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theorien_des_internets

Aug 24th, 2012
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  1. Martin Warnke
  2. Theorien des Internet
  3. zur Einführung
  4.  
  5. I Die Geschichte des Internet
  6. - die Prämissen der "Bauer" des Internets (Militär und Wissenschaft) waren unabhängig von Geld
  7.  
  8. 1.1 Paketvermittlung und Vernetzung
  9. - der mediale Grundzug des Internets sind Datenströme in Einzelpaketen
  10.  
  11. 1.2 Entwicklung in den USA
  12. - Paul Baran sollte für die U.S. Air Force ein Kommunikationsmodell entwickeln, das ggü
  13. Angriffen immun ist - durch verteilter, statt zentraler Netzstruktur
  14. - Daten werden nun durch die Zeit differenziert, nicht -wie vorher bei der analogen Telefonie-
  15. durch Frequenzen
  16. - in standardisierten Datenblöcken
  17.  
  18. 1.3 Entwicklung in Europa
  19. - Man befürchtete eine ökonomische Dominanz durch die USA in der Computerindustrie
  20. - Donald Davies überlegte sich ein effizienteres Datenvermittlungsmodell
  21. - entwickelte Mark I, Computernetzwerk zur Vernetzung zwischen Wissenschaftsstandorten,
  22. um Programme auf anderen Standorten laufen zu lassen und gemeinsam daran zu arbeiten
  23. - Ausweitung wurde vor allem vom General Post Offive, brit. Telekommunikationsmonopol
  24. verhindert, erst 1973 kam es dazu
  25.  
  26. 1.4 Die ARPA 1.5 Der Start des Arpanetzes
  27. - Advanced Research Project Agency
  28. - förderte seit 1970 Timesharing-Computer und deren Vernetzung nach Davies und Baran
  29. - verknüpfte Universitäten Berkeley, Los Angeles, Utah und Standford, das ARPANET
  30. - damit Testfall für herstellerunabhängige Datenkommunikation
  31. - Dadurch, dass vor allem Akademiker daran arbeiteten, die an Diversität interessiert waren,
  32. zieht sich dieser Grundsatz bis heute: Hersteller sollten nicht darüber entscheiden, wie ein
  33. Computer angeschlossen wird
  34. - Eine Konvention, also ein Protokoll, statt proprietärer Systeme sollte her
  35. - Protokolle sind bis heute der gemeinsame Nenner, der die Interaktion ermöglicht
  36.  
  37. 1.7 Die Dienste des ARPANET
  38. - Sinnd und Zweck war es, entfernte Computer so benutzen zu können als wäre man vor Ort
  39. - Heterogene Gerätschaften wurden durch das TELNET verbunden - Simulation eines Terminals
  40. - Erster Dienst war LOGIN, Bitte um Erlaubnis zur Benutzung anderer Computer
  41. - zweiter Dienst: FTP (File Transfer Protocol) Wird noch immer verwendet
  42. [hier scheinen verschiedene Ansichten zu existieren, welche Protokolle denn nun al erstes
  43. im ARPAnet entwickelt wurden]
  44. - der Wunsch nach Mensch-zu-Mensch, statt nur Mensch-zu-Maschinen-Kommunikation führte
  45. zum Aufkommen der E-Mail
  46. - Ein wesentliches Datenaufkommen bestand aus Kommunikation miteinander
  47. - emergentes Phänomen
  48.  
  49. Emergenz: Organisationsformen bedienen sich der Elemente der darunterliegenden Strukturen
  50. Nach Luhman: Übergeordnete Systeme können von geringer Komplexität sein, da sie sich ihre
  51. Elemente selbst bestimmen.
  52. Emergenz ist also keine Verkomplexualisierung, sondern Unterbrechung und Neubeginn des
  53. Komplexitätsaufbaus. Die technischen Voraussetzungen sind Möglichkeitsbedingungen. Die
  54. emergenten Formen lassen sich aber nicht durch den Unterbau erklären.
  55.  
  56. 1.8 E-Mail
  57. Luhman: Kommunikation im Sinne eines sozialen prozesses, der Gesellschaft erst herstellt-
  58. braucht neben der Selektion von Information und Nachricht noch die des (Miss-)Verstehens,
  59. die die Kommunikation erst weitertreibt.
  60. Dazu bedarf es eines mit Bewusstsein begates Systems, das semantisch, nicht nur syntaktisch
  61. (wie Computer) verarbeitet.
  62. - erst wurde FTP dazu missbraucht, später wurde ein Programm entwickelt, mit dem nun auch
  63. Menschen miteinander kommunizieren konnten
  64. - Electronic Mail wurde sofort sowohl für technische, wissenschaftliche Zwecke verwendet
  65. und für transkontinentalen Drogenhandel
  66. - Gesellschaft reproduziert sich auch durch Kommunikation mit Hilfe digitaler Medien,
  67. das wurde spätestens seit 1972 durch den Siegeszug der E-Mail manifest,
  68. nicht erst durch heutige Social networks." (S. 39)
  69. - E-mail konnte auch von Laien verwendet werden
  70. - Menschen bestimmten also, was mit der Technik geschehen sollte -> Emergenz von oben,
  71. unerwartet, ungeplant
  72.  
