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Aug 19th, 2018
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  1. 2.Zwischenstopp: Hangschutt
  2.  
  3. Der zweite Stopp diente dazu, um uns mit dem Boden des Koblenzer Waldes auseinanderzusetzen. Die Hydrogeographie, als Teilaspekt der Klimageographie, stellt nämlich einen Schwerpunkt des Moduls 2 dar. Die Schnittstelle eines kleineren Grabens zeigte uns 3 Schichten bzw. Horizonte, die farblich gesehen, deutlich voneinander zu unterscheiden waren. Der oberste Horizont, der sogenannte A-Horizont, zeigte eine dunkle, bräunliche Färbung, die auf eine starke Verwitterung verweist. Dem Horizont wird dabei eine zusätzliche Klassifikation eines kleinen „h“ hinzugefügt, sodass hier von einem ca.20 cm großen Ah-Horizont die Rede ist. Das kleine „h“ steht für Humus. Der Wald liefert einen Großteil an pflanzlichem Material, welches nach und nach durch bestimmte bodeninterne Prozesse, zersetzt wird. Vor allem der Laubfall im Herbst liefert immer wieder neues Humusmaterial nach . Zudem zeichnet sich ein solcher Humusboden durch einen recht hohen Mineral- und Feuchtigkeitsgehalt aus. All diese Aspekte verleihen dem Boden eine hohe Fruchtbarkeit und wird auch gerne als Lebensraum kleiner Bodentierchen genutzt. Der Boden ist dadurch gut durchwühlt und belüftet. Der B-Horizont, der sich direkt an den A-Horizont anschließt, ist deutlich heller bzw. hellbraun verfärbt. Deutliche Stellen lassen eine Lehmverbindung schließen, ein Gemisch aus Sand, Ton und Schluff. Der Lehm verleiht dem B-Horizont die zusätzliche Klassifikation eines kleinen „v“ für verlehmt. Die hellbraun gefärbte Erde ist auf verschiedene Verwitterungsprozesse und vor allem auf die Freisetzung von Eisen zurückzuführen. Dadurch wird dem hellbraun gefärbten B-Horizont auch eine kleine rötliche Nuance beigesetzt. Der sich darunter befindende Horizont, der normalerweise mit einem großen „C“ charakterisiert wird, weil dessen Entstehung auf das Ausgangsgestein zurückzuführen ist, wird hier durch die Charakterisierung eines großen „S“ ersetzt. Das „S“ steht für einen Stauwasserhorizont. Das gestaute Wasser hat den Boden hell verfärbt und lässt zudem kaum eine Sauerstoffzufuhr zu. Die klebrige Masse macht es der Erde unmöglich zu atmen. In Folge dessen bietet dieser Horizont auch keinen Lebensraum für kleine Bodenorganismen. Aufgrund des Sauerstoffsdefizits finden hier, anstatt Oxidationsprozesse, Reduktionsprozesse statt. Das Element Eisen verleiht dem Boden durch reduzierte Prozesse eine bläulich-gräuliche Farbe. Die Ursache für den S-Horizont nimmt bereits schon in dem darüberliegenden Bv-Horizont seinen Lauf. Wo zuvor das natürliche Regenwasser durch den gut durchlüfteten und durchwühlten Ah-Horizont absickern konnte, beginnt sich das Bodenwasser bereits im Bv-Horizont durch die verlehmte Bodenmasse etwas zu stauen bzw. der Prozess des Absickerns wird verlangsamt. Das Wasser kann von der klebrigen Masse nicht aufgenommen werden, wodurch sich dieses im darunterliegenden Horizont als Stauwasser anreichert und nicht mehr abfließen kann.
  4. In den Schnittstellen waren zudem nicht nur allein die einzelnen Horizonte zu erkennen, sondern auch einige Steine, die in den Horizonten „miteingebettet“ sind. Die Steine zeigten eine eher kantige Form auf. Dies ist vor allem auf die Frostsprengung zurückzuführen, indem Wasser in die Gesteinsritze eindringt, bei sehr kalten Graden gefriert, das Volumen sich somit vergrößert und das Gestein gesprengt wird. Zudem ist auch die Geschichte der Eiszeit für die Betrachtung, warum die Steine sich dort befinden wo sie sich befinden, nicht ganz unwichtig. Durch die damals fehlende Vegetation und die allmähliche Erwärmung kam es nun schrittweise zum Auftauen des Bodens. Durch das ständige Auftauen und wieder Gefrieren des Bodens(Thermafrost) löste sich immer ein Teil des Oberbodens mit der Fließgeschwindigkeit des aufgetauten Wassers ab. Das Resultat sah schließlich so aus, dass es durch die fehlende Vegetationsdecke zu mehren Hangrutschen kamen. So wurden Gesteinsbrocken mit der schlammigen Masse mit abgeführt und in den niederen Ebenen kam es zur Entstehung von sogenannten Solifluktionsdecken(Schutthorizonte). Diese waren mehrere Meter tief und sind noch heute an einigen Stellen wiederzuerkennen.
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