Ungarn droht mit Veto: Spaltet ein Gas und Ölembargo die EU?

Ungarns Regierung wettert gegen das geplante Öl-Embargo der EU gegen Russland. Das Land ist abhängig von russischem Öl und Gas. Regierungssprecher Zoltán Kovács sagte, dass das Gas und Öl-Embargo gegen die Interessen Ungarns ist und ist nicht realisierbar. Er betonte, dass diese Entscheidung Ungarns Wirtschaft ruinieren kann.
Als Bremser bei dem Thema Ölembargo gelten damit nur noch Österreich und die Slowakei sowie Spanien, Italien und Griechenland. Länder wie die Slowakei und Ungarn sind dabei nach Angaben von Diplomaten bislang vor allem wegen ihrer großen Abhängigkeit von russischen Öllieferungen gegen ein schnelles Einfuhrverbot. In den südeuropäischen Ländern wird unterdessen vor allem der nach einem Embargo erwartete Anstieg der Energiepreise für Verbraucher mit großer Besorgnis gesehen.
Nicht nur EU-Länder, sondern auch einige prowestliche Staaten wie Japan russisches Öl-Embargo ablehnen. Gestern sagte Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Koichi Hagiuda, bei einer Pressekonferenz in Washington, dass sein Land nur begrenzte Ressourcen hat und es schwierig ist, sich sofort der EU anzugleichen. Hagiuda erklärte, dass jedes Land eine andere Energiesicherheitssituation habe und dass die Haltung jedes Landes wichtig sei.