JUGENDENTSCHEID 32453/11

entfalten an keiner Stelle eine auch nur ansatzweise realistische Wirkung. Die dargestellten Blutkleckse wirken dabei ebenso "schräg" wie die als Geschosse verwandten Tränen. Es gibt, ausgenommen von der Hauptfigur und der Mutter, keine menschenähnlich gestalteten Spielfiguren. Selbst bei diesen Figuren entwickelt sich jedoch keine glaubwürdige Realitätsnähe.

Das gesamte Spieldesign vermittelt eine skurrile und groteske Atmosphäre. Auch die Trefferdarstellung und Blutkleckse sind ausgesprochen unrealistisch, übertrieben und wie das ganze Spiel in ausgesprochen distanzierend wirkender Strichmännchengrafik umgesetzt.

Aufgrund dieses Settings und des genretypischen schlichten Spielprinzips wäre aus Sicht des Prüfgremiums auch eine Freigabe ab 12 Jahren vorstellbar gewesen.

Gegen diese weitergehende Freigabe sprach jedoch die biblische Hintergrundthematik. Hierbei kann durch die tendenziell blasphemische Botschaft eine Beeinträchtigung vor allem religiöser Kinder unter 16 Jahren nicht ausgeschlossen werden. Das Prüfgremium befürchtete hier dass die Grundidee des Spieles als verletzend oder gar desorientierend wahrgenommen werden könnte. Daher sprach sich das Prüfgremium einhellig für eine Altersfreigabe ab 16 Jahren aus. Diese Ansicht wurde durch die dauernden Kampfhandlungen, die Blutkleckse und die insgesamt düstere Atmosphäre bestärkt, die das gesamte Spiel dominieren.

Anhaltspunkte für eine allgemeine Jugendbeeinträchtigung ("Keine Jugendfreigabe") wurden nicht festgestellt.

Das Prüfgremium erteilte dem Spiel "The Binding of Isaac: Unholy Edition' aus den genannten Gründen einstimmig die Kennzeichnung "freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG".