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Jan 4th, 2021
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  1. Globalisierung
  2. Globalisierung ist eine politisch-ökonomische Bezeichnung für den fortschreitenden Prozess
  3. weltweiter Arbeitsteilung.
  4. Da die politisch gesetzten Handelsschranken zwischen den Staaten zunehmend abgebaut
  5. werden und der Produktionsfaktor Kapital weltweit mobil und einsetzbar ist und weil ferner
  6. die neuen Kommunikationstechnologien grenzenlos angewendet werden können, wird
  7. zunehmend in solchen Staaten produziert, die die höchsten Kostenvorteile bieten.
  8. Kennzeichnend für die Globalisierung ist, dass diese Kostenvorteile nicht nur für jedes
  9. Endprodukt (z. B. Fotokameras aus Singapur) gesucht werden, sondern für (nahezu) jedes
  10. Einzelteil, aus dem das Endprodukt besteht (bei einem Automobil z. B. von einzelnen
  11. Schrauben über einzelne Karosserieteile und den Motor bis zu ganzen Baugruppen etc.). Der
  12. Prozess der Globalisierung erhöht damit entscheidend den Wettbewerbsdruck zwischen den
  13. einzelnen Unternehmen und hat darüber hinaus erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität
  14. und Sicherheit der Arbeitsplätze.
  15. Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17577/globalisierung
  16. Definition Globalisierung
  17. Die Globalisierung ist ein Prozess, bei dem weltweite Beziehungen in zahlreichen Ebenen
  18. intensiviert werden. Dabei entsteht eine globale Verflechtung in Bereichen wie Wirtschaft,
  19. Politik, Kultur und Umwelt. Andere Bezeichnungen sind Mondialisierung (aus dem
  20. Französischen) sowie Entnationalisierung. Bei letzterer Bezeichnung wird der Verlust von
  21. Macht und Bedeutung des einzelnen Nationalstaates betont. Seit Mitte der 80er Jahre
  22. sprechen Wissenschaftler von der Vernetzung der gesamten Welt in wirtschaftlicher,
  23. kultureller und politischer Hinsicht, der Globalisierung.
  24. Globalisierung – Phänomen [des 20./21. Jahrhunderts]?
  25. Schon bei der Findung eines Entstehungszeitpunktes herrscht Uneinigkeit unter den
  26. Wissenschaftlern. Der wohl plausibelste Ansatz ist der, die Globalisierung nicht als
  27. plötzliches Ereignis, sondern als ständig währenden Prozess zu betrachten, der Mitte des 19.
  28. Jahrhunderts seinen Anfang fand. Mit den damals entstehenden Handelsverflechtungen
  29. wandelten sich die einzelnen Staaten zu einem Netzwerk mit gegenseitiger Unterstützung,
  30. Abhängigkeit und Konkurrenz. Seither verläuft, je nach politischer, kultureller oder
  31. wirtschaftlicher Situation die Globalisierung in einzelnen Wellen bis zur vollständigen, nun
  32. auch digitalen, Vernetzung. Einzelne Historiker sehen auch in den Verflechtungen frühster
  33. Menschheitsgeschichte Elemente einer globalisierten Zivilisation. Weitgehend einig ist man
  34. sich indes, dass das Phänomen nicht erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand.
  35. Wirtschaftliche Globalisierung
  36. Der Grundgedanke einer wirtschaftlichen Vernetzung verschiedener Gesellschaften liegt auf
  37. der Hand. War es zu Beginn die Notwendigkeit, Produkte zu importieren, die im eigenen
  38. Land nicht oder in zu geringer Anzahl verfügbar waren oder der eigene Überschuss, der
  39. gewinnbringend ausgeführt werden konnte, ist das Phänomen heutzutage weitaus
  40. komplizierter.
  41. Zahlreiche Institutionen, Gerichte und Vereine bemühen sich, die Wirtschaft weltweit zu
  42. vernetzen und Handel zu [erleichtern]. Mit 197 Staaten erwirtschaften allein die Mitglieder
  43. der Welthandelsorganisation (WTO = World Trade Organisation) 90 % des
  44. Welthandelsvolumens. Zu keiner Zeit emigrierten so viele Menschen in der Hoffnung auf
  45. bessere Arbeits- oder Lebensbedingungen. Nie wurden so viele internationale Flugkilometer
  46. für geschäftliche oder private Reisen absolviert. Nie war die weltweite Kommunikation in
  47. Echtzeit schneller und einfacher als im 21. Jahrhundert.
  48. Die Globalisierung ist im wirtschaftlichen Bereich unaufhaltsam fortgeschritten. Neben
  49. Gütern findet sich aber auch die gesamte Produktion an sich unter dem Dach der
  50. Globalisierung wieder. Geringere Löhne oder Steuern, lockere Arbeitsschutzgesetze und
  51. belastbarere Arbeitskräfte führen zum weitverbreiteten Outsourcing (=Auslagerung) ganzer
