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Jul 25th, 2017
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  1. Meine deutschen Volksgenossen und -genossinnen!
  2.  
  3. Meine deutschen Arbeiter!
  4.  
  5. Ich rede jetzt sehr Seiten: erstens, weil ich wenig Zeit zum Reden habe, und zweitens,
  6. weil ich auch augenblicklich meine, daß es richtiger ist zu handeln, als zu sprechen.
  7.  
  8. Wir befinden uns inmitten einer Auseinandersetung, bei der es sich um mehr dreht als um
  9. den Sieg des einen oder anderen Landes. Es ist wirklich der Kampf zweier Welten
  10. miteinander. Ich will versuchen, Ihnen ganz kurz, soweit es die Zeit gestattet, einen
  11. Einblick zu geben in die tieferen Gründe dieser Auseinandersetzung
  12.  
  13.  
  14.  
  15. Ich möchte dabei nur Westeuropa in denKreis der Betrachtung ziehen. Die Völker, um
  16. die es sich hier in erster Linie handelt: Deutsche 85 Millionen, Engländer 46 Millionen,
  17. Italiener 45 Millionen und Franzosen etwa 37 Millionen., Das sind die Kerne der Staaten,
  18. die gegeneinander im Krieg standen.
  19.  
  20. Wenn ich nun die Lebensgrundlagen dieser Menschen zum Vergleich heranziehe, dann
  21. ergibt sich folgende Tatsache:
  22.  
  23. 46 Millionen Engländer beherrschen und regieren einen Gesamtkomplex von rund 40
  24. Millionen Quadratkilometer dieser Welt. 37 Millionen Franzosen beherrschen und
  25. regieren einen Komplex von rund 10 Millionen Quadratkilometer.
  26.  
  27. 45 Millionen Italiener haben, wenn es sich um irgendwie nütliche Gebiete handelt, eine
  28. Grundfläche von kaum 1/2 Million Quadratkilometer.
  29.  
  30. 85 Millionen Deutsche haben als Lebensgrundlage kaum 600 000 Quadratkilometer, und
  31. die erst durch unser Eingreifen. Das heißt, 85 Millionen Deutschen stehen 600 000
  32. Quadratkilometer zur Verfügung, aus denen sie ihr Leben gestalten müssen, und
  33. 46Millionen Engländern 40 Millionen Quadratkilometer.
  34.  
  35. Nun, meine Volksgenossen, ist diese Erde nicht etwa von der Vorsehung oder vom lieben
  36. Gott so verteilt worden Verteilung haben die Menschen selbst besorgt. Und diese
  37. Besorgung fand im wesentlichen statt in den letzten 300 Jahren, also in der Zeit, in der
  38. leider unser deutsches Volk innerlich ohnmächtig und zerrissen war. Nach dem Ausgang
  39. des Dreißigjährigen Krieges, durch den Vertrag von Münster endgültig aufgespalten in
  40. Hunderte von Kleinstaaten, hat unser Volk seine ganze Kraft verbraucht im Kampf
  41. gegeneinander. Fürsten und Fürstelchen, Könige und geistliche Würdenträger, sie haben
  42. unser Volk in seiner Zerrissenheit aufrechterhalten. Und als es dann endlich schien, als
  43. ob diese rein dynastische Zersegung unseres Volkskörpers ihr Ende finden könnte, da
  44. sind die Parteien gekommen, da kamen dann Weltanschauungen und haben ihrerseits das
  45. fortgesetzt, was erst begonnen worden war.
  46.  
  47. Und in dieser Zeit hat das tüchtigste Volk Westeuropas seine Kraft ausschließlich im
  48. Innern verbraucht. Und in dieser Zeit ist die andere Welt verteilt worden; nicht etwa
  49. durch Verträge oder durch gütliche Abmachungen, sondern ausschließlich durch Gewalt
  50. hat England sich dieses riesenhafte Imperium zusammengezimmert.
  51.  
  52. Das zweite Volk, das so zu kurz gekommen ist bei dieser Weltverteilung, das italienische,
  53. hat das gleiche Schicksal wie wir erlebt und erduldet. Innerlich zerrissen und aufgelöst,
  54. aufgespalten in zahllose Kleinstaaten, auch die ganze Kraft verbraucht im Kampf
  55. gegeneinander, hat das italienische Volk ebenfalls seine ihm an sich gegebene natürliche
  56. Position im Mittelmeer nicht nur nicht zu erhalten, sondern nicht einmal zu behalten
  57. vermocht.
  58.  
  59. So sind diese beiden starken Völker außer jedes Verhältnis geraten. Nun könnte man
  60. einwenden: Ist das überhaupt entscheidend? - Meine Volksgenossen, der Mensch lebt
  61.  
  62.  
  63.  
  64. nicht von Theorien und nicht von Phrasen, nicht von Erklärungen, auch nicht einmal von
  65. Weltanschauungen. Leben tut er von dem, was er von seiner Erde durch seine Arbeit
  66. gewinnen kann an Lebensmitteln und auch an Rohstoffen. Das kann er verarbeiten,und
  67. das kanneressen.WennseineeigeneLebensgrundlage ihm zu wenig bietet, dann wird sein
  68. Leben ein ärmliches sein. Wir sehen das auch innerhalb der Völker: Reiche Gegenden,
  69. das heißt, fruchtbare Gebiete, geben größere Lebensgrundlagen als arme Gegenden,
  70. unfruchtbare Landschaften. Im einen Fall sind es blühende Dörfer, im anderen Fall sind
  71. es verarmte Steppen. Ob man auf steiniger Einöde oder in einem fruchtbaren Kornland
  72. lebt, das kann nicht irgendwie ausgeglichen werden durch Theorien, auch nicht durch den
  73. Willen zur Arbeit.
  74.  
  75. So sehen wir, daß die erste Voraussetzung für die gegebenen Spannungen darin liegt, daß
  76. diese Welt ungerecht verteilt ist. Und es ist nun natürlich, daß sich im großen
  77. Völkerleben die Dinge genau so entwickeln wie innerhalb der Völker. Genau so, wie
  78. innerhalb der Völker die zu großen Spannungen zwischen reich und arm ausgeglichen
  79. werden müssen entweder durch die Vernunft oder, wenn die Vernunft versagt, oft auch
  80. dann durch die Gewalt, so kann auch im Völkerleben nicht einer alles beanspruchen und
  81. dem anderen nichts übriglassen. Die Vorsehung hat die Menschen nicht auf die Welt
  82. gesetzt, damit der eine das Vierzigfache für sich beansprucht oder gar das Achtzigfache,
  83. was dem anderen zuteil wird. Entweder er hat Vernunft und willigt ein in eine Regelung,
  84. die nach billigen Grundsätzen ausgehandelt wird, oder der Unterdrückte und der vom
  85. Glück Getretene und vom Unglück Verfolgte, der wird sich eines Tages eben das
  86. nehmen, was ihm zusteht. Das ist im Innern der Völker so und ist auch im Äußeren so.
  87.  
  88. Und es war im Innern die große Aufgabe, die ich mir stellte, diese Probleme durch den
  89. Appell an die Vernunft zu lösen, das heißt, die großen Spannungen zu beseitigen durch
  90. die Vernunft, den Appell an die Einsicht aller, die Kluft zwischen dem zu großen
  91. Reichtum der einen Seite und der züi großen Armut der anderen Seite zu überbrücken, in
  92. der Er. kenntnis allerdings, daß solche Prozesse sich nicht von heute auf morgen
  93. vollziehen können, daß es aber immer noch besser ist, durch die Vernunft allmählich die
  94. übermäßig voneinandei getrennten Klassen einander näherzubringen als durch die Gewalt
  95. eine solche notwendige Lösung herbeizuführen.
  96.  
  97. Das Recht zum Leben ist ein allgemeines und ein gleich, mäßiges. Es kann auch das nicht
  98. so dargestellt werden, daß nun ein Volk sagt: "Wir wollen Euch ja ganz gerne auch so
  99. mitleben lassen." Dir wißt, meine Volksgenossen, daß es das Wesen jeder wirklich
  100. sozialistischen Arbeit ist, dafür zu vorgen, daß nicht Almosen gegeben werden, sondern
  101. daß Rechte hergestellt werden. Es handelt sich also nicht darum, daß die Völker, die bei
  102. dieser Weltverteilung zu kurz gekommen sind, auf dem Gnadenweg Almosen
  103. bekommen, sondern es handelt sich darum, daß, so wie im normalen gesellschaftlichen
  104. Leben, die Menschen ihr Recht erhalten. Das Recht zum Leben ist kein
  105. Almosenbegehren, sondern es ist ein Rechtsanspruch, der grundsätzlicher Art ist.
  106.  
  107. Es ist daher das Recht zum Leben zugleich ein Rechtsanspruch auf den Boden, der allein
  108. das Leben gibt. Und dieser Rechtsanspruch ist der älteste und der heiligste zu allen Zeiten
  109. gewesen. Für diesen Rechtsanspruch haben die Völker dann, wenn Unvernunft ihre
  110.  
  111.  
  112.  
  113. Beziehungen zu lähmen drohte, eben dann gekämpft. Es blieb ihnen nichts anderes übrig,
  114. in der Erkenntnis, daß selbst blutige Opfer dann noch besser sind als ein allmähliches
  115. Aussterben eines Volkes.
  116.  
  117. So haben wir bei Beginn unserer nationalsozialistischen Revolution im Jahre 1933 zwei
  118. Forderungen aufgestellt: Die erste Forderung, sie war die Forderung nach der nationalen
  119. Einigung unseres Volkes, und zwar in der Erkenntnis, daß ohne diesen
  120. zusammenfassenden Entschluß nicht die Kraft würde mobilisiert werden können zur
  121. Stellung und besonders zur Durchsetzung der notwendigen deutschen Lebensansprüche.
  122. Denn Sie kennen ja die Situation, die vor acht Jahren war: Unser Volk war vor dem
  123. Zusammenbruch, 7 Millionen Erwerbslose, etwa 6,5 Millionen Kurzarbeiter, unsere
  124. Wirtschaft vor der vollkommenen Auflösung, die Landwirtschaft vor dem Ruin, Handel
  125. und Gewerbe ruiniert, unsere Schiffahrt lag still. Man konnte ausrechnen, wann endlich
  126. aus den 7 Millio neu Erwerbslosen 8 und 9 und 10 Millionen werden mußten.
  127.  
  128. Und es trat dann der Zustand ein, in dem die Zahl der Schaffenden immer geringer
  129. wurde, aber umgekehrt die Zahl der Nichtschaffenden ja miterhalten mußte. Das heißt
  130. also, auch für die Schaffenden mußte das Ergebnis der Früchte ihrer Arbeit immer kleiner
  131. werden, denn es mußte ja allmählich ein Schaffender einen Nichtschaffenden doch mit
  132. ernähren und mit erhalten, denn leben mußte der auch. Und ob ich das durch soziale
  133. Gesetzgebung oder auf dem Wege von Almosen verteile, ist gänzlich einerlei. Einer
  134. arbeitet eben und muß einen, der nicht arbeitet, mit erhalten und mit ernähren. Und am
  135. Ende langt es dann natürlich für keinen. Es ist zum Leben zu wenig und vielleicht noch
  136. eine gewisse Zeit zum Sterben zu viel.