  73. 1.9 Spam
  74. - die erste Spam-Nachricht war eine Anti-Kriegs-Mail an 1000 EmpfängerInnen
  75. - Das SMTP-Protokoll öffnete Betrügern die Tür, da keine Authentifizierung
  76. nötig war
  77.  
  78. 1.10 TCP/IP
  79. - Vinton Cerf & Robert Kahn entwickelten neues Basisprotokoll, um verschiedene technische
  80. Ansätze zu vereinen statt zu übersetzen
  81. - IP & ICTP wurden durch ARPA gefördert
  82. - ARPA finanzierte auch Implementierung von TCP/IP in Linux
  83. - spätere weitere Standardisierung durch militärische Befehle
  84.  
  85. 1.11 Interessenkämpfe um Standards
  86. - Telekommunikationsunternehmen sollten und wollten Infrastruktur verwalten und sich kümmern
  87. - sahen allerdings intelligentes Netz und dumme Endgeräte vor mit dem Standard X.25
  88. - Es setze sich allerdings ein umfangreicheres Schichtenmodell von Protokollen durch, weswegen
  89. sich immer noch über TCP/IP Zugang zum Internet verschafft werden konnte
  90. - "TCP/IP war damit Basismedium des Internets und der "erste Kampf um die Netzneutralität
  91. war gewonnen" (S. 47)
  92. - Die Lösung aus militärischer Obhut und das Abstellen des ARPAnetzes führten letztendlich 1990
  93. zu einem exponentiellen Wachstum der Hosts, da alle Beschränkungen ggü den Potenzialen
  94. des Internets weg waren
  95. - "Erst einmal aus der Kontrolle des Militärs entlassen, wächst das Internet ohne erkennbare
  96. Grenze, auch ohne die von Nationen. Und es kam zu sich, fand den Dienst, der alles andere
  97. absorbierte, just in dieser Zeit. Die Rede ist vom World Wide Web." (S. 50)
  98.  
  99.  
  100. 1.12 Die massenhafte Durchsetzung des Internet im WWW
  101.  
  102. - Geplant war Paketvermittlung, Fernbedienung, Dateiaustausch
  103. - nicht geplant war Email, World Wide Web
  104. - aber damals wie heute lief alles auf Grundlage von TCP/IP
  105. - Hypertext wurde Computer-Übergreifend zuerst in Cern entwickelt, damit ForscherInnen
  106. Fußnoten nicht nur anzeigen lassen konnten, sondern auch maschinell ausführbar machten
  107. - technisch bestand das WWW aus einem Protokoll, das auf TCP/IP aufbaute, dem HTTP und URL
  108. - all dies geschah im Rahmen von CERN, zwischen 1989 und 1992
  109. - "Wenn es eine Konstante in der Geschichte des Internet gibt, dann ist es Überraschung." (S. 52)
  110. Jane Abbate
  111.  
  112.  
  113.  
  114. II. Die Technik des Internet
  115.  
  116. 2.1 Das Internet-Protokoll
  117. - IP überträgt Datenpakete von Absendern zu Empfängern, mit einer IP-Adresse und der
  118. Zerlegung und dem Aufbau von Datenpaket-Teilen
  119. - IP ist gleichgültig ggü. der Nutzung von Daten und der Technik der Datenübertragung
  120. - Adressierung durch IP geschieht mittels des Headers eines Datenpakets
  121. - Version (meist 4)
  122. - IHL (Länge des Headers)
  123. - Type of Service - welche Präferenzen?
  124. - niedrige/hohe Verzägerungszeiten
  125. - niedriger/hoher Datendurchsatz
  126. - Grad d. Sicherheit
  127. Hierbei ist es eine Frage der Netzneutralität, ob die Pakete komplett
  128. oder gar nicht markiert sind. Soll zwischen den Datenpaketen differenziert
  129. werden?
  130. - total length
  131. - Identification, Fragment Offset, Flag (notwendig für die Zusammensetzung der Teile
  132. - Time to live ( Selbszerstörungsmechanismus)
  133. - max. 256 "hops", die bei jedem "Hop" heruntergezählt werden, falls länger als
  134. 1 Sekunde herumirrend
  135. - Protocol (welches Protokoll kümmert sich um das angekommene Paket, bspw. TCP)
  136. - Header Checksum (Prüfsumme)
  137.  
  138.  
  139. 2.2 IP-Adressen
  140.  
  141. - bestehen aus 4 Gruppen von Zahlen zwischen 0 und 255
  142. - die ersten drei Gruppen sind für den globalen Subnetzraum verantwortlich
  143. - die letzte Gruppe für das lokale Subnetz, darum kümmert sich der Router
  144. - ICANN ist für die Adressverteilung zuständig
  145.  