  52. Unternehmenszweige. So können die Produktionskosten erheblich gesenkt und die
  53. Konkurrenz nachhaltig geschwächt werden.
  54. Ein unüberschaubares Terrain weltweiter Verflechtung, die erst jüngst für erhebliche
  55. Umbrüche und zahlreiche tragische Schlagzeilen sorgte, ist die Welt der Finanzen. […] Der
  56. Zusammenbruch eines großen Teils der amerikanischen Finanzwelt führte in den letzten
  57. Jahren zu schweren, weltweiten Folgen. […]
  58. Weltweit vernetzt und ganz allein
  59. Nach dem Agrar- und dem Industriezeitalter stehen die Verbreitung von Wissen und die
  60. Informationstechnologie seit den 80er Jahren im Vordergrund; das digitale Zeitalter hat
  61. begonnen. Unternehmen investieren Unsummen in die Sicherung ihres Wissens und die
  62. Schäden durch Industriespionage belaufen sich jährlich auf mehrere Milliarden Euro. Der
  63. Zugriff auf jegliche Art digitaler Ressourcen und dem Wissen dieser Welt vereinfacht große
  64. Teile der Forschung und Bildung und schlussendlich auch den Alltag jedes Einzelnen. Er
  65. birgt aber auch enorme Risiken und Abhängigkeiten. Nicht zuletzt eröffnet sich ein
  66. vollkommen neues Feld moderner Erkrankungen hauptsächlich im Bereich der Sucht und
  67. Depression. Zahlreiche Individuen sind permanent vernetzt und doch allein.
  68. Politische Globalisierung
  69. In einer Welt, in der einzelne Staaten in intensiven Handelsbeziehungen mit anderen stehen,
  70. wird es erforderlich, über die nationalen Regelungen hinaus globale Verbindlichkeiten
  71. aufzustellen. Ein gemeinsamer Handel läuft keinesfalls nur harmonisch und einvernehmlich
  72. ab. In erster Linie bestimmen Konkurrenzdenken […] das Geschäft und es wird unabdingbar,
  73. von behördlicher Seite aus mit entsprechenden internationalen Verträgen zu intervenieren.
  74. Doch der Handel und die Produktion müssen nicht nur koordiniert und überwacht werden. Es
  75. bedarf auch einer Eindämmung und Verlagerung, wenn das Allgemeinwohl oder das
  76. Ökosystem in Mitleidenschaft gezogen wird. So ist es undenkbar, dass das Aussterben
  77. zahlreicher Tierarten, die Vergrößerung des Ozonloches oder die Verkleinerung des
  78. Regenwaldes allein durch einzelne Staaten aufgehalten werden kann. Nur die
  79. Zusammenarbeit und regelmäßige Treffen schaffen hier Abhilfe, wenngleich sie wegen
  80. Ineffektivität regelmäßig in der Kritik stehen.
  81. Zu den staatlichen Organen stoßen starke Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace
  82. oder WWF, die ihrerseits ebenfalls vernetzt tätig werden und zuverlässig große Erfolge
  83. erzielen oder Missstände medienwirksam aufdecken. Auch nationales Strafrecht stößt nicht
  84. zuletzt an seine Grenzen, wenn Täter international agieren oder gemeinsam in verschiedenen
  85. Staaten Verbrechen begehen. Insofern erfordert eine globalisierte Gesellschaft schlagkräftige,
  86. internationale Strafverfolgungsbehörden und eine enge Zusammenarbeit der Nationalpolizei.
  87. Kulturelle Globalisierung
  88. Ein Volk zeichnet sich durch eine gemeinsame Kultur, Sprache und oft auch Religion aus. In
  89. Zeiten globalen Austausches, massiver [Migrations]bewegung und [teilweise]
  90. uneingeschränkter Reisefreiheit verwischen die Grenzen zusehends. Meist werden die
  91. Auswirkungen als positive Bereicherung empfunden. So lassen sich auf der ganzen Welt
  92. Restaurants mit exotischen Speisen finden und auf allen Bühnen finden Musik und Kunst aus
  93. aller Welt zahlreiche Zuschauer.
  94. Häufig werden die Einflüsse der führenden, meist westlichen, Industrienationen aber auch
  95. kritisch bewertet. Kleineren Kulturen wird nicht selten westliches Flair übergestülpt, die
  96. eigene Sprache und jahrhundertealte Traditionen verlieren an Bedeutung und ein kultureller
  97. Einheitsbrei weitet sich aus. Insofern ist für viele Wissenschaftler nicht die Vereinheitlichung,
  98. sondern die Koexistenz verschiedener kultureller Einflüsse das anzustrebende Ziel. Doch
  99. diese Idee stößt regelmäßig an seine Grenzen. Immer dann, wenn Kultur oder Religion auf
  100. andersartige Werte trifft, kommt es nicht selten zum Streit, zum Teil handfest, zum Teil vor