  137.  
  138. Die nationale Einigung war für uns daher eine der Voraussetzungen, um die ganze
  139. deutsche Kraft überhaupt erst einmal wieder zu ordnen, auch dem deutschen Volk zu
  140. zeigen, wie groß seine Kraft überhaupt sei, daß es seiner Kraft wieder bewußt wird und
  141. daß es aus dieser Kraft heraus bereit ist, dann seine Lebensausprüche erst sich selbst zu
  142. überlegen, sie dann zu stellen und sie dann auch durchzusetzen.
  143.  
  144. Diese nationale Einigung glaubte ich herbeiführen zu können durch einen Appell an die
  145. Vernunft. Ich weiß, es ist nicht überall gelungen. Ich bin damals in einer gewissen Zeit
  146. fünfzehn Jahre lang fast von beiden Seiten beworfen worden. Die einen, die warfen mir
  147. vor: "Du, du willst uns, uns, die wir zur Intelligenz gehören, die wir zu den oberen
  148. Schichten gehören, du willst uns da hinunterziehen zum Niveau dieser anderen, das ist
  149. unmöglich. Wir haben Bildung, wir haben außerdem auch noch Vermögen, und wir
  150. haben Kultur. Wir können den Weg nicht gehen." Es war mancher nicht zu bekehren, und
  151. es laufen sicher auch heute noch solche Leute herum, die nicht zu bekehren sind. Aber im
  152. großen und ganzen ist die Z ahl derjenigen doch immer größer geworden, die einsah, daß
  153. mit dieser Zerrissenheit unseres Volkskörpers eines Tages ja alle Schichten zugrunde
  154. gehen müßten.
  155.  
  156. Auch von der anderen Seite bin ich natürlich bekämpft worden. Man sagte mir: "Wir
  157. haben unser Klassenbewußtsein, wir gehen mit den Leuten überhaupt nicht zusammen."
  158. Ich mußte mich nur auf den Standpunkt stellen, daß wir in unserem Land Experimente
  159.  
  160.  
  161.  
  162. nicht brauchen können. Denn es ist natürlich das Einfachste, einem anderen kurzerhand
  163. den Kopf abzuschneiden. Das heißt: wenn ich sage, ich köpfe die Intelligenz, so ist das
  164. ein Prozeß, der sich ohne weiteres durchführen läßt. Nur muß man dann vielleicht,
  165. vielleicht 100 Jahre warten, bis wieder das nachwächst. Und diese Zeit bedeutet die
  166. Vernichtung unseres Volkskürpers. Denn wie sollen 140 Menschen auf dem
  167. Quadratkilometer überhaupt existieren, wenn sie nicht die letzte Kraft des Geistes und
  168. auch der Faust anwenden, um ihrem Boden das abzuringen, was sie zum Leben
  169. notwendig brauchen? Das unterscheidet uns ja von den anderen. In den anderen Völkern,
  170. in Kanada: ein Mensch auf dem Quadratkilometer. In den anderen Ländern zum Teil
  171. sechs, sieben, acht, zehn Menschen. Ja, weine Volksgenossen, so dumm kann man gar
  172. nicht wirtschaften, daß man dabei nicht leben kann. Aber bei uns 140 Menschen! Die
  173. anderen, sie werden nicht fertig mit ihren Problemen mit zehn Menschen auf dem
  174. Quadratkilometer. Wir aber, wir müssen fertig werden mit 140 auf dem
  175. Quadratkilometer.
  176.  
  177. Die Aufgaben sind uns gestellt, und ich habe mich im Jahre 1933 auf den Standpunkt
  178. gestellt: Wir müssen sie lösen, und wir werden sie daher auch lösen!
  179.  
  180. Natürlich war es nicht leicht, und selbstverständlich kann nicht alles sofort erfüllt werden.
  181. Die Menschen, weine Volksgenossen, sind das Produkt ihrer Erziehung. Und das beginnt
  182. leider schon fast mit der Geburt. Der kleine Wurm im einen Fall wird schon anders
  183. eingewickelt wie der kleine Wurm im anderen Fall. Und das geht dann so fort. Und wenn
  184. das Jahrhunderte geschieht, dann kommt plötlich einer und sagt: Ich will euch jetjt wieder
  185. auswickeln aus euren verschiedenen Umhültungen, damit wieder der Kern herauskommt,
  186. denn im Kern seid ihr ja sowieso ein und dasselbe. Ihr habt ja bloß das, war ihr außen um
  187. euch aufgebaut habt, als Trennendes, im Innern, da seid ihr ja alle die gleichen.
  188.  
  189. Das ist nicht so einfach zu machen, denn das sträubt sich, aus seinen Windeln
  190. herausgerissen zu werden. Jeder will in dem bleiben, in dem er ist. Und das erfordert eine
  191. lange Erziehung. Aber ich komme noch später darauf. Wir bringen das schon fertig. Wir
  192. haben damit begonnen. Ich habe eine Riesengeduld hier. Ich weiß von vornherein: Was
  193. in drei oder vier Jahrhunderten oder fünf Jahrhunderten gemacht wurde, das kann einer
  194. nicht in zwei, drei, fünf Jahren beseitigen. Das Entscheidende ist aber, daß man den Weg
  195. einschlägt, das zu beseitigen.
  196.  
  197. Ich habe jedenfalls eines damals als das Wesentliche er. kannt: Wir müssen diese
  198. deutsche Volksgemeinschaft herstellen, wenn wir überhaupt von unserem Volk in der
  199. Zukunft noch etwas erwarten wollen. Daß es richtig war, ging daraus hervor, daß sich
  200. alle unsere Feinde sofort dagegenstemmten. Sie wehrten sich dagegen, gegen den
  201. Gedanken, so etwas aufzubauen.
  202.  
  203. Diese nationale Einigung war die erste Forderung. Sie ist Stück um Stück und Zug um
  204. Zug verwirklicht worden. Sie wissen selber, was ich alles beseitigt habe. Es ißt sehr viel,
  205. weine lieben Volksgenossen, auf knappe sechs oder sieben Jahre. Wie hat damals
  206. Deutschland ausgeschaut! Vollkommen zerrissen und ohnmächtig, in Parteien und in
  207. Stände und in Klassen und in Weltanschauungen, und die Konfessionen rührten sich usw.
  208.  
  209.  
  210.  
  211. Und dazu kamen dann noch unsere lieben Freunde, nicht wahr, die au sich nicht von hier
  212. stammen, sondern die vom Orient eingewandert sind. Und endlich, endlich dann die
  213. wirtschaftlichen Trennungen. Und darin unsere ßtaatlicherk Überlieferungen. Hier Preuße
  214. und hier Bayer und dort Württemberger, bis man dann jedem erst sein Fähnchen aus der
  215. Hand nahm und ihm sagte: Lege das weg und nimm jetzt endlich eine gemeinsame Fahne
  216. in die Hand. Die anderen haben sie schon längst, schon 300 Jahre lang. Nur bei uns läuft
  217. noch jeder mit einer besonderen Rosette im Knopfloch herum und bildet sich ein, daß das
  218. zur Stärkung seiner, Ichs beiträgt, und vergißt ganz, daß sein Ich nur ein Teil zu einer
  219. Gesamt, heit ist und daß, wenn diese Gesamtheit sich so auflbst und aufsplittert, nichts
  220. anderes kommen kann als der Zusammenbruch.
  221.  
  222. Diese nationale Forderung habe ich nun mich bemüht zu verwirklichen. Und es ist vieles
  223. geleistet worden in so wenigen Jahren. Wir haben Deutschland, ich kann schon sagen,
  224. ausgefegt von diesem ganzen alten Zeug.
  225.  
  226. Und dann, das ging auf andere Gebiete noch über, wo wir überall uns bemühen mußten,
  227. mit alten Überlieferungen zu brechen, die manchen Menschen natürlich teuer sind. Ich
  228. verstehe das auch. Sie hingen au ihren-alten Abzeichen, an ihren alten Fahnen, an ihren
  229. alten Bewegungen usw., an ihren alten Klassenvorurteilen, an ihrem Standesbewußtsein,
  230. Standesdünkel usw., ich verstehe das vollständig, aber es mußte das allmählich beseitigt
  231. werden, und es wird auch beseitigt. Bis man das alles in einen Rock hineinbrachte, bis
  232. man diese Jugenderziehung nur unter einen Hut brachte, das sind lauter riesenhafte
  233. Arbeiten gewesen.
  234.  
  235. Das ist der erste Programmpunkt aber des Jahres 1933, die Verwirklichung des Zieles,
  236. eine deutsche Gemeinschaft her,zustellen. Und der zweite Programinpunkt, der lautete
  237. nun: Beseitigung der außenpolitischen Bedrürkungen, die ihren Ausdruck in der letzten
  238. Zeit in Versailles fanden, die zugleich aber auch die nationale Geschlossenheit unseres
  239. Volkskörpers verhindern, die es verbieten, daß sich große Teile unseres Volkes
  240. zusammenschließen und die besonders auch unseren Weltbesitj, unsere deutschen
  241. Kolonien, uns genommen haben. Das heißt also, dieser zweite Programmpunkt lautete:
  242. Kampf gegen Versailles. Es kann keiner sagen, daß ich erst heute das ausspreche,
  243. sondern, meine Volksgenossen, als ich zum erstenmal, damals noch selber als Soldat,
  244. nach dem großen Krieg auftrat, da war mein erster Vortrag bereits ein Vortrag gegen den
  245. Zusammenbruch, im Jahr 1919 dann gegen den Vertrag von Versailles und für die
  246. Wiederaufrichtung eines starken Deutschen Reiches. Damit habe ich begonnen. Was ich
  247. seitdem nun verwirklichte, ist also keine neue Zielsetung, sondern die älteste, die es gibt.
  248.  
  249. Meine Volksgenossen, darin liegt nun der erste Grund zu dieser Auseinandersetung, in
  250. der wir heute leben. Denn die andere Welt wollte nicht unsere innere Einigung, .weil sie
  251. wußte, daß dann der LebenSanspruch dieser Volksmassen nicht nur kommen wird,
  252. sondern daß er auch verwirklicht werden kann. Und zweitens: Sie wollte aufrechterhalten
  253. dieses Gesetz von Versailles, in dem sie so einen zweiten Westfälischen Frieden
  254. erblickte.
  255.  
  256.  
  257.  
