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Antifa und Piraten

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Jan 10th, 2014
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  1. Antifa und Piraten
  2. ===================
  3.  
  4. tl;dr: Die Antifa-Bewegung hat die Piratenpartei erfolgreich unterwandert. Keine Pointe
  5.  
  6. Inhalt:
  7. 1. Der Kern der Piratenbewegung -- das Herz der Piratenpartei
  8. 2. Der Bundesvorstand der Piratenpartei
  9. 3. Die antifaschistische Bewegung in der Piratenpartei
  10. 4. Der Einfluss der Antifa-Bewegung auf die Piratenpartei
  11. 4.1 Die personelle Ebene:
  12. 4.2 Die funktionale Ebene
  13. 4.3 Die Kommunikationsebene
  14. 5. Auswirkungen
  15. 5.1 Innenwirkung
  16. 5.2 Außenwirkung
  17. 6. Resumee
  18.  
  19. +-----------------------------------------------------------------
  20.  
  21. Es brodelt schon seit Jahren in der Piratenpartei, doch öffentlich
  22. wurde kaum darüber gesprochen, am wenigsten von den Piraten selbst.
  23. Und dies hat Gründe, wie ich noch weiter darlegen werde.
  24. Mit dem sogenannten "Fahnengate" scheint sich nun endlich soviel
  25. Dampf unter dem Deckel angesammelt haben, dass eine erste zaghafte
  26. Gegenwehr [1] erfolgt -- eine Gegenwehr gegenüber linksradikalen und
  27. auch gewaltbereiten Aktivisten, die gerne auch unter dem Label der
  28. Antifa operieren und die Piraten unterwandert haben, um sie unter dem
  29. Deckmantel des Antifaschismus für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
  30.  
  31. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war das Aufhängen der
  32. anarchosyndikalistischen Flagge, sowie die der antifaschistischen Aktion,
  33. auf dem letzten Parteitag in Bochum anfang Januar 2014 -- und zwar unter
  34. Billigung der Orga-Leitung des Parteitags.
  35.  
  36.  
  37. 1. Der Kern der Piratenbewegung -- das Herz der Piratenpartei
  38. ==============================================================
  39. Die Piratenbewegung ist, wie jedermann mittlerweile wohl mitbekommen
  40. haben dürfte, tief in der Geschichte des Netzes verwurzelt. Der Kern
  41. der Piratenbewegung ist geprägt durch eine technisch hoch ausgebildete
  42. IT-Elite, in welcher sich der Geist der Väter des Netzes widerspiegelt.
  43.  
  44. Das Netz zeichnet sich im wesentlichen durch den "spirit of community"
  45. aus, der es ermöglicht hat, die Menschheit global zu vernetzen und jeden
  46. Menschen unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, kultureller/ethnischer
  47. Herkunft, Bildungsstand, religiöser Zugehörigkeit, politischer Einstellung,
  48. usw. mittels Sharings, sprich des Bereitstellens und Teilens von Netz-
  49. ressourcen, daran teilhaben zu lassen.
  50.  
  51. Das Sharingprinzip des Netzes impliziert einen Rahmen eherner Grundsätze,
  52. die - zumindest der Idee nach -- kein Admin oder Netzteilnehmer übertreten
  53. soll, da ansonsten die Integrität des Netzes gefährdet werden würde.
  54. Dieses Grundprinzip wiederum basiert auf Netzneutralität und auf dem Fundament
  55. der freien Meinungsäußerung im weitesten Sinne, also der Abwesenheit jeglicher
  56. Zensur, sowie dem Respekt gegenüber dem anderen Menschen. Es gründet sich
  57. weiterhin auf ein hohes Maß an Eigenverantwortung und sozialer Kompetenz bezüglich
  58. dessen, was man im Netz so treibt und wie man kommuniziert.
  59.  
  60. Die Piratenbewegung ist die politische Fortsetzung dessen, was einst als
  61. als Auftragsarbeit des US-Verteidigungsministeriums und als Netzwerk zweier
  62. Universitätsrechner begonnen hatte und heute die Welt allumspannend im
  63. zunehmenden Maße bestimmt. Im Prinzip wurden die Grundsätze des Netzes
  64. auf die politische Ebene für die Gesamtgesellschaft übertragen, so dass
  65. freie Meinungsäußerung, Selbstbestimmheit, Eigenverantwortung, die
  66. Möglichkeit von Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen, den Kern
  67. der Piratenbewegung ausmachen.
