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Dennis_Katja

Untitled

Nov 21st, 2019
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  1. Ich lache laut. Mein bester Freund hat mal wieder einen lustigen Witz erzählt und sich wie ein Depp benommen. Dafür ist er zwar gerade im Unterricht rausgeflogen und hat den wichtigen Stoff für die Arbeit verpasst, aber ich erkläre es ihm schon.
  2.  
  3. Er und ich sind ein glänzendes Team.
  4.  
  5. Ich bin das Hirn und er das Herz. Meine Intelligenz funktioniert grandios mit seiner Leidenschaft, Behutsamkeit und Freundlichkeit.
  6.  
  7. Jeder nennt uns in der Schule: "Die Lulu's"
  8.  
  9. Das setzt sich ganz einfach aus "Luan" (meinem Namen) und "Lukas" (seinem Namen) zusammen.
  10.  
  11. Wir kennen uns seit der Grundschule, wir haben so gut wie jeden Tag miteinander verbracht, da unsere Familie seit Generationen miteinander befreundet ist.
  12.  
  13. Wir haben verdammt viele Gemeinsamkeiten. Als Beispiel nenne ich euch drei Dinge: Pokémon, Bücher und Wälder.
  14.  
  15. Wir gehen jedes Wochenende in unseren Lieblingswald. Dort machen wir immer lustige Selfies, baden in dem See oder genießen einfach die schöne Luft, ohne das jemand redet.
  16.  
  17. Manchmal gehen wir auch heimlich Nachts nach draußen, aber das ist doch wohl egal, oder?
  18.  
  19. Lukas hat rote Haare, grüne Augen und leichte Sommersprossen. Er ist sechzehn und ungefähr 1.85m groß. Er treibt recht viel Sport, dass sieht man ihm auch an. Er hat einen leichten Sixpack und einen richtigen Bizeps. Außerdem sieht man die Adern.
  20.  
  21. Ich bin ebenfalls sechzehn. Dennoch sehe ich vollkommen anders aus als er. Ich besitze schwarze Haare und hellgrüne Augen. Ich habe leicht blasse Haut. Ich trage außerdem meistens ein weißes Hemd und eine blaue Jeans mit Löchern. Ich bin 1.70m groß und eher Mager.
  22.  
  23. _______________________________________________________
  24.  
  25. Die Glocke klingelt und jeder strömt aus dem Klassenraum hinaus. Der Lehrer holt Lukas hinein und schaut enttäuscht und wütend.
  26.  
  27. "Lukas, wenn su es nicht schaffst, die Arbeit mit einer Vier oder besser zu bestehen, wirst du eine fünf auf dem Zeugnis haben und leider die Klasse wiederholen müssen!"
  28.  
  29. Lukas Miene geht gleich wieder runter.
  30.  
  31. "So, ihr dürft aus dem Raum gehen. Schöne Pause euch beiden!"
  32.  
  33. Lukas und ich gehen in die Pause und machen uns direkt auf den Weg in die Cafeteria. Lukas redet jedoch nicht wie immer, sondern ist eher ruhig.
  34.  
  35. In der Mensa angekommen, holt Lukas sein Essen. Ich packe meine Brotdose aus der Tasche hinaus, öffne diese, welche voller Früchte und voller Gemüse ist.
  36.  
  37. "Du solltest mal Fleisch essen. Nur Früchte und Gemüse essen ist auch nicht gerade Gesund!" sagt Lukas zu mir. Und das ist das einzige, was ich an ihm nicht mag. Seine Einstellung gegenüber Vegetariern.
  38.  
  39. "Ich bin seit vier Jahren Vegetarier und bin super ohne Fleisch ausgekommen. Außerdem kann ich auch ganz gut vegetarisches Fleisch essen. Nur das jenes vegetarisches Fleisch hier wie Grütze schmeckt!"
  40.  
  41. Lukas zuckt mit den Achseln und schmunzelt.
  42.  
  43. Das restliche Essen verläuft in Stille. Eigentlich würden wir wieder planen was wir heute machen, aber dieses Mal ist es ja mal gar nichts.
  44.  
  45. "Ich werde dir auf jeden Fall helfen. Mit du weißt schon, Mathematik." sage ich, jn Hoffnung meinen besten Freund aufzumuntern.
  46.  
