Advertisement
Guest User

Untitled

a guest
Jul 7th, 2019
4,117
0
Never
Not a member of Pastebin yet? Sign Up, it unlocks many cool features!
text 5.06 KB | None | 0 0
  1. Textgebundene Erörterung
  2.  
  3. Anonymität im Netz ist schon lange ein kontroverses Thema unter Vertretern von verschiedenen Aussichten. Für den einen ist sie ein Symbol der Freiheit und des Selbstexpressionismus, für den anderen ein klares Mankament in der Benutzung von Internet. In der folgenden Erörterung werde ich mich diesem Thema näher widmen und die jeweiligen Aspekte genauer in Betracht nehmen.
  4.  
  5. Der von Jörg Schieb verfasste Sachtext mit dem Titel „Schluss mit der Anonymität im Netz“ beschäftigt sich mit der Frage, ob Anonymität im Internet eingeschränkt werden soll.
  6.  
  7. Der Autor stellt jeweils Vor- und Nachteile zum Thema Anonymität im Netz vor, und wägt sie jeweils ab. So geht Schieb darauf ein, dass Anonymität keinerlei verankertes Grundrecht ist, sondern ein Privileg, das lediglich im Telemediengesetz zu finden ist. Außerdem solle aufgrund der Anonymität zu Rechtsverstößen, Beleidigungen, Drohungen und unmoralen Auseinandersetzungen kommen. Außerdem ist er der Meinung, dass man in Deutschland sowieso in der Regel das sagen kann, was man denkt, und es deshalb keine Maßnahmen zur Beibehaltung von Anonymität im virtuellen Raum geben muss.
  8. Auf der anderen Seite findet er auch Gründe, warum Anonymität ein wichtiger Bestandteil von Internet ist. Er berichtet über den schlechten Status der Anonymität in totalitären Regimen, und dass es den Menschen an solchen Standorten ermöglicht, ihre eigene Meinung im Internet frei zu äußern, ohne Verfolgung seitens des Staates ausgesetzt zu sein. Am Ende setzt er sich mit den jeweiligen Seiten auseinander und sieht das Verzichten auf seine eigene Anonymität zugunsten dem verminderten Missbrauch als richtige Entscheidung.
  9.  
  10. Die daraus resultierende Frage lautet nun, ob Anonymität im Netz stärker eingeschränkt werden sollte. Infolgedessen kommen wir jetzt zu den Befürwortern und Gegnern dieser Thematik.
  11.  
  12. Wie Jörg Schieb in seinem Text beschrieben hat, ist Anonymität kein in der Verfassung verankertes Grundrecht, sondern ein Privileg, das höchstens im Telemediengesetz vorhanden ist. An dieser Stelle kann ich dem Autor zustimmen, doch einige Personen werden sich darüber umstritten sein, vor allem bei der unbekannten Gewichtung des Telemediengesetzes.
  13. Aufgrund dessen müsste an dieser Stelle die aktuelle Rechtslage zu diesem Thema überprüft werden, bevor eine eindeutige Meinung zu diesem Aspekt gebildet werden kann.
  14.  
  15. Ein weiteres Argument, das Schieb gegen die Anonymität anführt, ist das schon bereits vorhandene Recht im deutschen Staat, seine eigene Meinung frei zu äußern, weshalb keine zusätzlichen Maßnahmen nötig sind. Zwar kann ich die Meinung des Autors angesichts dieses Aspektes nachvollziehen, doch meiner Meinung nach erscheint die freie Meinungsäußerung in Deutschland eher vorgeführt, als umgesetzt. Ich habe schon genügend Beispiele gesehen, wo deutsche Staatsbürger eher ungern ihre eigentliche Meinung zu bestimmten Themen, wie der Flüchtlingskrise aus dem Jahr 2015, äußerten. Aus diesem Grund finde ich, dass die freie Meinungsbildung im Internet umso mehr gesichert werden sollte, und das nicht nur im deutschen Gebiet, sondern auf der ganzen Welt.
  16.  
  17. Als weiteren Punkt führt Schieb an, dass mit der Anonymität im Netz Rechtsverstöße schwerer verfolgt werden können. Auch wenn diese Formulierung verständlich erscheint, ist zu bedenken, dass heutzutage extreme Fälle angesichts der virtuellen Kriminalität meistens aufgedeckt werden, und das trotz vieler Foren und Chats, wo Leute mehr oder weniger sich anonym austauschen können. Der Fortschritt der Technologie ermöglicht Behörden Aufspürung von vielen Rechtsverstößen, wie Drogenhandel oder Verbreitung von kopiergeschützen Medien. Somit finde ich, dass die Abschaffung von Anonymität eher sinnlos als nutzvoll erscheint, da sowieso schon viele Maßnahmen gegen Kriminalität ausgeführt werden. Zusätzlich sollte man bedenken, dass Kriminelle immer wieder eine Lücke zu illegalen Aktivitäten finden werden, egal ob mit, oder ohne Beschränkungen.
  18.  
  19. Des Weiteren erwähnt der Autor, dass Anonymität im Internet zu öffentlichen Beleidigungen, Auseinandersetzungen und Drohungen führt. Bis zu einem gewissen Grad kann ich diese Aussage persönlich nachvollziehen, doch meinem Empfinden nach kann das gleich stark auch in der Realität vorkommen. Ich denke es soll nur jemand das Internet benutzen, wenn er entsprechend dafür reif ist und eine gewisse Distanz zu den Inhalten und Angriffen nehmen kann. Am besten eignet sich meistens das Ignorieren von „Hate-Speeches“, oder die Benachrichtigung eines Forenadministrators über Diskriminierung und damit einem Regelverstoß.
  20.  
  21. Nach einer gründlichen Überlegung und Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten muss ich feststellen, dass die Bewahrung der Anonymität im virtuellen Raum mir wichtiger erscheint, als ihre Einschränkung. Es findet schon genug Überwachung von Online-Benutzern statt, vor allem von Großkonzernen, und das obwohl wir es in meisten Fällen gar nicht realisieren. Aus diesem Grund bin ich umso mehr für die uneingeschränkte Anonymität im Internet.
Advertisement
Add Comment
Please, Sign In to add comment
Advertisement