  258. Es kommt aber noch ein weiterer Grund dazu. Ich habe schon gesagt, daß die Welt
  259. verschieden verteilt wurde. Und amerikanische Beobachter und Engländer, die haben
  260. dafür auch einen wunderbaren Ausdruck gefunden; sie sagten: "Es gibt zwei Sorten
  261. vonVölkern, nämlich Besitiende und Habenichtse. Wir, wir Engländer, wir sind die
  262. Besigenden. Wir haben nun einmal 40 Millionen Quadratkilometer. Und wir Amerikaner
  263. sind auch die Besitzenden, und wir Franzosen sind desgleichen die Besitenden - und das
  264. sind eben die Habenichtse. Wer nichts hat, der bekommt auch nichts, der soll bei dem
  265. bleiben, was er nicht hat. Und wer hat, der hat und gibt nie etwas davon ab." -
  266.  
  267. Nun bin ich Zeit meines Lebens der Vertreter der Habenichtse gewesen. Zu Hause war
  268. ich der Vertreter der Habenichtse. Ich habe für sie gekämpft, für die breite Masse meines
  269. Volkes. Ich stamme aus ihr, ich rechne mich nur zu ihr. Für sie bin ich eingetreten, und
  270. ich trete der Welt gegenüber wieder auf als der Vertreter der Habenichtse; als der trete
  271. ich auf.
  272.  
  273. Und ich kann einen RechtSauspruch der anderen auf das, was sie sich durch Gewalt
  274. zusammenräuberten, niemals anerkennen. Auf keinen Fall kann ich diesen
  275. Rechtsanspruch aber anerkennen auf das, was uns sowieso gehört hat, was man uns
  276. weggenommen hat.
  277.  
  278. Nun ist es aber interessant, einmal das Leben dieser Reichen zu betrachten. In dieser
  279. englisch-französischen Welt, da existiert die sogenannte Demokratie. Sie wissen ja, diese
  280. Demokratie zeichnet sich nun durch folgendes aus: Es heißt, daß das die Herrschaft des
  281. Volkes sei. Nun muß das Volk ja doch irgendeine Möglichkeit besiten, seinen Gedanken
  282. oder seinen Wünschen Ausdruck zu geben. Wenn man sich nun näher dieses Problem
  283. ansieht, dann kann man feststellen, daß das Volk an sich primär dort gar keine
  284. Überzeugung hat, son. dern die Überzeugung selbstverständlich, wie übrigens überall,
  285. vorgesetgt erhält. Und das Entscheidende ist nun: Wer setzt diese Überzeugung eines
  286. Volkes f est? Wer klärt ein Volk auf? Wer bildet ein Volk? In diesen Ländern regiert
  287. tatsächlich das Kapital, das heißt, es ist eine Schar von einigen hundert Menschen let ten
  288. Endes, die im Besitz unermeßlicher Vermögen sind und die infolge der eigenartigen
  289. Konstruktion des Staatslebens dort mehr oder weniger gänzlich unabhängig und frei sind.
  290. Denn es heißt, "wir haben hier Freiheit", und sie meinen damit vor allem "freie
  291. Wirtschaft". Und unter freier Wirtschaft wieder verstehen sie die Freiheit, Kapital nicht
  292. nur zu erwerben, sondern auch vor allem Kapital frei wieder zu verwenden, frei zu sein in
  293. der Erwerbung des Kapitals von jeder staatlichen, d. h. volklichen Aufsicht, aber auch in
  294. der Ver. wendung des Kapitals frei zu sein von jeder staatlichen und volklichen Aufsicht.
  295. Das ist in Wirklichkeit der Begriff ihrer Freiheit.
  296.  
  297. Und dieses Kapital nun, es schafft sich zunächst eine Presse. Sie reden von der Freiheit
  298. der Presse. In Wirklichkeit hat jede dieser Zeitungen einen Herrn. Und dieser Herr ist in
  299. jedem Fall der Geldgeber, der Besitger also. Und dieser Herr dirigiert nun das innere Bild
  300. dieser Zeitung, nicht der Redakteur. Wenn der heute etwas anderes schreiben will als den
  301. Herren paßt, dann fliegt er am nächsten Tag hinaus. Diese Presse nunt die die absolut
  302. unterwürfige, charakterlose Canaille ihrer Besit;er ist, diese Presse modelliert nun die
  303. öffentliche Meinung. Und die von dieser Presse mobilisierte öffentliche Meinung wird
  304.  
  305.  
  306.  
  307. wieder eingeteilt in Parteien. Diese Parteien unterscheiden sich so wenig voneinander, als
  308. sie sich früher bei uns voneinander unterschieden haben. Sie kennen sie ja, die alten
  309. Parteien. Das war immer eines und dasselbe. Meistens ist es sogar in diesen Ländern so,
  310. daß die Familien aufgeteilt sind; einer ist konservativ, und der andere ist liberal, und ein
  311. Dritter, der ist in England bei der Arbeiterpartei. In Wirklichkeit sind alle drei
  312. Familienmitglieder jährlich beisammen und dirigieren ganz genau ihre weitere Haltung,
  313. legen sie fest. Es kommt noch dazu, daß das auserwählte Volk ja überall eine
  314. Gemeinschaft ist und nun tatsächlich alle diese Organisationen bewegt und dirigiert.
  315. Daher kommt auch bei einer Opposition dort nichts heraus. Die Opposition ist eigentlich
  316. immer das gleiche, und in allen grundsätlichen Dingen, wo sich doch die Opposition
  317. bemerkbar machen müßte, sind sie immer eine und das gleiche, da haben sie eine
  318. Überzeugung. Diese Parteien mit dieser Presse, die formen die öffentliche Meinung.
  319.  
  320. Nun müßte man doch meinen, daß vor allem in diesen Ländern der Freiheit und des
  321. Reichtums ein unerhörtes Wohlleben für das Volk bestehen müßte. Es ist aber
  322. umgekehrt. In diesen Ländern ist die Not der breiten Masse größer als irgendwo anders.
  323. Da ist dieses reiche England, 40 Millionen Quadratkilometer werden von ihm
  324. kontrolliert, hunderte Millionen kolonialer Arbeiter mit einem erbärmlichen
  325. Lebensstandard in Indien z. B. müssen dafür tätig sein. Man müßte nun meinen, in
  326. diesem England selbst, da muß dann wenigstens doch jeder einzelne Teilhaber an diesem
  327. Reichtum sein. Im Gegenteil, in diesen Ländern ist der Klassenunterschied der krasseste,
  328. den man sich denken kann. Armut, unvorstellbare Armut auf der einen Seite und auf der
  329. anderen ebenso unvorstellbarer Reichtum. Sie haben nicht ein Problem gelöst. Das sind
  330. Länder, die über die Schätze der Erde verfügen, und ihre Arbeiter, die hausen in
  331. erbärmlichen Löchern; Länder, die über die Bodenschätäe der Welt verfügen, und die
  332. breite Masse ist miserabel gekleidet; Länder, die mehr als genügend an Brot und an allen
  333. sonstigen Früchten haben könnten, und Millionen ihrer unteren Schichten haben nicht
  334. genug, um sieh nur den Magen einmal voll zu füllen, laufen verhungert herum. Leute, die
  335. auf der einen Seite es fertigbringen könnten, eine Welt mit Arbeit zu versehen, müssen es
  336. erleben, daß sie nicht einmal mit der Erwerbslosigkeit in ihrem eigenen Lande aufräumen
  337. können. Dieses reiche England hat jahrzehntelang jetzt 2,5 Millionen Erwerbslose
  338. gehabt. Dieses reiche Amerika 10 bis 13 Millionen Jahr für Jahr. Dieses Frankreich 6-, 7-
  339. , 800 000. Ja, meine Volksgenossen, was wollten wir dann erst von uns sagen? Aber es ist
  340. auch verständlich. In diesen Ländern der sogenannten Demokratie wird ja überhaupt gar
  341. nicht das Volk in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt. Was entscheidend ist, ist
  342. ausschließlich die Existenz dieser paar Macher der Demokratie, das heißt also die
  343. Existenz dieser paar hundert gigantischen Kapitalisteii, die im Besitz ihrer Werte, ihrer
  344. ganzen Aktien sind und die letzten Endes damit diese Völker ausschließlich dirigieren.
  345. Die breite Masse interessiert sie nicht im geringsten. Die interessiert sie, genau wie früher
  346. unsere bürgerlichen Parteien, nur in der Wahlzeit, dann brauchen sie Stimmen. Sonst ist
  347. ihnen das Leben der breiten Masse vollkommen gleichgültig.
  348.  
  349. Dazu kommt noch der Unterschied der Bildung, Ist es nicht geradezu spaßhaft, wenn wir
  350. jett hören, daß ein englischer Arbeiterparteiler, der im übrigen als Oppositioneller von der
  351. Regierung offiziell bezahlt wird, wenn ein englischer Arbeiterparteiler sagt: "Wenn der
  352. Krieg zu Ende geht, dann wollen wir auch in sozialer Hinsicht einiges machen. Vor
  353.  
  354.  
  355.  
  356. allem, es soll dann auch der englische Arbeiter einmal reisen können." - Das ist
  357. ausgezeichnet, daß sie jetzt darauf kommen, daß das Reisen nicht nur für die Millionäre
  358. da sein soll, sondern auch für das Volk.
  359.  
  360. Das haben wir aber bei uns schon immerhin seit einiger Zeit gelöst, diese Probleme.
  361.  
  362. Nein, glauben Sie, in diesen Staaten, das zeigt ihre ganze Wirtschaftsstruktur, da herrscht
  363. letzten Endes unter dem Mantel der Demokratie der Egoismus einer verhältnismäßig
  364. ganz kleinen Schicht. Und diese Schicht wird nun von niemand korrigiert und
  365. kontrolliert. Und es ist verständlich, wenn daher ein Engländer sagt: "Wir wollen nicht,
  366. daß unsere Welt irgendwie zugrunde geht." Sie haben recht. Sie wissen ganz genau: Ihr
  367. ImPerium wird von uns gar nicht bedroht. Aber sie sagen sich mit Recht: "Wenn diese
  368. Gedanken, die in Deutschland populär werden, nicht beseitigt und ausgerottet werden,
  369. dann kommen sie auch über unserVolk. Und das ist das Gefährliche, das wünschen wir
  370. nicht." Es würde ihnen gar schaden, wenn es käme. Aber sie sind so borniert, wie bei uns
  371. auch viele borniert waren. Sie lieben auf dem Gebiet einfach ihre konservative bisherige
  372. Praxis. Sie wollen sich davon nicht entfernen. Sie machen kein Hehl daraus. Sie sagen:
  373. "Diese ganzen Methoden passen uns nicht."
  374.  
  375. Und was sind nun das für Methoden? Ja, wissen Sie, meine Kameraden, ich habe ja in
  376. Deutschland nichts zerschlagen. Ich hin immer sehr vorsichtig vorgegangen, weil ich, wie
  377. gesagt, glaube, daß wir uns das gar nicht erlauben können, etwas in Trümmer zu legen.
  378. Es war mein Stolz, daß die Revolution 1933 ohne eine kaputte Fensterscheibe abging.
  379. Aber trotdem haben wir ungeheure Wandlungen herbeigeführt.
  380.  
