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- [Lied vom Saronit]
- Hacke Hacke, spitze Steine
- Von der Seele in die Beine
- Kommt die Kraft, die ihn zerbricht
- Den Felsen dort, der zu mir spricht.
- Rolle Rolle, auf die Reise
- Erz und ich, wir weinen leise
- Von der Seele ins Gesicht
- Tote Steine sprechen nicht.
- Treibe Treibe, aus der Erde
- Wenn ich nur im Ganzen werde
- Niemals mehr alleine sein
- Mit den Stimmen aus dem Stein.
- Fördre Fördre, Schienengleise
- Minenlicht zieht große Kreise
- Scheint mir, bis der Felsen glatt
- Für den, der keinen Namen hat.
- --
- [Das Lied von Nordend]
- Ein Thron aus Eis, ein Schattenmeer
- Und Asche regnet nieder.
- Ein Leichenfeld, ein Nebeltal
- Die Toten kehren wieder.
- Am kalten Berg, am grimmig Tor
- Bricht Frost uns alle Glieder.
- Ein schwarzes Schwert, ein Lichterheer
- Und keine Lieder.
- --
- [Die Drachenmutter]
- Welch Hoffnung liegt tief unterm Berg?
- Wo Feuer schläft in Dunkelheit
- Aus Schuppen dort, ein Totenkleid
- Und Flammen im Gebirge.
- An Wintertagen sang sie uns
- Vom fernen Licht und Sommerszeit
- Von Schmerzen in der Einsamkeit
- Und Flammen im Gebirge.
- Liebst Mutter mein, ich hört dein Wort
- Und trag es mir bis heute fort
- Weit weg, vom ausgebrannten Hort
- Vom Feuer unterm Berge.
- Als ich dort lag, in Dunkelheit
- Der Schnee, die Nacht, die Einsamkeit
- Hört ich dein Schreien unterm Berg
- Und Flammen im Gebirge.
- --
- [Karabor]
- Karabor, du große Stadt!
- Von deiner Fülle, niemals satt
- Von deinem Reichtum, deinem Glanz
- Sind wir vereint, im Geiste ganz.
- Seht, dort wo die hellen Spitzen
- Ragen weit hinauf ins Licht.
- Strecken sich in alle Himmel
- Wo sie stehn, verzagt uns nicht.
- Karabor, dein blauer Funke
- Fließt in unser aller Leib.
- Strömt hinein in reine Seelen
- Kinder, Tiere, Mann und Weib.
- Seht, dort bei den großen Türmen
- Brennt ein Feuer, ewiglich
- Und in totgeglaubten Hallen
- Regt der Lebensfunke sich.
- Karabor, du gehst und wandelst
- Fürweg stehts in uns hinein.
- Wir, die Deinen, stehen bei dir
- Selbst wenn nur verbleibt Gebein.
- Hört nur, wie die Glocken singen!
- Schaut nur, wie die Erde bricht!
- Karabor, bei deinen Feldern
- Wanken und vergehn wir nicht.
- Wand aus Flammen. Knochenwälder.
- Pfad aus Tränen, Blut und Staub.
- Das Eisen schlug! Der Hammer fiel!
- Und im Herbst, das tote Laub.
- Karabor, nun dich erhebe!
- Trotze Schatten! Zweifle nicht!
- Denn wir sind die deinen Kinder
- Und wir wandern, heim ins Licht.
- --
- [Vom Priestersein]
- Manchmal kommt die liebe Schuld
- Und legt sich zu mir nieder.
- Und bleibt die Zeit. Und flüstert leis.
- Und morgens geht sie wieder.
- Draußen schlägt das Regenwetter.
- Manchmal schleicht die Zeit dahin.
- Zwischen Zeitung, Haus und Sinn
- Ist man allein.
- Die Katze gähnt. Der Kessel kocht.
- Man fühlt sich schwer, und klein.
- Vom Tonkrug bis zum Kerzendocht
- Lässt man es sein.
- Ich war heut morgen fern von dir.
- Du lagst noch in den Kissen.
- Und bin ich fern, lass ich dich wissen
- Wie gern ich bei dir bin.
- In den Häusern geht das Licht.
- Es geht auch mal mit mir.
- Tret ich hinfort durch diese Tür
- Siehst du mich nicht.
- Die eine Frau war krank gewesen.
- Die andre schwanger. Noch vor zwölf.
- Ich hatte Mut, ihr beizustehen.
- Wer viel lebt, hat viele Spesen.
- Der junge Bursch erlag heut morgen
- Mit dem dritten Glockenschlag.
- Ich stand die Zeit lang noch daneben
- Und trag ihn mit, an jedem Tag.
- Es regnet, wenn ich wiederkehre.
- Die grauen Wolken ziehen mit.
- Die Sonne scheint. Die Jahre gehen.
- Bleib bei mir, Licht. Bei jedem Schritt.
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