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- Die Kulturleichen proben den Aufstand.
- Klaus Miklós Rózsa
- Zürich, es ist Freitag, der 16. Mai 1980. Nach der Arbeit genehmige ich mir das
- Abendessen im Restaurant Bluetige Tume (Blutiger Daumen) in der Zürcher Altstadt.
- Wie so oft esse ich ein Kotelett mit Rösti. Das schmeckt gut und ist in diesem
- Szenenspunten (Kneipe) auch bezahlbar. Das Restaurant ist gut durchmischt. Einer
- der letzten Orte im Niederdorf, wo sich RentnerInnen, Büezer (ArbeiterInnen) und
- Studierende an den gleichen Tisch setzen. Die ältere Kellnerin kennt ihre
- Pappenheimer. Wer mal 'die Brieftasche vergessen hat', kann auch anschreiben
- lassen.
- Gegen den späteren Abend, wir sind nur noch einige Junge im Restaurant, die
- Älteren sind längst gegangen, führen wir eine dieser hitzigen Debatten über Zürich.
- Wie kann es sein, dass in Zürich die Kneipen schon um Mitternacht schließen? Dass
- wir noch immer kein Kulturzentrum haben? Dass sich seit der Schließung des AJZBunker1
- 1970 so gar nichts mehr bewegt in dieser frostigen Stadt?
- Im prächtigen Jugendstil-Café Odeon, dem Stammlokal von Lenin, Thomas Mann,
- Dürrenmatt und Einstein, waren wir junge, aufmüpfige Nach-1968er nicht ungern
- gesehene Gäste gewesen. Doch auch dieser Ort wurde im Jahr 1972 Opfer der
- Gewinnmaximierung. Der neue Besitzer vermietete den größeren Teil des sich in
- bester Lage befindlichen Cafés an eine 24-Stunden-Apotheke. In das übrig
- gebliebene Drittel kamen die Überreste des Odeon: ein Schickimicki-Lokal, viel zu
- teuer für unsereins.
- Bei einem anderen beliebten Treffpunkt, der Brasserie an der Rämistrasse, hatte der
- Besitzer gar eine Sprinkleranlage bei den Treppen des Lokals installiert. Diese wurde
- in Gang gesetzt, wenn wir im Sommer dort saßen und diskutierten. Selbst an der
- Riviera, den ausladenden Treppen beim Bellevue an der Limmat, dem Treffpunkt für
- alle Hippies und sonstige Verrückte, wurde es unangenehm: Die ständigen
- Polizeikontrollen nervten. Die Bar Revolution schloss ihre Tore schon sehr früh: Nach
- zahllosen Polizeirazzien im Lokal bekam der Wirt die Kündigung. Seither ist dort eine
- Galerie.
- 1 Am 30. Oktober 1970 eröffnet der Zürcher Stadtrat in einem Luftschutzkeller den Lindenhof-Bunker.
- Er soll ein autonomes Jugendzentrum sein. Der Bunker wird in der Folge rege frequentiert. Bereits
- Ende Dezember wird die inzwischen besetzte Autonome Republik Bunker durch die Polizei geräumt.
- Wenig später entsteht dort die Tiefgarage Urania – benannt nach der gleichnamigen
- Polizeihauptwache.
- 2
- Hätten wir an diesem Abend wissen können, dass sich in wenigen Wochen alles
- ändern wird in der Finanzmetropole Zürich?
- Der Hauch der Revolution
- "Die AJZ-Zeit war für mich die intensivste, und wenn du mich fragst, was damals das
- Wichtigste war, so sage ich: die Energie, die Energie, die damals in der Luft gelegen
- hat. Manchmal frage ich mich: Woher ist die gekommen? Wo ist die hin? Gibt's die
- nicht mehr? Kann man die nicht wieder herausholen aus den Leuten? Damals ist
- wirklich etwas in der Luft gelegen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl gehabt, ich
- rieche es, wenn ich mit dem Töffli2 in die Stadt gefahren bin. Es war ein geiles
- Feeling, ein Geruch wie Sommerregen."3
- Am 17. Mai 1980 findet in der leer stehenden Roten Fabrik am See im Quartier
- Wollishofen ein Fest statt. Diese Party wird vom Stadtrat (Exekutive) zwar nicht
- bewilligt, aber toleriert. Über 2.000 Leute finden sich ein. Eine Woche später steht
- das traditionelle Allmändfäscht am Programm – eine Open-Air-Veranstaltung, die
- jedes Jahr am Pfingstwochenende durchgeführt wird. Ohne Bewilligung – mal mit
- Polizeieinsatz, mal ohne. Dieses Jahr gehen über 4.000 Junge auf das Fest, viel
- mehr als üblich. Der Schweizer Popstar Polo Hofer wird ausgepfiffen. Es wird auch
- politisch: Die einseitige Verteilung der Kulturgelder und die hohen Eintrittspreise bei
- Rockkonzerten werden diskutiert. Für den 30. Mai 1980 wird zu einer Demonstration
- vor dem Opernhaus aufgerufen. Anlass für die Kundgebung ist ein geplanter 60-
- Millionen Schweizer Franken-Kredit für die Renovierung des Opernhauses.
- Außerdem soll für die Freigabe der Roten Fabrik als Kulturzentrum geworben
- werden. Ein Bewilligungsgesuch für die Demonstration wird von der Polizei
- abgelehnt, der Konflikt ist damit vorprogrammiert.
- Die Kulturleichen
- Zur Demonstration kommen – wie üblich – vielleicht 300 Leute. Sie versammeln sich
- hinter dem Transparent mit der Aufschrift "Wir sind die Kulturleichen der Stadt" und
- ziehen vom Bellevue vor das nahe gelegene Opernhaus. Dort hat die Polizei eine
- Falle gestellt. Während die Jugendlichen Parolen rufen, mehr Geld für die
- Alternativkultur fordern und mit Seifenblasen auf sich aufmerksam machen, wartet im
- 2 Töffli = Mofa.
- 3 Franz L. Meier: Ein Geruch wie Sommerregen, in: WochenZeitung, 27.7.2000,
- http://www.woz.ch/archiv/old/00/30/1107.html (21.2.2012).
- 3
- Inneren des Opernhauses eine Hundertschaft schwer bewaffneter
- OrdnungshüterInnen auf den Angriffsbefehl. Die mit Schild, Helm und Schlagstock
- ausgerüsteten PolizistInnen stürmen ins Freie und prügeln die Jugendlichen von der
- Treppe. Das geht schnell. Man ist ja in Zürich an eine brutale Polizei gewöhnt. Doch
- dieses Mal lassen sich die Jugendlichen nicht so rasch vertreiben. Einige decken
- sich auf einer nahe gelegenen Baustelle mit Steinen, gar mit Baulatten ein, kommen
- zurück und greifen die vor dem Gebäude positionierten PolizistInnen an. Es
- entwickelt sich eine regelrechte Straßenschlacht. Während im Opernhaus die
- Vorstellung läuft, verlagern sich die Scharmützel immer mehr ins Niederdorf, auf dem
- Weg dorthin werden die Scheiben des Café Odeon eingeschlagen. In der Altstadt
- bekommen die Demonstrierenden unerwarteten Support: KneipengängerInnen
- solidarisieren sich spontan mit den Jugendlichen, einige nützen die Gunst der Stunde
- und plündern Spirituosengeschäfte sowie Elektronikläden. Die Inhalte der Auslage
- eines Musikalienhändlers werden entwendet, die teuren Instrumente am nächsten
- Tag aber zurückgebracht.
- Pech für die Polizei: Am selben Abend findet am Stadtrand, in Oerlikon, ein Bob-
- Marley-Konzert statt. "Get up, stand up, fight for your rights!" – die aufgeheizten
- KonzertbesucherInnen treffen genau zur richtigen Stunde in der Ausgehmeile ein.
- Die Luft ist tränengasgeschwängert, die Menschenmenge mittlerweile auf mehrere
- tausend Personen angewachsen, welche der total überforderten Polizei ein Katzund-
- Maus-Spiel liefern. Erstmals setzt die Zürcher Stadtpolizei in dieser langen
- Nacht ihre 'Geheimwaffe', Gummigeschoße, gegen die Manifestanten ein. Auch das
- Nervengas CB wird wiederholt eingesetzt; die Polizei benützt dafür eigens
- umgebaute Flammenwerfer der Armee. Es kommt zu einigen Verhaftungen und
- Verletzten. Ein Polizist stirbt an akutem Herzversagen. Doch das sollte erst der
- Anfang sein.
- Der heiße Sommer
- Für KennerInnen der Zürcher Jugendszene kam der Gewaltausbruch vom Samstag
- nicht unerwartet. Allein der Zeitpunkt war die Überraschung. Das Nichtplanbare, das
- Zusammentreffen verschiedener Faktoren. Seit Monaten hatte sich im Stillen
- zusammengebraut, was sich dann entlud. Ursachen der Ausschreitungen waren die
- Unzufriedenheit vieler Jugendlicher über mangelnde Möglichkeiten zur
- Freizeitgestaltung und die generell unglückliche Jugendpolitik der Zürcher
- Stadtregierung. Ein nicht zu unterschätzender Faktor dürfte auch die überaus
- schlagfreudige Zürcher Stadtpolizei gewesen sein. Bei Aktionen, die anderswo kaum
- zu einem Polizeieinsatz führten, hatte die Zürcher Polizei schon immer äußerst
- 4
- gereizt reagiert. Vielen war zu diesem Zeitpunkt auch das brutale Vorgehen von
- PolizistInnen im Sommer 1968 im Globus-Keller noch in Erinnerung.4
- In den folgenden Wochen und Monaten kommt es beinahe täglich zu Aktionen und
- Demonstrationen Jugendlicher in der Zürcher Innenstadt. Dabei entstehen immense
- Sachschäden, über 4.000 Personen werden verhaftet und kriminalisiert, Dutzende
- junger Menschen von der immer rücksichtsloser vorgehenden Polizei verletzt, einige
- von ihnen schwer. Über ein Dutzend verliert durch Gummigeschoße das Augenlicht.
