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May 27th, 2018
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  1. 12.01.2012 | GIZ IS: Kritik an Projekt mit Lidl
  2. Medienbericht greift zu kurz
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  4. Arbeiten im Akkord: Näher/innen in einer Textilfabrik in Bangladesch. Foto: GIZ
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  6. Arbeiten im Akkord: Näher/innen in einer Textilfabrik in Bangladesch. Foto: GIZ
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  8. Die ARD berichtete am Montag kritisch über die Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben des Discounters Lidl in Bangladesch. Auch ein Projekt, das GIZ IS im Auftrag von Lidl in der Hauptstadt Dhaka durchführt, wurde dabei negativ erwähnt. Der Vorwurf lautet unter anderem: Das Engagement der GIZ erschöpfe sich darin, die Fabrikarbeiter/innen mit Vitaminpillen gegen Mangelernährung zu versorgen. Das ARD-Magazin „Markencheck“ hatte mit versteckter Kamera aus einer Textilfabrik berichtet, die von der GIZ beraten wird.
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  10. Arbeitsbedingungen verbessert
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  12. Doch die Kritik am Projekt greift zu kurz: Aus der Menge der Zulieferbetrieben von Lidl in Bangladesch berät die GIZ derzeit sechs Textilfabriken. Den Mitarbeiter/innen wird unter anderem eine medizinische Versorgung angeboten. Dazu gehören kostenlose Untersuchungen in den Betrieben, kostenlose Medikamente und Behandlung in Krankenhäusern sowie eine Gesundheitserziehung. Es wird also mehr getan, als nur Vitaminpräparate zu verschreiben.
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  14. Zu den positiven Veränderungen im Rahmen des Projekts gehört, dass es in den sechs Betrieben keine Kinder- und Zwangsarbeit mehr gibt. Die Löhne entsprechen den gesetzlichen Mindestlöhnen, Überstunden werden bezahlt, auch die Arbeitssicherheit hat sich stark verbessert. Lidl zahlt den Mindestlohn und es gibt zusätzlich durch Lidl ein Topping-Up für gute Qualität. Lidl hofft, durch die Pilotmaßnahme weitere Discounter zu einem solchen Vorgehen zu bewegen.
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  16. Veränderungen nicht über Nacht
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  18. Dennoch sind noch nicht alle Ziele im laufenden Projekt erreicht: Trotz einiger Fortschritte liegen die Arbeitszeiten in den meisten Betrieben noch über dem gesetzlichen Limit. Die Arbeitgeber verlangen mehr Überstunden als erlaubt, viele gewähren keinen Ruhetag in der Woche.
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  20. In der kommenden Projektphase geht die GIZ diese Probleme Schritt für Schritt an, denn nachhaltige Veränderungen lassen sich in der hart umkämpften Textilbranche nicht über Nacht erreichen: Die Arbeiter/innen erhalten für Überstunden die doppelte Bezahlung, was die GIZ durch regelmäßige Fabrikbesuche überprüft. Auch eine versteckte Buchführung über ungesetzliche Überstunden konnte unterbunden werden. Aufgrund des enormen Arbeitsanfalls arbeiten die Angestellten dennoch oft mehr als die gesetzlich zugelassenen zehn Stunden pro Tag. Beratungsmaßnahmen der GIZ im weiteren Projektverlauf werden daher darauf abzielen, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen in den Projektbetrieben weiter zu verbessern.
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  22. Jörn Leonhardt
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