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- Die sogenannte Task Force, die seit der Demission von Oliver Kreuzer die sportlichen Geschäfte beim Karlsruher SC übergangsweise führt, hat mit dem Transferschluss am Monatsende ihre Schuldigkeit getan.
- Bereits Ende Juni präsentierte der Fußball-Zweitligist ein Organigramm mit drei Bereichsleitungen, deren Arbeit eng miteinander verzahnt sein soll.
- Diese füllen unter der Hauptverantwortlichkeit des alleinigen Geschäftsführers Michael Becker die Sportstrategie beim Fußball-Zweitligisten in der Praxis mit Leben.
- Freis, Arnold, Kabaca – oder doch ein anderer?
- Das Rad wurde mit dieser Reorganisation zwar nicht neu erfunden, die Arbeit an der Zukunftsfähigkeit des Clubs im Profifußball aber auf mehrere Schultern verteilt und breiter aufgefächert.
- Edmund Becker, der Vater des Geschäftsführers, ist als Leiter der Nachwuchsakademie seit 2010 in dieser Funktion eine Institution im Verein und blieb es.
- Das Geheimnis um den Bereichsleiter Profis, der auf dem Papier Kreuzers Kernkompetenz übernimmt, aber nicht dessen vormalige Machtfülle, dürfte sich nun zeitnah lüften.
- Der bisherige Chefscout Sebastian Freis (38) galt zuletzt als einer von angeblich drei Kandidaten. In der Gerüchteküche kursieren daneben Namen wie der des früheren KSC-Profis Marc Arnold (52), der Anfang Juni beim Chemnitzer FC hinwarf, und des ehemaligen Sandhäuser Sportchefs Mikayil Kabaca.Bischofs weites Feld „Scouting, Entwicklung, Analyse“
- Der Bereich Scouting, Entwicklung und Analyse wiederum soll als Schnittstelleneinheit für die anderen fungieren, verspricht der Beirat, der das einrichtete.
- Dieser liegt in der Regie von Michael Bischof und verdient besondere Aufmerksamkeit. Zum einen wird darin der Wiederaufbau einer U23 vorbereitet. Zum anderen sichtet und bewertet er die Spielermärkte und stellt der Profiabteilung Transferempfehlungen vor.
- „Wir fischen alle im selben Teich“, nennt Bischof im Gespräch recht bald eine Wahrheit im Wettbewerb, an der sich auch nach der Neuausrichtung nichts ändern wird und mit der auch der bisherige Kaderplaner Necat Aygün konfrontiert war. Sein Vertrag beim KSC läuft im Februar 2024 aus.
- Neuer Chefscout aus Düsseldorf
- Am Ende wird es doch wieder vor allem das Geld regeln, ob ein Spieler kommt, geht oder bleibt. Alle wollen sie schließlich früher als die Mitbewerber auf gute Kicker stoßen. Darin liegt der Sinn eines Scoutings. Beim KSC legt zeitnah ein neuer Leiter der Abteilung los.
- Ab 1. September ist Matthias Wallenwein als neuer Chefscout an Bord. Der 39-Jährige wechselt vom nächsten Karlsruher Zweitligagegner Fortuna Düsseldorf in den Wildpark. Erst zu Beginn des Jahres war der gebürtige Heidelberger aus selber Funktion von Lokomotive Moskau zum rheinischen Ligarivalen gewechselt.
- Wallenwein bringt als Referenzen mit, unter Jonas Boldt und Claus Costa bei Bayer Leverkusen und in Moskau unter Ralf Rangnick unter anderem das Datenscouting auf- und weiter ausgebaut zu haben. „Matthias Wallenwein ist aus der Gegend. Insofern war es ein Glücksfall, dass wir ihn zu uns holen konnten“, sagt Bischof und streicht heraus, dass es auch fachlich und menschlich passe, da man „einen ähnlichen Blick auf die Dinge“ habe.
- Scouting-Team wird ausgebaut
- Der Bereichsleiter betont, dass es für den KSC wichtig sei, die Manpower aufzubauen, um die Zielmärkte bestmöglich abzubilden. Neben Wallenwein und Bischof halten im Interesse des Zweitligisten zwei weitere hauptamtliche Scouts die Augen offen.
- Den einen, Sandro Sitter (28), stammt aus der Akademie. Ein zweiter soll im Oktober eingestellt werden. Ein nebenberuflicher Scout checke für den KSC zudem den Schweizer Markt. Außerdem beschäftigt der einen Werkstudenten, „der im Bereich Datenscouting die ersten strukturierten Schritte für uns machen möchte“, so Bischof.
- Stichwort Zielmärkte: Bischof benennt sie mit den ersten vier Ligen in Deutschland, den beiden Top-Ligen in Österreich, Schweiz und Frankreich, wobei es dort vor allem die Ligue 2 betreffe. „Die zweite Liga in Frankreich ist generell hart umkämpft“, sagt Bischof. Das gelte auch für Belgien und die Niederlande.
- Der KSC ist über die Verhältnisse in den U23 holländischer Top-Clubs, also Jong PSV, Jong Ajax oder Jong Alkmaar, orientiert. „Es muss unser Anspruch sein, die interessanten Spieler, die in unser Raster fallen, dann auch zu kennen und Kontakte zu haben“, formuliert Bischof nichts Neues.