  47. Lukas lächelt sanft. Dieses Lächeln liebe ich.
  48.  
  49. "Danke Luan. Du bist echt der Beste! Lass uns heute wieder im See schwimmen gehen und dann zu dir gehen. Wir können bei dir Mathematik lernen."
  50.  
  51. Ich stimme ihm zu. Endlich ist die komische Spannung wieder weg, Lukas und ich unterhalten uns weiterhin und lachen.
  52.  
  53. Nachdem die Pause vorbei ist, gehen wir wieder in den Klassenraum um unsere Kunstsachen zu holen. Ich habe keine Lust.
  54.  
  55. "Ich habe so kaum Lust auf Kunst!" sagt Mary zu mir.
  56.  
  57. Kunst und Musik sind getrennt und Lukas ist in Musik. Leonie und ich sind Kunsttalente und sie ist meine beste weibliche Freundin.
  58.  
  59. Ich hasse die Lehrerin zwar, aber darüber kann ich ja wohl hinwegsehen.
  60.  
  61. Die Lehrerin kommt hinein und begrüßt uns alle. Wir beginnen mit einem neuen Thema: "Realistisches Menschen zeichnen"
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  63. Super. Das kann ich schon ganz gut, aber nicht perfekt.
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  65. Wir beginnen mit den Beinen. Ich habe vorgenommen, Lukas zu zeichnen. Das kann ich ihm dann geben... Hoffentlich gefällt es ihm dann auch.
  66.  
  67. Wir machen weiter mit dem Oberkörper. Ich mache eine erste Version wo ich ihn mit Klamotten zeichne und in der zweiten Version, wo ich ihn Nackt zeichne.
  68.  
  69. Ja, ich habe ihn schon mal Nackt gesehen. Ich weiß selber nicht ob ich nun Hetero oder Schwul bin. Das ist irgendwie einfach nur Stränge. Hoffentlich ergibt sich bald dann auch mal, was denn nun mit mir los ist.
  70.  
  71. Nun machen wir uns an das Gesicht ran. Ich zeichne seine wunderschönen grünen Augen, seine gegeelten roten Haare und seine schönen rosigen Lippen. Warte, was zeichne ich da? Ich habe ihn halbnackt gezeichnet, in einer sexy Pose. Warte, Sexy?! Was denke ich denn da bloß?
  72.  
  73. Mary schaut auf mein Blatt und sieht was ich gezeichnet habe.
  74.  
  75. "Wir reden gleich, Kay?" fragt sie mich. Ich nicke nur.
  76.  
  77. "So, in der nächsten Stunde werden wir uns weiter mit Figuren und mehr Posen beschäftigen. Außerdem werden wir uns den Ausmalen widmen. Ich hoffe das ihr eine schöne Stunde hattet. Schönen Tag noch!"
  78.  
  79. Der Gong ertönt und alle schießen von den Stühlen hoch. Nur ich bleibe noch sitzen und betrachte mein Werk. Diese feligranen Muskeln, der dezente Sixpack, die Haare und die Zunge mich der er sich die Unterlippe leckt... Dazu dieser Blick und seine Jeans mit dem offenen Hosenstall...
  80.  
  81. "Hey, einpacken wäre auch mal intelligent!" sagt Leonie mit einem genervten Ton.
  82.  
  83. Ich packe schnell meine Sachen ein und gehe mit Mary aus dem Raum hinaus.
  84.  
  85. Sie schaut mich diabolisch grinsend an.
  86.  
  87. "So, du stehst auf Lukas?" sagt sie mit einem frechen Grinsen.
  88.  
  89. Ich zucke mit den Schultern. Wirklich, ich weiß selber nicht was mit mir abgeht.
  90.  
  91. Ich rücke meine Brille und sehe Lukas an der Eingangstür auf mich warten. Mary beginnt noch diabolischer zu grinsen als vorher.
  92.  
  93. Ich verabschiede Leonie und gehe mit Lukas aus dem Schulgebäude hinaus.
  94.  
  95. Lukas beginnt von einem hübschen Mädchen zu sehen, welches er über Instagram kennengelernt hat. Sie soll wundervolle braune Haare haben, ein tolles Lächeln.
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  97. Ich höre gar nicht zu.
  98.  
