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Sep 28th, 2017
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  14. „Gender gap“: Sind rechtsnationale Parteien nur etwas für Männer?
  15. POLITIK
  16. BUNDESTAGSWAHL 2017 DIE WAHL IM TICKER ERGEBNISSE ALLE WAHLKREISE
  17. „GENDER GAP“
  18. Sind rechtsnationale Parteien nur etwas für Männer?
  19. Von Klaus Geiger | Stand: 09:49 Uhr | Lesedauer: 5 Minuten
  20. Nein, sie war nicht der entscheidende Faktor: Front-National-Chefin Marine Le Pen Nein, sie war nicht der entscheidende Faktor: Front-National-Chefin Marine Le Pen
  21. Nein, sie war nicht der entscheidende Faktor: Front-National-Chefin Marine Le Pen
  22. Quelle: REUTERS
  23. 0 Kommentare
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  25. Das Phänomen wird in Deutschland wie eine bedrohliche Sensation behandelt. Die AfD wurde vor allem von Männern gewählt – 16 Prozent von ihnen stimmten für die rechtsnationalistische Partei. Bei den Frauen waren es nur neun Prozent. Es ist aber keine Sensation, sondern ein uraltes Phänomen, andere Länder kennen es gut – weil sie Parteien wie die AfD seit Langem im Parlament haben: Belgien etwa, die Niederlande und Frankreich.
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  27. Das Phänomen ist bestens untersucht. Wissenschaftler nennen es „radical right gender gap“ – die Geschlechterlücke auf der radikalen Rechten. Die Forschung bezeichnete populistische Parteien lange als Männerparteien. Ein Begriff, den der niederländische Politologe Cas Mudde geprägt hat.
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  30. Quelle: Infografik Die Welt
  31. In Deutschland oder in den USA, wo die populistischen Bewegungen eher junger Natur sind, zeigt sich der Gender Gap sehr deutlich. Schon bei den Landtagswahlen beruhte der Triumph der AfD auf geschlechtsspezifischem Wahlverhalten: 29 Prozent der Männerstimmen holte sie in Sachsen-Anhalt, aber nur 19 Prozent der weiblichen Stimmen. Bei der Wahl von Donald Trump stimmte zwar eine Mehrheit von 53 Prozent der weißen Frauen für den radikalen Kandidaten, bei den Männern waren es aber nochmals zehn Prozentpunkte mehr.
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  33. Männer stimmen „selbstbewusster“
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  35. Die über die Jahre erhobenen Daten zeigen, dass Männer und Frauen ähnlich empfänglich sind für typische Botschaften der Rechtsnationalisten. Aber Frauen wählen anfänglich weniger oft rechte Parteien als Männer. Erstens, weil sie oft zwar die Argumente teilen, aber vom kämpferischen Auftritt und der harten Rhetorik abgestoßen werden.
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  37. EXKLUSIV FÜR ABONNENTEN
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  39. NEUE MACHTVERHÄLTNISSE
  40. Europas Parteien-Revolution trifft nun auch Deutschland
  41. Und zweitens, weil sich Frauen bei politischen Entscheidungen stärker an sozialen Normen orientieren. Das zeigte der Politikwissenschaftler Eelco Hartevelt, der in einer 2013 veröffentlichten Studie die Lage in 32 Ländern verglich. Sein Ergebnis: Frauen legen mehr Wert auf soziale Normen, sie schrecken eher vor der Wahl von Parteien zurück, die stigmatisiert sind.
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  43. Männer stimmten „selbstbewusster“, schreibt Hartevelt. Das führe dazu, dass junge rechtsnationalistische Parteien weniger von Frauen gewählt würden als etablierte. Das traf in den frühen Jahren auch auf den Front National zu, hat sich inzwischen aber geändert. Eine Erhebung des französischen Meinungsforschungsinstituts TNS Sofres von 2013 zeigte, dass der Front National für die Hälfte der Franzosen eine „ganz normale Partei“ sei.
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  45. Je älter die Partei, desto geringer der Gender Gap
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  47. Ein Drittel der Befragten hielt eine Regierungsbeteiligung für unbedenklich. Die entscheidende Folge: Je mehr sich die Gesellschaft an die radikalen Parteien gewöhnt, desto mehr schrumpft die Gender-Lücke. Der 1972 gegründete Front National (FN) von Marine Le Pen ist die älteste rechtsnationalistische Partei Europas. In den 90er-Jahren war die Rollenverteilung noch eindeutig. Damals führte Marine Le Pens Vater Jean-Marie den FN, die Partei erhielt von Frauen deutlich weniger Wählerstimmen.