  68.  
  69. Dieser Kern besteht (wie o.a. angerissen) aus Admins, Programmierern und
  70. Serverbetreibern, usw. Sie sind im Geist des Netzes, des "Spirit of Community",
  71. großgeworden.
  72. Eine Generation von Admins, Netzspezialisten und Programmierern hat der
  73. nächsten IT-Generation die "Bibel" des Netzes vermittelt. Die IT-Intelligenz
  74. bildet heute das Rückgrat der Piratenbewegung, ohne welche die Piratenpartei
  75. mangels technischer Kompetenz in sich zusammenbrechen würde.
  76.  
  77. Die technische Ebene ist einerseits durch ein hohes Maß liberalen, aber
  78. im Grunde konservativen Denkens/Handelns geprägt (Robustness-Prinzip,
  79. "Never change a running system") und andererseits durch eine gehörige Portion
  80. Pragmatismus, der oftmals gerade bei nicht netzaffinen Bürgern zu gewissen
  81. Irritationen führt.
  82.  
  83. De facto wurden die Prinzipien, die das Netz zusammenhalten, auf die
  84. politische Ebene übertragen. So darf es nicht wundern, dass sich das
  85. Rückgrat der Piratenbewegung auch politisch im sozial-liberalen und
  86. auch konservativen Lager befindet bzw befunden hat.
  87.  
  88.  
  89. 2. Der Bundesvorstand der Piratenpartei
  90. ========================================
  91. Im Dezember 2013 wurde ein neuer Bundesvorstand der Piratenpartei gewählt.
  92. Während sich die vorangegangene Vorstandschaft, zumindest der Bundesvorsitzende
  93. Bernd Schlömer, immer wieder unter vielfältigem Störfeuer diverser linker
  94. Gruppierungen bemüht hatte, sich -- und somit die Partei -- sozial-liberal
  95. zu positionieren, ist die Piratenpartei mit der Wahl der Parteispitze deutlich
  96. nach links gedriftet.
  97. Der frischgewählte Vorsitzende Thorsten Wirth vermeidet tunlichst jegliche
  98. Positionierung wie z.B "sozial-liberal". Er begründet dies damit,
  99. dass diese Strategie auch bei den Grünen erfolgreich gewesen sei
  100. Es ließe sich trefflich darüber streiten, denn den Grünen hatte dies nämlich
  101. erheblich Probleme bereitet, die im übrigen bis heute nachwirken und für
  102. internen Zoff sorgen.
  103.  
  104. Bedenklicher ist jedoch, dass seitens des Vorstandes die Flaggenaktion der
  105. linken Aktivisten durch Schweigen realiter gebilligt worden ist, obgleich
  106. mittlerweile erhebliche Unruhe in der Partei herrscht.
  107. Ebenso lässt die Pressemitteilung zu den Unruhen rund um die "Rote Flora"
  108. in Hamburg, in welcher die Schuld für die Eskalation ausschließlich den
  109. Polizeikräften in die Schuhe geschoben worden ist, darauf schließen, dass
  110. der Vorstand entweder Symphatisant der Antifa-Bewegung ist oder sich aus
  111. Gründen des Parteifriedens nicht auf eine Auseinandersetzung mit den
  112. Antifa-Aktivisten einlassen möchte.
  113.  
  114. 3. Die antifaschistische Bewegung in der Piratenpartei
  115. =======================================================
  116. Jeder, der für eine freiheitliche demokratische Grundordnung eintritt, ist
  117. qua definitionem dieser Grundordnung, nämlich das Grundgesetz, Antifaschist.
  118. Die antifaschistische Bewegung umfasst daher naturgemäß ein breites
  119. politisches Spektrum, ja selbst von Konservativen, bis hin zu radikalen,
  120. gewaltbereiten linksextremen Kampfgruppen.
  121. Die einzelnen Organisationen, Gruppen und Grüppchen haben daher oftmals nur
  122. wenig miteinander gemein, so allenfalls das Eintreten gegen Faschismus, so
  123. die politische Aktivität auf vielen Ebenen, so nicht selten eine ausgesprochen
  124. vielfältige politische Bildung auf hohem Niveau und last not least bei den
  125. äußeren extremen Rändern eine jahrzehntelange tradierte Erfahrung in der
  126. politischen Auseinandersetzung bzw politischem Kampf, der auch Gewalt und
  127. Kampf gegen den Staat (zur Überwindung desselben) beinhalten kann.
  128.  
