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Countries - East German Republic - DFF

Aug 20th, 2020
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  1. Deutscher Fernsehfunk (DFF; zwischen 1972 und 1990 Fernsehen der DDR) ist ein öffentlich-rechtlicher Fernsehen des Autonome Republik Ostdeutschlands.
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  3. Die Studios des Deutschen Fernsehfunkes befinden sich seit den 1950er-Jahren im Berlin-Adlershof. Das Sendezentrum in Berlin-Adlershof ist Hauptstandort für die Produktion und Sendung von zwei Fernsehvollprogrammen mit Publizistik, Nachrichten, Unterhaltung, Show, Musik, Spielfilm, Fernsehspiel, Kinderfernsehen, Bildungssendungen und Sportberichterstattung. Das Rundfunkzentrum beherbergt auch mehrere Fernsehproduktionen für private Fernsehsender.
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  5. Das Unternehmen betreibt momentan zwei Fernsehprogramme: DFF 1 und DFF 2. Es werden auch Programme für die ARD erstellt wie werktägliche Boulevard-Magazin Brisant.
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  7. Nach Gründung der DDR sucht man ein geeignetes Gelände als Standort für ein zu gründendes Fernsehen. Die Wahl fiel auf ein ungenutztes Gelände in der Nähe des damaligen Flugplatzes Berlin-Johannisthal. Am 11. Juni 1950 erfolgt der erste Spatenstich für das Fernsehzentrum (FZ) Berlin, das nach Plänen von Wolfgang Wunsch errichtet wurde. Am 20. Dezember 1951 begannen die ersten Sende- und Empfangsversuche. Gut ein Jahr später, am 21. Dezember 1952, nahm das Fernsehzentrum mit einem offiziellen Versuchsprogramm den regelmäßigen Programmbetrieb auf. Am 2. Januar 1956 wurde dieses Versuchsprogramm beendet und ab 3. Januar 1956 begann die Ausstrahlung eines regulären Programms unter der Bezeichnung Deutscher Fernsehfunk.
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  9. Am 2. Januar 1956 endete das offizielle Versuchsprogramm des Fernsehzentrums Berlin und am 3. Januar begann der Deutsche Fernsehfunk (DFF) sein Programm. Der Sender hieß politisch gewollt zunächst nicht Fernsehen der DDR. Der DFF wollte Fernsehen für ganz Deutschland sein. Trotz grenznaher Sender war es dem DFF aber physikalisch nicht möglich, die ganze Bundesrepublik zu versorgen, während die ARD später mit Ausnahme des Elbtalkessels, des sogenannten „Tals der Ahnungslosen“, und des Nordostens (u. a. Stralsund, Greifswald) die ganze DDR erreichte.
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  11. Ende 1958 waren über 300.000 Fernsehgeräte in der DDR angemeldet. Ab dem 7. Oktober 1958 wurde das Vormittagsprogramm eingeführt, als Programmwiederholung für Spätarbeiter. Einen Tag später folgte erstmals ein Abendgruß. Der Abendgruß vom Fernsehfunk wurde, ab 22. November 1959 im Rahmen der Sendung Unser Sandmännchen, zum Exportschlager.
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  13. Am 3. Oktober 1969 ging das 2. Programm des Deutschen Fernsehfunks DFF 2 aus Anlass des bevorstehenden 20. Jahrestages der Gründung der DDR als Farbprogramm erstmals auf Sendung. Damit begann beim Deutschen Fernsehfunk das Farbfernsehzeitalter. Walter Ulbricht eröffnete das Programm mit den Worten „Das zweite Fernsehprogramm ist eröffnet“.
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  15. Am 11. Februar 1972 wurde der DFF umbenannt und hieß fortan Fernsehen der DDR. Der alte Name überdauerte lediglich in Abspännen, bei Zitaten und beim Sandmännchen im Abendgruß vom Fernsehfunk.
