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wahlprogramm2011_berlin_cdu.txt

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Oct 10th, 2011
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  1. DAS MUSS
  2. SICH ÄNDERN
  3. DIE 100 WICHTIGSTEN PROBLEME BERLINS UND IHRE LÖSUNG
  4.  
  5. PROGRAMM ZUR ABGEORDNETENHAUSWAHL 2011 –
  6. GEMEINSAM ERARBEITET VON DEN MITGLIEDERN DER
  7. CDU UND DEN BÜRGERINNEN UND BÜRGERN BERLINS
  8. BESCHLUSS DES 34. LANDESPARTEITAGES DER CDU BERLIN VOM 6. MAI 2011
  9.  
  10. FÜR BERLIN.
  11.  
  12. GERADE. RICHTIG.
  13.  
  14. 2
  15. BERLIN WIRD SCHLECHT REGIERT.
  16. DAS MUSS SICH ÄNDERN.
  17. Unsere Lebensqualität ist bedroht
  18.  
  19. S-Bahn, Schulen, Arbeitsmarkt,
  20. Wirtschaftsentwicklung,
  21. Integration: An Missstände hat
  22. sich Berlin leider gewöhnt
  23.  
  24. Es muss sich vieles ändern, damit Berlin so attraktiv wie heute bleiben kann. Stellen Sie sich
  25. einmal kurz vor, die Probleme Berlins wären beseitigt, die Blockaden aufgehoben und alle
  26. Berlinerinnen und Berliner könnten ihre Kraft voll entfalten. Dann wären Gefahren gebannt und
  27. Ungerechtigkeiten reduziert.
  28. So richtig vorstellen können wir uns gar nicht mehr, dass in Berlin die S-Bahn zuverlässig fährt,
  29. die Schulen saniert sind, der Arbeitsmarkt funktioniert, die Probleme der Migranten und die
  30. Schwierigkeiten mit Zuwanderern gelöst sind, die Wirtschaft boomt, die Straßen nachts sicher
  31. bleiben, Wartezeiten bei Ärzten und Behörden unbekannt sind und die Stadt, ihre Parks und
  32. Plätze blühen.
  33. Die CDU kann leider keine einfachen, schnellen Lösungen versprechen. Dem steht schon die
  34. alles dominierende Haushaltsnotlage entgegen. Aber die CDU findet sich nicht mit den Problemen ab. Wir wollen sie entschlossen angehen. Für uns ist das die zentrale Frage: Kann Berlin
  35. seine Probleme in den Griff bekommen, oder bleibt es dabei, dass Schulden, soziale Spaltung,
  36. Gewalt, mangelhafte Bildung, wirtschaftlicher Rückstand, Integrationsprobleme usw. wachsen?
  37.  
  38. Die Berliner CDU bietet:
  39. 100 Lösungen für 100 Probleme
  40. Wir räumen entschlossen auf,
  41. dennoch wird es dauern
  42.  
  43. Deshalb haben wir unser Programm völlig neuartig aufgebaut. Wir haben aus der Sicht aller
  44. Bürger und Unternehmen dieser Stadt die Schwierigkeiten aufgeführt. Nach Themen sortiert
  45. sind die 100 wichtigsten Probleme aufgelistet. Das Entscheidende steht dann jeweils daneben:
  46. die Lösung. Konkret und verständlich. Die Probleme verschwinden nicht über Nacht. Aber sie
  47. werden endlich angegangen.
  48. Nach den aufgeführten 100 wichtigsten Problemen finden sich als Anmerkungen verwandte,
  49. ergänzende Themen und deren Lösung. Schließlich listen wir am Ende des Programms die
  50. wichtigsten Konzepte und Ausarbeitungen auf, die die anstehenden Aufgaben in Berlin vertieft
  51. behandeln und von der CDU in letzter Zeit erarbeitet wurden. Allein unser bundesweit gelobtes
  52. Integrationsprogramm umfasst 45 Seiten. Aber auch zu wichtigen Einzelthemen wie E-mobility,
  53. S-Bahn-Krise oder Bürgerarbeit haben wir ausführliche Lösungen vorgelegt.
  54.  
  55. Die Zukunft Berlins fängt bei den
  56. Bürgern an
  57. Dieses Programm kam mit
  58. den Bürgern zustande
  59.  
  60. Lob von allen Seiten:
  61. „Berlins innovativste Partei“
  62. Die Bürger brauchen eine Stimme
  63. – auch für unbequeme Themen wie
  64. Gewalt, Integration oder Verwahrlosung
  65.  
  66. Die CDU Berlin untermauert mit diesem Wahlprogramm ihre Stellung als die Partei, die für
  67. die Probleme unserer Stadt die erfolgversprechendsten Lösungen bietet. Wir freuen uns, dass
  68. wir schon während der Erarbeitung dieses Programms reichlich positive Resonanz erhalten
  69. haben. Wir haben den Bürger in bisher ungekanntem Ausmaß Gelegenheit gegeben, sich zu
  70. beteiligen. Über 1.000 Beiträge zu unserem Programm haben Bürger verfasst. Mehr als 40.000
  71. Seiten unserer eigens eingerichteten Programm-Webseite www.richtig-fuer-berlin.de wurden
  72. aufgerufen. Wir haben in Veranstaltungen diskutiert, mit zahlreichen Experten gesprochen
  73. und Berlins erste telefonische Bürgerkonferenz mit über 450 Teilnehmern abgehalten. Diese
  74. Bürgerbeteiligung hat sich mehr als gelohnt. Wir haben in vielen Einzelfragen wertvolle
  75. Anregungen erhalten. Vor allem können wir heute noch überzeugter und überzeugender
  76. argumentieren: Das sind die Probleme Berlins. Wir können, wollen und werden sie lösen. Eine
  77. Zeitung formulierte über die Berliner CDU, sie sei „hier die innovativste aller etablierten Parteien.“ Diese Zeitung ist die taz und wir bedanken uns für den vorurteilsfreien Blick.
  78. Die Beteiligung der Bürger verdeutlicht, dass bestimmte Probleme dieser Stadt ohne ausreichende Stimme in der Öffentlichkeit dastehen und im gegenwärtigen Senat keine Resonanz
  79. finden. Während die Probleme an den Schulen zu Recht im Fokus stehen, der katastrophale Zustand der S-Bahn hinreichend deutlich - wenn auch vom Senat weiter ungelöst - ist, die sozialen
  80.  
  81. 3
  82. Belange über zahllose, öffentlich finanzierte Initiativen und Träger repräsentiert sind, werden
  83. andere wichtige Themen an den Rand gedrängt: Zahlreiche Polizisten haben sich bei uns gemeldet und sich enorm erleichtert gezeigt, dass wir thematisiert haben, wie schlecht Stimmung,
  84. Ausstattung, ja Ausnutzung dieses Berufszweiges nach jahrelangem Einstellungs-Stopp sind.
  85. Straftäter werden immer jünger, Polizisten immer älter – und weniger.
  86. Auch die Unsicherheit der normalen Bürger nachts, an leeren U-Bahnhöfen, Parks und an
  87. anderen Stellen des öffentlichen Raums ist viel größer, als es die linken Mitbewerber wahrhaben wollen. Das gilt auch für die eigene Wohnung: Nichts nimmt in Berlin so sehr zu wie
  88. Wohnungseinbrüche. Wenn Gewaltdelikte an Schulen nicht mehr gemeldet werden, dann
  89. sinkt ihre Anzahl zwar in der entsprechenden Statistik. Sprechen dagegen die Bürger, tritt ein
  90. anderes Bild zu Tage. Die zunehmende Verwahrlosung Berlins muss gestoppt werden.
  91.  
  92. Wohnungseinbrüche nehmen
  93. drastisch zu
  94.  
  95. Die CDU steht für eine konsequente Politik gegen jede Form von Gewalt. Wir verharmlosen
  96. auch nicht Gewalt, die mit dem Ausdruck „Gewalt gegen Sachen“ bagatellisiert wird. Eindrucksvoll hat etwa Rudi Giuliani 1993 vor seiner Wahl zum Bürgermeister von New York die
  97. Bekämpfung der Kriminalität in seiner Stadt versprochen. Unter dem Begriff „Null-ToleranzStrategie“ wurde er damit weltweit berühmt. Um 57 Prozent hat er die Verbrechensrate in New
  98. York gesenkt, die Zahl der Morde fiel auf ein historisches Tief, während in anderen Teilen der
  99. USA die Gewalt nicht zurückging.
  100.  
  101. Null-Toleranz-Strategie
  102.  
  103. Neben der persönlichen Sicherheit bedrückt die Menschen das Thema Integration. Dem darf
  104. sich die Arbeit des nächsten Senats nicht weiter verschließen. Das gilt nicht nur für die Sorgen
  105. der Einheimischen, sondern auch für die der Zuwanderer. Auch sie werden durch Nichtbeachtung ihrer guten Ansätze, ihrer teilweise enormen Leistungen bestraft. Die „schau-wegund-tu-nix“-Regierung leugnet die Schwierigkeiten der Einheimischen und verdrängt, dass viele
  106. Zuwanderer vor drängenden Problemen stehen. Sie werden trotz guter Integrationsleistung in
  107. Sippenhaft für Missstände genommen. Die Migranten, nicht die Einheimischen, sind zudem die
  108. häufigsten Opfer von Gewalt anderer Migranten.
  109.  
  110. Opfer von Gewalt von Migranten sind
  111. zuerst andere Migranten
  112.  
  113. Wir werden die Zustände nicht weiter tolerieren. 40 Prozent Arbeitslosigkeit bei NichtDeutschen Staatsangehörigen, vor allem Türken, in Berlin sind eine Zeitbombe. Wir haben dazu
  114. viele Vorschläge erarbeitet. Zu ihrer Umsetzung braucht man den klaren Kompass der Union:
  115. Wir wollen alle Zuwanderer zu deutschen Staatsbürgern machen und zwar nicht auf dem
  116. Papier, sondern wirklich. Das setzt den Mut voraus, sowohl den Hasspredigern wie auch den integrationsunwilligen Ausnutzern unserer Sozialsysteme in bisher nicht bekannter Deutlichkeit
  117. ihre Grenzen aufzuzeigen. Genauso gilt es, die pauschale Verunglimpfung von Islam-Gläubigen
  118. oder die Diskriminierung ganzer Bevölkerungsgruppen zu stoppen. Rot-Rot legt dagegen
  119. ein lächerliches Integrationsgesetz vor, ohne Ideen und ohne Veränderungswillen, außer
  120. demjenigen, noch mehr Bürokratie zu schaffen. Selbst der juristische Dienst der Senatskanzlei
  121. hat schwerste rechtliche Bedenken und zweifelt am Nutzen des rot-roten Integrationsgesetzes.
  122. Auch der SPD-Bezirksbürgermeister von Mitte betitelte es als realitätsfern und nutzlos. Dessen
  123. Partei- und Amtskollege aus Neukölln nannte es „Bürokratisches Pillepalle und Etikettenschwindel“.
  124.  
  125. Klarere Kompass der Union
  126.  
  127. Unser Programm nennt die Probleme beim Namen und bietet Lösungen an. Die wesentlichen
  128. übergeordneten Fragen stehen dabei in einem unauflöslichen Zusammenhang. Da ist zum
  129. einen die verheerende finanzielle Situation, die ohne eine dynamische, nachhaltige, wirt-
  130.  
  131. Unauflöslicher Zusammenhang
  132. zwischen Integration,
  133. Wirtschaft und Bildung
  134.  
  135. Selbst SPD-Politiker nennen
  136. Integrationspolitik des Senats
  137. realitätsfern und nutzlos
  138.  
  139. 4
  140. schaftliche Gesundung Berlins alle anderen Probleme schwer lösbar macht. Zum anderen
  141. stammen ein Viertel der Berliner aus dem Ausland. Schaffen wir deren Integration nicht, wird
  142. Berlins Genesung nicht gelingen. Das wiederum ist abhängig davon, dass unser Bildungssystem
  143. die entsprechenden Voraussetzungen für alle Berliner schaffen kann. Auch davon sind wir
  144. leider meilenweit entfernt.
  145. Vier zentrale Felder: Bildung,
  146. Wirtschaft, Integration und
  147. Innere Sicherheit
  148. Innere Sicherheit als notwendige
  149. Voraussetzung für die Lösung der
  150. Probleme in anderen Bereichen
  151.  
  152. In Berlin müssen somit drei Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden, damit die Probleme in
  153. allen Bereichen nicht weiter steigen: Wir brauchen erstens Wirtschaftskraft zur Sanierung
  154. der Haushalte und zur Beschäftigung, wir brauchen zweitens eine leistungsfähige Bildungs-,
  155. Wissenschafts- und Hochschullandschaft und wir brauchen drittens eine erfolgreiche Integration. Dazu müssen wir die innere Sicherheit gewährleisten. Fehlt es an diesem vierten
  156. Punkt, wird die Lösung der drei Bereiche Bildung, Wirtschaft und Integration so behindert, dass
  157. jeder Erfolg gleich wieder gefährdet ist. Nicht zufällig hat die Union diese vier Bereiche zu den
  158. zentralen Themen ihres Wahlkampfs erklärt. Eine Verkürzung auf nur ein Thema - auch wenn es
  159. Bildung heißt - ist zum Scheitern verurteilt.
  160. Gewalt, Kinderarmut, marode Schulen, kaputte Straßen oder S-Bahn sind heute schon deutlich
  161. spürbare Folgen davon, dass die vorgenannten Bedingungen eben nicht erfüllt sind. Ähnliche
  162. Defizite zeigen sich in Ansätzen in der Gesundheitsversorgung oder auch bei den Computersystemen der Verwaltung.
  163.  
  164. Stadtentwicklung muss endlich
  165. das tun, was der Name sagt:
  166. die Stadt entwickeln helfen
  167.  
  168. Flankiert werden müssen die vier zentralen Felder von einer klugen, vorausschauenden Stadtentwicklungspolitik. Auch hier sind die Warnsignale unübersehbar. Berlin hat nach der Einheit
  169. einen wahren Bauboom erlebt, vom Pariser Platz bis zu den Bundesbauten, von dem neuen
  170. Eisenbahnnetz bis zur Clubszene. Eine spektakuläre Neuigkeit reihte sich an die nächste.
  171. Aber jetzt? Heute wird der Schlossbau verschoben, die Neugestaltung um den Hauptbahnhof
  172. schleppt sich, die Berliner Altstadt zwischen Molken- und Neuem Markt bleibt leer und
  173. spannende Szene-Orte müssen mühsam verteidigt werden oder sind, wie die Bar 25, verloren.
  174. Jede öffentliche Debatte, ein konstruktiver Diskurs und eine Bürgerbeteiligung fehlen.
  175.  
  176. Soziale Brennpunkte wachsen
  177.  
  178. Neu entstehen und wachsen dafür soziale Brennpunkte. Armut hat in Berlin leider Konjunktur,
  179. sagt der Sozial-Struktur-Atlas des rot-roten Senats: Während sich die sozialen Brennpunkte in
  180. der Innenstadt verfestigt haben, wird nun auch das Leben an den Stadträndern prekärer. Die
  181. Erhebung misst anhand von Indikatoren wie Arbeitslosigkeit, Lebenserwartung und Einkommenslage die sozialstrukturelle Entwicklung Berlins. Folgt man dem Bericht, verschlechtert
  182. sich die Lage. Anders formuliert: die soziale Spaltung nimmt zu. Die Sozialsenatorin legt eine
  183. gruselige Bilanz vor: 800.000 Menschen in Berlin leben von Transfergeld – früher nannte man
  184. das Sozialhilfe.
  185.  
  186. 800.000 Menschen in Berlin leben
  187. von Transfergeldern –
  188. ein trauriger Rekord in Europa
  189.  
  190. Unsere wirtschaftliche
  191. Basis erodiert
  192.  
  193. 22 Milliarden Euro Ausgaben –
  194. nur 9,6 Milliarden Euro
  195. Steuereinnahmen:
  196. schlimmer als in Griechenland
  197.  
  198. Die wirtschaftliche Aktivierung Berlins ist inzwischen so offensichtlich notwendig, dass sich
  199. selbst die Rhetorik des jetzigen Senats ein wenig ändert, wenn auch sein Handeln nicht. Die
  200. wirtschaftliche Basis für die noch ungebrochene Attraktivität unserer Stadt, für unsere hohe
  201. Lebensqualität erodiert.
  202. Ganz gleich, welches Zukunftsthema wir ansprechen, überall ist der Geldmangel so groß, dass
  203. er die Probleme in Berlin vergrößert. Die finanziellen Nöte der Stadt haben ein beängstigendes
  204. Ausmaß angenommen. 22 Milliarden Euro gibt Berlin im nächsten Jahr aus. Die Steuereinnahmen liegen weit unter der Hälfte: bei nur 9,6 Milliarden Euro. Und obwohl andere Bundes-
  205.  
  206. 5
  207. länder und der Bund etwa sieben Milliarden pro Jahr zuschießen, ist die Haushaltslücke immer
  208. noch viel größer als die von Griechenland, das solche Zuschüsse nicht bekommt. Aber: Sparen,
  209. bis es quietscht und Gebühren erhöhen, bis es beißt, kann nicht die Antwort sein. Dann würden
  210. wir irgendwann gezwungen, Universitäten, Opern und dazu Schulen und Krankenhäuser zu
  211. schließen – und die Busfahrpreise zu verdoppeln.
  212. Die einzig denkbare Antwort ist eine ganz neue Wirtschaftspolitik, die die Unternehmen
  213. in der Stadt wachsen und damit die Steuern sprudeln lässt. Das setzt voraus, dass wir nicht
  214. gleichgültig reagieren, wenn allein innerhalb eines Monats die Bahn ihre Logistikzentrale
  215. abzieht, der Filmkonzern Time Warner sein Büro schließt und Daimler Financials seinen Unternehmenssitz nach Stuttgart verlegt. Dem gegenwärtigen Senat fehlt leider jedes Verständnis
  216. und jeder Sinn für die Dringlichkeit von wirtschaftspolitischen Themen.
  217.  
  218. Einzig denkbare Antwort:
  219. eine viel entschlossenere
  220. Wirtschaftspolitik
  221.  
  222. Unterstützt werden muss das Wachstum von bestehenden Unternehmen und die Gründung
  223. und Entwicklung von neuen Industrien und Firmen. Ansiedlungen sind eine nützliche Ergänzung, aber ersetzen die Entwicklung im Bestand nicht. Dabei geht es um zwei Dimensionen
  224. von Unterstützung: die gezielte Hilfe in einzelnen Branchen, sei es durch Genehmigungen,
  225. Pilotaufträge, Kontaktanbahnungen, Vernetzung mit Wissenschaft und Ähnlichem. Gleichzeitig
  226. ist mindestens so wichtig, dass Unternehmen die richtige Umgebung, den richtigen Nährboden
  227. zum Wachsen vorfinden. Hier geht es um Infrastruktur, wie Straßen, den neuen Flughafen, zuverlässige bezahlbare Energie und Grundstücke, eine unbürokratische Verwaltung und weitere
  228. Faktoren. Berlin hat beim Thema Wirtschaftsfreundlichkeit von Regierung und Verwaltung in
  229. den Untersuchungen verschiedener Institute die letzten Plätze abonniert.
  230.  
  231. Die Unterstützung bestehender
  232. Unternehmen gehört endlich
  233. in den Mittelpunkt
  234.  
  235. Wirksam wäre, wenn es mehr Verlässlichkeit und Tempo gäbe. Das kostet nichts, schafft aber
  236. viele Arbeitsplätze. Wo darf ich was? Worauf kann ich Investitionen aufbauen? Gilt morgen
  237. schon wieder etwas anderes? Berlin hat sich vier Anläufe für ein neues Klimaschutzgesetz geleistet und immer noch keine Lösung gefunden. Die Firmen tappen im Dunkeln. Bis heute gibt
  238. es nicht einmal eine handhabbare Regelung für die Parkerlaubnis für Handwerker im Außendienst. In Sonntagsreden war das alles versprochen. Zu den kommenden Wahlen legt die IHK
  239. eine seitenlange Versäumnisliste vor, die sie höflich als Wahlprüfsteine umschreibt.
  240.  
  241. Verlässlichkeit und Dringlichkeit:
  242. zwei Fremdworte für Berlins
  243. Wirtschaftspolitik
  244.  
  245. In PR-Veranstaltungen schwärmt der Senat von den Chancen von E-mobility. Die gibt es in der
  246. Tat. Nur braucht der Senat ein ganzes Jahr, um von der CDU die Idee einer Plattform-Agentur
  247. zu übernehmen. Bloß hat die praktisch kein Geld. Sie soll ein Netzwerk sein. Allerdings ist kein
  248. einziges Unternehmen aus der Automobilbranche dabei. Nicht einmal die Berliner Zulieferer. In
  249. diesem Schlafwagentempo kommt E-mobility nie nach Berlin.
  250.  
  251. Auch neue Themen ohne Elan:
  252. E-mobility auf der Stand –
  253. statt auf der Überholspur
  254.  
  255. Ein erheblicher Teil der
  256. Problemlösung liegt in einer
  257. professionelleren Verwaltung
  258.  
  259. Auch die Gesundheitswirtschaft fragt sich, wann und wie Berlin die Charité saniert. Mit der
  260. bundesweit niedrigsten Investitionsquote aller Krankenhäuser wird man nicht führend, sondern
  261. Schlusslicht. Das hoch gelobte Gesundheitscluster ist blockiert. Für all das hat die Berliner CDU
  262. konkrete Lösungsvorschläge vorgelegt. Nicht umsonst widmet sich die ausführlichste Passage
  263. des folgenden Programms der Wirtschaft.
  264. Zur Wirtschaftspolitik im weiteren Sinne gehört auch der Verkehr. Der funktioniert in Berlin
  265. nur, wenn nicht einzelne Verkehrsarten gegeneinander ausgespielt werden. Der Grundsatz der
  266. Freiheit darf nicht untergehen. Die CDU macht Verkehrspolitik für alle Berliner, nicht nur für die
  267. in der Innenstadt oder am Stadtrand wohnenden Menschen.
  268.  
  269. Wirtschaft läuft nicht
  270. ohne Verkehr
  271.  
  272. 6
  273. Planbare Klimaziele schaffen
  274. Klimaschutz-Industrie
  275. Nur mehr Wohnungen halten
  276. die Preise wirklich niedrig
  277.  
  278. Fachkräftemangel:
  279. in Zukunft das wichtigste
  280. Thema für die Wirtschaft
  281.  
  282. Eine ökologische, nachhaltige, bezahlbare Energieversorgung, langfristig verlässliche
  283. Klimaziele, die mit dem Aufbau einer entsprechenden Industrie abgestimmt sind, können die
  284. Wirtschaftspolitik unterstützen und gleichzeitig Berlin zu einem vorbildlichen Umweltstandort
  285. machen. Auch günstige Mieten sind nicht nur sozial gewollt, sondern stellen einen großartigen
  286. Wettbewerbsvorteil für Berlins Unternehmen dar. Wohnungspolitik darf also nicht heißen,
  287. wir haben möglichst viele Wohnungsbaugesellschaften. Die durchschnittliche Miete dort ist
  288. übrigens unter Rot-rot leicht höher (!) als bei privaten Wohnungsbesitzern! Sinnvoll ist hier nur
  289. eine kontinuierliche Vergrößerung des Angebots. Nur das hält die Mieten niedrig.
  290. In dem wichtigsten wirtschaftspolitischen Problem steckt für Berlin auch eine Chance:
  291. Der Fachkräftemangel bedroht alle Firmen in Europa, auch unsere in Berlin. Dank unser
  292. Attraktivität, unserer Potenziale an den Hochschulen, unserer niedrigen Mieten, unseres vorbildlichen Kulturangebots können wir einen Wettbewerbsvorsprung erzielen. Er würde dafür
  293. sorgen, dass wir mehr mobile, qualifizierte Menschen haben und Unternehmen deshalb ihre
  294. Entwicklung stärker nach Berlin ziehen. Dafür müssen wir einiges tun. Im Programm finden sie
  295. viele konkrete Vorschläge.
  296.  
  297. Familien werden grob vernachlässigt
  298.  
  299. In diesem Zusammenhang ist die kaum vorhandene Familienpolitik eine besondere Schwäche
  300. in Berlin. Das Wort Familie kommt im letzten Koalitionsvertrag zwischen SPD und Linke erst
  301. gar nicht vor! Talente und Führungskräfte kommen nicht nach Berlin, wenn für ihre Familien
  302. nicht gesorgt ist. Da geht es um Schulpolitik, Stadtentwicklung, Sicherheit und vor allem um die
  303. Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kein einziges Mitglied im heutigen Berliner Senat hat auch
  304. nur ein einziges Kind in einer öffentlichen Schule von Berlin. Dem Senat fehlt die Berührung mit
  305. der Realität - und so ist auch seine Politik.
  306.  
  307. Hunderttausende Kinder leben
  308. von Hartz IV – die größte soziale
  309. Ungerechtigkeit, die der rot-rote Senat
  310. einfach nur verwaltet
  311.  
  312. Genauso allein gelassen sind auch Alleinerziehende in dieser Stadt: 88 Prozent aller Alleinerziehenden mit mehreren Kindern leben in Berlin von Hartz IV. Aus dieser Gruppe kommen
  313. die meisten Kinder, die in Hartz IV aufwachsen. Mehr als jedes dritte Berliner Kind lebt heute
  314. so. Hier verfestigen sich Strukturen, die das Gemeinwesen untergraben. Auch hier tickt eine
  315. Zeitbombe. Wenn diese Kinder mehrheitlich ohne gute Schulbildung dann den größten Teil der
  316. nächsten Generation stellen, dann droht Berlin der soziale und wirtschaftliche Absturz. Es geht
  317. um Hunderttausende Kinder, die nicht gut genug auf ihr Leben vorbereitet sind.
  318.  
  319. 23 Schulreformen bringen
  320. Berlin von Pisa-Platz 9 auf
  321. die Abstiegsränge
  322.  
  323. Auch an den Schulproblemen ist der rot-rote Senat gescheitert. Seit 2003 hat er die Stadt mit
  324. 23, in Worten: dreiundzwanzig, Schulreformen überzogen. Vor den ganzen Reformen stand
  325. Berlin auf Pisa-Platz 9. Heute stehen wir auf einem Abstiegsplatz und träumen von einem
  326. solchen Ergebnis. Schon damals hatte die Stadt wenig Geld, gab es viele Zuwanderer, vor
  327. allem auch aus der türkischen Unterschicht, deren Kinder leider notorisch Schwierigkeiten in
  328. der Schule haben. Diese altbekannten Besonderheiten müssen heute für die noch schlechter
  329. gewordenen Ergebnisse herhalten. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Schulsenator Zöllner
  330. dazu wörtlich. Der Mann hat Humor. Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen
  331. Schritt weiter.
  332.  
  333. 60 Prozent der Schüler
  334. erreichen das
  335. Leistungsniveau nicht
  336.  
  337. Die ganze Dramatik wird deutlich, wenn man hört, dass außerhalb von Gymnasien 60 Prozent
  338. der Schüler in Berlin das geforderte Leistungsniveau nicht erreichen. An den Gymnasien sieht
  339. es zwar ein wenig besser aus, aber immer noch wesentlich schlechter als im bundesdeutschen
  340. Vergleich. Das nimmt der Senat nun zum Anlass, die Gymnasien schlechter auszustatten. Als
  341. wenn es das Ziel wäre, dass alle schlecht abschneiden.
  342.  
  343. 7
  344. Die schlechte Ausstattung ist ein Grund dafür, dass die verkürzten Laufzeiten bis zum Abitur,
  345. das sogenannte G8, unnötig schlecht läuft. Andere Länder sind besser. Inzwischen wurde
  346. nämlich auch verglichen: G8-Abiturienten schneiden nicht schlechter ab als die ein Jahr
  347. länger laufenden G9-Schüler. Anders als bei den meisten Berliner Reformen gibt es also Veränderungen, die das Leistungsniveau nicht absenken.
  348.  
  349. Gymnasien werden benachteiligt
  350.  
  351. Wir haben uns selbst an Brandbriefe aus Berliner Schulen gewöhnt. Die Reaktion des Senats
  352. schwankt zwischen Untätigkeit, Beschwichtigung und sinnlosem Verwaltungs-Aktionismus.
  353. Nun soll es also ein Qualitätspaket mit mehr Kontrollen geben, sagt die Verwaltung. Als wenn
  354. Fragebögen, Bürokratie und Gängelei die Situation verbessern könnten. Gut wird es erst, wenn
  355. Schulen ihre Situation selbst in die Hand nehmen dürfen und der Senat sie dabei unterstützt.
  356. Die Hoover-Schule in einer problembeladenen Ecke des Weddings ist so ein Beispiel. Selbst die
  357. Rütli-Schule hat sich stark verbessern können. Von der Schulpolitik in Berlin kann man leider
  358. nur das Gegenteil berichten. Dass es viele frustrierte Lehrer gibt, kann man gut verstehen. Das
  359. gehört wohl zum System. Denn in Berlin demotiviert man am besten gleich den ganzen Öffentlichen Dienst. Sparen ist gut, wenn man gemeinsam mit den Betroffenen günstigere und oft
  360. bessere Lösungen sucht. Kürzen und Alleinlassen ist das falsche Rezept.
