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Dec 1st, 2016
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  1. Mail zum Thema:
  2. Die Kraft des Guten
  3. Warum das egoistische Gen nur die halbe Wahrheit ist
  4. http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/188236/index.html&cx=61
  5.  
  6. Werte Redaktion,
  7.  
  8. zur folgenden Sendung Scobel - Die Kraft des Guten - Warum das egoistische Gen nur die halbe Wahrheit ist, einige Anmerkungen, aufbauend auf meine Mail zur letzten Sendung 'Das dunkle Universum' (Mailtext ist unten nochmals angefügt). Es wäre nett, wenn ihr die eine oder andere Aussage mit euren Gästen diskutieren könntet, denn diese Perspektive wird nicht zur Kenntnis genommen.
  9. Beginnen will ich mit einem Zitat Bertrand Russels, mit welchem die letzte Mail schloß:
  10.  
  11. "In allen Fällen ist für die Mystik ethisch charakteristisch, dass ihr die Empörung und der Protest abgehen, dass sie statt dessen mit freudiger Akzeptanz ausgestattet ist und absolute Wahrheiten genauso ablehnt, wie die Spaltung der Welt in zwei feindliche Lager von gut und böse. Diese Einstellung rührt aus der Natur der mystischen Erfahrung:
  12. Mit ihrem Begriff von Einheit geht ein Gefühl von unendlichem Frieden einher."
  13.  
  14.  
  15. Die Fortsetzung der Betrachtung beginnt mit der Annahme, der Fall ist:
  16. Das Einzelne existiert und das Ganze ist aus diesen Teilen zusammengesetzt. (Menschen tun so, als ob das Ganze mehr wäre als das zusammengesetzte Einzelne / Induktive Logik ist die wahre Kunst des Folgerns)
  17.  
  18. Eine erste Frage fehlt in den Naturwissenschaften und diese lautet:
  19. Was ist dazwischen?
  20. Das beginnt im Makrokosmos und endet im Mikrokosmos. In der Betrachtung der Moleküle und deren Teilbarkeit, über den Atomkern und den Elektronen, wie auch zwischen den diversen Qarks, selbst bei der Annahme einer unendlichen Teilbarkeit, immer bleibt die Frage offen, was dazwischen ist.
  21. Alles was bekannt ist, ist, daß Moleküle schwanken, sie sind Raumzeit. Genauso bekannt ist, daß die Erde sich um sich selbst dreht, diese um die Sonne, das Sonnensystem in der Milchstraße, die Milchstraße als eine von vielen Galaxien im Universum. Auch hier bleibt das Spektakel als Phänomen der Raumzeit. Doch was ist dazwischen? Wie kann das Universum angehalten werden, damit ein postuliertes mathematisches Objekt überhaupt erkannt werden kann? Eine eindimensionales Objekt ist aus was aufgebaut? Ein zweidimensionales Objekt hat welche Fläche unter einem Mikroskop? Ein dreidimensionales Objekt hat keine Zeit? Nimmt aber Raum ein, ohne sich zu bewegen?
  22. Was ist ein mathematisches System, bestehend aus Regeln, anderes, als Naturtheologie?
  23.  
  24. Die Wirklichkeit kennt keine Regeln. Regeln/Gesetze können nicht abgeschafft werden, sie verlieren ihre scheinbare Wirkung sofort mit der Aufgabe des Glaubens an sie. Die geschaffene Realität scheitert an ihrer Nichtexistenz, der existenten Wirklichkeit.
  25.  
  26. Der kleine Ausflug ist noch erforderlich, da in der letzten Mail dies noch nicht erwähnt wurde.
  27.  
  28. Doch nun zum Thema der Sendung, auch wenn dies tatsächlich nicht trennbar ist, denn die Dispositive beginnen mit der Grundannahme.
  29. Was geschieht, wenn alle altruistisch handeln? Erzeugt nicht erst die Aufforderung zu diesem Verhalten, denn anderen Pol, den des Egoismus? Wer soll ansonsten die ganze altruistische Verhaltensweisen aufnehmen, wenn nicht die Egoisten?
  30. Mir fiel beim Lesen 'Richard Dawkins - Das egoistische Gen' sehr häufig auf, daß seine Schlüsse gerade keine egoistischen Verhaltensweisen bedingen. Als da wäre, weshalb sich Geschlecht überhaupt entwickelte, wenn dies nur die Weitergabe der Hälfte der eigenen Gene ermöglicht? Reicht hier Zellteilung der Einzeller nicht völlig aus? Weshalb überhaupt ein zweites Lebewesen zulassen, wenn dies bereits den ersten Konkurrenten darstellt?
  31. Weshalb gibt es überhaupt mehr, als ein einzelliges egoistisches Lebewesen?
  32. Die Betrachtung eines egoistischen Gens scheitert bereits an den Grundaussagen im Selbstwiderspruch.
  33. Egoismus und Altruismus, Konkurrenz und Kooperation sind die gleichen Seiten einer Medaille, die Frage die sich stellt, ist vielmehr, weshalb überhaupt immer wieder zwei Pole postuliert werden. Existieren tatsächlich beide Verhaltensweisen? Ist der Blickwinkel überhaupt geeignet, Widersprüche aufzudecken?
  34.  
