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- Hallo Moritz,
- da hast du dich ja echt nochmal ins Zeug gelegt. Also ich kann deine
- theoretische Argumentation grundsätzlich auf jeden Fall nachvollziehen,
- ich bin nur immer noch etwas skeptisch an dem Punkt, dass du annimmst,
- dass eine erhöhte Identifikationsfähigkeit die Wahrnehmung des clinical
- encounter beeinflusst. Ich wäre da immer noch etwas zurückhaltender,
- aber ich kann das Argument auf jeden Fall nachvollziehen, dass wir zur
- Erhöhung der Identifikationsfähigkeit gezielt nur Menschen mit
- Heuschnupfen in die Untersuchung einschließen und es dann eigentlich
- konsequent wäre, an diesem Punkt bzgl. Geschlecht auch die
- Identifikationsfähigkeit zu erhöhen (unter der Annahme, dass die
- Geschlechterpassung einen Einfluss auf die Identifikationsfähigkeit und
- diese wiederum auf die Wahrnehmung des clinical encounter hat).
- Ich habe da insgesamt keine strong opinion an dieser Stelle und wäre in
- jedem Falle einverstanden, wenn ihr das entsprechend ändert und in
- SoSci-Survey - wie ursprünglich besprochen - die Auswahl der Videos vom
- Geschlecht der teilnehmenden Person abhängig macht. Mir wäre es aber
- lieb, solange das kein zu großes organisatorisches Kuddel-Muddel gibt,
- wenn du die Frage nochmal kurz in eurer WhatsApp-Gruppe stellen würdest.
- Die Gruppe hatte sich ja unter Vorbehalt für die andere Variante
- entschieden und die empirischen "Beweise" für deine These sind ja
- zumindest nicht ganz eindeutig, wie du sagst. Wenn es für die Gruppe in
- Ordnung ist, dann wäre es von meiner Seite aus auch okay, wenn ihr das
- in SoSci-Survey entsprechen einstellt. Kannst unseren E-Mail Verlauf
- auch gern weiterleiten, falls das hilft. Damit zeitlich alles noch
- hinhauen kann für die, sollte die Diskussion aber nach Möglichkeit
- spätestens morgen abgeschlossen sein, damit ihr die nächste Woche noch
- Zeit habt, den Pre-Test zu verschicken und dann die Umfrage zu starten.
- Liebe Grüße und einen schönen Abend,
- Tobias
- Am 14.12.2019 um 15:57 schrieb Moritz Leistner:
- > Hallo Tobias,
- >
- > Es war tatsächlich schwieriger etwas zu dem Thema zu finden.
- > Denn, auch wenn es einiges zu dem Effekt von gender auf die
- > Identifikationsfähigkeit gab, gab es wenig dazu ob das die
- > Informationswahrnehmung beeinflusst.
- > Die Vermutung liegt natürlich sehr nahe, aber ich konnte keine
- > konkrete Forschung zu genau diesem Thema finden.
- >
- > Ich würde hierfür aber mit dem gleichen Argument herangehen, dass wir
- > auch bei unsere Zielgruppe von ausschließlich Heuschnupfenpatienten
- > zugrunde legen.
- >
- > Wenn sich die Versuchspersonen besser mit dem Patienten identifizieren
- > können, steigt für sie die self-relevancy an, die das Ganze hat. Und
- > das ist ja genau das Argument, warum wir nur Heuschnupfen Patienten
- > nehmen. Da mit höherer self-relevancy auch mehr Informationen
- > wahrgenommen und gemerkt werden. Ich bezweifle zwar, dass der Effekt
- > bei unserer Zielgruppe auch nur annähernd so groß ist, aber er muss
- > nach der gleichen Logik ja eigentlich auch vorhanden sein.
- >
- > Aber das wäre natürlich eine theoriegeleitete Begründung und keine
- > empirische, also kann ich nachvollziehen, wen du den Teil ablehnst.