  361.  
  362. Nur wenn die Schulen endlich
  363. mehr selbst entscheiden dürfen,
  364. kann es besser werden
  365.  
  366. Anfang Januar haben wir Frank Henkel zum Spitzenkandidaten der CDU für die Wahlen am 18.
  367. September gewählt. In seiner ersten Rede hat er sein zentrales Versprechen formuliert: „Aufräumen, wo Berlin nicht funktioniert“. Einen drastischen Beleg für den Bedarf nach Aufräumen
  368. kann man dem Tagesspiegel vom 10. Januar entnehmen. Dort kommentiert Harald Martenstein
  369. auf Seite 1 die Lage Berlins: „Berlin hat, ich vertrete diese These seit Jahren, nach 1989 einen
  370. ähnlichen Weg genommen wie viele afrikanische Staaten nach dem Ende der Kolonialherrschaft. Lokale Eliten kommen an die Macht, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, Misswirtschaft und Günstlingswirtschaft verbreiten sich, die Infrastruktur verfällt, während die
  371. Kaste der Mächtigen Partys feiert. Berlin ist ein sogenannter ‚failing state’, ein Staat, der seine
  372. Aufgaben nicht mehr erfüllen kann.“
  373.  
  374. Frank Henkel verspricht:
  375. Aufräumen, wo Berlin
  376. nicht funktioniert
  377.  
  378. Nüchtern zusammen gefasst:
  379. Berlin wird schlecht regiert.
  380. Das muss sich ändern.
  381. Wir sagen auf den nächsten Seiten, wie.
  382.  
  383. Jetzt bitte umblättern!
  384. Und lesen, wie Berlin wieder
  385. besser regiert wird
  386.  
  387. Berlins Schulpolitik verdient
  388. die Note ungenügend, der Senator
  389. kann sich setzen –
  390. aber bitte zur Ruhe
  391.  
  392. Berlin – ein „failing state“?
  393.  
  394.  
  395. 100 PROBLEME
  396. 100 LÖSUNGEN
  397.  
  398. 15
  399.  
  400. 1
  401.  
  402. Ohne A100 kein guter Anschluss
  403. für Nord- und Ostberlin
  404. Ohne Verlängerung der A100 sind der Flughafen
  405. BBI und der Innovationsstandort Adlershof
  406. weiter schlecht an Berlins Mitte und Norden
  407. angebunden, Neukölln und Treptow-Köpenick
  408. leiden weiter unter Unfallgefahren, Lärm und
  409. Dreck von 650.000 Fahrzeugen täglich und
  410. Berlin verliert 420 Millionen Euro Bundesmittel.
  411.  
  412. Lösung: Die Stadtautobahn A 100 wird auch
  413. als aktive Umweltschutzmaßnahme vom
  414. Autobahndreieck Neukölln bis zur Straße
  415. Am Treptower Park (B 96 a) verlängert (BA
  416. 16). Zudem muss die Verbindung bis zur
  417. Frankfurter Allee sichergestellt werden
  418. (Bauabschnitt 17). Ein Bürgerentscheid über
  419. beide Bauabschnitte schafft die notwendige
  420. Klarheit und Akzeptanz in der Bevölkerung.
  421. Die Finanzierung von Bauabschnitt 16 in Höhe
  422. von über 400 Millionen Euro ist bereits durch
  423. den Bund sichergestellt. Wir setzen uns dafür
  424. ein, dass auch die Finanzierung von Bauabschnitt 17 gewährleistet wird. Wir werden
  425. ferner dafür sorgen, dass ähnlich wie bei der
  426. A 113 längs dem A100-Trog großzügige Wegeanlagen für den Fuß- und den Radverkehr
  427. geschaffen und naturnahe Wiesen mit großem
  428. Artenreichtum angelegt werden. Für die
  429. Verlängerung der A100 gibt es gute Gründe:
  430. Mit dem Weiterbau der A100 sind der neue
  431. Flughafen BBI sowie der Innovationsstandort
  432. Adlershof endlich besser an Berlins Mitte und
  433. Norden angebunden. Bereits Bauabschnitt
  434. 16 entlastet Neukölln und Treptow-Köpenick
  435. von starkem Durchgangsverkehr und bindet
  436. rund 3000 Unternehmen besser an. Für die
  437. Anbindung bis an die Spree müssen keine
  438. Wohngebiete weichen, die Strecke verläuft
  439. überwiegend durch Gewerbegebiete, zudem
  440. wird in Tunneln und in sogenannter Troglage,
  441. also vertieft, gebaut, um den Lärmschutz zu
  442. optimieren.
  443.  
  444. Bürgerentscheid schafft
  445. Klarheit und Akzeptanz
  446.  
  447. Neukölln und Treptow-Köpenick
  448. werden vom Durchgangsverkehr
  449. entlastet
  450.  
  451. 2
  452.  
  453. BBI als Wirtschaftsfaktor vernachlässigt
  454. Der neue Großflughafen Berlin Brandenburg
  455. International ist ein Gewinn für unsere Stadt.
  456. Berlin ist schon jetzt eines der beliebtesten
  457. Reiseziele Europas, künftig sind wir aus aller
  458. Welt noch besser zu erreichen. Für unsere Wirtschaft sind kurze Wege auf weltweite Märkte
  459. wichtig, insbesondere für die Wachstumsindustrien, die die Arbeitsplätze der Zukunft schaffen.
  460. Aber mit dem Bau des Flughafens ist es nicht
  461. getan.
  462.  
  463. Lösung: Der neue Flughafen BBI muss ein
  464. internationaler Großflughafen mit Umsteigeverbindungen in alle Welt werden und er
  465. muss optimal an die Stadt und die Region
  466. angebunden sein. Air Berlin wird BBI auch
  467. als Umsteigeflughafen nutzen, wir müssen
  468. dafür werben, dass noch weitere Fluggesellschaften folgen, wie etwa Lufthansa, die dies
  469. bereits prüft. Die Verlängerung der A100 ist
  470. ein zentraler Bestandteil der Anbindung von
  471. BBI. Der öffentliche Personennahverkehr
  472. muss sowohl die Anbindung an das ÖPNVNetz als auch direkte und kurz getaktete Verbindungen in die Innenstadt anbieten. Hier ist
  473. besonders die S-Bahn gefordert. Die mögliche
  474. Verlängerung der U7 bis an den neuen
  475. Flughafen darf nicht durch andere Baumaßnahmen erschwert oder verhindert werden.
  476. Im Fernverkehr muss eine gute Anbindung,
  477. auch nach Polen, sichergestellt werden. Bei
  478. der Entwicklung des Flughafens BBI muss
  479. jedoch der Vertrauensschutz gewahrt werden
  480. (siehe dazu auch „BBI-Flugroutenchaos verunsichert Bürger“, Problem Nr. 79). Der versprochene Lärmschutz, insbesondere für die
  481. Hauptbetroffenen in Bohnsdorf und Umgebung, muss sichergestellt werden.
  482.  
  483. Der Flughafen kommt,
  484. seine Anbindung aber
  485. ist zu schlecht
  486.  
  487. 16
  488.  
  489. 3
  490.  
  491. Kreativität braucht eine Basis Berlin braucht die Industrie
  492. Masterplan Industrie bleibt
  493. ohne Budget und Personal
  494. vor allem Show
  495. Berlin braucht
  496. Produktentwicklung und
  497. Produktion
  498.  
  499. Berlin ist kreativ und dynamisch. Um das langfristig zu bleiben, braucht unsere Stadt eine
  500. solide ökonomische Basis. Für eine ausgewogene
  501. Wirtschaft ist die Industrie unabdingbar,
  502. doch In den letzten 20 Jahren hat Berlin seine
  503. Bedeutung als Standort des verarbeitenden
  504. Gewerbes und über 200.000 sozialversicherungspflichtige Industriearbeitsplätze verloren. Rot-Rot hat mit seiner unausgewogenen
  505. Wirtschaftspolitik und der einseitigen Konzentration auf wenige Wirtschaftssektoren zu
  506. diesem Problem beigetragen. Der neu vorgestellte „Masterplan Industrie“ ist reine Show, weil
  507. er weder ein entsprechendes Budget noch personelle Strukturen in der Verwaltung vorsieht.
  508.  
  509. Lösung: Seit der industriellen Revolution war
  510. Berlin ein bedeutender Industriestandort.
  511. Diese Bedeutung hat unsere Stadt in den
  512. letzten 20 Jahren verloren. Die einseitige
  513. Konzentration auf Tourismus und Kreativwirtschaft durch Rot-Rot war ein Fehler. Wir
  514. wollen, dass die Berliner Wirtschaft ausgewogen und nachhaltig wächst und gute
  515. Arbeitsplätze entstehen. Dafür brauchen
  516. wir eine gesunde verarbeitende Industrie.
  517. Diese muss durch Neuansiedlungen, vor
  518. allem aber durch Wachstum bestehender und
  519. Neugründungen von Unternehmen gestärkt
  520. werden. Ein Schwerpunkt wird dabei der
  521. Bereich Green Economy sein, dort hat die
  522. Region Berlin-Brandenburg bereits eine gute
  523. industrielle Basis. Diese wollen wir fördern.
  524. Die Cluster- und Kompetenzfeldstrategie des
  525. Senats werden wir dahin gehend überprüfen
  526. und verbessern. Wir wollen Wirtschaft und
  527. Wissenschaft enger verzahnen. In Berlin wird
  528. überdurchschnittlich viel Geld für Forschung
  529. und Entwicklung ausgegeben, gemessen am
  530. Bruttoinlandsprodukt haben wir eine der
  531. höchsten Quoten deutschlandweit, aber Produktentwicklung und Produktion passieren
  532. oft woanders. Das wollen wir ändern. Wir
  533. wollen die Kooperation von Wirtschaft und
  534. Wissenschaft fördern, Technologietransfers
  535. und Ausgründungsinitiativen unterstützten.
  536. Auch auf Verwaltungsebene werden wir
  537. etwas tun: Eine Zusammenlegung der für
  538. Wirtschaft und Wissenschaft zuständigen Abteilungen bestehender Senatsverwaltungen,
  539. das heißt die Integration der Abteilungen
  540. Hochschulen und Forschung mit der Wirtschaftsbehörde, wollen wir prüfen. Um
  541. Berlin national und international wieder als
  542. Industriestadt, in den Bereichen Forschung,
  543. Entwicklung und Produktion, bekannt zu
  544. machen wollen wir die Etablierung eines Industrieinnovationsgipfels, veranstaltet durch
  545. die Messe Berlin.
  546.  
  547. 17
  548.  
  549. 4
  550.  
  551. Chancen der Software-Branche
  552. ohne Beachtung
  553. Kaum eine Branche hat so viel Wachstum vor
  554. sich wie die IT- und Softwareindustrie. In Berlin
  555. gibt es nicht nur viele Forschungsinstitute und
  556. Fakultäten, sondern auch zahlreiche kleine
  557. Unternehmen, zudem entsprechende Einheiten
  558. großer Konzerne, wie die Deutsche Telekom
  559. Laboratories, oder das von Google geplante
  560. Zukunftsinstitut. Aber Berlin tut wenig zur Entwicklung dieser Branche.
  561.  
  562. Lösung: Die IT- und Internetindustrie ist die
  563. kulturelle Grundlagenindustrie des 21. Jahrhunderts. In Berlin arbeiten bereits knapp
  564. 30.000 Menschen in der IT-Branche, aber es
  565. könnten weit mehr sein. Trotz vieler erfolgreicher Unternehmen fehlen Berlin Marktführer. Die IT-Industrie muss strategisch
  566. entwickelt werden. Dazu brauchen wir auch
  567. ein Referenzprojekt. Um den Ernst-ReuterPlatz befinden sich die Technische Universität, die Universität der Künste, Deutsche
  568. Telekom Laboratories und eine Reihe von
  569. Unternehmen. Wir müssen dieses Areal zur
  570. IT-City ausbauen. Dazu gehört vor allem
  571. eine geeignete Technologieinfrastruktur,
  572. insbesondere Hochgeschwindigkeitsdatenverbindungen, aber auch eine entsprechende
  573. stadtplanerische Gestaltung. Zudem muss
  574. den Unternehmen der Zugang zu Wachstumskapital erleichtert werden (siehe dazu auch
  575. „Zu wenig politischer Rückenwind und zu
  576. wenig Wachstumskapital für unsere Wirtschaft“, Problem Nr. 13 ). In der Verwaltung
  577. fehlt der IT-Branche ein hochrangiger Ansprechpartner. Das wollen wir ändern. Zudem
  578. muss die Berliner Verwaltung IT-Pionier
  579. werden und durch ihre Auftragsvergabe die
  580. IT-Branche stärken. Auch durch die in Berlin
  581. ansässigen Bundesbehörden bieten sich hier
  582. Chancen, denn die Verwaltung ist weltweit
  583. der zweitgrößte Nachfrager von Software.
  584.  
  585. IT City um den
  586. Ernst-Reuter-Platz
  587.  
  588. Hochgeschwindigkeitsnetz
  589. für Berlin
  590.  
  591. 5
  592.  
  593. Tempelhof - Beliebigkeit statt Visionen für
  594. die „Mutter aller Flughäfen“
  595. In Tempelhof bietet sich auf einer Fläche doppelt
  596. so groß wie Monaco eine einmalige Chance für
  597. die Zukunft unserer Stadt. Doch nach jahrelangem Nichtstun verfolgt der Senat nun eine
  598. Strategie der Beliebigkeit und ignoriert die historische, architektonische und stadtplanerische
  599. Bedeutung des ehemaligen Flughafens. Diese
  600. Planlosigkeit kostet uns Millionen: Die aktuellen
  601. Zwischennutzungen des Flughafengebäudes
  602. und die sogenannten Pioniernutzungen sind
  603. unrentabel. Der Unterhalt des Geländes kostet
  604. über 100.000 Euro täglich. Die Entwicklung
  605. wird noch teurer, allein die infrastrukturelle
  606. Erschließung des ersten Bauabschnitts soll nach
  607. Angaben der zuständigen Entwicklungsgesellschaft bis zu 250 Millionen Euro kosten. Zudem
  608. ist Kompetenzchaos in Tempelhof vorprogrammiert. Statt die Verantwortlichkeiten zu
  609. bündeln, sind für die Entwicklung gleich mehrere
  610. Senatsverwaltungen und Bezirksämter sowie
  611. eine Reihe von privatrechtlichen Gesellschaften
  612. zuständig.
  613.  
  614. Lösung: Zur Planung der Nachnutzung
  615. von Tempelhof brauchen wir einen internationalen öffentlichen Wettbewerb statt zufälligem und beliebigem Klein-Klein. Dabei muss
  616. die langfristige Nutzung große Freiflächen
  617. erhalten sowie das vorhandene städtische
  618. Umfeld und Bestandsflächen berücksichtigen.
  619. Bis dahin dürfen überteuerte Teilprojekte,
  620. die einer späteren ganzheitlichen Nutzung
  621. im Wege stehen - etwa ein sinnloser Neubau
  622. der Zentral- und Landesbibliothek - nicht
  623. ausgeführt werden. Die Zwischennutzungen
  624. müssen intensiviert werden, dazu soll der Betrieb durch die Messe Berlin GmbH ergebnisoffen geprüft werden.
  625.  
  626. Keine Teilprojekte,
  627. sondern internationaler
  628. Wettbewerb im
  629. Gesamtkonzept
  630.  
  631. 18
  632.  
  633. 6
  634.  
  635. Déjà-vu Tempelhof?
  636. Tegels Zukunft jetzt planen!
  637. Ökologischer Forschungund Industriepark TXXL und
  638. Freizeitflächen
  639.  
  640. Mit der Inbetriebnahme von BBI wird der
  641. Flughafen Tegel 2012 endgültig geschlossen. Auf
  642. dem Gelände könnten innovative Arbeitsplätze
  643. in Produktion, Forschung und Wissenschaft
  644. entstehen. Es ist höchste Zeit, die Nachnutzung
  645. zu planen.
  646.  
  647. Lösung: Die CDU hat bereits 2009 ein Konzept für einen ökologischen Energie- und
  648. Industriepark TXXL vorgelegt. Ziel der
  649. Entwicklung des Geländes muss es sein,
  650. Industriearbeitsplätze zu schaffen und
  651. Berlin als Forschungs- und Entwicklungsstandort zu stärken. Das Konzept sieht
  652. die Ansiedlung von Solarherstellern, Forschungseinrichtungen und ökologisch-energieeffizienter industrieller Produktion vor. Die
  653. Nachnutzung des Terminalgebäudes könnte
  654. durch Unternehmen, Organisationen oder
  655. Forschungseinrichtungen aus den Bereichen
  656. Umwelt oder Gesundheit erfolgen. Zur Entwicklung von TXXL wird eine Ansiedlungsagentur gegründet, in der Repräsentanten
  657. aus Bund, Senat, den Bezirken Reinickendorf
  658. und Spandau, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und von
  659. Berlin Partner vertreten sind. An den Rändern
  660. des Parks ist die Anlegung von begrünten
  661. Freizeitflächen für die Nutzer des Parks und
  662. angrenzende Wohngebiete vorgesehen.
  663.  
  664. 7
  665.  
  666. Berlin hat enormen Investitionsbedarf,
  667. aber kein Geld. Es fehlen
  668. Öffentlich-Private Partnerschaften
  669. Entwicklungswettbewerbe,
  670. die Stadtplanung und
  671. Finanzierung vereinen
  672.  
  673. Berlin hat aufgrund der desolaten Finanzlage
  674. kaum Investitionsmittel, aber enormen Investitionsbedarf, etwa für die Nachnutzung von
  675. Tempelhof und Tegel, die Entwicklung zentraler
  676. Stadtgebiete, die Aufwertung von Stadtquartieren oder die Sanierung von öffentlichen
  677. Gebäuden. Öffentlich-Private Partnerschaften
  678. könnten hier helfen, werden aber nur ungenügend genutzt.
  679.  
  680. Lösung: Öffentlich-Private Partnerschaften
  681. (ÖPP) können die Wirtschaftlichkeit von
  682. Investitionsprojekten erhöhen und den
  683. öffentlichen Haushalt signifikant entlasten.
  684. Gerade für Berlin bieten sie angesichts der
  685. desolaten Finanzlage eine große Chance auf
  686. Entwicklung ohne ein weiteres Abrutschen
  687. in die Schuldenfalle. ÖPP können dabei sehr
  688. unterschiedliche Gestalt annehmen. Im
  689. Bereich Stadtentwicklung hat Berlin nach wie
  690. vor enormen Investitionsbedarf. Wie schlagen
  691. Entwicklungswettbewerbe vor, an denen
  692. Stadtplaner und Architekten in Verbindung
  693. mit Immobilienentwicklern und Investoren
  694. teilnehmen, welche die Finanzierung gewährleisten. Anwendbar wären diese Verfahren
  695. etwa für die Entwicklung des zentralen Innenstadtareals in Mitte nördlich der Rathausstraße. Die Anwendbarkeit für die Entwicklung
  696. auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens
  697. Tempelhof wollen wir prüfen. Im Bereich
  698. Sanierung öffentlicher Gebäude, besonders
  699. bei Schulen, wollen wir die Machbarkeit
  700. von ÖPP überprüfen. Auch die Kunsthalle
  701. könnte auf diese Weise entstehen (siehe
  702. dazu auch „Berlin hat keine Kunsthalle“,
  703. Ergänzung Nr. e70). Weiterhin sprechen wir
  704. uns für die Einführung sogenannter Standortgemeinschaften aus, in denen Grundeigentümer und Gewerbetreibende eines
  705. Quartiers verpflichtet werden, gemeinsam
  706. für die Verbesserung des Umfeldes aufzukommen.
  707.  
  708. 19
  709.  
  710. 8
  711.  
  712. Berlin darf den Anschluss in der
  713. Elektromobilität nicht verlieren
  714. Der Trend zur Elektromobilität ist unumkehrbar, viele Hybridmodelle sind bereits marktreif,
  715. reine Elektrofahrzeuge werden in den nächsten
  716. Jahren folgen. In Deutschland sollen bis 2020
  717. eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße.
  718. Weltweit sind Metropolen die Vorreiter in der
  719. Elektromobilität. Rot-Rot hat auf diese Entwicklungen viel zu spät reagiert und erst im Frühjahr
  720. 2011 ein vages Konzept vorgelegt, das weder konkrete Ziele vorgibt noch arbeitsfähige Strukturen
  721. zur Umsetzung vorsieht. Um die Unterstützung
  722. der Automobilindustrie, selbst die der in Berlin
  723. ansässigen Unternehmen, hat sich Rot-Rot
  724. ebenfalls nicht gekümmert. So wird Berlin nicht
  725. zur internationalen Modellstadt für E-mobility.
  726.  
  727. Lösung: Die CDU hat bereits 2010 das Konzept
  728. „etropolis“ vorgelegt. Damit machen wir Berlin
  729. zur Modellstadt in der Elektromobilität. Berlin
  730. profitiert dadurch dreifach: wir entlasten die
  731. Umwelt, stärken unsere Stadt als Wirtschaftsund Forschungsstandort und tragen dazu bei,
  732. dass zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen.
  733. Berlin ist aufgrund seiner Geografie sowie
  734. bestehender Unternehmens- und Forschungsstrukturen, gerade in den zentralen Bereichen
  735. Elektromotoren und Batterien, als Modellstadt
  736. und Produktionsstandort prädestiniert. Zudem
  737. könnten sich über 60 Prozent aller Berliner
  738. den Kauf eines Elektrofahrzeugs vorstellen.
  739. Wir schlagen einen Ansatz vor, der Senat,
  740. Wirtschaft, Wissenschaft und Verbraucher zusammenbringt. Dafür wollen wir die Strategie
  741. der nationalen Plattform Elektromobilität auf
  742. Berliner Ebene adaptieren. Kleinteilige Feldversuche sind bislang erfolglos. Der Aufbau
  743. der nötigen Infrastruktur muss großflächig
  744. erfolgen. Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befördern, soll der Senat noch
  745. 2011 eine Bestellung von 20.000 Elektroautos
  746. koordinieren, die 2013 bis 2014 an öffentliche
  747. und privatwirtschaftliche Abnehmer geliefert
  748. werden. Die private Nachfrage wollen wir
  749. zusätzlich durch ordnungspolitische Anreize
  750. unterstützen. Für Elektroautos wären in diesem
  751. Zusammenhang etwa die freie Benutzung der
  752. Busspur oder parkscheinfreies Parken denkbar.
  753. So könnten voraussichtlich weitere 10.000
  754. Fahrzeuge auf die Straße kommen. Wir sehen
  755. eine deutlich verstärkte Nutzung der Pedelecs
  756. – gerade durch ältere Mitbürger - voraus. Dies
  757. wird breitere Radverkehrsanlagen und neuartige Ladestationen speziell für E-Fahrräder
  758. nötig machen.
  759.  
  760. Nur die CDU hat ein Konzept,
  761. wie Elektromobilität wirklich
  762. zügig nach Berlin kommt
  763.  
  764. e1
  765.  
  766. Berlin als Kongressstandort vor der Krise.
  767. Zukunft des ICC jetzt sichern.
  768. Berlin hat international einen hervorragenden Ruf als Messe- und Kongressstandort. Die wirtschaftlichen Impulse der Messe Berlin sind für die Stadt unverzichtbar, aber das Kongressgeschäft
  769. braucht langfristige Planungssicherheit, sonst verlassen wichtige Veranstaltungen Berlin dauerhaft.
  770. Obwohl die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung des ICC lange bekannt ist, hat der Senat
  771. zögerlich und widersprüchlich gehandelt und es versäumt, rechtzeitig in Zusammenarbeit mit der
  772. Messe Berlin ein tragbares Zukunfts- und Sanierungskonzept für das ICC vorzulegen. Damit droht
  773. der Senat Berlin als Kongressstandort dauerhaft zu schaden.
  774. Lösung: Ziel aller Beteiligten muss es sein, Berlin als Messe- und Kongressstandort zu stärken.
  775. Weiteres Wachstum braucht neue Impulse und nicht verschlechterte Bedingungen durch
  776. fehlende Anbindungen an den neuen Flughafen BBI, eine City-Tax oder reduzierte Veranstaltungskapazitäten. Vor allem darf das ICC nicht zur Bauruine werden. Die Sanierung des
  777. ICC ist bis heute nicht vernünftig finanziert. Es muss ein schlüssiges Sanierungs-, Ersatzbauund Zukunftskonzept für das ICC als Berliner Kongresszentrum erarbeitet werden. Dabei sollten
  778. der Messe- und der Kongressbetrieb getrennt und eine eigenständige Betriebsgesellschaft für
  779. das ICC errichtet werden, die das ICC betreibt, als Marke für das öffentliche Kongressgeschäft
  780. Berlins entwickelt und international kommuniziert. Langfristiges Ziel muss es sein, dass das ICC
  781. eigenständig profitabel arbeitet und nicht mehr auf Landeszuschüsse angewiesen ist.
  782.  
  783. ICC braucht dringend ein
  784. umfassendes Sanierungskonzept
  785.  
  786. 20
  787.  
  788. 9
  789.  
  790. Die Kultur- und Kreativwirtschaft braucht
  791. zusätzlichen Schwung
  792. Vernetzung,
  793. Kompetenzbündelung,
  794. Wachstumskapital;
  795. für die Kreativwerkstatt
  796. bleibt viel zu tun
  797.  
  798. Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten eine wichtige
  799. Säule der Berliner Wirtschaft und trägt zudem
  800. erheblich dazu bei, dass Berlin eine der Kreativstädte weltweit ist. Doch das muss nichts so
  801. bleiben. Wie etwa die Verlegung des Art Directors
  802. Club Festivals nach Frankfurt a.M. zeigt, muss
  803. Berlin strategisch handeln, um weiterhin für
  804. Kreative und Unternehmen aus der Branche
  805. attraktiv zu bleiben. Auch muss das Wachstum
  806. bestehender Unternehmen besser unterstützt
  807. werden. Zwar gibt es dafür eine Vielzahl an
  808. Fördermaßnahmen, doch sind diese etwa der
  809. Hälfte aller Unternehmen der Branche unbekannt. Zudem sind viele Unternehmen mit den
  810. bestehenden Maßnahmen nicht zufrieden.
  811.  
  812. Lösung: Die Kultur- und Kreativwirtschaft
  813. (KKW) ist eine wunderbare Bereicherung für
  814. unsere Stadt, eine segensreiche Inspirationsquelle für alle Branchen und wesentliches
  815. Element der Anziehungskraft Berlins. Sie erhält
  816. daher zu Recht Aufmerksamkeit. Wir müssen
  817. sie jedoch noch besser unterstützten, wenn
  818. dies so bleiben soll und wir weitere Potenziale
  819. wecken wollen. Auf der Ebene der Verwaltung
  820. wollen wir die Kompetenzen bündeln, die
  821. jetzt auf Senatskanzlei, Wirtschaftssenator,
  822. Kultursenator und Bildungssenator verteilt
  823. sind. Die Verbindung zu anderen Wirtschaftsbereichen wollen wir stärken. Insbesondere
  824. im Zusammenspiel von Industrie und Handwerk mit der KKW bieten sich Wachstumschancen, die wir durch intelligente Vernetzung
  825. befördern wollen. Auch die Verbindung der
  826. Branche zu den Hochschulen muss gefördert werden. Es gibt in Berlin eine Vielzahl
  827. der KKW naher Hochschulstudiengänge,
  828. jedoch keine systematische Vernetzung. Die
  829. Wirtschaftsförderung muss sich der Branche
  830. anpassen. Das bedeutet vor allem Zugang zu
  831. kleinteiliger finanzieller Förderung sowie zu
  832. Wachstumskapitalgebern (siehe dazu auch „Zu
  833. wenig politischer Rückenwind und zu wenig
  834. Wachstumskapital für unsere Wirtschaft“,
  835. Problem Nr. 13). In manchen Bereichen ist die
  836. KKW in Berlin nur mittelmäßig aufgestellt,
  837. obwohl Berlin ihr natürlicher Standort sein
  838. sollte. Dazu gehören Teile der Medienbranche,
  839. besonders im Verlagswesen, und in der Filmund TV-Branche (siehe dazu auch „Filmstadt
  840. Berlin verspielt ihren Vorsprung“, Problem
  841. Nr. 98). Auch der Softwareindustrie, besonders dem Bereich Spiele, fehlen trotz einer
  842. Menge innovativer junger Unternehmen noch
  843. Branchenschwergewichte. Die strategische
  844. Ausrichtung der Branchenförderung muss dies
  845. berücksichtigen und beheben helfen.
  846.  
  847. e2
  848.  
  849. In Berlin gibt es kein
  850. kostenloses W-Lan-Netz
  851. W-Land für alle
  852. in der City
  853.  
  854. In vielen großen Städten der Welt, wie etwa in Philadelphia, Toronto, Bangkok, Honolulu und in
  855. den Parks von Paris, ist es möglich, kabellos und kostenlos das Internet zu nutzen. London will es
  856. bis zu den Olympischen Spielen 2012 schaffen, kostenloses W-Lan in der ganzen Stadt anzubieten.
