptiert. Nur das Heimatschutzministerium, das Department ofHomeland Security, stellte sich weiterhin gegen die Bruderschaftund erklärte jede Art von Zugehörigkeit zur Bruderschaft als Grandzur Einreiseverweigerung. So verweigerte sie auch Tariq Rama-dan, dem Sohn Said Ramadans, der bei den europäischen Mus-limen als Vortragender sehr beliebt war und ein Vorwort für dieerste Sammlung von Qaradawis Fatwas geschrieben hatte, die Ein-reise. Wenn sich auch über die Entscheidung des Ministeriumsstreiten lässt - Ramadan war wohl kaum ein Terrorist, und wennseine Ansichten auch umstritten sein mögen, so sollte man darüberdiskutieren, statt ihn zum Schweigen zu bringen -, aber es handelt*»sich im Wesentlichen sowieso nur um eine Defensivreaktion. Wieman an zwei Berichten der CIA sehen kann, die sie 2006 und 2008vorlegte, stellte auch sie sich, genau wie in den 1950er Jahren auchschon, hinter die Bruderschaft 78 So enthält der detailliertere ersteBericht mit dem Titel »Die Muslimbruderschaft: Schlüsselfigurdes europäischen politischen Islam« eine Art Gebrauchsanleitungfür den Umgang mit der Gruppe und erklärt, dass »MB-Grappenfür die Zukunft des politischen Islam in Europa wahrscheinlichentscheidend sind ... Außerdem zeigen sie eine erstaunliche in-nere Dynamik, Organisation und Medienkompetenz.« Und weiter»Europäische Geheimdienste betrachten die Bruderschaft ab Si-cherheitsbedrohung, und Kritiker - einschließlich der Muslimemit einer pluralistischeren Einstellung - werfen ihr vor, die ge-sellschaftliche Integration der Muslime zu behindern.« Dennochkam der Bericht zu dem Schluss, dass »der MB nahestehende Grup-pen eine Alternative zu gewalttätigeren islamischen Bewegungenbieten.«79 Auch die neue Regierung Obama bekundete ihre Unterstüt-zung. Während des Präsidentschaftswahlkampfs ernannte das Team
  136. Obamas Mäzen Asbahi zum Koordinator der an Muslime ten Öffentlichkeitsarbeit, obwohl dieser zahlreiche Kontakte zuo," ganisationen der Bruderschaft unterhielt. Außerdem war er Leite" der Muslim Student Association, deren Gründer wiederum Verb' düngen zur Münchner Moschee hatten.80 Diese Fakten wurden beider Überprüfung Asbahis entweder ignoriert oder übersehen. Erstnachdem im Jahr 2008 eine amerikanische Zeitung die Fakten aus-gegraben und in einem Online-Newsletter über die Bruderschaftveröffentlicht hatte, trat er zurück.
  137. Als Obama Präsident wurde, setzte seine Regierung die von sei-nem Vorgänger betriebene Billigung der Islamisten fort. Beispiels-weise sponserte das Außenministerium im Januar 2009 einen Be-such deutscher führender Muslime in einer der amerikanischenBastionen der Muslimbruderschaft, dem International Institute forIslamic Thought, das nach der legendären Zusammenkunft 1977 inHimmats Villa am Luganer See gegründet worden war. Unter denBesuchern befanden sich auch die Integrationsbeauftrage des Lan-des Niedersachsen und eine Einstellungsberaterin der FrankfurterPolizei. Vizepräsident der IIIT (»der über die Mission des IIIT in-formierte«) war Jamal Barzinji, der in den 1970er Jahren fiir Nadagearbeitet hatte und später zusammen mit Totonji und Altalib dasTriumvirat bildete, das mehrere wichtige, von der Bruderschaft inspi-rierte Gruppierungen in den USA einrichtete (Kap. 14). 81 Wie viele Gruppen der Bruderschaft verschwand auch das IIITnach den Anschlägen vom 11. September zunächst von der öffentli-chen Bildfläche, hat aber vor Kurzem eine Renaissance erlebt.IIIT war eng mit einer ganzen Fülle islamistischer Organisationenin Nord-Virginia verbunden, die aufgrund des Verdachts auf Ex-tremismus vom Staat durchkämmt wurden. Wie auch anderswoverfuhr man mit ihnen nach dem altbekannten Muster. Dass diebetroffenen Gruppen die Vision der Bruderschaft von einer islami-sierten Gesellschaft verwirklichen wollen, passt sicher nicht zu einerpluralistischen Kultur. Aber anstatt ihnen auf der Diskussionsebenezu begegnen, wo man ihnen ihre antidemokratischen Ideale leicht
  138. hätte nachweisen können, klagte man sie wegen krimineller Ak-tivitäten an und durchsuchte ihre Häuser. Welch eine paradoxdeSituation: Während die Exekutive die Gruppen mit spektakulärenAktionen verfolgte, hielten die Diplomaten sie als Vorbilder der In-tegration hoch und bewerteten die gescheiterte Verhaftung ab Ent-lastung und beinahe schon als GtitesiegeL
  139. Das beste Beispiel für die Begeisterung und gleichzeitige Abneigungdes Westens für die Bruderschaft liefert Ibrahim El-Zayat, der jungemuslimische Führer, dem die Zügel der islamischen Gemeinschaft:Deutschland übergeben wurden, nachdem man Ghaleb Himmat2002 abserviert hatte. Mit nur 33 Jahren war er nach Said Ramadan,Faisal Yazdani und Himmat, der das Amt fest 30 Jahre lang innege-habt hatte, der vierte Vorsitzende. Als Repräsentant der neuen Ge-neration markiert El-Zayat in gewisser Weise auch den Höhepunktder jahrelangen Anstrengungen der Islamisten, ein Standbein inEuropa aufzustellen und zu halten. El-Zayat wuchs als Sohn eines ägyptischen Vaters und einerdeutschen Mutter in Deutschland auf, studierte dort Wirtschafts-ingenieurwesen, Jura und Volkswirtschaft, ist im Westen ganz zuHause, hat aber auch enge Beziehungen zur Heimat seines Vaters.Der fließend Deutsch und Englisch sprechende Diplomvolkswirtkennt sich mit den politischen Entscheidungswegen in Deutsch-land aus, mit den komplexen Interaktionen von Gremien, kirch-lichen und politischen Stiftungen, wo »Meinungsmacher« zusam-mentreffen, miteinander diskutieren und Ideen formulieren, diein den politischen Parteien auf Konsen stoßen und von ihnen nachund nach übernommen werden. Hierbei handelt es sich jedochnicht um basisdemokratische Strukturen, sondern um ein System,das die Macht an Eliten vergibt, die radikale Ideen herausfitenund vernünftige Lösungen aufzeigen sollen. El-Zayat ist der per-fekte Lobbyist. Es hat Zeiten gegeben, da er nichts anderes tat, alsvon einer Konferenz zur nächsten zu eilen, von der politischenAkademie einer Evangelischen Kirche zum runden Tisch der Ka-
  140. tholischen Kirche, vom interkulturellen Dialog der Sozialdemokra ten zum Unterausschuss für Minderheiten des Europäischen Parla ments und so weiter. Er war überall dabei, machte immer Eindruck, erschien meist in einem blauen Anzug mit gestärktem weißen Hemd und stark gemusterter Krawatte - ein Mann, der auch Füh- rungsnachwuchs einer Investmentbank sein könnte. Was ihn jedoch von anderen politisch ambitionierten Männern seines Alters unterscheidet, sind seine Verbindungen zum Isla- mismus. Schon sein Vater, ein Ägypter, der sich in Marburg nieder- ließ, hat die muslimischen Angelegenheiten auf regionaler Ebene mitbestimmt. In seine Fußstapfen trat El-Zayat. Er scheint bei allen kürzlich gegründeten Gruppen der Muslimbruderschaft Europas eine Hand im Spiel zu haben. Dazu gehören der European Trust (Aufsichtsratsmitglied mit Prokura), die Federation oflslamic Orga- nization in Europe (Aufsichtsrat), die Muslim Student Union (ehe- maliger Präsident), die European Mosque Construction and Support Community (Prokura), die World Assembly of Muslim Youth (Euro- päischer Vertreter), das Islamic Education Institute (Mitglied), die Society of Muslim Social Scientists (stellvertretender Direktor), das Forum of European Muslim Youth and Student Organization (Vor- stand).
  141. Und dies sind nur die ehrenamtlichen Tätigkeiten. Doch auch sein Geld verdient er mit dem Islam: als Chef der SLM Liegen- schaftsmanagement GmbH, einem Unternehmen, das für Mo- scheen Immobilien kauft und verkauft, das er 1997, also mit 29 Jah- ren, gegründet hat.82 Einer seiner Hauptkunden ist die islamistische türkische Bewegung Milli Görtif. In Deutschland hat Milli Görilf aufgrund des großen türkischstämmigen Bevölkerungsanteils an- dere Organisationen der Muslimbruderschaft abgeschmettert, aber diese Kluft konnte El-Zayat durch seine geschäftlichen und persön- lichen Beziehungen zu überwinden helfen. So hat er die SLM zu- sammen mit einem anderen islamistischen jungen Mann namens Oguz Ücüncü gegründet, dem aktuellen Anführer von Milli Görüf.I El-Zayats Frau ist Sabiha El-Zayat-Erbakan, Tochter des ehemali-
  142. gen Anführers der Milli Görtif, Mehmet Erbakan, und Nichte ihres Gründers, Necmettin Erbakan. Seine Verbindungen zum globalen Islamismus sind so umfangreich, dass auch große Medien ausführ- lich über ihn berichtet haben. In dem sensationslüsternen BuchDer Krieg in unseren Städten beschrieb ihn der Autor Udo Ulfkotteals Spinne inmitten eines terroristischen Netzes. Allerdings war dasBuch so voller sachlicher Fehler und schriller Behauptungen, dassEl-Zayats Anwälte einen Feldzug gegen den Verlag starteten unddiesen zwangen, Passagen zu streichen und zu ändern. Im Großenund Ganzen hatte der Autor jedoch nicht ganz unrecht El-Zayatgehört zu den einflussreichsten Islamisten Europas. Die Frage bleibt, ob man El-Zayat und andere seinesgleichen -von ISNA-Funktionären in Chicago bis zu UOIF-MitgUedern inParis - fairerweise als Muslimbrüder bezeichnen kann. Passt dieserBegriff denn auf Menschen, die im Westen geboren wurden, dessenGesetze und Gebräuche beachten und weder Arabisch noch Urdusprechen? Die ägyptische Regierung, die behauptet, die Bruder-schaft besitze im Ausland noch immer ein funktionierendes Netz-werk, das auf Anweisung Akefs in Kairo handle und die Parteiin Ägypten unterstütze, bezeichnet El-Zayat der Einfachheit halberals Muslimbruder und hat ihn von einem ägyptischen Militärge-richt in Abwesenheit verurteilen lassen. Doch in Anbetracht desschlechten Rufs, den Ägypten in puncto Wahrung der Menschen-rechte genießt, und angesichts der massiven Verfolgung der Bru-derschaft kann man offiziellen Verlautbarungen in dieser Angele-genheit nur schwer Vertrauen schenken. Interessanterweise hat dieoffizielle Website der Bruderschaft, Ikhwanweb, El-Zayat ab Mit-glied aufgeführt, später jedoch eine Stellungnahme von El-Zayathineingestellt, in der er seine Mitgliedschaft abstreitet*3 Im Grunde hat die Frage der Begriffsverwendung jedoch wenigSinn, weil die Bruderschaft heute zweigleisig operiert: Zum einendefiniert sie sich als eine politische Partei Ägyptens. Zum andern -und dies ist für den Westen des 21. Jahrhunderts relevanter - han-delt es sich um ein ideologisches Universum, zu dem auch die
  143. Werke v o n Qutb, R a m a d a n , Qaradawi und Denffer gehören sowie alle m e h r oder m i n d e r ähnlichen Bewegungen weltweit, einschl. lieh Pakistans Jamaat o d e r der türkischen Milli Görüf. In diesem Sinne ist es schwer nachvollziehbar, wie m a n El-Zayat, mit seinen umfangreichen Beziehungen zu all diesen Gruppen, nicht als Teil der Bruderschaft sehen k a n n . Er wehrt sich gegen diese Etikettie- rung, scheint aber den K a m p f zu verlieren. So klagte er 2005 gegendie CDU-Politikerin Kristina Köhler, um sich diese Bezeichnungzu verbitten. Erfolglos, d e n n das Gericht k a m zu dem Schluss, dasses sich bei Frau Köhlers Ä u ß e r u n g : »Herr Ibrahim El-Zayat ist alsoeindeutig ein Funktionär der Muslimbruderschaften« um eine»Meinungsäußerung« gehandelt habe. 8 4
  144. Ich persönlich habe die V e r w e n d u n g dieses Begriffe im Gesprächmit El-Zayat vermieden. Ich h a b e ihn über die Jahre ziemlich gutkennengelernt, ihn zweimal interviewt u n d m i t ihm zusammenan zahlreichen Tagungen teilgenommen, einschließlich an von derKatholischen Kirche gesponserten nichtöffentlichen Gesprächsrun-den, die darauf abzielen, die M a u e r n zwischen Islamisten und dendeutschen Sicherheitsdiensten niederzureißen. Bei einem dieserTreffen habe ich erlebt, wie er die Bruderschaft vehement als wich-tige Reformbewegung verteidigte - was angesichts der ägyptischenPolitik wohl stimmt. A b e r ich habe auch verstanden, w a r u m er die-ses Etikett ablehnt. Er wurde in Deutschland geboren, seine Kindergingen auf Montessori-Schulen, er hatte einen scharfen Verstandund einen etwas sarkastischen Humor. Er wollte sich nicht auf eineRolle festlegen lassen, in der er f ü r A k e f u n d die anderen altenMänner im Kairoer Hauptquartier der Bruderschaft die Marionettespielt. Das letzte Mal traf ich ihn in seinem B ü r o in Köln, wohin er dieIslamische Gemeinschaft Deutschland nach seiner Amtsübernahmeim Wesentlichen verlagert hatte, obwohl sie offiziell noch immer inder Münchner Moschee angesiedelt war. A u f eine Weise kommthierin zum Ausdruck, wie sehr die G r u p p e von ihrem jeweiligenMachthaber abhing: Unter Himmat befand sich ihre Basis in der
  145. Schweiz, unter El-Zayat in Köln. Die Moschee Wieb immer in Mön-chen - ein Bauer auf dem Schachbrett größerer Schlachten. El-Zayats Büro in der Osterather Straße beherbergt auch zahl-reiche andere Organisationen mit islamistischer Gesinnung, dar-unter die Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissenschaft-ler e.V., die Muslim Studenten Vereinigung e.V., eine muslimischeBuchhandlung, ein Kindergarten der Islamischen GemeinschaftDeutschland sowie die nationalen Büros des Islamrates, ein Dach-verband islamischer Organisationen, von denen Miß» Görüf diebekannteste ist. Ich kam zu früh und ging in den Buchladen, umauf ihn zu warten. Ein Angestellter begrüßte mich mit einem miss-trauischen Blick, einem Grunzen und einer Geste in Richtung einesStuhls, wurde später aber zugänglich, als ich ihn fragte, was er alsEinführung in den Islam empfehlen würde. Das Buch, das er mir indie Hand drückte, war Denffers Über islamisches Verhalten., eineSammlung von Essays bekannter Autoren der islamistischen Szene,einschließlich Denffers Mentor, Khurshid Ahmad. Wenige Minuten später traf El-Zayat ein, untersetzter und er-grauter, als ich ihn vom letzten Treffen in Erinnerung hatte, aberbusinessmäßig wie eh und je. Wir stiegen in seinen BMW (einebequeme 3er Limousine mit einem altmodischen Autotelefon),in dem es ziemlich unaufgeräumt aussah. Wie wir uns schnell inden Verkehr einfädelten, wurde ich daran erinnert, warum ich ihnmochte. »Viele Leute halten Ian Johnson für einen CIA-Agenten, weilSie so wenig schreiben.« »Das sagt auch mein Chef«, sagte ich. »Sie sollten mehr schreiben. Müßiggang ist eine Sünde.« Wir flitzten durch die Straßen und tauschten auf dem Weg zumMittagessen weitere Nettigkeiten und Witze aus. Nachdem wir geparkt hatten, gingen wir in ein türkisches Re-staurant. Dort übernahm El-Zayat sofort die Regie, bestellte eineTerrine Suppe und eine riesige Fleischplatte, garniert mit Croutonsund mit einer Joghurt-Knoblauch-Sauce übergössen. An der Kasse
  146. zückte er seine Brieftasche und zahlte, noch bevor ich r e a g i e r e n konnte. »Sie haben es mit einem Araber zu tun, Sie haben keine Chance!«, sagte er und steuerte einen Tisch an. El-Zayat hat eine schwere Zeit hinter sich gebracht. Die Deut- schen suchen den Dialog mit »Muslimen« - ein irgendwie merk- würdiger Begriff, der völlig unterschiedliche Menschen zusammen- würfelt. Die Palette reicht von kaum Deutsch sprechenden Türken der ersten Generation über bosnische Einwanderer bis zu kon- vertierten Einheimischen. Die Deutschen haben verstanden, dass El-Zayat und seine Verbündeten bei Milli Görüj viele Muslime re- präsentieren, besonders aber die unruhige Jugend, die größte Be- drohung fiir die Sicherheit. El-Zayats Netzwerk ist mittlerweile inDeutschland bekannt, wird aber nicht überall begrüßt. Die Bun-deszentrale für Politische Bildung führte ihn zum Beispiel als aner-kannten Ansprechpartner für muslimische Probleme auf, was inAnbetracht der Tatsache, dass die Empfehlungen der Zentrale alsdemokratisch sicher angesehen werden, schwer ins Gewicht fiel.Als aber auf El-Zayats Verbindungen zur ideologischen Welt derBruderschaft hingewiesen wurde, entfernte das Zentrum seinenNamen schnell wieder von ihrer Website. Seine Teilnahme an derIslamkonferenz, die ein Zeichen des Dialogs zwischen Deutschenund Muslimen setzen sollte, schien den Durchbruch zu bringen.Nach der offiziellen Verlautbarung seiner Teilnahme ließ man ihnjedoch wieder fallen. 85 2009 durchsuchte die Polizei mehrere Mo-scheen und Gebetsräume, die im Umfeld der Bruderschaft standen,woraufhin einige deutsche Zeitungen El-Zayat als Chef der Organi-sation in Deutschland bezeichneten und damit seinen Ruf weiterschädigten.86 All dies hat dazu beigetragen, El-Zayat aus der ersten Reihe ak-zeptabler Dialogpartner zu vertreiben, aber er hält sein Netzwerknach wie vor am Laufen, nur dass er anderen dabei den Vortrittlässt. Wahrscheinlich ist diese Hintergrundrolle nicht nach seinemGeschmack, aber im Lauf der Jahre haben sich alle Beteiligtendamit abgefunden. Ein paar Jahre zuvor hatte er Geld an die Taibah
  147. International Aid Association überwiesen, eine bosnische Organi-sation, die mit fundamentalistischen Gruppen zu tun hat«7 Er gibtdas zu, erklärt aber, nur im Auftrag des saudischen Geldgebers ge-handelt zu haben. Als ich ihn fragte, warum er sich mit den Saudiseingelassen habe, fiel seine Antwort enttäuschend aus: »um Schlim-meres zu verhindern« - eine klassische Ausrede eines Menschen,der sich zu lange in schlechter Gesellschaft befunden hat »Ich streite es ja nicht ab«, sagt er, nun etwas angespannt »Wennman mich direkt fragt, dann antworte ich.« Das ist natürlich ein Teil des Problems. Muslimbrüder undandere behaupten immer, keine Verbindungen zu Extremistenzu haben, und geben sie nur dann zu, wenn man sie darauf an- spricht. Weder machen sie klare Aussagen, noch haben sie sich voll- ständig von ihrer Vergangenheit gelöst Die Islamische Gemein- schaft Deutschland (IGD)hat ihre Vergangenheit beispielsweise auch nie aufgearbeitet oder ein echtes Interesse für ihre eigene Ge- schichte gezeigt. Obwohl sie als Moscheebau-Kommission erst i960 rechtmäßig etabliert war, wurde bei der Jahrestagung Ende 2008 schon ihr 50. Geburtstag gefeiert Auf ihrer Website steht sie sei von alten Soldaten gegründet worden (die sich 1958 zum ersten Mal ge-troffen hätten - daher das Jubiläum), ohne zu erwähnen, dass dieEx-Soldaten von der Gemeinschaft später ausgeschlossen wurden.Inzwischen verleiht die IGD zur Ehrung von Menschen, die dieSache des Islam unterstützen, den »Dr. Said Ramadan Friedens-preis«, vergisst aber zu sagen, dass auch Ramadan hinausgeworfenwurde. Sie gibt zu, dass eine ganze Kolonne Radikaler durch ihreMoscheen marschiert ist, von denen jeder einzelne aber eine Aus-nahme gewesen sei. Die Vergangenheit wird immer umgeschriebenoder mit einer Entschuldigung förtgewischt All dies hält El-Zayat nicht davon ab, Freunde zu gewinnen.Die Beteuerung der Gruppe, ihre Ecken und Kanten seien ein Zei-chen der Authentizität hat auf einige Leute Eindruck gemachtEines der besten Beispiele dafür ist Werner Schif&uer, ein promi-nenter deutscher Anthropologe, der ausgiebig über Islamisten in
  148. der Türkei und Deutschland geschrieben hat. Sein Ansatz gibt sich streng modern: Informanten bekommen Pseudonyme und ihre Aussagen werden fiir bare Münze genommen. Er macht keine Re- cherchen und prüft Geschichten nur auf deren innere Logik - nie konsultiert er öffentliche Archive oder versucht, eine chronologi- sche Abfolge historischer Fakten zu erstellen. Des Weiteren wirdseine Forschungsarbeit von Schuldgefühlen getrieben: Ausländersind Opfer und die deutsche Gesellschaft unterdrückerisch. AlsVerfechter von Gruppen wie Milli Görüf erklärte er sich bereit, ineinem Streitverfahren für ein Mitglied der IGMG ein Gutachten zuerstellen.88 Bei der Jahrestagung von El-Zayats Gesellschaft Musli-mischer Sozial- und Geisteswissenschaftler e.V., bei der Schiflauereine Auszeichnung verliehen wurde, kam es jedoch zur Kollisionseiner ideologischen Welten. Als Schiffauer (wie jeder gute Linke)sagte, dass Muslime Opfer der Mehrheitsgesellschaft seien, wie üb-rigens auch Homosexuelle, explodierten die Zuhörer vor Zorn.8*Ein Mann hatte einen solchen Wutanfall, dass er aus dem Raumeskortiert werden musste. Später ließ sich Schiffauer auf eine De-batte mit ihm ein und sagte dem Mann, dass es ihm, Schiffauer, egalsei, was der andere dachte. Im Kern wurde von dem Mann erwartet,dass er sich nach dem Muster von Schiffauers Studie verhielt unddessen These, dass Muslime Opfer seien, bestätigte.