- An den zahlreichen Vollversammlungen (VVs), die meistens im Volkshaus5
- stattfinden, nehmen regelmäßig bis zu 3.000 Menschen teil. Dabei sind die Formen
- des Protests durchaus kreativ. So demonstrieren am 14. Juni rund 30 Jugendliche
- splitternackt im Hauptbahnhof, gefolgt von einem Umzug mit einigen 100
- SympathisantInnen, für ein autonomes Jugendhaus: "Nackt für den Frieden – nackt
- gegen Gewalt". Die Bewegung hat ihre eigene Kultur, besetzt Straßenbahnen und
- verfügt über eigene Kommunikationsmittel: die Telefonzeitung (!), mehrere Zeitungen
- (z.B. Eisbrecher und Stilett) und Piratensender (Schwarzi Chatz). Auch an der
- Universität gärt es. So beobachtet eine Gruppe Ethnologie-Studierender die Proteste
- von Anfang an mit einer Videokamera.6 Die Aufführung des daraus entstandenen
- Films wird aber verboten, was prompt zu Demonstrationen der Studierendenschaft
- führt. Einige Witzbolde bestellen Lastwagen voller Sand und lassen diesen in der
- Aula auskippen. Bei Sandkastenspielen zeigen sie ihren Unmut über den 'kindischen'
- Unibetrieb.
- Am 20. Juni erreicht die Repression ihren grotesken Höhepunkt: Der Stadtrat befiehlt
- der Polizei, die "Drahtzieher der Demonstrationen" in Präventivhaft zu nehmen, um
- die angekündigte Großdemonstration zu verhindern. Polizeistadtrat Hans Frick
- versteigt sich sogar zu der Aussage, dass der lybische Diktator Gaddafi etwas von
- seinem Reichtum für die Zürcher Jugendbewegung habe springen lassen. So
- werden im Lauf des Tages sechs mutmaßliche Rädelsführer festgenommen. Ohne
- Haftbefehl, aufgrund einer Anordnung einer politischen Behörde!
- Am nächsten Tag, am Samstag, dem 21. Juni, findet eine VV vor dem Volkshaus auf
- dem Helvetiaplatz statt. Über 6.000 Leute finden sich ein, um die sofortige
- Freilassung ihrer Freunde zu verlangen. Noch während der Versammlung, aber
- 4 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Globuskrawall (6.2.2012).
- 5 Das Zürcher Volkshaus wurde 1910 als erstes alkoholfreies Volkshaus der Schweiz von
- Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei gegründet. Vgl. Urs Kälin, Stefan Keller,
- Rebekka Wyler: Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte, Zürich 2010.
- 6 Video von EthnologiestudentInnen über die Demonstration vom 30. Mai 1980 vor dem Opernhaus.
- Das Tape wird einige Tage nach der Demo an einer Vollversammlung im Volkshaus gezeigt und
- darauf vom damaligen Zürcher Erziehungsdirektor Alfred Gilgen mit einem Vorführverbot belegt, was
- in der Folge für einigen Wirbel an der Universität sorgt. Ausschnitte davon werden in Züri brännt und
- in verschiedenen anderen Produktionen verwendet.
- 5
- nachdem eine Demonstration beschlossen worden war, treffen die 'Rädelsführer' auf
- dem Platz ein. Die Polizei hat sie just zu Beginn der Demo freigelassen. Im
- Hintergrund war massiver Druck auf die Behörden, vor allem auf den Stadtrat,
- ausgeübt worden, diese jeglichen rechtsstaatlichen Normen widersprechenden
- Festnahmen rückgängig zu machen. Der Massenauflauf der Bewegten sorgt dann für
- den Rest. Unter dem Motto "Ohne Polizei kein Krawall" ziehen an die 10.000
- Personen in Richtung des geforderten Autonomen Jugendzentrums (AJZ) in der
- Limmatstraße. Der eindrucksvolle Demonstrationszug wird angeführt von einem
- bekannten Friedensapostel mit weißer Fahne, einem Pfarrer mit Esel, einigen SPPolitikern
- sowie zahlreichen Frauen und Männern des Vereins betroffener Eltern.
