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- Globalisierung
- Globalisierung ist eine politisch-ökonomische Bezeichnung für den fortschreitenden Prozess
- weltweiter Arbeitsteilung.
- Da die politisch gesetzten Handelsschranken zwischen den Staaten zunehmend abgebaut
- werden und der Produktionsfaktor Kapital weltweit mobil und einsetzbar ist und weil ferner
- die neuen Kommunikationstechnologien grenzenlos angewendet werden können, wird
- zunehmend in solchen Staaten produziert, die die höchsten Kostenvorteile bieten.
- Kennzeichnend für die Globalisierung ist, dass diese Kostenvorteile nicht nur für jedes
- Endprodukt (z. B. Fotokameras aus Singapur) gesucht werden, sondern für (nahezu) jedes
- Einzelteil, aus dem das Endprodukt besteht (bei einem Automobil z. B. von einzelnen
- Schrauben über einzelne Karosserieteile und den Motor bis zu ganzen Baugruppen etc.). Der
- Prozess der Globalisierung erhöht damit entscheidend den Wettbewerbsdruck zwischen den
- einzelnen Unternehmen und hat darüber hinaus erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität
- und Sicherheit der Arbeitsplätze.
- Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17577/globalisierung
- Definition Globalisierung
- Die Globalisierung ist ein Prozess, bei dem weltweite Beziehungen in zahlreichen Ebenen
- intensiviert werden. Dabei entsteht eine globale Verflechtung in Bereichen wie Wirtschaft,
- Politik, Kultur und Umwelt. Andere Bezeichnungen sind Mondialisierung (aus dem
- Französischen) sowie Entnationalisierung. Bei letzterer Bezeichnung wird der Verlust von
- Macht und Bedeutung des einzelnen Nationalstaates betont. Seit Mitte der 80er Jahre
- sprechen Wissenschaftler von der Vernetzung der gesamten Welt in wirtschaftlicher,
- kultureller und politischer Hinsicht, der Globalisierung.
- Globalisierung – Phänomen [des 20./21. Jahrhunderts]?
- Schon bei der Findung eines Entstehungszeitpunktes herrscht Uneinigkeit unter den
- Wissenschaftlern. Der wohl plausibelste Ansatz ist der, die Globalisierung nicht als
- plötzliches Ereignis, sondern als ständig währenden Prozess zu betrachten, der Mitte des 19.
- Jahrhunderts seinen Anfang fand. Mit den damals entstehenden Handelsverflechtungen
- wandelten sich die einzelnen Staaten zu einem Netzwerk mit gegenseitiger Unterstützung,
- Abhängigkeit und Konkurrenz. Seither verläuft, je nach politischer, kultureller oder
- wirtschaftlicher Situation die Globalisierung in einzelnen Wellen bis zur vollständigen, nun
- auch digitalen, Vernetzung. Einzelne Historiker sehen auch in den Verflechtungen frühster
- Menschheitsgeschichte Elemente einer globalisierten Zivilisation. Weitgehend einig ist man
- sich indes, dass das Phänomen nicht erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand.
- Wirtschaftliche Globalisierung
- Der Grundgedanke einer wirtschaftlichen Vernetzung verschiedener Gesellschaften liegt auf
- der Hand. War es zu Beginn die Notwendigkeit, Produkte zu importieren, die im eigenen
- Land nicht oder in zu geringer Anzahl verfügbar waren oder der eigene Überschuss, der
- gewinnbringend ausgeführt werden konnte, ist das Phänomen heutzutage weitaus
- komplizierter.
- Zahlreiche Institutionen, Gerichte und Vereine bemühen sich, die Wirtschaft weltweit zu
- vernetzen und Handel zu [erleichtern]. Mit 197 Staaten erwirtschaften allein die Mitglieder
- der Welthandelsorganisation (WTO = World Trade Organisation) 90 % des
- Welthandelsvolumens. Zu keiner Zeit emigrierten so viele Menschen in der Hoffnung auf
- bessere Arbeits- oder Lebensbedingungen. Nie wurden so viele internationale Flugkilometer
- für geschäftliche oder private Reisen absolviert. Nie war die weltweite Kommunikation in
- Echtzeit schneller und einfacher als im 21. Jahrhundert.
- Die Globalisierung ist im wirtschaftlichen Bereich unaufhaltsam fortgeschritten. Neben
- Gütern findet sich aber auch die gesamte Produktion an sich unter dem Dach der
- Globalisierung wieder. Geringere Löhne oder Steuern, lockere Arbeitsschutzgesetze und
- belastbarere Arbeitskräfte führen zum weitverbreiteten Outsourcing (=Auslagerung) ganzer
- Unternehmenszweige. So können die Produktionskosten erheblich gesenkt und die
- Konkurrenz nachhaltig geschwächt werden.