  149. Freundschaften zu pflegen sei wichtig, sagt El-Zayat, möchte miraber noch etwas Wichtigeres zu verstehen geben. Da nun unsereMahlzeit schon lange beendet, der Tee ausgetrunken ist, fegt er alleMitgliedschaften und Probleme beiseite. Er habe etwas erfahren,das er mir mitteilen möchte. Ich beuge mich über den Tisch undlausche. Es ginge um eine Gruppe, Inssan e.V., die in Berlin eineMoschee bauen will. Sie sei nach den Anschlägen vom 11. Septem-ber gegründet worden und brauche Geld. Er habe dafür gesorgt, dass der European Trust mehrere Millionen Euro für den Kauf eines Grundstücks in Berlin spendete. Als der Kauf publik wurde, habe es einen Aufruhr um El-Zayat gegeben und die Bezirks- regierung habe Inssan die Baugenehmigung verweigert. Ich fragte
  150. El-Zayat, ob die Beteiligung seiner Gruppe der Grund für diesenEklat gewesen sei. »Nein, das kann man nicht sagen. Sobald man öffentlich macht,dass man plant, eine Moschee zu bauen, sind alle dagegen. Mo-scheen müssen immer heimlich gebaut werden.« Das könne doch wohl nicht stimmen, sagte ich. Ich hätte in ver-schiedenen deutschen Städten gesehen, wie Muslime Brücken zurNachbarschaft bauten und breite Unterstützung für ihr Projekt be-kamen. Es funktioniere zwar nicht immer - Rassismus sei tatsäch-lich noch immer ein großes Problem aber auf lange Sicht schienmir Transparenz die beste Lösung zu sein. Läge es nicht in Wahr-heit daran, dass Inssan eine kleine Gruppe von Aktivisten war,die von der Bruderschaft finanziert wurde? El-Zayats Antwort war zeitlos, sie hätte auch von Dreher, Mendeoder Ramadan stammen können: »Nein, die Lösung heißt Geheim- haltung. Solange man es nicht öffentlich macht, kann man jede Moschee bauen, unabhängig davon, wer dahinter steht Man muss es nur geheim halten.«
  151. EPILOG: IM INNERN DER MOSCHEE
  152. Es IST EIN Wochentag im Dezember und das Islamische Zentrumin München ist fest leer. Innen ist es hell - die großen Fenster undhellen Fliesen strahlen Wärme aus - aber die Betonwände schütze«kaum vor dem frühen Winterwetter. Die Heizung ist abgestellt, dieMoschee ist kalt. Ahmad von Denffer schlurft durch die Moschee.90 Man könnteden stämmigen 55-Jährigen mit Rauschebart für einen bayerischenFörster halten, wenn unter seinem Parka nicht dieses knielange,chirurgengrüne Gewand hervorschauen würde. Es ist DenffersUniform, mit der er der Welt verkündet, dass er nicht gerade erstzum Islam konvertiert ist, sondern sich mit einer islamischenGruppe identifiziert. In seinem Fall ist das die pakistanische Be-wegung Jamaat-e-Islami. Denffers Eltern wurden in Riga geboren, der Hauptstadt Lett- lands, woher auch Mendes Familie stammt. Im Mittelalter von Deutschordensrittern und Kaufleuten gegründet, hatte die alte Hansestadt eine große deutsche Minderheit, bis Deutschland im 20. Jahrhundert zusammenschmolz und nicht nur große Gebiete, sondern auch seinen Einfluss auf Osteuropa verlor. Nach der Ver- treibung siedelten sich Denffers Eltern zunächst im Rheinland an, wo er selbst 1949 geboren wurde. Als klassischer deutscher Baby- boomer wuchs er im Wohlstand der Bankenhauptstadt Frankfurt auf. Während er nach dem Abitur seinen Wehrdienst ableistete, entdeckte er den Islam: »Ich hatte in der Armee zu viel Freizeit. Damals mussten wir 18 Monate dienen, und ich las und las. Ich las über Weltreligionen. Am meisten Sinn ergab für mich der Islam.« Er praktizierte seinen Glauben zuerst auf seine eigene Weise. Ende der 1970er Jahre zog es ihn immer mehr nach München, wo er
  153. regelmäßig das kurz zuvor eröffnete Islamische Zentrum Münchenbesuchte. Es war die Zeit, ab die Muslimbruderschaft nach jahre-langer Unterdrückung ein Comeback versuchte und sich aktiv or-ganisierte. Während die einfachen türkischen Muslime ausge-schlossen wurden, hatte die Moschee ihre Statuten so geändert,dass prominente islamistische Organisatoren aus der ganzen Wekdem Vorstand beitreten konnten, darunter die Führer der Jarnaat-e-Islami, Khurshid Ahmad und Khurram MuracL91 Murad habe inseinem Leben eine große Rolle gespielt, sagt Denffer. Bald ging erzur Weiterbildung an das britische Zentrum Jamaats in Leicester und anschließend nach Pakistan. Der Dschihad gegen die Sowjet- union in Afghanistan hatte begonnen, und Pakistan war eine Brut- stätte des politischen Islam. Jahrelang war Denffer für die älteren arabischen und pakista-nischen politischen Aktivisten nichts weiter als der junge deutscheKonvertit. Aber mit der Zeit wurde er immer wichtiger. Er verfassteBücher auf Deutsch und Englisch, die die klassischen Forderungendes politischen Islam unterstrichen: spezielle Enklaven für Mus-lime, Umsetzung der Scharia in westlichen Ländern und Unterstüt-zung für den militärischen Dschihad überall dort, wo die Muslimein Schwierigkeiten sein könnten. Aus ihm wurde ein Anführer derMoschee. Denffer redet gern über die Geschichte der Moschee. Außen-stehende würden sich immer nur für die Verbindungen zum Ter-rorismus oder Extremismus interessieren. Er habe schon zu vieleFragen über Abouhalima und das erste Attentat auf das WocidTrade Center 1993 beantwortet, ganz zu schweigen von Fragen überSalim und al-Qaida. Und dann der 11. September, das eingefroreneKapital Himmats und dessen Rücktritt von sämtlichen Ämtern.Jüngst habe die deutsche Bundespolizei eine Razzia im IslamischenZentrum München durchgeführt, auf der Suche nach Beweisen fürGeldwäsche und andere finanzielle Missetaten. Bereitwillig erzählt Denffer über die fünfziger Jahre. Er weiß vonden Ex-Soldaten, sagt aber, sie seien freiwillig gegangen und nicht
  154. niuiicKi nennt er aas ehrgeizige Ziel de Studenten: den politischen Islam weltweit wiederzubeleben- »Siehatten verschiedene Ansichten«, sagt er, »die Flüchtlinge waren rgional ausgerichtet, die Studenten aber international.« Er weiß auch über Said Ramadan Bescheid. Und was er über ihnsagt, ist wohl wahr, zumindest aus der Perspektive einer Bewegung,die ihre eigene Geschichte ignoriert. »Wenn Sie Leute fragen wür-den, die hierher kommen, um zu beten, würden nur sehr wenigeseinen Namen kennen.«
  155. Wohl hatte man Said Ramadan aus der Münchner Moschee undder Wiederbelebung der Muslimbruderschaft ausgeschlossen, unddennoch blieb er in der Welt des politischen Islam eine mythischangehauchte Figur, auch nach seinem Rückzug nach Genf. Er bliebin der Schweiz, pflegte sein Image und tauchte von Zeit zu Zeit in-mitten einer Kontroverse auf. Gleich nachdem er Mitte der 1960er Jahre gegangen war, stand erim Mittelpunkt der »Affaire des Frères Musulmans«. 92 Man hatteeinen weiteren Attentatsversuch auf Nasser aufgedeckt und dieÄgypter behaupteten, dass Ramadan der Hauptschuldige sei. ZurBeweisführung stellte Nassers Geheimpolizei haufenweise Doku-mente, Waffen und Geld bereit. Da es sich um eine Diktatur han-delte, war das Material schwer einschätzbar - wie viel davon warecht? Nach heftigen Diskussionen über Ramadans Status kam dieSchweizer Polizei zu folgendem Schluss: »Said Ramadan ist, unteranderem, ein Geheimagent der Engländer und der Amerikaner.« 93In einem anderen Bericht erinnerte ein Schweizer Beamter die Be-hörden daran, dass Ramadan eng mit der Schweizer Bundespolizeizusammengearbeitet hatte.94 Er durfte also bleiben. Etwa zu dieser Zeit, 1965, erhielt er einen (später berühmten)Brief von Malcolm X, der ihn um Rat ersuchte.9^ Dann jettete erdurch die muslimische Welt, um Nasser öffentlich anzuprangern.Sowjetische Zeitungen behaupteten, dass er ein US-Agent sei, derversuche, die Vereinigte Arabische Republik zu untergraben - ein
  156. kurzlebiges Experiment zur Vereinigung von Ägypten und Syrienunter sozialistischer Führung. 96 Wie viele Muslimbrüder war auch Ramadan von der islamischenRevolution 1979 im Iran fasziniert. Obwohl er Sunnit war, die Ira-ner aber Schiiten, pflegte er gute Beziehungen zu Teheran. Dadurchgeriet er in den frühen 1980er Jahren in eine seiner schmutzigstenAffären: die Ermordung eines iranischen Diplomaten in Washing-ton. Der Diplomat war dem Schah treu geblieben, was einen fa-natischen amerikanischen Konvertiten, Dawud Salahuddin, zurTat reizte. In der Verkleidung eines Lieferanten klingelte er an derTür des Diplomaten. 97 Salahuddin hatte eine Pistole in einem Paketversteckt, und als der Diplomat die Tür öffnete, schoss SalahuddinEr floh - nach Genf. Dort verschaffte ihm Ramadan eine sicherePassage nach Teheran, wo er heute noch lebt. Salahuddin sagt, dassRamadan definitiv nicht an dem Mord beteiligt gewesen sei Eifrigbeschützt er ihn vor jeglichen Anschuldigungen. Die beiden hattensich Mitte der 1970er Jahre in Washington kennengelernt, als Ra-madan dort einen Vortrag hielt. Offensichtlich verehrt Salahuddinihn noch immer. Doch räumt er im Wesentlichen ein, dass Rama-dan ihm nach der Tat Beihilfe geleistet hat, indem er ihn in Genfbeherbergte und seine Flucht organisierte. »Wenn er nicht angeru-fen hätte, wäre ich nicht hierhergekommen«, sagte Salahuddin vonTeheran aus in einem Telefoninterview. In den letzten 15 Jahren seines Lebens rutschte Ramadan in dieBedeutungslosigkeit ab. Der Islamismus war auf dem Vormarsch,aber Ramadan war oft krank, und viele nahmen an, dass er bereitsgestorben sei. Sein Sohn Tariq, selbst ein berühmter muslimischerAktivist, beschrieb seinen Niedergang in einem rührenden Essay.Er schrieb, dass sein Vater die Weltereignisse viele Jahre lang nuraus der Ferne verfolgen konnte und »oft in langem Schweigen ver-sunken nachdachte und seinen Erinnerungen nachhing, oft auch inBitterkeit.«98
  157. hinausgeworfen worden. Indirekt nennt er das ehrgeizige Ziel der Studenten: den politischen Islam weltweit wiederzubeleben: »Sie hatten verschiedene Ansichten«, sagt er, »die Flüchdinge waren re- gional ausgerichtet, die Studenten aber international.« Er weiß auch über Said R a m a d a n Bescheid. Und was er über ihn sagt, ist wohl wahr, zumindest aus der Perspektive einer Bewegung, die ihre eigene Geschichte ignoriert. »Wenn Sie Leute fragen wür- den, die hierher k o m m e n , um zu beten, würden nur sehr wenige seinen N a m e n kennen.«
  158. Wohl hatte m a n Said R a m a d a n aus der M ü n c h n e r Moschee und der Wiederbelebung der Muslimbruderschaft ausgeschlossen, und dennoch blieb er in der Welt des politischen Islam eine mythisch angehauchte Figur, auch nach seinem R ü c k z u g nach Genf. Er blieb in der Schweiz, pflegte sein I m a g e u n d tauchte von Zeit zu Zeit in- mitten einer Kontroverse auf. Gleich nachdem er Mitte der 1960er Jahre gegangen war, stand er im Mittelpunkt der »Affaire des Frères Musulmans«. 9 2 Man hatte einen weiteren Attentatsversuch auf Nasser aufgedeckt und dieÄgypter behaupteten, dass R a m a d a n der Hauptschuldige sei. ZurBeweisführung stellte Nassers Geheimpolizei haufenweise Doku-mente, Waffen und Geld bereit. Da es sich um eine Diktatur han-delte, war das Material schwer einschätzbar - w i e viel davon warecht? Nach heftigen Diskussionen über R a m a d a n s Status kam dieSchweizer Polizei zu folgendem Schluss: »Said R a m a d a n ist, unteranderem, ein Geheimagent der Engländer u n d der Amerikaner.« 9 3In einem anderen Bericht erinnerte ein Schweizer Beamter die Be-hörden daran, dass Ramadan eng mit der Schweizer Bundespolizeizusammengearbeitet hatte. 94 Er durfte also bleiben. Etwa zu dieser Zeit, 1965, erhielt er einen (später berühmten)Brief von Malcolm X, der ihn um Rat ersuchte. 95 D a n n jettete erdurch die muslimische Welt, um Nasser öffentlich anzuprangern.Sowjetische Zeitungen behaupteten, dass er ein US-Agent sei, derversuche, die Vereinigte Arabische Republik zu untergraben - ein
  159. kurzlebiges Experiment zur Vereinigung von Ägypten und Syrienunter sozialistischer Führung.* Wie viele Muslimbrüder war auch Ramadan von der islamischenRevolution 1979 im Iran fasziniert Obwohl er Sunnit war, die Ira-ner aber Schiiten, pflegte er gute Beziehungen zu Teheran. Dadurch geriet er in den frühen 1980er Jahren in eine seiner schmutzigstenAffären: die Ermordung eines iranischen Diplomaten in Washing- ton. Der Diplomat war dem Schah treu geblieben, was einen fa- natischen amerikanischen Konvertiten, Dawud Saiahuddin, zur Tat reizte. In der Verkleidung eines Lieferanten klingelte er an der Tür des Diplomaten.97 Saiahuddin hatte eine Pistole in einem Paket versteckt, und als der Diplomat die Tür öffnete, schoss Saiahudin Er floh - nach Genf. Dort verschaffte ihm Ramadan eine sichere Passage nach Teheran, wo er heute noch lebt Saiahuddin sagt, dass Ramadan definitiv nicht an dem Mord beteiligt gewesen sei Eifrig beschützt er ihn vor jeglichen Anschuldigungen. Die beiden hatten sich Mitte der 1970er Jahre in Washington kennengelernt, als Ra- madan dort einen Vortrag hielt Offensichtlich verehrt Sajahudin ihn noch immer. Doch räumt er im Wesentlichen ein, dass Rama- dan ihm nach der Tat Beihilfe geleistet hat, indem er ihn in Genf beherbergte und seine Flucht organisierte. »Wenn er nicht angeru- fen hätte, wäre ich nicht hierhergekommen«, sagte Saiahuddin von Teheran aus in einem Telefoninterview. In den letzten 15 Jahren seines Lebens rutschte Ramadan in dieBedeutungslosigkeit ab. Der Islamismus war auf dem \onnarsdi»aber Ramadan war oft krank, und viele nahmen an, dass er bereitsgestorben sei. Sein Sohn Tariq, selbst ein berühmter m d w n ä d i «Aktivist, beschrieb seinen Niedergang in einem rührenden Essay.Er schrieb, dass sein Vater die Weltereignisse viele Jahre lang nuraus der Ferne verfolgen konnte und »oft in langem Schweigen ver-sunken nachdachte und seinen Erinnerungen nachhing» oft auch inBitterkeit.«98
  160. Was aber ist aus denen geworden, die man aus der Moschee,schlossen hatte? Mit Mendes Tod hatten die Exilgruppen ihm,wichtigsten Wohltäter verloren. Trotzdem lösten sie sich nicht aufVeli Kayum stand an der Spitze der Turkestaner." Hayit arbeiteteweiterhin für die Deutschen und war Gegenstand von Angriffenvonseiten der sowjetischen Presse.100 Außerdem führte er seine wis-senschaftlichen Studien fort und schrieb einen Band über die Re-bellion der Basmaci, den großen Aufstand gegen die kommunisti-sche Herrschaft in Zentralasien, bei dem auch der SchriftstellerAhmad Kamal mitgekämpft zu haben behauptete.
  161. Was wäre wohl geschehen, wenn Mende länger gelebt hätte?Hätten seine Leute die Kontrolle über die Moschee wiedererlangt?Es ist möglich, aber doch fraglich. Nachdem Mende gestorben war,führte sein Stellvertreter, Walter Schenk, drei Jahre lang das Büro.«»Dieses wurde immer unzeitgemäßer - eine kleine Gruppe hartge-sottener Kalter Krieger, die immer noch weiterkämpften, währenddie Welt sich schon in Richtung Entspannungspolitik bewegte. Alsdas Büro 1966 schließlich geschlossen wurde, konnte Schenk - derwie Mende dem Nationalsozialismus nahestand - keine nennens-werte Arbeit mehr finden. Er trank sich zu Tode. Möglicherweisewar Mende einem ähnlichen Weg gefolgt, aber statt zu trinken, hater sich zu Tode gearbeitet. Es ist schwer vorstellbar, dass der For-schungsdienst Osteuropa in der Lage gewesen wäre, in der neuen,islamischen Zukunft Deutschlands eine Rolle zu spielen. Einiges von dem, was Mende geschaffen hatte, blieb jedoch be-stehen. Namangani leitete weiterhin die Geistliche Verwaltung,die einst die Moscheebau-Kommission in die Welt gesetzt hatte.Als Rentner zog er schließlich in die Türkei. Bis zum Ende führtener und Gacaoglu ihren Zweikampf fort, wie zwei Ringer, die sichfür die Ewigkeit im Klammergriff umarmt hielten.10* Von Zeitzu Zeit schrieb Gacaoglu an bayerische oder Bundesbeamte undbeschwerte sich über die vielen Unzulänglichkeiten Namanganis. Namangani selbst starb im Jahr 2002. Bei all ihren Unterschieden teilten Namangani und Gacaoglu das gleiche Schicksal. Am Ende
  162. hatte es keiner von beiden geschafft, für seine Anhänger eineMoschee zu bauen. Beide mieteten kleine, billige Zimmer auf derRückseite einer Fabrik. Weder der eine noch der andere besuchtedas Islamische Zentrum München. Garip Sultan, der junge Soldat,der erst für das Ostministerium und dann für Amcomlib gearbeitethatte, kehrte nach mehreren Jahren verdeckter Propaganda in denVereinigten Staaten nach München zurück. Als Amcomlib sich Mit-te der 1960er Jahre ausschließlich auf den Rundfunk zu konzen-trieren begann, wurde er Leiter der Tataren-Redaktion. Mittlerwei-le im Ruhestand, lebt er noch heute in München. Auch er hat dieMoschee immer gemieden. Und die Muslime an der Basis? Mancheblieben bei Namangani, andere bei Gacaoglu. Im Laufe der Zeitwurden sie an Zahl von den Zehntausenden türkisdien Migrantenübertroffen, die nach München kamen, um hier im Wirtschafts-boom zu arbeiten. Einige besuchten die Moschee noch an hohenFeiertagen, viele blieben nach und nach ganz weg.
  163. Denffer ist zurück vom Nachmittagsgebet »Die Geschichte derMoschee«, sagt er grübelnd. Ja, sie sei wichtig gewesen, sogar inter-national. Jetzt nur noch auf lokaler Ebene. Auch für sie hat sieh dasRad der Geschichte weitergedreht. Nachdem Denffer eine Stundelang gesessen hat, beginnt er zu frieren. Es ist mitten am Nach-mittag, aber die Sonne ist schon fest Untergängen. Das Innere derMoschee ist in ein mattrosa licht getaucht, ein Wintersonnenun-tergang. Was in München geschehen ist, werde ich wohl nie mehrerfahren; die letzten Möglichkeiten schwinden dahin... Und wieauf Kommando sagt Denffer tröstend: »Damals, 15, 20 Jahre nachdem Krieg. Das war eine völlig andere Zeit. Die Umstände, unterdenen hier Dinge passiert sind, kann man sich kaum vorstellen.«
  164. DANK
  165. Dies war bei Weitem das komplizierteste Projekt, an dem ich ,gearbeitet habe Es hat drei Jahre für Nachforschungen und ein wei-teres fürs Schreiben in Anspruch genommen, mich in ein Dutzendverschiedener Länder geführt und in noch mehr Archive. DamityM ich zum Ausdruck bringen, dass all dies ohne die außerordent-liche Hilfe vieler Leute nicht möglich gewesen wäre. Die meistenLeser mögen diesen Teü ruhig überspringen, aber ich möchte michauf jeden Fall bedanken.
  166. GANZ BESONDERS:Als ich 2001 nach Berlin zurückkehrte, hatte ich das Glück, mitAlmut Schönfeld zusammenzuarbeiten, einer Forscherin u n d Re-porterin im Berliner Büro des Wall Street Journal. Dank ihres an-steckenden Enthusiasmus und ihres echten Interesses taten sichviele unglaubliche Funde auf unter den Lebenden wie auch unterden Toten. Ohne sie wäre das Buch nicht zustande kommen. Zusammen mit David Crawford, ebenfalls v o m Berliner Bürodes Wall Street Journal, seit zwanzig Jahren mein Freund und Kol-lege, habe ich verschiedene Artikel über die Anfangsgeschichte desislamischen Terrorismus in Deutschland geschrieben. Und nochwichtiger: David hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass hinterall dem noch eine größere Geschichte schlummerte, über die manschreiben sollte. Steve Merley, ein herausragender Rechercheur, hat mir bei zahl-reichen Fragen im Zusammenhang mit der Muslimbruderschaftgeholfen. In Bezug auf deren westliche Zweige ist er mit Abstandder am besten informierte Mensch. Der letzte Abschnitt des Bucheswäre ohne seine Hüfe nicht möglich gewesen.
  167. Dank 289
  168. IN EUROPA: Meinen besonderen Dank an Ahmet Senyurt, führender Experte auf dem Gebiet des modernen Islam in Deutschland. Ahmet hat mich ständig daran erinnert, dass das Problem nie der Islam selbst war, sondern der Missbrauch der Religion durch Opportunisten Politiker und irregeleitete Idealisten. Sehr hilfreich war auch das Wissen und die Kameradschaft von Dr. Stefan Meining, einem Journalisten des Bayerischen Rundfunks. Es war seine Idee, die bayerischen Staatsarchive nach Hinweisen auf die Geschichte der Moschee abzusuchen. Außerdem hat er »Zwi- schen Halbmond und Hakenkreuz - die unheimliche Allianz von Islamisten, Kalten Kriegern und Ex-Nazis« gedreht, einen einstün- digen Dokumentarfilm über die Moschee, der am 19. Juli 2006 vonder ARD ausgestrahlt wurde.
  169. Danken möchte ich außerdem folgenden Personen in alphabetischerReihenfolge:Malik Aoudia und Samir Benyounes für ihre Begleitung und Hilfe bei den Recherchearbeiten, besonders bei den Fatwa-Ratssitzun- gen in London und in den Pariser Banlieues.Sylvain Besson von der Schweizer Tageszeitung Le Temps für den Hinweis auf die Akten der Schweizer Nationalarchive.Abby Collins von den »Berlin Dialogues« an der Harvard University für die Unterstützung meines Vortrages über die Münchner Mo- schee 2007 und für die vielen anregenden Gespräche.Johannes Kandel von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin für die Veranstaltung von Diskussionen über den Islam in Europa.Gilles Kepel von der Fondation Nationale des Sciences Politiques in Paris für Diskussionen über den Islamismus in Europa.Kristina Klein, Nicole Menck und Ruth Scherpf vom Berliner Büro des Wall Street JournalBertil Lintner (aus Schweden, via Chiang Mai) für die Unter- stützung bei den Recherchen zu Ahmad Kemals Arbeit in Burma.
  170. Dr. Jürgen Micksch vom Interkulturellen Rat in Deutschland e.V., der mich an mehreren Diskussionen über den Islamismus hat teilnehmen lassen.Dr. Herbert Landolin Müller vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg, einem Experten zum Thema Muslim- bruderschaft, der die wahre Bedeutung von nachrichtendienst- licher Arbeit erkannt hat.Gary Smith von der American Academy in Berlin, für seine Ermuti- gung, einen Artikel über islamisches Recht für das Berlin Journal der Akademie zu schreiben, und für seine Organisation anregen- der und bereichernder Diskussionen zum Thema.Riem Spielhaus, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt Universität Berlin, für viele geduldige Gespräche.Professor Dr. Ursula Spuler-Stegemann von der Universität Mar- burg, die schon früh und weit vorausblickend über den Islamis- mus in Deutschland geschrieben hatDr. Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik für die Gespräche über Islamismus.Michael Whine vom Community Security Trust in London für seine inspirierende, unparteiische Haltung.Raimund Wolfert, dem norwegischen Historiker, für den Einblick in die Person von Karo Espeseth, von Mendes Frau.
  171. IN ÄGYPTEN:Mandi Fahmy, einer ganz außergewöhnlichen Forscherin.Gamal Al-Banna, der mit mir über seinen Bruder sprach.
  172. IN DEN ARCHIVEN:Dieses Buch basiert zu großen Teilen auf Archivdokumenten undwar nur realisierbar, weil viele Archivare keine Mühen scheuten,Akten herauszusuchen. Ich möchte ganz besonders folgenden Men-schen danken, in alphabetischer Reihenfolge:Salim Abdullah, Islam-Archiv Deutschland in SoestSimon Braune, Middle East Institute Washington,
  173. Dr. Caroline Gigl, D w i g h t D. Eisenhower PRdential Library in Abilne, Kansas. David Haigth Chalsea Milner"Scott Koch, Koordinator für Information und Datenschutz der CIA.
  174. Dr. Ingo Loose und Illona Kalb, Archiv der Humboldt UniversitätKnud Piening und Johannes Freiherr von Boeselager, Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Berlin.Antatol Shemelev, Hoover Archive, Palo Alto, KalifornienRuth Stalder, Schweizerisches Bundesarchiv.John Taylor, Sammy Popat, Matthew Olsen, Paul Brown und William Cunliffe von der National Archives and Records Admi- nistration ( N A R A ) , dem Nationalarchiv der Vereinigten Staaten in Washington.Scott S. Taylor und Nicholas B. Scheetz von der Sondersammlung der Georgetown University.
  175. DEN FAMILIEN DER EMIGRANTEN:Dieses Buch hätte auch nicht geschrieben werden können ohnedie freundliche Unterstützung vieler Personen und Familien, diefür mich ihre persönlichen Archive öf&ieten, manchmal verbun-den mit schmerzlichen Erinnerungen. In alphabetischer Reihen-folge möchte ich danken:Dem verstorbenen Dr. Baymirza Hayit.Der Familie von Ahmad Kamal, deren Erinnerungen dabei halfen, Licht in das Dunkel ihres mysteriösen und wankelmütigen Pa- triarchen zu bringen. Dem verstorbenen Professor D. Gerhard Kegel für seine persön- lichen Unterlagen über Said Ramadan. Professor Dr. Erling von Mende, der mir einen Teil der Unterlagen seines Vaters zur Verfügung gestellt hat. Ehrenfried Schütte, einem unermüdlichen Kämpfer für die Opfer der Jalta-Beschlüsse, der seine wertvollen Erinnerungen an und Dokumente zum Ostministerium mit mir geteilt hat.
  176. Garip Sultan, der mich getreu seiner tatarischen Gastfreundschaft unzählige Male zu sich nach Hause eingeladen hatKarin West, die mir unschätzbare Erinnerungen und ihre Aufzeich- nung der Abschiedsparty für Bob Dreher zur Verfügung gesteilt hat.