  99. "Kannst du vielleicht Morgen mit zu dem Treffen kommen? Ich brauche dich als Hilfe, damit ich nicht zu schüchtern bin!" fragt mich Lukas.
  100.  
  101. Ich nicke einfach nur, bin jedoch überrascht von der plötzlichen Umarmung die ich bekomme. Ich werde leicht rot und umarme zurück.
  102.  
  103. Wir gehen kurz zu ihm nach Hause, da er noch seine Badehose holen muss. Dann begeben wir uns zu der Bushaltestelle, mit welchem Bus wir dann nach Beyenburg fahren können.
  104.  
  105. Problem: Wir dürfen noch zwanzig Minuten warten.
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  107. Deshalb setzen wir uns auf die Bank. Ich überschlage mein Bein auf mein anderes und gehe an mein Handy. Meine Finger gehen sofort auf Wattpad und öffnen meine Geschichte, die ich sofort weiter schreibe.
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  109. Ich bemerke wie sich Lukas nach ein paar Minuten immer näher zu mir bewegt. Ich rücke etwas von ihm weg, leicht unangenehm ist es schon.
  110.  
  111. Lukas schaut auf mein Handy, während ich auf Whatsapp gehe und mit jemanden schreibe, den ich "Bby❤️🔥" eingespeichert habe, schreibe.
  112.  
  113. "Mit wem schreibst du da?!" fragt Lukas und nimmt mein Handy. Ich beginne zu Lachen und reiße ihm mein Handy aus der Hand, doch Lukas sieht nicht sehr beeindruckt aus. Sein sonst so schönes Lächeln hat sich zu einer ernsten Miene verzogen.
  114.  
  115. "Ist alles okay? Du bist in letzter Zeit so komisch!" sage ich zu Lukas. Er schaut genervt weg. Ich drehe seinen Kopf zu mir, sodass er mir in die Augen schaut. "Wir sind beste Freunde, du kannst mir alles erzählen!"
  116.  
  117. Nach einigen Minuten Stille sagt er: "Ich habe bemerkt, wie du in letzter Zeit dich irgendwie Besonders verhälst und immer von einer redest. Ich habe gesehen das du jene Person als "Baby" eingespeichert hast. Ich habe Angst, dass wir wegen dieser Person weniger Kontakt haben und dieser Mensch mir dich weg nimmt."
  118.  
  119. Ich beginne sanft zu lächeln. "Du brauchst keine Angst zu haben. Wir werden immer noch genauso viel Kontakt wie vorher haben. Außerdem bin ich immer noch Single like a Pringle, also brauchst du dir erst recht keine Gedanken zu machen. Ich habe Leonie als "Baby" eingespeichert..."
  120.  
  121. Ich beginne kurz nachzudenken. Heißt das, dass er mich nicht verlieren will? Naja ist ja auch klar, ich bin sein bester Freund, aber er hat das so komisch gesagt. Irgendwie mit so einer Tonlage die ich nicht identifizieren kann.
  122.  
  123. Naja, ich sollte mir wohl keinen Kopf mehr darum machen.
  124.  
  125. Der Bus kommt endlich, und wir können einsteigen.
  126.  
  127. Im Bus hole ich meine Airpods raus und mache Musik an. Natürlich einen chilligen Lo-Fi Remix von Pokémon. Einen Airpod stecke ich in mein Ohr und den anderen in Lukas Ohr. Die Situation gerade ist leicht komisch, vielleicht beruhigt Musik diese Situation ja auch wieder. Hoffe ich mal.
  128.  
  129. Die Busfahrt verläuft in Stille. Ich schaue aus dem Fenster, während Lukas auf seinem Handy rumtippt. Lukas beginnt zu schnarchen. Und schon wieder schläft er während einer Busfahrt ein. In letzter Zeit schläft er verdammt viel. Viel zu viel, denn früher war er immer am Toben.
  130.  
  131. An der Haltestelle angekommen, wecke ich Lukas auf. Er wacht auf und steigt mit mir aus. Der Wind weht uns durch die Haare.
  132.  
  133. Wir gehen den Weg zu dem Wald und gehen in diesen hinein. Wir gehen schnurstracks zu unserem See und ziehen unsere Shirts und Hosen aus.
  134.  
