Advertisement
Guest User

Untitled

a guest
Jun 18th, 2020
146
0
Never
Not a member of Pastebin yet? Sign Up, it unlocks many cool features!
text 5.30 KB | None | 0 0
  1. Die scheidende Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff erläutert die Hintergründe für ihren plötzlichen Weggang.
  2.  
  3. 23-2043818_23-55833437_1382108687.JPG von Ilse Buchwald
  4. 18. Juni 2020, 09:07 Uhr
  5.  
  6. St. Peter-Ording | Eigentlich wäre Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff gerne in St. Peter-Ording geblieben. „Es gibt keinen schöneren Ort an der deutschen Küste. Ich habe zwar immer wieder attraktive Angebote von anderen Destinationen bekommen, so hat Oberstaufen bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren bei mir angeklopft. Doch das hat mich bislang nie interessiert.“ Sie betont: „Ich hatte auch keine Ambitionen gehabt, selbst aktiv zu werden.“ Seit 2014 hat sie sich für den Tourismus in St. Peter-Ording eingesetzt, hat viele Themen vorangebracht, speziell das Online-Marketing, und Strukturen modernisiert.
  7.  
  8. Doch nun geht sie zum Jahresende nach Oberstaufen (Bayern), im Allgäu unweit des Bodensees gelegen, eine attraktive Ski- und Wanderregion. Die 49-Jährige übernimmt dort die Leitung des Tourismus Eigenbetriebs Oberstaufen (TEO) und ist zugleich Geschäftsführerin der OTM (Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH) sowie Vorstandssprecherin im Schrothverband Oberstaufen.
  9.  
  10. Weiterlesen: Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff verlässt St. Peter-Ording
  11.  
  12. Letztlich ausschlaggebend für diesen Wechsel war nun ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden der St. Peteraner Gemeindevertretung, dem Vorsitzenden des Tourismus-Ausschusses und dem Bürgervorsteher, das sie gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Balsmeier am Pfingstmontag geführt hatte. Denn sie habe eigentlich nicht weggehen wollen, zu dem Zeitpunkt sei noch nichts entschieden gewesen, so Höfinghoff. Oberstaufen habe ihr am 18. Mai die Zusage signalisiert. Sie habe vor einem solchen Schritt mit der Kommunalpolitik in St. Peter-Ording sprechen wollen. Denn ihr habe in letzter Zeit die Wertschätzung von Teilen der Gemeindevertretung, aber auch in der Bevölkerung für ihre Arbeit gefehlt. Die Art, wie Kritik geäußert worden sei, habe sie und ihr Team neben anderen Dingen sehr belastet. Speziell das Verhältnis zur CDU sei problematisch. Doch auch die Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung und in den Fraktionen bemängelt die scheidende Tourismus-Direktorin.
  13.  
  14. Weiterlesen: Sehr gute Auslastung – Tourismus-Zentrale und Hoteliers sind zufrieden
  15.  
  16. In dem Gespräch ging es also um Grundsätzliches in der Zusammenarbeit. „Wollt ihr mich überhaupt noch? Wollt ihr noch das umsetzen, was wir gemeinsam an Konzepten für den Tourismus in St. Peter-Ording erarbeitet haben? Wollt ihr mich mehr bei meiner Arbeit unterstützen, auch gegenüber der Amtsverwaltung?“, seien einige der Fragen gewesen, so Höfinghoff. Die Reaktion aus den Reihen der Gemeindevertreter war dann für sie nicht zufriedenstellend. Ihr habe darin ein deutliches Bekenntnis zu ihrer Arbeit als Tourismus-Direktorin und zu gemeinsamen Zielen gefehlt. Auch wenn sie wisse, dass SPD, AWG und FDP ihre Arbeit schätzen und sie bisher unterstützt haben. „Aber wenn dann eine andere Destination an mich herantritt, die mir signalisiert, da bin ich gewollt und gewünscht, so hat es mir die Politik hier leicht gemacht, die Entscheidung zu treffen.“ Man hätte sich nicht ansatzweise darum bemüht, sie zu halten. So gehe sie jetzt weg, „weil ich eine andere Aufgabe angeboten bekommen habe, die mich wahnsinnig anspricht, in einer Destination, die ich spannend und attraktiv finde, und wo ich mit offenen Armen empfangen werde.“
  17.  
  18. Bürgermeister Rainer Balsmeier hat Verständnis für ihren Wechsel , wenn er ihn auch sehr bedauert. „Wir waren und sind ein gutes Team und haben in den herausfordernden Zeiten den Tourismusstandort aber auch die Region Eiderstedt sehr positiv weiterentwickelt.“ Doch leider haben Teile der Fraktionen ein einfaches und klares Bekenntnis vermissen lassen.
  19. „Ich befürchte, dass die Stelle nicht so nahtlos wieder zu besetzen ist.“ Rainer Balsmeier, Bürgermeister
  20.  
  21.  
  22. Es könnten schwierige Zeiten auf den beliebten Badeort zu kommen. „Ich befürchte, dass die Stelle nicht so nahtlos wieder zu besetzen ist.“ Und außerdem steht auch ein Wechsel im Bürgermeister-Amt zum 1. Mai 2021 an. Denn Rainer Balsmeier kandidiert nach 24 Jahren im Amt nicht wieder. „Und selbst wenn ich noch Lebensarbeitszeit vor mir hätte, würde ich mich jetzt, so wie die Situation mit der Gemeindevertretung ist, nach etwas anderem umschauen. Das habe ich der Kommunalpolitik auch gesagt.“
  23.  
  24. Kommentar von Ilse Buchwald
  25.  
  26. Ein Scherbenhaufen
  27.  
  28. Die Gemeindevertretung von St. Peter-Ording steht vor einem Scherbenhaufen. Vorwürfe gegen die CDU von Tourismus-Direktorin, Bürgermeister und SPD sowie AWG-Fraktion wegen mangelnder Zusammenarbeit, Alleingängen und fehlender Wertschätzung auf der einen Seite, eine CDU, die sich zu Unrecht angeklagt sieht auf der anderen. Dazu eine Tourismus-Direktorin, die nun ihr Glück lieber woanders sucht, und ein langjähriger Bürgermeister, der das auch täte, doch zu seinem Glück naht ja der Ruhestand. Die Demokratie lebt von Kompromissen, und in St. Peter scheinen alle Beteiligten nicht mehr zu wissen, wie sie zu erzielen sind. Und das in der Corona-Krise und mit zwei neu zu besetzenden Führungspositionen. Ein attraktiver Arbeitgeber sieht anders aus.
  29. zur Startseite
  30. – Quelle: https://www.shz.de/28675627 ©2020
Advertisement
Add Comment
Please, Sign In to add comment
Advertisement