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Sep 10th, 2020
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  1. Nach Problemen mit Stahlträgern des Dachs soll die Ost-Tribüne des neuen Stadions nun Ende November fertig sein
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  3. Im Wildpark wächst der Hexenkessel
  4.  
  5. Pokalspektakel auf der Stadionbaustelle: Die Eisernen aus Berlin kommen am Samstag in den Wildpark. Der KSC und seine Fans sind bereit für den Saisonauftakt. Allerdings dürfen wegen Corona nur 450 Glückliche das Spiel verfolgen. Unter strengen Hygieneauflagen sitzen die Ausgelosten mit gehörigem Abstand auf der Haupttribüne. Auch deshalb fällt momentan die erste massive Verzögerung beim Stadionbau nicht ins Gewicht: Die Ost-Tribüne, der erste Teil vom neuen Stadion, sollte eigentlich Mitte September fertig sein.
  6. Dann hätten allein auf diesen Rängen 9.401 Zuschauer auf vielen blauen und wenigen weißen Sitzschalen ihren Platz gefunden. Eine große Kulisse in dem K.o.-Spiel gegen die Eisernen, den Bundesligisten aus dem Osten, hätte der Wildpark trotz Baustellenmodus bieten können. Doch ausgerechnet der Stahl der Dachkonstruktion habe den Anforderungen der Bauaufsicht nicht standgehalten, erklären Frank Nenninger und Werner Merkel. Die beiden Chefs der Bauherrn im Stadion der Stadt, der kommunalen Gesellschaften Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft (Kasig) und Eigenbetrieb Fußballstadion im Wildpark (EiBS).
  7. Derzeit stehen noch die alte Haupttribüne und das Provisorium Nordrang, nur die Zwischenkonstruktion Süd-Tribüne ohne Dach ist nach sehr kurzem Gastspiel schon wieder abgerissen. Der Spielbetrieb in der Zweiten Bundesliga mit mindestens 15.000 Zuschauern ist also auch auf der Stadionbaustelle weiter garantiert: Kein Problem also, wenn die DFL wieder ihre Einschränkungen wegen der Pandemie lockert – zumal Nenninger versichert: „Als neuer Termin für die Inbetriebnahme der Ost-Tribüne gilt jetzt der 25. November.“
  8. Folglich kann mit dem Abriss der Haupttribüne noch planmäßig Ende 2020 begonnen werden. Als unproblematisch gilt deren Abriss, weil dort kein Wall wie bei den anderen drei Tribünen abzutragen und aufzubereiten ist. Für den Bau der neuen Haupttribüne, dem Goldstück für den KSC mit Logen und Businessplätzen sowie der Infrastruktur mit den Spielerkabinen und den Vereinsräumen, sind 18 Monate veranschlagt. Deshalb kann das neue Stadion auch frühestens im Sommer 2022 fertig sein, zweieinhalb Jahre nach dem Spatenstich für die Ost-Tribüne im Dezember 2019 und dreieinhalb Jahre nach dem Einrollen der Abbruchbagger in den Wildpark. „Das gilt aber nur für den Baukörper des Stadions“, sagt Merkel. Um die Arena herum werde noch nicht jedes Provisorium verschwunden und nicht alles neu gestaltet sein, erklärt er.
  9. Am Zeitplan für den Stadionbau halten Nenninger und Merkel also trotz der Probleme mit dem Dach der Ost-Tribüne fest. Dabei betonen sie, mit wie vielen Risiken doch das Großprojekt Stadionbau unter laufendem Spielbetrieb weiter behaftet sei. Kontrolliert von den städtischen Töchtern errichtet der Generalunternehmer BAM Sports in eigener Regie das Stadion. „Das ist eben kein Bauen auf der grünen Wiese, sondern ein schrittweiser Neubau in einer bestehenden Arena – und das Ganze unter Spielbetrieb mit Zuschauern und entsprechenden Sicherheitsauflagen“, erklärt Nenninger. Man müsse dabei einfach Schritt für Schritt weitersehen, unterstreicht auch Merkel. Die Stadt arbeite weiter alle Sonderwünsche des Stadion-Nutzers KSC ab. Dabei war es 2019 zum Streit zwischen Stadt und KSC vor Gericht gekommen. „Auch da sind wir jetzt auf einem guten Weg“, versichert EiBS-Chef Merkel. Ähnlich schätzen er und Nenninger die Kostenfrage ein. Erst am Schluss werde abgerechnet, dann sei wirklich klar, welche Leistungen von BAM Sports in Abstimmung mit dem Bauherrn für den neuen Wildpark erbracht werden. Dabei gelte ein vertraglich ganz klar geregeltes Budget als Zielvorgabe, untermauert Merkel die Position der Stadt. Zwei Summen stehen unverändert im Raum: 129 Millionen Euro als erwarteter Preis beziehungsweise 143 Millionen Euro bei einem angenommen Worst-Case-Szenario in der Risiko-Abwägung durch die EiBS.
  10. „Es wird ein Hexenkessel!“ Nenninger, auch der Herr des Bauens bei der U-Strab und dem Autotunnel in Karlsruhe, sieht, wie der Betonbauplan für das reine Fußballstadion für 34.000 Zuschauer jetzt an der Ost-Tribüne aufgeht. Der welterprobte Beton-Ingenieur schwärmt auf der Baustelle: „Das wird eine ganz besondere Arena.“ Nicht nur das Bauen im Bestand und unter Spielbetrieb, wo der heilige Rasen von keinem Bagger oder Kran berührt werden darf, sei eine extreme Herausforderung. Auch die so filigrane wie stabile Konstruktion aus Betonfertigteilen lässt Nenninger vor Begeisterung sprühen. „Die Y-Träger geben dem Stadion etwas Einzigartiges“, meint er.
  11. Die Augen von Werner Merkel, heute bei der Stadt für das Zahlenspiel beim Stadionbau verantwortlich und früher Fan-Beauftragter und Vize-Präsident beim KSC, leuchten auf der neuen Tribüne. Über einem Fangnetz balanciert ein Spezialist hoch oben auf einem Dachträger, er dirigiert das Bündel der nächsten Dachbleche in die richtige Lage. Gerade montieren Arbeiter weitere Sitzschalen. Jeweils zwei Schrauben in der Betonstufe festgezogen, und weiter wächst die blaue Dominanz im neuen Stadion. Auch einige Stühle in der zweiten Vereinsfarbe sind schon eingezogen. Nur in der Mitte der Ost-Tribüne fehlen noch die besseren Plätze. Sind auch sie ausgestattet, steht dort Weiß auf Blau in Großbuchstaben mit Sitzschalen geschrieben, wer fußballerisch der Hausherr im neuen Wildpark ist: Karlsruher SC.
  12. Noch weitgehend transparent: Das Dach der Ost-Tribüne ist erst zu einem Teil mit Blechen eingedeckt. Ende November sollen die Fans jetzt dort auf den blauen und weißen Schalen sitzen und das Spiel ihres KSC auf dem Rasen verfolgen können
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