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Sehr geehrter Herr Bonaparte,

Die Warnsignale sind klassisch: eine deutliche Fahne, ein schwankender Gang, eine lallende Sprechweise - so outet sich in der Regel jemand, der betrunken ist.

Im Job ist Alkohol zwar tabu. Früher oder später bekommen die Mitarbeiter und Freunde die Probleme des Kollegen allerdings mit. - In diesem Fall ist dies aber nicht geschehen oder niemand traute sich etwas zu sagen.

In den seltensten Fällen beginnt ein Alkoholsüchtiger von sich aus den Kampf gegen die Abhängigkeit - daher ist er auf helfende Freunde angewiesen, die rechtzeitig die Notbremse ziehen.

Oftmals schaffen es betroffene Personen nicht, sich rechtzeitig Hilfe zu holen - in meinem Fall ist das Worst Case Scenario eingetreten. - Sodass es zu einem Krankenahaus aufenthalt führte in dem Ich zum Schutz ins künstliche Koma versetzt wurde

Aufgrund der wenigen Bekanntschaften im Staat, die man im Volksmund auch als Freunde bezeichnet. - kam es zu der Situation, dass sich alles in mir angestaut hat, es fehlte ein Ablassventil.

Dieses habe Ich exzessiv im Konsum von Alkohol gefunden, dieser half mir mit dem Druck umzugehen und die letzten Geschehnisse zu verarbeiten. – Eine gescheiterte Firma, Verlust einiger Freunde, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden und zu guter letzt einen Fall in der Justiz, der Mich zwingt gegen jemanden zu Arbeiten, der Mir stehts vertraut hat - und dies ist nur die Spitze des gesamten Eisbergs.

In diesem Zustand ist es mir nicht mehr möglich die einfachsten Aufgaben zu meistern. - Selbst Kleinigkeiten, wie das Konzentrieren bei längeren Autofahrten oder nicht rückfällig zu werden.- Sind alleine nicht realisierbar.

Aus diesem Grund strebe Ich eine Therapie zur Lösung des Problems an. - Ich habe Freunde die mich durch diese schwere Zeit begleiten, um mich wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. - Mir quasi eine stütze auf diesem schweren Weg zu sein.

Ich weiß momentan nicht, ob Ich je wieder den Beruf des Staatsanwalts ausführen kann. - Seitdem Ich in diesem Berufsfeld tätig bin, trage ich eine Unmenge an Last auf meinen Schultern die Ich nicht abladen kann. - Mein erstes Ziel sollte nun meine körperliche und geistige Genesung sein.

Wie auch immer Sie handeln, bitte teilen Sie mir mit welche Schritte sie Einleiten möchten egal ob Beurlaubung, Suspendierung oder die Kündigung des Arbeitsverhältnisses.

Dieser offene Brief ist für mich die erste Hürde, die es zu überwinden gilt. - Ein Problem zu erkennen, zu akzeptieren und offen darüber zu sprechen galt für mich bis jetzt immer als Unmöglich.

Mit freundlichen Grüßen - Tobias Dancer