  35. Ich denke: Nein.
  36. Was wird übersehen? Beide Aussagen bedingen das Miteinander, denn ein Lebewesen kann nur kooperieren und konkurrieren, wenn ein anderes Lebewesen mitspielt. Statt zu erkennen, daß jeder Mensch Phasen hat, wo er situativ mehr Nehmen benötigt und an anderen Stellen weniger, so verhält es sich mit dem Geben nicht anderst. All dies ist im Fluß, Pauschalierungen von Gut und Böse helfen hier nicht mehr weiter. Doch zunächst gilt einmal die dualistischen, binären Pole zu erkennen, der Behauptung des Etwas und des Gegensatzes des Nichts, der Schuld und der Unschuld, des Rechts und des Unrechts, des Gewinns und des Verlusts. Die Reduktion auf einen Schieber auf einer Metaebene.
  37.  
  38. Für eine der wirkmächtigsten Perspektiven steht die Ökonomik, der Markt mit seinem Kalkül von Angebot und Nachfrage. Die ersten derb ausgedrückten Fragen, die sich ergeben sind:
  39. Welches Wesen scheidet nur aus, ohne jemals zu fressen?
  40. Und der Gegenpol
  41. Welches Wesen frißt nur, ohne jemals etwas auszuscheiden?
  42.  
  43. Alles wird auf einen Ausschnitt einer Handlung reduziert, um diese wiederum mathematisch abbilden zu können. Wiederum steht die Behautpung, die Welt sei mathematisch modellierbar im Raum, aus Sprache wird Wirklichkeit. Übersehen wird bei allen Studien, daß Menschen von Kindesbeinen an bereits in Regel-Schablonen, gepreßt werden. Das bedeutet, wir werden frühzeitig konditioniert, die Welt auf Teilbetrachtung zu reduzieren, damit diese mit Regeln beschrieben werden können. Ansonsten versagt angewandte Mathematik im sozialen Bereich, denn Menschen können so tun, als ob sie Maschinen wären, Maschinen können dies umgekehrt nicht, denn es sind immer Menschen, die Computer und Maschinen benutzen, um Menschen zu imitieren.
  44.  
  45. Mathematik ist kein abstraktes Denken, umgekehrt wird ein Schuh daraus, mit Mathematik versucht der Mensch durch Datenreduktion, der scheinbaren Komplexität der Welt Herr zu werden. Hier ist auch der Denkfehler in Betrachtung der Existenz des Einzelnen, es ist eine Legowelt entstanden, Menschen spielen ein Spiel, das Spiel des Lebens.
  46. Die Welt ist nicht Komplex, sie verändert sich nur stetig, was wie ein Konstrukt aussieht ist keines, das Konstrukt ist gar das, was nicht existiert. Die Welt kann nicht an sich erkannt werden. An dieser Stelle versagt Humberto Maturanas/Francisco Varelas Autopoiesis an der Sicht auf sich selbst, denn die Welt kann kein Regelsystem sein.
  47. Wenn der Verstand etwas konstruiert, das er für real hält, dann beginnt die Illusion, denn das erlebte ist nicht systemisch durch Regeln rekonstruierbar. Nichts ist noch einmal erlebbar. Ein Mensch mit einer Identität existiert nicht, nichts ist mit sich selbst identisch und kann gleichzeitig da sein.
  48.  
  49. Ich denke, also bin ich? Wer denkt hier?
  50. Woher kommt das Wesen, das sich hier 'ich' nennt, aus dem Nichts?
  51. Wann beginnt die Existenz des Ich, des Einzelnen?
  52. Durch was wird dies ausgelöst? Ein frankensteinscher Blitz aus dem Nichts schlägt in tote Legobausteine ein und diese beginnen zu leben?
  53.  
  54.  
  55. Was versuche ich mit dieser Mail auszudrücken?
  56. Ich finde, es werden schlicht die falschen Fragen an den falschen Adressaten gestellt.
  57.  
  58. Kooperation ist nur die andere Spielart der Existenz des dialektischen Einzelnen. Es ist unwahrscheinlich, daß das Spiel des Lebens beendet wird, indem eine Seite endgültig gewinnt. Das Spiel in der Matrix ist solange vorhanden, solange Menschen das Leben als Spiel betrachten, völlig gleich, ob sie konkurrieren oder kooperieren. Auch wenn die Akteure wechseln, bleibt das Spiel, erkennbar ist dies an der durch Regeln geschaffenen Realität.
  59. Wenn der andere nicht da ist, ist auch kein Gegner, kein Feind mehr da.
  60.  
  61. Rechtsanspruch ist nichts anderes als ein Eigentumsanspruch.
  62. Etwas gehört mir, es hört auf mich, auf meine Anweisungen es ist mein Eigentum.
  63. Hierin steckt bereits die Behautung etwas wäre an sich erkennbar, zuordenbar. Nur wenn etwas an sich existiert, kann diesem existentem Einzelnen Schuld/Unschuld oder Recht/Unrecht zugesprochen werden. Was nicht erkannt wird, ist, daß der Glauben an das existente Einzelne zu genau den Problemen führt, die es bekämpft, es bekämpft sich selbst.
  64. Der Versuch die Gewalt mit Gewalt aus der Welt zu schaffen, ohne zu erkennen, was der Auslöser der Gewalt ist, der GLAUBE, die einzig wahre Wahrheit, die keine andere wahre Wahrheit zulassen kann, ohne selbst unterzugehen.
  65.  