  177. IN D E N USA:Da ich mich während der Anfangsphase meiner Nachforschungenhauptsächlich in Berlin aufhielt, war ich auf die Hilfe mehrereramerikanischer Kollegen angewiesen. Chris Law, ehemaliger Jour-nalist des National Security News Service in Washington und aktuelllein Ermittler des Senate Committee on Finanoe, verhalf mir zueiner Erlaubnis nach dem Freedom of Information Act und damit zuInformationen von der CIA und dem Nachrichtendienst derArmee, eine Leistung, die ich sehr bewundere. Außerdem half ermir beim Aufspüren von damaligen CIA-Agenten. Vielen Dankauch an Chris' frühere Kollegen vom NSNS, David Armstrong undJoseph Trento für ihre wertvollen Ratschläge. Außerdem hat mirChris Conkey, zunächst Assistent und dann Reporter beim Wall.Street Journal in Washington, Akten aus mehreren Archiven ver-schafft
  178. Danken möchte ich außerdem folgenden Menschen, in alphabetischerReihenfolge:Zeyno Baran, Eric Brown, Hillel Fradkin und S. Enders Wimbush vom Hudson Institute für Gespräche über den modernen Islam mismus und für ihre finanzielle Unterstützung meines Vortrags über die Münchner Moschee 2007.Daniel Benjamin vom Center fuer Strategie and International Stud. für Gespräche über Terrorismus.Professor Richard Breitman von der American University Hilfe bei der Erschließung von Archiven auf der Gnmdhge des Nazi War Crimes Disdosurt Act,Ron Bright, der mir dabei half, die Nuss der Ahmad KamalStorv
  179. zu knacken. Er schaffte es, auf der Grundlage des Freedom Information Act an Kamais FBI-Unterlagen heranzukommen Ich danke ihm, dass er diese Informationen mit mir geteilt hat! u n d auch Ric Gillespie, Geschäftsführer der International Group for Historie Aircraft Recovery, das Rons Artikel veröffentlichteJeffrey Burds an der Northeastern University für seinen Rat bezüg- lich verdeckter Operationen im Kalten Krieg.Stephen L. Crane, dem Autor eines wenig bekannten Meisterwerks über die türkischen Nazisoldaten, der mir sein Archiv erschloss.Jim Critchlow für sein zutiefst aufrichtiges Buch über Radio Li- berty und für seine Orientierung auf meiner Reise durch die Welt des Rundfunks und der Exilpolitik der fünfziger Jahre. Bob Dreyfuss, der mir seine Unterlagen über Said Ramadans Reise
  180. nach Princeton zeigte. Jim Engeil am Fachbereich Englisch an der Harvard University für Gespräche über das Schreiben. Jenny Fichmann, einer freiberuflichen Rechercheurin in Palo Alto für ihre Hilfe in den Hoover-Archiven. Merle und Marshall Goldman an der Harvard University für ihre Ideen und ihre Unterstützung. Hope Harrison an der George Washington University für viele fruchtbare Diskussionen und für die finanzielle Unterstützung eines Vortrags, der einige Lücken in meiner ursprünglichen These aufzudecken half. Stephanie Ho und David Hathaway für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung. Nancy Kobrin für Gespräche über Psychologie und Terrorismus. Anita Kolaczkowska und Familie für Gespräche über Ahmad Kamal. Mark Kramer, dem Autor und früheren Leiter der Kurse für erzäh- lendes Schreiben an der Nieman Foundation, für seine Bearbei- tung und die Gespräche über den Rahmen des Buches. Außer- dem möchte ich den Teilnehmern an Marks Kursen für ihre uneingeschränkte Kritik danken.
  181. ¿94 Anhang
  182. Professor Mark Krämer, dem Leiter der Abteilung zur Erforschung des Kalten Krieges an der Harvard University, für Ratschläge und Gespräche.Andreas Krueger, damals an der Deutschen Botschaft in Washing- ton, für seine Organisation meines Vortrags über Islamismus beim Kongress der Vereinigten Staaten.Jonathan Laurence am Boston College für private und öffentliche Diskussionen über die Instrumentalisierung der Muslimbruder- schaft.Robert Leiken vom Nixon Center für stimulierende Gespräche über die Muslimbruderschaft.Jim Mann, ansässiger Autor an der Johns Hopkins University für seinen Rat zum Freedom of Information A c tTom Mclntyre aus San Francisco für Diskussionen über das Schrei- ben, Unterstützung und GastfreundschaftDer Nieman Foundation for Journalism an der Harvard University und ihrem Direktor Bob Giles für ihre finanzielle Unterstützung während des akademischen Jahres 2006/2007. Der Aufenthalt hat mir bei der Erweiterung des Buches immens geholfen.Kenneth Osgood an der Florida Atlantic University für seine Exper- tise über verdeckte Propaganda.Christian Ostermann vom Wilson Centers Cold War International History Program für Kritik und RatRichard Pipes für seine Erinnerungen an Sowjet-Islam-Studien im Kalten Krieg.Glenn R. Simpson vom Wall Street Journal für das Teilen seiner Ideen und Notizen.Gene und Gloria Sosin für die Zeit, die sie mir großzügigerweise geschenkt haben, und für Glorias kleines Juwel von einem Buch.Scott Taylor und Familie für Einblicke in Washington.Roger Thurow vom Wall Street Journal» der mir in der Schweiz Ge- sellschaft leistete und mich als Reporter beraten hatTim Weiner von der New York Times für seine Großzügigkeit mir sein Material und seine Ratschläge zu überlassen.
  183. Dank
  184. LESERN, KRITIKERN UND FAMILIE:Dankbar bin ich einer ganzen Anzahl von Lesern und Redakteurendie mir mehrere Jahre lang bei der Durchführung dieses Projektsgeholfen haben, darunter: Leslie T. Chang und Peter Hessler ausSkinflint, Colorado; Doug Hunt an der University of Missouri;Lome Blumer aus Toronto, James Scott aus Charleston und CraigWelch aus Seattle; Yaroslav Trofimov vom Wall Street Journal; denRedaktionsmitarbeitern des Journals, besonders Mike Miller u ndMike Allen und vor allem dem früheren Chefredakteur Paul Steiger,der in einer Epoche des schwindenden Raumes für Nachrichtenden Wert der anfänglichen Geschichte erkannte, mir Zeit für dieArbeit daran Heß und Platz für 6 ooo Wörter fand. Meinen besonderen Dank an Andrea Schulz und Tom B oum anvom Verlag Houghton Mifflin Harcourt, deren einfühlsame Redak-tion und Unterstützung das Buch geformt haben, sowie SusannaBrougham für eine sehr genaue Manuskriptbearbeitung und, wieimmer, meinem Agenten Chris Calhoun von Sterling Lord Literis-tic, der das alles überhaupt wahr gemacht hat. Und schließlich bin ich meiner Familie zu großem Dank ver-pflichtet: meinem Vater, Denis, der von Beginn an das Buch gele-sen und mit mir besprochen hat; meiner Schwester Cathy undihrer Familie für ihre Unterstützung, besonders für »Longmorn onDarß«; und Elke, für ihre jahrelange Unterstützung und Hilfe.
  185. 296
  186. QUELLEN ARCHIVEöffentliche Archive:AA B40: Auswärtiges Amt, Berlin, Bestand 40, »Referat ILA3, Ort- West-Beziehungen«AAPA ZA: Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Zwischertar- chiv, BerlinBA: Bundesarchiv, KoblenzBA-MA: Bundesarchiv-Militärarchiv, FreiburgBAR: Schweizerisches Bundesarchiv, BernBAR Ramadan: BAR E 4320(C) 1994/120, Bd. 220, Dossier (4183:0) 420/36 Ramadan, Said, 1960-1988BAR Touhami: BAR E 432o-oi(C) 1996/202, 34 Fiche Louhala Touhami, 1956-1986 BayHStA: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München BayHStA Laflü: Landesflüchtlingsverwaltung, Teilbestände 1894 und 1900. BStU: Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicher- heitsdienstes der ehemaligen DDR, Berlin CIA: Central Intelligence Agency. Freigabe an den Autor nach dem Freedom of Information Act, »Subject von Mende, Gerhard* und »Subject Gacaoglu, Ibrahim« Georgetown: Georgetown University Special Collections: Diplo- »Kelley, Robert F« macy, International Affairs, Intelligence. Akten und »Lodeesen, Jon D « GHWK: Haus der Wannsee-Konferenz. Gedenk- und Büdungs stätte, Berlin Hoover: Hoover Institution Library and Archives, Stanford Univer- sity, Palo Alto, C A . Hoover Daliin: Hoover Sammlung »Alexander PriKm
  187. Quellen
  188. Hoover Henze: Hoover Sammlung »Paul B. Henze«Hoover RFE/RL: Hoover Sammlung »Radio Free Europe/^' Liberty Inc.«ICRC: Internationales Komitee des Roten Kreuzes, GenfIslam-Archiv: Islam-Archiv Deutschland, SoestIZ: Institut für Zeitgeschichte, MünchenNA: National Archives, Kew GardensNAFO 141: Nationalarchiv des Auslandsamts (Ägypten: Botschaft und Konsulat)NAWO 208: Nationalarchiv des Kriegsministeriums (militärischer Nachrichtendienst für den Nahen Osten und Ägypten)NARA: National Archives and Records Administration (National- archiv der Vereinigten Staaten), Washington, DC. NARA RG 59: Archiv des amerikanischen Außenministeriums NARA RG 263: Archiv der Central Intelligence Agency, Operations- leitung. Aktenfreigabe nach dem Nazi Disclosure Act und dem Japanese War Crimes Disclosure Act, einschließlich einzelner Karteien für »Kedia, Michel«, »von Mende, Gerhard«, »al-Hus- saini, Amin« und »Unglaube, Heinz« NARA RG 319: Archiv der Armee. Investigative Records Reposi- tory. Unverarbeitete Dateien für »Ibrahim Gacaoglu Person- nel File Folder XE306651«, »Gerhard von Mende Personal File Folder D007362«, »Gerhard von Mende Personal Füe Folder XE007362« UAHUB: Universitätsarchiv, Humboldt Universität Berlin WASt: Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehr- macht
  189. Private Archive: Dreher: Dreher, Robert, Unterlagen im Zusammenhang mit der Tätigkeit von Robert H. Dreher für die CIA in Germany and Vietnam. Im Besitz der Familie Oerkvitz. Hoffmann: Unterlagen und Korrespondenz im Zusammenhang
  190. mit der Arbeit von Joachim Hoffmann. Im Besitz der Familie Hoffmann.Narzikul: Unterlagen im Zusammenhang mit dem Kriegsdienst von Isakjan Narzikul. Im Besitz von Stephen L. Crane.Schütte: Persönliche Unterlagen, Akten und Korrespondenz im Zusammenhang mit dem Ostministerium von Dr. Ehrenfried Schütte. Im Besitz von Dr. Schütte.Sultan: Persönliche Unterlagen und Briefe von Garip Sultan. Im Besitz von Herr Sultan.Ungermann: Persönliche Unterlagen, Unterlagen des britischen Geheimdienstes im Zusammenhang mit Siegfried Ungermann. Im Besitz der Familie Hofihnann.Unglaube: Manuskript der Autobiographie von Heinz Unglaube. Im Besitz des Autors.von Mende: Persönliche und dienstliche Korrespondenz, 1945-1963, von Gerhard von Mende. Im Besitz der Familie von Mende.
  191. InterviewsAbdel-Khalek, Mohamed Farid: 13.9.2004, Kairo.Abdullah, Mohammed Salim: 14.12.2004, SoestAkehf, Mahdy: 14.9.2004, Kairo.Allam, Fouad: 15.9.2004, Kairo.Allworth, Edward A: 7.1.2006, New York City, N Y .Alshibaya, Nina: 16.8.2004, München.Amriou, Mourad: 10.9., 1.11 und 3.11.2004, Paris.Banna, Gama El-: 13.9.2004, Kairo.Bouzar, Dounia: 4.9.2004, Paris.Critchlow, James: 3.2.2006, Cambridge, MA.Denffer, Ahmad von: 9.12.2004, München.El-Zayat, Ibrahim: 19.4.2005, Köln.Grimm, Muhammad Abdul-Karim, 21.10.2004, Hamburg.Hayit, Baymirza f: 25.10,2004, Köln.Helbawy, Kamal Al-: 20.10.2005, London.Himmat, Ghaleb: Telefbninterview, 1.6.2005, Camptooe dlta&a.
  192. Kamal-Haller, Tura, 16.6.2006, München.Kassajep, Margaret f: 17.8.2004, München.Kegel, Prof. Dr. Gerhardt: 25.10.2004, Köln.Klump, Will: 17.1.2006, N e w York City, N Y .Kolaczkowska, Anita, 12.4.2007, Palo Alto, C A .Kuniholm, Bruce: Telefoninterview 18.4.2006, Durham, NC.Lahaty, Mohamed: 2.9.2004, Paris.Louahala, Touhami: 30.7.2006, Montelimar, Frankreich.Mahgary, Mohamad Ali £1-: 17.12.2004, Nürnberg.Melbardis, Alexander: 6.9.2005, Pfaffing.Mogaddedi, Obeidullah El-: 1.2.2005, Springe.Nada, Youssef. 2.6.2004, Campione d'Italia, Schweiz.Nasar, Rusi: 10.5.2006, Falls Church, V A .Oerkvitz, Chuck and Helen: 7.2.2006, Gwynedd, PA. Patch, Isaac Telefoninterview, 23.5.2005, Franconia, NH. Rawi, Ahmad Al-: 21.7.2004, Markfield, Großbritannien. Said, Refaat al-: 14.9.2004, Kairo. Salahuddin, Dawud: Telefoninterview, 28.2.2006, Teheran. Schütte, Ehrenfried t: 27.1.2005, München. Sosin, Gene und Gloria: 3.5.2006, White Plains, N Y . Stewart, Gaither »Jack«: 1.10.2005, Rom. Terrel, Herve: 14.5.2004, Paris. van der Rhoer, Edward: E-Mail-Austausch, 31.1. und 1.2.2006, Washington, DC. von Mende, Prof. Dr. Erling: 31.1.2005, Berlin. West, Karin: 27.3.2006, München. Yazdani, Faisal: 28.1. und 13.12.2005, München. Zaidan, Amir: 18.3.2005, Berlin.
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  209. W9
  210. anmerkungen
  211. PROLOG: AM STADTRAND 1 Diese Karte wird von der Islamic Foundation veröffentlicht, deren Z ent rale in der englischen Stadt Markfield liegt. Siehe Kapitel 14, Über die Grenzen von München hinaus, S. 2 3 0 - 2 4 0 .
  212. HEISSER KRIEG 1 Dies ist die erste Strophe des Gedichts »Ginkgo Biloba« aus Goethes West-Östlichem Divan. Die anderen beiden Strophen finden Sie zu A n- fang der Abschnitte »Kalter Krieg« und »Moderner Krieg«. 2 Garip Sultan wurde als Garif Sultan am 29. September 1923 geboren. Für eine Erklärung der Namensänderung siehe S.70. 3 Die Tataren gelten gemeinhin als Nachfahren der »Goldenen Horde«, aber ihre Geschichte ist komplizierter. Anthropologen wie Greta L ynn Uehling (Beyond Memory: The Crimean Tatars' Deportation and Re- turn, S.3of.) zufolge stammen sie zum Teil auch von sunnitischen Mus- limen ab, die dort bereits lange vor der mongolischen Invasion lebten. In diesem Kapitel wird nur eine verkürzte Geschichte wiedergegeben, auch deshalb, weil sie der Vorstellung der Hauptpersonen dieses Buches und deren Zeitgenossen entspricht: dem Büd eines stolzen und wilden Volkes. 4 Die Schilderungen von Sultans eigenen Gedanken und Erlebnissen beru- hen auf Interviews, die ich am 27. Januar 2005, 9. März 2005, 28. März 2006 und 31. Mai 2006 mit ihm in München führte. Die Worte des deut-
  213. y schen Offiziers lauten so, wie Sultan sie im Gedächtnis behielt; sie konn- ten nicht verifiziert werden. Siehe auch Garip Sultan, Die Gründung der Wolga-Tatarischen Legion. 5 Alexander Daliin (Deutsche Herrschaft in Rußland, S.81) schätzt, dass die Deutschen bis Ende 1941 ca. 4 Millionen Sowjets gefangennahmen. Andere, wie Alexander Alexiev (Soviet Nationalities in German WartimeI Strategy, 1941-1945, S.8), nennen 3 Millionen. Ich habe mich für die nied- rigere Zahl entschieden. 6 Richard Breitman, Der Architekt der »Endlösung«: Himmler und die
  214. IM Vernichtung der europäischen Juden, S.239f. Siehe auch Crane, S.74 und Daliin, S.431.
  215. 7 Das Zitat des vom Tode bedrohten Soldaten, Kayums Rede zu den Sol- daten und die Schilderung des Treffens mit Hayit stammen aus Stephen L. Crane, Survivor frora an Unknown War: The Life of isakjan Narzikul, S. 77-95. Die Zitate in dieser Biographie werden so wiedergegeben, wie der junge usbekische Soldat, Isakjan Narzikul, sie im Gedächtnis behielt und von Crane wiedergegeben wurden. Narzikul starb 1989. 8 Zu Hayits Rede vgl. Crane, S. 94. 9 Vgl. Antonio J. Munoz, Forgotten Legions: Obscure Combat Formations of the Waffen-SS. Das Foto auf S.172 zeigt einen Soldaten mit diesem Abzeichen. Auch in Crane (S. 169) ist dieses Abzeichen abgebildet, die Worte darauf lauten, leicht umgestellt, Allah biz bilen.10 Bundesdeutsche Archive in Koblenz, zitiert in Joachim Hofenann, Die Ostlegionen, 1941-1943, S.27.11 OKH/GenStdH/ GenQu an Befh HGeb Süd, Mitte, Nord, 6.10.1941 (BA- MA, RH 22/v. 198), zitiert in Hoffmann, S.21.12 Sebastian Cwiklinski, Wolgatataren im Deutschland des Zweiten Weit- kriegs: Deutsche Ostpolitik und tatarischer Nationalismus, S.38. Die Untersuchung führte Ahmet Temir aus, der für von Mende arbeitete (ebd. S.36).13 Ali Fuad Erden, Parlamentsmitglied und ehemaliger Generalstabschef der Türkei, sowie der bekannte Panturkist Hussein ErküeL14 Hoffmann, S.173.15 Daliin schätzt die Zahl auf 153000 (S. 555); Hoffmann auf 250000 (S. 172). Laut Patrik von zur Mühlen (Zwischen Hakenkreuz und So- wjetstern: Der Nationalismus der sowjetischen Orientvölker im Zweiten Weltkrieg, S.60) bestanden die Osttruppen aus rund einer Million So- wjetsoldaten, davon rund 300000 Muslime. Ähnliche Zahlen geben Hoffmann (S. 11) und Alexiev (S. 4) an.16 Hoffmann, S. 24.17 Zitiert in Helmut Heiber (Hrsg.), Hitlers Lagebesprechungen. Die Pro- tokollfragmente seiner militärischen Konferenzen, 1942-1945, S .73.18 Dies berichtet Narzikul in Crane, S. 144. Unglaubwürdig erscheint seine Behauptung, dass sie ihre Zeit damit verbrachten, Partisanen zu helfen und die Frauen zu retten, indem sie sie zu ihren Geliebten machten.19 Die Erwähnung der Affinität Unglaubes zu den Tataren summt aus Un- glaubes unveröffentlichter Autobiographie, die sich im Besetz des Autors befindet.20 Die Schilderung von der Begegnung zwischen Sultan und Unglaube be- ruht auf meinem Interview mit Sultan und wird in Cwüdinsld b< n>igl (S. 40,43). Unglaubes Worte entsprechen Sultans Erianenmfot. - Ger- hard von Mende (1904-1963) ist nicht zu verwechseln mit dem Ober-
  216. scharfiihrer (Karl) Gerhard Mende (geb. 1901), d e m A s s i s t , I Karl-Georg Brandt, der das Judenreferat beim Kommandeur d J 0 1 1 und des SD im Distrikt Warschau leitete. Beide, K a r l - G e o r g B r a n d Karl Gerhard Mende, waren während des Zweiten Weltkriegs foT er Gestapo-Abteilung I V B in Warschau tätig. 21 Obwohl es diesen Begriff schon in byzantinischer Zeit gab, wurde «r angeblich von dem Geographen Ferdinand von Richthofen (1833-1905) geprägt.22 Wolfgang G. Schwanitz, Die Berliner Djihadisierung des Islams.23 Die biographischen Einzelheiten stammen aus Personalakten sowie einer an der Humboldt-Universität Berlin archivierten handgeschriebe- nen Autobiographie ( U A H U B M 1 3 8 Bd.i, Lebenslauf vom 16.11.1939) und Interviews mit Ehrenfried Schütte (München, 27.1.2005), Erling von Mende (Berlin, 31.1.2005), Baymirza Hayit (Köln, 25.10.2004) und Sultan (München, 27.1. und 9.3- 2005 sowie 28.3. und 31.5.2006).24 Herrad Schenk, Wie in einem uferlosen Strom: Das Leben meiner El- tern, S.i4if., 214,291.25 Karl Schlögel, »The Futility of One Professor's Life: Otto Hoetzsch [1876-1846] and German Russian Studies", Sketches of Europe.26 Espeseth beschreibt in Livet Kikk Videre (Das Leben ging weiter), S.83f., wie sie Mende mit ihrem aufbrausendem Verhalten zuerst abschreckte.2 7 Ebd. S. 100. 228 Siehe Espeseth, Sär som ennu blor (Wunden, die noch bluten), und Ellen Rees, »Sores that Still Bleed: Germany, the Great War, and Violence Against Women in the Modemist Literary Imagination« in: Conquenng Women: Women and War in the German Cultural Imagination, S.63r 75-29 Gerhard von Mende, Der nationale Kampf der Rußlandtürken: Ein Bei- trag zur nationalen Frage in der Sowjetunion, S.184.30 Zu den Gründen seines Ein- und Austritts, vgl. Espeseth, Livet Gikk Videre, S.99f., sowie Mendes undatierten Lebenslauf, UAHUB M 138 Bd.3Bl.i.31 Zitat aus der Beurteilung vom 19.8.1937, U A H U B M 1 3 8 Bd. 3 Bl.i. Mei- nen Dank an Ingo Loose für seine Erläuterung des Gutachtens. Siehe auch Loose, »Berliner Wissenschaftier im >Osteinsatz<, 1939-1945: Aka- demische Mobilität zwischen Berliner Universität und Reichsuniversität Posen« in: Die Berliner Universität in der NS-Zeit, Bd. 1: Strukturen und Personen, S.62f.32 Zu Niedermayers nationalsozialistischer Gesinnung vgl Hans-Ulrich Seidt, Berlin Kabul Moskau: Oskar Ritter von Niedermayer und Deutsch- lands Geopolitik, S.27iff.
  217. 33 Z.B. der Brief vom 2.5.1938, UAHUB M 1 3 8 Bd.3 BLi.34 Brief vom 16.3.1938. U A H U B M 1 3 8 Bd.3 BLi.35 Brief vom 7.10.1940, UAHUB M 1 3 8 Bd.3 BLi.36 Espeseth, Livet Gikk Videre, S.124.37 Brief vom 6.5.1938. Archiv der Humboldt-Universität, zitiert in Cvrik- linski, S.14.38 Brief vom 18.6. (wahrscheinlich 1940) über Dr. Friedrich Levi, UAHUB M138 Bd.3 B1.1.39 Gerhard von Mende, Die Völker der Sowjetunion.40Ebd.S.lo8f.41 Ebd. S.105.42 Siehe Cwiklinski, S.14.43 Brief vom 27.11.1941. U A H U B M 1 3 8 Bd.3 BLi. Der Brief ist von Hitler unterzeichnet, was bei hochrangigen Beamten üblidi war.44 Die biographischen Daten zu Rosenberg stammen aus Daliin, S.36&45 Rosenbergs Zitat stammt aus seinem Buch, Der Zukunftsweg, S. 93, zi- tiert in Dallin, S.59.46 Roman Smal-Stocky, »The Struggle of the Subjugated Nations in the Soviet Union for Freedom: Sketch of the History of the Promethean Movement«, in: The Ukrainian Quarterly, Stephen Dorril, M16: Fifty Years of Special Operations, S. 184fr. Über die Bemühungen, Prométhée- Anhänger in der Mandschurei einzusetzen, vgL Jeffrey Burds, »The So- viet War Against Fifth Columnists: The Case of Chechnya, 1942-44«, Journal of Contemporary History.47Tschokai ist die verdeutschte Version von Qokayoglu, andere Schreib- weisen z. B.: Chokay, Chokai, Chokaev, Czokaj, Cokaj.48 Kayum hatte für Georg Leibbrandt von der außenpolitischen Abteilung der N S D A P Berichte geschrieben. Cwiklinski, S. 14.49 Basierend auf Interviews mit turkestanischen Führern wie Nasar, am 10.5.2006 in Washington, D C .50 Dallin, S.278 und von zur Mühlen, S.76Í. Dallin schreibt »In den fol- genden Monaten wurde von Mende, nach dem Ausscheiden Leibbrandts, der eigentliche Leiter der Nationalpolitik des Ost-Ministeriums; er ar- beitete auf eine Anerkennung der separatistischen >NationaIkomitees<, vor allem der nichtslawischen Gruppen h i n . . . «51 Interviews mit Sultan.52 Hoffmann, S .44.5 3 Ebd. S. 128 f.54 Siehe Cwiklinski, S.51.5 5 Ebd. S.81.56 Bibliographische Einzelheiten, siehe Cwiklinski, S.70 -73.
