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Spielplatz grün und blau geschmiert

Jan 19th, 2013
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  1. Aus: Online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung
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  3. Samstag, 19.01.2013
  4. Spielplatz grün und blau geschmiert
  5. Die Holzhäuser in der Heide sind erst wenige Wochen alt. Der Förster hofft jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung.
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  7. Von Iris Hellmann
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  9. Wenn der hölzerne Drache Feuer spucken könnte, oder zumindest sprechen, dann wären die oder der unbekannte Schmierer vielleicht gar nicht so weit gegangen. Er hätte in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag die oder den Täter aufhalten können. Doch der Waldspielplatz in Klotzsche liegt nicht im Märchenland und der Drache stumm im Schnee. An den Holzhäuschen, an einer Baumrinde und an der Rutsche prangen jetzt grüne und blaue Schriftzeichen.
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  11. Der Spielplatz befindet sich ein paar Hundert Meter vom Forsthaus am Nesselgrundweg entfernt, er ist ausgeschildert. Am Donnerstagmorgen hatten die Mitarbeiter des Sachsenforsts bei ihrem täglichen Rundgang die Schmierereien entdeckt und waren entsetzt. „Hier steckt so viel Arbeit und Herzblut drin, das ist alles Handarbeit, nichts aus dem Katalog oder aus der Schublade – und das wird einfach nicht gewürdigt“, sagt Revierförster Marko Groß verärgert. Monatelang hatten die Mitarbeiter im vorigen Jahr das Areal in ein Abenteuergelände verwandelt: mit Klettertürmchen aus Klotzscher Fichtenholz, Pferden, Bohlen, Treppen, Geländer, Bänken, Sandkästen – und eben dem Drachen, der die Ritterburganlage symbolisch bewachen soll. Die vorherigen Geräte waren ebenfalls aus Holz und waren abgebaut worden, weil sie nicht mehr sicher genug waren. Finanziert wurde das Projekt vom Sachsenforst und durch Spenden. So sponserte ein Spielgerätebauer die Rutsche.
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  13. Im Dezember war alles fertig, der Tüv hatte sein Okay gegeben, und der Spielplatz konnte eröffnet werden. Ein Jahr lang hatten viele Familien auf diesen Tag gewartet, der dann mit etwa hundert Kindern gefeiert wurde. Umso größer die Enttäuschung bei den Forstmitarbeitern, dass die Geräte nur wenige Wochen unversehrt blieben. „Das ist kein Kavaliersdelikt. Wir haben Anzeige bei der Polizei erstattet und hoffen auch auf Hinweise aus der Bevölkerung“, so Groß. Vielleicht kennt ja jemand die Schriftzeichen, zum Beispiel das große „B“ mit einem geschwungenen Pfeil. Auch die beleidigende Abkürzung „A.C.A.B.“ (für „All Cops Are Bastards“, wörtlich „alle Polizisten sind Bastarde“) ist zu lesen. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Sprecher Wolfgang Kießling sagte, dass Spezialisten die Graffiti mit Vergleichsreihen überprüfen.
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  15. Allein die Beseitigung der Schäden werden den Sachsenforst zwischen 2000 und 3000 Euro kosten, wenn man die Arbeitsstunden mit einkalkuliert, schätzt Marko Groß. „Wir müssen das Holz wahrscheinlich abschleifen und die Rutsche neu lackieren“, sagt Marko Groß. Wann das erfolgen soll, ist noch unklar. In der Vergangenheit habe es ab und zu mal nächtliche Partys auf der Anlage gegeben, und auch Drogenspritzen wurden schon mal gefunden. „Aber so etwas haben wir noch nicht erlebt“, sagt der Förster.
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  17. Hinweise nimmt die Polizei unter 4832233 entgegen. Der Staatsbetrieb Sachsenforst Forstbezirk Dresden ist für Hinweise erreichbar unter 253080 oder per E-Mail:
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  19. poststelle.sbs-dresden@smul.sachsen.de
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