  381. Ich will nur ein paar grundsätliche Auffassungen sagen: Da ist zunächst die erste
  382. Auffassung: In dieser Welt der kapitalistischen Demokratien, da lautet der wichtigste
  383. Wirtschaftsgrundsatz: Das Volk ist für die Wirtschaft da, und die Wirtschaft ist für das
  384. Kapital da. - Und wir haben nun diesen Grundsat; umgedreht, nämlich: Das Kapital ist
  385. für die Wirtschaft da, und die Wirtschaft ist für das Volk da. Das heißt mit anderen
  386. Worten: Das Primäre ist das Volk, alles andere ist nur ein Mittel zum Zweck. Das ist der
  387. Zweck. Wenn eine Wirtschaft es nicht fertigbringt, ein Volk zu ernähren, zu bekleiden
  388. usw., dann ist sie schlecht, ganz gleichgültig, ob mir ein paar hundert Leute sagen, "aber
  389. für mich ist sie gut, ausgezeichnet, meine Dividenden stehen hervorragend". Das gehe ich
  390. zu. Mich interessieren gar nicht die Dividenden. Ich bezweifle nicht, daß in unserem
  391. Staat das nicht möglich ist. Ja, es darf nicht einmal sein. Wir haben hier Grenzen
  392. gezogen. Man sagt sofort: Ja, sehen Sie, das ist es eben. Sie terrorisieren die Freiheit."
  393. Jawohl, die terrorisieren wir, wenn die Freiheit auf Kosten der Gemeinschaft geht. Dann
  394. beseitigen wir sie.
  395.  
  396. Diese Leute haben die Möglichkeit - ich will Ihnen nur ein Beispiel sagen -, aus ihrer
  397. Rüstungsindustrie 76, 80, 95, 140, 160 v. H. Dividende eiuzustreichen. Ja natürlich, sie
  398. sagen, wenn diese Methoden um sich greifen, hört sich das auf. Da haben sie
  399. vollkommen recht, das werde ich nicht dulden. Ich glaube, daß 6 v. H. genügend sind.
  400. Aber von diesen 6 v. H. nehmen wir auch wieder die Hälfte weg. Und von dem Rest
  401. müssen wir den Nachweis wissen, daß das wieder im Interesse der Volksgemeinschaft
  402.  
  403.  
  404.  
  405. angelegt wird. Das heißt also, der einzelne hat nicht das Recht, vollkommen frei über das
  406. zu verfügen, was im Interesse der Volksgemeinschaft angelegt werden muß. Wenn er
  407. persönlich darüber vernünftig verfügt, ist es gut. Wenn er nicht vernünftig verfügt, dann
  408. greift der nationalsozialistische Staat ein.
  409.  
  410. Oder ein anderes Beispiel: Außer diesen Dividenden gibt es dann die sogenannten
  411. Aufsichtsratsgebühren. Sie wissen vielleicht noch gar nicht, wie furchtbar die Tätigkeit
  412. eines Aufrichtsrates ist. Man muß also da im Jahr einmal eine Reise tun und muß dann
  413. zur Bahn gehen. Man muß sich dann in die erste Klasse hineinsetzen und muß
  414. irgendwohin fahren. Und dann muß man in ein Lokal hineingehen, um zehn Uhr oder um
  415. elf Uhr, je nachdem, und dann wird dort ein Bericht verlesen. Und da muß man dann
  416. zuhören. Und wenn der Bericht verlegen ist, dann muß man anhören, daß ein paar etwas
  417. sagen dazu, und das kann natürlich auch sogar über die Essenszeit dauern, kann ein oder
  418. um zwei Uhr werden, und nach 2 Uhr muß man wieder aufstehen, und man muß dann
  419. wieder seine Reise zurück machen. Wieder zurückfahren muß man, erster Klasse wieder
  420. zurückfahren! Und es hat wohl da jeder das Recht, daß er dann im Jahr so 60 000 oder 80
  421. 000 oder 100 000 Mark - das war bei uns früher auch - als Entschädigung fordert. Denn
  422. er versäumt ja aweheinend sehr viel, und außerdem, die Anstrengung muß sich auch
  423. bezahlt machen.
  424.  
  425. Diesen Unfug, den haben wir allerdings bei uns eben beseitigt. Und es ist nur eine
  426. Verschleierung von Gewinnen gewesen, weiter gar nichts. Und vor allem, es war ein
  427. Mittel zur Bestechung. Denn die Herren Abgeordneten sind Aufsichtsräte.
  428.  
  429. Das war bei uns auch. Wir haben das beseitigt. Kein Abgeordneter darf Aufsichtsrat sein,
  430. es sei denn, gänzlich unbezahlt. Irgendeine Bezahlung ist ausgeschlossen, unter jeglicher
  431. Form ausgeschlossen. In diesen anderen Ländern ist das eben nicht. Sie sagen nun, "ja,
  432. das ist für uns ein heiliger Staat". Das gebe ich zu, der macht sich auch bezahlt dafür.
  433. Aber ob der Staat auch für die Völker heilig ist, das ist etwas anderes. Ich glaube, für die
  434. Völker ist das schädlich. Ich glaube, das kann man nicht aufrechterhalten, daß ein
  435. Mensch ein ganzes Jahr schuftet und arbeitet und dann einen demgegenüber geradezu
  436. lächerlichen Lohn bekommt, und ein anderer, der setzt sich einmal in eine Sitzung hinein
  437. und streicht dafür nun ungeheure Gehälter ein. Das sind unmögliche Zustände.
  438.  
  439. Wir Nationalsozialisten treten auch auf der anderen Seite jeder Gleichmacherei entgegen.
  440. Wenn heute einer durch seine Genialität etwas Gewaltiges erfindet, durch seine geistige
  441. Arbeit uns einen ungeheuren Nutzen bringt, dann sind wir großzügig. Das ist dann
  442. Arbeit. Der Mann nütt dann unserer Volksgemeinschaft. Aber als Drohne in dieser
  443. Volksgemeinschaft leben, das müssen wir allmählich unmöglich machen.
  444.  
  445. Und sehen Sie nun, das könnte ich ins Endlose erweitern. Aber das sind nun zwei Welten,
  446. die da gegeneinanderstehen, und sie haben ganz recht in England, wenn sie sagen, "mit
  447. der Welt können wir uns nie aussöhnen". Wie kann sich auch so ein Kapitalist mit
  448. meinen Grundsätzen versöhnen! Eher kann der Teufel in die Kirche gehen lind
  449. Weihwasser nehmen, bevor die sich mit den Gedanken auseinanderseten können, die für
  450. uns heute selbstverständlich sind.
  451.  
  452.  
  453.  
  454. Wir haben dafür ja auch unsere Probleme aber gelöst. Meine Volksgenossen, es wird uns
  455. beispielsweise auch etwas vorgeworfen. Man sagt: "Wir kämpfen für die
  456. Aufrechterhaltung des Goldstandards der Währung." Das verstehe ich. Die haben das
  457. Gold. Wir hatten einmal auch Gold. Das hat man uns dann ausgeplündert und ausgepreßt.
  458. Als ich zur Macht kam. da war es bei mir keine Boshaftigkeit, daß ich mich vom
  459. Goldstandpunkt entfernte. Es war nämlich gar kein Gold da. Es war für mich auch nicht
  460. schwierig, diese Entfernung durchzuführen. Wenn einer nichts hat, dann kann er sich
  461. leicht von dem trennen, was er nicht hat. Wir haben kein Gold gehabt. Wir hatten keine
  462. Devisen. Das hat man uns im Laufe von fünfzehn Jahren alles ausgepreßt.
  463.  
  464. Aber nun, meine Volksgenossen, ich war auch nicht unglücklich darüber. Wir haben eine
  465. ganz andere Wirtschaftsauffassung. Unserer Überzeugung nach ist das Gold überhaupt
  466. gar kein Wertfaktor, sondern nur ein Faktor zur Unterdrückung, das heißt besser, zur
  467. Beherrschung der Völker. Ich habe als ich zur Macht kam, nur eine einzige Hoffnung
  468. besessen, auf die baute ich, das war die Tüchtigkeit, die Fähigkeit des deutschen Volkes,
  469. des deutschen Arbeiters und die Intelligen? unserer Erfinder, unserer Ingenieure, unserer
  470. Techniker, unserer Chemiker usw., auch die Geschicklichkeit unzähliger Organisatoren
  471. unserer Wirtschaft. Damit habe ich gerechnet. Ich stand vor einer einfachen Frage: Sollen
  472. wir denn kaputt gehen, zugrunde gehen, weil wir kein Gold haben? Soll ich mich an
  473. einen Wahnsinn hängen lassen, der uns vernichtet?
  474.  
  475. Ich habe die andere Auffassung vertreten: Wenn wir schon kein Gold haben, dann haben
  476. wir Arbeitskraft. Und die deutsche Arbeitskraft, das ist unser Gold, und das ist unser
  477. Kapital. Und mit dem Gold schlage ich jede andere Macht der Weit. Denn von was leben
  478. denn die Menschen? Leben sie etwa von Dukaten, die man ihnen eingibt? Sie leben von
  479. Nahrungsmitteln, die der Bauer schaffen muß. Also Arbeit muß das schaffen. Sie kleiden
  480. sich von Stoffen, die fabriziert werden müssen. Also der Arbeiter muß sie fabrizieren. Sie
  481. wollen in Wohnungen leben, die gebaut werden müssen. Also der Arbeiter muß sie
  482. bauen. Und das Material dazu und die Rohstoffe müssen durch Arbeit geschaffen werden.
  483. Ich habe meine ganze Wirtschaft nur aufgebaut auf dem Begriff Arbeit. Und wir haben
  484. unsere Probleme gelöst. Und das Wunderbare ist, meine Volkggenossen, die
  485. Kapitalsländer sind in ihren Währungen kaputtgegangen. Das Pfund kann man heute in
  486. der Weit nicht verkaufen. Wenn man das einem nachwirft, dann -weicht er aus, daß er
  487. nicht getroffen wird davon. Und unsere Mark, hinte r der gar kein Gold steht, die ist
  488. stabil geblieben. Warum? Ja, meine Volksgenossen, Gold steht keines dahinter, aber Ihr
  489. steht dahinter. Eure Arbeit steht dahinter. Ihr habt mir geholfen, daß die Mark stabil
  490. blieb. Die Währung ohne Gold ist heute mehr wert als Gold, denn sie ist flüssige
  491. Produktion. Das ist dem deutschen Bauern zu verdanken, der gearbeitet hat von früh bis
  492. spät. Und das ist dem deutschen Arbeiter zuzuschreiben, der seine ganze Kraft
  493. hineinlegte.
  494.  
  495. Und nun ist auf einmal wie mit einem Zauber das ganze Problem gelöst worden.
  496.  
  497. Wenn ich, meine lieben Freunde, öffentlich vor acht oder neun Jahren erklärt hätte: In
  498. sechs, sieben Jahren wird das Problem nicht mehr sein: wie bringen wir die Arbeitslosen
  499.  
  500.  
  501.  