  218. 57 Von zur Mühlen, S.99. 58GHWK, Dokumente T / 2 9 9 und T / 3 0 0 , aus »The trial of Adolf ' , mann: Record of proceedings in the District Court of Jerusalem« I S Ein weiterer Teilnehmer an der Wannseekonferenz, der auch eineiy bei der Münchner Moschee spielte, war Otto Bräutigam, der späterin der Bundesrepublik wieder im Auswärtigen Amt tätig war, zu R ang un(j Würden gelangte und von Mende gelegentlich bei dessen Projekt z ur Gründung der Münchner Moschee unter die Arme griff. 59 Dallins Charakterisierung Mendes, siehe Daliin, S. 573. 60 Kiril Feferman, »Nazi Germany and the Mountain Jews: W as There a Policy?« Holocaust and Genocide Studies. Ich danke Richard B e r t im an fur den Hinweis auf diesen Artikel. 61 Brief vom 2 4 . 8 . 1 9 5 1 . 62 Der General war Ernst Köstring. Dallin, S . 2 5 8 . 63 Millij Turkistan, No. 1 5 , S.9, zitiert in Dallin, S . 2 8 7 . 64 BA, NS 3 1 / 3 0 , 2 6 . 1 . 1 9 4 5 , zitiert in von zur Mühlen, S . 9 7 .65 Dallin, S. 625.66 Espeseth, Livet Gikk Videre, S. 190.67 Georgetown, Kelley papers, Box 5, Folder 3,5· Februar 1952, »Transmis- sion Memorandum of Conversation with Professor Gerhard von Mende, German Turcologist«, S.7. Das Kennzeichen der Behörde wurde ge- löscht, aber aus dem Inhalt schließe ich, dass es sich um ein Telegramm des US-Außenministeriums handelt.68 Hoover, Dallin collection, Box 1, Folder 16, Brief vom 19. November 1953. von Mende an Dallin.69 Hoffmann, S. 139 f.70 Dallin, S. 670.71 Cwiklinski, S.55f. KALTER KRIEG 1 James Critehlow, Radio Hole-in-the-Head/Radio Liberty: An insider's Story of Cold War Broadcasting, S. 2-4, und Gaither Stewart, Govar Ki- lian, vgl Auszug auf http://southemcrossreview.org/29/stewart-excerpt. htm. Die Informationen über die Trümmerbeseitigung und die Hilfe der US-Armee stammen aus Wolfram Selig, Chronik der Stadt Mün- chen, 1945-1948, S.43. 2 Critehlow, S. 87. 3 Georgetown, Kelley papers, Box 5, Folder 5, »Biographical Sketch of Robert F. Kelley«. 4 Critehlow, S. 4. 5 Ebd. S.2-3.
  219. 6 Biographische Einzelheiten siehe Critchlow, S. 5 0 - 5 4 7 NSC-Direktive 10/2. 8 NSC-Direktive 10/2, zitiert in Kenneth Osgood, Total O d d War: Eisenhower's Propaganda Battle at Home and Abroad, S.39. 9 Ebd. S. 4 6 .10 Ebd. S. 96 f.11 Die Zahlen stammen aus »Draft Report on the Roles of Attributed and Unattributed Information and the Division of Responsibility Between the USIA and CIA«, 22. April i960, D D E L Sprague Committee, Box 20, PCIAA Nr. 2 , 2 . Oktober 2007, M O R I DocID: 147315.12 Osgood, S.90. Ein Fünftel davon, 100 Millionen Dollar, gab die USIA aus.13 Siehe N S C - M e m o »The inauguration of organized political warfare« vom 4. Mai 1948, Dokument 269, http://www.state.gov/www/about_ state/history/intel/260_269.html (letzter Zugriff 2.11.2010).14 Hoover, Radio Liberty General VoL C, Protokolle der Versammlung des geschäftsführenden Ausschusses [später Ausschüsse Betriebspolitik und Gutachter]«, 28. April 1954.15 Hoover, Radio Liberty Corp. Protokolle Vol. II, 1955-66. Steuerbeschei- nigungen 1955.1960.1961 und 1963. Die anderen Jahre fehlen- Im Allgemeinen gab Amcomlib jährlich etwa 350 000 Dollar für das In- stitut und 125 000 Dollar für die Emigrantengruppen aus -- zusätzlich zu den 4 0 0 0 0 0 0 Dollar für die Angestellten, von denen die meisten Emig- ranten waren. 1964 bekam das Budget eine heftige Aufstockung und stieg auf 1 5 0 0 0 0 0 $.16 Critchlow, S. 15.1 7 Ebd. S. 16.18 Interview mit Gene und Gloria Sosin, 3.5.2006, White Plains, NY.19 Interview mit Critchlow.20 Ebd.21 Gene Sosin, S. 28 f.22 BA B/106-8643, »Bericht des Bundesministeriums fur Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte über Vertriebene, Kriegsgefangene, heimatlose Ausländer 1949-1952«, Bonn 1953: u. Ich danke S t e i n Met- ning für seinen Hinweis auf dieses Schriftstück.23 Baymirza Hayit, »Basmatchi«: Nationaler Kampf Turkestans in den Jahren 1917 bis 1934, S.403.24 Von zur Mühlen, S. 227.2 5 Ebd. S. 403. _26 Interview mit Nina Alschibaja, Michaels Frau, 16. S. 2004 m München. Sie erzählte die Geschichte, so wie er sie ihr erzählt hatte. Die englische
  220. Schreibweise des Familiennamens lautet gemäß US-Geheimd' enit Dokumenten Alshibaya. *27 Außer ihrer Arbeit für den Abwehrdienst der amerikanischen Streit kräfte hatte die Tolstoy Foundation auch enge Verbindungen zu Frank Wisner, dem Leiter des Planungsbüros der CIA und einflussreichsten Organisator verdeckter Operationen, vom Zweiten Weltkrieg bis in die späten 1950er Jahre. 1953 hatte Eisenhowers Ausschuss für psychologische Strategien von der Tolstoy Foundation, die in einen finanziellen Engpass geraten war, einen Antrag auf Hilfe erhalten. Diesen hatte Wisner, an den solche Anfragen üblicherweise weitergeleitet wurden, laut Schreiben eines Mitarbeiters des Weißen Hauses, bewilligt, weil die Stiftung »nicht zusammenbrechen darf«. DDEL Zentralakten des Weißen Hauses, Ver- trauliche Akte, Box 84, Akte Tolstoy Foundation, 22. Oktober 1953, »Me- morandum for: Mr. C. D. Jackson« und 9. Oktober 1953, »Memorandum to Mr. Jackson«.28 Interview mit Alshibaja.29 Über das Thema, wie westliche Geheimdienste Deutsche während des Kriegs für sich rekrutierten, vgl. Burds sowie Christopher Simpson, Der amerikanische Bumerang. NS-Kriegsverbrecher im Sold der USA. 30 Interview mit Sultan am 27.1.2005. 31 Vgl. Dorril, Kapitel 14. 32 Georgetown, Kelley papers, Box 4, Folder 3, Memo vom 18.11.1958. »Be- treff. Ministerialdirektor Dr. Taubert«. 33 Critchlow, S. 93f. 34 Interview mit Will Klump, 17.1.2006 in New York. 35 Eine Chronologie der Koordinationszentrale findet sich in Isaac Patchs Memo vom 20.11.1953, das auch einen Hinweis auf die Gehälter enthält. Die Gehaltszahlungen wurden beim Scheitern der Verhandlungen ein- gestellt. Georgetown, Kelley papers, Box 5, Folder 3. Vgl. auch Patch Memo, 24.11.1953, »Confidential Draft Memo - Political Events, March to November, 1953«. Für die im Detail beschriebenen Ereignisse vgl. Grose, Operation Rollback: America's Secret War Behind the Iron Curtain, S. 129-135. 36 Georgetown, Kelley papers, Box 4, Folder 2,5.2.1952. »Transmitting me- morandum of conversation with Professor Gerhard von Mende, Ger- man Turcologist«. 37 DDEL, Jackson Committee, Box 1, Folder 1, Memo vom 5.1.1953, »Streng geheim«. 38 Critchlow, S. 18 39 Dieses und andere Zitate von Patch stammen aus einem Telefoninter- view am 23.5.2005.
  221. 40 Ebd.41 Einzelheiten über die Operation stammen aus »Mission Rupert«, unda- tiert, CIA MORI DocID 868611, und »Mission Ruppert: Survey of Mis- sion and Summary of results obtained as of this Date«, 31.5.1945, MORI DocID 20055. Beide in Michael Kedias Akte, N A R A RG 263, A i - 86, Box 22. Der Codename »Ruppert« wird manchmal mit nur einem p geschrie- ben. Ich verwende die Schreibweise Ruppert, weil das zweite Schrift- stück, das diese Form verwendet, länger ist und maßgebender zu sein scheint Auch Kedias Vorname wird auf verschiedene Weise wiederge- geben: Mikhail, Michael oder Michel. Ich danke Jeffrey Burds und Richard Breitman für den Hinweis auf diese Dokumente.42 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6 Box 73. Folder 2, Dokument Nr. MC-002250,24.3.1961 »Betreff: Mende, Gerhard von Dr., aka Metrevdli, George«.43 Espeseth, Livet GikkVidere, S. 227-237. Ihr Bericht über Mendes Flucht in die Schweiz und seinen Aufenthalt im Gefangenenlager stimmt mit dem Bericht in den US-Geheimdienstakten überein, wo steht, dass die Männer in Höchst gefunden und nach Karlsruhe gebracht wurden. 44 Archiv des Roten Kreuzes, A C I R C R B, G23, »Visites particulières (G-K), 4*1.1940 - 31.10.1950, M. Kedia«. 45 N A R A RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73, Folder 1, 7.7.1945, »Betieft Georgische Gruppe«. 46 N A R A RG 263, RC 2002/A11/6, Box 73, Folder 1, 31.10.1945: »Betreff: Gerhard von Mende«. 47 N A R A RG 263, RC 2002/Au/6, Box 73, Folder 1, undatierte Einschät- zung, wahrscheinlich Sommer 1945. 48 Zum Beispiel N A R A RG 263, RC 2002/A11/6, Box 73, Folder 1, undatiert (wahrscheinlich 1945) Zusammenfassung aller Mitgliedschaften, wobei die SA fehlt. 49 Brief vom 3.11.1945, Unterlagen von Mende. 50 Am oberen Briefrand steht »Toynbee?«, und es wird erwähnt, dass der Empfanger am Royal Institute of International Affairs arbeitet, dessen Direktor Toynbee war. Diesem Brief zufolge waren sich beide vor dem Krieg einmal auf einer Konferenz in Berlin begegnet 51 Laut Annahme seiner Familie, früherer Angestellter und des US-Ge- heimdienstes. Auf der Grundlage des Interviews mit Erling von Mende; Crane, S. 258; N A R A RG 263, Box 2, Folder 3, Covmterintelligence Report Na 213 to AC of X, G-2, Headquarters, United States Forces European Theater, APO 757, March 1947, U. S. Army, außerdem militärischer Ab-
  222. schirmdienst der U S A , X - 2 , persönliche Akte Gerhard J1 D007362, die besagt, dass e r »den britischen G e h e i m d i e n s t ^ e r tiert«. P äsen-
  223. 52 Brief vom 31.10.1945, Unterlagen M e n d e . 53 Die Operation M e n d e s u n d Alaschibajas w i r d in N A R A RG 263 Co terintelligence Report N o . 213 beschrieben. 54 Unterlagen Mende. Einen solchen Persilschein stellte er am 26.2.194g z.B. Ernst Tormann aus, einem ehemaligen Kollegen am O s t m i n i s t e - rium. A u c h der Brief an » M a j o r M o r r i s o n « w a r ein Versuch, e i n e n Kol- legen zu rehabilitieren. In einem weiteren Brief v o m 3 1 . 1 2 . 1 9 4 6 ver- bürgte er sich f ü r Walter Zeitler v o m Ostministerium.55 Brief von Hayit an M e n d e am 2 4 . 2 . 1 9 5 7 , Unterlagen Mende.56 The American Historical Review, Vol. 63, N r . 3 (April 1958), S.742.57 Fred Forrest, 3. September 1951 u n d 10. September 1951. Unter den im Artikel genannten Angestellten befinden sich »Veli K a y u m >Khan<, Krieg- fiihrer der Turkestaner, der in Deutschland aufgewachsen und ein Favorit des Regimes war; W. Glaskow, der >Erfinder< der >Kosakennation< und Agent verschiedener Geheimdienste sowie Fatali-Bey, ein aserbaidscha- nischer Offizier und enger Vertrauter des Großmuftis von Jerusalem.« Auch Glaskow hatte für M e n d e gearbeitet, Fatali-Bey - der normaler- weise ohne Bindestrich, also Fatalibey, geschrieben w i r d - wurde später ermordet58 Brief vom 29.10.1951, Mende an Stetzko, Unterlagen Mende.59 AA ZA 10507,1958 FDO Budget, 3.2.1958.6 0 A A P A ZA 105706 Band 4 8 , 7 . 7 . 1 9 6 1 , »Betr. Veli K a y u m - K h a n « , Fortset- zung: »der Ausbau der Beziehungen zu seinen Landsleuten schließlich auch der deutschen Sache zugutekomme, weil er aus alter Verbunden- heit zu Deutschland es für seine Pflicht ansehe, aufklärend über deut- sche Verhältnisse zu wirken«.61 Ich danke Ray Brandon für den Hinweis a u f Schenks Verbindung zu Lemberg. Über Schenks Verzicht auf eine Universitätslaufbahn zuguns- ten des Nationalsozialmus, siehe Schenk, besonders S . 4 9 f f .62 Mende probierte zunächst zwei andere N a m e n aus: Institut f ü r Orient- forschung (Sultan Interview, 2 7 . 1 . 2 0 0 5 ) u n d Institut Turkestan (Zen- tralarchiv M f S 6940/68, 14.11.1962, »An den Leiter der Abteilung X, Gen. Major Damm«). Um die Sache weiter zu verkomplizieren, lief Mendes Büro auch unter dem Namen »Büro f ü r heimatvertriebene Aus- länder«, eine Variante des Büros für heimatlose Ausländer. N A R A RG 263, Box 1, NN3-263-02-008,25.5.1995, » M e m o r a n d u m of Conversation Professor G. von Mende Büro für Heimatvertriebene Ausländer«, N A R A RG 263,760.00/5-2655.
  224. 63 Briefe vom 5.4-194*» 29-5-1949» 20.3.1950 und 20.8.1990, Unterlagen Mende.64 Cecilienstraße 51-52, für den Bau zuständig waren der Architekt Hein- rich Schell und die Stadtentwicklungsfirma Bürohaus-Gesellscfaaft mbHL Ich danke Jörg A. £. Heimeshoff vom Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege der Stadt Düsseldorf für die Informationen über das Gebäude und Dr. Robert Kaltenbrunner vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung für Informationen zu Stil und Geschichte.65 In einem zwei Jahre zuvor verfassten Artikel schätzte Mende, dass 220000 in Westdeutschland lebten. In Anbetracht des allmählichen Rückgangs der Zahlen müssten es zu jenem Zeitpunkt mindestens 200000 gewesen sein. Bulletin der Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, Nr. 881/S. 736, 11. 5. 1955.66 AAPA ZA 105705, Besprechungsnotizen vom 13.2.1957.67 Mit Ausnahme des Beitrags des Bayerischen Landesamts für Verfas- sungsschutz ist die exakte Aufteilung der Finanzen aus den Unterlagen nicht ersichtlich. Der Verfassungsschutz und das Auswärtige Amt wer- den in der Korrespondenz und den Einsdiätzungen Dritter oft als wich- tigste Geldgeber genannt NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73. Pol- der 2,28.2.1955, Karteikarte Mende ohne Überschrift68 AAPA ZA 105774 Band 36, 3.5.1954, »Vermerk Betzu Besprechung mit »American Committee for Liberation from Bolshevism<«.69 Besprechung am 9.2.1955, siehe NARA RG 263, Box 1, 762A-00/2-1535 AmConGen Munich, »Memorandum of Conversation«. Ein wdtexes Treffen dieser Art fand im Mai 1955 statt Siehe NARA RG 263. Box 1» 760.00/5-2655, 26.5.1955, AmConGen Munich, »Conversation with a German Official Regarding Refugees«.70 Berichte über diese Fahrt im Time Magazine vom 27.9.1954 und in derNew York Times vom 15.9.1954; Onlinearchiv, ohne Seitenzah- len. Außerdem Interview mit Rusi Nasar am 10.5.2006, Falb d u r c h . VA.71 John Lewis Gaddis, We Now Know: Re-thinldng CoM Wu History, Kapitel 6.72 DDEL NSC Registry Serics, 1947-1962, Box 16, PSB Documenta, Master Book of -Vol. 111(8), 6.2.1953, »Psyehologieal Strategy Program Üar tfee Middle £ast«, Annex B, S. 4.73 Ebd. S. 15.74 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Boa 73» Fokkr 2, April 1951. *Sufc$ecfc [unleserlich] exile groups from Soriet-dominated Moslem i w n75 DDEL PSB Central Files Series, Boa 9» PSB 1953(3) file, 1 1 . 7 . 1 m ject: The Religious Factor«.
  225. 76DDEL OCB Secretariat Series, Box 5, Moral Factor (4)fiie l9 a,l »Conversation with Mr. Lockard, PSB«. 953.77 DDEL OCB Secretariat Series, Box 5, Moral Factor (4)file 953> »Your memo of August 31 - Mecca Pilgrimage«. '78 DDEL, papers of Edward P. Lilly, Box 55,3-3 .1954, »Subject: The M gious Factor and OCB«.79 DDEL OCB Central File Series, Box 85, File 9 (International Affairs - Conferences and Boards, January 1954-April 1955), 11.1.1955, »Terms of Reference for Working Group on Proposed Afro-Asian Conference«,80 DDEL OCB Central File Series, Box 85, File 9,21.1.1955, »Subject: Expo- sing the Nature of the Afro-Asian Conference«.81 DDEL OCB Central File Series, Box 85, File 9,7-2.1955» »Subject: Afro- Asian Conference in April«.82NARA RG 59, Box 2668, Folder 670.901/2-1055» 16.2.1955» Memo von Mr. Dumont an Mr. Jones.83 NARA RG 59, Box 2668, Folder 670.901/4-1155» 18.4-1955» aus Jakarta an den Außenminister. Recherchen über die Berichterstattung zur Ban- dung-Konferenz ergeben, dass Nasar nicht für die Zeitung schrieb. Nasar wurde allerdings zusammen mit Said Shamil (im Artikel »Schamyl«) von der Zeitung interviewt und warf den Sowjets darin Kolonialismus vor. Siehe Homer Bigart, »Coney Islander Assails Red Crimes at Ban- dung«, New York Herald Tribune.84 NARA RG 59, Box 2668, Folder 670.901/4-1955» 20.4.1955» aus Moskau an den Außenminister.85 NARA RG 59, Box 2668, Folder 670.901/4-155, »To the Government Representatives of the Participating States of the Asia-Africa Confe- rence«.86 Interview mit Nasar. Über seine Position als Gemeindevorsteher vgl. http://community.tulumba.com/events.asp?sku=9i2 James Critchlow (3.2.2006 in Cambridge, MA), Gaither »Jack« Stewart (1.10.2005 in Rom) und Edward A. Allworth (7.1.2006 in New York City) sagten in Interviews, in den 1950er Jahren sei weithin bekannt ge- wesen, dass Nasar für die CIA arbeitete. Außerdem beschreibt Crane (Kapitel 2,3 und 4) einen CIA-Agenten, dessen Anonymität durch das Pseudonym »Safi Oraz« gewahrt wurde. Crane ist der Meinung, Oraz sei Nasar.87 Georgetown, Kelley papers, Box 5, Folder 5,1.12.1959» »Memorandum for the Record«. 88DDEL, Papers of the President, Cabinet Serie,, Box 5, File »Cabinet Meeting of Apnl 29.1955«> W M . »The Cabinet, Record of Action«,
  226. 89 In dieser entscheidenden Phase wurde Hayit vom französischen G e - heimdienst rekrutiert, und zwar kontaktierte ihn ein ehemaliger Lieu- tenant in der 782. Turkestanischen Freiwilligenlegion, der mittierweise in der französischen Besatzungszone in der Nähe von Baden-Baden lebte. Dieser schlug Hayit vor, für Frankreich, das auch die Kosten übernehmen würde, nach Bandung zu reisen. Hayit lehnte ab und be- richtete von Mende pflichtgemäß darüber. A A P A ZA 10583 Band 61, März 1955, »Aktenvermerk«.90 AAPA ZA 105783 Band 61, Brief vom l 6 . 1 9 5 5 : »Sehr geehrter Herr Professor«, von Hayit.91 N A R A RG 263, Box 1, Folder 760.00/5-2655, NN3-263-02-008,25.5.1955. »Memorandum of Conversation Professor G. von Mende, Büro für Heimatvertriebene Ausländer«.92 Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1952. Zitiert in Friedrich Prinz (Hrsg.}, Trümmerleben. Texte, Dokumente, Bilder aus den Münchener Nach- kriegsjahren, S.328.93 BayHStA LaflüVerw 2199,17.5.1960, Balagija an Stein.94 BayHStA LaflüVerw 2199,20.6.1953, »An das Bayer. Staatsmimsterium für Unterricht und Kultus«.95 BayHstA LaflüVerw 1900, Brief vom 23.5.1959, Kurbah Bavba an Ober- länder.96 Abdurakhman Atorkhanow. Interview mit Sultan, 9.3.2005.97 Interview mit Alex Melbardis, 6.9.2005 in Pfaffing. Gacaoglus Einkünfte wurden auch in meinem Interview mit WS Klump bestätigt, dem Vizeleiter der Emigrantenarbeit Amoomübs während der zweiten Hälfte der 1950er Jahre; 1962 übernahm er die Leitung.98 Alle Einzelheiten über Kuniholm, vgl. Georgetown. Kdiey papexv Box 5, Folder 5, »Confidential: Report of Mr. B. E. Kuniholm on H» Trip to the Middle East«. Vgl. auch Telefbninterview mit seinem Sohn Bruce Kuniholm am 18.4.2006.99 AAPA ZA 10574, Band 36,20.10.1954, »Betr. Veränderungen und andere Vorgänge im American Committee fbr Liberation from BiJiht rii (AMCOMLIB)«.100 Biographische Einzelheiten stammen aus Drehers bei der CIA und beim Amcomlib sowie aus da» Dreher-Unterlagen.101 Laut Drehers eigenem Bericht in dem Newslettei der Central brtdk gence Retiree Association (CIRA), 9-15, Datum unklar. Unterlagen Dreher.102 »Espionage Denied«, New York Times, 16.8.1948 und N * e i * n c h t - erstattung.
  227. 103 Aus »Manuskript über Russland«, einem unvollendetem und ,, fentlichtem Buch, das Dreher, nach seiner Abreise aus ä f d5SRl schrieb. Unterlagen Dreher. m 104 Ein Bericht vom Wiedersehen zwischen Dreher und der Medi zinstudentin wurde in der Zeitschrift People am 31.10.1994 veröflem" licht.105 Unterlagen Dreher.106 Laut Interviews mit Chuck und Helen Oerkvitz (7.2.2006 in Gwynedd, PA), Karin West (27.3.2006 in München) und Melbardis.107 Hoover, Radio Liberty Corporate, Protokolle Vol. 1.1951-64, »Minutes of the Political and Management Committees Joint Meeting, M arch 26.1953«.108 Interview mit Sosin.109 Ebd. Beide waren bei allen Sitzungen anwesend, Dreher nicht mehr, als er nach München ging.110 Interview mit David. E. Murphy, 7.5.2006 in Punta Gorda, FL. Murphy sagte, Dreher habe für Walpole Dais, den Leiter des Münchner Opera- tionen des Büros für politische Koordination (Office of Policy Coordi- nation, OPC) gearbeitet.111 Peter Sichel, zitiert in Evan Thomas, The Very Best Men: The Early Years of the CIA, S. 24.112 Zitiert in John Ranelagh, The Agency: The Rise and Decline of the CIA, S. 135.113 Tom Braden, zitiert in Ranelagh, S. 221.114 Bezüglich Kuniholms Reise in die Türkei, nach Deutschland, die Auf- stände und Treffen mit muslimischen Führern, vgl. Kuniholm, »Con- fidential Report«.115 Interview mit Melbardis; Bericht Runiholm. Kollaboration mit den Nationalsozialisten, vgl. von zur Mühlen, S .71 u. i2of. Bezüglich seines panislamistisches Engagements vgl. Schulze, Islamischer Internationa- lismus im 20. Jahrhundert, S.232. Bei Schulze wird der Name als Samil wiedergegeben, in anderen Unterlagen als Schamyl. 116 NARA RG 263, A1-86, Box 22, »Kedia, Michael, 27.2.1954, »Subject: Ali Kahn Kantemir«. 117 Ebd. Eine weitere Schlüsselfigur, die K u n i h o l m kennenlernte, w a r Edige Kirimal, ein betagter Tatarenführer, d e r im K r i e g e n g m i t G a r i p Sultan zusammengearbeitet hatte. E i n p a a r W o c h e n v o r d e r Kapitulation Deutschlands unterzeichnete M e n d e ein D o k u m e n t des Ostministeri- ums, das Kirmal einen blumigen Titel verlieh: »Präsident des Krimta- tarischen Nationalen Zentralausschusses«, eine P o s i ^ S e
  228. Reiseerlaubnis verschaffte, um aus Berlin ins sichere München zu ge- langen. Seine Reise liege ganz im Interesse des Reichs und sei wichtig f ü r dessen Abwehr, sagte Mende, siehe BA Koblenz, T-454,15/1207, 22.4.1945- Nach dem Krieg begann Kirimal ein neues Leben als Pseudoakadexni- ker. Er schrieb ein Buch über den nationalen Kampf der Krimtataren, für das Mende die Einleitung verfasste. Der Lage des kleinen Veriags in Westfalen in der Nähe von Mendes Büro nach zu schließen, hat Mende Kirimal auch zur Veröffentlichung des Buches verholfen. Kuniholm beschrieb Kirimal als »machtgierig« und lehnte dessen Ideen, eine Zeitung zu gründen und die Münchner Emigranten nach Istanbul umzusiedeln, ab. Kirimal brachte auch die Forderung vor, dass Amcomlib die Religionsgemeinschaft seines alten Freundes Ga- caoglu mehr unterstützen solle. Kuniholm, »Confidential Report«, S.25.1 1 8 Ebd. S.27.1 1 9 Nach Fotos und einem Interview mit Melbardis; auch Mendes Be- schreibung in A A P A ZA 105762, Brief vom 10. l 1957 an Wolfrum.120 »Die Trinkgelder der roten Pilger in Mekka«, Münchner Merkur, 15.8. 1956, S.3; »Sowjetunion und Islam«, Süddeutsche Zeitung, 13.8.1956, S. 5. Der lange Dokumentarbericht stand im Merkur.1 2 1 »Meeting with the Turkestanian Pilgrims« von Vdi Zunnun, 4 Seiten, und »Report on the Pilgrimage to Mecca« von Garip Sultan, 20 Seiten, siehe Unterlagen Sultan. Auch Mendes Büro bekam einen detaillierten Bericht über die Pil- gerreise: A A P A ZA 105792,4.11.1955. Der Autor dieser 4 Seiten, Hayit, betonte die Bemühungen der sowjetischen Pilger, die wichtigst« tur- kestanische Emigrantengruppe, das Nationale Turkestanische Ein- heitskomitee (NTEK) in Verruf zu bringen. Verglichen mit den Berich- ten Sultans und Zunnits erreichte dieser Bericht Mende erst spät, was diesen zum Nachteil gereichte.1 2 2 A A P A ZA 105783, Artikel vom 2.8.1956: »Sowjefpilger U R B nach Mekka und machen Propaganda für die Sowjets«.1 2 3 Brief vom 3.10.1956, Robert F. Keüey an Garip Sultan. Unterlagen Sultan.1 2 4 Sultans Bericht, S.15.125 Ebd. S. 14126 Interviews mit Sultan.1 2 7 BayHStA LaflüVerw 1894» 8,1996. » G r u n d s i t » für die I h w m i i von nichtdeutschen Flüchtlingen«, ich danke Strtan Sfeinwg för <iea Hinweis auf dieses Schreiben.