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  50. Quelle: Infografik Die Welt
  51. Die amerikanische Soziologin Terri Givens führte das Mitte des Jahrzehnts vor allem auf die typischen Jobs von Männern und Frauen zurück: Letztere waren mehr im Dienstleistungsgewerbe beschäftigt und weniger von Arbeitslosigkeit durch Deindustrialisierung bedroht. Aber die „Geschlechterlücke“ wurde in den vergangenen Jahren immer kleiner. In Frankreich sind soziale Faktoren und das Alter der Wähler inzwischen wichtigere Indikatoren für die Wahl des Front National.
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  53. Anfangs wurde gemutmaßt, dies liege an der Übernahme des Front National durch eine Frau. Dagegen spricht nicht nur, dass es die AfD trotz Frauke Petry und später Alice Weidel als Frontfrauen bei weiblichen Wählern schwer hat. Die französischen Präsidentschaftswahlen der vergangenen 20 Jahre zeigen auch: Der Geschlechterabstand wurde bereits unter Le Pen senior kleiner.
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  55. Doch dann kam Emmanuel Macron
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  57. Das belegte die Politologin und FN-Expertin Nonna Mayer in einer großen Studie. Demnach lag der Geschlechter-Gap im Jahr 1995 noch bei sieben Prozentpunkten, im Jahr 2002 waren es sechs, 2007 noch drei. Bei der ersten Kandidatur von Marine Le Pen im Jahr 2012 waren es dann 1,5 Prozent.
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  59. Die Forscher Daniel Stockemer und Abdelkarim Amengay untersuchten den „Marine-Effekt“ genau. Sie schauten nicht nur auf das Geschlecht, sondern auch auf Faktoren wie Alter und Bildungsgrad. Ihr Ergebnis: Die Übernahme der Partei durch Marine Le Pen – und ihre Strategie der „Entdiabolisierung“ – veränderte die Wählerschaft stark, aber kaum beim Faktor Geschlecht. Der „Marine-Effekt“, fanden die beiden Wissenschaftler heraus, wirkte vielmehr auf junge Wähler, die sich nun häufiger für den FN entschieden.
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  61. EXKLUSIV FÜR ABONNENTEN
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  63. FRANKREICH
  64. Der Abstieg der Marine Le Pen
  65. Alle Prognosen gingen davon aus, dass der Gewöhnungseffekt auch bei der Präsidentenwahl 2017 eintreten und die Gender-Lücke komplett verschwinden würde. Aber es kam anders. Die Kluft vergrößerte sich plötzlich wieder. Marine Le Pen waren bei Männern wie Frauen in der ersten Runde um die 30 Prozent vorausgesagt worden. Dann kam Emmanuel Macron. Die Front-National-Kandidatin kam in der ersten Runde bei den Männern auf 24 Prozent – bei Frauen sogar nur noch auf 20 Prozent.
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  67. Eine Erklärung: Männer wie Frauen waren in Frankreich gleichermaßen bereit, Marine Le Pen ihre Stimme zu geben, um den von den beiden klassischen Parteien produzierten Stillstand zu überwinden. Aber als mit Macron eine neue Alternative auftauchte, schenkten Frauen dem unbekannten Newcomer eher ihr Vertrauen. Womöglich also sorgte Macron dafür, dass die anfänglich schwächere Bindung von Frauen an den Front National wieder zum Tragen kam – und Frauen eher dazu bereit waren, aus dem rechtsnationalen Lager zurück in die Mitte zu wechseln.
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  69. © WeltN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
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  79. ***Einmalige Nutzung für WELT Produkte, incl. WELT.de/WELT Edition*** Leipzig, Sachsen, Deutschland. 21.09.2017. Die Quernetzer, eine politisch unabhaengige, ehrenamtliche Leipziger Initiative informierten mit dem Projekt - Nur wer waehlen geht, darf spaeter meckern - die Leipziger ueber Parteien und Demokratie auf dem Augustusplatz. Die Quernetzer sind eine kleine Gruppe von engagierten Menschen, die die Welt durch Aufklaerung und Informieren ein klein wenig besser machen will. Franziska Ullm, die am 24.09.2017 zum zweiten Mal waehlt und Quernetzer Dr. Konrad Gebauer (Chemiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitaet Leipzig) am Gluecksrad. Die Farben auf dem wheel of fortune stehen fuer Fragen ueber Demokratie, Bundestag und Parteien.
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