  502. unter?, sondern das Problem wird dann lauten: wo kriegen wir Arbeitskräfte her?, wenn
  503. ich das gesagt hätte, hätte mir das damals sehr geschadet. Denn man hätte erklärt: "Der ist
  504. wahnsinnig, mit dem kann man überhaupt gar nicht gehen, dem darf man keine Stimme
  505. geben, der ist ein Phantast." Das ist aber heute Wirklichkeit geworden. Heute ist nur eine
  506. Frage bei uns: Wo ist eine Arbeitskraft?
  507.  
  508. Das, meine Volksgenossen, ist der Segen der Arbeit. Nur Arbeit schafft neue Arbeit.
  509. Nicht Geld schafft Arbeit, nur Arbeit schafft neue Arbeit. Arbeit schafft Werte, die
  510. Menschen belohnen, die selber wieder arbeiten wollen. Was der eine schafft, gibt dem
  511. anderen die Voraussetzung zu seinem Leben und damit zu seinem Schaffen. Und wenn
  512. wir die Arbeitskraft unseres Volkes bis zum höchsten mobilisieren, dann wird auf den
  513. einzelnen immer mehr und mehr auch an Lebensgütern treffen. Denn die Tatsache ist,
  514. daß wir diese sieben Millionen Erwerbslose in den Wirtschaftsprozeß eingliederten, daß
  515. wir weitere sechs Millionen von Halbarbeitern zu Ganzarbeitern machten, daß wir sogar
  516. zu Überstunden gekommen sind und daß alles das bezahlt wird mit einer Reichsmark,
  517. die, solange der Frieden währte, ihren Wert behielt und die wir erst jetzt im Kriege
  518. rationieren, nicht weil sie den Wert verliert, sondern weil wir jetjt einen Teil der
  519. Produktion für die Kriegsproduktion umstellen mußten, um damit den Kampf um die
  520. deutsche Zukunft erfolgreich bestehen zu können.
  521.  
  522. Das, meine Volksgenossen, ist auch eine Welt, die wir hier aufbauen; eine Welt der
  523. gemeinsamen Arbeit, eine Welt gemeinsamer Anstrengungen, aber auch eine Welt
  524. gemeinsamer Sorgen, gemeinsamer Pflichten.
  525.  
  526. Ich habe mich nicht gewundert, daß man in diesen anderen Ländern erst zum Teil nach
  527. zwei, nach drei, nach fünf, nach sieben Monaten, zum Teil nach einem Jahr mit der
  528. Rationierung begann. Glauben Sie, das ist kein Zufall. In all diesen Ländern ist das
  529. Berechnung. Vielleicht hat sich mancher Deutsche gewundert, daß am ersten Tag des
  530. Kampfes am Morgen bereits die Marken gekommen sind. Ja, meine Volksgenossen,
  531. dieses ganze Markensystem hat natürlich zwei Seiten. Man wird mir sagen: "Wäre es
  532. nicht gescheiter, man würde auf dem oder dem Gebiet darauf verzichten, Gott, Sie geben
  533. - was heißt das schon -, Sie geben nur soviel Gramm Kaffee ab. Da bekommt keiner viel.
  534. So bekämen wenigstens einige etwas." - Das gebe ich zu. Das ist es eben, was wir
  535. vermeiden wollten. Wir wollten eben vermeiden, daß in dem Wichtigsten, was zum
  536. Leben gehört, der eine mehr hat als der andere. Es gibt andere Dinge: Ein kostbares
  537. Gemälde. Es kann sich nicht jeder einen Tizian kaufen, selbst wenn er das Geld hätte,
  538. weil Tizian nicht soviel Bilder gemalt hat. Also das kann man de in einen oder dem
  539. anderen geben, der soll dafür bezahlen. Der gibt sein Geld auf diese Weise dann wieder
  540. aus, und das kommt dann wieder in kurzer Zeit unter die Menschheit. Aber was zum
  541. Essen notwendig ist, da hat jeder den gleichen Lebensauspruch. In den anderen Staaten,
  542. da hat man gewartet. Man hat erst geschrieben: "Soll das Fleisch rationiert werden?" Das
  543. ist der erste Alarmschuß. Das heißt also, wenn du Kapital hast, decke dich ein, kaufe dir
  544. einen Eisschrank und lege dir ein paar Speckschwarten gleich zurecht. "Oder soll man
  545. Kaffee rationieren?" Es bestehen hier zwei verschiedene Meinungene ob man ihn
  546. rationieren soll oder nicht. Aber es wäre nicht ausgeschlossen, daß die Meinung am Ende
  547. siegt, die glaubt, daß man auch den Kaffee rationieren soll. Das wird vier Wochen so
  548.  
  549.  
  550.  
  551. geschrieben. Jeder, der nur etwas Grütze im Kopf hat - und das ist natürlich bei den
  552. Demokraten schon der Fall, der sagt: "Hallo, was, also Kaffee wird demnächst gepackt;
  553. also Kaffee einkaufen." Und dann rationiert man. Das heißt, wenn nichts mehr da ist.
  554.  
  555. Das wollten wir vermeiden. Deshalb haben wir jetzt im Krieg diese Beschränkungen
  556. vornehmen müssen von vornherein für alle gleichmäßig. Und wir verstehen wenig Spaß,
  557. wenn sich da einer dagegen versündigt.
  558.  
  559. Das eine ist aber sicher, meine Volksgenossen: Wenn wir alles zusammennehmen, dann
  560. haben wir heute hier einen Staat, der wirtschaftlich und politisch anders orientiert ist wie
  561. die westlichen Demokratien. In diesem Staat bestimmt ohne Zweifel das Volk das
  562. Dasein. Das Volk bestimmt in diesem Staat die Richtlinien seiner Führung. Denn es ist
  563. tatsächlich möglich geworden, in diesem Staat die breite Masse im weitesten Ausmaß
  564. zunächst in die Partei einzubauen, diese Riesenorganisation, die von unten beginnt und
  565. Millionen Menschen umfaßt, die Millionen von Funktionären hat. Das sind lauter
  566. Menschen aus dem Volk. Und es baut sich nach oben auf. Es ist zum erstenmal ein Staat
  567. in unserer eigenen deutschen Geschichte, der grundsätzlich alle gesellschaftlichen
  568. Vorurteile in der Stellenbesetzung beseitigt hat. Nicht etwa jeet im zivilen Leben. Ich bin
  569. ja selber das letzte Dokument dessen. Ich hin nicht einmal Jurist - bedenken Sie, was das
  570. heißt! -, bin trotzdem Ihr Führer. Nicht nur im allgemeinen Leben haben wir das so
  571. fertiggebracht, daß in alle Stellen hinauf jetzt Menschen kommen, die aus dem Volk sind
  572. - Reichs Statthalter, die früher Landarbeiter gewesen sind, die früher Schlosser gewesen
  573. sind -, nein, wir haben sogar beim Staat diesen Durchbruch vollzogen, dort, wo der
  574. Durchbruch am schwersten schien, auch in der Wehrmacht. Tausende von Offizieren
  575. werden befördert und sind aus dem Mannschaftsstand hervorgegangen. Wir haben auch
  576. hier alle Hemmungen beseitigt. Wir haben heute Generale, die noch vor
  577. zweiniidzwanzig, dreiundzwanzig Jahren gewöhnliche Soldaten, Unteroffiziere gewesen
  578. sind. Wir haben hier alle Hemmungen gesellschaftlicher Art überwunden.
  579.  
  580. Und wir bauen ja nun vor allem für die Zukunft auf. Denn Sie wissen, wir haben
  581. unzählige Schulen, nationalpolitische Erziehungsanstalten und Adolf-Hitler-Schulen. In
  582. diese Schulen, da holen wir die talentierten Kinder herein, die Kinder unserer breiten
  583. Masse, Arbeitersöhne, Bauernsöhne, wo die Eltern niemals so bezahlen könnten, daß ihre
  584. Kinder ein höheres Studium mitmachen, die kommen hier allmählich hinein und werden
  585. hier weitergebildet, und sie werden später einmal in den Staat hineingeführt, sie kommen
  586. später in die Partei, sie kommen in die Ordensburgen, sie werden höchste Stellen einmal
  587. einnehmen.
  588.  
  589. Wir haben hier große Möglichkeiten geschaffen, diesen Staat so ganz von unten auf
  590. aufzubauen. Das ist nun eben unser Ziel, und das ist auch - das kann ich Ihnen sagen,
  591. meine Volksgenossen - unsere ganze Lebensfreude. Es ist so etwas Herrliches, für so ein
  592. Ideal kämpfen zu können. Es ist so wunderbar, daß wir uns sagen dürfen: wir haben ein
  593. fast phantastisch anmutendes Ziel. Uns schwebt ein Staat vor in der Zukunft, bei dem
  594. jede Stelle vom fähigsten Sohn unseres Volkes besetzt sein soll, ganz gleichgültig, woher
  595. er kommt. Ein Staat, in dem Geburt gar nichts ist und Leistung und Können alles. Das ist
  596. unser Ideal, für das wir nun arbeiten und für das wir mit dem ganzen Fanatismus arbeiten
  597.  
  598.  
  599.  
  600. und mit unserer ganzen - ich darf sagen - Glückseligkeit arbeiten -unsere größte Freude
  601. auf dieser Welt, die uns gegeben werden konnte.
  602.  
  603. Und dem steht nun ein anderes Gebilde gegenüber, eine andere Welt. Und dort ist das
  604. letzte Ideal immer wieder doch der Kampf um das Vermögen, um das Kapital, der Kampf
  605. für die Familie, der Kampf für den Egoismus des einzelnen. Und alles andere ist dort nur
  606. ein Mittel zum Zweck..
  607.  
  608. Das sind die beiden Welten, und die stehen heute miteinander im Kampf. Und wir wissen
  609. ganz genau, wenn wir in diesem Kampf unterliegen, dann ist das das Ende, nicht etwa
  610. unserer sozialistischen Aufbauarbeit, es ist das Ende des deutschen Volkes. Denn ohne
  611. die Zusammenfassung dieser Kraft können eben diese Menschen gar nicht ernährt
  612. werden. Das ist eine Masse von heute weit über 120, 130 Millionen, die davon abhängig
  613. ist, darunter allein 85 Millionen unseres eigenen Volkes. Das wissen wir.
  614.  
  615. Und die andere Weit sagt: "Wenn wir verlieren, dann bricht unser weltkapitalistisches
  616. Gebäude zusammen, dann ... wir haben das Gold gehortet, das liegt jetzt in unseren
  617. Kellern. Das hat plötzlich keinen Wert, wenn die Idee unter die Völker kommt, daß die
  618. Arbeit das Entscheidende ist. Was dann? Dann haben wir das Gold umsonst gekauft.
  619. Unser ganzer Weltherrschaftsanspruch kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Die
  620. Völker werden diese wenigen Familiendynastien beseitigen, sie werden dann mit sozialen
  621. Forderungen kommen. Es wird ein Einsturz erfolgen." Und ich verstehe daher, wenn sie
  622. erklären: "Das wollen wir unter allen Umständen verhindern, das wollen wir vermeiden."
