Klaus B. - Kamp-Lintfort

Hetzte dieser Halbstarke (17) Klaus B. (51) zu Tode?

Moers – Die Außenstelle des Landgerichts Kleve in Moers. Hier, bei der Jugendstrafkammer, wird einem Schläger-Quartett der Prozess gemacht. Wir sehen den Hauptangeklagten Eldin K. (17, pinkfarbenes Hemd), wie er in Handschellen abgeführt wird.

Er soll der brutale Obdachlosen-Killer von Kamp-Lintfort sein, ist wegen Mordes angeklagt. BILD berichtete im Mai vom "Parkplatz des Grauens". Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Der Angeklagte hat Klaus B. († 51) über den Platz am Pappelsee gehetzt, ihn totgeprügelt. Das Opfer, dessen Wohnung zuvor ausgebrannt war, hatte im Opel-Corsa geschlafen. Aus Langeweile sollen Eldin, Kevin, Mike und Barisch (17,18) den Mann angegriffen haben.

Der Richter hat die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen. Nur die Mutter des Getöteten, Frieda B. (73), darf im Saal Platz nehmen. Sie sagt BILD: "Ich will unbedingt den Mörder meines Sohnes sehen."

Begleitet wird sie von ihren Nichten Lena (18) und Nadine (24). Sie sind noch immer geschockt von der Tat. Als der Hauptangeklagte vorbeigeführt wird, stockt ihnen der Atem. Lena: "Durch den Tod meines Onkels ist unsere ganze Familie zerstört worden. Mein Vater war sogar fünf Monate in der Psychiatrie. Ich empfinde nur Hass für die Täter."
Gerichtssprecher Jürgen Ruby (56): "Die drei Mitangeklagten räumten ihren Tatbeitrag ein, haben geschlagen und getreten."

Wie BILD erfuhr, soll Eldin K. den Tatvorwurf bestritten haben. Er sei mit dem Wagen des Opfers über den Parkplatz gefahren. Dabei habe sich der Obdachlose an den Corsa geklammert, sei gestürzt und dann mit dem Kopf gegen einen Bordstein geknallt.

Urteil:
Schüler wegen Mordes an Obdachlosem freigesprochen

Moers (dpa/lnw) - Ein 17-jähriger Schüler aus Kamp-Lintfort ist am Montag vom Vorwurf des Mordes an einem schwerbehinderten Obdachlosen freigesprochen worden. Stattdessen erhielt er wegen gefährlicher Körperverletzung ebenso wie ein gleichaltriger Komplize ein Jahr Haft auf Bewährung. Das sagte ein Sprecher des Landgerichts in Kleve der dpa. Das Gericht habe nicht eindeutig feststellen können, wer von beiden dem 51-Jährigen den Schädel zertrümmert hat. Der grausame Mord auf einem Schwimmbad-Parkplatz in Kamp-Lintfort hatte im vergangenen Mai für großes Entsetzen gesorgt.