  66. Malen und puzzeln nach Regeln ergibt kein erkennbares Gesamtbild. Mich erstaunt immer wieder die Primitivität das Ganze auf diesen Prämissen aufbauen zu wollen, obwohl das Ganze bereits da ist und auch zu keiner Zeit weg war. In allen Schöpfungsmythen wird die Welt aus einer Einheit geboren. Die Mystiker, wie beispielsweise Meister Eckhart, werden als Phantasten abgetan, oft genug von jenen, die ihren nachweisbar eigenen Glauben als einzig wahres Wissen verkaufen. Die erste Teilung beginnt, wenn ein Schöpfer ins Spiel gebracht wird. Der Schöpfer und die geschöpfte Welt ist jedoch bereits die erste vorgenommene Trennung. Das höhere Wesen und seine Regeln, erkannt nur von der geistigen Elite mit der übersinnlichen Vernunft. Das ist nichts für den dumpfen Pöbel, wie überhaupt erst eine Teilung das Elitäre, das Besondere, das Beste hervorbringt. In einer Einheitsbetrachtung ist dies nicht realisierbar, da nicht entscheidbar. EntSCHEIDUNG bedingt eine teilbare Welt. So nimmt das Unglück seinen Lauf, denn es gibt kein Wissen über das Einzelne an sich.
  67. Kierkegaards Version in angepaßter Variante
  68. Werten und nicht das Vergleichen, ist das Ende des Glücks und der Beginn der Unzufriedenheit.
  69. Ein Mensch bleibt zu keinem Zeitpunkt mit sich selbst identisch. Er ist sich immer auch der Fremde in sich.Das Erlebte ist nur in Form der Erinnerung gegeben, das mittels Einfühlungsvermögen aufgerufen wird, aber selbst nicht mehr erreichbar oder gar wiederholbar ist. Das Ich ist nicht eineindeutig, es beruht auf Selbstähnlichkeit und nicht auf Identität. Letztere wird systemisch bedingt zugewiesen.
  70.  
  71. Das untrennbare sich stetig ändernde Ganze existiert und das scheinbar Einzelne ist lediglich ein Phänomen des unteilbaren Ganzen.
  72. (Menschen tun so, als ob sie etwas imaginäres Einzelnes, absolut bestimmen könnten / Das allgemeine existiert, Deduktion ist die wahre Kunst des Folgerns)
  73.  
  74. Es gibt keinen Fachbereich, den diese Sicht nicht beleidigen wird, denn diese Sicht ergibt völlig andere Aussagen, wohlgemerkt aus den gleichen Daten / Messungen. Mit formaler zweiwertiger aristotelischer Logik des 'wenn dann', des Ursache-Wirkungsprinzips, ist dies nicht erfassbar.
  75. Alles 'ist und bleibt' sich stets verändernde Raumzeit. Das meint, daß es keine tatsächliche Ursache gibt, da sich aus Wirkung das Wirken bereits ergibt. Die Welt bedarf keiner URsache, keiner Entstehung aus dem Nichts, keiner Schöpfung, sie ist ein Phänomen der stetigen Veränderung der Raumzeit. Die Welt ist kein Außerhalb und auch kein Innerhalb der Raumzeit.
  76.  
  77. Was machen Menschen tatsächlich?
  78. Als Kinder spielen sie mit der Sprache, sie spielen Rollen. Sie versetzen sich mit ihrem Einfühlungsvermögen in andere Lebewesen oder gar in tote Materie.
  79. Solange die Perspektive auf der übersinnlichen Vernunft, auf Glauben beruht, kann sich auch nichts Grundsätzliches ändern. Wenn nicht existentes wie Geld, nichts anderes als ein Recht, ein Eigentumsanspruch, die Lösung darstellt, stellt sich die Frage, warum es überhaupt Probleme gibt. Oder aber wir stellen endlich die Frage schlechthin, ob nicht die systemische Regelwelt erst die Probleme erzeugt, die sie vorgibt zu lösen.
  80.  
  81. Welchen Zweck haben Regeln?
  82. Selbst in der Wikipedia für jeden nachlesbar, sie dienen der Verhaltenssteuerung.
  83. Sind Menschen tatsächlich Maschinen, die simplerweise nur funktionieren?
  84.  
  85. Was sagt das über den aus, der welche einfordert?
  86. Er hat keinen Verstand, denn er benötigt Anweisungen für "richtiges" Verhalten.
  87. Er sagt, daß er sein Dasein nur mit Unterwerfung hinbekommt, wie erbärmlich.
  88. Er geht von höheren Wesen aus, die besser sind als er selbst.
  89. Er ist im Dramadreieck gefangen, denn nur die Opferrolle macht ihn unschuldig. (Dummerweise wird übersehen: Gleichzeitig auch schuldig)
  90. Rechte, Eigentum, werden verliehen vom Rechteinhaber, dem Eigentümer, der wird heute verschleiernd der Staat genannt. Damit ist nicht das Volk gemeint, der Sonnenkönig sagte nicht umsonst, er sei der Staat. Tatsächlich sind dies heute die, die Eigentumsrechte inne haben, also die, die das Geld haben, denn das sind nichts anderes als Rechte. Die vordringliche Aufgabe des Staates ist es, das Eigentum zu schützen.
  91. Recht ist nicht dazu da, dieses zu erkennen oder gar zu verstehen, es ist nur dazu da, dieses zu befolgen. Wer dies nicht nachvollziehen kann, hat weder den Zweck des Rechts des Stärkeren, noch den Rechtsstaat verstanden.(siehe beispielhaft die Monty Pelerin Society - Liberalismus)
  92. Spannenderweise, wird die eigene Aussage/Betrachtung meist gar nicht hinterfragt, wenn der Böse bereits feststeht. Das Leben kann so einfach sein, in der Filterblase, nichts anderes, als die allseits innigst Geliebte, die Regelwelt, die Scheinwelt, auch geschaffene Realität genannt.