- Mitten auf der Quaibrücke steht wenig später der Demonstrationszug einer
- Hundertschaft PolizistInnen in Kampfmontur gegenüber. Dank dem Mitschnitt des
- Polizeifunks lässt sich das Geschehen auf der Brücke später recht genau
- rekonstruieren. Polizeichef Frick erteilt aus der Einsatzzentrale persönlich die
- Befehle: "Angriff mit Wasserwerfer, Tränengas und Gummi!" Doch Einsatzleiter
- Trachsel widerspricht: "Das ist nicht gut! Ich widerspreche Ihnen ungerne, doch das
- ist eine solche Menge, das müssten Sie sehen. Das gibt Tote! Aber ich führe Ihren
- Befehl aus." Nach der Bestätigung dieser Einschätzung durch andere
- Polizeieinheiten erfolgt der Befehl von Frick: "Zug Trachsel zurückziehen, Weg
- freigeben, Wasserwerfer zurück zum Rathaus."7 Zum ersten Mal hat die Polizei
- nachgegeben, jubelnd zieht die Menge durch die Straßen. Der Slogan "Ohne Polizei
- kein Krawall" hat sich bewahrheitet.
- Der Sieg
- Dann geht alles unschweizerisch rasch. Am 29. Juni übergeben die Behörden das
- baufällige Gebäude Limmatstraße 18/20 der Sozialdemokratischen Partei (SP) der
- Stadt Zürich, die als Trägerin für ein Jugendhaus fungieren soll. Die SP übergibt den
- Jugendlichen bedingungslos die Schlüssel. Die Stadt stellt einen (viel zu kleinen)
- Renovierungskredit von 40.000 Franken zur Verfügung. Während sich die bewegten
- Jugendlichen nun um ihr AJZ kümmern und mit viel Idealismus und Engagement
- versuchen, aus einer Abbruchliegenschaft etwas Gemütliches und Nützliches zu
- machen, sehen sie sich bald mit unerwarteten Problemen konfrontiert: auch
- Randgruppen, AlkoholikerInnen und Drogensüchtige finden im AJZ ein Zuhause. Es
- wird weiter demonstriert. Mit der Eröffnung des Autonomen Jugendzentrums war ja
- nur ein Anliegen der Bewegung erfüllt worden. Es ging aber um mehr – um den
- Protest gegen eine ganze Lebensform. Immer wieder kommt es in der Folge zu
- schweren Zusammenstößen. Max stirbt als Folge der Polizeiknüppel, die vor dem
- 7 Sozialdemokratische Partei der Stadt Zürich (Hg.): Eine Stadt in Bewegung. Materialien zu den
- Zürcher Unruhen. Redaktion: Max Schmid, Zürich 1981, S. 52f. (tell Nr. 19, 4.7.1980).
- 6
- AJZ auf seinen Kopf niederprasseln. Am 12. Dezember kommt es zur wohl ersten
- Selbstverbrennung in der Schweizer Geschichte: Silvia Z. zündet sich am Bellevue
- an. Sie stirbt im Spital. Um Demonstrationen bei ihrer Beerdigung zu verhindern,
- erscheinen keine Todesanzeigen in den Zürcher Zeitungen. Das Rondell am
- Bellevue, in dem sie sich angezündet hat, wird jeden Tag mehrmals durch städtische
- Reinigungstrupps von den Kerzen gesäubert. Nichts soll an Silvia erinnern. Auf
- längere Zeit wird in Zürich vom Stadtrat gar ein generelles Demonstrationsverbot
- verfügt – sozusagen ein weiterer Freibrief für Polizeibrutalität. Der "Aufstand der
- Jugend" greift wie ein Flächenbrand um sich. Bald demonstrieren nicht nur in
- Schweizer Städten wie Basel, Bern und Lausanne Jugendliche für Freiräume,
- sondern auch in anderen europäischen Städten; namentlich in Berlin und Wien
- gehen junge Menschen auf die Straße.
- Zwischenzeitlich wird das AJZ geschlossen. Bei einer Frühlingsdemonstration am
- 21. März 1981 mit wieder rund 10.000 TeilnehmerInnenn wird das AJZ gestürmt, von
- der Polizei aber wieder geräumt. Unter Einsatz von Wasserwerfern, die mit dem
- wasserlöslichen Giftgas CS gefüllt sind. Auch die Gewerkschaften der
- JournalistInnen demonstrieren: Für ihr Recht auf Berichterstattung, gegen die
- gezielten Angriffe auf Kameraleute und FotografInnen, gegen den Druck, den die
- Polizei auf Redaktionen ausübt. So wird unter anderem sogar ein Filmteam des
- Schweizer Fernsehens mehrfach mit Tränengas besprüht und schließlich verhaftet.
- Selbst die Generaldirektion der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft
- (SRG) sah die Pressefreiheit gefährdet. Der Polizei ging es damals wie heute darum,
- unliebsame ZeugInnen von ihren oft mehr als fragwürdigen Aktionen fernzuhalten.