  129. Ich habe in meinem Leben viele Leute kennengelernt, die sich zur Antifa bekannt
  130. haben: Die späten 68'iger, die 70er, die 80er..., aus allen Schichten, aus allen
  131. möglichen Sozialisationen. Konstant geblieben ist ein nicht unerheblicher Anteil
  132. gewaltbereiter Aktivisten. Relativ neu (nun ja, seit Mitte der 90er) ist hingegen
  133. die Möglichkeit einfacher, sehr weitreichender Vernetzung und sehr schneller
  134. Mobilmachung zur Durchführung von Aktionen mit Hilfe des Netzes.
  135.  
  136. Die Antifa hatte selbstverständlich (und wie auch viele andere politische
  137. Gruppierungen) recht schnell die Piratenpartei entdeckt.
  138. Während es den Piraten gelungen ist, die Partei weitestgehend aus den
  139. Zugriffsversuchen von Nazis zu befreien, so fällt dies bezüglich den Antifa-
  140. Aktivisten nicht nur wegen deren relativ großen Heterogenität deutlich schwerer.
  141. Nicht wenige aus der Antifa-Bewegung sind wunderbare Menschen, die sich zutiefst
  142. ein friedvolles Miteinander wünschen. Aber ebenso gibt es nicht wenige, die
  143. gewaltbereit gegen alles und jeden sind, der ihnen nicht in den Kram passt.
  144. Allein schon aus den Ursprüngen der Partei besteht seitens der (überwiegend)
  145. liberal eingestellten IT-Elite und der Antifa eine gemeinsame Abneigung,
  146. nämlich die gegen Faschismus.
  147.  
  148. Allerdings haben die als Politneulinge auftretenden IT'ler in Masse den
  149. Antifa-Aktivisten nur wenig entgegenzusetzen, weder in politischer Bildung,
  150. weder in politischer Strategie oder Agendasetting, weder in Rhetorik oder
  151. der Erlangung von Deutungshoheiten, weder in Vernetzung, noch die jahrzehntelang
  152. tradierter Erfahrung im politischen Kampf, geschweige denn im Unterwandern
  153. politischer Systeme.
  154.  
  155. Die Piraten haben sich auch immer schon zur "wehrhaften Demokratie" bekannt,
  156. einer Demokratie also, die bereit ist, sich auch vor undemokratischen
  157. Gesinnungen und Totalitarismus zu schützen.
  158. "Wehrhafte Demokratie" geht daher vom Grundsatz her weiter als bloßer
  159. Antifaschismus, da besonders Antifa-Gruppierungen an den äußeren linken Rändern
  160. Kommunismus oder Totalitarismus eben nicht ausschließen.
  161.  
  162.  
  163. 4. Der Einfluss der Antifa-Bewegung auf die Piratenpartei
  164. ==========================================================
  165. Die Unterwanderungsversuche aus der rechten Ecke hatte in der Piratenpartei
  166. gewissermaßen ein Trauma verursacht, das bis heute nachwirkt und auch bewusst
  167. von Links-Aktivisten forciert wird.
  168. Schnell kann man in Verdacht geraten und in genau diese rechte Nazi-Ecke
  169. gestellt werden, wenn man sich gegen Antifa-Aktivisten positioniert.
  170.  
  171. Das Antifa-Netzwerk in der Piratenpartei ist gut ausgebaut und betrifft nicht
  172. etwa nur den Landesverband Berlin, der traditionell schon immer die Hochburg
  173. der etwas linkeren Ecke gewesen ist. Insofern halte ich die in [2] geäußerte
  174. Meinung, "Es gibt nur eine Piratenpartei. Und den Landesverband Berlin" für
  175. zu optimistisch.
  176.  
  177. Es wurde und wird systematisch versucht, Schlüsselpositionen auf personeller
  178. und funktionaler Ebene zu besetzen. Das Ziel hierbei dürfte sein, die
  179. Piratenpartei schrittweise zu einer Kaderpartei umzubauen, die jederzeit
  180. Kontrolle und Maßregelung gegenüber Parteimitgliedern ermöglicht, um letztlich
  181. den politischen Schwerpunkt an den linken äußeren Rand zu verschieben.
