natürlich sollte man als angehender Ingenieur sowas schaffen. Aber Sie
müssen auch Rücksicht darauf nehmen, dass Studenten sich unter Stress
verrechnen - wie Ingenieure auch manchmal - mit dem Unterschied, dass
der Ingenieur wahrscheinlich mehr als zwei Stunden bzw 24 Minuten,
wenn man mal die 5 Aufgaben gleichmäßig unterbringt, für so eine
Rechnung Zeit hat. (ganz zu schweigen von den zusätzlichen
Hilfsmitteln, die ihm zur Verfügung stehen)

Da ich naiverweise dachte "ach, die Matrixaufgabe, die kannste, die
rechnest du zuerst" war mein Kampfgeist leider sofort erstmal
gebrochen. Ich persönlich habe durch die Matrix einfach sehr viel
Konzentration verloren, vielleicht kennen Sie das ja aus ihrer
Studentenzeit, wenn was nicht hinhaut, denkt man sofort, dass alles
falsch ist und man sowieso nicht mehr besteht und der Teufelskreis
beginnt. Deswegen tat ich mich auch bei anderen Aufgaben schwer und
muss jetzt, nachdem ich meine Punkte bescheiden geschätzt ausgerechnet
habe, sogar um das Bestehen bangen. Vielleicht ist es nur
Unsicherheit, weil ab und an krumme Ergebnisse herauskamen, vielleicht
ist es Unsicherheit, weil Kommilitonen die Aufgabe mit so
unterschiedlichen Ansätzen gelöst haben und sich ihres Erfolges viel
sicherer sind.

Was mich einfach am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass diese
Determinante der allererste Schritt ist, den ich in der Berechnung
machen musste. Nur weil ich das nicht geschafft habe, aus welchen
Gründen auch immer, werde ich von diesen zwanzig Punkten (das sind
mehr als 20% der Klausurpunkte, wenn ich mich richtig erinnere) wohl
keinen einzigen bekommen - obwohl ich hätte zeigen können, dass ich
diese Aufgabe lösen kann und verstehe, wie man sie berechnet.

Selbstverständlich verstehe ich auch ihren Standpunkt, die
Klausurgestaltung ist ein zweischneidiges Schwert, an dem sich
entweder die Studenten oder der Professor mal mehr und mal weniger
schneiden.

Mit freundlichen Grüßen