  146.  
  147. 2.3 Domain Names
  148.  
  149. - DNS - Dienst zur automatischen Zuordnung von Namen & Nummern,
  150.  
  151. 2.4 Begrenzung der IP-Adressen
  152.  
  153. - mit dem Muster der IPs können etwa 4Mrd Zahlen dargestellt werden, zu wenig
  154. - Lösungen:
  155. - DHCP: Dienst, der IP-Adressen nur nach Bedarf vergibt
  156. Der Zusammenhang zwischen PC und IP-Adresse ginge verloren
  157. - NAT: IP-Adressen pro Haushalt, können doppelt vergeben werden
  158. - IPv6: längere IP-Adressen, hat sich aber noch nicht durchgesetzt
  159.  
  160.  
  161. 2.5 Routing
  162.  
  163. - Über den Header des Datenpakets wird die Wegfindung mit Richtung und Entfernung
  164. verfolgt, dafür haben Router Routingtabellen, die tracen, welche Route die kürzeste ist
  165. - Das Netz ist aufgeteilt in wenige wichtige Oberzentren und viele weniger wichtige
  166. Endknoten -> charakteristisches skalenfreies Netz
  167. - die autonomen Systeme können sich miteinander darpber austauschen, welche Weg der
  168. kürzeste ist
  169.  
  170.  
  171. 2.6 TCP: Die Verbindung im Internet
  172.  
  173. - Diversität der Endgerät führte zu Heterogenität
  174. - IP ist schlicht, so dass Endgeräte für die Verbindung zuständig sind
  175. - dadurch können sogar Smartphones anspruchsvolle Dienste ausführen
  176. - TCP ist für den zuverlässigen, unverfälschten Datenverkehr, also die Flusskontrolle zuständig
  177.  
  178. 1. Sender schickt Verbindungsanfrage, Empfänger richtet Puffer für Datenein und Datenstrom
  179. wird mit einer eindeutigen Nummer versehen (socket)
  180. 2. Ununterbrochener Datenstrom - Herunterzählen der Sequensnummern und Bestätigungen machen
  181. Datenstrom verlässlich
  182. Die Fehlerbehandlungen gehen von den Diensten aus, dadurch können Lösungen an die technischen
  183. Entwicklungen angepasst werden - rührt aus einem Kontrollverzicht des Protokolls
  184.  
  185.  
  186. 2. 7. Aufbau eines TCP-Segments
  187. langweilig
  188.  
  189.  
  190. 2.8 HTTP: Anforderung und Auslieferung von WWW-Seiten
  191.  
  192. - 1992 am Cern entwickelt, ursprünglich für die Kollaboration mit versch. Computern am Cern
  193. - im Wesentlichen besteht HTTP daraus, Dokumente anzufordern und auszuliefern
  194. - wird von einem User Agent eingeleitet, Anfrage an die Ressource eines Usprungsservers
  195. - User Agent = Webbrowser, Server = Webserver
  196. - Http-Requests sind vielfach parametisierbar, also wechselnden Bedürfnissen anpassbar
  197.  
  198.  
  199. 2.9 Cookies
  200.  
  201. - Die Verbindung zwischen Servern und Clients sind lose, "weak ties",
  202. - nach Granovetter bestimmen sie den Zusammenhalt zwischen modernen Gesellschaften
  203. - werden trotzdessen Spuren gespeichert, dann in sog. Cookies
  204. - Spuren wie Besuchsgeschichte, vor Allem für Firmen einsehbar
  205. - Name geht auf bewusstseinserweiternde Drogen in einem Comic zurück
  206.  
  207.  
  208. 2.10 HTML- Bau von Webseiten & 2.11 Die Rückker und die Überwindung des Buches
  209.  
  210. - Strom wird zu einem lesbaren Dokument mit eingebetteten Grafiken und Querverweisen
  211. - HTML ist eine Dokumentbeschreibungssprache
  212. - versieht alles Inhaltliche mit Markern
  213. - Ist dabei keine Konvention sondern eine Empfehlung
  214. - CCS hat das Layout komplexer gemacht und die Trennung zwischen Inhalt und Struktur bewirkt
  215. - Da nun Medien in HTML zu finden sind, werden Webseiten Kreuzungen zwischen Buch und Fernsehen
  216. - was auch zu der Krise der Medienindustrie führte
  217.  
  218.  
  219.  
  220. III. Die Wissenschaft von den Netzen
  221.  
  222. 3.1 Komplexität
  223.  
  224. - Wenn es eine Richtung der modernen Gesellschaft gibt, so strebt sie gen höherer Komplexität
  225. - Komplexität entsteht durch Bildung von Relationen -> Etwas unterscheidet sich, hat mit diesem
  226. zu tun, ist von ihm verschieden - dadurch können sie in Verbindung stehen
  227. - Nach Warnke gibt es eine strukturelle Verwandtschaft zwischen dem internet und der Gesellschaft
  228.  