- Am 23. März 1982 ist es dann so weit: Das AJZ wird von den Stadtbehörden in einer
- generalstabsmäßig geplanten Aktion abgerissen. Damit ist die letzte 'Pendenz' des
- Stadtrats erledigt, wie sich der abtretende Stadtpräsident Sigmund Widmer ("Rock ist
- keine Kultur") ausdrückt. Der Entscheid für den Abbruch sei übrigens schon Ende
- 1980 gefallen.8 Flugs wird ein fertiges Überbauungsprojekt präsentiert, realisiert
- wurde es bis heute nicht. Auf dem Gelände befindet sich jetzt ein Busparkplatz.
- "Besetzt die Idylle"9
- Immer mehr Jugendliche waren ins AJZ geflüchtet, weil sie schlicht keine Bleibe
- hatten. Nur war das AJZ nicht als Groß-Wohngemeinschaft gedacht. Es ist
- augenscheinlich, dass die Wohnungsknappheit in dieser Zeit zu einer richtigen
- Wohnungsnot wurde. Im August 1980 findet ein Protestmarsch gegen die
- 8 Vgl. Manfred Züfle, Jürgmeier: Paranoia City oder Zürich ist überall, Reinbek bei Hamburg 1982,
- S. 14f.
- 9 Unter Verwendung des Textes "80-er 'Bewegig' fordert Räume!", in: Thomas Stahel: Wo-wo-Wonige!
- Stadt- und wohnpolitische Bewegungen in Zürich nach 1968, Zürich 2006, S. 69-74.
- 7
- Wohnungsnot statt, in dessen Verlauf man leer stehende Häuser in der City und auf
- dem Zürichberg sowie die städtische Liegenschaftsverwaltung besuchen will. Dazu
- kommt es jedoch nicht, die Polizei versperrt mit Wasserwerfern den Weg. So mündet
- auch dieser erste Versuch, auf Missstände in der Wohnpolitik aufmerksam zu
- machen, in eine mehrstündige Straßenschlacht.
- Doch keine Repression kann rückgängig machen, was mit den Unruhen in den
- frühen 1980er-Jahren begonnen hat. In der Folge wird die Bewegung militanter und
- konzentriert sich vermehrt auf Hausbesetzungen. Um die Situation zu stabilisieren
- und weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden, beginnt der neue Stadtrat unter
- Stadtpräsident Thomas Wagner mit einer Politik der Integration. Es werden Vereine
- gegründet, die das kollektive Wohnen fördern, die Subventionen für Alternativkultur
- stark erhöht. Die Rote Fabrik entwickelt sich nach etlichen Querelen zu einer
- alternativen Kulturstätte für Konzerte und Theater. Dadurch etabliert sich eine
- lebendige Kulturszene. Im Lauf der 1990er-Jahre entsteht zudem eine Vielzahl mehr
- oder weniger geduldeter illegaler Bars. Sie sind die Vorläufer der Liberalisierung des
- Gastgewerbegesetzes, das 1998 in Kraft tritt. Mit der Integrationsstrategie wird aber
- auch die kreative Energie der Bewegung gebändigt und in eingehegte, befriedete
- 'Freiräume' abgedrängt.
- Ende der 1980er-Jahre beginnt sich angesichts der verschärften Situation auf dem
- Wohnungsmarkt die wohnpolitische Opposition wieder zu sammeln. Ab dem
- 23. Februar 1989 kündigt man für jeden Donnerstag einen "Auflauf gegen die
- Speckis" (Spekulanten) im Niederdorf an. Zu diesen von der Polizei nicht bewilligten
- Aufläufen kommen allerdings nicht mehr als 300 bis 500 Personen. Zu brutal ist das
- unberechenbare Auftreten der Polizei, die mit einer neuen Taktik agiert, indem sie mit
- mobilen, kleinen Einheiten sehr rasch vor Ort ist und jede Personenansammlung mit
- Gummigeschoßeinsätzen sofort auflöst. Die Taktik der Polizei schien von Anfang an
- darauf ausgerichtet, jegliche Solidarisierung mit den Wohnungsnotbewegten zu
- unterbinden. "Alle sind der Meinung, dass es klare Strategie der Polizei war, uns zu
- isolieren, den vielen Betroffenen Angst zu machen, sich am Donnerstag
- anzuschliessen."10 Für die Großdemonstrationen am 15. März 1989 als Abschluss
- der Aktionswoche "Wohnen tut not" mobilisieren auch der gemäßigte Mieterverband
- und die Wohnbaugenossenschaften. Mit über 3.000 Personen wird die Demo zu
- einer eindrücklichen Manifestation gegen die Zürcher Wohnungsnot.
