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Feb 20th, 2018
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  1. The Gift of Freedom
  2. by R.J.
  3.  
  4.  
  5. ~2017~
  6.  
  7.  
  8. „Baum, Baum, Baum, Straßenschild, Baum, Autowrack, Baum, Baum, Baum… Alles das selbe. Seit fast 2 tagen immer das selbe.“ denke ich, den Fuß stetig auf dem Gaspedal, das fenster halb geöffnet und mit der Klimaanlage auf vollen touren. Kilometer für Kilometer fahre ich durch die Menschenleere einöde, gelegentlich vorbeirauschende Städte und dörfer links, autowracks und wandelnde tote rechts von mir. Mit einem halbvollen kraftstofftank fahre ich immer weiter, mehr oder weniger planlos, der straße entlang, auf der suche nach einem geeigneten platz um meine spezielle Fracht in die Freiheit zu entlassen. Ein vorhaben, das wohl niemand ausser mir in irgendeiner weise als logisch empfinden würde, und es vermutlich ist, und dennoch tue ich es und bezahle jeden preis den mein vorhaben mir verursacht.
  9.  
  10.  
  11. Als ich in der Mittagssonne eine Tankstelle auf einer Landstraße erreiche, lege ich einen zwischenstopp ein. Seit dem frühen morgen bin ich bereits durchgehend auf der straße unterwegs, und die Sommerhitze ist sowohl schlecht für den Motor meines Pick-Up Trucks, als auch für den Tiger, der seit gestern früh ruhiggestellt auf der Ladefläche meines wagens schläft. Unter der überdachung im Patina-Stil stelle ich den truck, geschützt vor der heißen Sonne, mit geöffneten Fenstern ab. Die Wassertemperaturnadel bewegt sich bereits im roten bereich, und die kraftstoffnadel zeigt schon fast senkrecht nach unten. Diesel aufzutreiben gehört also zur To-Do Liste, auch wenn Diesel ein bereits wertvolleres, und vor allem selteneres Gut ist als Diamanten. Mit einem geladenen Jagdgewehr in der rechten Hand steige ich aus dem Truck aus. Ich spüre die stehende, warme luft, und breche beinahe unter den schmerzen in meiner rechten Bauchseite zusammen. Der verband unter dem zerrissenem Shirt ist bereits in einem dunklen, schmutzigen rot gefärbt, und die schmerzen lassen nicht nach, egal wie viele schmerztabletten und antibiotika ich einnehme. Eine falsche bewegung zur falschen seite genügt, und die blutung könnte sich verschlimmern. Eines der Preise, die ich für die rettung eines unschuldigen Tieres bezahle, aber mit sicherheit noch nicht der letzte preis. Das mit Betäubungspfeilen geladene gewehr fest in der rechten Hand, und auf abgetretenen Chucks, gehe ich leise in richtung der Tür des kassierhäuschens, angespannt und nervös aus angst vor wandelnden untoten. Bisher ist es mir immer gelungen, ihnen auszuweichen oder sie abzulenken., nur wie lange sich diese glückssträhne aufrecht erhalten lässt, ist fragwürdig. Vorsichtig und misstrauisch stoße ich die scheinbar nicht verschlosse Ladentür auf, und finde mich in einem etwas angestaubten, chaotischen einkaufsbereich wieder. Auf dem Boden verstreut liegen Zeitungen, Chipstüten und wasserkanister, an den Wänden hängen uralte Werbeposter für Motorenöle, Zündkerzen und Reifen. In der luft liegt ein beißender gestank, welcher an fauliges sumpfwasser und schimmeliges essen erinnert. Mit dem gewehr im anschlag bewege ich mich langsam am Kassenbereich vorbei, in richtung des personaleinganges zur hinten anschließenden Fahrzeugwerkstatt. Mit jedem schritt auf die Kasse zu, wird der gestank schlimmer, bis ich letztlich eine fast Kopflose leiche auf dem Kassenthresen kleben sehe. Die hälfte des Kopfes ist über den gesamten thresen bis an die wand verteilt und auf dem rest des Körpers krabbeln kleine, weiße striche entlang; Maden haben bereits angefangen den körper zu zerfressen. Der tod ist also mindestens schon wochen her, Vermutlich ein selbstmord. Die hand des toten ist noch immer im abzug der doppelläufigen Shotgun verkeilt, und auf dem boden verteilt liegt eine handvoll patronen. Rechts neben dem bezahltresen, inmitten der blut- und hirnreste, erkenne ich an der wand das symbol für Erste-Hilfe, aufgedruckt auf einem bereits etwas heruntergekommenen Erste-Hilfe-Kasten.
  12. Desinteressiert gehe ich weiter, das shirt über die unteren gesichtszüge gestreift um dem gestank entgegen zu wirken.
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