  229. 1 2 8 Zur Biographie Oberländers, siehe Phillipp-Christian Wach, n . Theodor Oberländer (1905-1998): Ein Lehrstück Deutscher G e ^ 1 1 2 9 Memo, United States Information Agency Confidential D a t ' 17.8.1954; Datum der Freigabe: 17.10.1996; reproduziert iii sified Documents Reference System. Gale Group, 2006, Dokum Nr. CK3100109821. 130 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2.17.2.1956, »SJ: Target- Gerhard von Mende, Amt für heimatlose Ausländer«, Attachment A »Important Persons with Whom von Mende Maintains Operational Relation«.131 Vgl. Declassified Documents Reference System, Dokument Nr. CK3100109821, United States Information Agency, 17.8.1954, »Germany and the FEC«, S.11.132 Amtsgericht München VR Nr. 5469. Der Verein war im Gespräch beider CIA in NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73. Folder 2,7.1.1955. »Ref: Congen Dispatch No. 144» December 7-1954«.133 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2, 23.9-1955, »Subject: Talk with Professor von Mende«.134 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2, 23.11.1955» m Gerhard von Mende and His Buddies«. ' *Si135 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2,17.1-1955 »SJ: Target Gerhard von Mende, Amt für heimatlose Ausländer«. |;136 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2, Attachment A, »Important Persons with Whom von Mende Maintains Operational Relations«.137 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2,14.3.1956, »Subject: Gerhard v. Mende«. . .138 NARA RG 263, RC 2002/A/11/6, Box 73» Folder 2,11.1.1957» »Investigate Aid - Possible RIS Exploitation of ex-Agents of the German Intelli- gence Services«.139 Cranes Erzähler, Narzikul, nennt Namangani »Nuridin [Namangani] Quari«, Crane, S .83. In den meisten deutschen Nachkriegsunterlagen steht »Nurredin Namangani«, der Name, den ich auch in diesem Buch verwende. In manchen Dokumenten steht auch ein mitderer Name »Nakibhodscha«. Dies ist zu Teil ein Ehrentitel.Hodschaoder hodja ist Türkisch und bedeutet »eine gebildete Person« und »Nakib« könnte entweder ein Name sein oder sich auf eine sunnitische Sekte in der Türkei beziehen, die Nakshbendi. Dieser Namen wird zum Beispiel auch in BayHStA UflüVerw 1900,8.5.1957, Nentwig an Wolfhim, ver- wendet: »Berufung eines religiösen Oberhauptes für die mohamme- danischen Flüchtlinge«. Die Namensabweichungen 324
  230. durch, dass viele Usbeken mit ihren Nachnamen fleubd umgingen und diesen manchmal durch den Namen ihres Heimatortes ersetztes - in diesem Fall die Stadt Namangan in Usbekistan Es konnte auch sein, dass Namangani nach dem Krieg seine Identität verschleiern wölke und Quari fallenließ.140 Brief vom 1 .8 .1956, Kayum an Mende, Unterlagen Mende.141 Details über Namanganis berufliche Laufbahn aus BayHStA Laßä- Verw 1900, Brief vom 5.11.1958, Namangani an Burmeister. Die einzi- gen Unklarheiten in Namanganis Leben betreffen seinen AiifcnlkA m der Türkei. In seinem Lebenslauf steht, dass er von 1947 bis 1950 in der Türkei war, um dort zu studieren. In BayHStA LaflüVerw 1 9 0 0 , 1 7 . 4 . 1957, Wolfrum an Nentwig, steht, dass Namangani 1954 in die Türkei nach Adana, ging und auf Mendes Einladung hin 1956 zurückkam. Es könnte sich also um zwei Aufenthalte handeln - dies ist aber Spekula- tion. Namangani zog sich im Alter nach Adana zurück, bekam seine Rente erst von West-, dann vom wiedervereinigten Deutschland und starb 2002; Interview mit Hayit.142 BayHStA LaflüVerw 1900,17.4.1957, Wolfrum an Nentwig.143 BayHStA LaflüVerw 2027,14.7.1955, »Beihilfe für die Religiöse Gemein- schaft >Islam<«.144 AAPA ZA 105762,10.1.1956, Mende an Lüder, »Unterstützung der Mo- hammedanischen Religiösen Gesellschaft »Islam«.145 Interview mit Erling von Mende. Auch aus dem Brief W if an Nentwig geht hervor, dass sie sich im Krieg gekannt haben.146 Hayit, der mit einer Christin verheiratet war, erinnert skh» dass Na- mangani ihn wegen eines Weihnachtsbaums kritisierte. Anekdote von Narzikul; siehe auch Crane, S.83.147 Brief vom 1.8.1956 von Veli Kayum an Mende.148 Vgl. Wachs.149 BStU, MfS HA II/5B, Reg. Nr. 2293/60.150 AAPA ZA 105762, »Inhalt der Sendung Radio Taschkent wom 30.7. t f f k , 19 Uhr.«1 5 1 AAPA ZA 105762, Brief vom 28.12.1956: »Sehr geehrter Herr Bundes- minister«.1 5 2 AAPA ZA 105762, Brief vom 10.1.1957, Mende an \ N b K m f t p i Gacaoglu und Sultan opponierend.1 5 3 BayHStA LaflüVerw 1900, 17.4.1957, * Einführung des H m p o m m k Namangani als Oberhaupt der motummcAai > : k i Gemeinde hei- matloser Ausländer in der Bundesrepublik.*154 BayHStA LaflüVerw 1900, Brief wm 1 7 . 4 9 ? , W u l h n «a M H M ^ ohne Betreff.
  231. Anmerkungen
  232. 156 BayHStA LaßüVerw i oo, 9.3.1958, »Einladung« und »Protokoll. 9
  233. 157 Amtsgericht München Registerakten, R 5991,7.5. g «Protokoll« 158 BayHStA Laßüerw 1900, Brief vom 3.4.1958, Gacaoglu an Ober- l95 f
  234. länder. \l59 BayHStA LaßüVerw 1900,27.11.1957, »Betreuung der mohammedani- schen Flüchtlingen. 160 BayHStA MK 49638,18.2.1959. 161 BayHStA LaßüVerw 1900,22.12.1958t »Protokoll Nr. 5«. 162 Ramadan wurde am 13.4.1926 geboren, war bei der Begegnung also 29 Jahre alt. 163 Interview mit Gerhard Kegel, 25.10.2004 in Köln. Die Begegnung fand am oder kurz vor dem 6. März 1956 statt, als Kegel einem Assistenten oder Universitätsangestellten einen Brief darüber schrieb. Unterlagen Kegel. '^¡Mfl 164 Zur Geschichte der Musihnbruderschaft, vgl. Richard P. Mitchell, The Society of the Muslim Brothers; Brynjar Lia, The Society of the Mus- lim Brothers in Egypt: The Rise of an Islamic Mass Movement, 192&- 1942; Gilles Kepel: Der Prophet und der Pharao. Das Beispiel Ägypten: Die Entwicklung des muslimischen Extremismus. 165 Lia, S.66f. 166 Interview mit Fand Abdel Khalek, 13.9.2004 in Kairo. 167 Die organisatorischen Methoden der Bruderschaft stammen aus Mitchell, S. 14-32. 168 Lia, S. 66 f. 169 NAWO 208/502,23.10.1939, »Note on Wilhelm Stellborgen«, S. 2. Zitiert in Lia. 170 Al-Bannas Gedanken über Politik und Religion, siehe Lia, S.199» - 202
  235. 171 Ebd. S.244. 172 Zitat aus dem Koran 21:98. 173 Andrew Bostom (Hrsg.), The Legacy of Islamic Antisemitism: From Sacred Texts to Solemn History, S.37. Karen Armstrong nimmt in ihrem Buch, Eine kleine Geschichte des Islam, eine andere Position ein und behauptet, dass Antisemitismus unter Muslimen bis zum Nationalis- mus nicht bekannt gewesen sei, gibt aber keine Belege dafür an. 174 Siehe Matthias Ktintzel, Djihad und Judenhaß: Über den neuen anti- jüdischen Krieg, S. 66 f. 175 Siehe Jeffrey Herf, Nazi Propaganda for the Middle East.176 Ktintzel, S. 26,50.177 Vgl. Klaus-Michael Mallmann und Martin Cüppers, Halbmond und
  236. m.*
  237. Hakenkreuz: Das »Dritte Reich*, die Araber und Palästina, l « , mU Küntzel, S-39-178 Biographische Einzelheiten aus Mattar und Zari Blprir^ Grand Mufti: Amin al-Husseini. Über Husseinis Antuemmamu» vgl Gessi- cke, S. 149-59. Dieser zeigt sich auch in seinen gesammelten I d a · Höpp, Mufti Papiere, siehe u.a. seine R i H k m w p n c h e w t i i i e .179 Zum Beispiel lässt Philip Mattar ( T V Mufti af Jerusalem) bewusst <& meisten Einzelheiten über die Kontakte des Muftis m den National- sozialisten weg. Am besten behandelt wird dieses Thema von Qw Gensidee, Der Mufti von Jerusalem, Amin d-ll 11 nriw wad die Nasumal- Sozialisten. Seine IT iupts< hlussfolgerungen finden sich auch m Mali- mann und Cüppers. VgL auch Küntzel, besonders dessen Epüog.180 VgL Schreiben Deutsche Gesandtschaft an Auswärtiges Amt, zitiert im Gensicke, S.29 f.181 Gensicke, S.io8fMallmann und Cüppers, S.117.182 AAPA ZA 105783,18.2.1960, »Verbindungen Amin Lahar aus K mm nach Bundesrepublik«. 183 Interview mit Khalek. 184 Aus dem Nachruf für Ramadan auf der Website des Islamischen Zen- trums Genf, http://www.cige.otg/dge/historique html (letzter 7agriäf 2. n. 2010) sowie laut Erzählung gegenüber Dawud Salahuddin. Teksb- ninterview mit Salahuddin am 28.2.2006. 185 Interview mit Salahuddin186 Über seine Rolle in der Schlacht um Jerusalem vgL die Website de» Islamischen Zentrums Genf Über seine G r t a d m g einer Z d k der Muslimbrüder in Jordanien, den jonlanisdien Pass: »Hisöxy of tbe Jordanian Muslim Brotherhood, Put One«, http:/ 'wwwaawsaLcaa* english/news.asp?section=3&id=3204 (letzter Zagriff X. a m o L187 Biographischer Abriss äehe NARA RG 59, Dedmal Fites, 19$0 n s » 51180/7-2753, Botschaft der Vereinigten Staaten, Ägyptische Depesdx von Jefferson Caffeiy an das \JS-Au£etmmämenmmk, (CdtfiHi am Islamic Culture and Saeed Ramadhan«, 27.7.19931 ?)-188 Interview mit Gamal al-Banna, 13.9.2004 in Kairo.189 Reinhaid Schübe, Islamischer I XX faMmmden, S.mff., 120. In seiner offiziellen Korne spondem ( ä e k Ltoeriqpea Kegd; x. B. den Lebenslauf Ramadaiw) u n w r f n I Ü M M W · mar al-alam al-istanä, die Konferenz von Karatschi in Wr tfpk. ka der er als Sekretär fungierte, Ar al mmimmmr ed-eslmam ai*amm B4- Quäs, den Islamischen Generalkongress n» lern--ki <nw WV « " » für den Kongress von 199* in D e r n e * « * rpjL Schsdae» kmemaeamatm* mus> S.120) den Begriff »World Muslim U x ^ m » ,himmn %rt «Mfe-
  238. Anrntrhu^wi
  239. kongress). Zur besseren Unterscheidung habe ich bei Letzterem 1 salem« hinten angefügt. Beide sollten wiederum nicht mit der 1 , ? ' saudi-arabischen Islamischen Weltliga, die rabitatal-alamalislamu am 18 .5 .1962 in Mekka gegründet wurde und bei der Ramadan eben" falls mitarbeitete, verwechselt werden. Siehe Schulze, Internationali, mus, S .192,199 f. 190 NARA RG 263, ZZ-18, Box 96, Amin El-Husseini, Vol. 1, u.3.i946, »Views of the Jerusalem Mufti«. 191 DDEL Central Files, Official File, Box 737, File 144-B-4, »Islamic & Moslem Religion«, 24.8.1953, »Memo an C. D. Jackson, from: A bott Washburn«.192 DDEL Central Files, Official File, Box 737» Füe 144-B-4» »Islamic & Moslem Religion«, 8.9.1953, »Subject: Islamic leaders«.193 DDEL, President's Appointments, 23.9.1953» Vol. July-December, Eisenhower, Dwight D.: Records as President, Daily Appointments, 1953-1961. Ich danke David Haight von der Eisenhower Presidential Library fur den Hinweis auf dieses Dokument.194 NARA RG 59, Decimal Files, 1950-1954.511-80/4-3053» 30.4-1953» »Col- loquium on Islamic Culture« und Anhang. Ich danke den National Security Archives fur den Hinweis auf dieses Dokument.195 NARA RG 59, Decimal Fües, 1950-1954.511.80/2-253, Princeton Univer- sity, Brief vom 2.2.1953, Bayard Dodge an Richard H. Sanger [Collo- quium on Islamic Culture]196 NARA RG 59, Decimal Files, 1950-1954.511.80/5-853» »Colloquium on Islam Culture«, Brief vom 8.5.1953, Helen M. Anderson an Richard H. Sanger. 197 NARA RG 59, Records of the Department of State, Decimal Files, 511.80/7-2753, United States Embassy, Egypt Dispatch from Jeffer- son Caffery to the Department of State, »Colloquium on Islamic Cul- ture and Saeed Ramadhan«, 27.7.1953. 198 Ich danke Robert Dreyfuss, der mir großzügigerweise eine Kopie des offiziellen Tagungsprogramms mit Fotos zur Verfügung gestellt hat. 1 9 9 C I A RDP83-00423R001300710001, » C o m m e n t s o n the Islamic Collo- quium«. 200 N A R A RG 59, Records of the Department of State, Decimal Files, 880.413/2-856,8 February 1956, »Press Conference in Rabat of Said Ra- madan of Islamic Congress in Jerusalem« sowie das M e m o von Gerald Little in der Anlage. 2 0 1 Pressebericht im Lincoln Star, 28.9.1956, S.3. Der Bericht nennt die Gruppe »Jerusalem Moslem Conference«. 202 Mitchell, S.i4if., 153.
  240. 328
  241. 203 Brief vom 14.8.1956, Unterlagen KegeL204 Laut deutscher Dienststelle wurde Kegel am 26.6.1912 geboren und starb im Februar 2006. Für eine Zusammenfassung seiner beachtlichen juristischen Karriere Vgl. www.uni-koeln.de/jur-fak/instipr^dtung/ Nachruf_Krueger.doc (letzter Zugriff 2. IL 2010).205 13.11.1956, Unterlagen Kegel.206 21 .6 .1956, Unterlagen KegeL207 28.8.1958, Unterlagen KegeL208 Interview mit Fouad Allam, 15.9.2004, Kario. AHam war früher Leiter des ägyptischen Inlandsgeheimdienstes.209 BAR Ramadan, 3.3 .1 966, Verhör Ramadans, »Abhörprotokoll«.210 2 .1 .1959, Unterlagen Kegel.2 1 1 Interview mit Kegel.2 1 2 Interview mit Faisal I. Yazdani, 13.12.2005 in München.2 1 3 BayHStA LaflüVerw 1900, Protokoll Nr. 5 »Sitzung des >Dini klare« am 22.12.1958« und in der Anlage die Einladungsflyer., Außerdem Inter- views mit Yazdani am 28 .1. und am 13.12.2005 in München.2 1 4 Telefoninterview mit Himmat am 1 .6 .2005. Hinxmat erwähnte nicht, ob er Ramadan eingeladen hatte oder nicht2 1 5 Interview mit Mogaddedi.216 Interview mit Muhammad Abdul Karim Grimm, 21.10.2.004 in Ham- burg.2 1 7 AAPA ZA 105731, 23.3.1959, »Aktenvermerk, Betr.: Said Mohammed Ramadan, Genf«.2 1 8 Brief vom 6.8.1957, »Dear Folks«, Unterlagen Dreher Ich danke Drehers Geschwistern Helen und Chuck Oerkwitz fur den Zugang m seinen persönlichen Unterlagen.219 Interview mit Karin West. 220 Brief vom 19. 5. 1953, Dreher an Helen und Chuck Oerkvitz, Unterlagen Dreher. 221 Siehe seine Abschiedsrede in Kapitel 12. 222 Interview mit Klump. 223 Brief vom 31 .7.1958. »White House Letter from Dwight D. Eisenhower to Edward L. R. Elson«, Dokument 133 im Online-Archiv »Documers tation on Early Cold Wur U. S. Propaganda Activities in the East«, veröffentlicht vom National Security Archrwe der George Wa- shington University, Washington DC: http^/wwrw.gwu.edW ~ issarchhV NSAEBB/NSAEBB7«/docs.htm (letzter Zugriff 2.luaoio). 224 7. September 1957, Goodpaster »Mc row andum of Conference wäfe the President« aus dem Declassified Documents Reference S e n k t 225 DDEL OCB Central Files Series Box 2, File Unutrr »957. j
  242. Anmerkungen
  243. ruary I 9 5 7 , »Informal Memorandum of Meeting AH U 8 Ad H Group on Islam«. ' °c |Qrkjng 226 Dies bezog sich direkt auf NSC 5428, »U.S. Objectives and Pol- · Respect to the Near East«. ^ Pohci«with 227 DDEL OCB Secretariat Series, Box 4, File »Islamic Organization* 1957 »Inventory of U.S. Government and Private Organization^ Regarding Islamic Organizations as an Aspect of Overseas Operation«« 228 Interview mit Klump. 229 Brief vom 7.11.1961, Dreher an Howland H. Sargeant, den Präsidenten von Amcomlib, Unterlagen Dreher. In diesem Brief berichtet Dreher über die in München verwendeten Taktiken. 230 Interview mit Murphy.231 Vgl. z.B. Burds.232 Interview mit Klump.233 Vgl. z.B. Win; die Zeitschrift der Antivietnamkriegsbewegung berich- tete über die Operation Ohio, eine Geheimaktion zur Unterstützung von Emigrantengruppen, die in DP-Lagern Opponenten umgebracht hatten. Laut dieser Zeitschrift waren sich Dreher und andere Amcom- lib-Angestellte bewusst, dass sie Leute finanzierten, die nach dem Krieg an Morden beteiligt waren. Diese Behauptungen sind schwer zu bewei- sen, klingen auf der Basis später freigegebener Informationen (vgl. z.B. Loftus, The Belarus Secret) aber recht plausibel.234NARA RG 59, Decimal File 670.901/1-2158. 21.1.1958, »AmEmbassy, Cairo to Department of State. Subject: Talks with Members of Dipo- matic Corps Regardings Afro-Asian People's Solidarity Conference«.235 Vgl. z.B. Telegramme wie NARA RG 59, Decimal File 670.901/10^ 4.10.1957, »State Department Circular on how to prepare for the con- ference«.236 NARA RG 59, Decimal File 670.901/5-2059, 23.5-1959- »Subject: Document on Soviet Colonialism Addressed to AA Solidarity Coun- cil«. Über die Rolle Nasars, siehe Unterlagen Kelley, Box 5, Folder 5, 1.1a. 1959, »Political Affairs Discussion with Kelley«.237 Über die Konferenz, siehe NARA RG 59, Decimal File 670.901/1-2558, 25 J a n u a r y 1958, »Soviet and Egyptian Statements at Asian-African Solidarity Conference«. 238 Interview mit Allworth. 239 Dies behauptete ein BND-Angestellter in einem Brief an Mende, 1 9 . 5 . 1 9 6 1 , Maurer an Mende: »Sehr verehrter Herr Professorl« 240 BAR Ramadan, 29.6.1967, »Note pour Monsieur Geizer«. 241 Kelley papers, Box 5, Folder 5. »Confidential. Report of Mr. B. E. Kuni- holm on His Trip to the Middle East«, S. 27 t
  244. 330 4 H la/aMi>
  245. 242 AAPA Z A 105731, 3.2.1959, »Aktennotiz betr. Besuch von tkmd mi Magoma«.243 In Wirklichkeit war Ramadan damals eine Schlüsselfigur da Isbmis- mus. Beispielsweise bekam er Besuch von König Hussein von Jorda- nien. BAR Ramadan, Indexnr. C.11.88, 24.11.1958, »Erw. MI Bewa- chungsbericht König Husseins von Jordanien. Dieser hat am 20,11.59 nachmittags R. besucht«.244 AAPA ZA 105731,3.2.1959, »Aktennotiz betr. Besuch von Sbaaafl and Magoma«.245 AAPA ZA 105731, 29.6.1959, »Auszug aus einem Schreiben von Dt Hayit vom 24.6.59«.246 AAPA ZA 105707,16.4.1959, »Verwendung der turkestanischen Exä- gruppen für politische Aufklärungsarbeit*.247 AAPA ZA 105731, 22.9.1959, »Reisebericht von Haupt-Imam Namas- gani«. Die Männer kehrten im Juli zurück nach Deutschland und am 26.8. erhielt Namangani 1000 D M .248 Einzelheiten dazu vgl. Schulze, Internationalismus, S. 149 151.249 Hoover, Radio Liberty Collection, Box 214, Brief vom 5.6.3.1960, Ramadan an Kantemir.250 Brief vom 10.4.1959, Ramadan an Kegel, Unterlagen Kegel2 5 1 BayHStA LaflüVerw 1900, 30.4.1959, »Betreff Errichtung einer Mo- schee in München«.2 5 2 BayHStA LaflüVerw 1900, Brief vom 27.4.1959, Gacaogiu an S t a k2 5 3 Amtsgericht München, Registerakten, VR 6256, 29.3.1960, »Betreff: Moscheebau-Kommission e.V.«.2 5 4 BayHStA LaflüVerw 1900, 13.6.1960, »Betreff Bau einer Mosdhee in München«.2 5 5 AAPA ZA 105783, 14.4.1960, »Bemerkungen zu den Tätigkeiten des Geistlichenamts«.256 AAPA ZA 105783, 2.11.1960, »Betr. Abteilung für die Propaganda 4m Islam in der SU beim ZK der KP Indes«.2 5 7 Brief vom 27.5.1961, Mende an Ungermann. »Betr.: Kartothek Dt Said RAMADAN«, Unterlagen Mende. 258 Ebd. 259 Diese Vermutung beruht auf Mendes zustimmender B a a o t e q g , dass die Akten nicht wertvoll seien, aber sie wird von « U k i u Rooes pondenz nicht gestützt. Es ist daher schon möglich, dass der Einbruch tatsächlich stattfand, die Einzelheiten jedoch a m U M h k t f n d M oder schriftliche Notizen entweder vernkhttt wunkn oder w i a w b gingen.260 Aktennotiz vom 8. % 196», »Betr.: Said RAMADAN«, Utfetisfscß Meede.
