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- Wir haben ein Problem.
- Geschlecht wird gerade öffentlich zum Thema. Das ist NICHT das Problem. Es war die ganze Zeit schon Thema. Unausgesprochen, bewusst oder weniger bewusst mitgedacht, strukturell vorhanden und ausgehandelt. DAS ist das Problem. Und versteht mich nicht falsch. Ich sage Geschlecht, nicht Frauen. Nicht Feminismus. Es geht hier um uns alle.
- Ich habe in keiner direkten Interaktion schlechte Behandlung erfahren, überall, wo ich hingegangen bin, wurde ich mit Respekt behandelt. Eben ganz so, wie es die Worte "galaktische Gemeinschaft" versprechen. Diese positive Erfahrung im direkten zwischenmenschlichen Umgang wurde allerdings durch Erfahrungen wie die Moderation des Hackerjeopardys angereichert. Und diese Erfahrung war schlimm. Nicht, weil sie mich persönlich betrifft, ich habe nicht vorne gesessen und mitgespielt. Sondern weil es einem Verhalten eine Bühne und eine Öffentlichkeit gibt. Das Unwohlsein, das die ganze Zeit ausblieb, kam mit voller Wucht in mir hoch, als ich zusehen musste, wie die Moderation das Frau-Sein von jella zum Thema machte. Und es großes Gelächter im Saal gab. Und große Schwierigkeiten, diesem Verhalten angemessen zu begegnen. Auf einmal war eine Athmosphäre geschaffen, die das genaue Gegenteil von dem war, was ich bisher erlebt hatte. Und dann stand ich erst mal da. Und verstand die Welt nicht mehr.
- Es geht mir also nicht darum, die klischeehaften "frauenverachtenden Nerds" anzuprangern, das ist großer Unsinn. Es geht mir darum, dass wir uns darüber klar werden, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Sexismus strukturell vorhanden ist. Und in genau solchen Situationen wie beim Hackerjeopardy wird uns diese Struktur auf einmal bewusst, da sie sehr offensichtlich erkennbar ist. Ansonsten ist diese Struktur sogar so 'normal' und unbeachtet Teil unseres Alltags, dass selbst Frauen sie bestätigen und so aber nur zu ihrer weiteren Normalisierung beitragen. Und diese Normalisierung bedeutet nicht, dass diese Struktur ok ist!
- Es gibt eine Bewegung hin zu mehr Awareness. Es ist klar, dass diese Bewegung Zeit braucht und dass sie nicht einfach ist. Aber wir sollten sie unterstützen - es geht hier um unsere Zukunft. Kongress-Motti wie 'We come in peace', 'Behind enemy lines' und 'Not my department' betonen die Rolle und Verantwortung der Menschen im Umgang mit Technik und ihrer Umwelt. Warum sollte dieses Bewusstsein bei diesem Thema keine Anwendung finden?
- Diese Diskussion hat den Kongress nicht 'vergiftet'. Ja, Geschlecht wird thematisiert. Und zwar, um einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang zu finden. Es gibt, wie wir gesehen haben, zahlreiche Möglichkeiten, dies zu tun: Im persönlichen Austausch, bei Workshops und in Vorträgen. Im Gespräch mit dem Awareness-Team. Dialog ist gefragt. Niemand muss verunsichert sein. Niemand soll sich unwillkommen fühlen oder gar froh sein, nicht da gewesen zu sein. Wenn wir alle unsere Defensivpositionen aufgeben, können wir uns konstruktiv über das Problem verständigen. In diesem Sinne: Losgehackt statt das System gedankelos zu erhalten!
- Danke!
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