  182.  
  183. 4.1 Die personelle Ebene:
  184. +-------------------------
  185. Bei den Piraten ist sehr einfach, sehr schnell Schlüsselpositionen zu
  186. erlangen, wenn man weiß, wie man bestimmte Knöpfe zu drücken hat.
  187. Ein bisschen Nerd-Kleidung, Piratensymbolik und die Fähigkeit, eine
  188. einigermaßen passable Bühnenshow zu liefern, reichen hierbei bereits
  189. aus. Gerade Linksaktivisten sind rhetorisch geschult, argumentativ
  190. zumeist sattelfest und wissen, wie man die Basis "flauschen" muss,
  191. um in irgendein Amt, eine Beauftragung, eine Funktion gewählt oder
  192. schlicht dafür bestimmt zu werden.
  193.  
  194. Hat man von seiten der Antifa keinen eigenen Kandidaten, so wird
  195. stets derjenige Kandidat propagiert, der ein wenig mehr links ist
  196. als andere.
  197. Die systematische Unterwanderung erfolgt jedoch nicht nur in der
  198. Piratenpartei, sondern auch in deren Unterorganisationen, wie z.B die
  199. "Jungen Piraten", in welcher die "Pirantifa" gegründet worden ist.
  200. Die geschickte Wahl der Begrifflichkeit dient vor allem dazu,
  201. Akzeptanz auch bei den etwas konservativeren Piraten erzeugen.
  202.  
  203. Wenn man so will, findet auch in der Piratenpartei der "Kampf durch die
  204. Institutionen" bis hin zu den Schiedsgerichten statt und zwar meistens
  205. schrittweise, leise und weitestgehend unbemerkt.
  206.  
  207. 4.2 Die funktionale Ebene
  208. +-------------------------
  209. Auf funktionaler Ebene bietet die Piratenpartei exzellente Möglichkeiten
  210. der Manipulation und Beeinflussung.
  211. Als Beispiel sei hier das Abstimmtool "Liquid Feedback" (LQFB) genannt,
  212. das der Partei im Schweinsgalopp gewissermaßen übergestülpt worden ist.
  213. Systembedingt ist es hier besonders für gut vernetzte Gruppen als
  214. Machtinstrument geeignet, ein Delegiertensystem zu schaffen, dass es
  215. jederzeit erlaubt, entweder Themen zu setzen oder auch zu verhindern.
  216. Zudem erlaubt das System die prinzipiell vorgesehene Pseudonymität
  217. auszuhebeln und Rückschlüsse auf die wahre Identität der
  218. Abstimmenden und Delegierten zu ziehen [3], was eine Reihe von Kontroll-
  219. und Repressionsmöglichkeiten seitens der Antifa gegenüber unliebsamen
  220. Piraten ermöglicht.
  221.  
  222. Als selbst der unbedarfteste Pirat gemerkt hatte, wie der Hase läuft,
  223. wurden flugs Mibestimmungsmodelle wie SMV (Ständige Mitgliederversammlung)
  224. aus dem Hut gezaubert, die z.B. Abstimmungen unter Realnamen und
  225. Identifikation mittels der sogenannten Bundeskiste vorgesehen hatten.
  226. Zwar wurde dieses Modell in Masse abgelehnt, aber die Antifa-Vertreter
  227. halten sich eben nicht an einmal erfolgte demokratische Beschlüsse,
  228. z.B des Parteitages, sondern überschwemmen diesen jedesmal aufs Neue mit
  229. neuen Anträgen zur SMV. Daran hat sich auch nichts geändert, als ein
  230. neues Mitbestimmungssystem "BEO" auf dem Parteitag in Neumarkt 2013
  231. beschlossen worden ist.
  232. Auf der Ebene der Landesverbände gelang es bedauerlicheweise hingegen
  233. vereinzelt, die SMV zu installieren.
  234.  
  235.  
  236. 4.3 Die Kommunikationsebene
  237. +---------------------------
  238. Während die Vernetzung der Antifa-Aktivisten mehr oder weniger im stillen
  239. Kämmerlein und intransparent verläuft, verläuft die Kommunikation von Inhalten
  240. nach außen hin aggressiv.