  93. Ein Staat oder Markt oder Konzerne oder welche Institutionen, welche hierzu verwendete Begriffe auch immer, sind nichts anderes als geschaffene Realität, der Schein des Realen, das Reale IST das Unwirkliche, das Reale ist NICHT existent. Verschleiert wird damit, daß es nur Menchen gibt, die andere Menschen als ihr Eigentum betrachten. Gewaltenteilung? Die einen haben die Gewalt(!), die anderen spielen Untertan. Aber klar doch, Verstand abgeben, fertig ist das SPIEL in der Matrix. Wie kann ein Mensch erwachsen werden, wenn er sein ganzes Leben Rollenspiele spielen soll? Das beobachtbare Ergebnis: Kindsköpfe. Die Größten aller Großen unter ihnen, die ÜBERMENSCHEN, auch als die Bürokraten bezeichnet, führen die Ohnmächtigen an. Abgestumpft sein ist in einem Spiel des Lebens PFLICHT, Mitgefühl schadet dem Schauspieler, er könnte die Rollen ansonsten nicht ausfüllen!
  94.  
  95. Menschen werden durch nicht existente Regeln gezwungen, sich im Spiel des Lebens wie Maschinen zu verhalten. Dies bedingt eine Einschränkung der Fähigkeiten der Wahrnehmung, die Wirklichkeit muß für ein Spiel eingeschränkt werden, ansonsten ist ein Spiel durch Imagination nicht möglich. Dummerweise können Kinder ihre Wahrnehmungsfähigkeiten nun nicht mehr ausbilden, da sie sich ständig Regeln, der geschaffenen Realität, zu unterwerfen haben. Tun sie es nicht, werden sie ausgegrentzt, da jeder Regelverstoß mit Bestrafung und Ausgrenzung geahndet wird und wer das Spiel der Beklopptheit mitmacht, wird belohnt.
  96.  
  97. Beendet einfach das perverse Spiel des Lebens, der nur einen Teufelskreis darstellt, indem ihr aufhört an nicht existente Regeln zu glauben und sich folglich nicht mehr zu unterwerfen. Beginnt endlich mit der Kunst der Verständigung, dem Mittel, das dem Verstehen und dem Verstand tatsächlich zugeordnet ist. Menschen lernen an anderen Menschen, dem Miteinander und nicht durch diese.
  98.  
  99. Ich kann nur jedem Fachbereich dringend empfehlen, diesen auch aus der Perspektive eines einheitlichen sich stetig ändernden Ganzen zu betrachten. Die Antworten mögen im ersten Moment ähnlich aussehen, doch führen sie zu völlig anderen Folgerungen. Eine andere Bibliothek der Perspektiven entsteht, denn ein Sieger oder ein Verlierer existiert nicht, Menschen können nur so tun als ob.
  100.  
  101. Die Wirklichkeit und damit auch die Raumzeit kennt keine Regeln, keine Gesetze, keine Vorschriften. Lernt der Mensch nicht allmählich damit zu leben, wird er 'recht sicher' scheitern. Der Mensch muß kein System ohne Herrschaft erschaffen, denn etwas anderes als die Wirklichkeit war niemals existent. Wer Regeln und damit Anweisungen fordert, hat kein Interesse an Verständigung, er zerstört im tiefen Glauben an die Existenz des Einzelnen, die Grundlage des gelingenden Miteinander. Noch jede von Menschen für Menschen geschaffene Realität ist an der Wirklichkeit gescheitert. Warum der unerschütterliche Glaube, dieses Mal sei alles ganz anderst? Ich weiß es nicht. Vielleicht Angst um den Verlust der Identität? Oder Angst vor Ausgrenzung durch die anderen größeren Zocker? Die Zukunft des Menschen entscheidet sich nicht im Glauben, sondern durch dessen hervorgebrachten Illusion des Einzelnen. Ich betrachte mich als Logiker und folglich als Überbringer der Botschaft, ich verkünde die Wirklichkeit nicht, diese ist nicht abhängig von meiner Person.
  102.  
  103. Ein Vergleich benötigt Wissen, eine Wertung kann darauf verzichten, hier reicht der Glaube vollkommen aus. Wir leben heute nicht in einer Welt des Wissens, wie wohl die meisten irrtümlich annehmen. Menschen waren niemals tiefer im Glauben geeint, denn die digitale, die binäre Welt, verstärkt den Glauben mittels Kybernetik, dem Unterpart Spieltheorie und anderen mathematischen (Schein)Realitäts-Modellen, überall wird eine nicht existente systemische Regelwelt angenommen. Das Denken, nein, das trifft es nicht mehr ..., Glauben und Handeln wird danach ausgerichtet, auf Wissen wird geflissentlich verzichtet, da nur noch stur an der formalen Beschreibung der Welt die Orientierung stattfindet. Der Mensch ist längst ein Intensivpatient und reif für die Klapse. Ich nehme mich hier ausdrücklich nicht aus.
  104.  
  105. Zum Unterschied Abstraktion und Reduktion: Abstraktion löst ins Ganze auf, durch Verallgemeinerung, Reduktion löst ins Nichts (Einzelne) auf, durch Weglassen. Dies sind völlig unterschiedliche Vorgänge, einmal erfordert dies Denken, das andere Mal Zählen. Daraus ergibt sich wiederum die Erkenntnis, daß die Tätigkeit des rituellen Zählens etwas anderes ist als abstraktes Denken.
  106.  
  107. Ich kann andere nur anrufen, ob diese abnehmen und diese mystische Stimme überhaupt hören wollen, das liegt nicht in meiner Macht, das liegt mehr in der Ohnmacht des Einzelnen.
  108. Kooperation ist nicht der tatsächliche Retter, er ist nur eine Spielfigur im Dramadreieck, dessen Muster im Glauben des 'existenten Einzelnen' angelegt ist.
  109.  
