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Jun 26th, 2022
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  1. Simone Rapp nimmt am Sonntag nach dem Mittagessen an einem der Terrassentische vor dem Wildkogel-Resort in der Sonne Platz. Seine 1,93 Meter Körpergröße und seine Kopfballstärke sind jetzt, da er die ersten Trainingszweikämpfe mit seinem neuen Teamkollegen Daniel Gordon hinter sich hat, ohne Bedeutung.
  2. Was ist er eigentlich für ein Typ, dieser im deutschen Fußball völlig unbekannte Profi aus dem Tessin, den keiner als Nachfolger von Philipp Hofmann auf der Rechnung haben konnte?
  3. Simone Rapp, KSC-Neuzugangnone
  4. Das erste, das an dem siebten und laut Sportchef Oliver Kreuzer auch letzten Sommer-Zugang des Karlsruher SC auffällt, sind dessen stechend blauen Augen.
  5. Das zweite ist die ehrliche und gleichzeitig bedachte Art, mit der der 29-Jährige im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten davon erzählt, wie es dazu kam, dass er den FC Vaduz und die Zweite Schweizer Liga mit wehenden Fahnen gegen den KSC eintauschte.
  6. „Richtiger Fußball, sagt man in der Schweiz“, sagt Rapp jetzt - zur Chance, die ihn reizte. Das meint er nicht despektierlich gegenüber dem, was er zurückließ. Es geht ihm darum, dass in der zweithöchsten Spielklasse in Deutschland alles größer, komfortabler und auch stärker beachtet ist als in seiner Heimat.
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  8. Angeblich 100.000 Euro als Ablöse nach Vaduz
  9. Als die Anfrage des KSC kam, habe er nur gedacht: „Wow, da will ich unbedingt hin.“ So seien zwischen dem Erstkontakt zu den Badenern und seiner Unterschrift unter dem Zweijahresvertrag eine Woche vergangen. „Ich wollte diese Möglichkeit nutzen, und der FC Vaduz hat das verstanden.“ Für den Transfer kassiert sein bisheriger Club eine Ablöse von um die 100.000 Euro, heißt es.
  10. Noch am Freitag hatte Rapp bei den Liechtensteinern mittrainiert. Am Samstagabend war er im Trainingslager der Karlsruher in Neukirchen am Großvenediger eingetroffen.
  11. Dort setzte er sein Autogramm unter den Vertrag und arbeitete am Sonntagvormittag erstmals mit seinen neuen Mitspielern auf dem Rasen des USC Neukirchen. Viel kann Rapp den KSC-Fans noch nicht zeigen.
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  13. Hofmann? „Sicher eine Klasse besser“
  14. Dass die Leute, die es mit dem KSC halten, besonders neugierig auf ihn sind, hat der Schweizer erwartet. Ob er es als Hypothek empfinde, in die Fußstapfen des zum VfL Bochum gewechselten Torjägers Hofmann zu treten? Als Zielspieler. Als Kopfballspezialist, der die Bälle festmacht, sie ablegt und mit seiner Wucht alle Voraussetzungen für den Kampf um die zweiten Bälle mitbringt.
  15. Rapps Antwort kommt so ehrlich wie direkt: „Er ist sicher eine Klasse besser als ich und deshalb in der Bundesliga.“ Doch die „Stärken in der Box“, die seinen Vorgänger auszeichneten, bringe auch er mit. In Vaduz habe er zuletzt in einem 4-3-1-2 oder in einem 4-4-2 gespielt. Seine Quote in der abgelaufenen Spielzeit der Challenge League: 24 Einsätze, 16 Tore und zwei Torvorbereitungen.
  16. Eichner schärft Sinne der Spieler
  17. Der erste Trainingstag als KSC-Zugang ist für Rapp, der im Schweizer Fußball schon viel herumgekommen ist und unter anderem für den FC Locarno, den FC Thun, den FC Lausanne und den FC St. Gallen spielte, voller Eindrücke. Am Vormittag lernt er an seinem neuen Trainer gleich dessen energische, eindringliche und zuweilen auch wilde Seite kennen.
  18. Da steht Christian Eichner hinter der Seitenlinie vor einer Taktiktafel. Er schärft den um ihn versammelten Spielern ein, was er von ihnen erwartet und was so gar nichts mit dem zu tun hat, was ihm am Vortag bei der 0:4-Testspielniederlage gegen 1860 München in der ersten Halbzeit fast körperliche Qualen bereiten musste, krasse individuelle Fehler erfahrener Spieler wie Gordon oder Marco Thiede inklusive.
  19. Im Trainingsspiel am Sonntag unterbricht Eichner immer wieder. Korrigiert. Fordert. Fleht. Doziert. Der 39-Jährige ist sich der Aussicht bewusst, dass die neue Saison auch ihm alles abverlangen wird.
  20. Empfehlung der Scouting-Abteilung
  21. In Rapp glauben sie beim KSC eine „spannende“ und „interessante“ Lösung gefunden zu haben. Eine andere eben als die mit dem Liga-erfahrenen Simon Makienok, der sich noch nicht auf den KSC festlegen wollte, womit der Zeitfaktor den KSC zur Entscheidung drängte.
  22. Rapp ist eine Empfehlung der Scouting-Abteilung um Kaderplaner Necat Aygün. Eichner selbst sieht den Neuzugang am Sonntag zum ersten Mal live.
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  24. Batmaz soll verliehen werden
  25. Der neue Mittelstürmer kommt in einen Kader, der sich mit Blick auf die verbleibende Zeit bis zum Saison-Eröffnungsspiel am 17. Juli in Paderborn schleunigst sortieren muss. Kreuzer legt sich am Sonntag in Neukirchen darauf fest, dass trotz der vom Beirat genehmigten Etaterhöhung auf um die 10,5 Millionen Euro keine weiteren Transfers mehr drin sind.
  26. Eichners Wunsch, der KSC könnte Weiterverpflichtungen von Jannis Rabold und Benjamin Goller darstellen, ist demzufolge nicht erfüllbar. Daran ändere nichts, sollte Malik Batmaz auf Leihbasis den Weg zu einem anderen Verein finden.
  27. Genau das hat ihm und dessen Berater der KSC nahegelegt. Nach der Ankunft von Mikkel Kaufmann, der am Sonntag als Partner in einer Doppelspitze mit Fabian Schleusener für Betrieb sorgte, und Rapp werden Batmaz` Chancen auf viele Einsätze als ungünstig angesehen.
  28. Test gegen Graz?
  29. Am Wochenende bleibt noch unklar, ob Rapp an diesem Mittwoch das KSC-Trikot mit der von Fabio Kaufmann geerbten Rückennummer 7 erstmals auftragen wird. Im Raum steht, dass Sturm Graz als Testspielgegner einspringen könnte, nachdem der KSC das eigentlich für Donnerstag geplante Treffen mit Sepsi OSK abgesagt hat.
  30. Beim rumänischen Club stand Rapp selbst schon von Januar bis Juni 2021 unter Vertrag. Das habe damals aber nicht gepasst, sagt er freimütig – aber darüber lieber auch nicht mehr. Ab sofort geht sein Blick nach vorne.
  31. Mit dem KSC, einem Club „mit Geschichte“. Rapp nehme sich kein Ziel vor, das da hieße, zehn oder 20 Tore zu erzielen. Er sagt es so: „Ich will hier einfach sauber und ruhig arbeiten, um Tag für Tag mehr Konstanz im Training und im Spiel zu entwickeln.“
  32. Seine Augen lügen wohl nicht.
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