  229. "Dieses Etwas kann man einen Knoten nennen, die Verbindung eine Kante oder einen Link. Aus Knoten und deren Verbindungen bilden sich Netze, und mittlerweile bezeichnen wir eine große Menge von Phänomenen mit dieser Metapher.
  230. Das Internet hat eine solche Sichtweise motiviert, denn seine Komplexität entsteht aus Agenten, die
  231. miteinander Kommunikationsverbindungen eingehen..." (s. 100)
  232.  
  233.  
  234. 3.2 Netze überall
  235.  
  236. - Eine Netzstruktur mit einer kleinen Zahl stark verlinkter und einer großen Zahl schwach verlinkter
  237. Objekte hat einen sehr kleinen Durchmesser bei vielen Knoten, ohne einen insgesamt hohen Vernetzungs-
  238. grad. Wir klumpen meist selber in unmittelbaren Kreisen mit wenigen, aber starken Bindungen
  239. - einige vernetzen diese Inseln über schwache Bekanntheitsbeziehungen
  240. - diese Einige heißen "Hubs"
  241. - es bedarf nur weniger Hubs um guten Zusammenhalt zu erzeugen
  242. - sie verkürzen auch die Wege ungemein (relevant für Router)
  243.  
  244.  
  245. 3.4 Stabilität
  246.  
  247. - Die Wahrscheinlichkeit bei skalenfreien Netzen, dass _kein_ Hub getroffen wird ist größer
  248. als dass einer getroffen wird bei zufälligen Attacken
  249. - gezielte Attacken auf Hubs dagegen können Instabilität verursachen
  250.  
  251.  
  252. 3.5 Wachstum
  253.  
  254. - Bei der Verküpfung neuer Knoten liegt ein Preferential Attachment vor, sie binden sich lieber an Hubs
  255. - Wachstum und "Lieblingsknoten" sind die beiden Triebkräfte bei der Entstehung
  256. des skalenfreien Netzes
  257. - Oberzentren ziehen den größten Teil an sich und vertragen auch so viel
  258.  
  259.  
  260. 3.6 Emergenz
  261.  
  262. - Das Netz wächst und wird nicht gebaut
  263. - die wichtigsten Ingredienzen der postmodernen Gesellschaft sind von netzartig-emergentem
  264. Charakter -> Verlust von Steuerbarkeit. Wir können verstehen aber nicht beeinflussen.
  265. - "Das Internet ist ein "Erfolgs-Desaster, der Entwurf einer neuen Funktion, die in die
  266. Welt entweicht und sich ungeheuerlich vermehrt, bevor ihr Design noch ganz vorhanden wäre.
  267. Heute wird das Internet fast ausschließlich für das World Wide Web und E-Mail genutzt.
  268. Hätten seine anfänglichen Erbauer das vorhergesehen, hätten sie eine ganz andere Infrastruktur
  269. entworfen, die zu einer viel reibungsloseren Nutzung geführt hätte" (Barbasi 2003: 149)
  270. - Die neue Frage lautet: Was haben wir da eigentlich entworfen?
  271.  
  272.  
  273. IV Ökonomie des Internets
  274.  
  275. 4.1 Ökonomie nach der Ökonomie
  276. Das Internet hat zu maßgeblichen Veränderungen im ökonomischen und rechtlichen Gefüge
  277. geführt -> entsprechend unübersichtlich ist auch der Diskurs
  278.  
  279. Änderungen:
  280. - Globalisierung transnationaler Konzerne fegt nationales Recht beiseite
  281. - Produktentwicklung, Waren- und Finanztransaktionen wurden beschleunigt
  282. - Digitale Güter ohne materiellen Träger sind entstanden
  283. - eine Gratisökonomie hat sich angeblich entwickelt
  284.  
  285. Folgen:
  286. - Neue Geschäftsmodelle & Marketingstrategien entstehen
  287. - Hoffnung wächst zur Überwindung des Zwangs zum ökonomischen Handeln
  288. - Teilen von Informationen führt zu Mehrwert, fundamental neue Ökonomie also?
  289.  
  290. Nein:
  291. - Ökonomie wurde radikalisiert, internat. Wettbewerb wurde verschärft
  292. - beschleunigt, globalisiert in direkter Fortsetzung von Deregulierung und Liberalisierung
  293. von Kommunikationsstrukturen
  294. - durch Handel mit digitalen Gütern entstanden neue Distributions- und Erlösformen
  295. - sogar teilweise eine Gratisökonomie, taugt aber heute nicht als Geschäftsmodell
  296.  
  297. - Der Cyberspace wird also von den üblichen Mechanismen des Marktsystems kolonialisiert
  298. - "Tatsächlich umfasst das Internet nicht weniger als den zentralen Produktions- und
  299. Kontrollapparat eines zunehmend supranationalen Marksystems (Schiller 2000) Das Internet
  300. ist das neue Medium des globalen Kapitalismus" (S. 120)
  301.  
  302.  