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  17. Die politische Wende in der DDR im Jahre 1989 bedeutete auch für die Medien eine stärkere Lösung von der Staatsmacht. In den politischen Sendungen konnte zunehmend freier berichtet werden und zahlreiche neue Programme gingen auf Sendung.
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  19. Wurden anfangs die Massenflucht und Proteste kaum in den politischen Sendungen erwähnt, änderte sich das Ende Oktober 1989 schlagartig. Am 18. Oktober 1989 traten Erich Honecker und andere Mitglieder des Macht ausübenden Politbüros des Zentralkomitees der SED zurück. Unmittelbar danach reformierten Rundfunk und Fernsehen ihre Programme. Am 30. Oktober 1989 wurde die Propagandasendung Der schwarze Kanal eingestellt. Von nun an sollte Klartext gesprochen werden. Die Mitarbeiter dieser neuen Magazinsendung hatten die Absetzung des Schwarzen Kanals und von Karl-Eduard von Schnitzler erzwungen.
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  21. Am 4. November 1989 gehörten Mitarbeiter und Schauspieler des Fernsehens der DDR zu Organisatoren und Teilnehmern der Alexanderplatz-Demonstration in Ost-Berlin. Für das einmalige Ereignis in der Geschichte der DDR, auf der nach Angaben der Veranstalter eine Million Menschen grundlegende Veränderungen forderten, fungierte der Verband der Film- und Fernsehschaffenden, das Komitee für Unterhaltungskunst und andere Künstlerverbände als offizielle Veranstalter.
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  23. Im Februar 1990 erklärte ein Medienbeschluss der Volkskammer das Fernsehen der DDR zu einer politisch unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Das DDR-Mediengesetz vom September 1990 bestätigte diesen Status.
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  25. Am 12. März 1990 wurde aus den Programmen DDR-F1 und DDR-F2 wieder DFF 1 und DFF 2.
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  27. Mitte 1990 zeichnete sich ab, dass die 1952 aufgelösten Länder wieder eingeführt würden, und Fernsehen und Rundfunk gestalteten die Berichterstattung zunehmend regionaler. Diese wurden in den existierenden Studios produziert. Für Thüringen wurde ein neues in Gera eingerichtet. Die Sendung für das Land Brandenburg wurde in Berlin-Adlershof hergestellt. Regionale Korrespondentenbüros entstanden in Erfurt, Potsdam, Schwerin, Leipzig, Magdeburg und Cottbus. Am 13. August 1990 begann der DFF mit der Ausstrahlung täglicher Landesprogramme. Zunächst sendete jede Landessendung an einem Tag in der Woche, später täglich mit Hilfe einer Auseinanderschaltung.
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  29. Mit dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik am 3. Oktober 1990 DFF wurde ein öffentlich-rechtlicher Fernsehen für die Autonome Republik Ostdeutschland als genannte staatsunabhängige, rechtsfähige Einrichtung.
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  31. Das wichtigste Aufsichtsorgan für den DFF ist der 43-köpfige Ostdeutschen Rundfunkrat, der die Interessen der Allgemeinheit vertritt. Er setzt sich aus je einem Vertreter der Landesregierungen, Vertretern von mindestens zwei Landtagen vertretenen Parteien und Repräsentanten bestimmter, proportional auf die Staatsvertragsländer verteilter „gesellschaftlich bedeutsamer Organisationen und Gruppen“ zusammen. Das zweite Aufsichtsgremium, der primär mit ökonomischen Kontrollbefugnissen ausgestattete Verwaltungsrat, zählt fünfzehn Mitglieder, vier aus Berlin, drei aus Sachsen und jeweils zwei aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Verantwortlich für den Betrieb und die Programmgestaltung trägt ein vom Rundfunkrat auf Vorschlag des Verwaltungsrats für sechs Jahre gewählter Intendant. Darunter gliedert der Ostdeutschen Rundfunkrat sich in ein Justiziariat, Programmdirektionen für Hörfunk (Funkhaus Berlin) und Fernsehen (Deutscher Fernsehfunk), eine Verwaltungs- und eine Betriebsdirektion sowie sechs Landesfunkhäuser.