  241.  
  242. Eine wesentliche Strategie ist hierbei die Erlangung von Deutungshoheit
  243. über Begrifflichkeiten.
  244. Hierbei ist es außerordentlich praktisch, Begriffe wie Demokratie,
  245. freiheitlich, liberal, sozial, etc, nicht näher in den Satzungen bestimmen
  246. zu lassen, weil dadurch jederzeit gewisse Deutungs- bzw Umdeutungsmöglichkeiten
  247. zugunsten des äußeren linken Spektrums genutzt werden können.
  248.  
  249. Der Kampf um Begrifflichkeiten fängt bereits bei kleinen Dingen an. Wo in
  250. manchen Untergliederungen noch "Stammtische" ihre Arbeit tun, so heißen diese
  251. in anderen Gliederungen "Squads" und "Crews".
  252. Je nach Übersetzung und Ausdeutung ist "Squad" nichts anderes als ein
  253. "Kader" und "Crew" ein "Trupp" oder eine "Bande". Ein Schelm, der diese
  254. Begrifflichkeiten linker Kampfgruppen für Zufall hält... [4]
  255.  
  256. Das generelle Bemühen der Piratenpartei um Transparenz in innerparteiliche
  257. Vorgänge, die offene Kommunikationsstruktur auf allen möglichen Kanälen des
  258. Netzes, wie Mailingslisten oder Twitter, die Unbedarftheit so mancher Piraten
  259. im Glauben an das Gute, erlauben es, umfangreiches "Kompromat" zu erstellen.
  260. Dieses wird nach Bedarf verwendet, um unliebsame Mitglieder zu bashen, zu
  261. mobben, zu blocken etc. Es wird hierbei das gesamte Spekterum an Möglichkeiten
  262. genutzt, Personen zu Unpersonen zu machen und zu diskreditieren.
  263. Besonders beliebt es ist, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate z.B. der werten
  264. Aufstellungsversammlung unter die Nase zu reiben. Ein Kandidat, dem dies passiert,
  265. hat praktisch kaum mehr Chancen, gewählt zu werden.
  266. Zwar wurden mittlerweile Gegenmaßnahmen auf Parteitagen/Aufstellungsversammlungen
  267. gegen solchen Missbrauch getroffen, allerdings helfen diese nicht gegen
  268. Diskreditierung auf Kanälen wie z.B. Twitter.
  269.  
  270.  
  271. 5. Auswirkungen
  272. ================
  273.  
  274. 5.1 Innenwirkung
  275. +----------------
  276. De facto herrscht in der Piratenpartei ein Klima der Angst, besonders bei
  277. den Aktiven, die auch gerne irgendwelche Posten bekleiden möchten.
  278. Wer klug ist, vermeidet es, sich mit den Antifa-Aktivisten anzulegen und
  279. spricht seine Meinung und Kritik hierzu allenfalls im kleinen Kreis aus.
  280.  
  281. Dies führt dazu, dass manche Antifa-Aktivisten geradezu Narrenfreiheit
  282. besitzen. Gegenwehr kommt allenfalls noch "Basisgurken" mit dickem Fell,
  283. die zwar keine besonderen Ambitionen in der Partei haben, sich jedoch
  284. von Herzen für die Grundidee der Piratenpartei einsetzen.
  285. Ein großer Teil hat sich jedoch bereits resigniert zurückgezogen oder ist
  286. ausgetreten.
  287.  
  288. Zugleich mit einer kontinuierlichen Linksdrift findet zur Zeit eine
  289. Strukturbildung hin zum Zentralismus statt. Vordergründig betrachtet,
  290. könnte man die schwache finanzielle Ausstattung dafür verantwortlich
  291. machen. Tatsächlich sind dies in erster Linie die Auswirkungen von
  292. zwei Dingen:
  293. 1. die Bestrebungen der Antifa die Piratenpartei zu einer Kaderpartei
  294. umzubauen
  295. 2. die Bestrebungen z.B. von in einer CSU sozialisierten Piraten, denen
  296. die Piraten zu weit links sind und die mittels Top-Down-Strukturen dem
  297. Linksdruck etwas entgegensetzen wollen.
  298.  