  303. 4.2 Globale Geschäftsfelder
  304.  
  305. - Globalisierungsschub der Wirtschaft durch das Internet liegt an den Basisprotokollen,
  306. die vom Trägermedium unabhängig sind
  307. - "Indem es traditionelle, an Teritorien gebundene Kontrollen vernichtet, hat das
  308. Internet etwas herausgebildet, was ein Rechtsexpterte ein universelle Rechtssprechung
  309. genannt hat, die jede Souveränität auf einer darunte gelgenen Stufe bedroht" (Schiller 2000)
  310. - McLuhan: Medien verändern Raum- und Zeit-Verhältnisse
  311. - Das Internet hat Produktion und Handel globalisiert und beschleunigt
  312.  
  313.  
  314. 4.3 Erlösmodelle
  315.  
  316. Versandhäuser
  317. - aus der old economy transportiert
  318. - Amazon bspw. ging 1995 online und verzeichnete 2002 den ersten Nettogewinn
  319. - Erfolgsmodell: riesige Auswahl, keine Läden, Vorschlagssystem, ebay hat nicht einmal ein Lager
  320.  
  321. Werbemodell:
  322. - Gratisangebote/dienste werden durch Werbungs finanziert
  323. - je mehr Menschen diese Angebote nutzen, desto mehr Wissen ist über sie vorhanden
  324. - dadurch kann zielgenauere Werbung generiert werden und damit ein höherer Erlös
  325. - Online-Werbung kannibalisiert die Fernsehwerbung
  326. - Online-Werbung gewinnt die Kundschaft der traditionellen Werbemedien
  327.  
  328. Subskriptions- und Transaktionsmodell
  329. - System von Angebot, Distribution und Bezahlung über das Internet
  330. - Fortsetzung von traditionellen Erlösmodellen
  331. - Bezahlmodelle, die in den Protokollen nicht vorgesehen waren, wurden nun durch
  332. SET-Protokoll ermöglicht
  333. - Google integriert verschiedene Stufen der Wertschöpfungskette, vom Betriebssystem bis zum Browser
  334. - Apple tut dies ebenfalls, offenkundig, Microsoft hinkt dabei hinterher
  335.  
  336. Dienstleistungen
  337. - Amazon bspw. hält für das Weihnachtsgeschäft derart viel Rechenleistung bereit, dass sie später
  338. als Cloud Computing vermietet werden
  339. - Aus Besitz wird Erlaubnis der Nutzung
  340.  
  341. Tauschleistungen
  342. - Peer-To-Peer-Tauschbörsen sind quasi ein Rückfall in die Ökonomie ohne Geld
  343. - Modell wird sich allerdings wegen fehlender Ressourcen nicht lange halten,
  344. hat aber aufgezeigt, dass andere Modelle nicht/schlecht an das internet angepasst waren
  345. und deswegen austrockneten
  346.  
  347. Informationstausch-Modell
  348. - Community wird als Ware gegen persönliche Informationen getauscht
  349. - Datenschutztechnisch sind das Tatbestände, aber die Leute geben ihre Daten freiwillig
  350. - "so raffiniert ist wohl noch keine Protestbewegung rechts überholt worden" (S. 134)
  351. - Die Dienstleistung der Endkungen sind die persönlichen Daten, mit denen sie Facebook
  352. bspw. erst ermöglichen
  353. - Lawrence Lessig: Privacy as Property, fragt: Sind unsere Daten frei?
  354. - Amazon wollte eingangs keine Daten an Dritte verkaufen, konnte aber dank Klausel den Vertrag
  355. ändern und verkaufte sie doch
  356. - Diebstahl des Eigentums?
  357. - Privatheit als Besitz?
  358. - Es war ein "archaischer Akt der Gewaltanwendung", und den Betroffenen fehlte die Möglichkeit
  359. sich zu wehren
  360.  
  361.  
  362. 4.4. Long Tail
  363.  
  364. Nischenprodukte sind von großer Zahl, nun in ökonomischer Reichweite und zusammengefasst ein
  365. bedeutsamer Markt. Im Gegensatz zu bspw. Kinos müssen Versandhäuser nicht zwangsweise nur
  366. den Massengeschmack bedienen, sondern können auch Nischenprodukte vertreiben und somit die
  367. Vielfalt erhöhren.
  368. Allerdings ist Vielfalt nicht immer gleich förderlich für das Individuum sondern kann auch
  369. unzufrieden machen. Dagegen steuert bspw. personalisierte Werbung/Empfehlung.
  370.  
  371.  
  372. V Hypertext - Von der Atombombe zum WWW
  373.  
  374. Name stamm von Theodor Holm-Nelson, "Mit Hypertext meine ich nicht-sequenzielles Schreiben."
  375.  
  376. 5.1 Atombombe und Schreibtisch: Vannevar Bush
  377.  
