Abwehr-Wahnsinn beim KSC: Gordon raus, Kobald trainiert und Kreuzer sucht siebten Innenverteidiger

Verletzungsmisere
Der Karlsruher SC braucht nach dem Ausfall von Daniel Gordon einen siebten Innenverteidiger und hofft darauf, bis zur zweiten Wochenhälfte auf dem Transfermarkt Vollzug melden zu können. Bitter: Seit Montag trainiert Christoph Kobald immerhin schon wieder teilweise mit der Mannschaft
Seit Montag zur frühen Mittagszeit fahndet Oliver Kreuzer unter noch größerem zeitlichen Druck nach einem Innenverteidiger.
Da erfuhr der Sportgeschäftsführer des Karlsruher SC, dass auch der vorletzte verfügbare zentrale Abwehrspieler aus Christian Eichners Kader wochenlang nicht einsetzbar sein wird.
„Wenn es nicht so tragisch wäre, könnte man fast darüber schmunzeln“, sagte Kreuzer im Anschluss an die erste Trainingseinheit der neuen Woche, nachdem er zusammen mit dem Trainerteam und Teamarzt Marcus Schweizer auf dem Platz die Lage nach dem Ausfall von Daniel Gordon erörtert hatte.
Gordon: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel
Schweizer hatte bei Gordon einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel diagnostiziert, den sich der gebürtige Dortmunder bei einer der letzten Aktionen in der Partie bei der Spvgg Greuther Fürth (1:1) eingehandelt hatte.
Der Routinier wird damit am Samstag für die Partie gegen den SV Sandhausen und wohl mindestens zwei weitere Wochen danach nicht zur Verfügung stehen.
Suche auf dem Markt läuft
Der Wegfall des nunmehr schon fünften Innenverteidigers stellt Eichner für das Landesduell vor eine knifflige Situation: Entweder er besetzt den Platz neben Marcel Franke mit einem positionsfremden Spieler wie Kilian Jakob.

Oder aber es ist noch vor Ende der Woche ein neuer Abwehrspieler da. Einer, der im Saft steht und sich bewegen lässt, weil er bei einem Erst- oder Zweitligisten nicht so zum Zug kommt wie erhofft und er sich von einem Wechsel nach Karlsruhe bessere Aussichten verspricht.
„Keine einfache Situation“
„Wir wollen auf jeden Fall noch etwas machen und sind mit zwei, drei Namen im engeren Austausch“, bestätigte Kreuzer gegenüber unserer Redaktion.
Die Frage sei, ob eine der Ideen noch vor Ende dieser Woche umsetzbar sein wird, „und selbst dann ist immer noch abzuwägen, ob man ihn gleich gegen Sandhausen reinhauen will. Es ist momentan keine einfache Situation“.
Kreuzer verweist darauf, dass am Saisonende die Verträge von Christoph Kobald, Lazar Mirkovic, Florian Ballas und Felix Irorere auslaufen werden. So wäre das Ansinnen, den siebten zentralen Abwehrspieler zu verpflichten, schon als Vorgriff für 2023/2024 zu betrachten.
Zeitpunkt besonders bitter
Der Zeitpunkt von Gordons Ausfall ist bitter: Schließlich trainierte der Österreicher Kobald am Montag zum ersten Mal seit seiner OP teilweise schon wieder mit der Mannschaft. Kreuzer rechnet damit, dass er bis in drei, vier Wochen wieder spielfähig sein könnte.
Mit Gordon wäre diese Zeitstrecke zu überbrücken gewesen – ohne ihn aber würde der Versuch zu einem noch größeren Risiko.