  857. Als Kreativstadt mit vielen Selbstständigen wäre ein öffentliches W-Lan-Netz für Berlin ein echter
  858. Standortfaktor, doch der rot-rote Senat hat das Projekt aufgegeben. Dabei hatte sich bereits ein
  859. Investor gefunden. Der Senat behauptet, dass die Funksender unsere Ampeln stören. Eine Lösung für
  860. das Ampel-Problem oder ein anderer Weg wurden nicht gesucht.
  861. Lösung: Kostenlos ins Internet? Das passt zu Berlin. Unsere Stadt ist jung, kreativ und dynamisch. Die Berliner sind gerne online und die Stadt entwickelt sich als anziehender Medienstandort. Um das W-Lan-Ziel (im Englischen „municipal wireless network“ genannt) durchzusetzen, sollte man es erst einmal nicht so pessimistisch sehen. In Philadelphia und Bangkok
  862. sind schließlich auch nicht alle Ampeln ausgefallen. Sicherlich braucht es einige Anstrengungen
  863. und kostet Geld. Es muss auch aufgepasst werden, dass nicht zu viele Funkmasten unser Stadtbild kaputt machen. Die CDU ist bereit, die Herausforderung anzunehmen und verspricht ein
  864. freies W-Lan-Netz bis Ende 2012.
  865.  
  866. 21
  867.  
  868. 10
  869.  
  870. Der Tourismus braucht neue Impulse,
  871. wenn er weiter wachsen soll
  872. Die gute Entwicklung bei den Gästezahlen in
  873. Berlin wird nicht von allein weitergehen. Wir
  874. brauchen weitere Motoren, gerade wenn wir
  875. nachhaltig neue Besucher gewinnen wollen.
  876.  
  877. Lösung: Der Tourismus ist einer der
  878. wichtigsten Wachstumstreiber unserer Wirtschaft, aber das muss nicht so bleiben. Wir
  879. müssen etwas dafür tun. Eine besondere
  880. Chance bieten die noch nicht reifen Märkte in
  881. Osteuropa und Asien. In Asien betreibt Berlin
  882. bislang nur minimales Tourismusmarketing
  883. und wenige Alibi-Projekte. Wir brauchen eine
  884. Asienoffensive mit mehr Flugverbindungen
  885. nach BBI, entsprechenden Informationsangeboten in asiatischen Sprachen und
  886. einer geeigneten Marketingstrategie.
  887. Auch die demografische Ausrichtung des
  888. Tourismusmarketing muss überprüft werden.
  889. Berlin ist als Deutschlands Kulturhauptstadt
  890. prädestiniert als Ziel für ältere Reisende, doch
  891. sind gerade einmal 10 Prozent der Besucher
  892. Berlins älter als 60 Jahre. Insbesondere sind in
  893. den Innenstadtbezirken die Voraussetzungen
  894. für einen attraktiven, sanften Tourismus zu
  895. fördern: Ein gut ausgebautes Netz der kurzen
  896. Fuß-Wege, deutlich erkennbare, mit großen
  897. Lettern versehene Wegweiser, ausgewiesene
  898. Lärm-Ruheinseln, Ruhebänke in strategisch
  899. günstiger Position usw.
  900.  
  901. Zukunftsmächte erschließen,
  902. z.B. Ältere und Asiaten
  903.  
  904. 11
  905.  
  906. Berlins Wirtschaft wächst - aber weder
  907. ausreichend noch nachhaltig
  908. Mit Ausnahme von 2009 ist Berlins Wirtschaft seit 2005 zwar gewachsen, allerdings nie
  909. signifikant über dem Bundestrend. Ein selbsttragender Aufschwung ist Berlin nicht gelungen.
  910. Von der starken wirtschaftlichen Erholung im
  911. Jahr 2010 hat Berlin ebenfalls nur durchschnittlich profitiert. Preisbereinigt, also unter Berücksichtigung der Inflation, liegt Berlins Bruttoinlandsprodukt heute etwa auf dem Niveau
  912. von Mitte der 90er Jahre. Gleichzeitig liegt die
  913. Wertschöpfung der Berliner Wirtschaft noch
  914. immer deutlich unter dem Niveau vergleichbarer
  915. Länder wie Hamburg und das Wachstum der
  916. vergangenen Jahre verdankt sich einseitig dem
  917. Dienstleistungssektor.
  918.  
  919. Lösung: Berlins Wirtschaftswachstum muss
  920. ausgewogener und nachhaltiger werden, das
  921. heißt, unterschiedliche Wirtschaftsbereiche,
  922. insbesondere die Industrie, müssen nachhaltig wachsen. Zudem muss die Berliner
  923. Wirtschaft ihre Wertschöpfung deutlich
  924. erhöhen. Das kann gelingen, wenn wir Berlin
  925. gezielt zum Forschungs- und Entwicklungsstandort machen und die Verzahnung von
  926. Wissenschaft und Wirtschaft fördern. In
  927. Berlin wird bisher überdurchschnittlich viel
  928. Geld für Forschung ausgegeben, aber Produktentwicklung und Produktion passieren
  929. woanders. Wir wollen gezielt Ausgründungsinitiativen und den Technologietransfer von
  930. der Wissenschaft in die Wirtschaft verbessern sowie die entsprechenden Abteilungen
  931. von Unternehmen anwerben. Wir wollen
  932. prüfen, inwieweit wir die Strukturen innerhalb des Senats auf diese Ziele hin optimieren
  933. können, etwa durch eine Zusammenlegung
  934. der Senatsverwaltungen Wirtschaft und
  935. Wissenschaft. Zudem schlagen wir eine
  936. Ausweitung und Weiterentwicklung der
  937. bestehenden Cluster-Strategie vor, damit
  938. auch forschungsintensive Industriebereiche
  939. einbezogen werden.
  940.  
  941. Berlin muß Standort für
  942. Entwicklungen werden wir
  943. stark genug wachsen
  944.  
  945. 22
  946.  
  947. 12
  948.  
  949. Investoren erhalten zu wenig
  950. Unterstützung vom Senat
  951. Für jede Branche soll nur eine
  952. Senatsverwaltung zuständig sein
  953.  
  954. Um Berlins Wirtschaft wieder auf eine solide
  955. Basis zu stellen und die Arbeitslosigkeit dauerhaft und signifikant zu senken, brauchen wir
  956. eine Ansiedlungspolitik, die Investoren willkommen heißt. Neben komplexen Strukturen
  957. und unnötiger Bürokratie steht aber vor allem
  958. der Umgang von Rot-Rot mit Investoren neuen
  959. Arbeitsplätzen im Weg. Nach Angaben der
  960. zuständigen Wirtschaftsförderungsagentur
  961. Berlin Partner gab es im Jahr 2010 63 erfolgreiche Ansiedlungsprojekte, prozentual ist
  962. der Zuwachs damit sehr gering, denn es gibt
  963. in Berlin weit über 130.000 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen. Die Technologiestiftung wird dieser Aufgabe auch nicht gerecht.
  964. Orientierungslos wie der Senat ist, wird laufend
  965. überlegt, sie mit Berlin Partner zu fusionieren
  966. – eine Beerdigung zweiter Klasse. Nicht einmal
  967. Investitionsgeschenke an unsere Stadt weiß der
  968. Senat ausreichend zu würdigen. Jüngstes Beispiel ist die Entscheidung des Internetkonzerns
  969. Google sein neues Zukunftsinstitut in Berlin
  970. anzusiedeln: der rot-rote Bürgermeister und sein
  971. Wirtschaftssenator hatten dafür keine Zeit.
  972.  
  973. Lösung: Wir machen Wirtschafts- und
  974. Ansiedlungspolitik zur Chefsache.
  975. Ansiedlungspolitik darf dabei nicht zufällig
  976. agieren, sondern muss darauf ausgerichtet
  977. sein, bereits existierende Branchen und
  978. Schwerpunktbereiche zu stärken. Wir
  979. brauchen einen roten Teppich für Investoren.
  980. Dazu gehören ein Dringlichkeitsstab Wirtschaft beim Regierenden Bürgermeister, ein
  981. Ansiedlungsstaatssekretär, Investorenlotsen,
  982. eine dienstleistungsorientierte Verwaltung
  983. der kurzen Wege, bei der Investoren als willkommene Kunden behandelt werden, und die
  984. Beseitigung des Kompetenzchaos, so dass für
  985. jede Branche nur noch eine, statt wie bisher
  986. mehrere, Senatsverwaltungen zuständig
  987. sind und Kompetenzüberschneidungen und
  988. Doppelarbeit vermieden werden. Die Technologiestiftung soll ihren ursprünglichen
  989. Zielen gemäß wieder Investoren unterstützen
  990. und Neugründungen anregen, darum muss
  991. sich eine – und nicht mehrere – Senatsverwaltungen kümmern.
  992.  
  993. e3
  994.  
  995. Berlin nutzt seine Internationale
  996. Ausstrahlung nicht
  997. Berlin muß auch
  998. wirtschaftlichpolitischer
  999. internationaler werden
  1000.  
  1001. Berlin ist international attraktiv – eine Chance, die wirtschaftlich nicht genutzt wird.
  1002. Lösung: Berlin gehört zu den angesagtesten Städten weltweit und ist Hauptstadt der drittgrößten Wirtschaftsnation. Über 9 Millionen Besucher kamen allein 2010. Und auch bei
  1003. internationalen Führungskräften gilt Berlin laut Infratest-Umfrage als besonders attraktiv – auf
  1004. Platz 3 hinter New York und London. Berlin hat wirtschaftlich viel zu bieten: gut qualifizierte
  1005. Arbeitskräfte, günstige Arbeitsbedingungen, preisgünstige Gewerbeflächen, eine dichte und
  1006. gut funktionierende Infrastruktur, einen starken Mittelstand mit starken Potenzial, eine hochkarätige Wissenschaftslandschaft, Zukunftsbranchen als Wirtschaftscluster. Viele Persönlichkeiten des internationalen Wirtschaftslebens haben Berlin besucht - als Student, als Tourist,
  1007. als Messebesucher, als Kongressteilnehmer. Wir werden uns darum kümmern, dass sie Berlin
  1008. nicht nur als pulsierende Metropole, sondern auch als möglichen Standort für ihr Unternehmen
  1009. kennen lernen. Aber: Dieses Pfund muss gehoben werden, damit neben Kurzzeitbesuchern
  1010. auch neue Unternehmen nach Berlin kommen, hier bleiben und die Arbeitsplätze schaffen, die
  1011. dringend gebraucht werden. Zum Beispiel als Headquarter für Mittel- und Osteuropa. Es gibt
  1012. keinen sachlichen Grund, warum über 300 internationale Großunternehmen ihre Europazentrale in Wien angesiedelt haben - in Berlin Fehlanzeige. Messen und Delegationsreisen Berliner
  1013. Repräsentanten müssen systematisch in ein koordiniertes Netzwerk der Wirtschaftsförderung
  1014. eingebunden werden. Auslandsreisen sind nicht zur Unterhaltung da, sondern müssen der
  1015. Berliner Wirtschaft gezielt Türen öffnen.
  1016.  
  1017. 23
  1018.  
  1019. 13
  1020.  
  1021. Zu wenig politischer Rückenwind
  1022. und zu wenig Wachstumskapital für
  1023. unsere Wirtschaft
  1024. Damit die Berliner Wirtschaft ausgewogen
  1025. und nachhaltig wächst, brauchen wir nicht
  1026. nur Neuansiedlungen, vor allem bestehende
  1027. Unternehmen müssen wachsen. Diese fallen
  1028. jedoch oft durch das Raster der bestehenden
  1029. Wirtschaftsförderung. Zudem fehlt ihnen
  1030. politischer Rückenwind.
  1031.  
  1032. Lösung: Wir machen Wirtschaftspolitik zur
  1033. Chefsache. Für uns ist es selbstverständlich,
  1034. dass Berlins Senat unsere Wirtschaft von
  1035. höchster Stelle und mit allen Kräften unterstützt. Mit politischer Unterstützung ist es
  1036. aber nicht getan. Ohne Zugriff auf Wachstumsfinanzierung können weder kleine noch
  1037. große Unternehmen wachsen. Wir wollen
  1038. aber keine neuen Subventionspfründe
  1039. schaffen, sondern die privatwirtschaftliche
  1040. Versorgung mit Wachstumskapital stärken.
  1041. Dafür wollen wir gezielt nationale und internationale Investoren für Berlin werben, die
  1042. in bestehende Unternehmen und Start-ups
  1043. investieren. Die derzeitige Wirtschaftsförderung, etwa durch Berlin Partner, berücksichtigt diesen Aspekt nur ungenügend.
  1044.  
  1045. Privates Wachstumskapital
  1046. nach Berlin
  1047.  
  1048. 14
  1049.  
  1050. Die Verwaltung ist nicht
  1051. wirtschaftsfreundlich genug
  1052. Wirtschaftlich gesunde Länder wie Bayern und
  1053. Baden-Württemberg gründen ihren Erfolg nicht
  1054. zuletzt auf einen leistungsfähigen, berechenbaren und zuverlässigen Öffentlichen Dienst,
  1055. der sich als Partner der Bürger und der lokalen
  1056. Wirtschaft sieht. Eine wirtschaftsfreundliche
  1057. Verwaltung mit kurzen Bearbeitungszeiten und
  1058. rechtssicheren Bescheiden fehlt. In Studien zur
  1059. Zufriedenheit der Wirtschaft mit Verwaltung,
  1060. Serviceangeboten und Politik belegt Berlin regelmäßig die hinteren Plätze.
  1061.  
  1062. Lösung: Wir beenden das Kompetenzchaos
  1063. in der Verwaltung. Ziel ist eine einheitliche
  1064. Investoren-Anlaufstelle als Organisationsprinzip breit zu verankern. Für alle Wirtschaftsbereiche und jede Branche sollen nicht
  1065. mehr eine Vielzahl, sondern nur noch eine
  1066. Senatsverwaltung zuständig sein, inklusive
  1067. Budgetverantwortung. Dazu haben wir
  1068. detaillierte Vorschläge gemacht, die auch die
  1069. Senkung der Bürokratiekosten beinhalten.
  1070. Wir sorgen für die Organisation eines
  1071. effektiven Bürokratie-TÜVs nach dem erfolgreichen Muster des von der Regierung Merkel
  1072. im Bund eingeführten Normenkontrollrates
  1073. (das heißt: rigide Streichung überflüssiger
  1074. Normen und Gesetze) sowie für den Ausbau
  1075. von E-Government in der Verwaltung.
  1076.  
  1077. e4
  1078.  
  1079. Kleine und mittlere Unternehmen
  1080. sind schlecht mit der Berliner
  1081. Wissenschaft verbunden
  1082. Die Kooperation der Berliner Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen mit kleinen und mittleren
  1083. Unternehmen in Berlin ist nicht zielgerecht ausgerichtet.
  1084. Lösung: Berlin ist einer von Deutschlands führenden Forschungs- und Entwicklungsstandorten
  1085. (siehe dazu auch „Berlins Wirtschaft wächst - aber weder ausreichend noch nachhaltig“,
  1086. Problem Nr. 11) allerdings profitieren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) davon nicht
  1087. in ausreichendem Maße. Die Wirtschaftsförderung, insbesondere durch die TSB Innovationsagentur muss dahin gehend ausgerichtet werden.
  1088.  
  1089. Die Verwaltung kann
  1090. schneller einfacher und
  1091. besser arbeiten, wenn
  1092. Bürokratie wirksam
  1093. bekämpft wird
  1094.  
  1095. 24
  1096.  
  1097. 15
  1098.  
  1099. Intelligente Technik für die Zukunft der
  1100. Städte - Berlin kein Vorreiter
  1101. Technologien für Großstädte
  1102. (Urban Technologies) nach
  1103. Berlin holen –
  1104. Einkaufsgemeinschaften
  1105. können helfen
  1106.  
  1107. Es gibt viele neue technologische Entwicklungen
  1108. für Städte im Bereich von Sicherheit, Verkehrstechnologie und Lösungen für Verwaltungen,
  1109. auch Urban Technologies genannt. Berlin nutzt
  1110. dieses Potenzial nicht zur Wirtschaftsförderung.
  1111. Berlin ist keine Referenzstadt für Urban Technologies, obwohl sie das sein könnte und sollte.
  1112.  
  1113. Lösung: Schon heute lebt mehr als die Hälfte
  1114. der Weltbevölkerung in urbanen Zentren und
  1115. dieser Trend beschleunigt sich noch. Städte
  1116. stehen damit vor großen Herausforderungen,
  1117. aber es bieten sich auch große Chancen für
  1118. die Wirtschaft. Technologien für Großstädte
  1119. (Urban Technologies) werden immer wichtiger
  1120. und können eine Stütze für den Standort Berlin
  1121. werden. Sowohl Großunternehmen mit bestehenden Niederlassungen in Berlin, wie die
  1122. Telekom oder Siemens, als auch eine Vielzahl
  1123. kleiner und mittlerer Unternehmen, von der
  1124. Verkehrs- bis zur Informations- und Kommunikationsbranche, sind bereits in diesem Bereich tätig, aber Berlin ist kein Schwergewicht
  1125. im Bereich Urban Technologies. Über Einkaufszusammenschlüsse mit anderen europäischen
  1126. Städten für öffentliche Aufträge im Bereich
  1127. Urban Technologies, etwa bei Verkehrs- und
  1128. Verwaltungstechnik, könnte Berlin sowohl zur
  1129. Pionier- und Referenzstadt werden, als auch
  1130. den Haushalt entlasten, da größere Aufträge
  1131. die Preise senken. Zudem bieten sich große
  1132. Chancen, Berlin zum Entwicklungs- und Produktionsstandort neuer Urban Technologies zu
  1133. machen, indem man Hochschulen und Industrie besser vernetzt sowie die Auftragsvergabe
  1134. strategisch einsetzt.
  1135.  
  1136. 16
  1137.  
  1138. Berlin auf dem Spitzenplatz bei der Arbeitslosenquote
  1139. Mit Arbeitskräftemonitor
  1140. Nachfrage, Angebot und
  1141. Ausbildung besser koordinieren
  1142.  
  1143. Deutschlandweit ist die Arbeitslosigkeit in
  1144. den letzten Jahren insgesamt erheblich zurückgegangen, in Berlin nicht. Berlin hat seit
  1145. Jahren eine der höchsten Arbeitslosenquoten
  1146. aller Bundesländer, oft belegt unsere Stadt den
  1147. Spitzenplatz in der Arbeitslosenstatistik. Aktuell
  1148. ist die Arbeitslosenquote hier etwa doppelt so
  1149. hoch wie im Bundesdurchschnitt. Besonders
  1150. besorgniserregend ist, dass in Berlin mehr als
  1151. Drei Viertel aller Arbeitslosen Arbeitslosengeld
  1152. II („Hartz IV“) beziehen und mehr als ein Drittel
  1153. langzeitarbeitslos sind. Diese Menschen finden
  1154. oft aufgrund mangelnder Qualifikationen keinen
  1155. Arbeitsplatz mehr. Gleichzeitig gibt es eine hohe
  1156. Anzahl an freien Stellen, die nicht besetzt werden
  1157. können, weil qualifizierte Personen fehlen.
  1158.  
  1159. Lösung: Wirtschaftswachstum ist das beste
  1160. Mittel gegen Arbeitslosigkeit. Wirtschaftswachstum allein hilft jedoch nicht. Die
  1161. Konjunktur hat sich deutschlandweit unter
  1162. der CDU-geführten Bundesregierung positiv
  1163. entwickelt, davon hat auch Berlin profitiert.
  1164. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit in Berlin in
  1165. weitaus geringerem Maße zurückgegangen als
  1166. deutschlandweit. Gleichzeitig kann die Berliner
  1167. Wirtschaft viele offene Stellen nicht besetzen.
  1168. Um die strukturellen Schwächen des Berliner
  1169. Arbeitsmarkts zu beseitigen und arbeitslose
  1170. Berliner wieder in reguläre Arbeit zu bringen,
  1171. müssen wir die Vermittlung und Weiterbildung Arbeitsloser optimieren, insbesondere
  1172. für Langzeitarbeitslose. Dafür haben wir ein
  1173. detailliertes Konzept vorgelegt. Wir schlagen
  1174. vor, neben den bundeseinheitlichen herkömmlichen Förderinstrumenten eigene berlinspezifische Instrumente zu entwickeln und zwar
  1175. in Kooperation von Land Berlin und Arbeitsagentur. Das Konzept umfasst die Einführung
  1176. von Mentorenprogrammen, Arbeitsvermittlung durch freie Träger, besser abgestimmte
  1177. Qualifizierungsmaßnahmen, Gesundheitsförderung und Familienmaßnahmen. Zusätzlich wollen wir einen Arbeitskräftemonitor
  1178. einführen, damit Nachfrage, Angebot und
  1179. Ausbildung besser koordiniert werden.
  1180.  
  1181. 25
  1182.  
  1183. 17
  1184.  
  1185. Potenzial zur Schaffung von
  1186. Arbeitsplätzen durch selbstständige
  1187. Migranten zu wenig beachtet
  1188. Unter Migranten ist die Arbeitslosenquote
  1189. besonders hoch. Zwar sind Migranten besonders häufig selbstständig, aber selbstständige Migranten gründen dreimal seltener
  1190. Unternehmen als Selbstständige ohne
  1191. Migrationshintergrund und die Ausbildungsquote in migrantisch geführten Unternehmen
  1192. ist vergleichsweise niedrig. Auch das deutsche
  1193. Erfolgsmodell der Ausbildungsberufe ist unter
  1194. Migranten oft nicht bekannt, weil es in ihren
  1195. Heimatländern nicht existiert.
  1196.  
  1197. Lösung: Das Zerrbild vom migrantischen
  1198. Obst- und Gemüsehändler ist falsch. In Berlin
  1199. gibt es viele erfolgreiche von Migranten
  1200. geführte Unternehmen. Allerdings ist deren
  1201. Ausbildungsquote niedriger als der Durchschnitt. Das wollen wir verbessern. Besonders
  1202. im Handwerk könnten so arbeitssuchenden
  1203. Migranten neue Perspektiven eröffnet
  1204. werden. Auch wollen wir selbstständige
  1205. Migranten besser bei Unternehmensgründungen unterstützen. Wir werden mit
  1206. den entsprechenden Verbänden und Vereinigungen zusammenarbeiten. Migrantische
  1207. Unternehmer und Selbstständige brauchen
  1208. ideelle und materielle Förderung sowie
  1209. Ermunterung und Rückhalt durch den Senat.
  1210. Das werden wir sicherstellen.
  1211.  
  1212. e5
  1213.  
  1214. 1-Euro-Jobs gefährden reguläre
  1215. Arbeitsplätze und frustrieren
  1216. häufig die Betroffenen
  1217. Der Bundesrechnungshof und die Handwerkskammern haben die 1-Euro-Jobs kritisiert. Die Praxis in
  1218. Berlin hat gezeigt, dass diese Beschäftigungsmaßnahmen in Konkurrenz zu regulärer Beschäftigung
  1219. geraten können.
  1220. Lösung: Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen einer regulären Beschäftigung nachgehen können. Keinesfalls dürfen diese Arbeitsgelegenheiten in Konkurrenz zu regulären
  1221. Arbeitsplätzen geraten oder diese verdrängen. Wir unterstützen daher den Vorschlag der
  1222. Bundesagentur für Arbeit, durch Beiräte die Vergabe stärker zu überwachen.
  1223. e6
  1224.  
  1225. Der öffentliche Beschäftigungssektor
  1226. kostet Millionen und ist kein Weg in
  1227. reguläre Arbeit
  1228. Der Öffentliche Beschäftigungssektor begünstigt nur circa 3 Prozent aller Berliner Langzeitarbeitslosen. Er ist zu teuer und ineffektiv, weil er neben Geldern der Bundesagentur für Arbeit noch 155
  1229. Millionen Euro Landesmittel pro Jahr verschlingt. Gleichzeitig stärkt der Öffentliche Beschäftigungssektor den sogenannten zweiten, also staatlich subventionierten, Arbeitsmarkt, der auf Dauer nicht
  1230. dazu beitragen kann, die hohe Arbeitslosigkeit in Berlin zu senken.
  1231. Lösung: Für uns ist der Gradmesser aller Bemühungen, ob Bürgerarbeit, Werkakademien oder
  1232. Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote, dass sie einen Weg in reguläre Beschäftigung
  1233. eröffnen. Der Beschäftigungszuschuss muss deshalb, wie vom Gesetzgeber gewollt, an Arbeitgeber gezahlt werden, um den Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit zu geben, sich dauerhaft
  1234. in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dennoch sollten auch schwer vermittelbare aber
  1235. arbeitsfähige Menschen zu Gegenleistungen herangezogen werden, wenn sie langfristig von
  1236. Transferleistungen im Rahmen gesellschaftlicher Solidarität leben. Darum kann auf MAE- bzw.
  1237. 1-Euro-Jobs nicht völlig verzichtet werden. Dabei sind auch erfolgreiche Strategien aus anderen
  1238. Bundesländern zu übernehmen, wie zum Beispiel das in Hessen durchgeführte Programm
  1239. „Sofortangebote für Langzeitarbeitslose“.
  1240.  
  1241. Selbständige Migranten besser
  1242. beachten und unterstützen
  1243.  
  1244. Wege in die reguläre
  1245. Beschäftigung sind das
  1246. wichtigste
  1247.  
  1248. 26
  1249.  
  1250. 18
  1251.  
  1252. Berlin hat zu wenig Jobs für seine
  1253. hochqualifizierten Hochschulabsolventen
  1254. Ehemalige Studenten
  1255. an Berlin binden
  1256.  
  1257. In Berlin studieren mehr junge Menschen als
  1258. irgendwo sonst in Deutschland. Zurzeit sind es
  1259. über 140.000. Im Jahr 2009 gab es rund 23.000
  1260. Absolventen. Rund 40 Prozent der Absolventen
  1261. verlässt die Stadt. Viele von ihnen, weil sie hier
  1262. keinen adäquaten Arbeitsplatz finden, dabei
  1263. braucht unsere Stadt langfristig mehr gut
  1264. ausgebildete junge Menschen für solides Wirtschaftswachstum und gute Arbeitsplätze.
  1265.  
  1266. Lösung: Die CDU hat ein Konzept für mehr
  1267. Wirtschaftswachstum. Das verbessert
  1268. schon einmal allgemein die Chancen. Wir
  1269. schlagen ferner einen Fachkräfte-Monitor
  1270. vor, der sowohl den aktuellen wie den
  1271. zukünftigen Bedarf an Fachkräften und
  1272. damit auch Studienabgängern veröffentlicht. Mit der Transparenz verbessern sich
  1273. die Chancen, dass Angebot und Nachfrage
  1274. zueinander kommen. Weiterhin müssen die
  1275. Verbindungen zwischen Hochschulen und
  1276. Wirtschaft sehr viel enger werden, damit
  1277. Studierende sich leichter auf den Berufseinstieg vorbereiten und entsprechende
  1278. Kontakte knüpfen können. Zudem werden wir
  1279. ein Berlin Alumni Netzwerk einrichten. Dadurch werden Berliner Absolventen über ihr
  1280. Studium hinaus an die Stadt gebunden und so
  1281. zu wichtigen Multiplikatoren für unsere Stadt.
  1282.  
  1283. 19
  1284.  
  1285. Berlin ist nach wie vor für den
  1286. demografischen Wandel nicht gerüstet
  1287. Fachkräfte und
  1288. junge Familien stärken
  1289.  
  1290. In Berlin verschiebt sich die Alterspyramide zu
  1291. Ungunsten der jüngeren Generation. So wird bis
  1292. zum Jahr 2030 das Durchschnittsalter von 42,5
  1293. auf 45,3 Jahre ansteigen, die Zahl der Personen
  1294. ab 80 Jahre nahezu doppelt so hoch sein und
  1295. die Zahl der „jungen Alten“ im Alter von 65
  1296. bis unter 80 Jahren um 14 Prozent ansteigen.
  1297. Gleichzeitig wird die Gruppe der Erwerbsfähigen
  1298. im Alter von 18 bis unter 65 Jahren um 5,1
  1299. Prozent und die Anzahl der jungen Erwachsenen
  1300. zwischen 18 und 25 Jahren um 14,4 Prozent
  1301. kleiner. Trotz steigender Lebenserwartung und
  1302. aktuell leicht zunehmender Geburten werden
  1303. die Verluste aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wesentlich höher sein als jetzt. Obwohl diese Entwicklungen Rot-Rot seit langem
  1304. bekannt sind und die Demografiedebatte zur
  1305. Chefsache erklärt wurde, versandeten im Laufe
  1306. der Legislaturperiode die Senatsaktivitäten zum
  1307. Umgang mit dem demografischen Wandel. Das
  1308. sehr allgemein gehaltene erste Demografiekonzept liegt unausgewertet in den Ausschüssen.
  1309. In allen Bereichen fehlt es an detaillierten
  1310. Planungen und Festlegungen.
  1311.  