  378. - koordinierte vormals Manhattan-Projekt
  379. - widmete sich dann dem der Wissenschaft bereits bekannten Problem der Informationsflut
  380. - Zentralnervensystem war bereits bekannt, das nicht wie ein Bücherregal aussieht, sondern
  381. assoziativ operiert
  382. - entwickelte den Memex, einen Schreibtisch, der vor allem auf Assoziationen spezialisert war
  383. - zwei Monitore, zwei Sachverhalte konnten über eine Taste miteinander verbunden werden
  384. - Mikrofilmtechnik war allerdings noch nicht so weit (1945)
  385.  
  386.  
  387. 5.2 Ein Anfängerfehler: Doug Engelbart
  388.  
  389. - Gilt als Vater der "Mother of all Demos"
  390. - 1968 in Stanford demonstrierte Engelbart an einem hypertextuell operierenden Glossar
  391. den mit einem Klick auslösbaren Lexikon-Querverweis
  392. - Ted Nelson war begeistert, allerdings weist Warnke darauf hin, dass Engelbart damit auch
  393. den Vorläufer der PowerPoint Präsentation erfunden hatte
  394. "aber vorzulesen, was ohnehin auf dem Bildschirm zu sehen ist, ist eine dermaßen schlimme
  395. Form der Rhetorik und eine Zumutung an alle alphabetisierten Zuhörer und Zuhörerinnen, dass
  396. sie eigentlich verboten gehörte. Der Effekt auf den Rezipienten ist derselbe wie heutzutage:
  397. einschläfernd, weil unterfordernd" (S. 149)
  398.  
  399. 5.3 Die Vereinigung der Menschheit: Ted Nelson
  400.  
  401. - prägte den Begriff des Hypertexts
  402. - verbreitete die Hoffnung auf die Befreiung des menschlichen Intellekts
  403. - gründete Xanadu, bis er 30 Jahre später aufgab
  404. - Links sollten bidirektional sein und mehr können als HTML und HTTP
  405. - Über eine Nutzungsgebühr und Mikropayment sollten UrheberInnen der Dokumente byteweise
  406. bezahlt werden und Text nicht nur kopiert/referenziert sondern transkludiert werden
  407. - wurde nie fertiggestellt
  408.  
  409. 5.4 William Gibson
  410.  
  411. - 1989 erfand Tim Berners-Lee das World Wide Web
  412. - kam auf die naheliegende Idee, nicht nur Dokumente sondern auch Computer miteinander zu vernetzen
  413. - dezentral und keine Zugriffserlaubnis notwendig
  414. - spartanische Ausstattung, woran Xanadu scheiterte, eine einheitliche Struktur kann mit allem umgehen
  415. - William Gibson, Erfinder des Cyberspaces, sieht jeden Text von einer theoretischen Wolke von Google-
  416. Links umgeben (interview 12.Juni 2008 auf 3sat)
  417.  
  418.  
  419. VI Synthese, Mimesis, Emergenz - Zu einer Theorie des Internet
  420.  
  421. Ist Turings Modell für informatische Grundlagen noch valide?
  422. - Zeit spielt keine Rolle für die Turingmaschine, aber Zeit wird durch das internet stark deformiert
  423. - der turing'sche Ansatz muss anscheinend erweitert werden
  424.  
  425. 6.1 Berechenbarkeit und Kontingenz
  426.  
  427. - Die Turing-Maschine ist ein Modell um zu klären was berechenbar ist und was nicht
  428. - Ergebnis: Es gibt eine Grenze der Berechenbarkeit jenseits derer formale Verfahren unbrauchbar werden
  429. Geschwindigkeit spielt dabei keine Rolle, die Grenze ist absolut
  430. - Aber was das Internet betrifft ist eine Entwicklung der Geschwindigkeit nicht die einzige Veränderung
  431. - Autor unterteilt die Phänomenlogie der Computerkultur in drei Phasen: Mimetik, Synthese, Emergenzen
  432.  
  433. 6.2 Synthese
  434.  
  435. - Die Methode der Hard Science: Phänomene werden untersucht, nacch Konstituenten & deren Wechselwirkungen,
  436. verstanden ist das Phänomen dann, wenn sie sich vollständig aus ihren Elementen und Operationen ergeben
  437. Die Umkehrung erfolgt durch den Computer: Er rekombiniert. Komplexes aus Einfachem, Aufbau des Ganzen
  438. aus seinen Teilen.
  439. Das erfordert einen Ausschluss von Kontingenz, stattdessen gilt eine strikte Beschränkung auf ein streng
  440. formal arbeitendes Verfahren, Endlichkeit, Überschaubarkeit
  441. Der Gewinn ist eine Charakterisierung der Menge aller Zahlen, die so überhaupt berechenbar sind- diese
  442. ist kleiner als die Menge der Zahlen, die definierbar sind
  443. Der logische Prozess ist also schöpferisch und verlangt Intelligenz. Für eine mathematische Theorie braucht es aber Kontingenz als das nicht berechenbare um sich weiterzuentwickeln und seine eigenen Probleme lösen zu können.
