on marketing

Puuuh, Marketing ist vielfältig. Meistens ist es für mich in erster Linie ein notwendiges Übel.
Marketing ist in meinen Augen der Teil eines Unternehmens, der sich darum kümmert, dass die (potentiellen) Kunden auch von den Produkten erfahren. Daran ist definitiv nichts auszusetzen und sorgt immerhin bei den meisten Firmen erst dafür, dass überhaupt Geld für eine Community zur Verfügung steht. Das dürfte bei DS nicht anders sein.
Die Methoden des Marketings allerdings sind dann schon wieder ein etwas anderes Thema. Möglichkeiten Leute zu erreichen gibt es ja wie Sand am Meer. Werbung im klassischen Stil (Werbespots, Printmedien etc.) ist sicherlich ein großer Teil, aber da gibts dann ja auch noch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR als Teil des Marketings) und/oder Community Arbeit, die _leider_ immer mehr marketingtechnisch ausgeschlachtet wird (Social Media etc.) (streiten ließe sich sicherlich darüber, ob nicht CM auch nur ein Teil von PR ist, aber imho ist es eigenständig genug (Abgrenzung Bsp. Web 1.0 <-> 2.0)) und andere.
Notwendig also, weil es die Rechnungn zB für Foren bezahlt, weil ohne einen gewissen Bekanntheitsgrad das Produkt keinen Absatz findet, was bedeutet, dass es keine Kunden gibt, die wiederum die Basis der Community stellen etc. Übel, weil ich Werbung meistens nicht besonders mag. Das mag etwas platt ausgedrückt sein, ist aber die einfachste Zusammenfassung vielschichtiger Meinung ...
Diese Schichten reichen von
- der Arbeits- und Aufgabenauffassung eines Community Mitarbeiters (auf welcher Ebene auch immer), der aus dem Marketing-/Werbebereich kommt im Kontrast zu einem solchen Mitarbeiter der zB. aus dem Support kommt,
- über die Prioritäten innerhalb einer Community oder einem der sozialen Medien, die in einem marketingdominierten CM natürlich ganz anders liegen, als bei einer Community die vor allem Support bietet,
- bis hin zum Umgang mit den Kunden / der Community selbst. Was man zB. viel zu selten sieht ist das Eingestehen von Fehlern. Jede entfernt eingeständige Äußerung könnte ja extrem negativ aufgefasst werden und zu einem PR Desaster führen usw. Dabei ist Ehrlichkeit in einer Community etwas, das man gar nicht hoch genug werten kann.

Nicht alles davon ist auf DS direkt zu münzen.

Im Grunde ist auch an Rafinessen wie gamification oder ähnlichen Ansätzen der nicht-direkt-ins-Gesicht Werbung so nichts auszusetzen, da es auch wieder der Bindung der Kunden an eine evtl. Community nützt. Es muss nur alles in einem Rahmen bleiben, der die Plattform der Wahl nicht zur Werbetafel verkommen lässt.

Um damit abschließend nochmal auf den Ursprung der Frage zurückzukommen: Für mich ist die Webseite Werbezweck, damit Teil der Öffentlichkeitsarbeit und damit Marketing. Ist ja auch alles ok. Nur sollte man bei der Auswahl von marketing Strategien natürlich das Produkt nicht aus den Augen verlieren. Das bedeutet eben im Falle eines Rollenspiels erhöhte Aufmerksamkeit auf die Lore zu legen.
Und dann reicht es eben nicht zB. irgendwelche Texte auf der Webseite mal so im Vorbeigehen zu schreiben ohne zu gucken, was man da schreibt und ob das Ganze überhaupt im Einklang mit dem Produkt ist.

Ich gebe zu, dass meine Ansprüche hier illusorisch sein mögen und ich als nicht involvierter, bloßer Zuschauer von außen, sicher nicht den Einblick in die Industrie habe, um exakte Beobachtungen anzustellen. Ich bin eben vor allem in der Sicht des Kunden mit ein paar kleinen Einblicken hinter den Vorhang. Den Rest reime ich mir eben idealistischerweise zusammen.
Aber wenn man mich fragt, wir könnten ruhig noch ein paar mehr Idealisten gebrauchen ...