  1312. Lösung: Wir können die demografische Entwicklung nicht aufhalten, aber gezielte Maßnahmen ergreifen, damit Berlin eine kreative
  1313. Stadt bleibt, in der sich alle Generationen willkommen fühlen. Senioren dürfen nicht ausgegrenzt werden, vielmehr sollte unsere Stadt
  1314. ihren reichen Erfahrungsschatz nutzen und
  1315. ihnen eine aktive Teilnahme ermöglichen, um
  1316. Altersarmut und Isolation entgegenzuwirken.
  1317. Berlin braucht aber vor allem auch junge Fachkräfte. Schon heute kann die Berliner Wirtschaft viele offene Stellen nicht besetzen, und
  1318. zwar aus Mangel an qualifiziertem Personal.
  1319. Wir wollen gezielt junge Fachkräfte nach
  1320. Berlin holen (siehe dazu auch „Berlin fehlen
  1321. junge Akademiker“, Ergänzung Nr. e27).
  1322. Berlin ist schon heute eine attraktive Stadt für
  1323. junge Menschen, für junge Familien müssen
  1324. wir unsere Stadt jedoch noch weit attraktiver
  1325. machen (siehe dazu auch „Berlin ist von einer
  1326. familienfreundlichen Metropole noch weit
  1327. entfernt“, Problem Nr. 88). Den Absolventen
  1328. unserer ausgezeichneten Hochschulen
  1329. müssen wir bessere Jobeinstiegsmöglichkeiten bieten, viele von ihnen verlassen die
  1330. Stadt, dabei brauchen wir sie in Zukunft noch
  1331. dringender (siehe dazu auch „Berlin hat zu
  1332. wenig Jobs für seine hochqualifizierten Hochschulabsolventen“, Problem Nr. 18 ).
  1333.  
  1334. 27
  1335.  
  1336. 20
  1337.  
  1338. Berlin ist ähnlich verschuldet wie
  1339. Griechenland
  1340. Der griechische Staat und seine Regionen waren
  1341. per Ende 2009 mit etwa 115 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes verschuldet - und damit bei knapp
  1342. dem Doppelten des Euro-Kriteriums von 60 Prozent.
  1343. Auch Berlin ist hoch verschuldet und würde die
  1344. Euro-Kriterien verfehlen. In der Zeit der rot-roten
  1345. Regierung ist die Verschuldung Berlins um fast 70
  1346. Prozent von 39 auf 63 Milliarden Euro gestiegen.
  1347. Allein die Zinslast aus dieser Rekord-Verschuldung
  1348. beträgt für den Berliner Haushalt jährlich 2,4
  1349. Milliarden Euro – bei historisch niedrigeren Zinsen!
  1350. Lösung: Die Berliner CDU hat Anfang 2002 mit
  1351. ihrem Masterplan Haushaltskonsolidierung und
  1352. im Jahr 2005 mit ihrer abweichenden Stellungnahme zum Abschlussbericht der EnqueteKommission „Eine Zukunft für Berlin“ die Grundzüge ihrer Strategie zur Haushaltskonsolidierung
  1353.  
  1354. dargelegt. Grundlage soll die Weiterführung der
  1355. 2001 durch den rot-roten Senat abgebrochenen
  1356. Verwaltungsreform mit der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) sein. Im Mittelpunkt dieses
  1357. Reformansatzes steht die Steuerung der Berliner
  1358. Verwaltung auf der Grundlage der von ihr zu
  1359. erbringenden Dienstleistungen. Das System der
  1360. Berliner KLR ermöglicht nach ihrer vollständigen
  1361. Einführung gleichermaßen die aufgabenkritische
  1362. Evaluierung aller Aufgaben der Berliner Verwaltung, aller Verwaltungsprozesse und der
  1363. damit verbundenen Kostenfolgen. Gleichzeitig
  1364. liefert das System auch die Grundlage für ein
  1365. besseres Qualitätsmanagement (siehe dazu
  1366. auch die Konsolidierungsvorschläge bei „Über
  1367. 10 Milliarden Euro Transferausgaben im Berliner
  1368. Haushalt sind unverhältnismäßig hoch“, Problem
  1369. Nr. 27).
  1370.  
  1371. e7
  1372.  
  1373. Selbst in der guten Konjunktur hat der Senat
  1374. nicht gespart und vorgesorgt
  1375. Die Schuldenbremse im Grundgesetz zwingt Berlin zur Umkehr. Der rot-rote Senat sieht inzwischen
  1376. selbst für die beiden nächsten Jahre nach den Wahlen im September 2011 ein Mindest-Sparvolumen von
  1377. 450 bzw. 600 Millionen Euro jährlich gegenüber heute. Jedes Jahr danach muss entsprechend wieder in
  1378. solchem Umfang gespart werden. Wenn die Konjunktur dank der Regierung Merkel weiter so gut bleibt,
  1379. dürften die 600 Millionen Euro zu wenig sein, weil bis 2019 sicher auch noch schwächere Jahre kommen
  1380. werden und man dafür vorsorgen sollte.
  1381. Lösung: Die Schuldenbremse erzwingt für die nächsten Jahre einen strikten Kurs der Haushaltskonsolidierung. Dies bedeutet nicht zwangsläufig Haushaltskürzungen. Vielmehr muss der Haushalt
  1382. so in den Dienst der wirtschaftlichen Entwicklung Berlins gestellt werden, dass sich die Einnahmen
  1383. überproportional erhöhen und Ausgabebedarfe - z.B. bei den Sozialtransfers - wegfallen. Wenn Ausgaben und Einnahmen materiell ausgeglichen sind, müssen die Planungen nicht mehr nach Wunschszenarien sondern auf Grundlage der empirischen Durchschnittswerte ohne Berücksichtigung
  1384. konjunktureller Schwankungen entwickelt werden, so dass sich bessere und schlechtere Ergebnisse
  1385. langfristig die Waage halten.
  1386. e8
  1387.  
  1388. Sanierungsstau wegen falschen Sparens nämlich an Investitionen
  1389. Von der guten Milliarde, die auch der rot-rote Senat sparen möchte, entfällt der größte Teil auf reduzierte
  1390. Investitionen. Das ist kein Sparen, sondern ein Verschieben, weil es in der Regel den Investitionsbedarf
  1391. in der Zukunft aufgrund des fortschreitenden Verfalls der Objekte erhöht. Der Verfall der öffentlichen
  1392. Infrastruktur, sowohl der verkehrlichen (Straßen, Wege, Plätze usw.) als auch der baulichen Anlagen - z.
  1393. B. des Öffentlichen Personennahverkehrs (Busse und Bahnen) oder auch Verwaltungsgebäude, Rathäuser
  1394. oder Schulen - ist offensichtlich. Der Grund hierfür liegt im Instandhaltungsrückstau bedingt durch mangelnde Investitionen in diesen Bereichen. Die in den letzten beiden Jahren durchgeführten Sanierungsmaßnahmen wurden nahezu ausschließlich aus dem Konjunkturprogramm II der Bundesregierung finanziert.
  1395. Dies war sicherlich hilfreich, reicht aber bei weitem nicht aus, um die jahrelangen Versäumnisse in der
  1396. baulichen Unterhaltung zu beheben.
  1397. Lösung: Gerade im baulichen Bereich hat der Senat zunehmend die Kontrolle über Planungsprozesse
  1398. und plangerechte Durchführung der Maßnahmen verloren. So sind im Jahr 2010 Bauinvestitionsmittel in Höhe von 146 Millionen Euro nicht verausgabt worden. Zusammen mit der falschen
  1399. Prioritätensetzung ergeben sich erhebliche Unwirtschaftlichkeiten bei der Unterhaltung der öffentlichen Infrastruktur. Deshalb soll unter der Prämisse „Unterhaltung geht vor Investition“ und „Ersatzund Rationalisierungsinvestiton geht von Neubau“ das gesamte Baumanagement einschließlich der
  1400. Planung und Finanzierung auf den Prüfstand gestellt werden, um das Rationalisierungpotenzial zu
  1401. Gunsten des Abbaus des Instandhaltungsstaus zu heben.
  1402.  
  1403. Konsequente Kosten- und
  1404. Leistungsrechnung sichert,
  1405. dass Verwaltung nur so viel
  1406. kostet, wie sie leistet
  1407.  
  1408. 28
  1409.  
  1410. 21
  1411.  
  1412. Berlin braucht die ganze Hauptstadt Doppelsitz kostet, nutzt aber nichts
  1413. Vollständiger Regierungsumzug
  1414. nach Berlin ist gut für alle
  1415. Beteiligten
  1416.  
  1417. Der Senat setzt sich nicht aktiv ein, die unsinnige
  1418. Doppelstruktur Bonn-Berlin aufzuheben.
  1419.  
  1420. Lösung: Berlin ist nicht nur Regierungssitz,
  1421. nicht nur formal die Hauptstadt Deutschlands
  1422. - Berlin ist im Bewusstsein aller Deutschen
  1423. die deutsche Hauptstadt. Vor diesem Hintergrund hat über 20 Jahre nach Beendigung der
  1424. deutschen Teilung das Bonn-Berlin-Gesetz
  1425. keine Rechtfertigung mehr. Es ist nicht nur
  1426. der Hauptstadt abträglich, sondern verursacht hohe Kosten, insbesondere für den
  1427. Bundeshaushalt, die vor dem Hintergrund der
  1428. überbordenden Verschuldung der öffentlichen Haushalte keinen Sinn mehr macht.
  1429. Die Aufhebung des Bonn-Berlin-Gesetzes
  1430. ist eines der herausgehobenen Ziele der
  1431. nächsten Legislaturperiode. Berlin würde als
  1432. Stadt profitieren, die Bundesregierung könnte
  1433. effektiver arbeiten und Bonn hätte dank
  1434. Telekom, Post und oberen Bundesbehörden
  1435. kein Problem.
  1436.  
  1437. 22
  1438.  
  1439. Berliner Haushalt ohne Vorsorge für
  1440. Milliardenrisiken
  1441. Ohne Kassensturz und strenges
  1442. Risikomanagement können
  1443. Berlins Kostenrisiken nicht
  1444. geschultert werden.
  1445.  
  1446. Der Solidarpakt bringt uns zurzeit noch jedes
  1447. Jahr 1,66 Milliarden Euro. Bis 2019 wird diese
  1448. Zahlung stufenweise auf Null herabgesetzt.
  1449. In vergleichbarer Größenordnung könnten
  1450. umgekehrt die Zinsen steigen, wenn wir unsere
  1451. Schulden nicht mehr im Schnitt mit 3,5 Prozent
  1452. Zinsen finanzieren können. Oft gab es in der Geschichte Zinsen von 7 Prozent. Für Berlin wären
  1453. das weitere 2,4 Milliarden Kosten. Die Pensionslasten steigen und Mehrkosten in dreistelliger
  1454. Millionenhöhe drohen bei der Grundsicherung
  1455. für Alte. Das BIH-Portfolio wurde Anfang 2011
  1456. doch nicht verkauft. Hier rechnet der Senat mit
  1457. weiteren 140 Millionen Euro jährlich. Gleichzeitig stiegen die Kosten für soziale Träger
  1458. jedes Jahr dramatisch. Zusammengenommen
  1459. belaufen sich diese Risiken auf jährlich über 5
  1460. Milliarden Euro.
  1461.  
  1462. Lösung: Zu Beginn der neuen Legislaturperiode muss sofort ein Kassensturz gemacht
  1463. werden. Alle Risiken sind möglichst genau zu
  1464. beziffern und - auch gegenüber der Öffentlichkeit - transparent darzustellen. Für jeden
  1465. einzelnen Fall sind die Ziele und Strategien
  1466. der Risikominimierung zu bestimmen. Im
  1467. Rahmen der Konsolidierungsstrategie für
  1468. den Berliner Landeshaushalt muss für jeden
  1469. Problemkreis das Risikomanagement klar festgelegt, über die Legislaturperiode exekutiert
  1470. und die Abarbeitung der Risiken streng kontrolliert werden. Darüber hinaus treten wir
  1471. dafür ein, die exorbitant hohe Staatsquote
  1472. der Berliner Wirtschaft von zurzeit 60 Prozent
  1473. systematisch in merklichen, aber sozial verantwortbaren Schritten abzubauen. Die hohe
  1474. Staatsquote ist eine wesentliche Ursache für
  1475. den hohen Schuldenstand des Landes.
  1476.  
  1477. e9
  1478.  
  1479. Pensionslasten
  1480. Die Gesamtzahl der Versorgungsempfänger (Ruhestandsbeamte und Hinterbliebene) steigt in den
  1481. nächsten 15 Jahren voraussichtlich um insgesamt 27 Prozent. Die Menschen werden älter und die
  1482. Pensionen steigen ähnlich wie die Löhne. Berlin wird das wohl jährlich 400 Millionen Euro kosten.
  1483. Die Ausgaben für Ruhestandsbeamte und Hinterbliebene beliefen sich in 2010 auf ca. 1,2 Milliarden
  1484. Euro. Sie werden bis 2020 um mindestens 200 Millionen Euro, möglicherweise sogar um 450
  1485. Millionen Euro steigen.
  1486. Lösung: Die steigenden Pensionslasten müssen zusammen mit den übrigen Haushaltsrisiken in
  1487. die mittelfristige Planung eingearbeitet und im Rahmen eines belastbaren Konsolidierungskonzepts gegenfinanziert werden.
  1488.  
  1489. 29
  1490.  
  1491. 23
  1492.  
  1493. S-Bahn-Krise und kein Ende
  1494. Die S-Bahn stolpert von einer Notmaßnahme in
  1495. den nächsten reduzierten Fahrplan. Information
  1496. und Entschädigung für die geplagten Kunden
  1497. gibt es nur schleppend und jeweils nur auf
  1498. öffentlichen Druck. Das Krisenmanagement bis
  1499. zu einer langfristigen stabilen Lösung muss verbessert werden.
  1500.  
  1501. Lösung: Die CDU hat ein detailliertes Konzept vorgelegt und schlägt zwei zentrale
  1502. Ansätze vor: Technisch die Einschaltung
  1503. von zusätzlichen Werkstätten, die es heute
  1504. schon im Großraum Berlin gibt, aber bislang
  1505. nicht genutzt werden. Und für die Fahrgäste
  1506. eine Vereinbarung über Krisenstandards für
  1507. die noch mehrjährige Übergangszeit bis zu
  1508. wirklich besseren Zeiten. Fast 600 Techniker
  1509. arbeiten an mehreren Standorten in den
  1510. S-Bahn eigenen Werkstätten im Schichtbetrieb. Wannsee, Grünau, Friedrichsfelde,
  1511. Oranienburg und Erkner sind für betriebsnahe Instandhaltungen, also einfachere Reparaturen und Wartungsarbeiten, zuständig.
  1512. Schöneweide kümmert sich um die harten
  1513. Brocken, dort werden auch mal Züge zerlegt.
  1514. Bombardier in Hennigsdorf wäre von der
  1515. Struktur her in der Lage, sich an der Ausbesserungsarbeiten zu beteiligen. Die Baureihe
  1516. 481/482 stammt sogar aus dem Hause Bombardier.
  1517.  
  1518. Vorhandene Werkstätten im
  1519. Großraum Berlin können
  1520. die S-Bahn wieder auf die
  1521. Schiene setzen
  1522.  
  1523. 24
  1524.  
  1525. Überschuldete BVG mit starken Mängeln
  1526. Verglichen mit der S-Bahn ist die BVG
  1527. natürlich Gold. Aber auch hier gibt es nachhaltige Probleme, die nicht auf die leichte
  1528. Schulter genommen werden dürfen. Sonst
  1529. droht ein weiterer Verkehrs-Kollaps. Die BVG
  1530. hat Schulden in Höhe von etwa 750 Millionen
  1531. Euro angehäuft (mehr als sie Umsatz macht)
  1532. und ebenfalls erhebliche technische Probleme,
  1533. wie man etwa an den vielen ausgebrannten
  1534. Bussen erkennen kann. Das Betriebsergebnis ist
  1535. seit Jahren und bis heute tief rot.
  1536. Lösung: Öffentlicher Nahverkehr ist immer
  1537. ein Zuschussgeschäft. Dies entbindet
  1538. die Nahverkehrsunternehmen aber nicht
  1539. davon, ständig ihr Angebot zu verbessern
  1540. und ihre Kosten zu senken. Die BVG hat
  1541.  
  1542. ihre Potenziale hier bei weitem nicht ausgeschöpft. Ohne nennenswerte zusätzliche
  1543. Kosten könnte sie ihre Angebotsstruktur und
  1544. Kundenfreundlichkeit so verbessern, dass
  1545. die Zahl der Fahrgäste deutlich steigt und
  1546. höhere Einnahmen erzielt werden könnten.
  1547. Dies wäre auch ein Ansatzpunkt, um ihre
  1548. zu hohen Overheadkosten zu senken: ein
  1549. Unternehmen, das sich aufgrund seiner
  1550. Leistung großer Beliebtheit erfreut, braucht
  1551. zum Beispiel keine hauptamtlichen Lobbyisten für Imagekampagnen in den Bezirken
  1552. zu bezahlen. Auch im Bereich des Managements können durch straffere Organisation
  1553. und die Verringerung der hohen Zahl außertariflicher Verträge große Summen eingespart werden.
  1554.  
  1555. e10
  1556.  
  1557. Neue Züge braucht die S-Bahn
  1558. Man kann es drehen und wenden wie man will: Ohne neue Züge wird die S-Bahn nicht zu einem
  1559. dauerhaft gesicherten Normalfahrplan zurückkommen. Das dauert leider. Umso dringender ist es
  1560. deshalb, dass dafür die Grundlage geschaffen wird. Die CDU hat bereits im Frühjahr 2010 einen
  1561. Sanierungsvertrag vorgeschlagen. Der rot-rote Senat ignoriert das Konzept aber. Viel Zeit zur Verbesserung der Situation ist ungenutzt verstrichen. Denn der Senat verfolgt gar keinen Plan - denjenigen
  1562. der Berliner CDU nicht und auch keinen anderen.
  1563. Lösung: Die CDU möchte so schnell wie möglich die Grundlagen (Ausschreibung) für einen
  1564. Sanierungsvertrag legen. Die Bahn hat Zustimmung signalisiert, die Bundesregierung würde
  1565. mitmachen. Der Senat zögert und verschenkt wertvolle Zeit. Auch unser Plan zaubert nicht
  1566. von heute auf morgen, aber er bringt die schnellst denkbare Entlastung und er schont den
  1567. Steuerzahler am stärksten. Viele Medien und Experten loben unseren Plan. Der Tagesspiegel
  1568. etwa hat in einem Kommentar schon letzten März unsere Lösung als einzige „überzeugend“
  1569. und „wirklich zu Ende gedacht“ genannt, weil er alle komplizierten Aspekte der im wahrsten
  1570. Sinne verfahrenen Lage berücksichtigt.
  1571.  
  1572. Effizientere Verwaltung
  1573. und bessere Organisation
  1574. können der BVG beim
  1575. Schuldenabbau helfen
  1576.  
  1577. 30
  1578.  
  1579. 25
  1580.  
  1581. Die Verwaltung leistet nicht,
  1582. was der Bürger braucht
  1583. Berlins Verwaltung braucht
  1584. flachere Hierarchien mit klaren
  1585. Verantwortlichkeiten
  1586.  
  1587. Die Unzufriedenheit der Bürger mit der Berliner
  1588. Verwaltung ist in vielen Vergleichsstudien
  1589. dokumentiert. Die Bezirke sind vielfach die Leidtragenden der zentralistischen Vorgehensweise
  1590. der Senatsverwaltungen, bei der Entscheidungen
  1591. weit weg vom Bürger getroffen werden. Dies
  1592. muss immer wieder durch Mitarbeiter mit
  1593. direktem, persönlichem Kundenkontakt ausgeglichen werden. Gleichzeitig sind das aber
  1594. genau die Mitarbeiter, die trotz hoher Anforderungen - wie neue Verfahren, neue Technik
  1595. und nicht ausreichende Computersysteme - am
  1596. schlechtesten bezahlt werden. Es fehlt an Fortbildung und an einem nachhaltigen stadtweiten
  1597. Konzept für Bürgerfreundlichkeit.
  1598.  
  1599. Lösung: Der Öffentliche Dienst kostet jedes
  1600. Jahr rund 6,6 Milliarden Euro. Er muss zum
  1601. positiven Standortfaktor entwickelt und
  1602. am wirtschaftlichen Erfolg der Stadt ausgerichtet werden. Flache Hierarchien und
  1603. eigene Verantwortungsbereiche fördern
  1604. die Motivation im Öffentlichen Dienst.
  1605. Genauso wird eine klare Kosten- und Nutzentransparenz benötigt. Das kaufmännische
  1606. Rechnungswesen mit einer „Berlin-Bilanz“
  1607. und verpflichtende Kosten-Nutzenanalysen
  1608. verhindern Entscheidungen ohne Betrachtung
  1609. der Folgekosten und würden auch eine rational nachvollziehbare Investitionsplanung
  1610. ermöglichen. Bürgerschaftliches Engagement
  1611. sollte von der Verwaltung grundsätzlich
  1612. unterstützt werden. Wenn Bürger sich konstruktiv und nachhaltig, wie etwa im Rahmen
  1613. von sogenanntem Community Organizing, für
  1614. ihren Kiez, ihre Region einsetzen, dann muss
  1615. die Verwaltung verpflichtet werden, diese
  1616. Anliegen vorrangig und unbürokratisch zu
  1617. behandeln.
  1618.  
  1619. e11
  1620.  
  1621. Lange Wartezeiten in Behörden
  1622. und auf Bescheide
  1623. Lange Wartezeiten in Behörden und auf Bescheide, so z.B. auf Wohngeldbescheide oder
  1624. Schwerbehindertenausweise, sind Zeit- und Geldverschwendung und ein Ausdruck mangelnden Respekts den Bürgern gegenüber. Natürlich sind gelegentliche Überlastungen nicht zu vermeiden. Wenn
  1625. aber der Gang zum Amt oder der Antrag auf eine berechtigte Leistung regelmäßig zur Geduldsprobe
  1626. wird, dann muss sich etwas ändern.
  1627. Lösung: Über ein permanentes Qualitätsmanagement können die Probleme dauerhaft verringert werden. Instrumente dafür sind z.B. das E-Government, Auslastungsprognosen wie bei
  1628. Fluglinien, Informationssysteme, Verfahrensvereinfachungen usw. Alle Verwaltungen sollten
  1629. eine elektronische Terminvergabe über das Internet und die 115 Nummer und/oder E-Mail vorsehen und einen SMS-Service als Wartemanagement anbieten. Garantierte Rückrufe innerhalb
  1630. von einem Werktag.
  1631. e12
  1632.  
  1633. Berliner Verwaltungen arbeiten manchmal
  1634. gegeneinander statt miteinander
  1635. Die öffentliche Verwaltung ist eine riesige Dienstleistungsorganisation, die vielfältige Aufgaben
  1636. wahrzunehmen hat. Dieses Aufgabenspektrum umfasst alle Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens, von der Ordnungspolitik über die Bildungspolitik zur Sozial- oder der Wirtschaftspolitik. Durch fehlende Prioritätensetzung ist nicht sichergestellt, dass die Ziele ihrer Bedeutung nach
  1637. und aufeinander abgestimmt verfolgt werden.
  1638. Lösung: Alle Verwaltungsleistungen werden nach dem Vorbild der Bezirke definiert und in
  1639. einen klaren hierarchischen Aufgabenkontext gestellt, z.B. auf Politikfelder und die Funktionen
  1640. der Finanzplanung bezogen. Als Informationssystem wird die Kosten- und Leistungsrechnung
  1641. genutzt. Auf der Basis dieser Informationen werden Prioritäten gesetzt, Ziele definiert und die
  1642. Zielerreichung kontrolliert. Die Praktikabilität eines solchen Systems ist bereits vor 10 Jahren
  1643. unter Führung der CDU im Bezirksamt Neukölln nachgewiesen worden, es muss jetzt nur noch
  1644. auf die übrige Verwaltung, insbesondere die Senatsverwaltungen, angewendet werden.
  1645.  
  1646. e13
  1647.  
  1648. Doppelzuständigkeiten erzeugen
  1649. hohe Reibungsverluste und lange
  1650. Bearbeitungszeiten
  1651. Alle Verwaltungen in Berlin nehmen ihre Aufgaben wahr, ohne sie innerhalb ihres Geschäftsbereichs,
  1652. geschweige denn mit den Geschäftsbereichen anderer Verwaltungen, abzustimmen. Dadurch
  1653. entstehen Konflikte zwischen Verwaltungsstellen, die dazu führen, dass Genehmigungsverfahren
  1654. aufgrund individueller Verwaltungsinteressen auf die lange Bank geschoben oder gar verhindert
  1655. werden. Eine politische Steuerung ist oft nicht möglich, weil ein geeignetes Informationssystem fehlt
  1656. und destruktive Entscheidungen unterhalb der politischen Ebene getroffen werden.
  1657. Lösung: Mit Hilfe der Kosten- Leistungsrechnung in den Bezirken werden die Leistungsbeziehungen innerhalb der Verwaltung abgebildet und analysiert. Sie muss endlich auch vollständig für die Senatsverwaltungen eingeführt werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse können
  1658. klare Verantwortlichkeiten festgelegt und Prozesse optimiert werden. Die verfahrensleitende
  1659. Stelle erhält die notwendigen Kompetenzen, um im Interesse des Bürgers schnelle Verfahren
  1660. durchzusetzen. Überflüssige Verwaltungsverfahren werden abgeschafft. Dadurch wird die
  1661. Verwaltung nicht nur ihre Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch zwischen 10 bis 30 Prozent
  1662. Kosten senken können. Mit den freiwerdenden Ressourcen können dann endlich die dringlichen
  1663. Aufgaben angegangen werden, für die heute angeblich kein Geld da ist. Die Aufgabenverteilung zwischen Senat und Bezirken nach den gesetzlichen Vorgaben wird künftig - entgegen der
  1664. bisherigen Praxis - eingehalten, d.h. für Bezirksaufgaben werden nicht teure Senatsprogramme
  1665. aufgestellt, sondern auskömmliche Mittel - ggf. mit Zweckbindung - direkt in die Bezirke
  1666. gegeben. Alle Antragsverfahren mit der entsprechenden Bürokratie können damit entfallen.
  1667.  
  1668. 31
  1669.  
  1670. 32
  1671.  
  1672. 26
  1673.  
  1674. Öffentlicher Dienst:
  1675. Personal ohne Perspektive
  1676. Die Verwaltung muss nach
  1677. den Leistungen organisiert
  1678. werden, die sie erbringen soll.
  1679. Und dann so ausfinanziert
  1680. werden, dass sie die auch
  1681. erfüllen kann
  1682.  
  1683. Viele Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in
  1684. Berlin sind aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen und
  1685. fehlender Entwicklungsmöglichkeiten frustriert,
  1686. was die Leistungsfähigkeit der Verwaltung, eines
  1687. wichtigen Standortfaktors, deutlich verringert. Wir
  1688. haben heute 106.000 Vollzeitstellen und der Senat
  1689. ebenso wie die anderen Parteien – mit Ausnahme
  1690. der CDU – wollen unabhängig von der Aufgabenfülle auf etwa 90.000 Mitarbeiter herunter.
  1691. Der Stellenpool ist im Moment ein Instrument zur
  1692. Verwaltung willkürlich ausgemusterter Mitarbeiter.
  1693. Etwa 3.000 Personen befinden sich in einem
  1694. Stellenpool und werden völlig unabhängig von einer
  1695. systematischen Bedarfs- und Qualifikationsanalyse
  1696. verteilt. Der Finanzsenator kündigt die Auflösung
  1697. an, ohne Konzept und ohne Rückhalt seiner Koalition. Trotz Weggangs gerade von guten Mitarbeitern und in einigen Bereichen stark geänderten
  1698. Anforderungen (Integration von Zuwanderern z.B.)
  1699. bleiben Einstellungen von außerhalb die absolute
  1700. Ausnahme. Sie sind nur nach einem bürokratischen
  1701. Schlüssel möglich. Verstärkt wird das Problem durch
  1702. ein absolut kurzsichtiges Lückenbüßer-Prinzip.
  1703. Eklatanter Personalmangel wird nur teilweise und
  1704. nur mit Zeitverträgen ausgeglichen. Diese Mitarbeiter können damit keine dauerhaft vollwertigen
  1705. Kräfte sein, sondern dienen allenfalls der zahlenmäßigen Deckung des jeweiligen akuten Bedarfs.
  1706. Eine Verlängerungsmöglichkeit ist wegen des Verbots von Kettenverträgen ausgeschlossen. Zudem
  1707. entstehen fortwährend Lücken im Verwaltungsbetriebsablauf durch sich hinziehende Einstellungsverfahren. Bis 2017 werden darüber hinaus über 25
  1708. Prozent der Beschäftigten des Landes ausscheiden,
  1709. in einigen Bereichen mehr als 30 bzw. 40 Prozent
  1710. des vorhandenen Personals. Alle Entscheidungen,
  1711. wie dieser personelle Aderlass und der Verlust von
  1712. Wissen auszugleichen ist, hat der Senat verschoben.
  1713. Dabei werden die Rahmenbedingungen immer
  1714. schlechter, denn Berlin steht im Wettbewerb um
  1715. gute Mitarbeiter in Konkurrenz zum Bund und den
  1716. anderen Ländern, die bessere Bedingungen bieten.