- Die Gemeinde- und Stadtratswahlen vom April 1990 führen zu einem
- überraschenden Regierungswechsel: Im Gemeinderat entsteht erstmals seit den
- 1930er-Jahren eine Mehrheit von Sozialdemokraten, Grünen, Feministinnen und
- 10 Aus dem Flugblatt "Friede den Hütten, Krieg den Palästen", März 1989.
- 8
- Alternativen. Der neunköpfige Stadtrat setzt sich aus einer rot-grünen Koalition
- zusammen. Ideale Voraussetzungen also, um Versprechen zu verwirklichen. Denn
- mit der Ausrede "wir haben halt keine Mehrheit" konnte man nicht länger alles
- erklären und entschuldigen. Die Errungenschaften der rot-grünen Regierung sind
- jedoch dürftig: So wird ausgerechnet unter dem neuen sozialdemokratischen
- Stadtpräsidenten Sepp Estermann das Ende der kulturpolitischen Öffnung
- eingeleitet. Die Trendwende kommt mit der Abstimmung über das Kanzleizentrum,
- die im Dezember 1990 mit hauchdünner Mehrheit verloren wird.
- In vielen Bereichen unterscheidet sich die Politik der rot-grünen Regierung stark von
- derjenigen, welche die Linke zuvor in der Opposition geführt hat. Insbesondere die
- SP entschärft ihre Positionen deutlich. Auch der Polizei steht nun erstmals ein
- Sozialdemokrat vor: Robert Neukomm ist es vorbehalten, 1992 die offene
- Drogenszene, den Needlepark hinter dem Landesmuseum, zu räumen. Neukomm ist
- es auch, der zur Räumung der besetzten Wohlgroth Kultur-Fabrik und der Häuser an
- der Bäckerstrasse mit Pumpaction-Gewehren bewaffnete Antiterror-Einheiten von
- Hubschraubern absetzen lässt. Angesichts der durchzogenen Bilanz verwundert es
- nicht, dass bereits 1994 die rot-grüne Mehrheit im Gemeinderat zerbröckelt und die
- rechtspopulistische, fremdenfeindliche Schweizerische Volkspartei (SVP) als große
- Siegerin aus den Wahlen hervorgeht.
- Das Quartier- und Kulturzentrum Kanzlei
- Das Kanzleizentrum war etwas ganz Besonderes in Zürich. Vielleicht das Beste, was
- diese Stadt je zu bieten hatte. 1984 steht im Kreis Vier ein Schulhaus leer. Gerade
- hat die Stadt beschlossen, dass jedes Viertel sein Quartierzentrum haben soll. So
- kommt auch der Kreis Vier zu seinem Quartier- und Kulturzentrum. Die schiere
- Größe des Gebäudes und der dazugehörenden Turnhalle mit Nebengebäuden
- ermöglicht das Betreiben einer Unmenge von Aktivitäten. Musikräume,
- Theatergruppen, Frauenstock, Disco in der Turnhalle, Kino Xenix, Sportfeste, Café,
- Kindergarten in der Baracke, Bibliothek, Kunsträume, Ateliers, Arbeitslosenberatung,
- Sitzungsräume, Dokumentationszentrum, Infoladen, das Videokino SichtBar,
- Videowerkstatt, Volksuni, Fahrradwerkstatt und ein Flohmarkt finden im Kanzlei
- Platz. Der Betrieb wird von der Pro Juventute im Auftrag der Stadt geführt. Diese
- übergibt einer Betriebsgruppe die Leitung, die sich selber konstituiert. Das
- Kanzleizentrum wird am 1. September 1984 eröffnet und hatte für die Linke,
- insbesondere für die außerparlamentarische Opposition, eine große Bedeutung. Es
- ist einer der wenigen Freiräume in Zürich, der über längere Zeit gehalten werden
- kann.
- 9
- Die Betreiber und Betreiberinnen des Zentrums haben viel aus den Fehlern im AJZ
- gelernt. So sind Drogen im und um das Zentrum absolut tabu, selbst mit dem
- Alkoholausschank wird sehr restriktiv umgegangen. Die Disco in der Turnhalle
- mausert sich innerhalb kurzer Zeit zum absoluten Zürcher Renner; Türsteher müssen
- jeden Donnerstag, am Disco-Abend, den Andrang im Zaun halten. Obschon das
- Kanzlei für zürcherische Verhältnisse unglaublich günstig ist, erwirtschaftet die Disco-
- Gruppe einen hübschen Gewinn, der als Quersubvention an die anderen Gruppen
- fließt. In der Baracke wird das AJZ-Kino weitergeführt; unter dem Namen XENIX ist
- es heute eine etablierte Spielstätte für den anspruchsvollen Film. Die Gruppen gehen
- sehr respektvoll miteinander um. In zahlreichen Diskussionen gelingt es,
- unterschiedlichste Kulturen und Aktivitäten unter einem Dach zu vereinen.