  623. Sie sehen ganz genau, wie der Aufbau unseres Volkes stattfindet. Es ist bei ihnen so ganz
  624. klar. Nur ein Beispiel: Dort ein Staat, der regiert wird von einer ganz dünnen
  625. Oberschicht. Diese Oberschicht schickt immer wieder ihre Söhne von vornherein in
  626. eigene Erziehungsanstalten. Dort das Eton-CoUege und auf unserer Seite die Adolf-
  627. Hitler-Schule oder die nationalsozialistische Erziehungsanstalt, nationalpolitische Schule.
  628. Zwei Welten: In einem Fall die Kinder des Volkes, im anderen Fall nur die Söhne dieser
  629. Geldaristokratie, dieser Finanzmagnaten. Dort nur Leute, die im Staat eine Rolle spielen,
  630. aus dieser Schule, und hier Leute, die im Staat eine Rolle spielen, aus dem Volk. Das sind
  631. zwei Welten.
  632.  
  633. Ich gebe zu, eine der beiden Welten muß zerbrechen, ent. weder die eine oder die andere.
  634. Im einen Fall, wenn wir zerbrechen würden, würde mit uns das deutsche Volk
  635. zerbrechen. Wenn die andere Welt zerbricht, bin ich der Überzeugung, werden die
  636. Völker überhaupt erst frei. Denn unser Kampf richtet sich gar nicht gegen den Engländer
  637. als Mann oder gegen den Franzosen. Wir haben gegen sie nichts. Jahrelang habe ich
  638. meine außenpolitische Zielsetung klargelegt. Ich habe von ihnen nicht zuviel verlangt,
  639. gar nichts! Als sie eintraten in den Krieg, da konnten sie nicht sagen: "Wir treten ein,
  640. weil die Deutschen das verlangt haben", sondern im Gegenteil, sie haben damals ganz
  641. offen gesagt: "Wir treten ein, weil uns das deutsche System nicht paßt, weil wir fürchten,
  642. daß dieses System auch unsere Völker ergreift." Deswegen führen sie diesen Krieg. Sie
  643. wollen unser Volk damit wieder zurückschmettern in die Zeiten von Versailles, in dieses
  644. ganze namenlose Unglück. Und sie täuschen sich dabei! Wenn schon in diesem Krieg die
  645. Signale so gestellt sind, daß hier Gold gegen Arbeit, Kapital gegen die Völker und die
  646.  
  647.  
  648.  
  649. Reaktion gegen den Menschheitsfortschritt ist, dann wird die Arbeit und dann werden die
  650. Völker und dann wird der Fortschritt siegen! Auch die ganze jüdische Unterstützung
  651. wird ihnen dabei nichts helfen.
  652.  
  653. Ich habe das vorausgesehen, seit Jahren. Denn was habe ich von der anderen Welt
  654. verlangt? Gar nichts als nur das Recht, daß sich die Deutschen zusammenschließen, und
  655. zweitens, daß man ihnen das zurückgibt, was man ihnen genommen hat, sonst gar nichts.
  656. Etwas, was für die anderen Völker gar keinen Wert hatte. Und wie oft habe ich ihnen die
  657. Hand hingestreckt.
  658.  
  659. Gleich nach der Machtübernahme. Ich sagte: Ich habe gar keine Lust, aufzurüsten, denn
  660. was heißt rüsten? Das verschlingt mir soviel Arbeitskraft. Gerade ich, der ich doch die
  661. Arbeitskraft als das Entscheidende ansehe, ich wollte die deutsche Arbeitskraft für meine
  662. anderen Pläne einsetgen, und das, meine Volksgenossen, ich glaube, das wird sich schon
  663. herumgesprochen haben, daß ich immerhin ziemlich bedeutende Pläne besitze, schöne
  664. und große Pläne für mein Volk. Ich habe den Ehrgeiz, das sage ich, mein deutsches Volk
  665. reich, das deutsche Land schön zu machen. Ich möchte, daß der Lebensstandard des
  666. einzelnen gehoben wird. Ich möchte, daß wir die beste und schönste Kultur bekommen.
  667. Aber ich möchte nicht, daß wir die Theater wie in England für ein paar der oberen
  668. Zehntausend nur reservieren. Ich möchte, daß das ganze Volk daran Anteil nimmt. Ich
  669. möchte die breite Masse so organisiert sehen, daß die ganze herrliche deutsche Kultur ihr
  670. zugute kommt. Das sind ungeheure Pläne, die wir besaßen. Und dazu brauche ich die
  671. Arbeitskraft. Die Rüstung nimmt mir dafür die Arbeiter nur weg. Ich habe ihnen
  672. Vorschläge gemacht, die Rüstung zu begrenzen, meinetwegen ganz abzuschaffen. Man
  673. hat mich ja nur ausgelacht. Ich hörte nur ein Nein. Ich habe Vorschläge gemacht,
  674. einzelne Rüstungen zu begrenzen. Man lehnte das ab. Ich habe Vorschläge gemacht,
  675. wenigstens dann den Kampf zu beschränken. Man hat das abgelehnt. Ich habe
  676. Vorschläge gemacht, die Luftwaffe überhaupt herauszunehmen aus dem Krieg. Man hat
  677. das abgelehnt. Ich machte dann die Vorschläge, daß man wenigstens die Bombenwaffe ...
  678. Man hat das auch abgelehnt. Man sagte- "Bomben, das könnte euch so passen. Das
  679. brauchen wir. Wir haben sie, ihr habt sie nicht. Damit werden wir euch ja gerade, wenn
  680. notwendig, unser Regime aufzwingen."
  681.  
  682. Nun hin ich der Mann, der keine Dinge halb macht. Wenn es schon einmal notwendig ist,
  683. sich zu wehren, dann wehre ich mich mit einem unbändigen Fanatismus. Als ich sah, daß
  684. der bloße deutsche Wiederaufstieg die gleichen Leute in England sofort wieder
  685. mobilisierte, die schon vor dem Weltkrieg zum Kriege hetjten, da war ich mir bewußt,
  686. daß eben dieser Kampf noch einmal wird ausgetragen werden müssen, daß die anderen
  687. den Frieden eben nicht wollen. Denn es war ja ganz klar. Was bin ich vor dem Weltkrieg
  688. gewesen? Ein unbekannter, namenloser Mensch. Was war ich im Krieg? Ein ganz
  689. kleiner, gewöhnlicher Soldat. Ich habe keine Verantwortung am Weltkrieg gehabt. Wer
  690. sind die Leute, die heute in England führen? Das sind die gleichen Leute, die bereits vor
  691. dem Weltkrieg die Hete betrieben hatten. Der gleiche Herr Churchill, der im Weltkrieg
  692. schon der gemeinste Kriegsheeer war. Das ist der jetzt verstorbene Herr Chamberlain, der
  693. damals genau so bereits begte, und die ganze Korona, die dazu gehört, und natürlidi jenes
  694.  
  695.  
  696.  
  697. Volk, das immer mit den Trompeten von Jericho glaubt die Völker zerbrechen zu
  698. können. Es sind die alten Geister, die da wieder lebendig geworden sind.
  699.  
  700. Und dagegen habe ich nun das deutsche Volk gerüstet, auch aus einer Überzeugung: Ich
  701. habe selber als Soldat den Weltkrieg mitgemacht und habe es so oft erlebt, was es heißt,
  702. vom anderen beschossen zu werden, ohne selbst zurückschießen zu können, was es heißt,
  703. keine Munition zu besitzen oder zu wenig, immer nur vom anderen geschlagen zu sein.
  704. Ich habe damalg meinen ganzen Glauben in das deutsche Volk gewonnen und für die
  705. Zukunft des deutschen Volkes aus meiner Kenntnis des deutschen Soldaten, des kleinen
  706. Musketiers. Er ist in meinen Augen der große Held gewesen. Auch natürlich die anderen
  707. Volksschichten haben alles getan, sicherlich. Aber es ist doch ein Unterschied gewesen.
  708. Der eine, der zu Hause an sich im Vermögen lebte und im Reichtum existierte, für den
  709. hat ja Deutschland damals ganz schön ausgesehen, der konnte an allem teilhaben, an der
  710. Kultur, an schbnem Leben usw., konnte die deutschen Künstler, die deutsche Kunst und
  711. das alles konnte er genießen, er konnte durch die deutschen Lande fahren, er konnte
  712. deutsche Städte besichtigen usw., alles war für ihn schön. Daß der dann eintrat für das
  713. damalige Deutschland, war verständlich. Aber auf der anderen Seite, da war dieser ganz
  714. kleine Musketier, dieser kleine Prolet, der früher oft kaum genug zum Essen hatte, der
  715. sich immer abrackern mußte um sein Dasein und der troedem nun vier Jahre lang wie ein
  716. Held da draußen gekämpft hat. Auf den habe ich mein Vertrauen gesetjt, und an dem
  717. habe ich mich wieder aufgerichtet. Als die anderen daher an Deutschland verzweifelten,
  718. da habe ich im Blick auf diesen Mann wieder meinen Glauben an Deutschland
  719. gewonnen, ich sagte mir, Deutschland geht gar nicht zugrunde, wenn es solche Menschen
  720. hat. Aber ich habe auch erlebt, wie diese Kämpfer als Soldaten immer in der Hinterhand
  721. waren, weil der andere sie einfach materialmäßig erledigen konnte. Ich war damals nicht
  722. der Überzeugung vielleicht, daß uns der Engländer auch nur ein' mal persönlich
  723. überlegen war. So ein Wahnsinniger, der sagte ich hätte ein Minderwertigkeitsgefühl dem
  724. Engländer gegenüber! Die sind wohl verrückt! Ich habe niemals ein
  725. Minderwertigkeitsgefühl gehabt. Das Problem, ein Deutscher gegen einen Engländer, war
  726. ja damals überhaupt nicht zur Diskussion gestellt. Das war überhaupt kein Problem. Sie
  727. haben damals bereits um die ganze Welt gewinselt, damit sie Unterstütjung bekamen.
  728.  
  729. Und ich war dieses Mal entschlossen, meinerseits in der Welt vorzubauen, um unsere
  730. Position zu erweitern, und zweitens im Innern uns so zu rüsten, daß der deutsche Soldat
  731. nicht mehr verlassen oder, einer Übermacht preisgegeben, allein an der Front stehen muß.
  732.  
  733. Und nun ist der Kampf gekommen. Ich habe auch hier alles getan, was ein Mensch
  734. überhaupt tun konnte, fast bis zur Selbstentwürdigung, um es zu vermeiden. Ich habe den
  735. Engländern Angebot um Angebot gemacht. Ich habe mit ihren Diplomaten hier
  736. gesprochen und habe sie beschworen, sie möchten doch Vernunft annehmen. Aber es war
  737. nichts zu wollen. Sie wollten den Krieg, und sie haben auch gar kein Hehl gemacht. Seit
  738. sieben Jahren erklärt Mister Churchill: "Ich will den Krieg." Er hat ihn jetzt! Ich habe das
  739. bedauert, daß Völker gegeneinander kämpfen müssen, die ich so gerne zusammenführen
  740. wollte, die in meinen Augen miteinander nur Gutes hätten stiften können. Aber wenn
  741. diese Herren das Ziel haben, den nationalsozialistischen Staat zu beseitigen, das deutsche
  742. Volk aufzulösen und wieder in seine Bestandteile zu zerlegen usw., wie ihre Kriegsziele
  743.  