  444. Historisch steht diese Phase ebenfalls an erster Stelle, ihre technische Realisierung erfolgte durch den
  445. strikten Dreischritt der Computer: Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe. Dabei konnte es keine Unterbrechung und
  446. damit Interaktion geben.
  447.  
  448. 6.3 Mimesis
  449.  
  450. Kontingenz muss also von außen hinzugefügt werden, da die Turingmaschine nicht produzieren kann, was nicht
  451. berechenbar ist. Dafür dient der menschliche Eingriff, die interaktive Bedienung. Sie gleicht den Mangel
  452. aus, der sonst den Output auf berechenbare Zahlen beschränken müsste. Das menschliche Bewusstsein führt dem
  453. System nötige INformationen zu, damit dieses Formen ausprägt, in denen das menschl. Bewusstsein wiederum
  454. Formen erkennt.
  455. Damit übertritt der Mensch die Trennfläche zwischen Berechenbarkeit und Kontingenz, das Interface.
  456.  
  457. 6.4 Emergenz
  458.  
  459. Der nächste Schritt ist die Verschaltung von vielen Automaten und Menschen. Die einzelnen Phänomene lassen
  460. sich nicht mehr isolierbaren Maschinen oder einzelnen Menschen zuordnen.
  461. Es stellt sich allerdings wiederum die systemtheoretische Gretchenfrage, wie emergente Phänomene am Besten
  462. zu beschreiben sind - als Konsequenz der Beschaffenheit des Systems oder als Phänomen für welches die
  463. Bedingungen niemals hinreichend, sondern nur notwendig sein können: Möglichkeitsbedingungen, eben gerade
  464. keine auslösenden Momente.
  465. Luhman plädiert für Letzteres, betrachtet Emergenz als Leistung des übergeordneten Systems. So ließen sich
  466. Phäneomene, an denen Computer beteiligt sind, niemals durch deren Bauweise und Software erklären, da nur
  467. materielle Träger einer Ordnung höherer Stufe, die ihren eigenen Strukturen verpflichtet ist: sozialen,
  468. kulturellen, eben kontingenten - aus Sicht der Informatik. Diese sieht sich tatsächlich immer wieder mit
  469. unvorhersehbaren Phänomenen konfrontiert, deren Spielregeln, Elemente, Randbedingungen und sogar Ziele
  470. immer wieder verändern. Damit machen sie jede Planung, jedes Modell zunichte.
  471. Das Internet ist eine besonders reichhaltige Sammlung emergenter Phänomene.
  472.  
  473. " Dabei ist die Tatsache, dass es wächst und nicht nach Fertigstellung in Betrieb genommen wurde, seine
  474. interessanteste und markanteste Eigenschaft." (S. 174)
  475.  
  476. Seit kurzem stellt eine wachsende Zahl von Forschern jedoch die unerwartete Frage:
  477. Was genau haben wir da entworfen? (Barbasi 2003)
  478.  
  479. "Diese Frage bringt den interessantesten und für unser Thema aufschlussreichsten Aspekt dieses
  480. erfolgreichsten aller modernen technischen Artefakte zum Ausdruck: Seine Entwurfsprinzip auf der
  481. Grundlage von Kontrollverzicht."
  482.  
  483. Das Internet als Vernetzung von Bewusstseinen & Computern demonstriert neue Herausforderungen für
  484. die Informatik. Sie muss sich auf
  485. - bewussten Kontrollverzicht
  486. - Gewährenlasssen emergenter Prozesse
  487. - Selbstorganisation
  488. - Netztopologien, die in ihrer Entwicklung im Detail nicht modellierbar sind
  489. einstellen.
  490.  
  491. "Die Hard Sciences fordern Determinismus, Kausalität, die Formulierung hinreichender Kriterien, müssen
  492. aber sprachlos bleiben angesichts von Phänomenen wie Leben, Gesellschaft, Kontingenz. Will Informatik
  493. Informationsgesellschaft beschreiben können, muss sie sich einlassen auf bislang für sie
  494. wissenschaftsfremde Begriffe: Autopoiesis, Selbstorganisation, Emergenz, Möglichkeitsbedingungen.
  495. "Das Internet - vielleicht die digitalen Medien überhaupt - als dasjenige technische Artefakt, das
  496. unsere Gesellschaft am nachhaltigsten verändert hat, hat es uns vorgemacht: Den Kontrollverlust als
  497. Prinzip, die Möglichkeitsbedingung als Entwurfsrichtlinie." (s. 176)
  498.  
  499.  
  500.  
  501.  
  502.  
  503. Zitate:
  504.  
  505.  
  506. " Gesellschaft reproduziert sich auch durch Kommunikation mit Hilfe digitaler Medien,
  507. das wurde spätestens seit 1972 durch den Siegeszug der E-Mail manifest,
  508. nicht erst durch heutige Social networks." (S. 39)
  509.  
  510. "TCP/IP war damit Basismedium des Internets und der "erste Kampf um die Netzneutralität
  511. war gewonnen" (S. 47)
  512.  