- >
- > Dennoch würde ich, selbst, wenn wir nur den Teil betrachten, dass es
- > leichter ist, sich mit der Person gleichen Geschlechts zu
- > identifizieren, dennoch den Effekt kontrollieren! Denn im Endeffekt
- > geht es ja in unserer Haupthypothese nur darum, ob die Ärztin bzw. der
- > clinical encounter wirklich als "wärmer" oder "kälter" wahrgenommen
- > wird. Und das wird ja von der Identifikationsfähigkeit mit dem
- > Patienten beeinflusst!
- > Die Informationswahrnehmung hätte ja nur einen Effekt auf die
- > Nebenhypothese.
- >
- > Wenn du aber sagst, dass du es interessanter findest, Daten darüber zu
- > gewinnen, ob diese Identifikationsfähigkeit auch wirklich Einfluss auf
- > die Informationswahrnehmung hat und dir hier die stark theoretische
- > Begründung nicht reicht, dann ist das in Ordnung und das kann ich auch
- > nachvollziehen!
- >
- > Liebe Grüße,
- > Moritz
- >
- > Am Samstag, Dezember 14, 2019 09:42 CET, schrieb Tobias Kube
- > <kube@uni-landau.de>:
- >> Hallo Moritz,
- >>
- >> super, danke schon mal dafür! Das klingt auf jeden Fall gut, aber es
- >> wäre super, wenn du nochmal schauen könntest, ob die Passung zwischen
- >> eigenem biologischen Geschlecht und handelnder Person auch tatsächlich
- >> einen Einfluss darauf hat, wie man den Inhalt (der Geschichte, oder in
- >> unserem Fall: des Videos) wahrnimmt. Es geht für uns ja eigentlich
- >> vordergründig darum, ob man sich abhängig vom eigenen Geschlecht mehr
- >> mit Laura oder Matthias identifiziert, sondern ob das die Wahrnehmung
- >> des clinical encounter insgesamt differentiell beeinflusst.
- >>
- >> Schau gern bis morgen (Nachmittag, sagen wir 16 Uhr) nochmal etwas
- >> weiter nach, danach sollten wir dann eine Entscheidung treffen.
- >>
- >> Liebe Grüße und auf jeden Fall vielen Dank für dein Engagement!
- >> Tobias
- >>
- >> Am 12.12.2019 um 13:45 schrieb Moritz Leistner:
- >> > Hallo Tobias,
- >> >
- >> > Ich hab auf meinem PC gestöbert und den angehängten Artikel
- >> > wiedergefunden.
- >> > Er beschäftigt sich mit der Frage, ob in einer gelesenen
- >> > Kurzgeschichte die gender role und das biologische Geschlecht einen
- >> > Einfluss auf die Identifikationsfähigkeit mit dem Hauptcharakter hat.
- >> >
- >> > Die Studie hat einen stark signifikanten Effekt für gender identity
- >> > gefunden und einen signifikanten Effekt für biologisches Geschlecht.
- >> > Dies würde ja beides in einem Video einen Einfluss haben.
- >> >
- >> > Wenn das bereits für Kurzgeschichten gilt, ist, denke ich, auch ohne
- >> > explizite Daten für genau diesen Fall, anzunehmen, dass das erst recht
- >> > für Videos gilt, in denen auch noch visuelle Reize und die Stimme
- >> > hinzukommen.
- >> >
- >> > Ich denke alleine das hat einige Implikationen.
- >> > Ich habe mir jetzt auch die in dieser Studie erwähnten Vorstudien
- >> > angeschaut (THE DEVELOPMENT OF STORY LIKING: CHARACTER IDENTIFICATION,
- >> > SUSPENSE, AND OUTCOME RESOLUTION Paul E. Jose and William F. Brewer)
- >> > die nur für das biologische Geschlecht getestet hatte und ebenfalls
- >> > einen signifikanten Effekt für die Identifikationsfähigkeit fand.
- >> >
- >> > Ich werde noch weiter in online Datenbanken suchen, was ich dazu
- >> > finde, aber das ist der Artikel, den ich damals gelesen hatte und auf
- >> > dem die Anfangsthese basierte.
- >> >
- >> > Mit freundlichen Grüßen,
- >> > Moritz Leistner
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