- Doch auch das Kanzleizentrum ist einigen bürgerlichen Parteien ein Dorn im Auge.
- Insbesondere der Hotelier und SVP-Gemeinderat Werner Stoller, der auch schon mal
- mit eingesteckter Pistole in die Ratssitzung geht, agitiert unaufhörlich gegen das
- Kanzlei. Mit krudesten Behauptungen wie: im Kindergarten würden "antiautoritäre
- Terroristen" erzogen, der SVP seien Sitzungsräume verweigert worden oder Chaoten
- und Krawallanten hätten das Sagen. Überhaupt sei das Kanzlei eine Art "AJZ light".
- Am folgenschwersten ist der Vorwurf, dass in der Turnhalle ohne Patent gewirtet und
- die gesetzlichen Schließungszeiten nicht eingehalten würden. Vergeblich bestätigt
- selbst der Stadtrat im Parlament, dass alle Bewilligungen erteilt worden seien.
- Tatsächlich ist bis zum Jahr 1998 für jede Gastwirtschaft ein Patent, für
- Alkoholausschank eine Bewilligung und für das Betreiben einer Gaststätte eine
- Prüfung notwendig. Dass diese Auflagen regelmäßig mittels Korruption, der
- Bestechlichkeit von Chefbeamten und regen Handels der Patente hintergangen
- wurden, sollte sich später bestätigen. Während Mitglieder der Betriebsgruppe Kanzlei
- im Oktober 1986 in der Wirtefachschule sitzen, um das Patent zu machen, stürmt
- eine Polizeieinheit im Auftrag des Stadtrats die Kanzlei-Turnhalle und verbarrikadiert
- Fenster und Türen. Die Gesprächskultur sowie das langsam aufgebaute Vertrauen
- sind mit einem Schlag zerstört und die Glaubwürdigkeit der Kanzlei-BetreiberInnen
- ist in weiten Teilen der Öffentlichkeit dahin.
- Wochen später wird der ordentliche Betrieb des Kanzleizentrums – nun mit allen
- Bewilligungen – wieder aufgenommen, doch der politische Druck bleibt. Längst ist
- das Kanzlei zum Spielball der bürgerlichen Rechtsparteien gegen die
- sozialdemokratische Mehrheit geworden. Mit einer schmutzigen Kampagne führen
- alle bürgerlichen Parteien gemeinsam den Abstimmungskampf gegen das
- Kanzleizentrum. Die ängstliche, halbherzige SP hat dem wenig entgegenzusetzen.
- Das Kanzlei ist auf sich selbst gestellt. In einer noch nie da gewesenen Breite
- solidarisieren sich Kulturschaffende, KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und
- 10
- Intellektuelle mit Auftritten in der Turnhalle. Selbst das Schauspielhaus und das
- Opernhausensemble (sic!) geben Gastauftritte. Im Dezember 1990 verliert das
- Kanzlei mit einer hauchdünnen Mehrheit die Abstimmung. Ein Paradebeispiel für
- zürcherisches Bünzlitum11 und den Missbrauch der 'direkten Demokratie'. Die
- Nachbarsquartiere des Kanzlei haben alle mit "Ja" für das Fortbestehen gestimmt.
- Die großen Außenquartiere aber haben sich von der Hetz- und Lügenpropaganda
- blenden lassen. Diejenigen, die nie im Kanzleizentrum gewesen sind, bestimmen
- damit über diejenigen, die in seiner Umgebung wohnen. Anfang 1992 wird das
- Quartier- und Kulturzentrum Kanzlei nach sieben erfolgreichen Betriebsjahren
- geschlossen. Das XENIX darf als eigenständiges Kino bleiben und erhält im selben
- Jahr den Zürcher Kulturpreis.
- Wohnen als Luxus12
- Unter Wohnungsnot wird der Mangel an Wohnraum verstanden. Es existiert
- allerdings kein statistischer Wert für Wohnungsnot. Wohnungsnot im Sinne von
- Wohnungsknappheit ist dagegen ein Zustand, der seit den 50er-Jahren praktisch
- permanent herrscht. Sind nur wenige Wohnungen leer, so kann von einer starken
- Wohnungsnot gesprochen werden. Für einen funktionierenden Wohnungsmarkt ist
- ein Leerwohnungsbestand von ein bis drei Prozent nötig. Häufig wird der Begriff
- Wohnungsnot mit dem Fehlen von preisgünstigem Wohnraum gebraucht. Wer in
- Zürich die nötigen Mittel und die richtigen Beziehungen hat, findet immer eine
- Wohnung. Immer öfter müssen Leute, Familien mit kleinerem Einkommen eine
- Wohnung ausserhalb des Zentrums suchen. „Das Privileg, im Zentrum der Metropole
- bleiben zu dürfen, wird nur noch denjenigen gewährt, die für den Finanzplatz
- unentbehrlich sind, alle anderen, die potenziellen Unruhestifter und Störenfriede,
- müssen raus.“13 Heute werden in der Stadt Zürich Mieten verlangt, die sich nur noch
- sehr gut Verdienende, meist DINKS (double income no kids) leisten können. So ist
- es keine Seltenheit, dass für Einzimmerwohnungen an mittlerer Lage 1‘500 oder
- mehr Schweizer Franken bezahlt werden müssen, während eine Drei- oder
- Vierzimmerwohnung kaum unter 2‘500 oder 3‘000 Franken zu haben ist. Das heisst,
- dass selbst Gutverdienende bisweilen über die Hälfte ihres Monatseinkommens für
- 11 Schweizerisch (bissig) für Spießertum.