  1717.  
  1718. Lösung: Notwendig ist ein völliges Umdenken,
  1719. die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes dürfen
  1720. nicht länger als Kostenfaktor betrachtet werden.
  1721. Um zu einer sachgerechten Personalausstattung
  1722. als Grundvoraussetzung für ein besseres Personalmanagement zu kommen, müssen wir
  1723. zuerst stadtweit feststellen, welche Leistungen in
  1724. welchem Umfang von Mitarbeitern der Berliner
  1725. Verwaltung heute und in Zukunft zu erledigen
  1726. sind und welche technischen Erleichterungen,
  1727. etwa über das Internet, erreicht werden können
  1728. (Bedarfsplan). Darauf aufbauend braucht Berlin
  1729. endlich einen Stellen- und Entwicklungsplan.
  1730. Er soll allen Mitarbeitern auch eine persönliche
  1731. Perspektive bieten. Dabei ist penibel darauf zu
  1732. achten, dass nicht nur unproduktive Bereiche
  1733. eingespart, sondern bestehende Personalbedarfe
  1734. auch ausfinanziert werden. Alle bestehenden
  1735. Restriktionen zur Besetzung vorhandener Stellen
  1736. oder zur Erschwerung von Beförderungen, die
  1737. nach Maßgabe des Haushalts möglich sind,
  1738. müssen ersatzlos entfallen. Organisation,
  1739. Arbeitsprozesse, Mitarbeiterführung und Entgeltsystem müssen so verbessert werden, dass
  1740. der öffentliche Dienst Berlins auch vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage gerade
  1741. für junge dynamische Menschen eine möglichst
  1742. hohe Attraktivität entfaltet und Berlin sich dem
  1743. Wettbewerb mit den anderen Ländern erfolgreich stellen kann.
  1744.  
  1745. e14
  1746.  
  1747. Berliner Verwaltung - zu wenig Auszubildende und noch weniger Übernahmen
  1748. Berlin bildet in seiner Verwaltung jedes Jahr zu wenig junge Menschen aus. Ein Konzept zur Nachwuchsförderung fehlt gänzlich. Wegen der Stellenpoolregularien des Senats werden viele nicht übernommen.
  1749. Das ist kurzsichtig, den Jugendlichen gegenüber nicht fair und verschlechtert die Attraktivität des
  1750. Öffentlichen Dienstes. Der Bürger bekommt schlechtere Leistungen. Die Mitarbeiterstruktur überaltert
  1751. zusehends.
  1752. Lösung: Die Alterstruktur im Öffentlichen Dienst ist durch den Zweiten Weltkrieg und die Einstellungswelle in den 1970er und 1980er Jahren asymmetrisch. Dadurch wird eine kontinuierliche
  1753. Verjüngung behindert. Durch eine langfristige, an den Aufgabenstellungen orientierte Personalplanung in Verbindung mit intelligenten Vorruhestandsregelungen muss die Asymmetrie langfristig
  1754. aufgelöst werden, um die gegenwärtig objektiv bestehenden Schwierigkeiten nicht zu perpetuieren.
  1755.  
  1756. 33
  1757.  
  1758. 27
  1759.  
  1760. Über 10 Milliarden Euro
  1761. Transferausgaben im Berliner Haushalt
  1762. sind unverhältnismäßig hoch
  1763. Transferausgaben sind alle Ausgaben für Stellen
  1764. außerhalb der unmittelbaren Verwaltung, also
  1765. etwa für freie Träger im Sozialbereich. Insgesamt hat Berlin 2010 Transferausgaben in
  1766. Höhe von rund 10 Milliarden Euro getätigt.
  1767. Das sind bereits über 700 Millionen Euro mehr,
  1768. als Berlin überhaupt an Steuereinnahmen
  1769. hat. Diese 10 Milliarden beinhalten nicht die
  1770. Finanzierung der staatlichen Grundleistungen,
  1771. wie etwa das öffentliche Schulsystem, den Erhalt
  1772. der Verkehrsinfrastruktur oder die Ausgaben
  1773. für den öffentlichen Dienst (dessen Gehälter
  1774. allein mit zusätzlichen 6,6 Milliarden Euro
  1775. pro Jahr zu Buche schlagen). Das ist ein klares
  1776. Missverhältnis im Haushalt, das sich auch
  1777. im Einzelnen belegen lässt: Während für die
  1778. Unterhaltung der Grundstücke und baulichen
  1779. Anlagen (Hochbau), wie zum Beispiel Schulgebäude, im Jahr 2010 nur 208,4 Millionen
  1780. Euro zur Verfügung standen, wurden für soziale
  1781. oder ähnliche Einrichtungen über 1,9 Milliarden
  1782. Euro ausgezahlt, davon 284,3 Millionen Euro
  1783. an nicht-staatliche Einrichtungen. Weitere 2,5
  1784. Milliarden Euro kamen hinzu, die zu Gunsten
  1785. hilfebedürftiger Personen ausgezahlt wurden teilweise über soziale Träger wie beispielsweise
  1786. die Treberhilfe. Kurz: die Transferausgaben
  1787. Berlins sind hoch, aber nicht zielgerichtet
  1788. strukturiert. Auch fehlt eine Differenzierung
  1789. der freien Träger, zwischen denen, die gute
  1790. Arbeit leisten und solchen, die weniger wirksam
  1791. arbeiten.
  1792.  
  1793. Lösung: Wir wollen Hilfe für Menschen
  1794. organisieren und nicht für Strukturen. Wer
  1795. Berlin künftig regieren will, muss darauf
  1796. achten, dass die Gewichte zwischen den
  1797. einzelnen Ausgabeblöcken stimmen und
  1798. die Transferausgaben nicht weiter steigen
  1799. und insbesondere die Sozialtransfers
  1800. aufgrund besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen möglichst abgesenkt
  1801. werden können. Berlin muss auch bei der
  1802. Struktur der Transferausgaben weg von
  1803. einem Reparaturbetrieb für die durch falsche
  1804. Gesellschafts- und Sozialpolitik verursachten
  1805. Missstände hin zu einer wachstums- und
  1806. wohlstandsorientierten Politik für alle gesellschaftlichen Gruppen. Heute müssten nach
  1807. Berliner Haushaltsrecht alle Zuwendungsempfänger nach spätestens neun Monaten
  1808. ihre Ausgaben belegen. Tatsächlich sind
  1809. über drei Viertel (!) der Zuwendungen aus
  1810. den Jahren 2006 bis 2008 auch nach drei
  1811. Jahren nicht richtig abgerechnet. Wir werden
  1812. wieder wirksam kontrollieren. Zudem
  1813. müssen alle Zuwendungsempfänger, die
  1814. keinen unmittelbaren gesetzlichen Anspruch auf Finanzierung haben, ihre Projekte bei jeder Antragstellung und jeder
  1815. Fortführung öffentlich (Internetplattform)
  1816. begründen und zur Diskussion stellen. Auf
  1817. der Grundlage dieser Begründungen werden
  1818. auf Basis einheitlicher, transparenter und
  1819. fairer Kriterien Entscheidungen getroffen.
  1820. Eventuell freiwerdende Mittel werden in die
  1821. Sanierung der Schulen, Kindertagesstätten,
  1822. Sportanlagen und Straßen investiert, so dass
  1823. diese Gelder letztlich wieder zum Wohle der
  1824. Bürgerinnen und Bürger eingesetzt werden
  1825. (siehe dazu auch Problem Nr. 20 sowie Ergänzungen Nr. e7 und e8).
  1826.  
  1827. e15
  1828.  
  1829. Unbekannt und dennoch überfordert:
  1830. die einheitliche 115-Nummer für die
  1831. Verwaltung
  1832. Eine schöne Initiative des Bundesinnenministers. Bundesweit kann man mit einer einheitlichen
  1833. kurzen, leicht zu merkenden Nummer immer seine Behörde erreichen. Berlin hat die Idee durch einen
  1834. technischen Fehler aber zur Quelle von Ärger werden lassen. Die erste Weiterverbindung klappt, die
  1835. erneute aber nicht mehr. Man „fliegt“ dann aus der Warteschleife. Beim nächsten Anruf hat man
  1836. jemand anderes am Telefon, die Reise durch die Behörden beginnt von neuem und beim erneuten
  1837. Weiterverbinden versagt das System genauso. Den Ärger müssen wieder einmal die Mitarbeiter ausbaden, die ohnehin mit schlechter IT und schlechtem Personalmanagement zu kämpfen haben.
  1838. Lösung: Kein Anschluss unter dieser Nummer: Die 115-Nummer ist ein deutliches Zeichen
  1839. dafür, wie schlecht Berlin verwaltet wird. Ein Senat, der nicht in der Lage ist, die selbstverständlichen Verwaltungsprozesse zu organisieren und bürgerfreundliche Lösungen schnell
  1840. und komplikationslos zu realisieren, hat nicht das Zeug, eine Metropole im Herzen Europas zu
  1841. regieren. Wer die Regierung wechselt, hat wieder Anschluss!
  1842.  
  1843. Mehr als doppelt so hohe
  1844. Ausgaben wie eigene
  1845. Einnahmen – das schreit
  1846. nach öffentlicher,
  1847. transparenter Kontrolle
  1848.  
  1849. 34
  1850.  
  1851. 28
  1852.  
  1853. Und täglich grüßt der Unterrichtsausfall
  1854. Das Land Berlin kehrt
  1855. zur Verbeamtung der Lehrer
  1856. zurück und besetzt
  1857. offene Stellen umgehend.
  1858.  
  1859. Das Land Berlin ist für Lehrer als Arbeitgeber
  1860. wenig attraktiv. Die schlechte Schulverwaltung
  1861. verschärft das Problem. Viele Lehrer gehen
  1862. in andere Bundesländer. In Berlin sind zudem
  1863. knapp 1.500 Lehrer dauerhaft krank. Da in
  1864. Berlin ferner mit der Einstellung viel zu spät
  1865. begonnen wird, können nicht alle offenen Stellen
  1866. von der Senatsverwaltung besetzt werden. Die
  1867. Konsequenz ist permanenter Unterrichtsausfall
  1868. an Berliner Schulen.
  1869.  
  1870. Lösung: Der Unterrichtsausfall muss in
  1871. einer Sofortmaßnahme durch die Besetzung offener Stellen und die Einstellung
  1872. zusätzlicher Lehrer als Reserve für dauerhaft kranke Lehrer umgehend beendet
  1873. werden. Dauerkranke Lehrer sollen in einer
  1874. Wiedereingliederungsinitiative in geeignete
  1875. Positionen vermittelt werden. Solange die
  1876. anderen Bundesländer nicht bereit sind, die
  1877. Verbeamtung von Lehrern aufzugeben, muss
  1878. auch Berlin wieder zur Verbeamtung zurückkehren.
  1879.  
  1880. 29
  1881.  
  1882. Frustrierte Lehrer
  1883. Der Reformwahn wird beendet
  1884. und den Lehrern Zeit für
  1885. pädagogische Arbeit gegeben
  1886.  
  1887. Berlins Lehrer sind frustriert. In der Öffentlichkeit wird über schlechte Ergebnisse der
  1888. Schüler im internationalen Vergleich geklagt.
  1889. Die Schulen werden jedoch nicht mit den
  1890. erforderlichen Mitteln ausgestattet. Stattdessen wird durch ständige ideologiegetriebene
  1891. Reformen die Arbeit der Lehrer erschwert.
  1892.  
  1893. Lösung: Alle paar Jahre werden schlecht
  1894. vorbereitete Reformen durch die Berliner
  1895. Schulen getrieben. Die Schulen brauchen
  1896. endlich Ruhe und die Lehrer Zeit für gute
  1897. pädagogische Arbeit. Wir wollen ein neues
  1898. Lehrerarbeitszeitmodell, in dem alle Aufgaben jedes Lehrers individuell wiedergegeben und individuell vereinbart werden.
  1899. Außerdem brauchen die Schulen endlich ein
  1900. professionelles Gesundheitsmanagement
  1901. und eine Entlastung von unterrichtsfremden
  1902. Aufgaben durch Verwaltungsmitarbeiter und
  1903. Sozialarbeiter.
  1904.  
  1905. e16
  1906.  
  1907. Schulleiter mutieren zu
  1908. Verwaltungsbeamten
  1909. Berliner Schulleiter sind gezwungen, einen Großteil ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben zu
  1910. verbringen. Für die Qualitätssicherung und Schulentwicklung bleibt so viel zu wenig Zeit.
  1911. Lösung: An den Schulen soll ein Verwaltungsdirektor eingerichtet werden, der sich ausschließlich Verwaltungsaufgaben widmet. Kleinere Schulen sollen sich einen Verwaltungsdirektor
  1912. teilen. Die Umsetzung soll in Stufen erfolgen und zunächst mit freiwillig teilnehmenden
  1913. Schulen beginnen. Nach Auswertung der Ergebnisse kann das Modell auf sämtliche Schulen
  1914. übertragen werden. Die personellen Spielräume dafür sollen durch Umsetzungen aus der
  1915. Senatsverwaltung, den Bezirken und dem Personalüberhang geschaffen werden. Das Budget
  1916. für die Schulen soll schrittweise auf diese übertragen werden. Die Schulkonferenz soll dann
  1917. darüber verfügen können.
  1918. e17
  1919.  
  1920. Lehrermangel? Bitte warten!
  1921. Das Land Berlin ist mangels Verbeamtung der Lehrer als Arbeitgeber wenig attraktiv. Über die
  1922. Hälfte der Lehrkräfte an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sind 50 Jahre und älter.
  1923. Trotzdem wird mit der Einstellung neuer Lehrer viel zu spät begonnen. Da sich das Einstellungsverfahren zudem über Monate hinzieht, entscheiden sich zahlreiche Lehramtsanwärter für eine Stelle
  1924. in einem anderen Bundesland. Dadurch können nicht sämtliche offenen Stellen von der Senatsverwaltung besetzt werden. Die Konsequenz ist permanenter Unterrichtsausfall an Berliner Schulen.
  1925. Lösung: Jeder ausscheidende Lehrer muss ersetzt werden. Schulen müssen ihre Referendare
  1926. behalten können. Solange die anderen Bundesländer nicht bereit sind, die Verbeamtung von
  1927. Lehrern aufzugeben, muss auch Berlin wieder zur Verbeamtung zurückkehren. Ohne die Verbeamtung der Lehrer gerät Berlin ins Hintertreffen bei der Besetzung freier Stellen.
  1928.  
  1929. 35
  1930.  
  1931. 30
  1932.  
  1933. Sanierungsstau an Berliner Schulen
  1934. Nach Berechnungen der Bezirke fehlen
  1935. mindestens 1 Milliarde Euro für dringend
  1936. notwendige Schulsanierungen, überall fällt der
  1937. Putz von der Wand.
  1938.  
  1939. Lösung: Es kann nicht sein, dass die Schule
  1940. das kaputteste Gebäude des Bezirks ist. Die
  1941. Kürzungen des Schulanlagensanierungsprogramms sind zurückzunehmen. Effiziente Instandhaltung erfordert kontinuierliche Maßnahmen. Jahrelanges Nichtstun verschiebt die
  1942. Kosten nicht lediglich in die Zukunft, sondern
  1943. steigert sie auch erheblich. Den Schulen soll
  1944. daher ein Budget für Instandhaltungsmaßnahmen zugewiesen werden, mit dem sie
  1945. nachhaltig für eine geeignete Infrastruktur
  1946. sorgen können. Der Einmalaufwand zur
  1947. Behebung des erheblichen Sanierungsstaus
  1948. muss vom Land Berlin kommen. Das bisherige
  1949. Schulsanierungsprogramm hat zu wenig
  1950. Mittel und ist viel zu bürokratisch.
  1951.  
  1952. Das Land Berlin wird den
  1953. Sanierungsstau beseitigen und
  1954. den Schulen ein Budget für
  1955. zukünftige Maßnahmen
  1956. zur Verfügung stellen
  1957.  
  1958. 31
  1959.  
  1960. 35-Stunden-Woche für Schüler?
  1961. Schön wär‘s!
  1962. Der Übergang von der dreizehn- auf die
  1963. zwölfjährige Schulzeit bis zum Abitur wurde
  1964. nicht ausreichend durch Anpassung der Rahmenpläne vorbereitet. Die Schüler sind bereits
  1965. nahezu 35 Stunden in der Schule. Wenn man
  1966. die Hausaufgaben hinzunimmt, bleibt praktisch
  1967. keine Zeit mehr für außerschulische Aktivitäten.
  1968.  
  1969. Lösung: Der Unterrichtsstoff muss um
  1970. mindestens zehn Prozent entschlackt werden.
  1971. Die Lehrpläne müssen im Einvernehmen mit
  1972. den Schulen umgehend auf Anpassungsbedarf überprüft und nachhaltig reduziert
  1973. werden. Es darf jedoch keine „Reform der
  1974. Reform“ geben. Die Anpassung darf keine
  1975. neue Unruhe in Schulen bringen, sondern
  1976. muss sorgfältig vorbereitet werden. Die CDU
  1977. setzt sich dafür ein, mit dieser Zielrichtung
  1978. auch auf die Rahmenpläne bundesweit Einfluss zu nehmen.
  1979.  
  1980. Die Lehrpläne werden in
  1981. einer sorgfältig vorbereiteten
  1982. Aktion entschlackt
  1983.  
  1984. 32
  1985.  
  1986. Leistungsdruck schon in der 3. Klasse
  1987. Das Angebot an Gymnasialplätzen ab dem
  1988. fünften Schuljahr unterschreitet die Nachfrage,
  1989. vor allem im Ostteil der Stadt erheblich. Dies
  1990. hat einen immensen Leistungsdruck bereits in
  1991. der Grundschule zur Folge. Ohne eine Eins in
  1992. Deutsch, der ersten Fremdsprache, Mathematik
  1993. und dem Sachunterricht muss um den Wechsel
  1994. aufs grundständige Gymnasium gebangt
  1995. werden.
  1996.  
  1997. Lösung: Das Angebot an Gymnasialplätzen
  1998. ab dem fünften Unterrichtsjahr muss an den
  1999. Bedarf angepasst werden. Eltern müssen über
  2000. den Bildungsweg ihres Kindes ohne Notendruck entscheiden können. Den Gymnasien
  2001. sollte erlaubt werden, flexibel auf die
  2002. jeweilige Nachfrage zu reagieren.
  2003.  
  2004. e18
  2005.  
  2006. Behinderte Schüler werden
  2007. allein gelassen
  2008. Bei Schulhelfern, also Menschen, die schwer behinderte Kinder im Schulalltag begleiten, besteht ein
  2009. akuter Engpass: Die Mittel reichen nicht aus, um ausreichend Schulhelfer zu beschäftigen. Zudem
  2010. fällt die Entscheidung über die Anträge auf Schulhelfer von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich aus.
  2011. Lösung: Kurzfristig muss der Finanzierungsbedarf entsprechend dem tatsächlichen Bedarf an
  2012. Schulhelfern ermittelt und gedeckt werden. Auch die Bearbeitung der Anträge auf Schulhelfer
  2013. muss nach menschenwürdigen, effizienten und verlässlichen Kriterien erfolgen. Der Ausbau des
  2014. Zugangs zu den Regelschulen bei bedarfsgerechtem Abbau von Förderschulen hat den Erhalt
  2015. der Fachlichkeit als Voraussetzung, damit dieses Vorhaben gelingen kann.
  2016.  
  2017. Das Angebot an
  2018. Gymnasialplätzen ab
  2019. dem fünften Schuljahr
  2020. wird ausgebaut
  2021.  
  2022. 36
  2023.  
  2024. 33
  2025.  
  2026. Gegen Mobbing hilft keine
  2027. statistische Schönfärberei
  2028. Gegen jede Form von Mobbing
  2029. wird entschieden eingeschritten
  2030. und die Eltern der Täter in die
  2031. Pflicht genommen.
  2032.  
  2033. In sieben Jahren haben sich die Gewaltmeldungen von Berliner Schulen versechsfacht.
  2034. Daraufhin wurde die Meldepflicht vom Senat
  2035. abgeschafft.
  2036.  
  2037. Lösung: Das alleinige Werben für mehr
  2038. gegenseitigen Respekt reicht nicht aus.
  2039. Gegen jede Form von Mobbing muss entschieden eingeschritten werden. Die Eltern
  2040. der Täter müssen umgehend informiert und
  2041. zur Unterstützung aufgefordert werden.
  2042. Wenn der elterlichen Verantwortung nicht
  2043. nachgekommen wird, muss ein gestuftes Verfahren zur Stärkung der Elternverantwortung
  2044. zum Tragen kommen. Insbesondere dem
  2045. Phänomen des Mobbing im Internet (häufig
  2046. als „Cyber-Mobbing“ bezeichnet) muss
  2047. schnellstmöglich ein Riegel vorgeschoben
  2048. werden. Die CDU unterstützt die Aktion
  2049. verschiedener Schüler, mit der diese eine
  2050. Mobbingseite im Internet durch das massenweise Einstellen harmloser Texte praktisch
  2051. unlesbar machen möchten.
  2052.  
  2053. 34
  2054.  
  2055. Schülerlotterie: Niete statt Gewinn
  2056. Die Schülerlotterie wird sofort
  2057. abgeschafft und durch ein
  2058. transparentes Verfahren ersetzt
  2059.  
  2060. In Berlin entscheidet ein Losverfahren über die
  2061. Vergabe von 30 Prozent der Plätze auf weiterführenden Schulen. Durch dieses willkürliche
  2062. Verfahren wird der Ansturm auf die beliebten
  2063. Schulen noch größer und das Lerntempo wird
  2064. sich wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen der willkürlich zusammengesetzten
  2065. Klassen verlangsamen. Darüber hinaus sind
  2066. aufgrund der Verunsicherung der Eltern vermehrte Klagen gegen Ablehnungsbescheide zu
  2067. erwarten.
  2068.  
  2069. Lösung: Das bundesweit einmalige Verlosen von Schulplätzen muss sofort beendet
  2070. werden. Entscheidungen von solch grundlegender Bedeutung wie die Auswahl einer
  2071. weiterführenden Schule müssen frei von
  2072. Willkür sein. Die Auswahl sollte durch die
  2073. Schule selbst erfolgen und in einem transparenten und rechtssicheren Verfahren
  2074. stattfinden. Kriterien sollten sein: persönliche
  2075. Gespräche, außerschulische Qualifikationen,
  2076. Tests, Interessenschwerpunkt der Schule und
  2077. Geschwisterregelung.
  2078.  
  2079. e19
  2080.  
  2081. Geschwisterregelung? Fehlanzeige
  2082. Beim Übergang aufs Gymnasium gibt es anders als beim Zugang zur Grundschule keine Geschwisterregelung. Eltern mit mehreren Kindern wird dadurch völlig überflüssigerweise eine unnötige
  2083. Mehrbelastung auferlegt.
  2084. Lösung: Die mit dem Verteilen von Kindern auf verschiedene Schulen verbundene Mehrbelastung der Eltern ist leicht vermeidbar: So wie beim Zugang zur Grundschule muss eine Geschwisterregelung eingeführt werden. In den Genuss der Geschwisterregelung dürfen jedoch
  2085. nur solche Kinder kommen, die dem Leistungsniveau einer Schule entsprechen.
  2086.  
  2087. 37
  2088.  
  2089. 35
  2090.  
  2091. Benachteiligung des Gymnasiums
  2092. Die Gymnasien werden in Berlin systematisch
  2093. benachteiligt: Der Gymnasialzugang wird nicht
  2094. allein nach dem Leistungsprinzip geregelt,
  2095. sondern Plätze werden verlost. Die Gymnasien
  2096. sind vom Lehrermangel überdurchschnittlich betroffen und die Ausstattung ist in beinahe allen
  2097. Bezirken unterdurchschnittlich. Die Klassen sind
  2098. größer als an den Sekundarschulen.
  2099.  
  2100. Lösung: Das Gymnasium ist eine tragende
  2101. Säule unseres Bildungssystems. Es vermittelt
  2102. eine breite Allgemeinbildung und die Studierfähigkeit für sämtliche Studiengänge. Eltern
  2103. und Schüler können über die Schulwahl nur
  2104. dann frei entscheiden, wenn es leistungsfähige und nicht benachteiligte Gymnasien
  2105. gibt. Die systematischen Benachteiligungen
  2106. müssen beseitigt und die Gymnasien finanziell angemessen ausgestattet werden.
  2107.  
  2108. Die Gymnasien werden
  2109. personell und finanziell
  2110. angemessen ausgestattet
  2111.  
  2112. 36
  2113.  
  2114. Sekundarschulen ohne Profil
  2115. Der Sekundarschule fehlt ein klares Profil. Die
  2116. Binnendifferenzierung, d.h. die individuelle
  2117. Förderung einzelner Lernender, ist ein leeres
  2118. Versprechen, da es dafür weder genug noch
  2119. hinreichend ausgebildete Lehrer gibt. Berichte
  2120. der Senatsverwaltung bestätigen, dass die
  2121. Binnendifferenzierung faktisch nicht stattfindet
  2122. und ein Konzept das darauf beruht, droht in
  2123. der Praxis zu scheitern. Viele Sekundarschulen
  2124. drohen erneut zu Restschulen zu werden.
  2125.  
  2126. Lösung: Jede Sekundarschule braucht ein
  2127. klares Profil, das sie attraktiv für Eltern und
  2128. Schüler macht. Dazu ist es notwendig an
  2129. jeder Schule Praxisklassen, Ansprechpartner
  2130. für Unternehmen und verbindliche Kooperationen mit den Kammern einzurichten. Die
  2131. fehlende Binnendifferenzierung darf nicht
  2132. zu Lasten der Schüler gehen. Fortbildung
  2133. ist notwendig, auch wenn damit der Geburtsfehler der rot-roten Reform leider nur
  2134. gelindert und nicht beseitigt wird.
  2135.  
  2136. Jede Sekundarschule erhält
  2137. ein eigenes Profil und wird
  2138. mit der Wirtschaft besser
  2139. vernetzt
  2140.  
  2141. 37
  2142.  
  2143. Etikettenschwindel bei den
  2144. Ganztagsgrundschulen
  2145. Auf dem Papier sind alle Berliner Grundschulen
  2146. Ganztagsgrundschulen. Die Realität sieht aufgrund fehlender personeller und räumlicher
  2147. Ausstattung völlig anders aus.
  2148.  
  2149. Lösung: Ganztagsbetreuung leistet
  2150. einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit
  2151. von Familie und Beruf, soll aber auch zu
  2152. einem Mehr an Bildung führen. Ohne die
  2153. notwendige personelle und räumliche Ausstattung bleibt die Ganztagsbetreuung eine
  2154. halbe Sache. Echte Ganztagschulen benötigen
  2155. geeignete Räumlichkeiten, Mensen und ausreichend Erzieher.
  2156.  
  2157. Die Ganztagsbetreuung
  2158. wird durch geeignete
  2159. Räumlichkeiten, Mensen und
  2160. Erzieher verbessert
  2161.  
  2162. 38
  2163.  
  2164. 38
  2165.  
  2166. Schulen in freier Trägerschaft werden
  2167. finanziell benachteiligt
  2168. Der Senat wird für
  2169. jeden Schüler vergleichbare
  2170. Kosten übernehmen
  2171.  
  2172. Schulen in freier Trägerschaft werden gegenüber staatlichen Schulen finanziell benachteiligt.
  2173. Die Finanzierungssystematik ist vor allem nicht
  2174. verlässlich.
  2175.  
  2176. Lösung: Jeder Schüler - egal ob auf einer
  2177. staatlichen oder einer privaten Schule
  2178. - verdient die Förderung Berlins. Mit
  2179. einem verlässlichen und transparenten
  2180. Finanzierungsmodell für die freien Schulen
  2181. wird sichergestellt, dass der Senat für jeden
  2182. Schüler vergleichbare Kosten übernimmt.
  2183.  
  2184. 39
  2185.  
  2186. JüL-Zwang macht 14 Prozent der
  2187. Zweitklässler zu Sitzenbleibern
  2188. Die Pflicht zum JüL
  2189. wird sofort abgeschafft
  2190.  
  2191. Die verpflichtende Einführung des jahrgangsübergreifenden Lernens (JüL), d.h. eine
  2192. Altersmischung in den ersten beiden Klassen
  2193. der Grundschule, stößt auf großen Widerstand
  2194. bei Lehrern und Eltern. Die Lernerfolge sind
  2195. fragwürdig. So steigt beispielsweise die Zahl der
  2196. Wiederholer ständig: Zu Beginn des laufenden
  2197. Schuljahres waren es mehr als 14 Prozent eines
  2198. Jahrgangs!
  2199.  
  2200. Lösung: Die Pflicht zum jahrgangsübergreifenden Lernen muss abgeschafft werden.
  2201. JüL stellt für viele Schulen aufgrund seines
  2202. komplizierten und eigenwilligen Unterrichtsprinzips eine Überforderung dar. Nichts
  2203. spricht dagegen, darauf spezialisierte Schulen
  2204. JüL fortführen zu lassen. JüL funktioniert nur
  2205. dort, wo es freiwillig stattfindet.
  2206.  
  2207. e20
  2208.  
