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- Ich nochmal, guten Abend!
- Am 12.08.2012 19:44, schrieb Zippo-Zizzo:
- > Am 12.08.2012 13:03, schrieb grollsocke:
- >
- >
- >> Lieber Franco, deine Privatmeinung sei dir gegönnt und spricht dir hier
- >> grundsätzlich sicherlich auch niemand ab. Ich glaube dennoch, dass es
- >> zunächst einmal darum geht, auf die weiterhin vorzufindende Ausgrenzung
- >> und Diskriminierung in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Weil es
- > soweit ersichtlich ist CSD inzwischen eine kommerzialisierte Parade die
- > an Karnevalsumzüge erinnert.
- Das sich rund um den CSD inzwischen auch Angebot und Nachfrage treffen -
- geschenkt. Offensichtlich ist das ein Phänomen der heutigen Zeit, dass
- man früher oder später auf den Pfad der weitergehenden Verwertbarkeit
- von Ereignissen kommt.
- Ein CSD macht nicht gleich eine liberalere Gesellschaft, er stellt aber
- eine Kontaktmöglichkeit dar, mit der man auch Menschen erreicht, die
- vielleicht kaum oder noch nie etwas über z.B. die Hintergründe dieses
- Tages gehört haben oder die zunächst einmal aus den verschiedensten
- Vorbehalten/Lebenssituationen nie zu anderen Arten von
- Informationstreffen gehen oder einfach mal das Gespräch suchen würden.
- Schließlich ist es auch meiner Meinung nach die wesentlich bessere und
- aktivere Variante, gerade jüngere Generationen thematisch damit zu
- erreichen, als z.B. ein Niederlegen eines Gedenkkranzes als quasi
- "Pflichttermin" (dieses Problem haben wir auch im Rahmen der
- Gedenkstättenpädagogik in der Gedenkstätte Buchenwald, aber vielleicht
- können wir in dem Kontext auch mal face to face darüber am Stammtisch
- reden) ..oder eben durch Ausblenden.
- Die Gesellschaft im
- > pluralistischen Leistungsstaat ist eine ganz andere im Vergleich, was
- > Ausgrenzung und Diskriminierung anbelangt.
- Ist die Gesellschaft heute wirklich so anders, als noch vor 40 oder 50
- Jahren? Homophobie ist weiterhin recht stark in Deutschland ausgeprägt,
- Homosexualität stellt für viele immer noch ein "Problem" dar. Und ganz
- offensichtlich gibt es immer nur Teillösungen, nie aber eine
- vollständige Lösung. Im Rahmen der Fußball-EM tauchte wieder die Debatte
- auf, dass sich doch Fußballer outen sollten, damit sie als Vorbild in
- der Gesellschaft wirken könnten. Allen voran der DFB mauerte nach
- Kräften und erklärte, dies würde kein "Problem" darstellen. Vor gut drei
- Wochen hat auch eine bekannte schwedische/norwegische(?)
- Spitzensportlerin [ggfs. im Online-Archiv der SZ mal nachsehen!] nach
- Beendigung ihrer Karriere sich geoutet, wiederum mit dem Verweis darauf,
- dass dies während ihrer aktiven Jahre aufgrund von Werbeverträgen und
- einer Art Musterrolle, die sie eingenommen hätte/einnehmen sollte,
- nicht möglich gewesen wäre. Diese Liste lässt sich fortsetzen.
- > Pardon. Der Vergleich ist in einem demokratischen Rechtsstaat zwar
- > phantasievoll aber absurd. Vielleicht listest Du mal entlang Deines
- > Vergleiches auf, wer wie wo von wem konkret im Sphärenbereich der
- > CSD-Teinehmern in Deutschland so behandelt wird. Lerne immer gerne dazu.
- Neben den oben angerissenen Beispielen gibt es immer wieder auch heute
- noch Übergriffe auf Homosexuelle. Und wie schnell sich innerstaatlich
- etwas ändern kann, naja, schau dir mal die Regierungspartei Fidesz und
- deren Programm/Politik im bis dato durchaus rechtstaatlichen Ungarn an.
- Die Einstellungen des Front National sind auch nicht ohne und last not
- least Berlusconi. Der ist zwar weg vom Fenster, aber seine öffentlichen
- Äußerungen über Schwule ist sicher nicht nur eine Einzelmeinung; ein
- größeres Dementi aus der PdL waren m. E. nicht zu vernehmen. Das ist
- alles nicht direkt Deutschland, aber Deutschland existiert nicht im
- luftleeren Raum. (erst am Freitag oder Samstag war in der SZ zu lesen,
- dass gleichgeschlechtliche Paare gerichtlich um jeden einzelnen Schritt
- kämpfen müssen, bevor sie in den Genuss einer Leistung kommen, die
- eigentlich selbstverständlich sein sollte und ihnen auch zusteht).
- > Gerade im Bereich CSD haben FDP, Grüne, Linke und inzwischen andere
- > Parteien den Kopf hingehalten, als es uns noch gar nicht gab. Ich bin
- > dagegen die politische Konkurrenz pauschal der "Halbherzigkeit" zu
- > bezichtigen. Lieber konkrete Taten als blumige Deklarationen, wenn es
- > dann eine "wirkliche" freiheitliche Grundordnung werden sollte, können
- > wir uns nach geleisteter Arbeit darüber freuen.
- D'accord! Wie gesagt - ein CSD und die Beteiligung der PIRATEN verstehe
- ich als Ergänzung oder Abrundung einer konsequenten auf Freiheit des
- Einzelnen ausgerichtete Politik. Sicherlich haben sich Linke und Grüne
- da versucht zu positionieren, aber in der Politik braucht es eben mehr
- als Lippenbekenntnisse, kamerawirksam abgegeben vor einer
- regenbogenfarbenen Fahne mit "Pace"-Aufdruck (bei den Grünen urteile ich
- fairerweise weniger hart). Das sich die Unionsparteien jetzt faktisch
- zwangsläufig damit befassen "müssen", zaubert mir bei der Bande
- (Verzeihung!) mindestens ein breites Grinsen ins Gesicht!
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