  135. "Nicht hinschauen!" sage ich, während ich beginne, meine Unterhose auszuziehen und meine Badehose rauszuholen. Dennoch spüre ich einen leichten Blick auf mir. Anscheinend nur meine Einbildung.
  136.  
  137. Nachdem auch Lukas sich seine Badehose angezogen hat, gehen wir in das Wasser. Wir spritzen uns Gegenseitig ab, gucken wer länger tauchen kann. Wir haben viel Spaß, wie jeden Tag. Er drückt mich unter und hebt mich hoch, damit er mich in das Wasser werfen kann...
  138.  
  139. Wir machen weiter mit dem Spaß in Wasser. Lukas geht kurz raus um seine Wasserpistole zu holen. Er pumpt diese auf und sprizt mich nass.
  140.  
  141. Ich stürze mich nach weiteren Malen auf ihn und drücke ihn unter Wasser. Wir lachen laut, als Lukas laut furzt.
  142.  
  143. "Du bist so ein Ekel!" sage ich zu Lukas. Er kichert und spritzt mich mit der Wasserpistole weiterhin ab.
  144.  
  145. Nach ein paar Minuten gehen wir aus dem Wasser hinaus und legen uns auf ein Handtuch. Lukas holt seine Brotdose raus und bietet mir ein Stück von seinem "Hanuta" an.
  146.  
  147. Ich nehme das Stück an und beiße in dieses hinein.
  148.  
  149. _____________________________________________________
  150.  
  151. Als wir bei mir Zuhause ankommen, gehe ich in mein Zimmer um mich umzuziehen. Dieses Mal haben wir ein langes Wochenende, und zwar von Mittwoch bis Sonntag. Wir haben am Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag frei, dann kann Lukas ja auch bei mir übernachten, um zu lernen.
  152.  
  153. Lukas kommt in mein Zimmer hinein. Jedoch nur mit einer Unterhose an.
  154.  
  155. "Kann ich mir vielleicht eine Hose von deinem Stiefdad ausleihen? Ich hasse ihn auch, aber das weiß der eh nicht." sagt Lukas zu mir.
  156.  
  157. "Ja und ein T-Shirt auch." sage ich.
  158.  
  159. Er lacht laut und geht aus dem Zimmer, sagt aber noch: "Bist du Schwul geworden oder was?"
  160.  
  161. Wow. Das war irgendwie hart.
  162.  
  163. Er kommt wieder in das Zimmer hinein und setzt sich an den Schreibtisch, neben mich. Ich habe das Mathebuch schon zu unserem Thema aufgeschlagen.
  164.  
  165. "Na dann, los mit dem Mist hier!"
  166.  
  167. "Mathe ist kein Mist. Mathe ist wichtig für deine Zukunft, ohne Mathe bekommst du keinen Job! Besonders mit Prozenten und Geldbeträgen, Gleichungen und Graphen. Das ist alles wichtig!"
  168.  
  169. Er beginnt laut zu lachen, fällt fast vom Stuhl.
  170.  
  171. "Das sagst du nur, weil du ein Streber bist!"
  172.  
  173. Ich schmolle leicht, beginne aber trotzdem die Sachen zu erklären. Anstattdessen schaut Lukas aber lieber aus dem Fenster. Ich schlage das Mathebuch zu und schmeiße es auf den Stapel mit den anderen Büchern.
  174.  
  175. Lukas schreckt auf.
  176.  
  177. "O-Oh. Tut mir leid, dass ich nicht zugehört habe."
  178.  
  179. Ich verdrehe meine Augen.
  180.  
  181. "Lass einfach einen Horrorfilm schauen!"
  182.  
  183. "A-Aber..."
  184.  
  185. "Kein 'Aber'! Beweg deinen fetten Arsch hier hin!"
  186.  
  187. Lukas legt sich neben mich und ich schalte den Film an. Lukas spielt mit seinen Fingern.
  188.  
  189. Während des Filmes kuschelt sich Lukas in die Decke. Er schreckt auch manchmal zusammen. Plötzlich zieht er mich in seine Arme, ich spüre seinen schnellen Herzschlag.
  190.  
  191. "Soll ich den Film ausschalten?" frage ich Lukas, der stärker zittert. Der Film ist schon fast vorbei.
  192.  
  193. "Nein. Der Film ist eh fast vorbei, außerdem ist das sehr gemütlich. Können wir weiter so liegen bleiben?"