  744.  
  745.  
  746. ja lauteten und im Innern auch heute lauten, dann werden sie dieses Mal eine
  747. Überraschung erleben. Und ich glaube, diese Überraschung hat bereits begonnen.
  748.  
  749. Es sind unter Ihnen viele alte Weltkriegssoldaten, und die wissen ganz genau, tras Raum
  750. und was Zeit heißt. Viele von Ihnen sind damals auch im Osten gewesen. Und alle die
  751. Namen, die Sie im Jahre 1939 lesen konnten, sind Ihnen ganz geläufig. Es sind vielleicht
  752. viele von Ihnen damals im schlechten Wetter oder in der brennenden Sonne
  753. aufmarschiert. Und es waren endlose Wege. Und wie schwer ist das damals erkimpft
  754. worden. Was hat das damals für Blut gekostet, um nur hier Kilometer um Kilometer
  755. vorwärtszukommen. Und, meine Volksgenossen, in welchem Sturmschritt Kaben wir
  756. dieses Mal vor über einem Jahr diese Entfernungen zurückgelegt! Achtzehn Tage, und
  757. der Staat, der uns vor Berlin zerhacken wollte, war beseitigt.
  758.  
  759. Und dann, dann kam der britische Überfallversuch auf Norwegen. Ich habe allerdings
  760. von jenen Engländern, die alles wissen, hören müssen, daß wir den Winter über
  761. geschlafen hätten. Und ein großer Staatsmann versicherte mir sogar, daß ich den Autobus
  762. versäumt hatte. Aber wir sind gerade noch zurecht gekommen, um vor den Engländern
  763. einzusteigen!
  764.  
  765. Überhaupt hin ich dadurch pliitzlich wieder wach geworden. Und wir haben dann in
  766. wenigen Tagen diese norwegische Position uns gesichert hinauf bis Kirkenes. Und ich
  767. brauche Ihnen nicht zu erklären: Wo der deutsche Soldat steht, kommt kein anderer hin!
  768.  
  769. Und dann wollten sie es nun schlauer und noch schneller machen im Westen: Holland
  770. und Belgien. Und das führte zur Auslösung jener Offensive, der wieder viele gerade
  771. unserer älteren Männer mit banger Sorge entgegensahen. Ich weiß ganz genau, was viele
  772. damals dachten. Sie haben den Weltkrieg erlebt. Sie haben damals alle die Kämpfe um
  773. Flandern erlebt, die Kämpfe im Artois, sie haben erlebt die Kämpfe um Verdun. Und sie
  774. lebten alle unter der Vorstellung: Hier ist eine Maginot-Linie; wie soll das bezwungen
  775. werden, was wird das vor allem für Blut kosten, was wird das für Opfer kosten, und wie
  776. langsam geht das vielleicht! Und in sechs Wochen war dieser Feldzug ebenfalls beendet;
  777. Belgien, Holland und Frankreich niedergeworfen und die Kanalküste besett und dort nun
  778. unsere Batterien aufgebaut und unsere Stüepunkte eingerichtet. Und auch hier kann ich
  779. sagen: Keine Macht der Welt wird uns gegen unseren Willen aus diesem Gebiet
  780. eutfernen können.
  781.  
  782. Und nun, meine Volksgenossen, die Opfer. Sie sind für den einzelnen sehr schwer. Die
  783. Frau, die ihren Mann verloren hat, sie hat das Höchste verloren, was sie besitzt. Und das
  784. Kind, das den Vater verloren hat, desgleichen, und die Mutter, die ihr Kind opferte, oder
  785. auch die Braut oder die Geliebte, die den Ihren ziehen ließen und ihn nimmermehr sehen;
  786. die haben alle ein großes Opfer gebracht. Wenn wir aber das zusammenrechnen,
  787. gemessen an den Opfern des Weltkriegs, so schwer es für den einzelnen ist, im gesamten
  788. wie unvergleichlich klein sind sie. Bedenken Sie, wir haben noch nicht annähernd so
  789. viele Tote, als Deutschland, das heißt im wesentlichen ja Preußen 1870/71 im Kampf
  790. gegen Frankreich hatte. Für diese Opfer haben wir eigentlich den Ring um Deutschland
  791.  
  792.  
  793.  
  794. gesprengt. Und die Zahl der Verwundeten ist ebenfalls eine ungeheuer mäßige; nur ein
  795. Bruchteil dessen, was wir selbst einst vorgesehen hatten.
  796.  
  797. Und nun, meine deutschen Rüstungsarbeiter, das verdanken wir natürlich unserer
  798. herrlichen Wehrmacht, die von einem neuen Geist erfüllt ist, in die auch der Geist unserer
  799. Volksgemeinschaft eingezogen ist, die jetzt weiß, warum sie eigentlich kämpft. Wir
  800. verdanken das unseren Soldaten, die Ungeheures geleistet haben. Aber der deutsche
  801. Soldat dankt es auch Euch Rüstungsarbeitern, daß Ihr ihm die Waffen gegeben habt.
  802. Denn zum erstenmal ist er dieses Mal angetreten nicht etwa mit dem Gefühl der
  803. geringeren Zahl oder der Unterlegenheit der Waffe, sondern auf jedem Gebiet war unsere
  804. Waffe besser. Das ist Euer Verdienst, das'Ergebnis Eurer Werkmannsarbeit, Euren
  805. Fleißes, Euren Könnens und Eurer Hingabe! Und wenn heute Millionen deutsche
  806. Familien noch ihren Ernährer besitzen, für die Zukunft wieder haben werden, wenn
  807. unzählige Familien ihre Väter, wenn unzählige Mütter ihre Söhne haben, dann verdanken
  808. sie das Euch, meine Rüstungsarbeiter. Ihr habt ihnen die Waffen gegeben, durch die sie
  809. so siegen konnten, Waffen, die sie heute so zuversichtlich sein lassen, daß jeder Soldat
  810. weiß: Wir sind nicht nur die besten Soldaten der Welt, sondern wir haben auch die besten
  811. Waffen der Welt, in der Zukunft erst recht.
  812.  
  813. Das ist der Unterschied zum Weltkrieg. Aber nicht nur das, vor allem auch, der deutsche
  814. Soldat hat dieses Mal Munition. Ich weiß nicht, meine Volksgenossen, wenn man
  815. hinterher nach dem Kriege einmal vielleicht das genau nachrechnet, wird man vielleicht
  816. sogar sagen: "Herr" - sie meinen mich -, "Sie waren ein Verschwender. Sie haben
  817. Munition machen lassen, die ist gar nicht gebraucht worden, das liegt ja alles da!" - Ja,
  818. meine Volksgenossen, ich habe Munition machen lassen, weil ich den Weltkrieg erlebt
  819. habe und weil ich das vermeiden wollte, und weil ich wir sagte: Granaten kann ich
  820. erseigen, Bomben kann ich erseten, Menschen nicht! Und so ist in diesem Kampf das
  821. Munitionsproblem überhaupt kein Problem gewesen, nur vielleicht das
  822. Nachschubprohlem. Und als der Kampf zu Ende war, da haben wir auf allen Gebieten
  823. kaum eine Monaterate unserer Produktion verbraucht. Wir stehen da heute gerüstet für
  824. jeden Fall. England mag tun, was es tun will. Es wird mit jeder Waffe größere Schläge
  825. bekommen. Und wenn es irgendwo auf dem Kontinent wieder Fuß fassen will, dann
  826. werden wir aus wieder vorstellen. Und ich hoffe nur eines: Wir haben nichts verlernt,
  827. hoffentlich haben die Engländer nichts vergessen.
  828.  
  829. Auch den Kampf der Luft, ich wollte ihn nicht. Wir nehmen ihn auf, wir führen ihn zu
  830. Ende. Ich wollte ihn nicht. Ich habe immer mich dagegen gewehrt. Wir haben im ganzen
  831. Polenfeldzug diesen Kampf nicht geführt. Ich habe keine Nachtangriffe machen lassen.
  832. Man sagte- "Ha, weil sie bei Nacht nicht fliegen können." Ja, ob wir bei Nacht fliegen
  833. können, das werden sie unterdes jetgt schon bemerkt haben. Aber man kann bei Nacht
  834. nicht so gut zielen. Ich wollte nur kriegswichtige Objekte angreifen, wollte nur an der
  835. Front angreifen, nur gegen Soldaten kämpfen, nicht gegen Frauen und nicht gegen
  836. Kinder. Deswegen taten wir es nicht. Wir haben es auch in Frankreich nicht getan. Wir
  837. haben keinen Nacht, angriff geflogen aus dem ganz gleichen Grunde. Als wir den Angriff
  838. auf Paris machten, sind nur die paar Rüstungsobjekte herausgegriffen worden. Unsere
  839. Flieger haben wunderbar gezielt. Da konnte sich jeder überzeugen, der das gesehen hat.
  840.  
  841.  
  842.  
  843. Da fällt es diesem großen Strategen Churchill ein, den unbeschränkten Luftkrieg bei
  844. Nacht zu beginnen. Er hat mit Freiburg im Breisgau begonnen und hat das nun
  845. weitergeführt. Es ist überhaupt nicht ein Rüstungebetrieb zerschmettert worden. Denn
  846. nach den englischen Nachrichten ist das hier sowieso nur noch eine Mondlandschaft.
  847. Aber sie haben keinen einzigen Rüstungsbetrieb außer Betrieb gesetät. Sie haben
  848. allerdings viele unglückliche Familien getroffen, Frauen und Kinder. Ein Lieblingsziel
  849. von ihnen waren immer Lazarette. Warum? Man kann sich das nicht erklären. Sie wissen
  850. selbst, in Berlin, wie oft sie hier unsere Lazarette beworfen haben.
  851.  
  852. Gut, ich habe einen Monat gewartet, in der Meinung, daß nach der Beendigung des
  853. Frankreichfeldzuges die Engländer diese Art von Kriegführung aufgeben würden. Es war
  854. vergeblich. Ein zweiter, ein dritter Monat. Ja nun, wenn also sowies o Bomben geworfen
  855. werden, dann natürlich kann ich es vor dem deutschen Volk nicht verantworten, meine
  856. eigenen Volksgenossen zugrunde gehen zu lassen und fremde zu schonen, sondern dann
  857. muß eben auch dieser Krieg geführt werden. Und er wird jetjt geführtl Er wird geführt
  858. mit der Entschlossenheit, mit dem Material, mit den Mitteln und mit der Tapferkeit, die
  859. uns zur Verfügung stehen. Und wenn die Stunde der endgültigen Aueeinandersetäung da
  860. sein wird, ,dann wird auch diese Auseinandersenung kommen. Das eine möchte ich aber
  861. den Herren gleich sagen: Die Zeit dafür, die bestimmen wir. Und ich bin da vorsichtig.