- Datenscouting gewinnt an Bedeutung
- Das Scouting auf Datenbasis, das Wallenwein auch in Karlsruhe auf ein neues Level heben soll, dient der Ökonomie. Anders als ein Club, der 20 Scouts beschäftigt, kann der KSC schließlich nicht überall sein, wo es interessant werden könnte. Um ein Gefühl für die skandinavischen Ligen, für Polen oder beispielsweise Ungarn zu bekommen, gewinnt Daten- neben dem Videoscouting an Bedeutung.
- Fällt ein Spieler eines beim KSC gerade gesuchten Profils in den Nebenmärkten anhand der vorhandenen Datenbanken auf, werden in einem nächsten Schritt Videos von ihm beschafft und gesichtet. Sind Bischofs Abteilung und der künftige Bereichsleiter Sport danach der Ansicht, dass eine erste Live-Sichtung des auffälligen Kandidaten wünschenswert wäre, wird eine Tour organisiert.
- Sinnlos wäre es, für eine Woche nach Schweden zu fliegen
- Michael Bischof
- Bereichsleiter Scouting, Entwicklung und Analyse beim KSC
- Die Datensätze zu Spielern sind umfassend: Standards wie Torerfolge und Assists eines Stürmers beispielsweise sind ebenso per Mausklick auffindbar wie dessen athletische Daten, wie viele Tiefenläufe er etwa in einem Spiel macht oder wie oft er in den Rücken der gegnerischen Abwehrkette läuft. „Sinnlos wäre es, für eine Woche nach Schweden zu fliegen und dort dann möglichst viele Spiele anzuschauen. Im Endeffekt wäre da der Invest im Verhältnis zum Output zu hoch“, erklärt Bischof.
- Am Ende wird auch Bischofs Bereich daran zu bemessen sein, wie sich die Transferbilanz des KSC mittelfristig entwickelt. „Die Gefahr, dass auf einen Spieler, der zündet, vier andere kommen, die das nicht wie erhofft tun, besteht immer. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir jetzt nur noch Top-Granaten holen, die einschlagen.
- Das schafft kein Verein. Man darf dabei ja auch nie den Zeitfaktor vergessen. Das letzte Wort wird so oder so der Bereichsleiter Profis bei der Verpflichtung eines Spielers haben. Daneben ist auch beabsichtigt, in dieser Konstellation auch den Trainer immer einzubinden.“
- Stichwort Zielmärkte: Bischof benennt sie mit den ersten vier Ligen in Deutschland, den beiden Top-Ligen in Österreich, Schweiz und Frankreich, wobei es dort vor allem die Ligue 2 betreffe. „Die zweite Liga in Frankreich ist generell hart umkämpft“, sagt Bischof. Das gelte auch für Belgien und die Niederlande.
- Der KSC ist über die Verhältnisse in den U23 holländischer Top-Clubs, also Jong PSV, Jong Ajax oder Jong Alkmaar, orientiert. „Es muss unser Anspruch sein, die interessanten Spieler, die in unser Raster fallen, dann auch zu kennen und Kontakte zu haben“, formuliert Bischof nichts Neues.
- Datenscouting gewinnt an Bedeutung
- Das Scouting auf Datenbasis, das Wallenwein auch in Karlsruhe auf ein neues Level heben soll, dient der Ökonomie. Anders als ein Club, der 20 Scouts beschäftigt, kann der KSC schließlich nicht überall sein, wo es interessant werden könnte. Um ein Gefühl für die skandinavischen Ligen, für Polen oder beispielsweise Ungarn zu bekommen, gewinnt Daten- neben dem Videoscouting an Bedeutung.
- Fällt ein Spieler eines beim KSC gerade gesuchten Profils in den Nebenmärkten anhand der vorhandenen Datenbanken auf, werden in einem nächsten Schritt Videos von ihm beschafft und gesichtet. Sind Bischofs Abteilung und der künftige Bereichsleiter Sport danach der Ansicht, dass eine erste Live-Sichtung des auffälligen Kandidaten wünschenswert wäre, wird eine Tour organisiert.
- Sinnlos wäre es, für eine Woche nach Schweden zu fliegen
- Michael Bischof
- Bereichsleiter Scouting, Entwicklung und Analyse beim KSC
- Die Datensätze zu Spielern sind umfassend: Standards wie Torerfolge und Assists eines Stürmers beispielsweise sind ebenso per Mausklick auffindbar wie dessen athletische Daten, wie viele Tiefenläufe er etwa in einem Spiel macht oder wie oft er in den Rücken der gegnerischen Abwehrkette läuft. „Sinnlos wäre es, für eine Woche nach Schweden zu fliegen und dort dann möglichst viele Spiele anzuschauen. Im Endeffekt wäre da der Invest im Verhältnis zum Output zu hoch“, erklärt Bischof.
- Am Ende wird auch Bischofs Bereich daran zu bemessen sein, wie sich die Transferbilanz des KSC mittelfristig entwickelt. „Die Gefahr, dass auf einen Spieler, der zündet, vier andere kommen, die das nicht wie erhofft tun, besteht immer. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir jetzt nur noch Top-Granaten holen, die einschlagen.
- Das schafft kein Verein. Man darf dabei ja auch nie den Zeitfaktor vergessen. Das letzte Wort wird so oder so der Bereichsleiter Profis bei der Verpflichtung eines Spielers haben. Daneben ist auch beabsichtigt, in dieser Konstellation auch den Trainer immer einzubinden.“
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