  101. Gericht. Regelmäßig befassen sich beispielsweise hohe Gerichte mit der Frage, ob religiöse
  102. Vorstellungen über dem Anspruch des Staates stehen, Kinder in Schulen nach bestimmten
  103. Vorgaben zu unterrichten.
  104. Globalisierung bietet aber in kaum einem anderen Bereich so viele Chancen, wie im
  105. kulturellen. So wurden exemplarisch die Rolle der Frau in zahlreichen Nationen deutlich
  106. gestärkt und patriarchische Herrschaftsformen geschwächt. […]
  107. Zwiespältig ist die Globalisierung der Sprache zu betrachten. Unangefochten steht Englisch
  108. als Weltsprache an Platz eins und breitet sich weiter aus. Das führt unweigerlich zu einer
  109. Vernachlässigung der Nationalsprache und zu unfreiwilligen Vermischungen. Immer wieder
  110. werden englische Begriffe, die als besonders modern gelten, anstelle muttersprachlicher
  111. Worte gewählt oder direkt der Muttersprache angepasst.
  112. Uneingeschränkte, globale Welt?
  113. In einer Welt in der jederzeit überall, Geld, Güter und Wissen verfügbar scheinen, existieren
  114. auf den ersten Blick keinerlei Hemmnisse für eine zunehmende Globalisierung. Doch auch
  115. aktuell bilden Visumspflichten, Zölle, Importkontingente oder Ausfuhrsubventionen stabile
  116. Gegenläufer. Als Ausnahme zum Trend der Vernetzung blieb die Bildungspolitik bis weit in
  117. die Neuzeit ein rein nationales Thema. Schulabschlüsse, Berufsausbildungen oder Studien
  118. wurden nur selten in anderen Staaten anerkannt.
  119. Erst Entwicklungen wie der Bolognaprozess führen zu einer Annäherung der Nationen im
  120. Bildungssektor [in Europa]. In jedem Land zeigen sich als aktive Bewegung gegen die
  121. Globalisierung Tendenzen, die lokalen Besonderheiten zu fördern und zu erhalten. Viele
  122. Kulturvereine oder Bürgerinitiativen schützen wichtige Güter vor der Ausbeutung durch
  123. kommerziellen Tourismus.
  124. Ursprüngliche Bedeutung: Verflechtung der Märkte
  125. Theodore Levitt, prägte den Begriff im heutigen Sinne 1983 mit seinem Artikel »The
  126. Globalization of Markets«. Die Globalisierung bringt eine Verflechtung der Weltmärkte mit
  127. sich, durch die es auch zu weltweiter Arbeitsteilung und Konkurrenz kommt. Dadurch geht
  128. die Bedeutung der nationalen Märkte immer weiter zurück.
  129. Globalisierung heute
  130. Das moderne Verständnis von Globalisierung geht jedoch weit über die Marktverflechtung
  131. hinaus. Es gibt verschiedene Dimensionen der Globalisierung, die alle Lebensbereiche der
  132. Menschen betreffen. So gibt es neben der wirtschaftlichen Globalisierung vor allem eine
  133. politische und eine kulturelle. Kulturelle Vielfalt ist ein Ausdruck der globalisierten Welt
  134. ebenso wie die Zunahme von internationalen Entscheidungen in der Politik.
  135. Die globalisierte Politik ist nötig, da heute insbesondere Probleme wie Umweltschutz oder
  136. Terrorismus nicht mehr auf nationaler Ebene bekämpft werden können. Nur durch
  137. internationale Kooperation und multilaterale Prinzipien kann diesen Problemen begegnet
  138. werden.
  139. Ursachen der Globalisierung
  140. Die Ursachen dieses Trends der weltweiten Verflechtung in allen Bereichen liegen vor allem
  141. im technischen Fortschritt. Die modernen Kommunikationstechnologien ermöglichen heute
  142. einen weltweiten Informationsaustausch in kürzester Zeit, durch die Entwicklung im
  143. Transportwesen sowie computergestützte Logistik können Unternehmen überall auf der Welt
  144. die für sie günstigsten Produktionsstandorte wählen. Diese multinationalen Unternehmen
  145. treiben den Prozess der Globalisierung daher auch immer weiter voran.
  146. Kritik am Globalisierungsprozess
  147. Die Globalisierung scheint zwar ein unaufhaltbarer Prozess zu sein, doch bleibt dieser nicht
  148. ohne Gegner. Die Globalisierungskritiker weisen immer wieder auf die negativen Folgen hin,
  149. die vor allem die wirtschaftliche Globalisierung mit sich bringt: Besonders
  150. Entwicklungsländer hätten unter dem erhöhten wirtschaftlichen Konkurrenzdruck zu leiden.
  151. Auch die Umweltzerstörung, beispielsweise durch das erhöhte Verkehrsaufkommen, wird
  152. stark kritisiert. Für nationalistische Gruppierungen stellt der Macht- und Bedeutungsverlust
  153. der Nationalstaaten ein grundsätzliches Problem der Globalisierung dar.
  154. Quelle: http://www.globalisierung-fakten.de/globalisierung-informationen/definition/
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