  513. - "Erst einmal aus der Kontrolle des Militärs entlassen, wächst das Internet ohne erkennbare
  514. Grenze, auch ohne die von Nationen. Und es kam zu sich, fand den Dienst, der alles andere
  515. absorbierte, just in dieser Zeit. Die Rede ist vom World Wide Web. (s. 50)
  516.  
  517.  
  518. - "Wenn es eine Konstante in der Geschichte des Internet gibt, dann ist es Überraschung." (S. 52, Abbate 2000: 218)
  519.  
  520.  
  521. "Dieses Etwas kann man einen Knoten nennen, die Verbindung eine Kante oder einen Link. Aus Knoten und deren Verbindungen
  522. bilden sich Netze, und mittlerweile bezeichnen wir eine große Menge von Phänomenen mit dieser Metapher.
  523. Das Internet hat eine solche Sichtweise motiviert, denn seine Komplexität entsteht aus Agenten, die
  524. miteinander Kommunikationsverbindungen eingehen..." (s. 100)
  525.  
  526. "Das Internet ist ein "Erfolgs-Desaster, der Entwurf einer neuen Funktion, die in die
  527. Welt entweicht und sich ungeheuerlich vermehrt, bevor ihr Design noch ganz vorhanden wäre.
  528. Heute wird das Internet fast ausschließlich für das World Wide Web und E-Mail genutzt.
  529. Hätten seine anfänglichen Erbauer das vorhergesehen, hätten sie eine ganz andere Infrastruktur
  530. entworfen, die zu einer viel reibungsloseren Nutzung geführt hätte" (Barbasi 2003: 149)
  531.  
  532.  
  533. - Der Cyberspace wird also von den üblichen Mechanismen des Marktsystems kolonialisiert
  534. - "Tatsächlich umfasst das Internet nicht weniger als den zentralen Produktions- und
  535. Kontrollapparat eines zunehmend supranationalen Marksystems (Schiller 2000) Das Internet
  536. ist das neue Medium des globalen Kapitalismus" (S. 120)
  537.  
  538. - "Indem es traditionelle, an Teritorien gebundene Kontrollen vernichtet, hat das
  539. Internet etwas herausgebildet, was ein Rechtsexpterte ein universelle Rechtssprechung
  540. genannt hat, die jede Souveränität auf einer darunte gelgenen Stufe bedroht" (Schiller 2000)
  541.  
  542. "so raffiniert ist wohl noch keine Protestbewegung rechts überholt worden" (S. 134)
  543.  
  544. "aber vorzulesen, was ohnehin auf dem Bildschirm zu sehen ist, ist eine dermaßen schlimme
  545. Form der Rhetorik und eine Zumutung an alle alphabetisierten Zuhörer und Zuhörerinnen, dass
  546. sie eigentlich verboten gehörte. Der Effekt auf den Rezipienten ist derselbe wie heutzutage:
  547. einschläfernd, weil unterfordernd" (S. 149)
  548.  
  549.  
  550. " Dabei ist die Tatsache, dass es wächst und nicht nach Fertigstellung in Betrieb genommen wurde, seine
  551. interessanteste und markanteste Eigenschaft." (S. 174)
  552.  
  553.  
  554. Seit kurzem stellt eine wachsende Zahl von Forschern jedoch die unerwartete Frage:
  555. Was genau haben wir da entworfen? (Barbasi 2003)
  556. "Diese Frage bringt den interessantesten und für unser Thema aufschlussreichsten Aspekt dieses
  557. erfolgreichsten aller modernen technischen Artefakte zum Ausdruck: Seine Entwurfsprinzip auf der
  558. Grundlage von Kontrollverzicht." (S. 175)
  559.  
  560.  
  561. "Die Hard Sciences fordern Determinismus, Kausalität, die Formulierung hinreichender Kriterien, müssen
  562. aber sprachlos bleiben angesichts von Phänomenen wie Leben, Gesellschaft, Kontingenz. Will Informatik
  563. Informationsgesellschaft beschreiben können, muss sie sich einlassen auf bislang für sie
  564. wissenschaftsfremde Begriffe: Autopoiesis, Selbstorganisation, Emergenz, Möglichkeitsbedingungen.
  565. "Das Internet - vielleicht die digitalen Medien überhaupt - als dasjenige technische Artefakt, das
  566. unsere Gesellschaft am nachhaltigsten verändert hat, hat es uns vorgemacht: Den Kontrollverlust als
  567. Prinzip, die Möglichkeitsbedingung als Entwurfsrichtlinie." (s. 176)
  568.  
  569.  
  570. Literatur:
  571.  
  572. Linked - How everything is connected to Everything Else ... Barabasi
  573. Digital Capitalism - Dan Schiller
  574. Zu Medien und Raum-Zeit-Verhältnissen: Understanding Media. The Extensions of Man - McLuhan, new York 1964 (nicht zu verwechseln mit Luhman...)
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