  110. Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, daß sich etwas (wesentliches*) ändert.
  111. Albert Einstein
  112.  
  113. *Ergänzung
  114.  
  115.  
  116. Mit herzlichen Grüßen
  117.  
  118. Franz Maria Arwee
  119.  
  120.  
  121. Der Link zur Sendung Scobel: Das Dunkel der Astrophysik vom 20.10.2016
  122. http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/189040/index.html
  123.  
  124. Betreff: Das Dunkel der Astrophysik oder die dunkle Logik, besser wir stellen Einstein wieder auf die Füße
  125.  
  126. Liebe Redaktion,
  127.  
  128. der Sendung Scobel, zunächst ein ausdrückliches Lob, daß die heutige Physik auch einmal als Metaphysik angesprochen wurde. Trotzdem ist dies nur an der Oberfläche gekratzt, denn auch formalisierte Sprache ist und bleibt Sprache. Im Wittgenstein'schen Sinne ist eben auch formale Logik nur ein Sprachspiel, eine Folge, die er selbst leider nicht erkannt hat. Nur weil wir formal einen Regentanz aufführen, ergibt sich hieraus nicht die Bedeutung, daß es regnet. Menschen spielen mit den Begriffen, hier Formen der Sprache Mathematik, um die Welt, die Natur und auch sich selbst besser zu verstehen. Mathematik, die Sprache der Gewißheit. Daraus den Schluß zu ziehen, die Welt, die Natur oder auch wir selbst seien mathematisch, ergo Sprache, ist in ihrer Folge fatal und totalitär, eine Verkündung der absoluten einzig wahren Wahrheit.
  129.  
  130.  
  131. Annahme-Der Fall ist:
  132. Das Einzelne existiert und das Ganze ist aus diesen Teilen zusammengesetzt. (Menschen tun so, als ob das Ganze mehr wäre als das zusammengesetzte Einzelne)
  133.  
  134. Besteht die Welt aus Teilen, unterliegt sie unveränderlichen Regeln, Gesetzen. Wenn die Welt vollständig bestimmt ist, dann existieren faktisch KEINE Widersprüche. Widersprüche sind hier nur eine Illusion. Kein Teil kann sich den Regeln entziehen, das ist absolut unmöglich, dagegen zu verstoßen.
  135. Jeder Behauptung, etwas 'an sich' erkennen zu können und somit exakt bestimmen zu können, beinhaltet den Anspruch des Totatitarismus. Sei es ein Anfang, Ende, ein Elementarteilchen, Seele, Gott, Nation, Ethnie, Menschen, Gene, Geschlecht, was auch immer. Es ist ein deutliches Zeichen von Größenwahn, denn der Mensch schreibt dem Universum, dem Ganzen vor, wie es gefälligst zu sein hat! Da stellt sich die Frage, ob dies nur grenzdebile Dekadenz ist oder bereits ein deutliches Zeichen von Degeneration. Der Mensch erhebt sich zum Gott, der klar zwischen Anfang und Ende, Gut und Böse, 0 und 1, ... eineindeutig in der WIRKlichkeit unterscheiden kann. Es ist die Welt des Reduktionismus.
  136.  
  137. Es gibt zwei sehr unterschiedliche Beweggründe zu forschen, die eine ist, um Wissen zu erlangen, um die Welt und sich selbst besser zu verstehen, die andere den eigenen Glauben zu bestätigen, eben nichts anderes als die Suche nach Gewißheit. Letzterer ist nur ein Scheingrund, denn unterliegt die Welt Regeln und Gesetzen, erübrigt sich eine bestätigende Suche, denn die Welt ist aus dieser Sicht unveränderlich. Was immer der Mensch tat, tut und tun wird, ist vollständig bedeutungs- und sinnlos, denn alles ist vorherbestimmt, es gibt dann keine Abweichung von diesen Regeln, ob diese von Gott, Allah, Natur, Nirwana, Walhalla, ewige Jagdgründe oder wie auch immer der Schöpfer genannt wird, stammen, ist völlig unerheblich. Die korrekte Bezeichnug ist hier der Gläubige, er ist kein Forscher im eigentlichen Sinne, denn er versucht lediglich seine Zweifel an seinem Glauben zu beseitigen:
  138. 'Wie einst die frühen Pioniere der NATURwissenschaft die Gesetze Gottes erkennen wollten...suchen wir heute nach den Gesetzen des Universums und dem Grund unserer Existenz.'
  139.  
  140. Pioniere der NATURwissenschaft(!), nichts anderes als die großen Philosophen, auf der Suche nach GEWIßHEIT, der Schöpfung.
  141. Tatsächlich suchen viele, wenn nicht die meisten Philosophen nach Gewißheiten, nicht nach Weisheit, daher philosophieren sie auch nicht. Deshalb gründe(te)n sie auch lieber Akademien, die nur ihresgleichen zulassen, statt sich mit dem Pöbel einzulassen.
  142.  
  143. Philosophen sind (meist) nur an IHRER EIGENEN Sicht der Wirklichkeit interessiert. Philosophieren ist (nach Wittgenstein) eine Tätigkeit, ein Philosoph sieht seine Weisheit als sein Eigentum. Diese Kritik an Philosophen teilte bereits Bertrand Russel.
  144.  
  145. Platons Herrschaft der Philosophenkönige, ergibt den idealen Staat!
  146. Der Philosoph, der Akademiker, das höhere Wesen!
  147. (Oder vielleicht eher nur ein eitler Gockel?)
  148.  