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  34. DFF 1 ist das erste Fernsehprogramm von Deutsche Fernsehfunk. Das heutige DFF 1 ist der älteste Fernsehsender des Ostdeutschlands und war bis zum Start von DFF 2 1969 auch der einzige Fernsehprogramm des Deutschen Fernsehfunk. Seit dem 5. Dezember 2013 wird DFF 1 auch in HD ausgestrahlt.
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  36. DFF 1 bietet ein Vollprogramm mit vielen Informationssendungen, eigenproduzierten Unterhaltungssendungen, Sport-Übertragungen, Serien und Spielfilmen an.
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  38. Montags bis Sonntags in der Zeit von 19:00 bis 19:30 Uhr werden sechs regionalen Fensterprogramme ausgestrahlt. Die Fensterprogramme werden über Kabel, terrestrisch (DVB-T2) und DVB-S ausgestrahlt.
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  40. Regionalprogramme:
  41. Sachsenspiegel – für Sachsen
  42. Berliner Abendschau – für Berlin
  43. Brandenburg Aktuell – für Brandenburg
  44. Nordmagazin – für Mecklenburg-Vorpommern
  45. Sachsen-Anhalt heute – für Sachsen-Anhalt
  46. Thüringen Journal – für Thüringen
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  48. Aktuell ist seit 15. Dezember 1990 der Name für die tägliche Nachrichtensendung des Deutschen Fernsehfunks und täglich mehrmals im DFF 1 ausgestrahlt wird. Es ersetzte die Aktuelle Kamera, die zwischen 1952 und 1990 ausgestrahlt wurde.
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  50. Aktuell berichtet über die wichtigsten Ereignisse aus Deutschland und der Welt sowie ausführlich über die aktuellen Entwicklungen im Autonome Republik Ostdeutschland. Dazu gehören Meldungen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Sport und Wetter. Die Hauptausgabe wird täglich um 19:30 Uhr gesendet auf DFF 1.
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  52. Ausgaben
  53. Montag-Freitag
  54. Die ersten Nachrichten aus der DFF-Redaktion werden um 08:55 Uhr gesendet, es folgt eine Ausgabe um 10:55 Uhr. Alle Sendungen bis zu diesem Zeitpunkt sind nicht länger als fünf Minuten. Die nächste Aktuell-Sendung ist die erste ausführliche Ausgabe, sie beginnt um 12:00 Uhr und dauert 15 Minuten. Anschließend erfolgt eine kurzer Nachrichtenüberblick innerhalb von Dabei ab Zwei gegen 14:10 Uhr.
  55.  
  56. Um 17:30 Uhr erfolgt die zweite ausführliche Aktuell-Ausgabe des Tages mit einer Sendelänge von 20 Minuten. Der Schwerpunkt der Sendung wird vor allem auf die Nachbarländer von Ostdeutschland gelegt. So werden Berichte aus Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen und Bayern gezeigt, und zudem auch teilweise aus Polen und der Tschechischen Republik.
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  58. Die Hauptausgabe von Aktuell wird um 19:30 Uhr gesendet. Sie thematisiert aktuelle Nachrichten und Beiträge aus Deutschland und der Welt und berichtet zusätzlich über die aktuelle Lage in Ostdeutschland. Die Sendung wird mit dem Sportblock, präsentiert von einem Sportredakteur der DFF-Sportredaktion beendet und dauert insgesamt 30 Minuten. Vor den jeweiligen Ländermagazinen um 19:00 Uhr erfolgt bereits ein kurzer Themenüberblick des Studioredakteurs für die 19:30-Uhr-Sendung.