  299. Diese Gemengelage führt letztlich dazu, dass das sogenannte
  300. "piratige Mandat", also das uralte Prinzip des Netzes, sich den Hut
  301. aufsetzen und einfach zu machen, immer mehr zugunsten von Top-Down-
  302. Prinzipien pervertiert wird.
  303.  
  304. 5.2 Außenwirkung
  305. +----------------
  306. Die Außenwirkung ist katastophal, wie nicht nur die Landtagswahlen
  307. und die Bundesstagswahl 2013 gezeigt haben.
  308. Die Wähler haben sehr wohl den Linksruck bemerkt und vor allem haben sie
  309. verstanden, dass die Piratenpartei realiter nicht mehr für Bürgerbeteiligung
  310. und undogmatische Politik steht. Sie haben verstanden, dass sie vielmehr mit
  311. Ideologie und Dogmatismus beglückt werden sollen.
  312. Es sind die Feinheiten, die die Wähler sehr wohl verspüren. So platziert man
  313. sich gegen Fracking und nicht für eine Mitbestimmung durch die Bürger, darüber
  314. selbst zu entscheiden. Oder man positioniert sich gegen Freihandelsabkommen, den
  315. Beibehalt des EUR oder irgendwelcher anderer Dinge, aber nicht dafür, den Bürger
  316. im Sinne des Subsidiaritätsprinzips die Entscheidung darüber zu überlassen.
  317.  
  318. Auch verwickelt sich die Programmatik immer mehr mit den im Grundsatzprogramm
  319. einst beschlossenen Grundsätzen in Widersprüche. Auf der einen Seite propagiert
  320. man aus guten Gründen "Postgender", auf der anderen Seite führt man Gendersternchen
  321. und das Binnen-I ein. Derer Beispiel lassen sich unzählige finden.
  322. Das führt dazu, dass der Wähler nicht mehr weiß, wofür Piraten überhaupt noch
  323. stehen und hält zurecht die Politikvorstellungen der Piraten für unberechenbar.
  324. So schafft man jedenfalls bei den Wählern kein Vertrauen!
  325.  
  326. Die Piraten sind einst angetreten, weil sie von der Politik in Ruhe gelassen
  327. werden wollten, weil sie ihren eigenen Lebensentwurf leben wollten, weil sie
  328. sich nicht in jeden noch so kleinen Bereich des täglichen Lebens hineinquatschen
  329. und hineinregulieren lassen wollten, weil sie die Freiheit des Netzes, die heute
  330. mehr denn je bedroht ist, auch auf die gesamte Gesellschaft übertragen wollten.
  331. Von diesem Geist ist nicht zuletzt des ständigen Bohrens seitens der Chefideologen
  332. der äußeren Linken in der Piratenpartei nicht mehr viel übriggeblieben -- und
  333. letztlich hat genau dies zu dem Vertrauensverlust beim Wähler geführt, der vorher
  334. die Piraten so "ganz ohne Programm" freudig in Arme genommen hatte, um eine andere
  335. Politik zu bekommen.
  336.  
  337. 6. Resumée:
  338. +-----------
  339. Wenn die gewaltbereiten Antifa-Aktivisten bei den Piraten nicht deutlich in ihre
  340. Schranken gewiesen werden -- und zwar auch höchst offiziell und aktiv durch
  341. Vorstandsschaften und Parteitag --, und wenn sich die Piratenpartei nicht deutlich
  342. zu liberalen Standpunkten bekennt, dann ist das Ende der Piraten abzusehen.
  343. Die Piratenpartei ist dann nicht mehr als nur eine weitere Partei im linken
  344. Spektrum -- ohne jegliche weitere Bedeutung. Danke Antifa!
  345.  
  346. Gerne wieder
  347. Euer Happy
  348.  
  349. Fussnoten
  350. =========
  351. [1] + http://larsreineke.de/antifanarchosyndikalismussichdaskennen/
  352. + http://esmeralda.kennt-wayne.de/
  353. + http://blogs.faz.net/deus/2014/01/09/das-antifaproblem-der-piraten-1894/
  354.  
  355. [2] + http://schreibrephorm.de/zwei-fahnen-ein-kaputtes-system-der-versuch-einer-analyse/
  356.  
  357. [3] + https://streetdogg.wordpress.com/category/lqfb/
  358. [4] + http://anarchobroni.es/
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