  246. Anmerkungen
  247. 261 Brief vom 19.5.1961, Maurer an Mende, »Sehr verehrter He err Pro fessor!«, Unterlagen Mende. * 262 Mauer an Mende, 19.5.1961: »Sehr verehrter Herr Professor!«. 2 6 3 A A P A ZA 105784, Brief vom 5.6.1961, an Mende: »Sehr geehrt Professor!«, Unterlagen Mende.264 Jami'at al Islam sollte nicht mit der bekannten politischen Partei Pa- kistans, Jamaat-e-Islamiya, verwechselt werden.265 BayHStA LanflüVerw 2199,9.1.1960, »Betreff: Aufnahme der Tätigkeit einer JAI-Zweigstelle in Deutschland«.266 BayHStA LaflüVerw 1900, 20.2.1960. »Betr.: Bau einer Moschee in München«.267 Ebd. Anhang »Jami'at al Islam, Geschichte - Richtlinien - Programm«, Wien 1959.268 Vgl. z.B. Susan L. Carruthers, »Between Camps: Eastern Bloc >Es- capees< and Cold War Borderlands«, American Quarterly, S.934269 Interview mit Touhami Louahala, 30.7.2006 in Mont&imar, Frank- reich.270 Jami'at al Islam Bulletin, Nr. 2.1960, S.2.2 7 1 Zu Kamais Besuch im Lager vgl. BayHStA LaflüVerw 2199, Brief vom 17.5.1960, Balagija an Stain, und Fotos in der Anlage.272 Dass der Verband Kamais Gruppe nicht guthieß, wird in einem Brief an das bayerische Amt ausdrücklich bestätigt. Siehe BayHStA Laflü- Verw, Brief vom 5.1.1962, »Strictly Confidential: Mr. Ella V. Laursen«.273 BayHStA LaflüVerw 2199, Artikel im Münchner Merkur, 24.1.1941» Seitenzahl unklar.274 BayHStA LaflüVerw 2199, Münchner Merkur, 6.6.1961.275 BayHStA LaflüVerw 2199, 27.2.1960, Rundbrief an die Mitglieder »Lieber Bruder im Islam«.276 Münchner Merkur, 24 June i960, S.14, »Spenden aus Mekka für München«.277 BayHSt LaflüVerw 1900, »Synagoge neben Moschee«, Münchner Mer- kur, 6.6.1961.278 Kamais Bücher sind über den Print-on-Demand-Verlag toExcel erhält- lich. Das Copyright wurde 2000 verlängert, der Versand geht über Ka- mais Sohn, Turan, ein klassischer Gitarrist, der seiner Schwester Tura zufolge das Vermächtnis seines Vaters bewahren wollte. Interview mit Tura Kamal-Haller am 16.6.2006 in München.279 FBI Ahmad Kamal FOIA, 8.5.1956, »Ahmad Kamal, also known M Cimarron Hathaway, Ahmad Kamal Hathaway, Ahmed Kamal«,280 Ebd. S.6
  248. 281 Ebd. S.i282 Der BND glaubte, dass dies stimmte. AAPA ZA »0579z, 25.7.1955, »Betr.: Lage in Indonesien«.283 »A Picaresque Tale of Adventure«, 31.3.1940. Die Ttme* brachte aucfa Rezensionen von Pull Pathom Five und One-Dog Man.284 Los Angeles Times, 11. iL 1945, »Prison >Koran« Tricked Japs«, S.7.285 Laut einer kleinen Notiz in Jami'at al Islam, Bulletin Na 2.1960. Im Besitz des Autors.286 The Saturday Evening Post, 26.9.1953, S.19.287 Siehe S.XIII-XV der toExcel-Print-on-Demand-Ausgabe.288 FBI Kamal FOIA, 4-5-1956, Re: New York Air-Td to Los Aafetes. 4/30/56«, S. 2.289 Ebd.290 AAPA ZA 105792,25.7.1955, »Betr.: Lage in Indonesien«.291 Kamais Sohn ist ein versierter Gitarrist Siehe http^/www rimmcü- guitar.nl/ShowPost.aspxTPostIDs9649 (letzter Zugriff 2.11.2010}. Seine Aufnahmen sind unter Musikfans sehr beliebt292 Interview mit Louahala. In den Veröffentlichungen von Jami'at wird Louahalas Name als Tujami Ibn Ahmad El Wahlawicdeigtfrbro Siebe Jami'at al Islam, Nr. 2, i960, S.5.293 Ebd. Über Dubois' Selbstmord wurde in der Schweizer Presse and auch im Ausland groß berichtet 294 Serge Bromberger, Les rebelles algtriens-, S.222. 295 Nevill Barbour, Rezension von Les rebeües algeriats, l i m -- i w l affairs (Royal Institute of International Affairs 1944-), S.uj. 296 Betreffend Price' Verbindungen zu Amcomlib, siebe Hoower 1FE/KL* Corp. Records, Box 350, Földer 5,1.9.1971, »Memorandum of C w m i sation (by phone) with James Price, Iibrary of CoogK»«. 297 NARA RG 59, Decimal File 862A.411/10-1760,17.10.1960, T I p i m m aus Mttnchen, »No. 156, October 17«. 298 Interview mit Louahala. 299 NARA RG 59. Decimal File 885.46/8-1161, u. 8.196t »Subiect: U m n from Jami'at al Islam (JAI)«. 300 Briefe vom 30.3., 1 7 . 4 und 19.4.1961, Unterlagen Mendt 301 Betr. Balagijas Kriegsdienst siehe W A S t Schriftwtfteeb«. 302 NARA RG 59, Decimal File 862A411/4-242,*4-4-»9*V»Safciect: al Islam audit«. 303 BayHStA LaflüVcrw 2199,7. u. 1961, »Betr. Pttwfcinng von nw» h e n k - ten des Jami'at al Islam«. 304 BayHStAUflüVerw3199,4.12.196t»Beöeffi T i n w w i o i r t t*m*4m mohammendanuchen Hilfsorganisation Jami'at «I Uianu.
  249. 305 Briefe, die die Zusammenkünfte mit Balagija und Sahkul zum im,, haben, vom 27.12.1961 und 2.1.1962, Unterlagen Mende. 306 BayHStA LaßüVerw 2199,1.3.1962, »Jami'at al Islam beendet Flacht lingsprogramme in Europa«. 307 BayHStA LaßüVerw 2199, Kopie des Briefes vom 6.12.1961, »Strictly Conßdential: Attn Mrs. Charlotte B. Owen, Executive Director«. 308 BayHStA LaßüVerw 2199,7-3.1962: »Sehr geehrter Herr Dr. Burmeis- ter«. Der Verband wurde später von der Agency for International Deve- lopment übernommen. Deren Archive sind unvollständig und enthal- ten keine Unterlagen über diesen Austausch. 309 Telefoninterview mit U Kyaw Win, 31.7.2007. U Kayw Win, Veteran der Opposition Burmas, war bei Kamais Ange- bot an U Nu 1969 zugegen. Kamal reiste später kreuz und quer durch Burma und berichtete U Kyaw Win von seinem Kontakt zu burme- sischen Oppositionsführern. 310 BayHStA LaßüVerw 1900, 4.10.1961, »Betreff: Bau einer Moschee in München«. 311 Mendes Beschreibung findet sich in AAPA ZA 105706,7.7-1961, »Betr.: Alichan Kantemir - Nordkaukasus Komitee«. 312 Brief vom 16.7.1960, Unterlagen Kegel. 313 Einzelheiten über Ramadans Reisen im Brief vom 18.8.1960, Unter- lagen Kegel. 314 WAst. 315 Betreffend Ramadans Aktivitäten während des Hadsch und dem Fund- raising bei den Saudis, Kassajeps Befürchtungen und das Zitat »Unsere Aufgabe ist es, eine Moschee zu bauen«, vgl- BayHStA LaflüVerw 1900, 21.8.1960,»Protokoll Nr. 5«. 316 BayHStA LaßüVerw 1900, 6.2.1961, »Betreff: Moscheebau in Mün- chen«. 317 BayHStA LaßüVerw 1900, Brief vom 17.2.1961, Kassajep an Bur- meister.318 AAPA ZA 105783,27.3.1961, »Aktenvermerk Betr.: Dr. Hayit/BND«. Ob Hayit wirklich ein BND-Informant war, ist nicht ganz klar. In seinem Brief an den BND stritt Mende weder diese Behauptung noch die Tat- sachen ab. Er schien nur ärgerlich, dass Kayum davon wusste. Obwohl diese Geschichte zu den früheren Bemühungen des französischen Ge- heimdienstes um die Rekrutierung Hayits (vgl. Kapitel 5), passen würde, bleibt sie Anekdote. Auf jeden Fall hielt sich Hayit für einen Wissenschaftler und produzierte eine beträchtliche Zahl von Fachpu-blikationen. Ich habe Hayit gefragt, ob Mendes Büro mit dem Geheim-dienst verbunden war, und er antwortete: »Meines Wissens nicht.« Zu
  250. diesem Zeitpunkt lagen mir Mendes Briefe noch nicht vor, weshalb ich Hayit nicht direkt nach Kayum fragen konnte. Hayit ist inzwischen verstorben.319 Brief vom 23.2.1961, »Lieber Rolf«, Unterlagen Mende.320 AAPA ZA 105783,7.7.1961, »Betr.: Veli Kayum-Chan«.321 AAPA ZA 105783,12.9.1960, »Arabisch -kommunistischer Ring im Aus- land«.322 BayHStA LaflüVerw 1900, Brief vom 27.7.1961, Ramadan an Stain.323 Ebd.324 BayHStA LaflüVerw 1900,30. u. 1961, »Betr.: Information über den Mo- scheebau in München«.325 Dies geschah spätestens 1965. Schweizer Unterlagen enthalten einen Brief von der jordanischen Botschaft, in dem steht, dass Raroadans Pass ungültig war. Schweizer Ramadan-Akte, 1. 10.1965, »Notiz Said Ra- madan«.326 Handgeschriebene Notiz in: BayHStA LaflüVerw 1900, 30.1x1961. »Betr.: Information über den Moscheebau in München«. Die Bestäti- gung der Wahl in: BayHStA LaflüVerw 1900,11 .1 .1962, »Betreff: Bau einer Moschee in München«.327 AAPA ZA 105784, 3.4. 1962, »Betr.: Islamischer Rat Deutschlands«. Teil- weise auch beschrieben in Al-Islam, Nr. 5.1962, »Gelebter Islam - Bru- derschaft und Einigkeit«, S.1, und »Rat Islamischer Gemeindet und Gemeinschaften«, S.7.328 Über Schmiedes Teilnahme an der Reise nach Mekka, ebd., Schmiede ist noch am Leben, wollte aber kein Interview geben. Für eine verlass liehe allgemeine Beschreibung der Konferenz, einschließlich Teilneh- merliste und Analyse der Koalitionen, vgl. Schulze, Internationalismus, S. 181-212.329 AAPA ZA 105706, 6.7 .1962, »Islamische Weltkongresse«.330 Brief vom 29.5.1962, Mende an Uogermann, Unterlagen Mende.331 BAR Ramadan, 26.10.1962, »Attentatsplan gegen Dr. Said Rama- dan«.332 BAR Ramadan, 15. 8. 1962, Befragung von Gailan Ramie.333 Interview mit Sultan am 28.3.2006.334 »Modern Forms of Colonialism«, Unterlagen Sultan. Der Vortrag steht auch auf der Veranstaltungsliste des International Home für Min 1961.335 Undatiertes Schreiben. »"Ex Mr. I Patch. Fmm: G. Sultan. Subtcct Re- port on »The Modern Forms of Colianialini» International Himc. Philadelphia«.336 Kopie des Vortrags den Unterlagen Sultan.
  251. 337 Formell hätte Sultan dies nicht tun dürfen. Nach einem Vertra zwi sehen Amcomlib und dem National Committee for a Free Euro sollte sich Amcomlib auf die muslimischen Gebiete beschränken-au« irgendeinem Grund aber behauptete Sultan, für die andere Gruppe zu arbeiten. 2.10.1961, »Memorandum to Director, Special Projects Divi- sion, From: Garip Sultan. Subject: Talk with Mr. Pavlowich of the Free Europe Committee«, Unterlagen Sultan.338 Brief vom 5.4.1962, Sultan an Ahmad: »My dear Dr. Ahmad«, Unterla- gen Sultan.339 Siehe Brief vom 22.3.1962, Ahmad an Sultan: »My dear Garip«, Unter- lagen Sultan.340 Brief vom 18.4.1961, Ahmad an Sultan, »My dear Garip Sultan«, Unterlagen Sultan.341 Interviews mit Sultan.342 Offizielle Liste der Delegierten, Unterlagen Sultan.343 Siehe AAPA ZA 105735, H-12.1961, »Betr.: Moscheebau-Kommission in München«.344 BayHStA LaflüVerw 1900, 22.3.1962, »Betreff: Bau einer Moschee in München, Zu Ihrem Schreiben vom 11.3.1962«.345 BayHStA LaflüVerw 1900,10.9.1963, »Betreff: Religiöse Betreuung der mohammedanischen Flüchtlinge«. 346 BayHStA LaflüVerw 1900,19.3.1962, Namanganis Begleitschreiben an Burmeister: »Sehr geehrter Herr Regierungsdirektor«, inklusive Anlage der siebenseitigen »Erklärung«. Namanganis Brief ist in perfektem Amtsdeutsch geschrieben und stammt wahrscheinlich aus der Feder von Hassan Kassajeps Frau, Margaret Kassajep. Sie verfasste viele Schreiben aus der Korrespondenz der Männer, konnte sich aber nicht erinnern, ob dies auch auf dieses Schreiben zutraf. Interview mit Mar- garet Kassajep, 17.8.2004 in München. 3 4 7 BayHStA Laflü V e r w 1 9 0 0 , 1 9 . 3 . 1 9 6 2 . 3 4 8 Z u m Beispiel im Interview m i t Mogaddedi. D a n a c h habe m a n Na- mangani zunächst nicht wegen seiner islamischen Ausbildung respek- tiert, sondern weil er zu Mende gehörte u n d weil die Studenten wuss- ten, dass dieser sehr einflussreich war. 349 BayHStA LaflüVerw 1900, Brief v o m 1 4 . 6 . 1 9 6 3 , Gacaoglu an Hergl: »Sehr geehrter Herr Regierungsdirektor!« 3 5 0 Interview mit Karin West, die die Ansprachen u n d Reden der Party mitgeschnitten hatte. Von dieser A u f n a h m e stammen die Zitate Ich danke Denis Johnson für seine Hilfe bei der Transkription des Gedichts. 3 5 1 Interview mit Klump.
  252. 336 Anhang
  253. 3 5 2 N A R A RG 59, Decimal Pik 885-413/1-1762, Begleitshreiben vom 17.1.1962, Schlesinger an Talbot, einschließlich eines zweiseitigen Briefe vom 24.11.1961, Ramadan an Schlesinger, sowie das Original und die Übersetzung von Ramadans Artikel «Choice for the Midtflr Easfc Communism or Islam?«, undatiert, aus La Tribüne de Geneve.3 5 3 Ich bin Professor Richard H . Shultz Jr. von der Retcher Sdhool an der Tufts University zu Dank verpflichtet für eine Kopie seines Inter- views mit Dreher. Shultz verfasste eine auf Interviews und Zugang zu CIA-Akten basierende Analyse des M A C V S O G . Dreher sagt in dem Interview, dass er und sein US-Team kaum eine Ahnung haften, was die Südvietnamesen sendeten und welchen Wert diese Sendungen hatten.354 Aus dem Lebenslauf Drehers, Unterlagen Dreher.3 5 5 Brief vom 6.9.1962, Mende an Sultan: »Lieber Herr Sultan«, Unter- lagen Sultan.356 Interview mit Richard Pipes, 25.10.2006 in Cambridge, M A .3 5 7 Zu den Änderungen beim Moscheebauprojekt vgL Amtsgericht Mün- chen, Registerakten (Sonderband) VR 6256, Idamische Gemeinschaft in Deutschland e.V., Mitgliederliste »Ergänzung Nr. 1 zum Ptmufcul der Generalversammlung v.3.2.1963«. Zur Namensänderung ygL »Er- gänzung Nr. 2 zum Protokoll der Generalversammlung v. 3.2.1963«.358 Bezüglich Mendes Versuch, Beweise für seine Freundschaft zu Ali Kan- temir zu beseitigen, Vgl. AAPA ZA 105706,24.7.1963, »Bett: Nachlass von Herrn Alichan Kantemir«.359 Brief vom 23.10.1963: »Sehr verehrter Herr Professor!«, Unterlagen Mende.360 Die Islamische Studentengemeinde in Köln erhielt 6000 DM. Voa Mende hatte weitere 4000 DM eingeplant, aber bevor er die Zahfang veranlassen konnte, starb er. Seine Nachfolger empfahlen, die Z M M | nicht zu leisten. AAPA ZA 105708,24.12.1963, »Betr.: Übersicht der war- handenen Mittel des Forschungsdienstes Osteuropa361 BStU, MfS HA II/5B, Reg. Nr. 2293/60,16. L1962.362 AAPA ZA 105730, Brief vom ta. 12.1963, Mende an Hayic »Lieber Baymirza!«.363 Interview mit Erling von Mende.364 AAPA ZA 105706,13.1.1964, »Betr.: Beerdigungskosten für Herrn Pro- fessor von Mende«.365 AAPA ZA 105706, 15.1.1964. »Betr.: Beeniigungsk mm des mm 16.1a. 1963 verstorbenen Leiters des Porschungsdieostes Osteosopt, Professor von Mende«.366 AA B40, Band 51,21.1.1964, »Lieber Herr Wkfcerti«
  254. Anmerkungen
  255. 367 AA B40, Band 5 1 , 1 2 . 6 . 1 9 6 4 , »Betr.: Auflösung des Forschungsdie tes Osteuropa, hier: Räumung der Parterrewohnung in der CecilieÜT lee 52«.368 Ebd.369 AA B40, Band 52, Brief vom 2.6.1965, Unglaube an Dr. Lane: »Sehr geehrter Herr Dr. Lane!«.370 AA B40, Band 5 1 , 9 . 1 0 . 1 9 6 4 , »Betr.: Sicherungsmaßnahmen des B ü r o s in Düsseldorf«.371 Alexiev, Soviet Nationalities in German Wartime Strategy, 1941-1945, S.iii. MODERNER KRIEG1 Es gab zwei Moscheen in Berlin und jeweils eine in Hamburg, Frank- furt und Aachen. Außerdem gab es natürlich noch zahlreiche Gebets- räume.2 Interview mit Yazdani, 28.1.2005.3 Aus den Memoiren von Yusuk al-Qaradawi, nach Mshari Al-Yayidi: »History of the Jordanian Muslim Brotherhood, Part One«. Sharq Slawsat Die englische Online-Ausgabe: http://www.aawsat.com/english/ news.asp?section=38dd=3204 (letzter Zugriff 2.11.2010).4 Schulze, Internationalismus, S. 247f.5 BAR Ramadan, 23.9.1970, Interview mit Ramadan.6 Schweizer Polizeiberichten zufolge nutzte er den pakistanischen Rei- sepass erst ab 1980. Schweizer Ramadan-Akte, 21.2.1980, »Rapport de Wanner - inspecteur«.7 Interview mit Kamal al-Helbawy, 20.10.2005 in London.8 Interview mit Mogaddedi, der ebenfalls glaubte, dass Himmat Attar nach München bringen wollte.9 Interview mit Himmat. 10 Interview mit Yazdani am 28.1.2005. Der Wortlaut Ramadans entspricht der Erinnerung Yazdanis. 11 Interviews mit Yazdani am 28.1.2005 und 13.12.2005. 12 Memo der bundesdeutschen Botschaft in Bagdad: BayHStA MK 49638, 12.1.1965, »Betr.: Errichtung einer Moschee in München«. Auch die Isla- mische Weltliga und die türkische Botschaft in Bonn beschwerten sich über die Steuerklasse. 13 Vgl. beispielsweise »Der Muezzin ruft zum Moscheebau«, Süddeutsche Zeitung, Nr. 241,9.10.1967, S.13. 14 Amtsgericht München, Registerakten (Sonderband) VR 6256, Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V., 3.11.1973, »Protokoll«. 15 Anscheinend standen hinter diesen Korruptionsanschuldigungen Ibra-
  256. 338
  257. him Gacaoglu und dessen Frau. Der Streit aus der Sicht von Yardani ist in einem Brief vom 2 1 . 7 . 1 9 7 0 an das Bayerische Sozialministerium be- schrieben. Es scheint, dass die Anschuldigungen im Sande verliefen und, angesichts Gacaoglus geringer Glaubwürdigkeit, nicht akkurat waren. Eine Kopie des Briefs wurde mir freundlicherweise vom Islam-Archiv Deutschland zur Verfügung gestellt. 16 Interview mit Yazdani, 2 8 . 1 . 2 0 0 5 . 17 Amtsgericht München, Registerakten, Einschreiben vom 1.10.1974: »Sehr geehrte Brüder im Islam«. 18 Amtsgericht München, Registerakten (Sonderband) VR 6256, Islami- sche Gemeinschaft in Deutschland e.V., 1 8 . 1 . 1 9 7 5 , »Protokoll«. 19 Einzelheiten über Nadas Freundschaft mit Himmat, seine Festnahme und Flucht nach Österreich, Tripolis und in die Schweiz stammen aus einem Interview mit Youssef Nada, 2 . 6 . 2 0 0 4 in Campione dltalia. 20 Interview v o n Glenn Simpson, Wall Street Journal, mit Nada am 16.IL 2003. Ich danke Simpson, der mir seine Notizen zur Verfügung gestellt hat. 21 Amtsgericht München, Registerakten (Sonderband) VR 6256, Islami- sche Gemeinschaft in Deutschland e.V., 3.11.1973, »Protokoll«.22 Interview mit M a h d i Akef am 1 4 . 9 . 2 0 0 4 in Kairo.2 3 Kepel, Der Prophet und der Pharao, besonders Kapitel 4: A l Da'wa, Lega- listen wider Willen.24 Impact International, 2 5 . M a i - 7 . Juni 1 9 7 3 , S. 3 . The Growth of Islamic Thought in North America:2 5 M u h a m m a d Shafiq, Focus on Ismail Raji al Faruqi, S.2 7t »Unter der Gastgeberschaft von M a h m o u d A b u Sa'du nahmen so bekannte Personen wie Ismail al Farugi, A b d u l H a m i d A b u Sulayman, Taha al'Alwani, Yusuf al-Qara- dawi, M u h a m m a d al Mubarak, Jamaluddin Ada, Abdul Halim M. A h m a d , al-Mahdi Ben Abbud, A h m a d Totonji, M a h m u d Rashdan, Khurshid A h m a d , Jamal Barzinji, Ahmad al Assal, Ja'far Scheich Idris und viele andere teil.« In manchen Berichten steht, dass die Versamm- lung bei N a d a zu Hause stattfand. Beispielsweise erzählte im Juni 2003 Soliman-Biheri, ein ägyptischer Geschäftsmann, Agenten vom amerika- nischen Zoll, er habe v o n »einer berühmten Islamischen Konferenz in Lugano, in der Schweiz, gehört«. Die Konferenz habe im Hause Nadas stattgefunden und als »Blueprint« für einen Großteil der weltweiten islamistischen Bewegungen in den 1980er fahren gedient. Bericht der Untersuchung, Department of H e a s u r y United States Q M W M Service. Fallnummer dcoapuoadcooos. In einem Interview (2.6.2004) stritt Nada ab, dass das Treffen in seinem Haus stattgefunden habe26 Shafiq, S. 28.