- Ein unüberschaubares Terrain weltweiter Verflechtung, die erst jüngst für erhebliche
- Umbrüche und zahlreiche tragische Schlagzeilen sorgte, ist die Welt der Finanzen. […] Der
- Zusammenbruch eines großen Teils der amerikanischen Finanzwelt führte in den letzten
- Jahren zu schweren, weltweiten Folgen. […]
- Weltweit vernetzt und ganz allein
- Nach dem Agrar- und dem Industriezeitalter stehen die Verbreitung von Wissen und die
- Informationstechnologie seit den 80er Jahren im Vordergrund; das digitale Zeitalter hat
- begonnen. Unternehmen investieren Unsummen in die Sicherung ihres Wissens und die
- Schäden durch Industriespionage belaufen sich jährlich auf mehrere Milliarden Euro. Der
- Zugriff auf jegliche Art digitaler Ressourcen und dem Wissen dieser Welt vereinfacht große
- Teile der Forschung und Bildung und schlussendlich auch den Alltag jedes Einzelnen. Er
- birgt aber auch enorme Risiken und Abhängigkeiten. Nicht zuletzt eröffnet sich ein
- vollkommen neues Feld moderner Erkrankungen hauptsächlich im Bereich der Sucht und
- Depression. Zahlreiche Individuen sind permanent vernetzt und doch allein.
- Politische Globalisierung
- In einer Welt, in der einzelne Staaten in intensiven Handelsbeziehungen mit anderen stehen,
- wird es erforderlich, über die nationalen Regelungen hinaus globale Verbindlichkeiten
- aufzustellen. Ein gemeinsamer Handel läuft keinesfalls nur harmonisch und einvernehmlich
- ab. In erster Linie bestimmen Konkurrenzdenken […] das Geschäft und es wird unabdingbar,
- von behördlicher Seite aus mit entsprechenden internationalen Verträgen zu intervenieren.
- Doch der Handel und die Produktion müssen nicht nur koordiniert und überwacht werden. Es
- bedarf auch einer Eindämmung und Verlagerung, wenn das Allgemeinwohl oder das
- Ökosystem in Mitleidenschaft gezogen wird. So ist es undenkbar, dass das Aussterben
- zahlreicher Tierarten, die Vergrößerung des Ozonloches oder die Verkleinerung des
- Regenwaldes allein durch einzelne Staaten aufgehalten werden kann. Nur die
- Zusammenarbeit und regelmäßige Treffen schaffen hier Abhilfe, wenngleich sie wegen
- Ineffektivität regelmäßig in der Kritik stehen.
- Zu den staatlichen Organen stoßen starke Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace
- oder WWF, die ihrerseits ebenfalls vernetzt tätig werden und zuverlässig große Erfolge
- erzielen oder Missstände medienwirksam aufdecken. Auch nationales Strafrecht stößt nicht
- zuletzt an seine Grenzen, wenn Täter international agieren oder gemeinsam in verschiedenen
- Staaten Verbrechen begehen. Insofern erfordert eine globalisierte Gesellschaft schlagkräftige,
- internationale Strafverfolgungsbehörden und eine enge Zusammenarbeit der Nationalpolizei.
- Kulturelle Globalisierung
- Ein Volk zeichnet sich durch eine gemeinsame Kultur, Sprache und oft auch Religion aus. In
- Zeiten globalen Austausches, massiver [Migrations]bewegung und [teilweise]
- uneingeschränkter Reisefreiheit verwischen die Grenzen zusehends. Meist werden die
- Auswirkungen als positive Bereicherung empfunden. So lassen sich auf der ganzen Welt
- Restaurants mit exotischen Speisen finden und auf allen Bühnen finden Musik und Kunst aus
- aller Welt zahlreiche Zuschauer.
- Häufig werden die Einflüsse der führenden, meist westlichen, Industrienationen aber auch
- kritisch bewertet. Kleineren Kulturen wird nicht selten westliches Flair übergestülpt, die
- eigene Sprache und jahrhundertealte Traditionen verlieren an Bedeutung und ein kultureller
- Einheitsbrei weitet sich aus. Insofern ist für viele Wissenschaftler nicht die Vereinheitlichung,
- sondern die Koexistenz verschiedener kultureller Einflüsse das anzustrebende Ziel. Doch
- diese Idee stößt regelmäßig an seine Grenzen. Immer dann, wenn Kultur oder Religion auf
- andersartige Werte trifft, kommt es nicht selten zum Streit, zum Teil handfest, zum Teil vor
- Gericht. Regelmäßig befassen sich beispielsweise hohe Gerichte mit der Frage, ob religiöse
- Vorstellungen über dem Anspruch des Staates stehen, Kinder in Schulen nach bestimmten
- Vorgaben zu unterrichten.