  149. Was nunmehr erfolgt, ist eine Datenselektion, die den Glauben an das Weltbild bestätigt. Zumal ein Verständiger weiß, daß es kein Datum an sich gibt, da weder ein Zeitpunkt, noch ein Ort absolut bestimmbar ist.
  150. Eine unendliche Datenmenge liefert alle Ergebnisse, die gewünscht werden, immer in Abhängigkeit der gesetzten Filter. Filter sind nichts anderes als Regeln. Die Annahme bestimmt folglich das Ergebnis.
  151.  
  152. Das unteilbare Ganze existiert und das Einzelne ist ein Phänomen des sich stetig verändernde untrennbaren Ganzen. (Menschen tun so, all ob sie etwas Einzelnes bestimmen könnten)
  153.  
  154.  
  155. In jedem von uns lebt ein Voltaire, ein innerer Schweinehund, der aufklären möchte. Existiert jedoch eine einzig wahre Wahrheit, dann wird ein Aufklärer nicht erforderlich, denn es herrscht bereits die absolute Gewißheit.
  156.  
  157. Was offensichtlich immer eine Lüge ist, ist die Behauptung, Menschen könnten Gesetze von Göttern, der Natur, des Walhalla, des Jenseits, außerhalb der Sinne erkennen, denn existieren diese Gesetze tatsächlich, liegen diese außerhalb der Raumzeit, außerhalb unserer Wahrnehmungsfähigkeit.
  158. Ich sage damit ausdrücklich nicht, daß solche Gesetze nicht existieren können, sondern nur, daß sie auf keinen Fall für Menschen erkennbar sind.
  159.  
  160. Ich weiß als Einzelner nicht einmal, was ich vor wenigen Tagen exakt genau gemacht, gedacht oder was ich auch nur gesehen, gerochen,... habe, das müßte jedoch möglich sein, wenn ich mathematisch spreche!?
  161.  
  162.  
  163. Bei all dem steht für mich immer die Frage im Raum, ob es sich um einen Scherz des Schöpfers handelt, wenn wir glauben einen Verstand zu besitzen, wenn dieser gar nicht erforderlich ist, denn die Anweisungen der Regeln bedürfen keines Verstandes, die werden einfach nur ausgeführt und müssen nicht einmal ansatzweise verstanden werden.
  164. Es gibt hier keine goldene Mitte, denn die Aufforderung seinen Verstand zu benutzen, in einer Welt, in der Regeln herrschen, bestätigt lediglich die Doppelbindungstheorie.
  165. Aber ich will ja nicht den Gläubigen mit der Kunst des Folgerns belästigen.
  166. Kann ein Mensch der Regeln fordert, ein Logiker sein?
  167. Kooperation ist nur die andere Seite der Medaille, der Spiele-Matrix. Das Spiel der Dialektik kann daher auch nicht durch Kooperation beendet werden. Die Matrix löst sich nur auf, indem KEIN Spiel des Lebens mehr gespielt wird. Mit der Sprache zu spielen, ohne daraus ein Spiel zu machen, ist die Kunst des L(i)ebens.
  168.  
  169. Befindet sich der Mensch in der wirklichen oder in einer imaginären Welt, wenn er mathematisch spricht?
  170. Wo befanden sich die Vorfahren (oder indigene Völker), die nicht mathematisch sprachen? Wie konnten diese überleben, wenn sie nur in einer imaginären Welt lebten?
  171. Produzieren unsere Computer Bilder der Imagination oder der Wirklichkeit?
  172. Oder ist alles wirklich, das Sprache ausdrückt? Sind die Engel auf der Nadelspitze weniger wirklich, als Zahlen?
  173. Kann ein begrenzter Wortschatz die Wirklichkeit beschreiben? Kann ein noch begrenzterer formalisierter Wortschatz die Wirklichkeit beschreiben?
  174. Ist die Welt begrenzt, weil der Wortschatz begrenzt ist?
  175.  
  176. Je geringer der Zeichensatz, umso besser ist die Welt zu erkennen?
  177.  
  178. Hier stellt sich doch die Frage, ob sich die ganze Menschheit in einem Höhen- oder Tiefenrausch befindet?
  179. Der völlige Besoffenheit ist wohl dann erreicht, wenn keine Zeichen, keine Sprache mehr benötigt wird, um sich zu verständigen, das machen dann Computer. Der Mensch wird überflüssig.
  180. Überhaupt ist die Sehnsucht nach Unveränderlichem, nach dem NICHTS, nichts anderes als eine Todessehnsucht des Einzelnen.
  181. Die Behauptung der Existenz des Einzelnen, ist nichts anderes, als die Annahme, die Welt sei eine Simulation und die Regeln stammen von einem höheren Wesen außerhalb der erkennbaren Wirklichkeit. Die Welt wurde folglich programmiert. Diese Programmierung erkennen zu können, liegt nicht im Bereich des Möglichen, gleich welches Menschen. Diese bloße Behauptung ist eine Illusion. Dies ist so ausgeschlossen, wie eine Maschine, die ihre Programmierung die Anweisungen, die sie erhält, erkennen könnte.
  182. Das ist jedoch ein sehr deutlicher Hinweis, daß die übersinnliche Vernunft, den des Einfühlens fähigen Verstand, im völlig sinnlosen Wettbewerb, längst besiegt hat:
  183.  
  184. Erkenntnistheorie nach Franz Maria Arwee (ohne akademischen Anspruch)
  185.  
  186. Oktober 2016
  187.  
  188. Was kann ein Mensch erkennen?
  189.  
  190. Die Wirklichkeit
  191. Wirkung bedingt der Veränderung. Von etwas Unveränderlichem kann keine Veränderung ausgehen. Von etwas Unveränderlichem kann daher auch keine Wirkung ausgehen. Auf etwas Unveränderliches kann nichts wirken.