  2209. Ein Teil der Zuwanderer besitzt nur
  2210. geringe oder gar keine deutschen
  2211. Sprachkenntnisse
  2212. Ein Großteil der in Deutschland lebenden Zuwanderer beherrscht die deutsche Sprache gut. Jedoch gibt
  2213. es immer noch einen zu großen Anteil, der nur mangelhafte oder gar keine deutschen Sprachkenntnisse
  2214. besitzt. Laut einer Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Auftrag des Bundesinnenministeriums trifft dies insbesondere auf türkischstämmige Zuwanderer zu. So tut sich in Deutschland
  2215. jeder Fünfte mit türkischem Migrationshintergrund mit der deutschen Sprache schwer. In Berlin trifft dies
  2216. sogar auf ein Drittel zu.
  2217. Lösung: Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Deshalb muss mit der Vermittlung von
  2218. Sprachkenntnissen so früh wie möglich – spätestens in den Kindertagesstätten - begonnen werden.
  2219. Ziel ist es, die Sprachkompetenzen aller Kinder mit und ohne Zuwanderungshintergrund bis zum
  2220. Eintritt in die Schule altersgerecht herzustellen, damit alle eine gute Grundlage für ihren schulischen
  2221. Erfolg haben. Daher muss der Anteil der Zuwandererkinder, die eine Kindertagesstätte besuchen,
  2222. erhöht werden. Solange die wesentlichen Integrationsprobleme nicht behoben sind, halten wir die
  2223. Einführung des Betreuungsgeldes für kontraproduktiv. Die verbindlichen Sprachstandsfeststellungen nach dem Gesetz zur vorschulischen Sprachförderung sind auf den Zeitpunkt zwei Jahre
  2224. vor der Einschulung vorzuverlegen, um mehr Zeit für verpflichtende Sprachfördermaßnahmen
  2225. zu gewinnen. Ebenso ist bei Förderbedarf der gezielte Sprachförderunterricht auf zwei Jahre zu
  2226. verlängern. In den Kindertagesstätten sind die Sprachförderung in Vorbereitung auf den Schuleintritt zu systematisieren und die Fortschritte extern zu evaluieren. Die Kindertagesstätten sind
  2227. nach Bedarf personell und materiell besser auszustatten. Dies hat Vorrang vor einer erweiterten
  2228. Beitragsfreiheit für Eltern. Auch das regelmäßige gemeinsame Singen in deutscher Sprache wirkt
  2229. unterstützend beim Spracherwerb. Das gemeinsame Singen sollte deshalb stärker als zuvor flächendeckend angeboten werden.
  2230.  
  2231. 39
  2232.  
  2233. 40
  2234.  
  2235. Sprachdefizite bei der Einschulung
  2236. Die Grundschule kann ihr Potenzial nicht
  2237. entfalten, da die grundlegendste aller Voraussetzungen für den Lernerfolg fehlt: Etwa die Hälfte
  2238. aller Vorschulkinder, die in Berlin einen Sprachtest absolvieren, weisen mangelnde Deutschkenntnisse auf.
  2239.  
  2240. Lösung: Die Deutschkenntnisse müssen so
  2241. früh wie möglich mittels verpflichtender
  2242. Sprachtests geprüft werden. Bei Defiziten
  2243. ist der Besuch einer Förderklasse vor Einschulung verpflichtend.
  2244.  
  2245. Die Deutschkenntnisse
  2246. werden durch Förderkurse
  2247. vor der Einschulung auf ein
  2248. ausreichendes Niveau gehoben
  2249.  
  2250. 41
  2251.  
  2252. Jeder zehnte Berliner Schüler
  2253. ohne Abschluss!
  2254. Mehr als 10 Prozent aller Berliner Jugendlichen
  2255. verlässt die Schule ohne Schulabschluss. Diese
  2256. an sich schon deprimierende Zahl wird angesichts des Fachkräftemangels und des hohen
  2257. Anteils der Menschen ohne Berufsausbildung
  2258. an der Gesamtzahl der Arbeitslosen noch
  2259. alarmierender.
  2260. Lösung: Grundvoraussetzung für den Erwerb
  2261. eines Schulabschlusses ist die Beherrschung
  2262. der deutschen Sprache und der regelmäßige
  2263. Schulbesuch. Durch frühzeitige Sprachtests
  2264. sowie Sprachförderung (siehe dazu auch
  2265. „Ein Teil der Zuwanderer besitzt nur geringe
  2266.  
  2267. oder gar keine deutschen Sprachkenntnisse“,
  2268. Ergänzung Nr. e20) und die Inpflichtnahme
  2269. der Eltern werden diese Voraussetzungen
  2270. geschaffen. Die Eltern bzw. die Familien sind
  2271. primär für die Vermittlung von Grundfertigkeiten wie beispielsweise Kochen verantwortlich. Ist dies nicht gegeben, sollte die
  2272. Vermittlung von Grundfertigkeiten subsidiär
  2273. durch die Schulen erfolgen. Mit gezielten
  2274. Fördermaßnahmen müssen die leistungsschwachen Schüler bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet werden. Für Schüler, die die
  2275. Schule bereits abgebrochen haben, müssen
  2276. Eingliederungsschulen geschaffen werden.
  2277.  
  2278. e21
  2279.  
  2280. 1/3 aller Berliner Drittklässler beim
  2281. Leseverständnis unter Mindeststandards
  2282. Mehr als ein Drittel der Berliner Drittklässler haben im Jahre 2010 die Mindeststandards des sogenannten
  2283. VERA-3-Tests beim Leseverständnis nicht erreicht. Dies ist ein verheerendes Ergebnis für die Bildungsreform des Senats, da der getestete Jahrgang JüL (Jahrgangsübergreifendes Lernen) durchlaufen hat.
  2284. Lösung: Grundvoraussetzung für den Erwerb von Lese- und Schreibkompetenz ist die Beherrschung der deutschen Sprache und der regelmäßige Schulbesuch. Durch frühzeitige Sprachtests
  2285. sowie Sprachförderung (siehe dazu auch „Ein Teil der Zuwanderer besitzt nur geringe oder gar keine
  2286. deutschen Sprachkenntnisse“, Ergänzung Nr. e20) und die Inpflichtnahme der Eltern werden diese
  2287. Voraussetzungen geschaffen. Die Förderung und Kontrolle der Lesekompetenz muss in der Grundschule umgesetzt werden. Neben der Motivation zum eigenständigen Lesen muss dort auch ein Anreiz bzw. sofern nötig ein „sanfter Druck“ zur Lektüre in der Freizeit geschaffen werden. Dabei sollten
  2288. Schüler so frühzeitig wie möglich auch mit kulturellen Leitwerken bekannt gemacht werden.
  2289. e22
  2290.  
  2291. Studieren in Berlin - für Berliner
  2292. Abiturienten fast unerreichbar
  2293. Mehr als die Hälfte aller Berliner Abiturienten studiert außerhalb von Berlin. Dies beruht häufig nicht
  2294. auf einer freiwilligen Entscheidung, sondern auf der Studienplatznachfrage, die nirgends in Deutschland
  2295. so hoch ist wie in Berlin. Das Verhältnis von Studienplatz zu Bewerbern liegt aktuell bei 1:7,3. In Bayern
  2296. können deutlich mehr, nämlich 77 Prozent der Abiturienten, in ihrem Bundesland studieren. Es ist auch
  2297. eine soziale Frage, dass Kinder aus Haushalten mit wenig Geld tatsächlich studieren.
  2298. Lösung: Eine Bevorzugung Berliner Abiturienten gegenüber Abiturienten anderer Bundesländer
  2299. ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Mit einer Härtefallregelung, der stärkeren Anerkennung ehrenamtlichen Engagements, einer Erhöhung der Wartezeitquote und einer frühzeitigen Vermittlung der Zulassungskriterien durch die Berliner Gymnasien lässt sich das Problem
  2300. jedoch entschärfen.
  2301.  
  2302. Die Deutschkenntnisse
  2303. werden vor der Einschulung
  2304. verbessert, die Schulpflicht wird
  2305. durchgesetzt und es wird gezielt
  2306. gefördert
  2307.  
  2308. 40
  2309.  
  2310. 42
  2311.  
  2312. Ansturm auf die Hochschulen –
  2313. Berliner Schüler benachteiligt
  2314. Die Zahl der Studienplätze wird
  2315. dem Bedarf angepasst
  2316.  
  2317. Die Gesamtzahl der Studierenden hat einen
  2318. Rekordwert in Deutschland erreicht. Durch die
  2319. doppelten Abiturjahrgänge und die Aussetzung
  2320. der Wehrpflicht wird es im kommenden Jahr
  2321. sogar zu einer Verschärfung des Andrangs an
  2322. den Universitäten kommen.
  2323.  
  2324. Lösung: Die Anzahl der Studienplätze muss
  2325. dem veränderten Bedarf angepasst werden.
  2326. Auch teure Studienplätze wie in Medizin,
  2327. Natur- und Ingenieurwissenschaften dürfen
  2328. nicht aus Kostengründen ausgeklammert
  2329. werden. Ganz im Gegenteil muss die Anzahl
  2330. der Studierenden in diesen Studienfächern
  2331. durch Anreize und Kooperationen mit der
  2332. Wirtschaft gesteigert werden.
  2333.  
  2334. e23
  2335.  
  2336. „Orchideenfächer“ werden ignoriert
  2337. Die Berliner Hochschullandschaft ist gekennzeichnet von einer deutschlandweit einzigartigen Vielfalt
  2338. der Studienfächer. Dank dreier großer Universitäten und insgesamt mehr als 20 Hochschulstandorten in Berlin ist hier auch in den sogenannten „kleinen“ Fächern bisher exzellente Lehre möglich
  2339. gewesen. Gerade diese sogenannten „Orchideenfächer“ vernachlässigt der Berliner Senat in seiner
  2340. Hochschulpolitik jedoch und betrachtet sie häufig nur als lästige und ineffiziente Haushaltstitel, bei
  2341. denen man ohne großes Aufheben Mittel einsparen kann.
  2342. Lösung: Gerade geisteswissenschaftliche Fächer machen zu einem guten Teil den Reiz und die
  2343. Vielfalt der Berliner Hochschullandschaft aus. Durch sie ergeben sich in Berlin ganz andere
  2344. Möglichkeiten für interdisziplinäres Forschen und auch für eine vernetzte Lehre. Die Erfahrung an den Berliner Hochschulen zeigt, dass gerade in diesen Fächern mit übersichtlichem
  2345. Mitteleinsatz exzellente Forschungsergebnisse in immer wichtiger werdenden Gesellschaftsbereichen erzielt werden, die dem Wissenschaftsstandort Berlin weltweit große Aufmerksamkeit und Anerkennung einbringen. Eine verantwortungsvolle Strategie für die Berliner
  2346. Wissenschaft muss daher auch und gerade die strategisch wichtige Rolle dieser vermeintlich
  2347. „kleinen“ Fächer berücksichtigen und sie nicht nur als Objekt haushalterischer Kürzungen
  2348. betrachten.
  2349.  
  2350. 41
  2351.  
  2352. 43
  2353.  
  2354. Studienreform ohne
  2355. mehr Studienfreiheit
  2356. Der Senat errichtet mit seiner Novelle zum
  2357. Berliner Hochschulgesetz neue bürokratische
  2358. Instrumente, die Geld kosten und die Autonomie
  2359. der Hochschulen gefährden, aber Studierenden
  2360. nichts nützen. Die Hochschulen und die
  2361. Studierenden haben sich zu Recht gegen dieses
  2362. Vorhaben des Senats ausgesprochen.
  2363.  
  2364. Lösung: Die Novellierung des Berliner
  2365. Hochschulgesetzes muss die Selbstverantwortung der Hochschulen weiter stärken
  2366. und die Ausbildungsqualität auf exzellentem
  2367. Niveau sichern und erhöhen. Die CDU setzt
  2368. sich für ein Berliner Hochschulgesetz mit den
  2369. Leitzielen Eigenverantwortung, Wettbewerb
  2370. und Qualitätssicherung in Forschung und
  2371. Lehre ein. Außerdem müssen Hemmnisse bei
  2372. der Erschließung zusätzlicher Finanzquellen,
  2373. etwa im Bereich des Stiftungsrechts oder
  2374. nichtstaatlicher Drittmittel, beseitigt
  2375. werden. Zum Wiederaufbau weggekürzter
  2376. Studienplätze muss die Finanzierungsgrundlage für einen Ausbau von ingenieur- und
  2377. naturwissenschaftlichen Studienplätzen
  2378. berücksichtigt werden. Der zu erwartende
  2379. Anstieg der Studierendenzahlen bis zum Jahr
  2380. 2014 und das dann anhaltend hohe Niveau
  2381. bis zum Jahr 2020 ist nicht nur eine Herausforderung, sondern bietet eine einmalige
  2382. Chance, möglichst vielen jungen Menschen
  2383. eine optimale Ausbildung im Hochschulbereich zu ermöglichen.
  2384.  
  2385. e24
  2386.  
  2387. Kooperationen universitärer und
  2388. außeruniversitärer Forschungseinrichtungen vom Senat
  2389. ungenügend gefördert
  2390. Berlin verfügt mit seinen Hochschulen und einer Vielzahl verschiedener außeruniversitärer Forschungseinrichtungen über eine einmalige Wissenschaftsinfrastruktur. Rot-Rot hat jedoch nie ein
  2391. stimmiges Gesamtkonzept vorgelegt, um universitäre und außeruniversitäre Forschung miteinander zu verzahnen und abzustimmen. Die Einstein-Stiftung, die auch in diesem Zusammenhang als interdisziplinäres Netzwerk gedacht war, hat für eine bessere Kooperation bisher überhaupt keine Impulse gesetzt.
  2392. Lösung: Neben exzellenten Hochschulen besitzt Berlin eine herausragende Fülle an international renommierten außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Fraunhofer-Gesellschaft,
  2393. Helmholtz-Gemeinschaft und Max-Planck-Gesellschaft unterhalten in Berlin eine Reihe
  2394. von Instituten, die hervorragende Forschungsleistungen erbringen und einen Großteil der
  2395. jährlichen Bundesinvestitionen in die Berliner Wissenschaft (2009: 732 Millionen Euro)
  2396. erhalten. Eine verantwortungsbewusste Wissenschaftspolitik muss Kooperationen zwischen
  2397. universitären und außeruniversitären Einrichtungen in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen
  2398. stellen. In Berlin werden die vorhandenen Potenziale nicht annähernd ausgeschöpft.
  2399. Baden-Württemberg hat mit einer gemeinsamen Führung der Universität Karlsruhe mit
  2400. dem Forschungszentrum Karlsruhe vorgemacht, wie mit einer Bündelung von Kräften
  2401. wissenschaftlicher Mehrwert mit exzellenter Lehre und effizientem Mitteleinsatz verbunden
  2402. werden kann.
  2403.  
  2404. Mit einem neuen
  2405. Hochschulgesetz wird
  2406. die Selbstverwaltung der
  2407. Hochschulen gestärkt und
  2408. die Ausbildungsqualität erhöht
  2409.  
  2410. 42
  2411.  
  2412. e25
  2413.  
  2414. Charité investiert nicht einmal 4 Prozent
  2415. vom Umsatz, das ist weit weniger als die
  2416. Hälfte der Konkurrenz
  2417. Die Charité gehört zu den weltweit bekanntesten medizinischen Einrichtungen, ihre Geschichte
  2418. reicht bis in das Preußen des 18. Jahrhunderts. Sie hat eine Vielzahl herausragender Forscher und
  2419. eine Reihe von Medizinnobelpreisträgern hervorgebracht. Heute ist die Charité mit einem Jahresumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro und rund 13.000 Mitarbeitern zudem eines der größten
  2420. Unternehmen Berlins. Rot-Rot mangelt es an Respekt und Engagement für diese einmalige
  2421. Organisation: Der Investitionsstau summiert sich inzwischen auf über eine Milliarde. Die Investitionsquote liegt bei katastrophal niedrigen 3,3 Prozent, andere Universitätskliniken geben mehr
  2422. als 8 Prozent aus, private Kliniken 11 Prozent. Die Sanierung des maroden Bettenhauses in Mitte
  2423. wurde lange verzögert, die Kantine in Mitte musste sogar ganz schließen. Die Investitionsplanung
  2424. des Finanzsenators, die nach dem Gesetz für mindestens 3 Jahre im Voraus festgelegt werden muss,
  2425. reicht noch nicht einmal bis ins Jahr 2013. Die Folgen dieser Politik sind schon heute bei Berufungen
  2426. zu spüren. Viele Lehrstühle sind ohne Perspektive. Die Qualität der Charité ist nachhaltig bedroht. Es
  2427. ist wie bei der S-Bahn: erst wird an der falschen Stelle geknausert (von Sparen kann man nicht reden,
  2428. denn im Ergebnis ist es das Gegenteil) und dann leiden alle an den Folgen.
  2429. Lösung: Wir haben zur Zukunft der Charité ein detailliertes Konzept, das die Exzellenz dieser
  2430. einmaligen Einrichtung auch in Zukunft gewährleistet. Im Kern haben wir ein langfristiges Finanzierungskonzept erstellt, dass die Charité wieder handlungsfähig macht. Dabei schlagen wir
  2431. auch gleich neue Strukturen vor, die die anstehenden Aufgaben der Charité besser begleiten
  2432. können, als sich zankenden Senatoren. Der Bund sollte stärker involviert werden.
  2433. e26
  2434.  
  2435. Kein Schwerpunkt Islamwissenschaften
  2436. an Berliner Universitäten
  2437. Seit Jahren hintertreibt Rot-Rot die Etablierung von christlichem und islamischem Religionsunterricht an den Schulen, der angesichts der demographischen Entwicklung und regelmäßiger Missverständnisse sowie Irritationen nötiger denn je ist. Auch die sogenannte Imam-Ausbildung wird
  2438. vernachlässigt. Die Berliner Hochschulen werden nicht bei der Einrichtung eines Schwerpunktfaches
  2439. „islamische Studien“ unterstützt. Dabei brauchen wir endlich eine fundierte Ausbildung von islamischen Religionslehrern an deutschen Universitäten, statt, wie bisher unter Rot-Rot, willkürlichem
  2440. Zugang verschiedener islamischer Gruppierungen zu den Schulen.
  2441. Lösung: Das unionsgeführte Bundesministerium für Bildung und Forschung hat einen Wettbewerb zur Einrichtung von Zentren für islamische Studien ausgeschrieben, dessen beträchtliche Mittel auch dank der Untätigkeit des Berliner Senates nun nicht nach Berlin, sondern an
  2442. die Universitäten Münster, Erlangen, Tübingen und Gießen gehen, in deren Umfeld sich keine
  2443. besondere Konzentration muslimischen Lebens feststellen lässt. Dabei sind mittlerweile Schätzungen zufolge mehr als 10 Prozent aller Berliner muslimischen Glaubens – mit steigender
  2444. Tendenz. In den Schulen steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens
  2445. jedes Jahr. Berlin ist damit die Stadt, in der deutschlandweit die meisten Muslime leben. Die
  2446. Weigerung des Berliner Senats, in Berlin flächendeckenden Religionsunterricht anzubieten
  2447. und auf Deutsch unterrichtende Religionslehrerinnen und Lehrer auszubilden, konterkariert
  2448. und hintertreibt die Integrationsbemühungen, der sich viele zivilgesellschaftliche Akteure mit
  2449. großem Engagement widmen. Die Berliner Hochschulen bedürfen umfassender politischer
  2450. Unterstützung, um auch in Berlin ein Zentrum für „Islamische Studien“ zu etablieren. So
  2451. können auch hier künftig islamische Religionslehrer ausgebildet werden, die dann auf Deutsch
  2452. unterrichten. Für die Stadt, in der deutschlandweit die meisten Muslime leben, muss das eine
  2453. Selbstverständlichkeit sein.
  2454.  
  2455. e27
  2456.  
  2457. Berlin fehlen junge Akademiker
  2458. Berlins Wissenschaft und Wirtschaft stehen in einem weltweiten Wettbewerb um talentierte Akademiker. Berlin muss attraktiv bleiben und noch attraktiver werden.
  2459. Lösung: Berlin braucht junge Akademiker. Wir wollen eine Berlin Fellowship mit Partnern
  2460. aus Wissenschaft und Wirtschaft initiieren, mit der gezielt junge Fachkräfte, Absolventen,
  2461. postgradual Studierende sowie Doktoranden an Berlin gebunden beziehungsweise nach
  2462. Berlin geworben werden sollen. Kern der Fellowship ist es, den Stipendiaten Kontakte zur
  2463. Wissenschaft und Wirtschaft zu vermitteln und sie so in bestehende Netzwerke einzubinden.
  2464. Dabei müssen wir auch gezielt die Standortvorteile Berlins, wie das kulturelle Angebot, die
  2465. Vielfalt und die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten betonen.
  2466. e28
  2467.  
  2468. Schule und Wirtschaft - kaum Verbindung
  2469. Die Bedeutung der Wirtschaft für unsere Gesellschaft wird in den Schulen ungenügend berücksichtigt. Das verschlechtert nicht zuletzt die Zukunftsperspektiven unserer Schüler.
  2470. Lösung: Die Wirtschaft ist ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft, sie bildet ihre
  2471. materielle Grundlage und ist wichtiger Motor für gesellschaftliche Entwicklungen. Dennoch
  2472. kommt die Wirtschaft in unseren Schulen kaum oder nur am Rande vor. Wir wollen den Bereich
  2473. ökonomische Bildung nicht nur in den Lehrplänen stärken, sonder auch Wirtschaft und Schulen
  2474. einander näher bringen. Dazu wollen wir für jede Berliner Schulklasse Patenunternehmen
  2475. finden. Gerade für Schüler aus sozialschwachen Schichten kann dies eine Verbesserung ihrer
  2476. Startchancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bewirken.
  2477.  
  2478. 43
  2479.  
  2480. 44
  2481.  
  2482. 44
  2483.  
  2484. Die Berliner Polizei wird kaputt gespart
  2485. 250 Polizisten werden
  2486. sofort neu eingestellt
  2487.  
  2488. Die Bürger leiden unter Wartezeiten beim
  2489. Notruf und fehlender Präsenz der Polizei im
  2490. öffentlichen Raum. Polizeiabschnitte werden geschlossen. Die Stimmung bei der Berliner Polizei
  2491. ist auf dem Tiefpunkt: Ein hoher Altersdurchschnitt, fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und
  2492. lange Verweilzeiten in geschlossenen Einheiten
  2493. frustrieren die Berliner Polizisten.
  2494.  
  2495. Lösung: Als Sofortmaßnahme gegen die
  2496. Überlastung, als sichtbares Zeichen für die
  2497. Wichtigkeit der Polizeiarbeit und zum Schutz
  2498. der Bürger werden 250 Polizisten eingestellt. Langfristig muss die Polizei so ausgestattet und organisiert werden, dass sie
  2499. die Sicherheit der Bürger in der ganzen Stadt
  2500. gewährleisten kann.
  2501.  
  2502. 45
  2503.  
  2504. Zunehmende Gewalt und Brutalität
  2505. Die Sichtbarkeit von Polizei
  2506. und Ordnungsdiensten im
  2507. öffentlichen Raum wird erhöht
  2508.  
  2509. Die Gewaltbereitschaft in Berlin nimmt stetig zu.
  2510. Die Brutalität erreicht erschreckende Ausmaße.
  2511. Nahezu keine Woche vergeht, ohne Meldungen
  2512. über lebensbedrohlich verletzte Opfer. Die Angst
  2513. der Bevölkerung wächst.
  2514.  
  2515. Lösung: Jede Form von Gewalt muss geächtet
  2516. und konsequent geahndet werden (siehe dazu
  2517. auch „Jugendliche Straftäter“, Problem Nr.
  2518. 48). Darüber hinaus muss auch die Sicherheit
  2519. der Berliner erhöht werden. Die Polizei muss
  2520. regelmäßig auf den Straßen Präsenz zeigen. In
  2521. Bahnhöfen muss Sicherheitspersonal bzw. Aufsichtspersonal sichtbar sein. Auch ein ehrenamtlicher Polizei- und Ordnungsdienst kann
  2522. zur Verhinderung von Straftaten beitragen.
  2523. Schließlich muss auch die Videoüberwachung
  2524. ausgeweitet werden, da sie Erfolge bei Strafverfolgung (siehe U-Bahnschläger in Lichtenberg)
  2525. bewirkt und damit zur Abschreckung beiträgt.
  2526.  
  2527. e29
  2528.  
  2529. Gewalt gegenüber sexuellen
  2530. Minderheiten weiter auf hohem Niveau
  2531. Die Anzahl gezielter gewalttätiger Übergriffe gegenüber sexuellen Minderheiten ist in Berlin seit
  2532. Jahren auf einem hohen Niveau. Viele Opfer melden Straftaten gar nicht mehr, da ihnen die Verfolgung der Täter aussichtslos erscheint.
  2533. Lösung: Die CDU Berlin ist stolz auf die Vielfalt der Lebensentwürfe und Lebensformen in
  2534. unserer Stadt. Sie sind Ausdruck einer weltoffenen Metropole, in der jeder nach seiner Façon
  2535. selig werden kann. Das ist beste Berliner Tradition und Zeichen bürgerlicher Liberalität, für
  2536. die gerade unsere Partei steht. Für uns gilt aber auch: Wir wollen mehr Sicherheit und stehen
  2537. für „null Toleranz“ gegenüber den Tätern. Um homophobe Gewalt zu bekämpfen, ist es erforderlich, dass die Polizei die spezifischen Erscheinungsformen der Kriminalität gezielt erfasst
  2538. und auch die Motivation der Täter ermittelt. Die so gewonnenen Daten müssen analysiert und
  2539. dabei besonderes Augenmerk auf Herkunft und kulturellen Hintergrund der Täter gerichtet
  2540. werden. Die Erkenntnisse müssen dann zielgerichtet in die Gewaltprävention einfließen.
  2541. e30
  2542.  
  2543. Die Offenlegung der Identität von
  2544. Polizisten greift in die Privatsphäre ein
  2545. Aufgrund der Kennzeichnungspflicht für Polizisten (z.B. durch Namensschilder) droht ein Eingriff in
  2546. die Privatsphäre von Polizisten. Auch Kinder und Lebenspartner können dadurch in ihrer Sicherheit
  2547. gefährdet sein.
  2548. Lösung: Die Kennzeichnungspflicht muss abgeschafft werden. Bereits mit der früheren Regelung war sichergestellt, dass die Identität eines Polizisten intern ermittelt werden kann. Eine
  2549. Offenlegung der Identität gegenüber Dritten ist nicht erforderlich und soll wie bis zum Beginn
  2550. dieses Jahres eine freiwillige Entscheidung des handelnden Beamten bleiben.
  2551.  
  2552. 45
  2553.  
  2554. 46
  2555.  
  2556. Berliner fühlen sich nicht mehr sicher
  2557. Egal ob Parks, öffentliche Verkehrsmittel oder
  2558. öffentliche Plätze, jeder Berliner kennt Orte in
  2559. seinem Kiez, an denen er sich nicht mehr sicher
  2560. fühlt.
  2561.  
  2562. Lösung: Durch die Wiedereinführung der
  2563. Kontaktbereichsbeamten, also Beamten, die
  2564. in einem bestimmten Quartier durch kontinuierliche Kontaktaufnahme zu den Bürgern
  2565. als Bindeglied zwischen Polizei und Bürger
  2566. fungieren, wird die Prävention und das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessert.
  2567.  
  2568. Der Kontaktbereichsdienst
  2569. wird wieder eingeführt
  2570.  
  2571. 47
  2572.  
  2573. Drogenhandel in aller Öffentlichkeit
  2574. In Berlin finden kriminelle Handlungen häufig
  2575. in aller Öffentlichkeit statt. Es entsteht der
  2576. Eindruck rechtsfreier Räume und Angst bei
  2577. Bürgern. Die Polizei ist viel zu selten präsent.
  2578.  
  2579. Lösung: Freiheit beinhaltet die Freiheit, sich
  2580. ohne Furcht an jedem beliebigen Ort aufzuhalten. Es darf daher keine rechtsfreien
  2581. Räume geben. Der konsequente Einsatz von
  2582. Polizei und Videoüberwachung an Brennpunkten drängt Kriminalität zurück und
  2583. vermittelt ein höheres Sicherheitsgefühl beim
  2584. Bürger. Null Toleranz gegenüber Kriminalität
  2585. finden wir richtig.
  2586.  
  2587. e31
  2588.  
  2589. Wartezeit beim Notruf 110 und 112
  2590. Die Hilfsfrist, d.h. die Zeit zwischen einem Notruf und dem Eintreffen der Retter, wird in Berlin in
  2591. einem Drittel der Fälle nicht eingehalten. Die Vorgabe, in 75 Prozent aller Fälle acht Minuten nach
  2592. einem Notruf einzutreffen, wird nicht erreicht.
  2593. Lösung: Im Ernstfall kann eine Sekunde über Leben und Tod entscheiden. Polizei und
  2594. Feuerwehr werden daher materiell und personell so ausgestattet, dass die Hilfsfristen eingehalten werden.
  2595. e32
  2596.  
