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May 23rd, 2018
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  1. Auswirkungen der Digitalisierung im Bildungssektor auf das Privatleben von Schülern und Lehrpersonen
  2. Nicht nur im Bereich der schulischen Institutionen beeinflusst die Digitalisierung im Bildungssektor das Leben von Schülern und Lehrpersonen erheblich. Auch der Alltag wird mehr und mehr durch die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche bestimmt.
  3. Verlagerung der Kompetenzen
  4. Wo früher in erster Linie das Sprechen und die Kommunikationsfähigkeiten maßgeblich waren, sind heute andere Kompetenzen gefragt. Im Alltag ist Lesen und Schreiben mittlerweile von größter Bedeutung, da die meisten Angelegenheiten online von statten gehen. Bewerbungsschreiben, Schriftverkehr mit Vorgesetzten oder beispielweise Professoren und geschäftliche Angelegenheiten haben sich nahezu gänzlich ins Internet verlagert.
  5. Außerdem müssen die Schüler heutzutage lernen mit dem Überschuss an Informationen, die Ihnen durch das Internet zur Verfügung stehen, umzugehen. Um die Quellen, die sie online finden, richtig verwalten zu können müssen sie lernen, relevante Informationen herauszufiltern und die Vertrauenswürdigkeit einzelner Artikel zu bestimmen. Das World Wide Web bietet zwar die uneingeschränkte Möglichkeit, Informationen aus den unterschiedlichsten Kategorien weltweit zu beziehen, birgt dadurch jedoch neue Herausforderungen, deren Umgang die Schüler erst einmal erlernen müssen.
  6. Veränderungen im Sozialleben
  7. Auch innerhalb des Gemeinschaftslebens einer Schule trägt die Digitalisierung einige Auswirkungen. So wird die sogenannte „Schere zwischen Arm und Reich“ innerhalb der Gesellschaft durch die Voraussetzung, dass die Schüler nun auch zum Lernen digitale Geräte benötigen, weiter verstärkt werden. Nicht jede Familie ist im Stande, jedem seiner Kinder die neusten Tablets, Smartphones oder Laptops zur Verfügung zu stellen. Wo Neid und Proll schon häufig eine Rolle unter den Jugendlichen führt, kann dies häufig noch verstärkend wirken.
  8. Nicht nur innerhalb der Gesellschaft, sondern auch speziell innerhalb der Schülerschaft kann es zu einer digital-sozialen Spaltung kommen. Nicht alle Schüler sind überzeugt von den neuen Methoden, die im Unterricht angewandt werden sollen. Wie die Studie Monitor Digitale Bildung der Bertelsmann Stiftung zeigt, sind zwar Lernvideos und Präsentationen ein bewährtes Mittel, um Schüler zu motivieren, Lernmanagementsysteme, die beispielsweise in Australien und Norwegen häufig genutzt werden, erfreuen sich hier jedoch keiner großen Beliebtheit. Auch Lehrer sind demgegenüber noch sehr skeptisch, da Schüler, die ohnehin wenig Probleme in schulischen Angelegenheiten aufweisen, durch diese Lernprogramme zwar gefördert werden, wohingegen die Schüler, die die Förderung am intensivsten benötigen, meist auf der Strecke bleiben.
  9. Die Digitalisierung bringt auch im familiären Umfeld immer mehr Folgen mit sich. Noch vor einigen Jahren waren die Eltern oder Großeltern der Hauptansprechpartner für Kinder und Jugendliche, wenn es um Wissensfragen ging. Traditionen und Gewohnheiten wurden von den vorherigen Generationen adaptiert und die Kinder haben deren Verhaltensweisen weitergetragen. Durch die gänzliche Etablierung von digitalen Medien wie Smartphones, Social Media und Co. In den Alltag deutscher Familie haben sich die Lernprozesse gedreht. Die jüngeren Generationen sind nun die, die ihren Familienmitgliedern den Fortschritt vorleben, die um Hilfe gebeten werden und deren Verhaltensweisen im Umgang mit Medien als Beispiel gilt. Wo früher die Verwandten gefragt wurden, sind nun Suchmaschinen wie z.B. Google der Ansprechpartner bei Fragen.
  10. Nicht nur innerhalb der Familie, sondern generell bleibt die Kommunikation heutzutage oft auf der Strecke. „Informieren, recherchieren und präsentieren: Das wird gelernt. Analysieren, Kommunizieren, Kooperieren und Reflektieren findet noch nicht so statt“, gibt ein Vertreter des Medienzentrums bei einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung zu Verstehen. Auch untereinander wird kaum mehr in persönlichen Gruppenarbeiten kommuniziert, um Probleme und Aufgaben zu bewerkstelligen, Absprachen finden meist über Chat-Dienste statt.
  11. Auch für Lehrpersonen bringen die technologischen Entwicklungen einige Herausforderungen mit sich. Mit der Integration von digitalen Methoden in den alltäglichen Unterricht, wie beispielsweise anhand von „Flipped classrooms“, bei denen die Schüler eigenständig Aufgaben bewältigen und den Lehrer nur bei Problemstellungen zu Rate ziehen, entwickeln sich für die Lehrer ganz neue Rollenbilder. „Digitale Endgeräte zertrümmern die Hierarchie im Klassenzimmer: Wenn alle online sind, ist der Lehrer nicht mehr allwissend“ (Schäfer 2014, S 6) Durch die ständige Verfügbarkeit jeglichen Wissens durch die Recherche im Internet wird der Lehrer mehr zum Lernberater, der weniger Wissen vermittelt als bei der Wissensaneignung zu unterstützen.
  12. Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes der Schüler
  13. Bereits in der Freizeit übersteigt der Medienkonsum einiger Schüler die Grenzen des Normalen häufig erheblich. Nahezu rund um die Uhr sind sie mit Smartphones, Fernsehen und Internet konfrontiert. Durch den zusätzlichen Gebrauch dieser Medien während des Unterrichts steigert sich der Anteil an „Screentime“ im Alltag der Kinder und Jugendlichen erneut erheblich, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann. Die sozialen Fähigkeiten werden durch die Reduzierung des persönlichen Umgangs und den sehr geringen Anteil an Face-to-face-Kommunikation in Mitleidenschaft gezogen. Schlafstörungen, mentale Instabilität und eine sehr geringe Konzentrationsfähigkeit sind oft die Folge davon.
  14. Außerdem ziehen sich dadurch, dass Smartphones und Online-Chats rund um die Uhr präsent im Leben der Schüler sind, Schulangelegenheiten oft durch den gesamten Alltag, wodurch Raum für Cybermobbing und ähnliche mentale Belastungen geschaffen wird. Auch dadurch wird die Psyche der Jugendlichen häufig immens belastet.
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