  194.  
  195. Ich nicke nur.
  196.  
  197. Der Film endet und ich schalte den Fernseher aus. Das ganze Zimmer ist nun in der Dunkelheit eingetaucht. Lukas hat mich immer noch nicht losgelassen, er drückt mich sogar fester an sich.
  198.  
  199. _______________________________________________________
  200.  
  201. In der Nacht gehe ich auf Toilette.
  202.  
  203. Ich bewege mich durch die Dunkelheit und taste mich mit meiner Hand zu der Türklinke, die in das Badezimmer führt.
  204.  
  205. Im Badezimmer schaue ich in den Spiegel und gehe dann auf die Toilette.
  206.  
  207. Ich wasche meine Hände gründlich und wische mir mit dem Wasser durchs Gesicht. Hoffentlich hat Lukas nicht bemerkt, dass ich aufgestanden bin und ist aufgewacht.
  208.  
  209. Als ich aus dem Badezimmer rausgehen und gerade das Licht ausmachen will, sehe ich meinen Stiefvater vor mir stehen. Ein kleiner Schauer geht über meinen Rücken. Ich bekomme sehr große Angst.
  210.  
  211. "Wie ich gesehen habe, bist du Schwul." sagt er mit einer boshaften Stimme zu mir.
  212.  
  213. Ich schüttel mit meinem Kopf, werde dann aber am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt.
  214.  
  215. "Sollst du Lügen erzählen? Wie würde dein Vater es finden, wenn sein eigener Sohn Homosexuell wäre?!"
  216.  
  217. "Mein Vater ist Tot! Du solltest dich eigentlich aus meiner Familie verpissen. Ich weiß, dass du meine Mutter schlägst wenn du getrunkem hast!"
  218.  
  219. Mein Stiefvater schlägt mir in mein Gesicht. Ich trete ihm in seine Intime Stelle und renne in mein Zimmer.
  220.  
  221. Und zu keinem Pech ist Lukas wach.
  222.  
  223. "Was war los? Wieso bist du gerannt?" fragt er mich.
  224.  
  225. Planlos was ich antworten soll, sage ich einfach schnell: "Ich habe irgendein komisches Geräusch gehört."
  226.  
  227. "Okay. Komm wieder ins Bett. Ich will ausgeschlafen sein für das Date."
  228.  
  229. Ich lege mich wieder in das Bett. Na toll, jetzt denke ich die ganze Zeit an dieses 'Date' ... Außerdem liegt mir immer noch der Satz mit dem 'Bist du Schwul?' im Kopf. Und das ist auch echt verdammt doof.
  230.  
  231. _______________________________________________________
  232.  
  233. Am nächsten Morgen sehe ich so aus wie ein gerupftes Hühnchen. Gut das ich vor Lukas aufgestanden bin, dann kann ich vor ihm wenigstens unter die Dusche springen.
  234.  
  235. Ich summe ein kleines Liedchen vor mich hin, während ich das Shampoo öffne und mir dieses über meinen Körper schmiere.
  236.  
  237. Plötzlich bemerke ich eine andere Person in der Dusche.
  238.  
  239. "Hey." sagt Lukas. Ich bin leicht verwundert. Ist das Peinlich!
  240.  
  241. "Kannst du vielleicht aus der Dusche gehen?"  frage ich ihn leicht murmelnd. Das ist ja mal so verdammt peinlich.
  242.  
  243. "Hä? Wir haben das doch immer gemacht als wir jünger waren. Bist du etwa zur Schwuchtel geworden oder was?" sagt er lachend.
  244.  
  245. Okay, ich flippe gleich aus. Erst schlägt mich mein Stiefdad und nun nutzt mein bester Freund eine Sexualität als Beleidigung.
  246.  
  247. "Geh einfach aus der beschissenen Dusche raus oder ich sorge dafür, dass du hier raus gehst!" sage ich leicht angewidert und angepisst.
  248.  
  249. Lukas geht aus der Dusche und auch aus dem Badezimmer raus. Ich höre ihn noch 'Sorry' sagen. But I don't care.
  250.  
  251. _______________________________________________________
  252.  
  253. Als ich mit dem Duschen fertig bin, trockne ich mich ab und streife mir ein weißes Shirt und eine blaue Jeans über.
  254.  
