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- Erkenntnisse aus der Hinrunde: Was sich der KSC für den Winter alles vornimmt
- Der KSC wird am Montag in den Wildpark zurückkehren. Dann startet die Vorbereitung für die Rückrunde. Mit zwei Stützen des Teams will der Sportgeschäftsführer auf jeden Fall verlängern. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
- Die Fußballprofis des KSC kehren am Montag für eine Trainings-Zwischenphase, die bis vor Weihnachten dauert, auf die Plätze zurück. Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer attestierte der Mannschaft trotz zuletzt sieben Spielen ohne Sieg „eine gute Vorrunde“ gespielt zu haben.
- Sie habe sich „weiterentwickelt“ und „überwiegend gute Leistungen gezeigt“. Selbst bei den Niederlagen gegen nominell besser aufgestellte Clubs habe sie gut mitgehalten. Diese Analyse zur ersten Saisonhälfte ändere nichts daran, dass wir „leider in einer Ergebnis-Welt leben“.
- So werden Trainerteam und Mannschaft mit Rückrundenstart am 29. Januar liefern müssen. Kreuzer: „Wir müssen zusehen, dass wir wieder aus weniger mehr machen.“ Fragen und Antworten zum langen Winter für Cheftrainer Christian Eichner und sein Team.
- René Dankert hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.
- Zu welchem Ergebnis kamen die sportlich Verantwortlichen bei ihrer Analyse der ersten Saisonhälfte?
- Grob gesagt, dass die Lage als Tabellen-13. mit 18 Punkten zwar ernst ist, aber keine Panikattacken rechtfertigt. Eichner gibt sich „überzeugt, dass die Mannschaft mit geistiger und körperlicher Frische in der Rückrunde ihr Ziel erreichen wird“. Voraussetzung: „In dem, was wir tun, müssen wir wieder in den Bereich hinkommen, wo wir Mitte der Hinrunde waren.“
- Da passte in der Tat eine Menge zusammen: Die Körpersprache der Spieler, die ineinandergreifenden Zahnräder im Rauten-System – in der Folge: die Ergebnisse. Im letzten Drittel aber sei vieles dann „nicht mehr so optimal“ gewesen, untertreibt der Cheftrainer. Aus den letzten sechs Spielen blieb nur der Punkt aus dem wilden Finale der Hinrunde gegen den FC St. Pauli (4:4) hängen, dabei lautete das Torverhältnis 6:15.
- Insgesamt sah Eichner viele „Okay-Spiele“, nur Braunschweig (9. Spieltag; 1:2), Kiel (15.; 1:4) und mit Abstrichen St. Pauli (17.; 4:4) fielen ganz durch sein Erwartungs-Raster. Kreuzer sagt: „Ab kommenden Montag geht es in den kommenden sechs, sieben Wochen darum, hart daran zu arbeiten, dass wir wieder mit voller Hingabe verteidigen und vorne mehr Effektivität entwickeln.“
- Wie wird das Trainerteam reagieren?
- Eichner kündigt an, seinen Kader verstärkt mit Videomaterial zu konfrontieren und noch mehr auch die Taktiktafel und andere Medien zu nutzen. Viele individuelle Fehler verdarben zuletzt regelmäßig den Brei.
- Eichner betont, „100 Prozent Vertrauen in die Mannschaft“ zu haben. Durststrecken seien in der Liga jedem zuzugestehen. Der KSC-Trainer erwähnt das Beispiel des so stark gestarteten ersten Rückrundengegners SC Paderborn: Die Mannschaft von Lukas Kwasniok kassierte zuletzt vier Niederlagen in Reihe und rutschte vom zweiten auf den sechsten Platz ab.
- Was ist bloß aus der vormaligen KSC-Stärke bei offensiven Standards geworden?
- Keine andere Mannschaft schlug in den ersten 17 Saisonpartien so viele Ecken wie der KSC: 110 waren es, 46 davon von links, 64 von rechts. Tore aus Standards, Freistöße eingerechnet, entstanden insgesamt aber nur vier. Diese Schwäche abzustellen, bleibt eine Aufgabe für den Winter. „Wir müssen wieder dorthin kommen, wo wir vor zwei Jahren waren, als die Liga vor unseren Standards Respekt hatte“, fordert Kreuzer ein.
- Natürlich ist augenfällig: Einen körperlich wuchtigen und kopfballstarken Strafraumstürmer der Qualität von Philipp Hofmann hat der KSC nicht mehr auf dem Platz. Sowohl Simone Rapp als auch der Innenverteidiger Daniel Gordon, beide kopfballstark, spielten diese Rollen nicht.
- Die größere Unabhängigkeit von den ruhenden Bällen lasse sich auch positiv, nämlich als spielerischer Fortschritt lesen. Seiner Mannschaft gelinge es dafür besser, aus dem Spiel heraus Torgefahr zu entwickeln, meint Eichner. Dennoch: Bei der Kaderplanung für die kommende Saison werde der Faktor Größe wichtig sein, legt sich Kreuzer fest.
