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Jul 11th, 2021
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  1. Herr Eichner, wie fällt Ihr Fazit der Tage in Österreich aus?
  2. Eichner
  3. Es war ein sehr, sehr gutes Trainingslager mit überragenden Bedingungen. Damit, dass wir leider Marco Thiede und Marc Lorenz nicht 100-prozentig durch die Woche bekommen haben, müssen und werden wir umgehen. Sehr, sehr bitter ist natürlich am Ende die schwere Verletzung von Leon Jensen, der auch hier auf einem sehr guten Weg war.
  4. Wo sehen Sie die Mannschaft weiter als vor der Abreise?
  5. Eichner
  6. Wir sind körperlich einen Schritt vorangekommen. Auch das Spiel mit Ball zeigt Fortschritte. Das Spiel gegen den FC Kufstein klammere ich aus, weil es kein Gradmesser war. Wenn wir untereinander gespielt haben, haben die Jungs versucht, das umzusetzen, was wir uns vorstellen. Alles wird sicherer und flüssiger.
  7. Beim Personal zeichnen sich Tendenzen ab. Muss Marco Thiede sich darauf einstellen, seinen Stammplatz auf der rechten Abwehrseite an Sebastian Jung zu verlieren?
  8. Eichner
  9. Das ist sicherlich die Position, um die mit der größte Konkurrenzkampf herrscht. Sebastian zeigt sich in einer guten Verfassung und hat da weitergemacht, wo er letzte Saison aufgehört hat. Aber man sollte Marco Thiede nicht unterschätzen. Wir haben noch zwei Wochen, da ist noch vieles möglich.
  10. Wie ist Ihr Eindruck von den Neuen Lucas Cueto, Fabio Kaufmann und Fabian Schleusener?
  11. Eichner
  12. Jeder ist hier einen Schritt nach vorne gekommen. Wozu das am Ende jeweils reicht, werden wir in den nächsten 14 Tagen beobachten können. Unser Spiel wird weiter von Attributen geprägt sein, die mit Begriffen wie Einstellung oder Mentalität zu fassen sind. Das hat uns in der vergangenen Saison getragen. Wir verlangen eine hohe Intensität, sowohl im Training als auch im Spiel. Daran müssen sich die neuen Jungs gewöhnen. Beim einen klappt es schneller, beim anderen weniger schnell.
  13. Malik Batmaz machte während des Aufenthalts einen stark verbesserten und sehr willigen Eindruck. Ist er ein Gewinner der Tage im Salzburger Land?
  14. Eichner
  15. Malik hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, speziell, was sein Spiel mit Ball betrifft. Er ist ein ständiger Unruheherd, er nervt, er stresst den Gegner. Er weiß immer besser, wann es mal notwendig ist, einen zweiten Kontakt zu nehmen und wann er vom Pedal auch mal runter muss, um erfolgreich zu sein. Er hat mir bisher große Freude gemacht und hat seine Möglichkeiten, in 14 Tagen von Beginn an zu spielen.
  16. Hat Sie noch etwas besonders überrascht?
  17. Eichner
  18. Ich finde, dass die Mannschaft in sich relativ schnell ihre Stimmigkeit wiedergefunden hat und dass sie auch auf eine sehr einzigartige Weise die neuen Spieler integriert. Was besser werden muss, ist die Kommunikation untereinander auf dem Platz. Da muss es wieder lauter und deutlicher werden.
  19. Sie wünschen sich mehr Gondorfs?
  20. Eichner
  21. Ja, genau. Wir haben diese Typen auf dem Platz, von denen ich das erwarte, auch wenn jeder Charakter anders ist. Ich mache Marvin Wanitzek sicher nicht mehr zum Lautsprecher. Aber ein Marius Gersbeck kann das, ich erwarte das von Philip Heise und von Philipp Hofmann auch. Je mehr das tun, je mehr Situationen erkennen, desto wertvoller wird das für die Mannschaft sein. Sie werden ihren Trainer in der nächsten Saison wahrscheinlich nicht mehr in der Form hören werden wie letztes Jahr, denn mit den Fans kehrt die Lautstärke zurück in die Stadien.
  22. Sie wollen am 4-3-3 als Grundsystem festhalten und besitzen vor allem für die Außenbahnen nun einige Optionen mehr. Wie lösen Sie das auf?
  23. Eichner
  24. Zunächst einmal ist es etwas total Wertvolles, dass wir im Kader diese Optionen haben. In den kommenden zwei Trainingswochen wird es darum gehen, herauszufiltern, was das Beste ist. Wir haben Lucas Cueto, der beide Positionen spielen kann. Wir haben Fabio Kaufmann, haben Malik Batmaz. Es wird viel auch von der Positionierung von Kyoung-Rok Choi abhängen, wie wir als gesamte Gruppe gewisse Dinge auffangen. Wir haben Dominik Kother und weiter Marc Lorenz, der verletzungsbedingt aber jetzt erst einmal Rückstand hat. Es ist also extrem viel Betrieb.
  25. Ist der Mittelfeldspieler Tim Breithaupt nunmehr reif für die Startelf?
  26. Eichner
  27. Er klopft extrem stark an der Tür, aber wie eben gesagt: Auch da wird sich die Frage stellen, wo ich Jérôme Gondorf sehe, wo Kyoung-Rok Choi. Beide waren Fixpfeiler dieser Mannschaft und werden das bleiben. Kyoung hat auch hier wieder gezeigt, dass er ein Unterschiedsspieler für diese Liga ist und für die gesamte Mannschaft extreme Wertigkeit hat.