  258. Anmerkungen
  259. 27 Anmeldung des Unternehmens in Liechtenstein, Asat Trust »Zri nungserklärung« vom 30.1.1978,»Beschluss«. ' 28 Informationen über Barzinjis Dienste für Nada in Saudi-Arabien stam men aus dem Interview von Glenn Simpson mit Nada am 16.11.2003. 2 9 Ebd.; Altalib und Barzinji arbeiteten zur selben Zeit bei Nada. 30 Amtsgericht München, Registerakten, 3.4.1978, »Protokoll«, S.4. Ob Altalib auch dabei war, ist nicht klar. 31 Siehe Totonjis Dissertation »Displacement Efficiency in Alcohol Floo- ding in Relation to Ternary System Phase Behavior«, Department of Petroleum and Natural Gas Engineering, Pennsylvania State University, 1970, Standort: aa 900000009624 Thesis 1970 Totonji, A . - Z u Altalib vgl. Hisham Altalib, Training Guide for Islamic Workers. Z u Barzinji vgl. »Islamic Trust to B u i l d a M o s q u e « , Indianapolis Star, 5.5.1955. 3 2 Vgl. http://web.archive.Org/web/20030217143532/http://msa-nad.0rg/ about/history.html 33 Bericht des italienischen Nachrichtendienstes und Verfassungsschutzes, Servizioperle Informazioni e la Sicurezza Democratica (SISDE), Abtei- Jung zur Bekämpfung von Terrorismus 96ter, 6396-187-A, Betr.: »B. J«> Operation Rom, 6.4.1996. Im Besitz des Autors. Nada bestätigte, dass seine Kinder in den Vereinigten Staaten geboren wurden; er sagte, er habe »dort geschäftliche Kontakte«, interview mit Nada. 34 Ebd. Außerdem John Mintz und Douglas Farah, »In Search of Friends Among the Foes«, Washington Post, 11.9.2004, S.A01. 35 Die Pläne dafür wurden von Barzinji in »Islamic Trust to Build Mosque«. Über die Größe und die Kosten der Moschee vgl. »Proposed Islamic Cen- ter Near Plainßeld OK'd«, Indianapolis Star, 5.3.1978. Über die Moschee als Hauptquartier fur verschiedene Gruppen, vgl. William D. Dalton, »Islamic Society of North America«, in Encyclopedia of Indianapolis.36 Interessanterweise war die Studentenverbindung von Totonji und Bar- zinji auch Gründungsmitglied der von den Saudis gelenkten Interna- tional Islamic Federation of Student Organisations (IIFSO). Totonji wurde zum Generalsekretär gewählt (http://domino.un.org/unispal.nsf /o/2aa9c8845de74ebbo5256562005C28i3?OpenDocument), sein Nach- folger war Altalib (vgl. TVaining Guide for Islamic Workers). Mit der Zeit verwandelte sich IIFSO in eine der wichtigsten muslimischen Ju- gendgruppen, die World Assembly of Muslim Youth mit Hauptsitz in Saudi-Arabien und dem Ziel, junge Muslime mit der Ideologie der sau- dischen Muslimbruderschaft zu indoktrinieren. Die Website erklärt:»Aus dem Erfolg der IIFSO wurde die WAMY geboren. WAMY wurde1972 in Riyadh, Saudi-Arabien, als internationale Zusammenkunft isla-
  260. mischer Jugendarbeiter und Repräsentanten von Jugendorganisationen gegründet Sie ist dafür da, Jugendorganisationen auf der ffi&rtzfis Weh bei der Umsetzung ihrer Projekte zu helfen.« (http://vveb.archive.org/ web/19990202092801/www.iifso.org/hirt.htm, letzter Zugriff 2.11.2010) Totonji und Barzinji waren Hauptakteure in der WAMY, Totonji als Stellvertreter des ersten Generalsekretärs (http://web.archive.org/ web/200303i4i2522i/http://www. wamy.org/english/conieiences/ speech6.htm, letzter Zugriff 2.11.2010) und Barzinji als Vorstandsmit- glied. Er wird mit einer Adresse in Saudi-Arabien aufgeführt (http-.// www.usc.edu/dept/MSA/humanrelations/crisis_in_the_muslim_mind/ author.html, letzter Zugriff 2.11.2010).37 Amtsgericht München, Registerakten (Sonderband) VR 6256, islami- sche Gemeinschaft in Deutschland e.V., 4.12.1982, »Protokoll«.38 Interview mit Ahmed al-Rawi am 21.7.2004 in Markfield, UK. Rawi ist inzwischen Rentner. Siehe auch Ian Johnson, »How Islamic Croup s Ties Reveal Europe's Challenge«, Wall Street Journal, S. AL Daraufhin hat Rawi die FIOE verlassen.39 Laut Rawi waren dies Großbritannien, Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Jugoslawien, zwei davon hatten jeweils zwei Organisatio- nen. Die Föderation bestand aus den Organisationen dieser Lander zu- züglich Österreich, Griechenland, Italien, den Niederlanden, Rumänien und der Schweiz sowie einer einzigen Organisation, die die skandinavi- schen Länder repräsentierte. Die Registrierung von Einzelpersonen war nicht zugelassen.40 Helmut Frangenberg, »Kleine Migrationsgesc hi< hte der Türken nach Köln« in: Der Moscheestreit Eine exemplarische Debatte über Einwände rung und Integration, S.72.41 Siehe Robert J. Pauly Jr., Islam in Europe: Integration orMargmehsatkm? und Jorgen Nielsen, Muslims in Western Europe.42 An dieser Tagung des European Council fbr Fatwa and Renaich, die vom 8. bis 12. Juli 2004 stattfand, habe ich teilgenommen und aar Hawaris Vortrag angehört Später erhielt ich auch das Manuskript seines Vortrags sowie alle anderen Tagungsunteriagen, Die Zitate stammen aus der Schriftfassung.43 Hawari, »Sex and Sexual Education linder the Light of Islamic Sbmsfa . Translation by Mandi Fahmy. Der ganze Artikel ist nachzulesen auf www.ianjohnson.com.44 Internetpublikationen siehe wvw.ecfr.org oder www.isUmonline.org. Zwei Sammlungen von Fatwas zum Herunterlade« auf ImpoZ/www*- cfr.org/en/index.php?cat_id=336i letzter Zugriff IO.IL. 2009. Ober dk Ausbildungsaktivitäten des Rats siehe Interview mit A M T Zmdm am
  261. 1 -- h -- W S m B'-. M M ^ M I . I N
  262. 18.3.2005 m Berlin. Siehe außerdem Caeiro, »Transnational >inam European Fatwas, and Islamic Authority: A Case Study of the Europe JCouncil for Fatwa and Research« in: Production and Disseminationtf Islamic Knowledge in Western Europe. 45 Zur Mahdi Akefs Holocaustleugnung siehe das Interview mit der BBC auf http://news.bbc.co.Uk/2/hi/middle-east/4554986.stm. 46 Interview mit Mourad Amriou am 10.9.2004. Ich danke Cacilia Gabizon von Le Figaro für eine Kopie des Bandes mit dem antisemitischen Vor- trag »Palestine, Histoire d'une in justice«. 47 Interviews mit Mourad Amriou am 10.9., 1.11. und 3.11.2004 in Paris. 48Muslime Helfen e.V. wurde am 5.4.1985 in Lützelbach gegründet, einer kleinen Stadt in der Nähe von Frankfurt a.M., die auch Heimat einer weiteren Organisation namens Haus des Islam ist, mit Verbindungen zur Münchner Moschee. Siehe Verfassungsschutzbericht Hessen vom 24.5.2007, S.38. Die Akten über Muslime Helfen e.V. wurden später nach München transferiert. Amtsgericht Michelstadt, 13 AR 6078/97. 49 Ahmad von Denffer, ABC der Zeitschrift al-Islam: Stichwortregister 1958-1992,1988/5, S.29 oder 1989/s, S.3. 50 Interview mit Ahmad von Denffer am 9.12.2004 in München. 51 Mitteilung des Verfassungsschutzes am 25.8.2005. ; % 52 Muhammad Salim Abdullah vom Islamarchiv in Soest, zitiert in al- Islam, 1990/7, S.3-4. Der Artikel deutet an, dass Abdullah kein echter Muslim sei. 53 Al-Islam, 1992/2, S.2. 54 Al-Islam, 1997/2, S.18 55 Dementis, dass Abouhalima und Salim wichtige Verbindungen zur Moschee hatten, siehe Al-Islam, 2001/6, S. 16-18. 56 Siehe Ian Johnson und Alfred Küppers, »Missed Link«, Wall Street Journal. 57 Siehe http://www.ustreas.g0v/press/releases/p03380.htm, letzter Zugriff 2.11.2010. 58 Mitteilung des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz. Die Is- lamische Gemeinschaft Deutschland bestätigt den Verlust der Gemein- nützigkeit. Sie streitet jedoch ab, dass dies auf einen Verwaltungsfehler zurückgeht und weigert sieh, den Grund zu nennen. Interview mit Ibra- him el-Zayat am 19.4.2005 in Köln. 59 Registerakten, 13.1.2002, ohne Überschrift. Die Erklärung zu den einge- frorenen Konten gab Himmat in einem Telefoninterview. 60 Interview mit Nada. 61Nada wurde beschuldigt, mit den Nationalsozialisten zusammenge- arbeitet zu haben, was in Anbetracht der Tatsache, dass er erst 1931 ge-
  263. 342 Anhang
  264. boren wurde, extrem unwahrscheinlich ist Sein Geburtsdatum siehe http://www.treas .gov/ofBces/enforcemmt/oßic/actions/zooicum «html (letzter Zugriff 2.11.2010),62 Siehe Presseerklärung der Schweizer Staatsanwaltschaft vom 31.5.2005, »Ordonnance de suspension des recherches*.63 Siehe http://www.youssefnada.ch (letzter Zugriff 2. iL 2010}.64 Dies ist das einzige Pseudonym in diesem Buch. Terrd ist ein ranghöher Beamter des französischen Innenministeriums, der unter dem N i m m Terrel Artikel veröffentlicht Interview mit Hervé Terre! am 14.5.2004 in Paris.65 Direkte Verbindung über die Association des Étudiants MamiqiwK en France (AEIF), deren Gründer, Muhammad C. L HamiduBah, aach Mitbegründer von Ramadans Zentrum in Genf ist Die AEIF stand auch Issam al-Attar nahe, dem früheren Oberhaupt der syrischen Mnsihn- bruderschaft, die sich in Aachen niederließ Kennern der Geschichte der AEIF, wie Mohamed Lahaty (Interview am 2.11.2004 in Paris) zufolge, war die AEIF hauptsächlich eine Regionalgruppe, während die UOIF über internationale Kontakte und Gelder verfugte. Die AEIF estisöert dem Namen nach, ist aber inaktiv.66 Bei späteren Wahlen verlor die UOIF einige ihrer Ratssiize, n a s h à a s andere Gruppen ihre Strategie nachgeahmt und mehr Moscheen Mobi- lisiert hatten. Sie bleibt aber weiterhin sehr einflussreich und steöl den Vizevorsitzenden des Zentralrats.67 Interview mit Dounia Bouzar am 4.9.2009 in Paris.68 ht1p://usinfo.state.gov/xarchives/dispIay.htrnl?p=washfifc- english&y =2006 &rn=April&x=20060407162418 M V y d w a C o . y o t U » ^ t=livefeeds/wf-latesthtml69http://www.isna.net/indexphp?id=35&badcPID=i8at_news= 460 (letz- ter Zugriff 10.11.2009)70 http://www.enar-eu.org/en/info/staffshtml (letzter Zugriff 10. u.2009}71 http.7/p9445.typo3server.info/2o.o.htmI (letzter Zugriff 2.11.2010)72 http://usinfogUte.gov/xarchwet/dispUy.htinl ?p=wi rhftir english&y=20068an=April&x=a0060407i624i8 MVyehwarCo 9064395& t=livefeeds/wf-latest .html (letzter Zugriff »o. u. 2009).73 http://fordgn.senate.gov/tcstimony/2oo6/^^ pdf (letzter Zugriff 10. u. 3009).74 Nicht geheimes Telegramm, übermittelt a m a n . 2006, · I H R Amern- bassy Brüssels, Subject: Undassified cahlc sent 12 Dccembcr aoofr. 1 IVb». Amembassy Brüssels, Subject: Muslim engagement stnft^i --? for Belgium.«75 über die Beteiligung der USA wurde von àm tkvtsdtea Mt 6m mm-
  265. Anmerkungen m
  266. fassend berichtet, siehe z.B. I late.gov/speeche es nels0n-09252007 .html. ~76 Telegramm vom 17.2.2006, »Amembassy Berlin« an »Ruehc/Secstate Washdc«, betreffend »Assistant Secretary Fried's meetings in Germany«77 Robert S.Leiken und Steven Brooke, »The Moderate Muslim Brother- hood«, Foreign Affairs.78 »Muslim Brotherhood: Pivotal Actor in European Political Islam« 10.5.2006, und »Muslim Brotherhood Rhetoric in Europe: Deception, Division or Confusion?«, 29.1.2008.79 »Muslim Brotherhood Rhetoric in Europe: Deception, Division or Con- fusion?«, 29.1.2008, S.2.80 Siehe www.globalmbreport.com oder Simpson, »Obama's Muslim- Outreach Adviser Resigns«. 81 Siehe »German Muslim Delegation Visits HIT«, http://www.iiit.org/ NewsEvents/News/tabid/62/articleType/ArticleView/articleId/ii7/Ger- man-Muslim-Delegation-Visits-IIIT.aspx (letzter Zugriff 30.10.2010). 82 Köln, UR Nr. U54/i997- 83 Siehe »Correction: Ibrahim el-Zayat is not a member of the MB«, 20.2. 2007, http://www.ikhwanweb.com/Article.asp?ID =752 &SectionID =ui (letzter Zugriff 30.10.2010). 84 Oberlandesgericht München, Aktenzeichen 18 U 5181/05. 85 «Trojanisches Pferd«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.5.2007, http:// www. faz.nct/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/D0c~E1EA2 8BoBA6D5448iACE6C94iFB9Ai67D~ATpl~Ecommon~Scontenthtml (letzter Zugriff 30.10.2010). 86 »Bundesweite Razzia bei Islamisten«, Süddeutsche Zeitung, 11.3-2009» 87 Bericht über die »Besondere Aufbauorganisation USA« »Underground- Banking« des Bundeskriminalamt (BKA), UA ZVE/ST 44- 88 Siehe Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, A 10953/04. OVG. Er schrieb einen Bericht über ein Mitglied der Milli Görtif. 89 Jahrestagung der Gesellschaft Muslimischer Sozial- und Geisteswissen- schaftler e.V. am 17. Januar 2004, bei der der Autor anwesend war. 90 Interview mit Denffer am 9.12.2004 in München. 91 Über dessen Biographie siehe http://www.youngmuslims.ca/biogra- phies/display.asp?ID=u (letzter Zugriff 10.11.2009). 92 BAR Ramadan, 12.10.1965, »Said Ramadan«. Über die Reaktion der Öffentlichkeit darauf vgl. »Des frères musulmans accusés de complot contre Nasser«, La Tribune de Genève, 11 .2 .1966, S. 19. 93 BAR Ramadan, 29.6.1967, Note pour Monsieur Geizer«. 94 BAR Ramadan, 17.8.1966, »Notice pour Monsieur Probst«.
  267. 344 Anhang
  268. 95 http://www.messageonline.org/nialcoimx/coyer6.htn3 (letzter Zugriff 10.11.2009). 96 Aziya i Afrika Segodnya, Nr. 8, August 1966. Übersetzt in der Abteil ung für Auslandsdokumente der CIA SP -1256,27.9.1966. Freigegebene Un- terlagen CIA -RDP75-00001 R000300580002-0, 97 Interview mit Dawud Salahuddin. 98 Islam, the West, and the Challenges of Moderniiy, S.viL 99 Siehe BayHStA LaflüVerw 1900, 5 .10.1967, »Vorbemerkung«.100 Izvestia, 29.9.1968, zusammen mit einer neunseitigen Widerlegung von Hayit Persönliche Unterlagen Narzikul, mit freundlicher Erlaubnis von Crane.101 Schenk, S .34iff.102 BayStA LaflüVerw 1909, 7.7.1969, »Betreff: Religionsgemeinschaft Islam e.V.«.
  269. Anmerkungen
  270. PERO S NEN N -U D SACHREGS ITERAbahi, Mäzen 269f. Altalib, Hisham 234Abduh, Muhammad 135,137 AmcomlibAbdullah, Professor 165 - Abteilung fiir die Beziehungen zuABN (Anti-Bolshevic Bloc of Emigranten 66 Nations) 84f., 100 - Abteilungen für OperationenAbouhalima, Mahmoud 254 106Abwehr, Wehrmacht 28 - Arabic Review 167,190Acheson,Dean 111 - Budget 66,315Adenauer, Konrad 122 - Funktionen 64 ff,Ad-Hoc-Arbeitsgruppe zum Islam - Gründung 64 160 - Hadsch der Sowjets (1954) 90f.Adolf-Hitler-Schule, Sonthofen 39 - Hauptquartier in München 110Afghani, Jamal al-Din al- 135,137 - Hauptquartier in New York 90f.Afghanistan, 5. a. Sowjetunion, Ein- - Institute for the Study of the marsch in USSR 66,167,200Ägypten 136ff., 143ff., 159,184, - Konkurrenz zu Mende 85,101, 227f., 230ff.,273 s.a. Blockfreie 119-125,129f., 192f. Staaten; Muslimbruderschaft; - Kritik 75 f. Nasser - Namenswechsel 64f.Ahmad, Khurshid 235f., 253,275, - Plan zur Instrumentalisierung 281 der Muslime 89,160Ahmad, Manzuruddin 200f. - »Politische Aktion« 116Akber, Ismail 88 - Ramadan und 208f.Akef,Mahdi 12,230,233,236,238, - »Sonderprojekte« 119,200 249,273f. s.a. Radio Libertyal-Qaida 16,215,227,281 - Tarnorganisationen 200Al-Aqsa-Stiftung 265 American Committee (for Libera-Al-Da'wa (Zeitschrift) 231 tion) 59,65s.a. AmcomlibAlexiew, Alex 213f. American Committee for FreedomAlgerien 183-186,188f.,243 for the Peoples of the USSR 64 Al-Islam (Zeitschrift) 196,253f., American Council of Voluntary 256 Agencies 174 Allworth, Edward A. 163 Amish 247 Al-Quds-Moschee 255 Amriou, Mourad 250-253 Alshibaya, Michael 71f.,81 Anti-Komintern 39
  271. Antisemitismus/Judenhass Bayerisches Staatsorchester 58- al-Husseini (Großmufti von BBC, im Zweiten Weltkrieg 62 Jerusalem) 52£, 141f. Beisner, Wilhelm 186- Deutschland/Zweiter Weltkrieg Belgien 243,265£ 42f.,47ff., 106,140f.,210 Berdimurat, Aman 73- Hassan Iquioussen 252 Bergjuden 49- Mende 39ff.,48£, 80 Berlin 42,58- Muslimbruderschaft 1 4 1 , 2 3 1 , Berliner Universität 351,38t 248,25lf., 268 Bin Laden, Osama 204,255- Mythos von der »jüdischen Welt- Blaue Moschee, Istanbul 14 verschwörung« 246f. Blockfreie Staaten, Bewegung der- Oberländer 1 2 2 , 1 2 8 (Non-Aligned Movement, N A M )- Protokolle der Weisen von Zion 97,163 142,246,248f. BND (Bundesnachrichtendienst)- Reichspogromnacht 106 171,192,212- Union des organisations islami- Board for International Broad- ques de France (UOIF) 252 casting 209Arabie Review 167,190 Bonn 58Aramco 148 Booth, Charles C 180Armenien 25 Bouzar, Dounia 263Aserbaidschan 25 Bräutigam, Otto 1 2 3 , 3 1 4Association des Étudiants Islami- Bromberger, Serge 184 ques en France (AEIF) 343 Brooke, Steven 267Atomkrieg 95 Buddhismus, buddhistische Pilger-Atta, Mohammed 255 stätten 32,160Attar, Issam al- 2 2 1 , 2 3 6 Bund der russischen Solidaristen (NTS) 84Babachanow, Sijauddin 169 Bundesministerium für Vertriebene,Balagija, Ahmet 1 8 6 - 1 8 9 Flüchtlinge und Kriegsgeschä-Ballis, William B., Professor 87f. digte 122f., 130£Bandung, Indonesien, Geschichte Bundesrepublik Deutschland 82£, 96f. 121,123Bandung-Konferenz (1955) - Flüchtlinge/Vertriebene 1 2 l £ 96-101 - Gastarbeiter 2 1 1 , 2 2 5 £ , 2 4 1 - 2 4 4Banna, Gamal al- 145 - Mittelstellen/Leitsteilen 47Banna, Hassan al-, Gründer der - Nachkriegswirtschaft 5 8 t Muslimbruderschaft 1 3 6 - 1 4 5 , - Oder-Neiße-Grenze 120 ff. 156,221,227,230 - Sowjetunion und 1 2 1 ff.Barzinji, Jamal 234,270 - USA und 1 2 3 & a « . BND:Basmaci-Rebellion ( 1920er Jahre) München 176f,, 284 - Wiedervereinigung 1 2 0 6 .