  255. Im Wohnzimmer steht schon das Frühstück auf dem Tisch. Ich setze mich neben Lukas, direkt gegenüber meines Stiefvaters. Dieser schaut mich angewidert an.
  256.  
  257. Lukas, Mama und mein Stiefdad nehmen sich ein Brötchen und ich mir ein Toast.
  258.  
  259. "Du isst doch sonst immer Toast, Luan..." sagt meine Mutter.
  260.  
  261. "Ich überlasse euch die Brötchen." Naja, eigentlich esse ich nur keine Brötchen weil mein Stiefdad kurz durch diese rumgewühlt hat um eine andere Sorte zu suchen.
  262.  
  263. Das Frühstück verläuft ganz normal. Im Fernseher laufen die Nachrichten wie gewohnt ab, die Moderatoren machen sich wieder zum Affen.
  264.  
  265. "Selbstmord in Mülheim. Ein fünfzehn - Jähriger Homosexueller Teenager hat sich das Leben genommen, indem es sich er hängen hat. Das Kind kam immer mit blauen Flecken und Wunden von der Schule. Vermutlich war dies ein Akt des Mobbing."
  266.  
  267. Der Blick meines Stiefvaters ruht auf mir. Meine Hände schwitzen leicht.
  268.  
  269. "Alles okay?" fragt mich Lukas. Meine Mutter schaut mich auch leicht besorgt an.
  270.  
  271. "Ja, wieso fragst du?"
  272.  
  273. "Du bist so blass, Schätzchen." sagt meine Mutter dann.
  274.  
  275. "Er ist bestimmt so blass, weil sich diese Sch..." Ich unterbrechen meinen Stiefvater indem ich mit meiner Hand auf den Tisch schlage.
  276.  
  277. Meine Mutter zuckt auf.
  278.  
  279. "Ich kämme mir eben meine Haare. Ich habe kein Hunger mehr!"
  280.  
  281. Ich begebe mich in das Badezimmer und kämme mir in Ruhe meine Haare. Als ich fertig bin und meine Zahnbürsten nehme, kommt Lukas in das Badezimmer.
  282.  
  283. Nach fünf Minuten ist auch er endlich fertig.
  284.  
  285. Er und ich ziehen uns unsere Schuhe an und begeben uns aus dem Haus hinaus. Lukas und sein Date treffen sich in einem Park. Sie wollen Eis essen gehen.
  286.  
  287. Schade das ich nicht das Date bin...
  288.  
  289. Das Date kommt sieben Minuten zu Spät. Sie hat braune Haare und graue Augen. Sie ist schlank und schön. Man sieht, sie hat Push - Ups.
  290.  
  291. Ich weiß, dass das Lukas Fall ist. Lukas wird leicht rot und begrüßt das Mädchen mit einem schönen, aber verzweifelten Lächeln.
  292.  
  293. "Hey..." stammelt Lukas. Er stellt mich vor und das Mädchen stellt sich mir auch vor.
  294.  
  295. "Mein Name ist Alina. Du kannst mich aber auch Ally nennen." zum Teufel soll die fahren. Sie gibt mir ihre Hand, ich nehme sie widerwillig. Lange Nägel, die in einem hässlichen Pastellblau lackiert sind.
  296.  
  297. Alina, Lukas und ich gehen zur Eisdiele und holen uns ein Eis. Lukas spendiert dem Mädchen eines.
  298.  
  299. Ich schlecke mein Eis in Ruhe, während Alina, Lukas etwas Eis mit ihrem Finger von seinem Gesicht nimmt und das von ihrem Finger ableckt.
  300.  
  301. Ich könnte Kotzen.
  302.  
  303. Ich entferne mich etwas und gehe spazieren. Natürlich bemerkt Lukas das nicht. Er interessiert gerade nur für sein Date. Ist aber auch verständlich.
  304.  
  305. Ich spaziere etwas durch den Park und gehe etwas mehr in den Waldbereich rein.
  306.  
  307. Mir fällt erst jetzt auf, dass ich noch nie hier war, obwohl ich immer mit Lukas in diesem Park war. Anscheinend sind wir nur nie in dieses Waldgebiet gegangen.
  308.  