  862. Wir hätten auch noch im Herbst dem vergangenen Jahres vielleicht im Westen angreifen
  863. können. Aber ich wollte gutes Wetter abwarten. Und ich glaube, das hat sich auch
  864. gelohnt. Wir sind so selbst überzeugt vom Erfolg unserer Waffen, daß wir uns das schon
  865. erlauben können. Das deutsche Volk wird die Zeit unbedingt ausstehen. Ich glaube, das
  866. deutsche Volk wird mir dankbarer sein, wenn ich lieber öfter mit der Zeit etwas warte
  867. und ihm dafür viele Opfer erspare. Auch das gehört zum Wesen des
  868. uationahozialistischen Volksstaates, daß er selbst im Krieg dort, wo es nicht unbedingt
  869. notwendig ist, die Menschen spart und schont. Es sind immer unsere Volksgeno@sen. So
  870. haben wir schon im Polenfeldzug in manchen Fällen Verzicht g eleimtet auf Angriffe, auf
  871. ein forsches Vorgeben, weil wir der Überzeugung waren, daß acht oder zehn oder
  872. vierzehn Tage später das Problem von selber dann reif wird. Und wir haben hier große
  873. Erfolge erzielt, ohne oft auch nur einen einzigen Menschen dann zu opfern. Und das war
  874. auch im Westen so, und das soll auch in der Zukunft so bleiben. Wir wollen keine
  875. PreStigeerfolge erzielen, keine Prestigeangriffe machen, sondern wir wollen uns immer
  876. hier nur nach ausschließlich nüchterneit militärischen Gesichtspunkten leiten lassen. Was
  877. geschehen muß, das muß geschehen. Alles andere wollen wir vermeiden. Und im übrigen
  878. haben wir alle nur die Hoffnung, daß einmal die Stunde, kommt, in der wieder die
  879. Vernunft siegt und in der der Friede einkehrt. Eines muß die Welt aber zur Kenntnis
  880. nehmen: Eine Niederlage Deutschlands wird es weder militärisch noch zeitgemäß noch
  881. wirtschaftlich geben! Was immer auch geschehen mag, Deutschland wird aus dem
  882. Kampf siegreich hervorgehen. Ich bin nicht der Mann, der einen Kampf, den er einmal
  883. aufgenommen hat, zu eigenen Ungunsten abbricht. Ich habe das in meinem ganzen
  884. bisherigen Leben bewiesen. Ich werde es den Herren, die mein bisheriges Leben ja nur
  885. aus ihrer Emigrantenpresse kennenlernten, auch nach außen hin beweisen, daß ich hier,
  886. genau der gleiche geblieben hin.
  887.  
  888.  
  889.  
  890. Ich habe in der Zeit, in der ich in das politische Leben eintrat, meinen Anhängern - es war
  891. das eine ganz kleine Schar von Soldaten und Arbeitern damals gewesen - erklärt: In
  892. unserem Lexikon und in dem meinigen gibt es ein Wort überhaupt nicht- das Wort
  893. "Kapitulation". Ich wünsche nicht den Kampf. Wenn er mir jemals aber aufgezwungen
  894. wird, dann werde ich ihn führen, solange in mir auch nur ein Atemzug lebendig ist. Und
  895. ich kann ihn heute führen, weil ich es weiß, daß hinter mir das ganze deutsche Volk steht.
  896. Ich bin heute der Wahrnehmer seines kommenden Lebens, und ich handle
  897. dementsprechend. Ich hätte mir mein eigenes Leben bequemer gestalten können. Die
  898. Fähigkeit dazu hätte ich gehabt. Ich habe alle diese endlosen Sorgen und alle diese nie
  899. abreißende Arbeit auf mich genommen in dem einen Bewußtsein, daß das geleistet
  900. werden muß für unser deutsches Volk. Und es spielt dabei auch mein Leben und meine
  901. Gesundheit gar keine Rolle.
  902.  
  903. Ich weiß, daß in diesem Geist heute hinter mir steht vor allem die deutsche Wehrmacht,
  904. Mann für Mann, Offizier um Offizier. Alle diese Narren, die sich einbildeten, daß er, hier
  905. jemals Risse geben könnte, die haben ganz vergessen, daß das Dritte Reich nicht mehr
  906. des Zweite ist. Aber genau so steht geschlossen heute das deutsche Volk. Und hier danke
  907. ich vor allem dem deutschen Arbeiter und dem deutschen Bauern. Die zwei haben mir es
  908. ermöglicht, diesen Kampf vorzubereiten, rüstungsmäßig die Voraussetun,gen zum
  909. Standhalten zu schaffen, und die zwei schaffen mir auch die Möglichkeit, diesen Kampf,
  910. ganz gleichgültig, wie lange er dauern sollte, durchzuführen.
  911.  
  912. Und ich danke dabei aber noch besonders der deutschen Frau, jenen unzähligen Frauen,
  913. die jett zum Teil die schwere Arbeit von Männern verrichten müssen und die sich mit
  914. Liebe und mit Fanatismus in ihren neuen Beruf hineingefunden haben und die an vielen
  915. Stellen die Männer so gut ersetzen. Ich danke Ihnen allen, die diese Opfer persönlicher
  916. Art bringen, die vielen Einschränkungen, die notwendig sind, ich danke Ihnen im Namen
  917. all derjenigen, die heute das deutsche Volk repräsentieren und die in der Zukunft das
  918. deutsche Volk, sein werden. Denn dieser Kampf ist nicht nur ein Kampf um die
  919. Gegenwart, sondern er ist in erster Linie ein Kampf um die Zukunft.
  920.  
  921. Ich habe es am 3. September 1939 ausgesprochen, daß weder die Zeit uns besiegen wird,
  922. daß uns auch keine wirtschaftlichen Schwierigkeiten jemals niederzwingen werden und
  923. daß noch viel weniger die Waffen uns besiegen können. Das ist möglich und die
  924. Verwirklichung dessen ist garantiert durch die Haltung des deutschen Volkes. Die
  925. Verwirklichung dessen wird aber dem deutschen Volk in der Zukunft einen reichen Lohn
  926. bringen. Denn, meine Volksgenossen - Sie müssen mich da schon als Ihren Garanten
  927. ansehen -, wenn wir diesen Krieg gewonnen haben, so haben ihn nicht gewonnen ein paar
  928. Industrielle oder ein paar Millionäre oder ein paar Kapita. listen oder ein paar Adlige
  929. oder ich weiß nicht ein paar Bürgerliche oder irgend jemand. Sie müssen da in mir Ihren
  930. Garanten sehen. Ich bin aus Euch hervorgegangen, für dieses breite deutsche Volk habe
  931. ich zeit meines Lebens gekämpft, und wenn dieser schwerste Kampf meines Lebens
  932. beendet sein wird, dann kann er nur seinen Abschluß finden für eine neue Arbeit für das
  933. deutsche Volk. Wir alle haben hier große Pläne uns gesetst schon jett, große Pläne, die
  934. alle auf ein Ziel hinausgehen: den deutschen Volks Staat nun erst recht aufzurichten und
  935. ihn immer mehr auszugestalten, das deutsche Volk immer mehr hineinzuführen in die
  936.  
  937.  
  938.  
  939. große Geschichte unseres Daseins, aber ihm. auch zugleich alles das erschließen, was das
  940. Dasein lebenswert macht, immer mehr die Hemmungen zu beseitigen. Wir haben uns
  941. entschlossen, alle die Schranken immer, mehr einzureißen, die dem einzelnen gesett sein
  942. können, in seiner Fähigkeit emporzustreben, den Plae einzunehmen, der ihm gebührt. Wir
  943. sind des festen Willens, daß wir einen Sozialstaat aufbauen, der vorbildlich sein muß und
  944. sein wird auf allen Gebieten des Lebens. Wir sehen darin dann erst den endgültigen Sieg.
  945.  
  946. Denn wir haben es ja bei den anderen gesehen. Die haben ja vor 20 Jahren scheinbar
  947. gesiegt. Was ist denn aus ihrem Sieg geworden? Gar nichts ist geworden. Elend und
  948. Jammer, Erwerbslosigkeit ist geworden. Sie haben ihren Kampf nur Gekämpft für ihre
  949. verfluchte Plutokratie, für diese paar Dyna. stien, die ihre Kapitalsmacht verwalten, die
  950. paar Hundert, die letäten Endes diese Völker dirigieren.
  951.  
  952. Das soll uns allen eine Lehre sein. Wenn dieser Krieg abgeschlossen sein wird, dann soll
  953. in Deutschland ein großes Schaffen beginnen. Dann wird ein großes "Wache auf! " durch
  954. unsere deutschen Lande ertönen, dann wird das deutsche Volk die Fabrikation der
  955. Kanonen einstellen und wird dann beginnen mit den Werken des Friedens, unserer neuen
  956. Aufbauarbeit für die Millionenmassen. Dann werden wir erst der Welt zeigen, was in
  957. Wirklichkeit der Herr ist und wer der Herr ist: Kapital oder Arbeit. Und dann wird aus
  958. dieser Arbeit jenes große Deutsche Reich erstehen, von dem einst ein großer Dichter
  959. träumte. Es wird das Deutschland Bein, dem jeder Sohn mit fanatischer Liebe anhängen
  960. wird, weil es auch für den Ärmsten die Heimat sein wird. Es wird auch für den tätig sein
  961. und wird auch dem das Leben erschließen.
  962.  
  963. Wenn mir aber einer sagt, das ist eine Zukunftsphantasie, eine Hoffnung - meine
  964. Volksgenossen, als ich im Jahre 1919 meinen Weg begann als unbekannter, namenloser
  965. Soldat, da habe ich die größte Zukunftshoffnung mit größter Phantasie mir aufstellen
  966. müssen. Sie ist verwirklicht. Was ich heute mir als Plan setze und als Ziel aufstelle, ist
  967. gar nichts im Vergleich zudem, was an Leistung und an Erfolg schon hinter uns liegt. Das
  968. wird eher und sicherer erreicht werden als das, was bisher erreicht werden mußte. Denn
  969. der Weg vom Namenlosen, Un. bekannten bis zum Führer der deutschen Nation war
  970. schwerer als der Weg vom Führer der deutschen Nation zum Gestalter des Friedens. Einst
  971. habe ich anderthalb Jahrzehnte lang um Euer Vertrauen kämpfen und ringen müssen.
  972. Heute kann ich dank Eurem Vertrauen für Deutschland kämpfen und ringen. Und einmal
  973. kommt dann wieder die Zeit, in der wir gemeinsam vertrauensvoll wieder ringen werden
  974. für dieses große Reich des Friedens, der Arbeit, der Wohlfahrt, der Kultur, das wir
  975. aufrichten wollen und das wir aufrichten werden!
  976.  
  977. Ich danke Euch!
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