Noch gibt es kein Datum, das sich KSC-Fans dick im Kalender anstreichen müssen, nicht im Juli und nicht im September 2022. Mitte kommenden Jahres soll das neue KSC-Stadion im Wildpark fertig werden. „Und wir gehen immer noch davon aus, dass dies möglich ist“, sagt Werner Merkel, der Chef des städtischen Eigenbetriebs Fußballstadion.

Nun ist die Mitte des Jahres ein vager Begriff und der Zeitplan insgesamt ambitioniert, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup schon vor Wochen betonte. „Es darf nichts Großartiges schiefgehen“ , stellt auch Merkel klar.

In der Vergangenheit lief bei dem Großprojekt aber nicht alles rund. Auf der Osttribüne sorgte im Sommer 2020 ein Problem mit dem Tribünendach für Verzögerungen. Der Abriss der Haupttribüne war später fertig als gedacht.
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Auch Corona beeinflusste die Arbeiten: „Es kam vor, dass Bautrupps in Folge von Quarantäne nicht zur Verfügung standen“, sagt Merkel. Außerdem gebe es in der gesamten Baubranche Schwierigkeiten bei den Lieferketten. „Das ist nicht ein bestimmtes Teil, das schwer zu bekommen ist. Das ist ein ganzer Strauß“, so Merkel. Alle Beteiligten seien im Gespräch, inklusive Vorstandsebene des Baukonzerns BAM, um Verzögerungen zu verhindern - die derzeit aber keiner sicher ausschließen kann.

Es kam vor, dass Bautrupps in Folge von Quarantäne nicht zur Verfügung standen.
Werner Merkel, Chef des städtischen Eigenbetriebs Fußballstadion
Dem Plan zufolge soll der Baukörper an sich Ende Mai 2022 fertig sein. „Ab diesem Moment dauert es sicher nochmals zwei Monate, bis alle Bauspuren beseitigt sind“, ist Merkel sicher.

Er ist gerade mit Checks auf der Südtribüne beschäftigt. Die behördliche Abnahme sei bereits erfolgt, jetzt stehe die privatrechtliche und dann der Pachtvertrag mit dem KSC an. Läuft alles gut, können schon beim ersten Heimspiel des KSC Ende Juli Fans auf der neuen Kurve im Süden stehen. Erst wenn sie diesen Teil des Stadion beziehen, kann der Abriss des Provisoriums im Norden starten.

Neues Wildparkstadion bietet Platz für 34.000 Fans

Bei der Haupttribüne ist inzwischen die Grundplatte gesetzt, sagt Merkel. An diesem Donnerstagmorgen fährt ein Betonmischer vor. Am Kran schweben Stahlmatten. Gelbe Schaltafeln und grüne Dämmstoff-Pakete stapeln sich auf der Baustelle.

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Rolf Jägel macht vom Bauzaun aus Fotos. Alle paar Monate kommt er ins Stadion. Er ist in Muggensturm in einem inklusiven Fußball-Team aktiv, einige Spieler versorgt er mit Aufnahmen. „1973 war ich erstmals hier im Stadion“, erinnert er sich. Er ist Fan, aber „wie sich der Fußball entwickelt hat“, gefällt ihm nicht. Das neue Stadion aber schon, sehr sogar. „Das ist eine super Sache“, sagt der Mann. Wenn der Bau am Ende wirklich länger dauert, überrasche ihn das nicht. „Es wird doch alles später fertig, da muss man dann eben durch.“

Bezüglich der Kosten gibt es aktuell keinen neuen Sachstand. Inklusive Risikozuschlag und damit also Puffer ist das Projekt mit bis zu 140 Millionen Euro kalkuliert. Der neue Wildpark bietet Platz für 34.000 Fans, davon 3.500 von der Gast-Mannschaft. Laut Corona-Verordnung dürfte der Zweitligist Karlsruher SC in seinem ersten Heimspiel gegen Darmstadt 98 am 30. Juli gut 10.000 Fans in die in die halbfertige Arena, die mittlerweile BBBank Wildpark heißt, lassen.