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  60. Die Spätausgabe ist eine kompakte Tageszusammenfassung mit den wichtigsten Nachrichten des Tages von Ostdeutschland, Deutschland und die Welt. Sie beinhaltet zum Ende ebenfalls Sportblock und einer Wettervorhersage. Der Beginn der Spätausgabe variiert je nach dem Abendprogramm zwischen 22:15 Uhr und 23:15 Uhr und dauert 20 Minuten.
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  62. Letzte Nachrichten aus der DFF-Redaktion erfolgen in einem Kurzausgabe im Spätprogramm je nach Länge der Vorsendung zu wechselnden Zeiten zwischen 00:00 und 01:00 Uhr mit einer Länge von 5 Minuten.
  63.  
  64. Samstag und Sonntag
  65. Die erste Aktuell-Sendung am Samstags und Sonntags wird um 9:55 Uhr gesendet, mit einer Länge von 5 Minuten. Eine weitere Ausgabe folgt um 12:50 Uhr und dauert 10 Minuten.
  66.  
  67. Die nächste Aktuell-Sendung ist die erste ausführliche Ausgabe, sie beginnt um 17:00 Uhr und dauert 15 Minuten.
  68.  
  69. Die Hauptausgabe wird um 19:30 Uhr gesendet und der Beginn der Spätausgabe variiert je nach dem Abendprogramm zwischen 22:15 Uhr und 23:15 Uhr. Beträgt die Dauer der Spätausgabe nur 15 Minuten und beinhaltet Berichte aus der Fußball-Bundesliga.
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  71. Im Spätabendprogramm wird zwischen 00:00 und 01:00 Uhr eine Kurzausgabe ausgestrahlt.
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  74. DFF 2 ist das zweite Fernsehprogramm von Deutsche Fernsehfunk. Das Programm wurde am 3. Oktober 1969 anlässlich des bevorstehenden 20. Jahrestages der Gründung der DDR als Farbprogramm erstmals auf Sendung. Seit dem 5. Dezember 2013 wird DFF 2 auch in HD ausgestrahlt.
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  76. Schwerpunkte im Programm sind Debatten und Kultursendungen. Nebst den kulturelle Sendungen sind im Programm häufig Spielfilme und Serien vor allem europäische Serien-Produktionen berücksichtigt. Das 24-Stunden-Programm bietet auch eine Auswahl an Dokumentationen und übernimmt von Partnersendern wissenschaftliche Sendungen wie nano (3sat).
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  78. Spätjournal ist ein Nachrichtenmagazin des Deutschen Fernsehfunks. Die Sendung ist ein Ersatz für den kurzlebigen AK Zwo, der am 30. Oktober 1989 begann.
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  80. Das Magazin wird in der Regel abgesehen von Feiertagen jeweils montags bis freitags um 21:30 Uhr auf DFF 2 ausgestrahlt. Die Sendung ist in der Regel 30 Minuten lang.
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  82. Im Unterschied zu den Aktuell auf DFF 1 werden im Spätjournal einzelne Themen des Tages ausführlicher behandelt und Hintergründe beleuchtet, hinzu kommen gegebenenfalls Interviews mit Politikern, Wirtschaftsführern, Experten und anderen maßgeblichen Menschen des Tages. Politiker oder andere Personen mit hoher öffentlicher Aufmerksamkeit werden bei kontroversen Äußerungen sogenannten Faktenchecks unterzogen. Zum Ende erfolgt einer Wettervorhersage.
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  84. Bei Bedarf (brisanten Tagesthemen, längeren Studiogesprächen) wird die Sendung um einige Minuten verlängert.
  85.  
  86. Neben die Spätjournal werden täglich zwei Kurzausgaben von Aktuell um 16:45 Uhr und 18:45 Uhr gesendet. Am Samstags und Sonntags wird statt der Spätjournal eine 10-minütige Ausgabe des Aktuell gesendet.
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