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Feb 25th, 2018
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  1. Das Brandenburger Tor in Berlin ist ein frühklassizistisches Triumphtor, das an der Westflanke des quadratischen Pariser Platzes im Berliner Ortsteil Mitte steht. Es wurde als Abschluss der zentralen Prachtstraße der Dorotheenstadt, der Straße Unter den Linden, in den Jahren von 1789[1] bis 1793[2] auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans errichtet. Die das Tor krönende Skulptur der Quadriga ist ein Werk nach dem Entwurf des Bildhauers Johann Gottfried Schadow. Westlich des Brandenburger Tores befinden sich die ausgedehnten Grünflächen des Großen Tiergartens, die in gradliniger Verlängerung der Straße Unter den Linden von der Straße des 17. Juni durchquert werden. Die Platzfläche unmittelbar westlich des Tores trägt den Namen Platz des 18. März.
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  3. Das Tor ist das einzig erhaltene von zuletzt 18 Berliner Stadttoren.[3] In der Formensprache stellt es die Hinwendung vom römischen zum griechischen Vorbild dar.[3] Es ist eines der ersten klassizistischen Bauwerke in Preußen und markiert hiermit den Beginn des Klassizismus als staatstragende Architektur in Preußen.
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  5. Das Tor ist eines der bekanntesten Berliner Wahrzeichen und nationales Symbol, mit dem viele wichtige geschichtliche Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden sind. So wurde bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem das Ende der napoleonischen Herrschaft 1813–1815 mit dem Bauwerk verbunden. In der Weimarer Republik wurde hier alljährlich am 11. August der Verfassungstag begangen. Nach starken Kriegszerstörungen wurde das Tor bis 1957 wiederaufgebaut. Eine umfassende, knapp zweijährige Sanierung fand bis 2002 durch die Stiftung Denkmalschutz Berlin statt.
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  7. Heute wird das Tor vor allem als Symbol des freiheitlich-demokratischen, wiedervereinigten Deutschlands angesehen. Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs stand es unmittelbar an der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und damit im Kalten Krieg an der Grenze zwischen dem Warschauer Pakt und der NATO.
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  10. Symbolik
  11. Die Neuerrichtung des Brandenburger Tores erfolgte zur innen- und außenpolitischen Herrschaftsrepräsentation Friedrich Wilhelm II. Mit der Gestaltung des Tores nach dem Vorbild der Propyläen der Akropolis in Athen verglich sich Friedrich Wilhelm II. mit Perikles und stellte sich als Herrscher dar, der Preußen ein goldenes Zeitalter bringen würde.[5] Perikles stand für eine kluge Bündnispolitik verbunden mit einer langen Friedenszeit und für die Vorherrschaft Athens im Attischen Seebund. Genau so wollte Friedrich Wilhelm II. wahrgenommen werden, nachdem er 1787 die Republik der Vereinigten Niederlande durch den Einmarsch preußischer Truppen gewaltsam befriedet und eine Allianz zwischen Preußen, den Niederlanden und Großbritannien herbeigeführt hatte.
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  13. Ganz in diesem Sinne war der ursprünglich für das Tor gewählte Name „Friedenstor“. Neben Friedrich Wilhelm II. sollte seine Schwester Wilhelmine von Oranien, Erbstatthalterin der Republik der Niederlande, als Friedensbringerin gepriesen werden. Sie war es, die durch ihre Taktik Friedrich Wilhelm II. zum Eingreifen in den Niederlanden bewegte und letztendlich dadurch eine Vormachtstellung Preußens in Europa herbeiführte. Der Begriff des „Friedenstores“ steht nicht im Widerspruch zur Krönung des Tores mit einer Siegesgöttin, sondern harmoniert mit der absolutistischen Herrschaftsvorstellung des 18. Jahrhunderts.[6]
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  15. Sowohl von der baulichen Anlage der Flügelbauten als auch von der schmückenden Ausstattung her war das Tor nach innen gerichtet. Es sollte somit nicht dem Ankommenden, sondern dem in der Stadt Wohnenden die Herrschermacht verdeutlicht werden. Gleich einer Theaterkulisse diente das Tor dazu, dem König bei der Ankunft in Berlin schmückendes und erhöhendes Beiwerk zur Seite zu stellen.
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