  309. Ich will wieder den Weg zurück suchen, doch zu meinem Pech finde ich diesen nicht. Ich suche immer weiter und stolpere dann. Es wird rot vor meinen Augen. Dann alles Schwarz.
  310.  
  311. _______________________________________________________
  312.  
  313. Ich wache auf.
  314.  
  315. Aus Instinkt versuche ich mich aufzusetzen, doch mein Kopf tut weh.
  316.  
  317. "Bleib liegen Luan..." sagt eine mir bekannte Lukas - Stimme.
  318.  
  319. "Was war passiert?" stammel Ich vor mich hin.
  320.  
  321. "Du bist im Wald gestolpert und mit dem Kopf auf ein Stein geknallt... Du hast stark geblutet, dein Kopf ist verbunden. Es ist nichts schlimmes passiert."
  322.  
  323. Ich schau traurig. Ich habe Lukas tollen Tag mit seinem Mädchen zerstört.
  324.  
  325. "Was ist los?" fragt er mich mit einem besorgten Gesicht.
  326.  
  327. Ich atme ein und aus. Danach sage ich: "Es tut mir leid, dass ich deinen Tag versaut habe. Ich wollte dir nicht im Weg stehen und bin deshalb gegangen..."
  328.  
  329. "Ach... Sie hat gesagt, dass ich langweilig sei und ist dann gegangen... Also brauchst du dir keine Sorgen zu machen, mein Kleiner!"
  330.  
  331. Mein Kleiner?! Hat er das wirklich gerade gesagt?! Hoffentlich sind meine Wangen jetzt nicht rot... Oh Gott das ist so peinlich!
  332.  
  333. Meine Mutter kommt in mein Zimmer und setzt sich auf die Bettkante.
  334.  
  335. "Tut dein Kopf immer noch weh, Schatz?" fragt sie mich. Sie legt eine Hand auf meinen Kopf und streichelt diesen leicht.
  336.  
  337. Ich schüttel mich dem Kopf.
  338.  
  339. "Danke Lukas das du Luan geholfen hast!" sagt meine Mutter.
  340.  
  341. Lukas lächelt nur, als meine Mutter ihm in die Arme fällt.
  342.  
  343. "Ich helfe ihm so gut wie ich kann..."
  344.  
  345. Ich werde leicht rot. Meine Mutter lächelt mich an.
  346.  
  347. "Na dann, viel Spaß euch beiden noch. Und du Lukas, lernen!"
  348.  
  349. Lukas und ich lachen.
  350.  
  351. Lukas schaut mir in meine Augen. "Kann ich was für dich tun?" fragt er mich.
  352.  
  353. Ja, mit mir kuscheln, mich in deinen Armen halten! Das kannst du für mich tun.
  354.  
  355. Und als könnte er meine Gedanken lesen, legt er sich neben mich und macht einen Arm um mich, krault meinen Rücken.
  356.  
  357. Meine Wangen färben sich leicht rot. Ich drehe mich um und habe direkt Lukas Gesicht vor mir.
  358.  
  359. Einige Minuten schlafe ich mit einem Lächeln im Gesicht ein...
  360.  
  361. Wärend der Nacht höre ich, wie jemand die Tür öffnet.
  362.  
  363. Lukas liegt nicht mehr neben mir, anscheinend ist er auf Toilette gegangen. Ich gehe den Weg zum Badezimmer um zu gucken, was er macht.
  364.  
  365. Mein perverses Köpchen entscheidet sich, durch den Spalt der angelehnten Tür zu gucken.
  366.  
  367. Und das was ich da sehe... Nun habe ich ein Trauma.
  368.  
  369. Ich gehe schnell wieder in mein Zimmer und versuche das Bild aus meinem Kopf zu bekommen.
  370.  
  371. Wenige Minuten kommt Lukas wieder in das Zimmer hinein. Ich tue so als ob ich schlafen würde.
  372.  
  373. Lukas legt sich wieder zu mir ins Bett und legt einen Arm um mich. Jetzt habe ich nicht mehr dieses schöne Gefühl. Das werde ich wohl nie mehr aus meinem Kopf bekommen.
  374.  
  375. _______________________________________________________
  376.  
  377. Am Frühstückstisch esse ich wie gewohnt mein Toast mit Honig. Ich spüre das Lukas mich anguckt. Es ist Sonntag und wir wollen heute noch etwas lernen.
  378.  
  379. In meinem Zimmer erkläre ich ihm das Thema weiterhin und schreibe ein paar Aufgaben auf, die ich Lukas lösen lasse.
  380.  
  381. "So... Ich hoffe, dass das richtig so ist. Dann weiß ich wenigstens was ich Morgen machen muss."
  382.  
  383. Ich schaue mir den Zettel an.
  384.  
  385. Er hat es endlich verstanden, alles ist richtig.
  386.  
  387. "Du hast alles richtig. Super!"
  388.  
  389. Lukas umarmt mich. Die Umarmung fühlt sich einfsch wundervoll an.
  390.  
  391. "Danke das du mir das erklärt hast..."
  392.  
  393. Ich lächel ihn an. Ich bemerke nicht wie nah wir uns sind.
  394.  
  395. Lukas hat eine Hand auf meine Wange gelegt und schaut auf meine Lippen. Sein intensiver Blick wandert zu meinen Augen.
  396.  
  397. Sein Gesicht kommt immer näher, wir sind kurz davor uns zu küssen.
  398.  
  399. Plötzlich stürmt mein Stiefvater in mein Zimmer.
  400.  
  401. "Sohnema... Sohnemann?!" sagt er als er die Röte in Lukas und meinem Gesicht sieht.
  402.  
  403. "Wir reden heute Abend nochmal. Du, wir fahren jetzt zu Oma. Du und Lukas kommen mit, okay?"
  404.  
  405. "J-Ja... Und ich habe dir schon gesagt, dass du mich nicht als deinen Sohn bezeichnen sollst."
  406.  
  407. Mein Stiefvater schaut nur wütend und geht aus meinem Zimmer hinaus.
  408.  
  409. Lukas schaut mich an. "Tut mir leid wegen eben... Ich weiß selbst nicht was mit mir war!"
  410.  
  411. Ich schüttel nur mit meinem Kopf und gehe zu meinem Kleiderschrank um mir Sachen rauszuholen. Lukas packt ein Muskelshirt und eine Jeans aus seinee Tasche.
  412.  
  413. Umgezogen gehen wir nach Draußen um in das Auto zu steigen.
  414.  
  415. Johannes (mein 'Stiefvater') startet das Auto.
  416.  
  417. Bei meiner Oma angekommen, nimmt diese mich und Lukas herzlich in den Arm. Sie ist die Mutter von Johannes, aber für mich gehört sie eher zur Familie.
  418.  
  419. Sie hat Kaffee und Kuchen vorbereitet. Wir setzen uns an den Tisch und beginnen zu Reden.
  420.  
  421. Lukas hat seinen Kuchen schon fertig und fragt meine Oma, ob er sich noch ein Stück nehmen kann.
  422.  
  423. "Ja, aber pass auf deine gute Figur auf, dann kannst du meinen Enkel besser beeindrucken!"
  424.  
  425. Mein Stiefvater haut auf den Tisch.
  426.  
  427. "Kann mir jemand die Sahne reichen?" fragt er.
  428.  
  429. Ich gebe ihm mit zitternder Hand die Sahne. Er entnimmt diese mir mit einer rabiaten Bewegung ais der Hand. Ich zucke leicht zurück.
  430.  
  431. "Sei mal nicht so Streng mit solchen Dingen Johannes! Lass die Leute doch so sein wie sind." sagt meine Oma mit hochgezogenen Augenbrauen.
  432.  
  433. "Ich will aber keine Männertunte in meiner Familie haben! Und erst recht nicht als Sohn."
  434.  
  435. "Ich bin nicht dein Sohn."
  436.  
  437. Ich stehe auf und gehe aus dem Raum hinaus. Ich habe keine Lust mehr auf diese Sache. Ich hasse Johannes einfach nur.
  438.  
  439. Ich gehe nach draußen, es ist schon dunkel, da es Winter ist. Normalerweise dürfte Und bei dieser Dunkelheit nicht mehr raus, aber mich interessiert es nicht. Ich habe das Gefühl das mich jemand verfolgt, aber dieses Gefühl verwerde ich ganz schnell.
  440.  
  441. Ich höre dann aber Schritte hinter mir. Vielleicht ist es ja Lukas, der mir hinterhergeht. Doch dann werde ich gezogen.
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