  192.  
  193. Im Begriff WIRKlichkeit steckt schon das entscheidende Wort, denn etwas Unveränderliches kann nichts bewirken, genausowenig wie irgendetwas auf etwas Unveränderliches wirken kann, sonst bleibt es nicht unveränderlich.
  194. Folglich kann etwas Unveränderliches kein Ereignis bedingen, kein Zustand sein und keine Folge haben. Über das Unveränderliche gibt es kein Wissen und keine Erkenntnis, es ist nicht wahrnehmbar und nicht meßbar, es hat keinen Zustand. Etwas Unveränderliches kann nicht sein. Etwas Unveränderliches ist auch nicht erreichbar.
  195.  
  196. Das Unveränderliche könnte weder von einem Davor noch von einem Danach erreicht werden. Das Unveränderliche hätte keine Vergangenheit und auch keine Zukunft, es existierte ohne Zeit. Es wäre auch an keinem Ort, da etwas Unveränderliches sich nicht bewegt, daher nicht beobachtet, gemessen, erkannt, wahrgenommen, begriffen oder gedacht werden könnte. Gemessen an seinen nicht vorhandenen Eigenschaften ergäbe sich aus dem Unveränderlichen nur das NICHTS.
  197.  
  198. Von Nichts kommt nichts
  199. Seiner Wirkung nach müßte das NICHTS unveränderlich sein. Zu keiner "Zeit", an keinem "Ort" dürfte sich je etwas verändern. Folglich müßte das NICHTS unendlich und ewig sein.
  200. Das NICHTS nimmt keine "Zeit" und keinen "Raum" ein, sonst kann es nicht das NICHTS sein.
  201. Die Konsequenz des Unveränderlichen, des NICHTS wäre, daß es keine Konsequenzen und damit keine (Wechsel)Wirkung geben könnte. Das NICHTS könnte nicht ewig unveränderlich bleiben und dabei gleichzeitig existieren.
  202.  
  203. Der Umkehrschluß bedingt, daß die Wirklichkeit folglich der stetigen Veränderung unterliegt, ewig und unendlich ist. Es gibt kein Ding an sich, kein innerhalb und kein außerhalb des Ewigen und Unendlichen. Raum und Zeit existieren nicht an sich, sie sind Bezugsgrößen. Das Erkennbare und Beobachtbare ist nur in Relativität zu verstehen. Etwas Unveränderliches kann nicht der Fall und folglich auch nicht der Ursprung sein.
  204.  
  205. Realismus
  206. Sprache ist der Informationsträger, nicht die Information selbst. Eine Information, eine Form an sich, existiert nicht. Wie der Mensch sich die Welt vorstellt, beeinflußt, wie der Mensch Sprache wahrnimmt und nicht umgekehrt.
  207. Nicht alles was vorstellbar ist, ist auch sagbar. Doch gilt auch:
  208. Nicht alles was sagbar ist, ist auch vorstellbar. Unveränderliches, das NICHTS ist nicht vorstellbar und nicht denkbar. Ideale sind keine Imagination, sie sind eine Halluzination der Gottgleichheit, die wahre Hybris, der Größenwahn des Menschen, denn es existiert keine Vorstellung an sich, die sich vorstellen liese.
  209. Die Wirklichkeit ist nicht abwählbar.
  210.  
  211. Wenn die Welt eine Regelwelt ist, stellt sich die Frage zu was der Verstand überhaupt gut sein soll? (In dieser Welt sind aus Erfahrung Bürokraten humorlos.)
  212. Was tun? Gibt es eine Alternative Sicht?
  213.  
  214. Die gibt es, denn dann ist dies der Fall:
  215. Das untrennbare sich stetig ändernde Ganze existiert und das scheinbar Einzelne ist lediglich ein Phänomen des unteilbaren Ganzen.
  216. (Menschen tun so, als ob sie etwas imaginäres Einzelnes, absolut bestimmen könnten)
  217.  
  218. Das ist unmöglich?
  219. Wie wäre es Einstein umzukehren?
  220. Die Veränderung (Krümmung) der Raumzeit ist die Voraussetzung für Masse, wie für jede Energieform?
  221. Kosmologie und deren Konstruktion
  222. Eine Annahme der Raumzeit als statisch scheitert schon im gedanklichen Ansatz. Die Raumzeit als statische Kulisse - eine Bühne aus nichts - bietet keinen Raum und keine Zeit zur Darstellung. (Die Vorstellung der Raumzeit als wirkungsfreies Etwas entbiert nicht eines gewissen Reizes, verfällt aber zu schnell in die verklärende Romantik einer Selbsverwirklichungsideologie.)
  223.  
  224. Es existieren keine Teilchen an sich, die an sich oder gar an sich selbst untersucht werden könnten. Die Welt ist nicht zusammengesetzt, sondern insgesamt veränderlich. Alle Phänomene sind Ausdruck der stetigen ununterbrochenen Veränderung der Raumzeit.
  225.  
  226. Formal ist nur dieses eine Axiom der Veränderung zur Erklärung der Welt erforderlich.
  227. Mathematische Objekte und Modelle sind keine Phänomene der Raumzeit. Ihre Wirkung beschränkt sich nur auf ihre scheinbar imaginäre Existenz. Ohne glaubenden und glaubwürdigen Akteur bleiben sie ohne Wirkung. Das Schauspiel entfaltet sich durch gelehrte Fantasten der Stabilität, deren Sprachgewalt ihnen schon beim Aussprechen der Begriffe durch die Veränderung entgleitet.
  228.  
  229. Selbstähnliches ist nicht identisch, es ist nicht dasselbe und eine Gleichheit kann nur scheinbar gezeigt werden. Stabilität ergibt sich aus Selbstähnlichem, nicht aus Identischem. Zahlen behaupten, alles bliebe, wie es ist, sowie Geometrie behauptet, es gäbe Körper ohne Zeit, beides kann in der Raumzeit nicht der Fall sein. Um eine Form wahrnehmen, erkennen zu können, muss diese sich stetig verändern.
  230. Energie ist die Folge der Veränderung der Raumzeit.
  231. Jegliche Ordnung ist mit Veränderung, Bewegung und Wandel, verbunden.
  232. Die Raumzeit ist kein Gefäß, keine Kulisse, indem sich Phänomene abspielen, sie ist jedes Phänomen selbst.
  233.  
  234. Die Wirklichkeit kann nur erlebt, sie kann nicht abgebildet werden. Sprachliche Bilder, Konstrukte, sind nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmend. Die Setzung von Unveränderlichem ist die tatsächliche Willkür. Die Welt, die Raumzeit, verändert sich insgesamt und zugleich, in der Wirklichkeit bedarf es keiner sich ändernden Teilchen an sich.
  235.  
  236. Panta Rhei - die Raumzeit fließt. Sie fließt nicht zwischen unveränderlichen Gegensätzen. Der Fluss der Raumzeit ist auch die gesuchte dunkle Energie.Die Raumzeit hat kein Gegenteil, denn das Unveränderliche fließt nicht. Die sprachliche Negation eines Zustandes bleibt weiterhin ein Zustand, er ist nur anderst.
  237.  
  238. Konstruktion-Dekonstruktion oder Die Welt ohne Eigenschaften?
  239. Reduktion ist die Behauptung es gäbe Dinge an sich, deren Eigenschaften soweit entfernbar wären, bis das NICHTS übrig bleibt, um dann den umgekehrten Weg zu gehen, dies wieder zusammenbauen zu können und es entstünde daraus sogar Leben. Eigenschaften können in einer Betrachtung als nicht maßgebend oder vernachläßigbar gelten, sie sind jedoch immer vorhanden. Genau dieses scheinbare Phänomen geschieht durch Datenreduktion, es werden immer mehr der Eigenschaften entfernt, die für das jeweils aktuelle Glaubenssystem keine Rolle spielen, oft sogar als schädlich gelten. Die mathematische Funktion t beschreibt nicht das Phänomen relative Zeit, sie wird als Konstante eingesetzt und schreibt nur eine Form weiter. Ein System repräsentiert reinen Formalismus und nicht die Raumzeit. Eine Folge ist das unweigerliche Scheitern jedes Systems, ob politisch, physisch oder psychisch. Jegliches Systemdenken, besser Glauben an ein System, führt folglich unweigerlich zum Nihilismus, wobei Fatalismus oder Determinismus auch nur eine Spielart des Nihilismus ist.
  240. Es existieren keine eigenschaftslosen Bausteine des Lebens.
  241.  
  242. Paßt dies nicht wunderbar (nicht formeltechnisch betrachtet) zur Unbestimmtheitsrelation?
  243.  
  244. Was können Menschen folglich tun?
  245. Den Wahnsinn durch Aufklärung über die Unmöglichkeit das Absolute, das Ideal, das Vollständige, das Endgültige erkennen zu können, beenden.
  246. Etwas, das nicht existiert, kann auch nicht notwendig sein. Regeln, die erst erlernt werden müssen, sind gerade nicht evident, eben nicht völlig offensichtlich, sie sind folglich widersinnig.
  247.  
  248. Weshalb macht es Sinn den Ansatz der stetigen Veränderung weiter zu verfolgen?
  249. Wenn die Welt unveränderlich ist, ist alles was wir taten, tun und tun werden, so belang-, wie bedeutungs-, und sinnlos, denn dann haben wir keine Wirkung und nichts kann auf uns wirken. Verborgene (!?) Regeln, außerhalb von Raum und Zeit, die in einem Wesen wesentlich seien und nur mit der richtigen, der mathematischen Sprache gefunden werden...
  250.  
  251. Man möge mir die phasenweise auftretende Polemik verzeihen, wir arbeiten an der (all)gemeinen Arwee'schen Ungewißheitsrelation.
  252.  
  253.  
  254. Mit freundlichen Grüßen
  255.  
  256. Franz Maria Arwee
  257. Logiker
  258.  
  259. Auszug aus Bertrand Russel - Unpopuläre Beobachtungen
  260.  
  261. Soweit Philosophen sich mit dem Problem der Erhaltung des Sozialgefüges befasst haben, strebten sie nach Lösungen, die weniger offenkundig von Dogmen abhingen als diejenigen, die ihrerseits die offiziellen Religionen anzubieten hatten. Die meisten Philosophien sind die Reaktion auf einen Skeptizismus gewesen; sie sind in Epochen entstanden, in denen die Autorität allein nicht mehr zur Erziehung des für die Gemeinschaft notwendigen Minimums an Glauben ausreichte, so dass zur Erreichung dieses Resultats neue Argumente gefunden werden mussten, die wenigstens ihrem äußeren Anschein nach vernunftgemäß waren.Dieser Beweggrund hat zu einer tiefen Unaufrichtigkeit geführt, mit der die meisten Philosophien sowohl des Altertums wie der Neuzeit behaftet sind. Eine oft nur unbewusste Furcht, dass klares Denken zur Anarchie führen könnte, hat oft die Philosophen bewogen, sich in die Nebelwolken trügerischer und dunkler Behauptungen zu hüllen.
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