Polizei erwartet bis zu 1200 Neonazis

Sächsische Zeitung Online

Mittwoch, 30.01.2013
Polizei erwartet bis zu 1200 Neonazis

Dresden. Dresdens Polizeichef Dieter Kroll hat die Einsatzstrategie zum erwarteten Aufmarsch von Rechtsextremisten am 13.Februar mit ungewöhnlich deutlichen Worten beschrieben. „Wir werden für Neonazis nicht kämpfen“, sagte er gestern. Der Schutz rechtsextremistischer Demonstrationen sei „keine unbegrenzte staatliche Verpflichtung“. Am Jahrestag der Zerstörung Dresdens 1945 rechnet die Polizei mit einem Aufzug von bis zu 1200 Neonazis. Zudem werden bis zu 12500 Gegendemonstranten erwartet.

Kroll sagte, dass er mit friedlichen Antineonazi-Protesten „in Hör- und Sichtweite“ des Aufmarschs „kein Problem“ habe. Innenstaatssekretär Michael Wilhelm rief zu lautstarkem Protest auf. „Wir wollen, dass die Neonazis schnell wieder aus der Stadt verschwinden.“ Blockaden seien dabei nicht hilfreich. Kroll bezeichnete Blockaden als strafbar. Allerdings gehe die Polizei nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit vor: „3000 Leute kann man nicht wegtragen.“ 29 Hundertschaften seien im Einsatz. Nach einer Gewalteskalation 2011 rechnet Kroll mit einem „deutlich entspannten Einsatz“. (SZ/ale)