- Der KSC erzielte zwar 26 und damit die siebtmeisten Tore aller Teams in der Liga, dafür kassierte er mit 30 Gegentoren die hinter Magdeburg zweitmeisten. Was fiel den Trainern dazu auf?
- Dass zu viele nach individuellen Fehlern oder Fehlerverkettungen und so einige nach Flanken vom Flügel oder aus den Halbfeldern passierten.
- Dies wie die Umstände aller anderen Torentstehungen ließ das Trainerteam vom internen Analystenteam inhaltlich aufbereiten, um in seiner Arbeit im Winter dem entgegenzuwirken. Fünf Gegentore fielen aus Freistößen und Eckbällen.
- Was hat Christian Eichner während der Trainingsphase im Dezember vor?
- „Wir genießen diese Phase, in der wir als Trainer detaillierter an Themen arbeiten können, für die uns sonst zu wenig Zeit bleibt“, sagt er. Ein Upgrade soll es in so mancher Hinsicht geben.
- Die fußballerischen Schwerpunkte betreffen das Verhalten der Mannschaftsteile in der Raute, aber auch das individualtaktische Verhalten.
- War nicht auch die Rede von der Dreierkette, die in Testspielen ausprobiert werden soll?
- Richtig. Eichner möchte diese verstärkt einüben lassen. Rückmeldungen, wie gut das klappt, erwartet er sich von Testspielen bei Viktoria Köln (9. Dezember), beim VfL Bochum (10. Dezember), beim SC Freiburg (16. Dezember; unter Ausschluss der Öffentlichkeit) und bei Racing Straßburg (21. Dezember).
- „Wir müssen dorthin kommen, dass wir in der Lage sind, in unterschiedlichen Formationen Sicherheit zu haben. Es geht darum, den Anforderungen im modernen Fußball eine breitere Basis zu geben“, sagt Eichner.
- Ist das unter mentalen Gesichtspunkten nicht schwierig für die Spieler, aus dem Urlaub zu kommen, zwei, drei Wochen zu trainieren, wieder in den Urlaub zu gehen und um den Jahreswechsel herum dann in die Vorbereitung auf die Rückrunde zu gehen?
- Es wird interessant sein, zu sehen, wie sie mit diesem Rhythmus umgehen. Da keine Punktspiele anstehen und das klare Ziel damit fehlt, wie es sich erst ab Januar mit dem Rückrundenstart zeigen wird, ist mentale Stärke gefragt. Auf die Bereitschaft wird es ankommen.
- Aufdrängen können sich schließlich alle. Speziell unzufriedene Profis wie Daniel O’Shaughnessy und Mikkel Kaufmann können in diesen Wochen vor Weihnachten Signale an das Trainerteam senden. O’Shaughnessy muss nach seiner Verletzung beweisen, dass er körperlich voll da und bereit dafür ist, den Konkurrenzkampf mit Stephan Ambrosius, Marcel Franke und Florian Ballas anzunehmen.
- Gibt es beim KSC auch Pläne, sich im Winter zu verstärken?
- „Pläne“ wäre wohl zu viel gesagt. Kreuzer wird zunächst einmal den im Sommer noch gescheiterten Versuch unternehmen, Felix Irorere, Kilian Jakob und Luca Bolay zu verleihen. Deren Aussichten auf Einsätze bleiben auch für die Rückrunde schlecht.
- Findet Kreuzer für das Trio Lösungen, entstünde dadurch möglicherweise der wirtschaftliche Spielraum für einen Zugang. Der könnte Daniel Brosinski heißen. Der Bundesliga-erfahrene Verteidiger (1. FC Köln, FSV Mainz 05) ist vereinslos und trainierte die ganze Zeit mit den KSC-Profis. So ist Eichner über den Leistungsstand des 34-Jährigen im Bilde.
- Kreuzer bestätigt auf Nachfrage, dass man Brosinski im Auge habe: „Er kennt seine Rolle bei uns. Wir werden uns mit dem Thema im Dezember aber intensiv beschäftigen.“ Auf allen Positionen doppelt besetzt zu sein, ist für Eichner das Wichtigste.
- Mit Brosinski könnte er womöglich den Konkurrenzdruck auf den zuletzt wieder in seinen Leistungen schwankenden Linksverteidiger Philip Heise erhöhen. Mit Jakob gelang das bisher nicht.
- Im nächsten Sommer laufen 16 und damit die Hälfte aller Lizenzspielerverträge aus. Was hat für Kreuzer Priorität?
- Bestätigt hat Kreuzer, dass er mit Fabian Schleusener und Marvin Wanitzek verlängern möchte. Dabei ist Wanitzeks Vertrag sogar noch bis 2024 gültig, doch würde er ohne eine Verlängerung nur noch kommenden Sommer eine Ablöse im Falle eines Wechsels einbringen.
- Verletzt sich Kapitän Jérôme Gondorf nicht, wird sich dessen Vertrag nach Informationen der Badischen Neuesten Nachrichten schon im Februar automatisch verlängern. Grundlage ist eine Einsatz-bezogene Klausel im bisherigen Kontrakt des 34-Jährigen.
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