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Jul 16th, 2017
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  1. Ein paar Worte zur #rp17:
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  3. Vor zwei Jahren gab es im Vorfeld der #rp15 eine Situation, wo ein Speaker - der verschiedene Frauen, inkl. mir, vorher massiv belästigt, bedroht und gestalkt hatte und auch seine große Followerzahl immer wieder dabei involvierte - ankündigte, einige von uns auf der Konferenz selbst belästigen zu wollen.
  4.  
  5. Wir involvierten die Orga der re:publica und sagten klar, dass wir uns unwohl fühlten. Es gab lange Mails und Telefonate. Der Speaker wurde ermahnt und sagte daraufhin wutentbrannt öffentlich seine Teilnahme ab, da die "Schnepfen" die Konferenz übernommen hätten. Seine Fans wollten immer noch nicht ablassen und wir - mehrere Frauen - fühlten uns nicht sicher, was wir auch so an die Orga kommunizierten. Wir wünschten uns eine klare öffentliche Positionierung der Orga gegen Hate Speech und Belästigung. Uns wurde gesagt, dass man sich in unseren "Streit" nicht einmischen wollte (wurde sich nach Protesten für entschuldigt) und statt einer Positionierung wurde uns angeboten, jeweils eine Begleitperson als Schutz mitnehmen zu können. Man wollte also lieber extra Tickets locker machen als sich öffentlich zu positionieren. Ich sagte meine Teilnahme aus "Krankheit" vor Angst ab.
  6.  
  7. Auch letztes Jahr wurde eine Speakerin von ihm massiv angefeindet. Erneut gab es keine öffentliche Reaktion der re:publica Orga.
  8.  
  9. All das hatte ich noch im Hinterkopf, als das Motto "Love out Loud" angekündigt wurde. Ich hatte aber große Hoffnungen darin, dass die #rp17 dieses Jahr ihren (unzulänglichen) Code of Conduct zumindest umsetzen würde.
  10.  
  11. Stattdessen ist der Speaker nun doch wieder auf der Konferenz, so, als wäre nie etwas gewesen. Für ihn ist die Veranstaltung problemlos begehbar und erlebbar - ohne jegliche öffentliche Stellungnahme der Konferenz. Ist für die re:publica halt schön: sie können sich mit Engagement gegen Hass schmücken, müssen aber nicht die lästigen, anstrengenden Diskussionen darüber führen, was passiert, wenn jemand großes und bekanntes problematische Scheiße macht und sich in Konsequenz gleich mehrere Frauen unsicher fühlen.
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  13. Ich beobachte nun von zu Hause aus, wie eine Konferenz sich selbst für den Umgang mit Hatespeech feiert, während mitten unter ihnen jemand rumläuft, vor dem andere Personen Angst haben müssen, der wiederholt, über Jahre hinweg, Frauen verleumdet, belästigt, stalkt - und niemanden schert's.
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  15. Und damit: laugh out loud. Weil lieben kann ich das nicht.
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