  2597. Neues Arbeitszeitmodell geht auf Kosten
  2598. der Polizei und der Bürger
  2599. Durch die Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells leiden das Familienleben und die Gesundheit
  2600. der Polizisten. Der Krankenstand in der Einsatzleitzentrale hat sich um bis zu 25 Prozent erhöht.
  2601. Nach Angabe der Gewerkschaft der Polizei können dadurch Notrufe von Bürgern zeitweise nicht
  2602. mehr angenommen werden.
  2603. Lösung: Die Polizei muss so organisiert werden, dass die Sicherheit der Bevölkerung jederzeit
  2604. gewährleistet ist und auf die Belange der Polizisten Rücksicht genommen wird. Experimente,
  2605. die auf Kosen dieser Schutzgüter gehen, müssen sofort beendet werden.
  2606. e33
  2607.  
  2608. Unterbringung rückfallgefährdeter
  2609. Gewaltverbrecher
  2610. In Berlin ist kein Ort eingerichtet, in dem ehemals Sicherungsverwahrte so untergebracht und
  2611. therapiert werden, dass sie keine Bedrohung für die Bevölkerung darstellen. Auch fehlt ein Konzept
  2612. wie mit den Sicherungsverwahrten und ehemaligen Sicherungsverwahrten umgegangen wird.
  2613. Lösung: Seit einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte müssen
  2614. einzelne Straftäter, bei denen die Sicherungsverwahrung rückwirkend angeordnet wurde, aus
  2615. der Sicherungsverwahrung entlassen werden. Auch Berlin ist davon betroffen. Um auch in
  2616. diesen Fällen einen wirksamen Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Straftätern zu gewährleisten, wurde das Therapieunterbringungsgesetz verabschiedet. Die notwendige Unterbringungsstelle wird umgehend eingerichtet und ein Konzept zum Umgang mit Sicherungsverwahrten beschlossen.
  2617.  
  2618. Polizeieinsätze und
  2619. Videoüberwachung an
  2620. Kriminalitätsschwerpunkten
  2621. werden intensiviert
  2622.  
  2623. 46
  2624.  
  2625. 48
  2626.  
  2627. Jugendliche Straftäter
  2628. Gegen Fehlentwicklungen bei
  2629. Kindern und Jugendlichen wird
  2630. staatlicherseits umgehend
  2631. eingeschritten und die Eltern in
  2632. die Pflicht genommen
  2633.  
  2634. Jugendliche Straftäter werden strafrechtlich
  2635. nicht schnell und konsequent genug zur Verantwortung gezogen. Ein Erziehungseffekt kann
  2636. sich so nicht einstellen.
  2637. Lösung: Jugendliche Straftäter müssen
  2638. spätestens vier Wochen nach der Tat vor dem
  2639. Richter stehen. Die Strafe muss stets fühlbar
  2640. und der Tat angemessen sein. Die Einführung
  2641. eines Warnschussarrests für strafmündige
  2642. Täter ist sinnvoll. In der Regel beginnen die
  2643. Fehlentwicklungen jedoch viel früher, so dass
  2644. auch das Eingreifen des Staates viel früher
  2645. erfolgen muss. Eine zentrale Rolle spielen
  2646. die Eltern. Es ist das Ziel der Berliner CDU,
  2647. die Elternverantwortung durch Angebote zur
  2648.  
  2649. Mitarbeit bereits in der Kita zu fördern. Die
  2650. Erfahrung zeigt jedoch, dass es unbelehrbare Eltern gibt, die dadurch nicht erreicht
  2651. werden und die ihrem Kind durch mangelnde
  2652. Elternverantwortung die Zukunft verbauen.
  2653. Das Unterlassen der Ausübung elterlicher
  2654. Sorge muss daher spürbar und kurzfristig
  2655. sanktioniert werden. Wenn Kinder nicht zur
  2656. Schule gehen oder straffällig werden, muss
  2657. dies in einem gestuften Verfahren von einer
  2658. Information der Eltern mit Handlungsaufforderung, im Erstfall über die Leistungskürzung der Kindergeld- und ALG II-Ansprüche
  2659. und im Wiederholungsfall bis zum Entzug der
  2660. elterlichen Sorge bei nachhaltiger Untätigkeit
  2661. führen.
  2662.  
  2663. 49
  2664.  
  2665. Straffällige Jugendliche halten
  2666. Behörden zum Narren
  2667. Es wird ein geschlossenes
  2668. Heim für jugendliche
  2669. Straftäter eingerichtet
  2670.  
  2671. In Berlin existiert kein einziges geschlossenes
  2672. Heim für straffällig gewordene Kinder.
  2673. Die Unterbringung in offenen Betreuungseinrichtungen ist nicht sinnvoll, da die Kinder
  2674. nach kurzer Zeit wieder verschwinden und
  2675. weiter dem Einfluss ihres kriminellen Umfelds
  2676. ausgesetzt sind.
  2677.  
  2678. Lösung: Berlin muss kurzfristig ein geschlossenes Heim einrichten. Nur so kann
  2679. die Gesellschaft vor Straftaten geschützt, die
  2680. Jugendlichen aus ihrem kriminellen Umfeld
  2681. gelöst und der Eindruck eines handlungsunfähigen Staates beseitigt werden.
  2682.  
  2683. e34
  2684.  
  2685. Jugendliche begehen kriminelle
  2686. Handlungen selbst unter
  2687. staatlicher Aufsicht
  2688. Die Art der Betreuung Jugendlicher durch das Land Berlin ist inakzeptabel. In der letzten Zeit ist es
  2689. zu schwerkriminellen Handlungen Jugendlicher gekommen, obwohl diese in einem Jugendhilfeprojekt untergebracht waren.
  2690. Lösung: Wenn Eltern dem Erziehungsauftrag nicht ausreichend nachkommen und deshalb
  2691. der Staat an ihrer Stelle übernimmt, muss die Betreuung professionell ablaufen. „Buden ohne
  2692. Betreuung“ und ohne Regeln darf es nicht länger geben. Jugendliche benötigen eine intensive
  2693. Betreuung, wenn Defizite der Vergangenheit ausgeglichen werden sollen.
  2694. e35
  2695.  
  2696. Dealer geben sich als Kinder aus
  2697. In Berlin funktioniert die Lebensaltersbestimmung nicht. Dealer nutzen dies aus und geben sich
  2698. immer häufiger als Kinder aus, obwohl sie bereits strafmündig sind.
  2699. Lösung: Die erforderlichen sachlichen und personellen Voraussetzungen, um das Lebensalter
  2700. schnell, zuverlässig und gerichtsfest zu bestimmen, müssen kurzfristig geschaffen werden.
  2701. Sobald sich herumspricht, dass die Behauptung Kind zu sein, nicht vor Strafe schützt, wird sich
  2702. das Problem erledigen.
  2703.  
  2704. 47
  2705.  
  2706. 50
  2707.  
  2708. Zunehmende Attacken auf
  2709. Polizisten, Rettungskräfte und Busfahrer
  2710. In letzter Zeit nimmt die Gewalt gegen
  2711. Polizisten, aber auch gegen Sanitäter,
  2712. Feuerwehrleute sowie Fahrer der BVG und der
  2713. S-Bahn deutlich zu. Die Gewalt geht von Angetrunkenen, aber auch von Personen aus, die
  2714. jede Form staatlicher Ordnungsmacht ablehnen.
  2715. Dadurch wird das Leben der Helfer und hilfsbedürftiger Bürger gefährdet und das Gewaltmonopol des Staates infrage gestellt.
  2716.  
  2717. Lösung: Gewalt gegen oder Behinderung von
  2718. Polizisten, Rettungskräften sowie Bus- und
  2719. S-Bahn-Fahrern muss scharf sanktioniert
  2720. werden. Nur so kann ein Ausufern dieses
  2721. Phänomens verhindert werden. Die Berliner
  2722. CDU wird sich für eine Gesetzesänderung einsetzen, die Angriffe auf Polizisten, Rettungskräfte und Busfahrer sowie die Behinderung
  2723. ihrer Arbeit stärker unter Strafe stellt als
  2724. einfache Körperverletzung.
  2725.  
  2726. Die Sanktionen für solche
  2727. Attacken werden deutlich
  2728. verschärft
  2729.  
  2730. 51
  2731.  
  2732. Brennende Autos, Randale und
  2733. extremistische Gewalt
  2734. Die Zahl extremistischer Gewalttaten ist in
  2735. den letzten Jahren gestiegen. Brennende Autos
  2736. und bürgerkriegsähnliche Zustände zum 1. Mai
  2737. gehören genauso zum Extremismus wie Angriffe
  2738. auf Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer
  2739. Religionszugehörigkeit.
  2740.  
  2741. Lösung: Der Staat und die Gesellschaft
  2742. müssen klar zeigen, dass es für Extremisten
  2743. jeglicher Couleur kein Pardon geben darf.
  2744. Deshalb schlagen wir vor, einen runden
  2745. Tisch zur Klärung und klaren Ächtung des
  2746. Phänomens jeglicher extremistischer Gewalt
  2747. einzurichten. Insbesondere linke Krawallmacher können sich noch zu häufig hinter den
  2748. Anliegen ihrer Proteste verstecken. Autonome Gewalttäter müssen mit aller Härte
  2749. verfolgt und bestraft
  2750.  
  2751. Jede Form extremistischer
  2752. Gewalt wird verurteilt und
  2753. entschieden bekämpft
  2754.  
  2755. 52
  2756.  
  2757. Brandstiftungen in Wohnhäusern
  2758. Aktuell werden vermehrt Hausflure von Mehrfamilienhäusern das Ziel von Brandstiftungen.
  2759. Angezündete Kinderwagen sind keine Dummejungenstreiche, sondern gefährden Menschenleben.
  2760.  
  2761. Lösung: Die Kriminalitätsschwerpunkte
  2762. sind je nach Bezirk sehr unterschiedlich. Die
  2763. Polizei muss daher so organisiert werden,
  2764. dass sie sich auf wandelnde und örtlich
  2765. unterschiedliche Kriminalitätsschwerpunkte
  2766. schnell einstellen kann. Zentrale Vorgaben
  2767. sind dabei nicht hilfreich. hilfreich. Dem Problem der Brandstiftungen sollte zusätzlich
  2768. durch eine Pflicht zum – auch nachträglichen
  2769. – Einbau von Rauchmeldern in Mehrfamilienhäusern begegnet werden. Wir wollen die Bauordnung für Berlin entsprechend ergänzen.
  2770.  
  2771. e36
  2772.  
  2773. Kurze Speicherfrist bei
  2774. Videoüberwachung behindert
  2775. die Strafverfolgung
  2776. Aufnahmen von Überwachungskameras erleichtern die Aufklärung von Straftaten. Da die Speicherfrist für Videoaufnahmen in Berlin lediglich 24 Stunden beträgt, wird die Strafverfolgung unnötig
  2777. erschwert.
  2778. Lösung: Die Speicherfrist von Videoaufzeichnungen muss endlich ausgeweitet werden. Die
  2779. CDU fordert dies seit langem. Leider wurde der diesbezügliche Antrag der CDU in der Vergangenheit von allen anderen Fraktionen abgelehnt.
  2780.  
  2781. Die Polizei wird so
  2782. organisiert, dass sie
  2783. umgehend auf sich ändernde
  2784. Kriminalitätsscherpunkte
  2785. reagieren kann
  2786.  
  2787. 48
  2788.  
  2789. 53
  2790.  
  2791. 200.000 Menschen nur zum
  2792. Schein angemeldet
  2793. Das Berliner Meldegesetz
  2794. wird umgehend geändert
  2795.  
  2796. In Berlin sind rund 200.000 Menschen nur zum
  2797. Schein angemeldet. Diese Scheinanmeldungen
  2798. haben häufig einen kriminellen Hintergrund:
  2799. Schuldner wollen Zahlungspflichten entgehen,
  2800. Unterhaltsverpflichtete ihren Unterhaltspflichten, Kriminelle der polizeilichen Verfolgung. Betrüger nutzen Scheinanmeldungen,
  2801. um ein Girokonto zu Betrugszwecken zu öffnen.
  2802. In nicht wenigen Fällen wird widerrechtlich für
  2803. Kinder, die sich dauerhaft außerhalb Deutschlands aufhalten, Kindergeld und Wohngeld
  2804. kassiert. Dadurch geraten auch immer wieder
  2805. Unbeteiligte, unter deren Adresse Kriminelle sich
  2806. angemeldet haben, in polizeiliche Ermittlungen.
  2807. Mittlerweile existieren sogar gewerbsmäßige
  2808. Anbieter von Scheinadressen.
  2809.  
  2810. Lösung: Das aktuelle Meldegesetz erleichtert
  2811. Scheinanmeldungen, da Bürger bei ihrer
  2812. Anmeldung den Mietvertrag nicht mehr vorlegen müssen. Eine Änderung des Berliner
  2813. Meldegesetzes erschwert diese kriminellen
  2814. Machenschaften sofort und trägt dazu bei,
  2815. den geschätzten Schaden (ca. 66 Millionen
  2816. Euro allein in Berlin) zu reduzieren. Auch
  2817. werden durch die Änderung Kosten gesenkt,
  2818. weil sich die Notwendigkeit von Außenermittlern reduziert.
  2819.  
  2820. 54
  2821.  
  2822. Überlange Gerichtsverfahren
  2823. Die Strafverfolgungsbehörden
  2824. werden personell und sachlich
  2825. besser ausgestattet
  2826.  
  2827. Strafverfolgungsbehörden und Gerichte sind an
  2828. der Grenze ihrer Belastbarkeit. Allein das Personal der Staatsanwaltschaft ist in den letzten
  2829. zehn Jahren um mehr als 10 Prozent reduziert
  2830. worden. Verfahren der kleinen und mittleren
  2831. Kriminalität werden nicht selten aus „verfahrensökonomischen Gründen“ eingestellt.
  2832.  
  2833. Lösung: Die Strafverfolgungsbehörden und
  2834. Gerichte müssen personell und sachlich so
  2835. ausgestattet werden, dass Strafverfahren
  2836. zeitnah eingeleitet und zügig abgeschlossen
  2837. werden können. Effektive Strafverfolgung ist
  2838. ein Mittel zur Abschreckung und dient damit
  2839. der Sicherheit der Bürger.
  2840.  
  2841. 55
  2842.  
  2843. Strafvollzug mit Handy und Drogen
  2844. Die Haftregeln werden
  2845. konsequent durchgesetzt
  2846.  
  2847. Das Kontrollsystem in den Berliner Justizvollzugsanstalten funktioniert nicht: Handys und
  2848. Drogen sind weit verbreitet.
  2849.  
  2850. Lösung: Das gesamte Kontrollsystem der
  2851. Berliner Justizvollzugsanstalten muss auf
  2852. den Prüfstand. Technische Möglichkeiten
  2853. zur Durchsetzung der Haftregeln, wie zum
  2854. Beispiel Handyblocker, müssen konsequent
  2855. ausgeschöpft werden. Dabei ist auch zu
  2856. prüfen, wo Privatisierung rechtlich möglich
  2857. und finanziell sinnvoll ist.
  2858.  
  2859. 49
  2860.  
  2861. 56
  2862.  
  2863. 30 Prozent der Zuwanderer
  2864. sind arbeitslos, zu viele von
  2865. staatlichen Leistungen abhängig
  2866. Von den in Berlin lebenden Menschen mit Zuwanderungsgeschichte waren am 31.12.2008
  2867. mehr als 30 Prozent arbeitslos im Vergleich
  2868. zu 12,8 Prozent der Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte. Etwa 20 Prozent aller
  2869. Berliner erhalten staatliche Transferleistungen im Vergleich zu 5 Prozent der Bayern
  2870. und Baden-Württemberger. Zwei Drittel aller
  2871. armutsgefährdeten Familien haben eine Zuwanderungsgeschichte. Die Entwicklung der öffentlichen Haushalte und die in das Grundgesetz
  2872. eingebaute Schuldenbremse werden wachsende
  2873. Belastungen durch steigende Transferleistungen
  2874. zukünftig nicht mehr zulassen.
  2875.  
  2876. Lösung: Um die Belastung der öffentlichen
  2877. Haushalte zu reduzieren, müssen allen
  2878. dauerhaft bei uns lebenden Menschen, ob
  2879. mit oder ohne Migrationshintergrund, alle
  2880. Bildungswege und Aufstiegschancen offenstehen, und wir müssen sie und uns verpflichten, diese Chancen zu ergreifen und ein
  2881. eigenverantwortliches Leben anzustreben.
  2882. Deutschland muss zur Bildungsrepublik und
  2883. zur Aufsteigerrepublik für Einheimische und
  2884. Zuwanderer werden. Dazu bedarf es umfangreicher Anstrengungen in den ersten
  2885. Lebensjahren, im vorschulischen Bereich,
  2886. in Schule und Berufsausbildung, auf dem
  2887. Arbeitsmarkt, in der Berufsqualifikation, im
  2888. Studium und bei Unternehmensgründungen.
  2889. Frühzeitige Sprachförderung, ein Netzwerk
  2890. ehrenamtlicher Mentoren und Berufslotsen
  2891. für den Übergang von der Schule ins Berufsleben, eine zukunftsorientierte Industriepolitik. Die Entwicklung spezieller Fort- und
  2892. Weiterbildungsprogramme müssen dringend
  2893. verstärkt werden. Der Abwanderung gut
  2894. ausgebildeter Zuwanderer muss entgegengewirkt werden.
  2895.  
  2896. e37
  2897.  
  2898. Fast ein Fünftel der Berliner
  2899. mit Migrationshintergrund hat
  2900. keinen Schulabschluss
  2901. 2007 verfügten 18,9 Prozent der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Alter von 25 bis 65
  2902. Jahren über keinen Schulabschluss im Vergleich zu nur 1,9 Prozent der Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte. 2007 betrug die Schulabbrecherquote 7,3 Prozent bezüglich der Gesamtbevölkerung und
  2903. 16 Prozent bei Ausländern.
  2904. Lösung: Das Ziel der Berliner CDU ist es, dass auch Kinder von Zuwanderern vermehrt die
  2905. Bildungschancen unserer Schulen nutzen und sich somit aus eigener Kraft ein selbstbestimmtes,
  2906. wirtschaftlich eigenständiges und von Sozialleistungen freies Leben ermöglichen. Grundlage für
  2907. den schulischen Erfolg ist das Beherrschen der deutschen Sprache. Daher müssen die Sprachkompetenzen aller Kinder – ob mit oder ohne Zuwanderungshintergrund – bis zum Eintritt in
  2908. die Schule altersgerecht hergestellt sein. Sprachdefizite bei Schülerinnen und Schülern müssen
  2909. durch gezielten Sprachförderunterricht beseitigt werden (siehe dazu auch „Ein Teil der Zuwanderer besitzt nur geringe oder gar keine deutschen Sprachkenntnisse“, Ergänzung Nr. e20).
  2910. Darüber hinaus treten wir für eine Deutschpflicht an allen Berliner Schulen ein. Die Schulpflicht
  2911. ist für alle Schülerinnen und Schüler und für alle Unterrichtsfächer (z.B. auch Sport- und Schwimmunterricht) konsequent durchzusetzen. Die Jugendsozialarbeit, die u. a. auch der Integration
  2912. von Schulverweigerern und Unterrichtsstörern in den geregelten Unterricht dient, ist an den
  2913. Schulen zu verstärken. Des Weiteren ist das Ganztagsangebot an Schulen in Zusammenarbeit
  2914. mit Betrieben, Vereinen, Bildungspaten und Stiftungen auszubauen, im Falle erheblicher Leistungsdefizite, Leistungsverweigerung oder Verwahrlosung als verpflichtend anzuordnen und im
  2915. Weigerungsfalle mit der Kürzung von staatlichen Leistungen an die Eltern durchzusetzen. Dafür
  2916. sind die noch fehlenden gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die Einstellung qualifizierter
  2917. Lehrer mit Migrationshintergrund kann aufgrund ihrer Vorbildfunktion hilfreich sein. Die Schulen
  2918. sollten mit den Eltern mit und ohne Zuwanderungshintergrund bei Bedarf Elternverträge abschließen, in denen die elterliche Verantwortung genau definiert wird, die Eltern zur Mitwirkung
  2919. veranlasst und Sanktionen für den Fall mangelnder Mitwirkung festgelegt werden. Schließlich
  2920. sollte ein Übersetzer-Pool verfügbar sein, den Lehrer um Hilfe bitten, wenn sie mit Eltern über
  2921. das Fortkommen ihrer Schulkinder kommunizieren und erheblichen Sprachbarrieren begegnen.
  2922.  
  2923. Pflicht und Recht zur Teilnahme
  2924. an allen, vor allem sprachlichen
  2925. Bildungsangeboten sind
  2926. Voraussetzung für gelungene
  2927. Integration
  2928.  
  2929. 50
  2930.  
  2931. 57
  2932.  
  2933. Ein Teil der Zuwanderer schottet sich ab,
  2934. es entstehen „Parallelgesellschaften“
  2935. Wer Parallelgesellschaften
  2936. entgegenwirken will muss
  2937. verhindern, dass gut integrierte
  2938. Migranten aus ihrem Kiez
  2939. wegziehen
  2940.  
  2941. In einer Reihe von Berliner Kiezen liegt der
  2942. Zuwandereranteil bei über 60 Prozent der
  2943. Bevölkerung. Dies trifft auf fünf Kieze in Kreuzberg und je vier in Mitte und Neukölln zu. Auch
  2944. in Spandau, Lichtenberg, Schöneberg, Wilmersdorf und Reinickendorf entstehen Kieze mit
  2945. einem Zuwandereranteil von deutlich über 30
  2946. Prozent. An manchen Schulen in diesen Kiezen
  2947. beträgt der Anteil der Kinder mit Zuwanderungshintergrund über 80 Prozent.
  2948. Lösung: Um der Entwicklung und der
  2949. Verfestigung von Parallelgesellschaften
  2950. entgegenzuwirken, müssen die Lebensverhältnisse in den Kiezen mit hohem Zuwandereranteil so verbessert werden, dass sich
  2951. die dort lebenden Einheimischen und gut
  2952. integrierten Migranten nicht zum Wegzug
  2953. veranlasst sehen. Dafür kann es hilfreich
  2954. sein, wenn die dortigen Schulen Klassen
  2955.  
  2956. für Kinder mit guten Deutschkenntnissen
  2957. einrichten, damit die Schulen ein attraktives
  2958. Angebot an die Einheimischen und Zuwanderer mit guten Sprachkenntnissen machen
  2959. können. Auch Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur, die Ansiedelung von
  2960. Bildungseinrichtungen, Kunst und Kultur in
  2961. Zusammenarbeit mit privaten Initiativen und
  2962. der Zuzug durch Existenzgründer und junge
  2963. Menschen, zum Beispiel Studierende, können
  2964. die geschlossenen Strukturen aufbrechen und
  2965. die Lebensverhältnisse verbessern. Ein weiteres wichtiges und bislang kaum genutztes
  2966. Instrument liegt in der bedachten Vergabe
  2967. von Mietwohnungen durch die städtischen
  2968. Wohnungsbauunternehmen. Sie sollen angehalten werden, für eine ausgewogene Verteilung des von ihnen verwalteten Wohnungsbestandes zu sorgen. Dafür müssen die
  2969. rechtlichen Bedingungen vorliegen.
  2970.  
  2971. e38
  2972.  
  2973. Zu viel Zuwanderung in die Sozialsysteme
  2974. – zu wenig qualifizierte Zuwanderer
  2975. Zuwanderung wurde seit Beginn der 1970er Jahre mehr und mehr ungesteuert zugelassen. Anders
  2976. als in den 1950er und 1960er Jahren wurde sie nicht am Bedarf des Arbeitsmarktes oder sonstigen
  2977. nationalen Interessen ausgerichtet.
  2978. Lösung: Durch das neue Zuwanderungsgesetz von 2005 ist das Zuwanderungs- und Aufenthaltsrecht auf der Grundlage verschiedener Richtlinien der Europäischen Union grundlegend
  2979. neu geregelt worden. Es ist nun möglich, die Zuwanderung nach nationalen Interessen zu
  2980. steuern. Die Erfahrungen mit den neuen Regelungen müssen kontinuierlich ausgewertet
  2981. werden. Wenn der Familiennachzug zugelassen wird, muss neben den sonstigen gesetzlichen
  2982. Vorgaben der Erwerb von Sprachkenntnissen vor dem Familiennachzug nachgewiesen werden.
  2983. Dies dient nicht nur der Förderung der deutschen Sprachkenntnisse, sondern auch dem Schutz
  2984. vor Zwangsehen. Die gesetzlichen Anforderungen und ihre Anwendung sind laufend daraufhin
  2985. zu überprüfen, ob sie für die Integration der nachziehenden Ehegatten ausreichend sind. Denn
  2986. es kommt darauf an, dass die nachziehenden Familienangehörigen integrationsfähig und –willig
  2987. sind und die dazu erforderlichen Mindestvoraussetzungen an ihre deutschen Sprachkenntnisse
  2988. und an ihre Kenntnisse an die deutsch-europäische Gesellschaftsordnung mitbringen. Die aufenthaltsrechtlichen Regelungen zur Integration (§§ 43 ff. des Aufenthaltsgesetzes) sehen neben
  2989. den Förderansprüchen auf Teilnahme am Integrationskurs auch die Verpflichtung zur Teilnahme
  2990. und die Sanktionierung der Nichtteilnahme vor. Ohne diese ist ein effektives „Fördern und
  2991. Fordern“ nicht vorstellbar. Zuständig sind hier die Ausländerbehörden und die Jobcenter. Hier
  2992. gilt es, die Praxis auf ihre Effektivität zu prüfen. Verpflichtungsregelungen laufen ins Leere,
  2993. wenn es keine Sanktionspraxis gibt. Die Daten aus dem Migrationsbericht belegen: Immer mehr
  2994. ausländische Wissenschaftler, Fachkräfte und leitende Angestellte finden in Deutschland eine
  2995. berufliche Perspektive. Auch die Zahl von 240.000 ausländischen Studierenden an deutschen
  2996. Hochschulen ist ein Beleg für die zunehmende Vielfältigkeit unseres Landes. Dies sollte für uns
  2997. Ansporn sein, für Hochqualifizierte und motivierte Zuwanderer noch attraktiver zu werden. Wir
  2998. benötigen ausländische Fachkräfte, damit wir unsere wirtschaftliche Führungsrolle auf vielen
  2999. Weltmärkten sichern können. Daher sollten wir die Zuwanderung Hochqualifizierter fördern.
  3000.  
  3001. 51
  3002.  
  3003. 58
  3004.  
  3005. Die Sorgen und Ängste der Einheimischen
  3006. werden in der Integrationsdebatte
  3007. oftmals nicht hinreichend berücksichtigt
  3008. Integration kann nur mit und nicht gegen den
  3009. Willen der einheimischen Bevölkerung gelingen.
  3010. In Umfragen und öffentlichen Debatten äußern
  3011. Einheimische häufig ihre Sorgen und Ängste
  3012. vor Überfremdung, Ausnutzung des deutschen
  3013. Sozialstaates, steigender Kriminalität und der
  3014. sozialen Sprengkraft zwischen den Parallelgesellschaften. So glauben nach einer Emnid-Umfrage vom 11.10.2009 etwa 51 Prozent der
  3015. Deutschen, dass 70 Prozent der türkischen und
  3016. 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin
  3017. nicht integrationswillig oder integrationsfähig
  3018. sind. 40 Prozent der Berliner sind nach einer
  3019. Umfrage von Infratest dimap vom Dezember
  3020. 2009 für ein Minarettverbot. Viele Mitbürger
  3021. mit diesen Besorgnissen fühlen sich und die
  3022. deutschen Interessen politisch nicht vertreten.
  3023. Wagen sie, ihre Besorgnisse zu äußern, müssen
  3024. sie befürchten, dass sie deswegen verlacht und
  3025. verhöhnt oder moralisch verurteilt werden. Sie
  3026. schweigen daher, unterdrücken ihre Besorgnisse
  3027. und ziehen sich zurück, bis sich ihre Stimmung
  3028. in Umfragen wie den vorgenannten entlädt. Das
  3029. können wir nicht wollen.
  3030. Lösung: Wir machen es uns zu leicht, wenn
  3031. wir der Integrationsskepsis vieler Einheimischer immer gleich mit der „moralischen
  3032. Keule“ begegnen. Damit nehmen wir ihnen
  3033. die Sorgen nicht und gewinnen sie auch nicht
  3034. für gemeinsame Integrationsanstrengungen.
  3035.  
  3036. Für eine erfolgreiche Integration ist es
  3037. aber erforderlich, dass beide Seiten daran
  3038. mitwirken. Denn Integration kann nicht
  3039. staatlich angeordnet werden. Sie benötigt
  3040. die Mitwirkung aller, der Einheimischen wie
  3041. der Zuwanderer, im Alltag in den Kiezen
  3042. und Vereinen, an Schulen und am Arbeitsplatz. Wenn sich ein Teil der Gesellschaft der
  3043. Integration verweigert, dann kann auch der
  3044. Staat nur wenig erreichen. Gemeinschaft und
  3045. Zusammengehörigkeit können nur wachsen,
  3046. wenn die Beteiligten die Gemeinschaft auch
  3047. wollen. Daher ist es erforderlich, dass wir die
  3048. Menschen zusammenführen und ihnen ihre
  3049. Ängste und Sorgen nehmen. Dazu bedarf es
  3050. verantwortungsvoller politischer Führung.
