Ich stimme dir zu, dass eine inhaltliche Ausriinandersetzung geboten ist. Gaulands Befund, dass bei der Hinwendung zu rechtsradikalen Parteien (was er verm. nicht so formulieren würde) nicht nur ökonomische oder genuin politische Faktoren eine Rolle spielt, sondern auch sozio-kulturelle, wird ja quer über das politische und wissenschaftliche Spektrum vielfach vertreten.
Das Risiko solcher Betrachtungen liegt darin, dass sie häufig von der notwendigen Analyse in einen "Entschuldigungsmodus" (Paradebeispiel: Pegida-Versteher W. Patzelt), in dem aus der eigenständigen Verantwortung der Wähler*innen für ihre rechtsradikale Wahlentscheidung eine zwar unschöne aber verständliche Reaktion auf "widrige Bedingungen" wird.  Und nein, ganz entschieden, das ist sie nicht.

Die etwas abenteuerliche Historie hat nicht so sehr mit Hitler, sondern mit einem Text den M. Seemann (@mspro) ursprünglich für die Jungle World geschrieben hat, der von der Jungle dann ababgelehnt wurde und dann leicht gekürzt im Tagesspiegel erschienen ist.
https://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-um-gastbeitrag-in-der-faz-hat-gauland-hitler-paraphrasiert-oder-aus-dem-tagesspiegel-abgeschrieben/23172452.html
https://www.tagesspiegel.de/politik/die-globale-klasse-eine-andere-welt-ist-moeglich-aber-als-drohung/14737914.html
(Hier der Text wie er der Jungle vorlag, samt Seemanns Sicht auf die Ablehnung.
http://mspr0.de/?p=4696)

Hast du das Interview zu Rassismus mal gelesen? Wie ist deine Einschätzung?