  272. Personen- und Sachregister 3SJ
  273. Bundeszentrale für Politische Bil- Darkazanli, Mamoun 255 dung 276 Davis, Walpole 162 ßurckhardt, Carl Jacob 77 DDR 58,91f., 121,125,128,165, ßurdimurat, Amin 100 2 1 1 s.a. Oder-Neiße-Grenze;' Bush, George W. 267 Stasi Denffer, Ahmad von 253f.,274f. Cälil, Musa 48 2801«, 285 CARE-Pakete 104 Der Angriff (Zeitschrift) 47 Central Institute for the Study of Deutsche Muslime 264,277f, Islam 200 5. a. Europäische Muslime; Central Intelligence Agency s. CIA Münchner Muslime Charkow, Ukraine 21 Deutschland Charles, Prince of Wales 237 - Bundeszentrale für Politische China Bildung 276 - Bandung-Konferenzen und 97, - Dialog mit Muslimen 275f. 101,163 - Erster Weltkrieg 23,33f. - muslimische Soldaten nach dem - Gelehrte und »Orient« 32f. Krieg 70 - Geschichte 35f. - »Selbststärkungsbewegung« 134 - islamischer Terrorismus in den CIA 1990er Jahren 215 - Fraktionen 11 Iff. Deutschland/nach dem Zweiten - Gründung/Rolle 63 Weltkrieg - Muslime in der 16,47,159ff., - Deutschstämmige 121 182 - DisplacedPersons 69f.,86, - National Security Council (NSC) 103 112 - muslimische Flüchtlinge 103! - Office of Special Operations - muslimische Legionäre 69ff. (OSO) 112f. - Repatriierung von DPs - Vietnamkrieg 209 s.a. Bundesrepublik; DDR; Colby, William 64 sowjetische Kollaborateure; Committee for Self-Determination, - Umgang mit der NS-Zeit 1 Inc. 201 21 lf.Counter Intelligence Corps (CIC) - verlorene Territorien 121 317£ - Vertriebene 121f.Critehlowjim 60f.,67f.,73 Deutschland/Nationalsozialis
  274. - »Mittelstellen« 46 f. - 11 ili i 11 Ii / pakistanische Yirhi«- öl aus dem Kaukasus 25 düngen 265_ Rassentheorien 28 - Demographie 242t, 2 4 7 t- sowjetische Minderheiten, - Europäischer Fatwa-Rat, Fatwas Instrumentalisierung 25-30 245--251- sowjetische Minderheiten, Ver- - Forum of Muslim Youth and sprechungen 26 Student Organization* 265 Dhimmi-Status 141 - Kampagnen 249ft Ditib (Diyanet; türk. Amt für reL - Konferenz »Muslim Gotumuns- Angelegenheiten) 244 ties Participating in Society« Dollinger (Kassajep), Margaret 9, 265t 336 - muslimische Welt 2 4 4 t Dreher, Robert, CIA-Agent 1 1 , - Scheidung 2 4 8 t 105-111,119,157f., 161-165, - Sozialarbeit 265 s.a. Gastarbeiter 192,205-210,308,321f., 329t, I- Terrorismos 253-257 337 European Council for Fatwa and Dritte Welt, Entkolonialisierung Research 239,245-250,268 und 9 2 - 9 9 , 1 0 1 European Institute far the Study of Dschingis Khan 21 Human Sciences 239 Dulles, Allen 111 European Mosque Construction Dulles, John Foster 101,148,159 and Support Community 272 Düsseldorf 86 European Trust 272,278 Excommunicated, The (Kama!) 180 Eichmann, Adolf 2 1 0 Eisenhower, Dwight D. 63 t, 7 1 , 7 6 , Faruqi. Ismail al- 234 94,97,147,149,159 Fatalibey, Abdul 73,88 Eisenhower- Doktrin 159 Felsendom, Jerusalem 14 Eisernes Kreuz 127 Föderation Islamischer Organisa- Elson, Edward 159 tionen in Europa 236,239t, 248, Entwicklungsländer 92 s.a. Dritte 272 Welt Foreign Affairs, Artikel in (Leäaen Erbakan, Mehmet 272 und Brooke) 2 6 7 t Erbakan, Necmettin 244,273 Forschungsdienst Osteuropa und Erster Weltkrieg 2 3 , 2 9 , 3 3 , 6 2 Büro für heimatlose Ausländer Espeseth, Karo 3 5 - 3 9 , 7 7 , 7 9 , 8 6 f f . , 85,123 212 Forum of European Muslim Youth - s.a. Mende, Gerhard von and Student Organizations Europäische Muslime (FEMYSO) 265,272 - abseits der Gesellschaft Frankreich 245-250,260-265 -- Association des Etudiants lala- - Al-Aqsa-Stiftung 2 6 5 t miquesen France (AE1F) SO
  275. Personen- und Sachregister 3SJ
  276. - Aufstände von Muslimeil 260f. Griechenland/Griechen 25 «a - Demographie 243,261 114 ' °> - Dien Bien Phu, Niederlage von Grimm, Muhammad Abdul 155 93 Großbritannien - Instrumentalisierung der - Demographie 243 Muslimbruderschaft 262f. - Kollaborateure des früheren Ost- s. a. Algerien ministeriums 73 - Kopftuchstreit 261 - Konferenz von Jalta(1945) 69 - Muslime abseits der Gesellschaft - »Londonistan« 14 260-263 - M16 (Geheimdienst) 72 - Spaltung zwischen muslimisch - Markfield Conference Centre und nichtmuslimisch 263f. 236f. - Union des organisations islami- - Moscheen in 244 ques de France (UOIF) 250 - Muslim Association of Britain Frauen, Islam und 136,248 (MAB) 250 Frauenkirche, München 153 - Terrorangriffe auf London 256 Freud, Sigmund 246 Große Moschee, Mekka 14 Front de Libération Nationale Großmufti von Jerusalem, (FLN) 183 f., 188 s. Husseini,Aminal- Gacaoglu, Ibrahim 11,103ff., Hadsch 90f., 95,165f., 181 117ff., 125 f., 128ff., 154,167,170, Hamas 230,237,259,265 172,196,200,204,263,284f., Hathaway, Caroline (Kamal) 176, 297f.t 321,325t, 331,336,339 178 Gaddafi, Moammar al- 223,228 Hathaway, Cimarron 177f. Gastarbeiter, muslimische, in s.a. Kamal, Ahmad Deutschland 211,225f.,241- Hathaway, James Worth 176f. 244 Hawari, Muhammad 245-250 Geistliche Verwaltung der Muslim- Hayit, Baymirza 12,27,70,83f., flüchtlinge in der Bundesrepublik 100,128,166,169,171,192f., Deutschland e.V. 130ff.,154, 209-212,284,331,334f., 337, 161,167£, 172,175,284,331 Helbawy, Kamal al- 221 Georgien/Georgier 25f. Hemingway, Ernest 178 Germart Rule in Russia (Dallin) Heuss, Theodor 132 49 Hilberg, Raul 210 Gesellschaft muslimischer Sozial- Hilfswerk der ehemaligen Frei- und Geisteswissenschaftler e.V. willigenverbände e.V. 124 275,278 Himmat, Ghaleb 12,155,192Gestapo 51 202,221-229,231ff.,235f.,Goldziher, Ignaz 33 259f.,270f.,274Grande Mosquée de Paris 244 Himmler, Heinrich 46
  277. 350
  278. Hintersatz, Wilhelm 1 3 2 s. Raschid, Islam/Muslime Harun el- - Ära der Eroberungen 203Hitler, Adolf 29f., 3 8 , 4 3 t , 5 3 , 5 9 f £ , - Christentum und 140£ 122 - Der Zehnte (zakat) 259HLM System (Rap-Musik) 2 5 1 - deutsche Akademiker (frühe*Hoetzsch, Otto 35 20. Jh.) 3 3Holocaust 48ff., 8 5 , 1 4 1 f f . , 2 1 0 , - Einstellungen zum 242£ 249 s.a. Münchner MuslimeHomosexuelle, Islam und 250,278 - Erziehung und Bildung 238Human Ecology Fund 68 - Hadsch 90Humboldt, Alexander von 32 - Homosexuelle und 250,278Husseini, Amin al-, Großmufiti 12, - Juden/Judentum und 140f£ 52f., 142f., 1 4 6 , 1 5 0 , 1 8 6 £ , 198, - Koran 33 214 - Moscheebau 1 3 1 , 2 7 8 £ - Nation of Islam 96Ikhwanweb (Website der Muslim- - Polytbeisten 140 bruderschaft) 273 - Schiften und Sunniten 53Indianapolis, islamistisches Zent- - Staat/Religion 139£ rum in 234 - Zweiteilung der Menschheit 245,Indien, Muslime in 243 256Indonesien 1 7 6 , 1 8 l £ s.a. Ban- Islamic Education Institute 272 dung-Konferenz Islamic Foundation 237,254Inssane.V. 278£ Islamic Society of North AmericaInstitute for the Study of the USSR (ISNA) 235,265£ 66,87£, 167,200 Islamische Gemeinsduft inInstitut fur Allgemeine Wehrlehre Deutschland (späten fc&mwa-fa» 38 Gemeinschaft Süddeutschlands)International House, Philadelphia 210,222-226,229,236,238.240, 199£ 250,256,274,276£,281International Information Agency s.a. Islamisches Zentrum Män- (IIA) 147£ chen; Moscheebau- Kommission;International Institute of Islamic Münchner Moschee Thought (IIIT) 233£, 270 Islamische Gesellschaft in West-International Islamic Federation of europa 103£, 1 1 7 , 1 7 2 Student Organisations (IIFSO) Islamische IGeidungramcferiAai 340 136,248,261Internationales Rotes Kreuz 77 Islamische Kuhuraentnen und Orga-Iquioussen, Hassan 252 nisationen in Europa 233£Irak 237£, 268 Idamische Studentenge mdndeIran, islamische Revolution im 231, 337 283 Islamische Wddiga 197£,220l234
  279. Personen- und Sachregister
  280. Islamischer Generalkongress von Kamal, Ahmad, Abenteurer, Schrift Jerusalem 146,150 steller, Geheimdienstler l\ m Islamischer Kongress 115 172-187,189,284,305,332f[, | Islamischer Rat Deutschlands 5. a. Jami'at al Islam 196f. Kamal-Haller, Tura 180 Islamischer Weltkongress 146,163, Kantemir, Ali 12,45,116,189t, 166f., 198 194f., 210 Islamisches Zentrum München Kasachstan/Kasachen 25f.,36 14ff., 219f., 223,229,232ff., 253f., Kassajep, Hassan 9,12,191t, 195f M
  281. 280-285 s. d islamische Gemein- 202,300,334,336 schaft in Deutschland; Münchner Kaukasus 25f.,44ff.,50,81 Moschee Kayum,Veli 12,26ff.,45,51f.,70, Islamismus/Islamisten 16 f., 134 ff., 81,83ff., 98f., 101,125,127,165, 229,233-240,245-253 192f., 198,284 5. a. Münchner Muslime; Terror- Kedia, Michail 45 anschläge vom 11. September Kegel, Gerhard 133,150-153, 2001; Terrorismus 167f., 190,292,300,326,329, Islamrat 275 334 Israel 106,139,150,197,237,248, Kelley, Robert F. 11,87,89,118 268 Kennan, George F. 35,61f. Kennedy, John F. 207 Jackson,CD. 6 4 , 1 4 7 Kepel, Gilles 232 Jalta, Konferenz der Alliierten KGB 108,114 (1945) 69 Khalek, Farid Abel 137,143,145, Janu'atal Islam (JAI) 171-175, 299 183-189 Khalifa,Ahmedel- 254ff. Jamaat-e-Islami 235ff.,253,274,Khan,Ayub 175 280 Jesus 140 Khan, Inamullah 175 Jordanien 150,186f., 195 Kirgisien/Kirgisen 25,36 Jugoslawische Botschaft, Berlin Kirimal, Edige 73,88,305,3221 Klump, Will 162,208 42 Kolonialismus 92,133ff.s.o. MjJunge Pioniere (Sowjetunion) 22 Komsomol 22f. Koran 33,94f.,136,139ff.,23Kaaba, Mekka 91 Koreakrieg 113
  282. Kuniholm, B. Eric 1 1 , 1 0 6 , 1 1 0 t , - Persönlichkeit 33£,78£,86£ 114-117,119,122,164,322£ - russische Bolschewiken 35,37 - SA 37£,79Land Without Laughter (Kamal) - Schriften 36-40 179 - Sprachkenntnisse 35Le Carré, John 5 8 , 1 1 3 - über den Zusammenbrach derLe Coq, Albert von 32 Sowjetunion 37Le Figaro (Zeitung) 184 - s.a. Espeseth, KaroLeers, Johann von (Amin Lahars) Mende, Gerhard von/Instrumentali- 143 sierung der sowjetischen Minder-Leibbrandt, Georg 39,41,45£, 48, heiten unter dem NS-Regime 313 - Berichte 214Leiken, Robert S. 267f. - »Leitstellen« 51Lemberg (Lwow) 85 - »Mittelstdien« 46-52Levine, Isaac Don 100 - »Nationalkomitees« 51Libyen 223,228 - Planung 31,40Light ner, E. Alan Jr. 88f. - Position im Ostrr l rnunuLilly, Edward P. 94f., 147 45£,49f£Los Angeles Times 179 - Rekrutierung 45S.Louahala, Touhami 1 8 3 - 1 8 6 Mende, Gerhard von/NachkrirgszeitLuce, Henry 64 - akademische I .aufbahn 41,56,Luganer See, Versammlung (1977) 80 233£,270 - »Caprifbrm« 8 l £Lyons, Eugene 59 - CIA/OSS 77--82 - gesundheitliche Probleme 128L,Magoma, Ahmed Nabi 88,131 211£March, Werner Julius 42 - Image 49£,79Markfield Conference Centre 236f. - Kriegsgefangenenlager T*Marquard, Theodor 241 - Lebensstil 80£Mekka 90f., 118f. - OSS 78 ff.Melbardis, Alex 104£, 116f. - RekrutierungsversuchederMende, Gerhard von I i i Amerikaner 124£,76äL- Anfange in der Politik 3 7 - 4 1 - sowjetische Mindaheärn 54.- Antisemitismus 39,47ft, 74, 80 69flL.t3C.123C- Berliner Universität 3 5 - 3 9 - Stasi 125,128,211- Evakuierung der Familie 51 - US-Geheimdienst 77tt- Hintergrund 33ff.,37f. - · nhiil--i 86s 2 1 2- Holocaust 49£ Mende; Gerhard von/Naddtriegs- Nationalsozialismus 3 7 - 4 1 »Ostminaterium«- Orientalistik 35f. - Barhiung-Konfermi 101- Ostministerium 41,44f£, 49-53 - Beratung von ArooonMb OC
  283. Personen- und Sachregister 3SJ
  284. - Berichte über 2131 Milliyet (Zeitung) 118I- Familie 213 Mogaddedi, Obeidullah 155f. > 2 2iI- Finanzierung 86,337f. Mohammed, der Prophet 90,96 - Forschungsdienst Osteuropa und 135f., 140f. Büro für Heimatlose Ausländer Moscheebau-Kommission 153g; 8 5 £ , 123 167f., 190-196,210I- GacaoglusGruppe 104,126ff., - s.a. Islamische G e m e i n s c h a f t in 154 Deutschland; Münchner - geplanter Einbruch 171,192 Moschee - Hilfswerk der ehemaligen Frei- Mubarak, Hosni 231 willigenverbände e.V. 124 Mudschaheddin 214,229,254 - Jami'at al-Islam (JIA) 175,187 Muftic, Mahmoud K. 187,199 - Kamal 182 München 57-61 - Lage seines Büros 84ff., 104, Münchner Abkommen (1938) 60 318f. Münchner Moschee - Münchner Moschee 119,153f., - aktueller Status 14f. 156,166,168ff., 192ff., 201f., - als »amerikanisches« Projekt 210f., 283 166,169 - Nachlassen seiner Einflusses - Beschreibung 15,219 211£ _ Bundesrepublik, Unterstützung - Namangani 125f., 129,156, 201f. 164,170,195,204 - Deutsche 166,168f. - Ramadan 164fc, 169E, 173,192 - Ex-Soldaten vs. junge Studenten - Rolle 86f. 194ff., 201-204,206f. - Tod/Beerdigung 2 1 2 - Fundraising 190-195 - Unterlagen (nach seinem Tod) - Gebäude 223 2131 - Planung 131ff., 153 ff. - Wettbewerb mit Amcomlib 85, - Politik 190ff. 1 0 1 , 1 1 9 t , 1 2 2 - 1 2 5 , 1 2 9 f . , 192f. - Rolle 169f. - Wiederbelebung des Ostministe- - Terrorismus 254f. r i u m s 83ff., 9 4 , 1 2 2 - Unterstützer/Zusammenfassung Mendelssohn Bartholdy, Familien, der Ziele 16f. Berlin 42 - s. a. Islamisches Zentrum Mün- Mennoniten 247f. chen; Islamische Gemeinschaft in M G B (russ. Geheimdienst) 108 Deutschland; Moscheebau-Kom- Military Assistance Command, Viet- mission nam, Studie« and Observation Münchner Muslime 26f., 9 9 - 1 0 5 , Group 209 117ff. Milli Görttf (IGMG) 244,250,267, - s.a. Islamisches Zentrum; 272,274,278 Münchner Moschee Milli Turkistan (Zeitung) 51 Murad, Khurram 281
  285. 354
  286. Murrow, Edward R. 62 - Selbstmordanschläge 2 3 7 t , 250Musazade, Mecid 88 - Shura 1 3 7 t , 143Museum für Völkerkunde, Berlin - Soziales Engagement 137£ 32 - »Spezialapparat« 138£Muslim Association of Britain 250 - Terroranschläge vom 11. Septem-Muslimbruderschaft ber 2001 253,255,260- Ägypten 145£, 227f., 230ft, 273 - Terrorismus 1 3 9 , 2 3 7 , 2 0 f t ,- Antikommunismus 145£, 159, 267t 231 - Umgang mit der Vergangenheit- Antisemitismus 1 4 1 1 , 2 3 1 , 2 4 7 276- Ausbreitung im Westen 17, - Unabhängigkeit 9 4 t 233-240,245-253 - UOIF 2 6 1 t , 273- Bandung-Konferenz 1 0 l £ - USA 2 3 4 , 2 6 7 - 2 7 1- europäische Basis 236 - Website 273 - europäische Organisationen - Ziele 239t, 270£ 250 Muslim Communities Participabng - Finanzierung 136£ in Society, Konferenz 265t - Geld von den Nationalsozialisten Muslime Helfen e.V. 342 138 Muslim Student Association 234, - globaler Dschihad 268 238,275 - Grundsätze 2 3 1 Muslim Student Union 272 - »gute« Muslime 2 4 8 - 2 5 3 Mythus des 20. Jahrhunderts, Der - Ideologie 138£, 145£, 150, (Rosenberg) 43 250ff., 274 - Instrumentalisierung in Frank- Nada,Youssef 12,227ft, 232-235, reich 262£ 2 5 5 t , 258ft, 270- Islamischer Weltkongress (1951) Nahost-Institut Washington 209 146 s.a. Islamismus/Islamisten; Namangani, Nureddin 1 2 , 1 2 5 - Münchner Moschee 132,154,156,166,168,170,191,- Israel 139,237,248,268 1 9 3 , 1 9 5 t , 201ft, 221,284 L. 331,- Jamaat-e-Islamiya 235f£ 336- Konferenz »Muslim Communi- Nasar,Rusi 1 1 , 9 0 t , 98-102,163, ties Participating in Society« 167,300,313,319£, 330 265£ Nasser, Gamal Abdel 138,150,282- Luganer See, Heften 233£,339 - Muslimbruderschait unter 138,- »Neo-Muslimbruderschaft« 232 150,227£, 2 3 1 £- Organisationsarbeit 239£ - Ramadan und 1 5 0 , 1 7 1 , 1 9 7 f t ,- Politik 273£ 227t- Polizeirazzien, Deutschland 276 Nassir, Muhammad 166- Saudi-Arabien 220,229,235, Nation of Islam (USA) 96 262 National Security Act (194?) 62
  287. Personen- und Sachregister 3SJ
  288. Nationalen Bestrebungen der Türk- Orient-Institut Hamburg 254 völker Russlands, Die ( M e n d e ) Osseten 2 5 36f. Österreich, Sowjetunion und 123Nationaler Sicherheitsrat (National Ostministerium 30,43,83 Security C o u n c i l ( N S C ) 62f., 95. & a. Mende; Rosenberg 112,182 Osttürkischer Wafifenverband der SSNationalkomitee f ü r ein freies 30,132 E u r o p a (National C o m m i t t e e for a Free Europe) 66,201,336 PalästinaNational-Liberation Revolutionary - al-Husseini (Großmufti von Jeru- Organizations of the Islamic salem) und 52£, 142f. Peoples o f the U S S R 2 0 0 - Briten in 52Nationalturkestanisches Einheitsko- - Gründung des Staates Israel 106, mitee 51,84,98-101 139,142NATO 123 - Hilfsorganisationen 251Neturei Karta (ultraorthodoxe - Kamal in 186 Gruppe in Israel) 250 - Ramadan in 145,149New Leader (Zeitschrift) 84 f. Patch, Isaac »Ike« 76,87£, 115,119,New York Tunes 91,100,108,179 124,161,199,206Niedermayer, Oskar Ritter von 38f. Penzberg, Islamische AkademieNixon, Richard 182 267Nöldeke, Theodor 33 Fersiischeine 83,318North American Islamic Trust 235 Pipes, Richard 210Nürnberger Gesetze (1935) 49 Polytheismus, Islam und 140 Potsdamer Abkommen (1945)Obama, Barack 269f. 120£Oberländer, Theodor 120-123, Prawda (russ. Zeitung) 108 126,128ft Price, James 183,185 Oder-Ndße-Grenze 121£ Privot, Michael 265f. Odessa, Hafen 107f.,207 Promethée 45,50,81 Office of Policy Coordination Protokolle der Weisen von Zürn, Die (OPC) 112£ 142,246,248£ Office of Special Operations ( O S O ) Psychological Strategy Board ( U S A ) 112 63,93£, 182,319 Office of Strategic Services ( O S S ) psychologische Kriegsführung 62,76£, 1 1 1 62ft,93£ Olympiastadion Bedin 42 Operation Tiger B 28£, 126 Qassim, Abdul Karim 198£,201 Operation Zeppelin 82,192 Quaradawi, Youssef 12£,231,233, Organization of Muslim Refugees 237.249,251,268£, 274 from the Soviet Union 200 Qutb,Sayyid 146,237,274
  289. Rabel, Ernst 1 5 2 Sadat, Anwar as- 2 3 1Radio Free Europe 66,76,113,162, Saldahuddin, Dawud 283 209 Salim, Mamdouh Mahmud 2 5 5Radio Hole-in-the-Head/Radio Saturday Evening Post 181 Liberty (Critchlow) 67 Saud, König Ibn 91,159,190,220Radio Liberty 59ff.,64,66ff., Saudi-Arabien 72-75,87,100,113,115f., 118, - heilige Stätten des Islam in 9 1 , 123,161f., 182,185,206,208f., I 220 294,302,308,314f., 3 2 2 , 3 3 1 - International Islamic Federation 5. a. Amcomlib of Student OrganizationsRadio Taschkent 128 (IIFSO) und 340
  290. Ramadan, Said 11,133-156,161, |- Islamische Weltliga und 219t
  291. 163-173,175,179,189-199, - Muslimbruderschaft: und 220,
  292. 201t, 207t, 210t, 214,219-222, 229,, 2 3 5 , 2 6 2
  293. 224,227, 229ft, 261,263,271, - Ramadan in 219t 282t, 343f. - U n i o n des organisations isLami-Ramadan, Tariq 269,283 ques de France ( U O I F ) und 2 6 2R A N D Corporation 213 - W o r l d Assembly of MuslimRaschid, H a m i d 90t Youth u n d 272,340Raschid, H a r u n el- 132 Sauvy, Alfred 92Rawi, A h m e d al- 236ff., 2 4 0 , 3 0 0 , Scharia 135,145,152,231 341 Schenk,Walter 85,284Reichsministerium für die besetzten Schiflauer, Werner 277t Ostgebiete s. Ostministerium Schiiten 53,283Religiöse Faktor, Der (Lilly) 94 Schlesinger, Arthur ]r. 207tR.E.M. (Rockband) 66 Schloss Charlottenburg, Berlin 44tRichthofen, Ferdinand von 312 Schmiede, Achmed 196t, 202,Rida, Rashid 135,137 224,253Riga 33f., 280 Schub, Boris 67Röhm, Emst, »Röhmputsch« 38 Schütte, Ehrenfried 34Roosevelt, Archibald, Jr. 100 Scottish League for European Free-Rosenberg, Alfred 43f., 54,84 dom 72Ruppert (Pseudonym; OSS-Agent) Scriboer s (Vertag) 178 76ff. Segovia, Andrés 182Russisches Reich, nichtrussische Seidenstraße 32,312 Völker im 24ff. Sdbstmoidansddätge 2371,250 Seven Questions cflwwr, The SA 38f. (Kama!) 177 Sabanovic, I b r a h i m Salih 130 ShamiUlmam 1 1 5 Sacred Journey, The ( K a r a a l ) 1 8 1 , ShamlSttd 12.V15CIH.
  294. 186 163-166
  295. Personen- und Sachregister
  296. SLM-Liegenschaftsmanagement - Umayyaden-Kalifat 242 GmbH 272 - US-Geheimdienst 182 Solti, Georg 58 Speer, Albert 42Somalia 190 Spuler, Bertold 53Sosin, Gene 68 SS 11,24,29f., 32sowjetische Kollaborateure des NS St. Paulskirche, München 153f Regimes 202- in der Nachkriegszeit 68-72 Stain, Walter 175- Kritik im New Leader 84f. Stalinjosef 21,23f.- Radio Liberty 72-75 Stalin-Note ( 1 9 5 2 ) 123- Rekrutierung 71 f. Stasi (Ministerium für Staatssicher-- türkische Ausweise für 69ff. heit) 125,128,211 s. a. Mende, Gerhard von Stevens, Edmund 67Sowjets, Einmarsch in Afghanistan Stevens, Leslie 108,110- AlQaida 16f. Süden, der 9 2 5 . a . Dritte Welt- Dschihad 281 Süleymancilar 244- Instrumentalisierung von M u s - Sultan, Garip 12,21-24,26,30f., limen 214f. 46ff., 7 0 , 7 2 f f . , 1 1 6 , 1 1 8 f., 129,
  297. - Waffen der U S A 16,213ff. 199fF., 2 0 9 , 2 8 5 , 3 3 6 f .
  298. Sowjetunion Sunniten 53,283,310,324
  299. - Auflösung 25f., 91- Nichtrussen 21f.,25f. Tabari ibn Jarir, Muhammad al-Sowjetunion im Kalten Krieg 140- Beschreibung 159,162,165 Tablighi Jamaat 251- Münchner Moschee 95f., 1 0 5 Tadschikistan 25- muslimische Bürger 95f., 105 Taibah International Aid Associa-- Sowjetische Mekkapilger 95f., tion 276f. 118 Tataren (Hirkvolk), Legionäre im- Umgang mit Religion 95f. Zweiten Weltkrieg 21,36,47f.,Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg 7 3 , 8 0 , 8 8 , 1 0 5 f . , 310f., 3 2 2- Gulag-Häftlinge 23 Teheran, Aufstände gegen das- Instrumentalisierimg der Min- Schah-Regime 106 derheiten 22f. Terrel, Hervé 260,262- Jalta-Konferenz (1945) 69 Terroranschläge vom 1 1 . September 5. a. Mende, Gerhard von 2001 - Kapitulation der Soldaten 24 - französische Ghettos und 261 - Minderheiten im Kampf gegen - Islamismus/Islamisten und 17, 25,27-30 135,254f. Spanien - Mohammed Atta bei 255 - Terroranschläge in Madrid 256, - Muslimbruderschaft und 253, 264 256,260
  300. - Radikalisierung in Europa durch - im Ersten/Zweiten Wtkkrk$ 29, 264 54,69£
  301. Terrorismus - im Kalten Krieg 115- afghanische Hilfeorganisationen - Kalifat und 145t in Pakistan 254 Turkestan 25,176- Algerien 186f. Turkestan im XX Jahrhundert- Anschläge in London und Mad- (Hayit) 84 rid 256,264 Türkischer Studentenbund 69£- Hamas 237 Turkmenistan 25 - in Deutschland (1990er Jahre) 215 Über xdatmsd%a Verhaken (Datier - Islamic Foundation 237 275 - Islamische Gemeinschaft in Ücöncü,Oguz 272 Deutschland 227 Ulema 137 - Muslimbruderschaft 139£, Ulfkotte, Udo 273 237f., 248ff., 254f, 260,268 Ungarn, Aufeand (1956) 91,162 - Selbstmordanschläge 237f,, Ungermann, Siegfried 212 219 Unglaube, Heinz 30L90 - World Trade Centn- (1993) Union des oeguäutiom U n p s 214; (2001) 255 de France (UOIF) 25Q&,26lL Time (Magazine) 91,100 268,273,343 Today Islamic Law: Its Scope and United Republican and Democrat Equity (Ramadan) 153 Voters Club 200 Tolstoy Foundation 71f., 104,309, UNO 93,107,170,174 316 UN-Sicfaerhdtsrat 93 Tormann, Ernst 318 USA Totonji, Ahmad 234 - Jaita-Konferenz (1945} 69 Toynbee, Arnold 80,317 - Kolonialismus 93 Trade Union Courier (Zeitschrift) - Ol aus dem Nahen Osten 93 200 USA/Kater Krieg Trud (sowjet. Zeitung) 98 - flüchthitgsprcgi --m ITC IM Truman, HarryS. 63,65,93E s.a. - Komimn i* iriiw--rrhfifcyr «3 psychologische Kriegsftlhrung - offene Operational O Tschetschenien/Tschetschenen 25 - Politik des Containment Tschokai, Mustafa 45,99 - Politik desRoBback/1 il n looo IVirabi, Hassanal- 254 62.82. KMC 1M» 1 5 7 , 1 * 2 Türkei - FUnupwili « £ - Antichristüche/antigriechischc - verdeckte Operationen Ä W t Proteste 114f. l^bHinHKNlMrai|iH £ - Geheimpolizei 114 a«. Gast- Muslimen im Kalten Knqg f arbeiter; Ditib - nulling Konfoma W II W
  302. -- »Der religiöse Faktor« 94131 Vietnamkrieg 93,209,213 -- Muslimische Bevölkerung der Völker der Sowjetunion, Die USA 95£, 105 (Mende) 39£ -- Nationof Islam 96 Völkischer Beobachter (NS-Ze*- -- Planung 159fE schrift) 43 -- »reformierte« vs. traditionelle Muslime 1 6 0 , 2 6 2 t Wannseekonferenz (1942) 4S.3U -- Iruman-Regierung 93 £ Warschauer Aufstand (1944) 30 USA/Muslime 265-269 Washburn, Abbott 147 -- europäische Muslime im Ver- Weltwirtschaftskrise (1929) 107 gleich 264£ West, Karin 157,205 -- Führung 265 Wilhelm IL, deutscher Kaiser 32t -- Gewalt 264£ s.o. International WIsner, Frank 111&, 159 Institute of Islamic Thought World Assembly of Muslim Youth (HIT); TsfomiV: Society of North 272,340 America World Trade Center, 1. Anschlag auf -- immigration 265--269 das(1993) 254£ -- Indianapolis 234£ Wunden, die noch bluten (Espesedi -- Islamische Akademie in Penzberg Mende) 35 267 -- Konferenz »Muslim Communi- X, Malcolm 282 ties Participating in Society« 265£ Yahya, Harun 237 - Muslimbruderschaft 235, Yassm, Scheich Ahmed 230 267-271 Y a z d a n i , F a i s a l 154,222-225,256 - Organisationen 234£ 271,300,329,338£ Usbekistan/Usbeken 25£,36,106 YusufcQara 177
  303. US-Geheimdienst und 59 ¿a. AmcomHb Zarenreich 24,246 US Informations Agency (USIA) Zayat, Ibrahim el- 13,271-279 97,147ft, 160 Zentralasien (Russisches Reich) Zhou M a i 97,101Verband der Islamischen Kultur- Zionismus 142 zentren (VIKZ) 244 Zunnun,Vdi 73,118Vereinigte Arabische Republik 282 Zweiter Wehkrieg 29t,50t,5SVernichtung der europäischen 68-72 Juden, Die (HSberg) 210
  304. IAN JOHNSONDer Pulitzer-Preisträger Ian Johnsonlebt und arbeitet als Journalist undSchriftsteller in Peking und Berlin,wo er auch an der TU unterrichtet. Erist Experte für Fragen der Zivilgesell-schaft und Religion sowie der Vorge-schichte und der Hintergründe derTerroranschläge von 9/11.
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