  28. Die Frage ist Ihnen nicht zu ersparen: Worauf haben Sie sich hinsichtlich der Personalie Hofmann einzustellen?
  29. Eichner
  30. Unser Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer hatte hier ein gutes Gespräch mit ihm, das allerdings inhaltlich nicht viel Neues erbracht hat. Wir haben Philipp signalisiert, dass wir uns jetzt so langsam in der Phase bewegen, in der wir mit ihm fest planen.
  31. Wurde eine Deadline gesetzt, nach der man beim KSC über keinen Wechsel mehr nachdenken wird?
  32. Eichner
  33. Nein. Im Fußball muss man vorsichtig sein mit festgelegten Zeitpunkten. Aber man kann davon ausgehen, dass sich der Zug ein bisschen schneller dahin bewegt.
  34. Wie gehen Sie damit um, dass Sie nach Platz sechs für die neue Saison die Erwartungen angeheizt haben?
  35. Eichner
  36. Ich habe großen Respekt. Man muss aber einfach immer wieder sehr genau einschätzen, wo der KSC wirtschaftlich im Vergleich zu den anderen Vereinen steht. Und wenn ich es rückblickend noch einmal betonen darf, hat diese Mannschaft und mit ihr der ganze Club eine großartige Entwicklung genommen. Für uns geht es im neuen Jahr - so schwer es sich für den ein oder anderen vielleicht auch anhören mag - um das gleiche wie letztes Jahr. Die Liga ist eher stärker geworden als schwächer. Da kamen Flaggschiffe von oben. Da sind mindestens zwei von drei Aufsteiger, die von ihrer Wirtschaftlichkeit nicht zwingend hinter uns sind. Daran sieht man, wie vorsichtig man sein muss. Der Kreis der Mannschaften, die ich in unserem Kosmos sehe, ist sicher nicht größer geworden.
  37. Dennoch werden Sie damit leben müssen, dass der eine oder andere Konkurrent den KSC auf der Rechnung für die vorderen Plätze haben wird …
  38. Eichner
  39. Das nehmen wir zunächst mal auf, weil es die Bestätigung des Geleisteten ist. Das möchte ich grundsätzlich nicht wegschieben. Wir reden nicht von Punkten und Tabellenplatz. Für uns wird es wiederum darum gehen, die Leute mitzunehmen, den Leuten die Möglichkeit zu geben, wieder ins Stadion zu gehen oder den Fernseher einzuschalten und zu sagen: „Hey, mein KSC kann auch heute gewinnen.“ Und selbst wenn das mal nicht der Fall ist, hat es wieder Spaß gemacht, diesen Jungs zuzuschauen. Das ist es, was ich der Mannschaft wünsche.
  40. Ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie in Ihr letztes Vertragsjahr gehen und es keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung gibt?
  41. Eichner
  42. Es gab sie bisher nicht, aber das ist auch nicht mein Aufgabenbereich. Ich bin weiter tiefenentspannt.
  43. Sie haben selbst keine Eile?
  44. Eichner
  45. Nein. Ich glaube, dass jeder im Verein weiß, wie gerne Zlatan Bajramovic und ich jeden Tag zur Arbeit kommen und wie gut und harmonisch sich das anfühlt. Wir versuchen Tag für Tag dem KSC ein sportliches Gesicht auf dem Platz zu geben. Alles andere ist die Sache des Clubs.
  46. Vor einigen Wochen wollte FK Sarajevo Ihren Assistenten Bajramovic abwerben. Hatten Sie Sorge, dass er schwach wird?
  47. Eichner
  48. Ich glaube, dass Zlatan weiß, was er auch im Gesamtpaket mit mir hat. Ich wertschätze die Arbeit mit ihm sehr. Uns wird es in naher Zukunft nur im Doppelpaket geben. Es ist klar, dass einer bei uns den Hut aufhat, aber eine große Wertigkeit hat das nicht.
  49. Worauf wird es während der verbleibenden zwei Wochen noch besonders ankommen?
  50. Eichner
  51. Es wird darum gehen, eine gute Mitte zwischen Belastung und Erholung zu finden - und dabei eine gute Steuerung zu haben. Die Köpfe werden ab sofort frischer werden. Ich kann mich dann als Spieler so langsam mal darauf einstellen, was da am ersten Spieltag kommt.
  52. Sind Sie unruhig angesichts der potenteren Konkurrenz, die wartet?
  53. Eichner
  54. Nein. Da ist eine riesengroße Vorfreude. Wenn ich auf die 18 Monate als Cheftrainer zurückblicke, so haben Zlatan und ich hier wirklich alles mitgenommen, was irgendwie an Zwangspausen, an Corona-Themen, an Slapstick-Gegentoren, an so vielen Höhen und Tiefen denkbar war. Auch deswegen sind wir immer wachsam. Das ist auch der Grund, warum wir die Jungs immer wieder antreiben, permanent den Fokus zu bewahren. Wir haben Null-komma-Null an Zeit, die liegen gelassen werden kann.
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