- Globalisierung bietet aber in kaum einem anderen Bereich so viele Chancen, wie im
- kulturellen. So wurden exemplarisch die Rolle der Frau in zahlreichen Nationen deutlich
- gestärkt und patriarchische Herrschaftsformen geschwächt. […]
- Zwiespältig ist die Globalisierung der Sprache zu betrachten. Unangefochten steht Englisch
- als Weltsprache an Platz eins und breitet sich weiter aus. Das führt unweigerlich zu einer
- Vernachlässigung der Nationalsprache und zu unfreiwilligen Vermischungen. Immer wieder
- werden englische Begriffe, die als besonders modern gelten, anstelle muttersprachlicher
- Worte gewählt oder direkt der Muttersprache angepasst.
- Uneingeschränkte, globale Welt?
- In einer Welt in der jederzeit überall, Geld, Güter und Wissen verfügbar scheinen, existieren
- auf den ersten Blick keinerlei Hemmnisse für eine zunehmende Globalisierung. Doch auch
- aktuell bilden Visumspflichten, Zölle, Importkontingente oder Ausfuhrsubventionen stabile
- Gegenläufer. Als Ausnahme zum Trend der Vernetzung blieb die Bildungspolitik bis weit in
- die Neuzeit ein rein nationales Thema. Schulabschlüsse, Berufsausbildungen oder Studien
- wurden nur selten in anderen Staaten anerkannt.
- Erst Entwicklungen wie der Bolognaprozess führen zu einer Annäherung der Nationen im
- Bildungssektor [in Europa]. In jedem Land zeigen sich als aktive Bewegung gegen die
- Globalisierung Tendenzen, die lokalen Besonderheiten zu fördern und zu erhalten. Viele
- Kulturvereine oder Bürgerinitiativen schützen wichtige Güter vor der Ausbeutung durch
- kommerziellen Tourismus.
- Ursprüngliche Bedeutung: Verflechtung der Märkte
- Theodore Levitt, prägte den Begriff im heutigen Sinne 1983 mit seinem Artikel »The
- Globalization of Markets«. Die Globalisierung bringt eine Verflechtung der Weltmärkte mit
- sich, durch die es auch zu weltweiter Arbeitsteilung und Konkurrenz kommt. Dadurch geht
- die Bedeutung der nationalen Märkte immer weiter zurück.
- Globalisierung heute
- Das moderne Verständnis von Globalisierung geht jedoch weit über die Marktverflechtung
- hinaus. Es gibt verschiedene Dimensionen der Globalisierung, die alle Lebensbereiche der
- Menschen betreffen. So gibt es neben der wirtschaftlichen Globalisierung vor allem eine
- politische und eine kulturelle. Kulturelle Vielfalt ist ein Ausdruck der globalisierten Welt
- ebenso wie die Zunahme von internationalen Entscheidungen in der Politik.
- Die globalisierte Politik ist nötig, da heute insbesondere Probleme wie Umweltschutz oder
- Terrorismus nicht mehr auf nationaler Ebene bekämpft werden können. Nur durch
- internationale Kooperation und multilaterale Prinzipien kann diesen Problemen begegnet
- werden.
- Ursachen der Globalisierung
- Die Ursachen dieses Trends der weltweiten Verflechtung in allen Bereichen liegen vor allem
- im technischen Fortschritt. Die modernen Kommunikationstechnologien ermöglichen heute
- einen weltweiten Informationsaustausch in kürzester Zeit, durch die Entwicklung im
- Transportwesen sowie computergestützte Logistik können Unternehmen überall auf der Welt
- die für sie günstigsten Produktionsstandorte wählen. Diese multinationalen Unternehmen
- treiben den Prozess der Globalisierung daher auch immer weiter voran.
- Kritik am Globalisierungsprozess
- Die Globalisierung scheint zwar ein unaufhaltbarer Prozess zu sein, doch bleibt dieser nicht
- ohne Gegner. Die Globalisierungskritiker weisen immer wieder auf die negativen Folgen hin,
- die vor allem die wirtschaftliche Globalisierung mit sich bringt: Besonders
- Entwicklungsländer hätten unter dem erhöhten wirtschaftlichen Konkurrenzdruck zu leiden.
- Auch die Umweltzerstörung, beispielsweise durch das erhöhte Verkehrsaufkommen, wird
- stark kritisiert. Für nationalistische Gruppierungen stellt der Macht- und Bedeutungsverlust
- der Nationalstaaten ein grundsätzliches Problem der Globalisierung dar.
- Quelle: http://www.globalisierung-fakten.de/globalisierung-informationen/definition/
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