- 12 Unter Verwendung eines Textes von Thomas Stahel aus Wo-wo-Wonige! 2006
- 13 WoZ vom 18. Januar 1991 S. 26
- 11
- Miete ausgeben müssen. So waren am Stichtag14 in Zürich 320 Wohnmöglichkeiten
- zu vermieten; vom Zimmer in der Wohngemeinschaft für 700 Franken über die
- Zweizimmerwohnung im Aussenquartier Schwamedingen für 1‘420 Franken bis zur
- Luxusresidenz mit fünf Zimmern am Zürichberg für 16‘000 Franken pro Monat! Noch
- tiefer in die Tasche greifen muss man für eine Wohnung im Stadtzentrum:
- 1,5 Zimmer mit 45 m2 für satte 2'390 Franken. Noch absurder präsentiert sich der
- Markt für Eigentumswohnungen. Nachstehendes Beispiel bezieht sich auf einen
- Neubau im ehemaligen Industriegebiet Binz.
- Insgesamt wurden am Stichtag in Zürich rund 50 Immobilien zum Kauf angeboten. In
- einem Preissegment von ca. 500‘000 (2,5 Zimmer, 59 m2 Kreis Drei) bis zu weit über
- vier Millionen Franken für eine Eigentumswohnung. So bekommt der Satz „Beim
- Essen sparen, damit es für die Miete reicht“15 häufig einen sehr realen Hintergrund.
- Im Rückblick gesehen hat sich Zürich – natürlich – in den letzten 30 Jahren stark
- verändert. Zürich ist heute eine weltoffene Stadt, in der alle Bedürfnisse der
- Freizeitgestaltung verwirklicht werden können. So zumindest die Mehrheitsmeinung
- und die offizielle Lesart. Während dieser Text entstand (Februar 2012), wurde Zürich
- 14 http://www.immoscout24.ch/ am 22. Februar 2012
- 15 Titel im Tages Anzeiger, 6. Februar 2012
- 12
- offiziell zur teuersten Stadt der Welt ernannt.16 Das merkt man im Alltag. Wo Wohnen
- zum Luxus wird, der Restaurantbesuch mit anschließendem Kinobesuch schnell mal
- 200 Franken oder mehr kostet, wird es für viele, zu viele, ungemütlich. Die rot-grüne
- Stadtregierung hat praktisch alle Gelegenheiten, an dieser Situation etwas zu
- ändern, verpasst. Beispielsweise hat der Stadtrat gewusst, dass die Weststraße
- abklaßiert und dadurch der Wert der Anrainerliegenschaften rapide ansteigen wird.
- Sie hat keinerlei flankierende Maßnahmen getroffen, keine Häuser gekauft. Die
- Folge: Die einst billigen Wohnungen in schlechter Lage werden heute luxussaniert,
- die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner an den Stadtrand gedrängt.
- Ist es unerhört, wenn man sich wünscht, dass der Zürcher Stadtrat aus Fehlern auch
- etwas lernt? Stattdessen wird man den Eindruck nicht los, dass für Probleme noch
- immer die Repression als das geeignetste Mittel angesehen wird.
- Klaus Miklós Rózsa, geb. 1954 in Budapest, arbeitet als
- Fotograf, Publizist und Projektmanager und lebt in
- Zürich und Budapest. Während der 1980er-Jahre war
- er als Fotoreporter zentraler Chronist der Zürcher
- Bewegung und wurde wiederholt von der Polizei
- misshandelt und festgenommen. Er arbeitete in der
- Kulturgruppe des AJZ mit und war Pressesprecher des
- Kanzleizentrums.
- 16 Vgl. http://www.tagesschau.de/ausland/zuerichteuerstestadt100.html;
- http://www.abendblatt.de/vermischtes/article2190362/Zuerich-die-teuerste-Stadt-der-Welt.html
- (21.2.2012).
- Weiterführender Link: http://photoscene.jimdo.com/kunst-kultur/besetzt-ausstellung-im-wien-museum/
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