  3051. Diese muss zum einen deutlich machen,
  3052. dass eine kluge Integrationspolitik neben
  3053. den Interessen der Zuwanderer auch die
  3054. deutschen Interessen berücksichtigt. Dies
  3055. ist in der Vergangenheit nicht geschehen. Je
  3056. glaubwürdiger deutsche Interessen vertreten
  3057. werden, desto größer wird die Unterstützung der Integration der Zuwanderer und
  3058. desto kleiner wird die Zahl der Skeptiker. Zum
  3059. anderen müssen Einwanderer wie Einheimische davon überzeugt werden, dass eine
  3060. gelungene Integration in ihrem eigenen wie
  3061. im gemeinsamen Interesse liegt und dass sie
  3062. im selben Boot sitzen. Das ist bislang nicht
  3063. geschehen.
  3064.  
  3065. e39
  3066.  
  3067. Ein Teil der Zuwanderer will sich
  3068. nicht in Deutschland integrieren
  3069. und akzeptiert unsere Rechts- und
  3070. Gesellschaftsordnung nicht
  3071. In Berlin leben Menschen aus 190 verschiedenen Ländern. Mit einem Großteil dieser Menschen funktioniert das Zusammenleben in unserer Stadt reibungslos. Jedoch gibt es auch Zuwanderer, die sich
  3072. nicht integrieren wollen und unsere Rechts- und Gesellschaftsordnung nicht akzeptieren.
  3073. Lösung: Der wirtschaftliche Aufstieg ist nur die eine Seite der Medaille der Eingliederung von
  3074. Zuwanderern. Ebenso wichtig ist, dass sich die dauerhaft bei uns lebenden Menschen zu den
  3075. Grundwerten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen, diese Werte leben
  3076. und an ihre Kinder weitergeben und sich mit Deutschland als ihrem Land identifizieren. Doch wie
  3077. können wir erwarten, dass Zuwanderer Enthusiasmus für Deutschland und den demokratischen
  3078. Rechtsstaat entwickeln, wenn wir nicht selbst begeistert unsere Werte leben? Wie können wir
  3079. von Zuwanderern ein Bekenntnis zu unseren Werten fordern, wenn wir nicht selbst Stolz auf
  3080. unser Land empfinden und wenn wir nicht selbst unsere Wertschätzung für unser Land, unsere
  3081. Geschichte und Kultur und unsere demokratische Ordnung zum Ausdruck bringen, in dem wir sie
  3082. als unantastbar und als Grundlage eines zivilisierten Zusammenlebens einfordern? Erfolgreiche
  3083. Integrationsländer wissen ihre Zuwanderer mit ihrem Patriotismus anzustecken. Diesem Beispiel
  3084. sollten wir folgen. Sichtbares Zeichen für die Identifizierung mit unserem Land ist der Erwerb der
  3085. deutschen Staatsangehörigkeit. Wir wollen, dass alle dauerhaft bei uns lebenden Zuwanderer die
  3086. deutsche Staatsangehörigkeit erwerben und dazu die Voraussetzungen für ihren Erwerb erfüllen.
  3087. Sie sollte eine Auszeichnung sein für die, die sich erfolgreich eingegliedert haben. Ihre Verleihung soll der Regelfall und nicht wie heute die Ausnahme sein.
  3088.  
  3089. Wer deutsche Interessen
  3090. glaubwürdig vertritt, macht
  3091. Integration für Zugereiste
  3092. attraktiv – und verhindert das
  3093. Aufkommen von Ängsten
  3094.  
  3095. 52
  3096.  
  3097. 59
  3098.  
  3099. Migranten dominieren die
  3100. Kriminalitätsstatistiken
  3101. Recht und Ordnung
  3102. müssen kompromisslos
  3103. durchgesetzt werden.
  3104.  
  3105. Ausweislich der polizeilichen Kriminalstatistik
  3106. für 2010 handelt es sich bei rund 70 Prozent der
  3107. sogenannten Intensivtäter in Berlin um Jugendliche und Heranwachsende mit Zuwanderungshintergrund. Zu den Tatsachen gehört auch, dass
  3108. in bestimmten Stadtteilen Polizeieinsätze durch
  3109. blitzartige Zusammenrottung von ethnischen
  3110. Gruppen gewaltsam unterbunden worden sind.
  3111. Oftmals stehen inakzeptable Vorstellungen von
  3112. Familien- und Clan- Ehre über dem Respekt für
  3113. den einzelnen Polizeibeamten und die staatliche
  3114. Ordnung. Dies beschädigt in erheblichem Maß
  3115. die Autorität der Träger staatlicher Ordnung,
  3116. insbesondere der Polizei.
  3117.  
  3118. Lösung: Eine kleine Minderheit von zum
  3119. Teil schwerstkriminellen Tätern mit Zuwanderungshintergrund hat das Bild vieler
  3120. Berliner von unseren Zuwanderern negativ
  3121. geprägt. Dem müssen wir entgegentreten.
  3122. Gleichzeitig muss klar sein, dass wir in unserer
  3123. Stadt keine rechtsfreien Räume dulden. Das
  3124. Gewaltmonopol des Staates und Recht und
  3125. Ordnung müssen durchgesetzt werden.
  3126. Rechtskräftig verurteilte nichtdeutsche
  3127. Straftäter sind nach geltender Rechtslage
  3128. abzuschieben. Integration ohne Sicherheit
  3129. ist nicht realisierbar. Es bedarf daher erheblicher Anstrengungen sowohl im präventiven
  3130. als auch im repressiven Bereich, um auch
  3131. diese Form der Kriminalität ideologiefrei
  3132. zu bekämpfen. Das gilt selbstverständlich
  3133. nicht nur für Kriminalität aus den Reihen
  3134. der Zuwanderer, sondern für jede Form von
  3135. Kriminalität. Im Bereich der Prävention bei
  3136. der Jugendkriminalität ist zum Beispiel das
  3137. sogenannte Intensiv- und Schwellentäterkonzept der Berliner Justiz weiter zu entwickeln.
  3138. Auch müssen die Voraussetzungen für eine
  3139. schnelle Ahndung von Delikten im Jugendkriminalitätsbereich weiterentwickelt werden.
  3140. Das sogenannte Neuköllner Modell der verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig ist
  3141. auf ganz Berlin auszuweiten.
  3142.  
  3143. e40
  3144.  
  3145. Integrationspolitik - trotz hoher
  3146. Kosten geringe Wirkung und
  3147. mangelnde Nachhaltigkeit
  3148. Die Ergebnisse der bisherigen integrationspolitischen Interventionen des Staates sind zweifelhaft.
  3149. Es ist viel Geld ausgegeben und dabei wenig erreicht worden. Es existieren keine wohl strukturierten
  3150. Mechanismen, die den Ordnungsrahmen darstellen. Integrationspolitik konzentriert sich darauf,
  3151. über eine Vielzahl von Projekten das staatliche Füllhorn gleichmäßig wie mit einer Gießkanne auszuschütten. Eine Kontrolle des zu erwartenden und des erzielten Nutzens findet nicht statt. So sieht
  3152. kein verantwortlicher Umgang mit Steuergeldern aus. Es verwundert daher nicht, dass viele Bürger
  3153. in den Problemkiezen den ineffizienten Einsatz ihrer Steuergelder in der Integrationspolitik als Verschwendung erleben.
  3154. Lösung: Die Kosten einer erfolgreichen Integration sind geringer als die Kosten mangelnder
  3155. Integration. Es ist im gemeinsamen Interesse aller, dass die Menschen in der Lage sind oder in
  3156. die Lage versetzt werden, sich und ihre Familie durch eigene Erwerbstätigkeit zu unterhalten
  3157. und dies als erstrebenswertes Ziel eines selbstbestimmten Lebens erkennen. Daher sind alle
  3158. effektiven Maßnahmen hierzu im gemeinsamen Interesse. Dazu gehört der volle Zugang
  3159. zu Bildung, Ausbildung, beruflicher Qualifikation und zum Arbeitsmarkt. Wenn dies nicht
  3160. gelingt, werden die betroffenen Menschen die Solidargemeinschaft dauerhaft in Anspruch
  3161. nehmen müssen und Mittel binden, die dann nicht für andere Zwecke zur Verfügung stehen.
  3162. Zugleich entsteht die Gefahr des Abrutschens in die Kriminalität. Das kann niemand wollen.
  3163. Entscheidend ist, dass wir unsere Anstrengungen auf den Teil der Zuwanderer konzentrieren,
  3164. der erhebliche Integrationsdefizite aufweist. Ziel ist die Beseitigung der Integrationshemmnisse wie mangelnde deutsche Sprachkenntnisse, Abbruch von schulischer und beruflicher
  3165. Ausbildung, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und zu geringe Einbürgerungsquote. Steuermittel
  3166. sind nicht mit der Gießkanne zu verteilen. Vielmehr sind Investitionen gezielt zur Beseitigung
  3167. dieser Integrationshemmnisse vorzunehmen. Darüber hinaus sollte die Verantwortung
  3168. für Integrationspolitik in Berlin klar geregelt und in der Senatskanzlei des Regierenden
  3169. Bürgermeisters gebündelt werden.
  3170.  
  3171. 53
  3172.  
  3173. 60
  3174.  
  3175. Die Integrationsleistung vieler
  3176. Zuwanderer wird nicht anerkannt
  3177. In Berlin leben etwa 872.000 Menschen mit
  3178. Zuwanderungshintergrund. Viele von ihnen sind
  3179. gut in das Leben unserer Stadt eingegliedert.
  3180. Sie leisten als Ärzte, Polizisten, Handwerker,
  3181. Händler, Arbeitnehmer und Unternehmer einen
  3182. wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer
  3183. Stadt. Sie identifizieren sich mit Berlin und
  3184. unserem Land. Sie fördern als ehrenamtlich
  3185. Engagierte unser Gemeinwesen. Oftmals rückt
  3186. ihre Integrationsleistung in der öffentlichen
  3187. Debatte aber in den Hintergrund. Die Diskussion
  3188. um Probleme im Bereich der Integration überschattet oftmals die Anerkennung der Erfolge.
  3189.  
  3190. Lösung: Wir dürfen nicht zulassen, dass eine
  3191. Minderheit von Zuwanderern, die unsere
  3192. Gesetze und unsere Grundwerte missachtet und sich nicht in unsere Gesellschaft
  3193. integrieren will, unser Gesamtbild von Zuwanderern negativ prägt. In unserer Stadt gibt
  3194. es zahlreiche positive Beispiele gelungener
  3195. Integration, die als Vorbilder dienen. Die
  3196. Berliner CDU tritt dafür ein, eingliederungswillige Zuwanderer willkommen zu heißen
  3197. und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass
  3198. wir zur Gemeinschaft mit ihnen bereit sind.
  3199. Denn wer sich ausgegrenzt und nicht willkommen fühlt, den kann man auch nicht zur
  3200. Mitwirkung gewinnen. Zu einer gelungenen
  3201. Integrationspolitik gehört aber auch der offene Umgang mit Missständen. Diese müssen
  3202. in unserer Stadt sachlich und ohne Verallgemeinerungen diskutiert werden dürfen.
  3203. Eine Tabuisierung von Problemen aus falsch
  3204. verstandener Toleranz hilft keinem weiter –
  3205. am wenigsten den Zuwanderern selbst. Unser
  3206. Ziel ist eine kulturell vielfältige Gesellschaft
  3207. vollberechtigter Bürger, deren einigendes
  3208. Band die deutsche Staatsangehörigkeit, die
  3209. deutsche Sprache und das Bekenntnis zur
  3210. freiheitlich-demokratischen Grundordnung
  3211. sind. Die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit soll Ziel und Motor einer gelungenen Integration sein, eine Anerkennung für
  3212. die erbrachte Integrationsleistung. Dazu ist
  3213. es wichtig, dass die Einbürgerungen würdig
  3214. verlaufen. Wenn die Einbürgerung als Vollzug
  3215. eines Verwaltungsaktes empfunden wird,
  3216. verfehlen wir die Integrationskraft der Einbürgerung.
  3217.  
  3218. Leistungen anerkennen,
  3219. Probleme nicht verschweigen:
  3220. Zur Integration gehört Offenheit
  3221. und Ehrlichkeit
  3222.  
  3223. 54
  3224.  
  3225. 61
  3226.  
  3227. Migrantische Eliten wandern aus
  3228. Hoch qualifizierte Migranten
  3229. müssen einfacher auf dem
  3230. deutschen Arbeitsmarkt Fuß
  3231. fassen können
  3232.  
  3233. Immer mehr gut integrierte und gut ausgebildete Migranten kehren Deutschland den
  3234. Rücken und wandern in ihre Herkunftsländer
  3235. aus, um dort zu arbeiten. So ergab beispielsweise eine vom „Zentrum für Türkeistudien“ in
  3236. Auftrag gegebene Untersuchung des Krefelder Forschungsinstituts futureorg, dass
  3237. 36 Prozent der türkischen Akademiker und
  3238. Studierenden in Deutschland ihre Zukunft nach
  3239. dem Studium in der Türkei sehen. Besonders
  3240. unter Naturwissenschaftlern, Medizinern und
  3241. Ingenieuren ist die Abwanderungsbereitschaft
  3242. laut Studie sehr hoch. Dies ist nicht nur mit Blick
  3243. auf den Fahrkräftemangel ein Problem.
  3244.  
  3245. Lösung: Angesichts des fortschreitenden
  3246. demografischen Wandels sind Deutschland
  3247. und Berlin dringend auf gut ausgebildete
  3248. Zuwanderer angewiesen. Daher muss der
  3249. anhaltenden Abwanderung der Eliten unter
  3250. den Zuwanderern dringend begegnet werden.
  3251. Dies gelingt nur, wenn wir ihnen die Chancen
  3252. und Möglichkeiten, die sie im Ausland suchen,
  3253. auch in Deutschland bieten und ihnen das
  3254. Gefühl vermitteln, dass sie hier willkommen
  3255. sind. Dafür muss die immer noch herrschende
  3256. strukturelle Benachteiligung abgebaut
  3257. werden. So belegt eine Studie der OECD,
  3258. dass Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt bei gleicher Qualifikation schlechtere
  3259. Aussichten haben, überhaupt zum Gespräch eingeladen zu werden. Hier muss ein
  3260. Umdenken stattfinden. Auch ist es höchste
  3261. Zeit, vergleichbare ausländische Bildungsund Berufsabschlüsse anzuerkennen (siehe
  3262. dazu auch „Im Ausland erworbene Abschlüsse und Qualifikationen werden in
  3263. Berlin zu oft nicht anerkannt“, Problem Nr.
  3264. 62). Drüber hinaus sind die bürokratischen
  3265. Hindernisse für ausländische Studierende, die
  3266. ihr Studium an einer deutschen Hochschule
  3267. absolviert haben, abzubauen, um ihnen den
  3268. Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.
  3269. Derzeit können selbst gute Absolventen an
  3270. Berliner Hochschulen – obwohl dringend
  3271. gebraucht – wegen ihres Ausländerstatus nur
  3272. in engen Grenzen bzw. nach aufwendigen
  3273. Verwaltungsverfahren eine Stelle in Berlin
  3274. antreten. Wir wollen den umgekehrten Weg
  3275. gehen und diese Menschen langfristig an
  3276. Berlin binden, gerade indem sie als Hochqualifizierte unbürokratisch eine Berufstätigkeit aufnehmen können.
  3277.  
  3278. 55
  3279.  
  3280. 62
  3281.  
  3282. Im Ausland erworbene Abschlüsse
  3283. und Qualifikationen werden in
  3284. Berlin zu oft nicht anerkannt
  3285. Viele Zuwanderer aber auch Deutsche stehen
  3286. vor dem Problem, ihre im Ausland erworbenen
  3287. beruflichen Qualifikationen und Abschlüsse
  3288. auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht optimal
  3289. verwerten zu können, weil Bewertungsmaßstäbe
  3290. und Bewertungsverfahren fehlen. Schätzungen
  3291. gehen davon aus, dass etwa 300.000 Menschen
  3292. davon betroffen sind. Die bisherigen Regelungen
  3293. zur Anerkennung von im Ausland erworbenen
  3294. Abschlüssen und Qualifikationen sind unzureichend und wenig einheitlich: In vielen
  3295. Fällen führen sie zu ganz unterschiedlichen
  3296. Ergebnissen.
  3297.  
  3298. Lösung: Deutschland kann es sich nicht
  3299. erlauben, die Potenziale von Zuwanderern
  3300. ungenutzt zu lassen. Dies gilt insbesondere
  3301. mit Hinblick auf den Fachkräftemangel.
  3302. Deshalb unterstützt die Berliner CDU das
  3303. im März 2011 vom Bundeskabinett verabschiedete sogenannte Anerkennungsgesetz. Nach dem Gesetzentwurf soll jeder
  3304. Bürger mit einem ausländischen Abschluss
  3305. einen Rechtsanspruch erhalten, dass innerhalb von drei Monaten seine Qualifikation
  3306. geprüft werden muss. Damit wird die wird
  3307. die Approbation erstmals unabhängig von
  3308. der Staatsbürgerschaft vergeben. Zudem soll
  3309. eine zentrale Auskunftsstelle für Migranten
  3310. eingerichtet werden, die Interesse an einem
  3311. Anerkennungsverfahren haben. Die Bundesländer sind nun angehalten, ihrerseits tätig
  3312. zu werden und gesetzliche Regelungen auf
  3313. den Weg zu bringen, da sie für viele Berufe
  3314. selbst zuständig sind - wie beispielsweise
  3315. für den Lehrerberuf, für Sozialberufe und für
  3316. Ingenieure. Dieser Prozess ist auch in Berlin
  3317. mit Nachdruck zu verfolgen, um schnellstmöglich einheitliche Rahmenbedingungen in
  3318. ganz Deutschland zu schaffen.
  3319.  
  3320. e41
  3321.  
  3322. Zuwanderer sind im öffentlichen Dienst
  3323. unterrepräsentiert
  3324. In anderen europäischen Metropolen wie Paris oder London gehören Mitarbeiter mit Zuwanderungshintergrund im öffentlichen Dienst zum Alltag, in Berlin sind sie weiterhin unterrepräsentiert. Dabei
  3325. sind Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen, beispielsweise bei Polizei, Feuerwehr und in
  3326. der Verwaltung, gerade in einer Stadt wie unserer sehr hilfreich.
  3327. Lösung: Der öffentliche Dienst ist für befähigte Bürger mit Zuwanderungshintergrund weiter
  3328. zu öffnen. Zuwanderer sollten für die Aufnahme beruflicher Tätigkeiten im öffentlichen Dienst
  3329. motiviert werden. Das ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Zum einen hat dies Vorbildfunktion
  3330. für andere Zuwanderer. Zum anderen führt es zu einer größeren Identifikation von Menschen
  3331. mit Zuwanderungshintergrund mit unserer Stadt und unserem Land. Schließlich sind ihre Kompetenzen sprachlicher und kultureller Art für die öffentliche Verwaltung eines Gemeinwesens
  3332. mit mehr als 25 Prozent Zuwanderer hilfreich. Gesetzliche Regelungen zur Förderung der
  3333. Einstellung von Migranten lehnen wir allerdings ab. Relevantes Einstellungskriterium kann nur
  3334. die Qualifikation sein. Die Qualifizierung von Bewerbern mit Zuwanderungsgeschichte ist zu
  3335. fördern.
  3336.  
  3337. Jeder Zugezogene soll nach
  3338. spätestens drei Monaten wissen,
  3339. ob sein Bildungsabschluss
  3340. anerkannt wird
  3341.  
  3342. 56
  3343.  
  3344. 63
  3345.  
  3346. Bürgerbeteiligung –
  3347. spät, bürokratisch und langsam
  3348. Bürgerbeteiligung muss
  3349. frühzeitig und transparent
  3350. erfolgen
  3351.  
  3352. Bürger werden nicht wirklich rechtzeitig angehört. Stattdessen gibt es abstoßende Kämpfe
  3353. zwischen Verwaltung und engagierten Bürgern.
  3354. Lösung: Bürgerinnen und Bürger müssen
  3355. früher und nachhaltiger als bisher in öffentliche Planungsprozesse einbezogen werden.
  3356. Maximale Transparenz ist die Grundlage
  3357. hierfür. Gleichzeitig muss jedoch sichergestellt
  3358. werden, dass sich Genehmigungsverfahren
  3359. dadurch nicht verlangsamen. Deshalb sollen
  3360.  
  3361. alle Planungsschritte von Anfang an für
  3362. Jedermann öffentlich zugänglich im Internet
  3363. dokumentiert werden. Geleitet durch eine
  3364. unabhängige Verfahrensstelle soll zwei
  3365. Monate nach der Anmeldung eines Vorhabens die Entscheidung über eine erneute
  3366. förmliche Anhörung, keine Anhörung oder
  3367. eine Bürgerbefragung je nach Verlauf des
  3368. bisherigen Verfahrens getroffen werden (siehe
  3369. dazu auch „Die Verwaltung leistet nicht, was
  3370. der Bürger braucht“, Problem Nr. 25).
  3371.  
  3372. 64
  3373.  
  3374. Viele Ortskerne ersticken
  3375. im Durchgangsverkehr
  3376. A 100 und TV-O lassen den
  3377. Verkehr wieder fließen
  3378.  
  3379. Die straßenverkehrliche Infrastruktur in
  3380. vielen Ortskernen, zum Beispiel in Karlshorst,
  3381. Friedrichsfelde, Biesdorf-Süd, Blankenburg,
  3382. Karow und Heinersdorf, ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass es an leistungsfähigen
  3383. Tangentialverbindungen und Schnellstraßen fehlt.
  3384. Somit sind Autofahrer gezwungen, sich durch
  3385. überfüllte Straßen zu quälen, die vielfach mitten
  3386. durch Wohngebiete und intakte Stadtquartiere
  3387. führen.
  3388. Lösung: Ziel muss es sein, diese Gebiete
  3389. insbesondere im innerstädtischen Bereich
  3390. vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Berlin
  3391. braucht ein leistungsfähiges Verkehrssystem
  3392.  
  3393. mit einem geschlossenen Innenstadtring.
  3394. Durch eine Verlängerung der A 100 vom
  3395. Autobahndreieck Neukölln zum Treptower
  3396. Park (16. Bauabschnitt) und einer späteren
  3397. Verlängerung zur Frankfurter Allee (17. Bauabschnitt) könnten große Bereiche der Innenstadt, insbesondere Wohngebiete in Neukölln,
  3398. Treptow, Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauer
  3399. Berg und Mitte, endlich nachhaltig vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Die CDU
  3400. fordert eine Volksbefragung über die A100Bauabschnitte 16 und 17. Zudem muss die
  3401. Tangentialverbindung Ost (TVO) zwischen der
  3402. Straße An der Wuhlheide und der Märkischen
  3403. Allee fertig gestellt werden.
  3404.  
  3405. 65
  3406.  
  3407. Berlins Innenstadt für
  3408. Straßenverkehr laufend blockiert
  3409. Moderne Parkraumkonzepte
  3410. und ausreichender Straßenbau
  3411. entlasten die Innenstadt
  3412.  
  3413. Berlins Innenstadt erstickt im Durchgangsverkehr. Der Teilausfall der S-Bahn führt zu
  3414. vermehrter Pkw-Nutzung. Ein miserables Baustellenmanagement und vermeidbarer Parksuchverkehr tragen zum Verkehrschaos ebenso bei wie
  3415. Lkw-Transitverkehr, der sich die Autobahnmaut
  3416. sparen will.
  3417. Lösung: Transitverkehre, die gar nicht erst
  3418. in die Stadt gelangen, sondern weiträumig
  3419.  
  3420. abgeleitet werden, können die Innenstadt auch
  3421. nicht verstopfen. Die CDU steht deshalb zum
  3422. Weiterbau der Stadtautobahn A100 und langfristig zur Vollendung des Stadtautobahnrings.
  3423. Die Tangentialverbindung Ost (TVO) muss
  3424. fertig gestellt werden. Die Innenstadt selbst
  3425. braucht ein modernes Parkleitsystem zur Vermeidung von Parksuchverkehr. Mautgebühren
  3426. für den Lastkraftverkehr müssen intelligent
  3427. aufeinander abgestimmt werden.
  3428.  
  3429. 66
  3430.  
  3431. Gerade in zentral gelegenen Gebieten
  3432. gibt es zu wenige Parkplätze
  3433. Stellplatzobergrenzenverordnung
  3434. verhindern
  3435.  
  3436. Gerade in zentral gelegenen Gebieten gibt es
  3437. zu wenige Parkplätze. Das sorgt für unnötigen
  3438. Parksuchverkehr mit der Folge übermäßiger
  3439. Belastung mit Lärm und Staub. Die geplante
  3440. Stellplatzobergrenzenverordnung verschärft die
  3441. Problematik noch.
  3442.  
  3443. Lösung: Die vom Senat geplante Stellplatzobergrenzenverordnung ist ein Schritt
  3444. in die falsche Richtung – sie muss verhindert werden. Bei Neubauvorhaben und
  3445. verkehrsplanerischen Entscheidungen ist
  3446. die Schaffung ausreichender Parkplatzkapazitäten unabdingbar.
  3447.  
  3448. 57
  3449.  
  3450. 67
  3451.  
  3452. LKW verstopfen Stadtautobahn A100
  3453. LKW, auch im Transitverkehr, nutzen die Stadtautobahn A100 an Stelle des Berliner Rings
  3454. (A10). Sie fahren eine Abkürzung und verstopfen
  3455. damit die westliche Stadtautobahn, besonders in
  3456. der Nähe des chronisch hoch belasteten Dreiecks
  3457. Funkturm, sowie die mautfreien B1, B5, B96.
  3458.  
  3459. Lösung: Die Autobahnmauten auf Stadtautobahn und Berliner Ring sind intelligent
  3460. aufeinander abzustimmen. Für die Bundesstraßen, die das Berliner Stadtgebiet kreuzen,
  3461. müssen Mautlösungen und Gewichtsbegrenzungen geregelt werden. Die Ausschilderungen für den LKW-Fernverkehr an
  3462. Bundesautobahnen und sonstigen Fernstraßen müssen optimiert werden.
  3463.  
  3464. Ein intelligentes
  3465. LKW-Mautsystem kassiert
  3466. nicht nur ab, sondern lenkt den
  3467. Verkehr
  3468.  
  3469. Lösung: Die Baustellenkoordination gehört
  3470. ins Internet. Alle staatlichen Stellen (auch die
  3471. BVG, die Wasserbetriebe usw.) müssen alle
  3472. ihre Vorhaben schon im Planungsstadium
  3473. ins Internet mit Umfang und Daten stellen.
  3474. Mittelfristig soll dies automatisiert mit der
  3475. städtischen Software funktionieren. Der
  3476. Eintrag wird nicht nur aufgelistet, sondern
  3477. automatisch in einem Stadtplan grafisch aufbereitet. Private Bauherren müssen dies vor
  3478. der Einholung von Genehmigungen ebenfalls
  3479. tun. Damit herrscht nicht nur Transparenz,
  3480. vielmehr werden Bauunternehmen bei der
  3481. Suche nach Aufträgen Einsparpotenzial und
  3482. Doppelungen etc. erkennen und zu ihrem
  3483. Vorteil und zum Nutzen der Allgemeinheit
  3484. Bündelungen vorschlagen. Anwohner, interessierte Bürger und Medien werden übermäßige Belastungen rechtzeitig erkennen und
  3485. politischen Einfluss erzeugen.
  3486.  
  3487. Alle Baustellentätigkeiten
  3488. gehören transparent ins Internet
  3489.  
  3490. 68
  3491.  
  3492. Baustellenchaos
  3493. Miserables Baustellenmanagement sorgt für
  3494. unnötige Endlos-Staus und ständige Verspätungen bei Bussen und Bahnen.
  3495.  
  3496. e42
  3497.  
  3498. Rund um den Hauptbahnhof:
  3499. Willkommen in der Tristesse
  3500. Der gegenwärtige Zustand des Hauptbahnhofumfelds ist durch großflächige Tristesse, dauerhaftes
  3501. Verkehrschaos und Perspektivlosigkeit gekennzeichnet. So darf der erste Eindruck für Besucher der
  3502. deutschen Hauptstadt nicht aussehen.
  3503. Lösung: Das Bahnhofsumfeld braucht ein neues Halte- und Parkplatzkonzept, vor allem auch
  3504. für den Taxiverkehr. Die S21-Südschleife muss gebaut werden. Das Bahnhofsumfeld braucht
  3505. eine gemischte Baunutzung, nicht eine seelenlose Ansammlung von 08/15-Bürogebäuden und
  3506. Billighotels. Eine neue Planung für die Hauptbahnhof-Umgebung muss dichte Stadtkultur an
  3507. der Spree und am Humboldthafen vorsehen.
  3508. e43
  3509.  
  3510. Taxichaos am Hauptbahnhof und
  3511. Flughafen Schönefeld
  3512. Die Taxikonzepte an Hauptbahnhof und Flughafen Schönefeld behindern die Arbeit der Berliner
  3513. Taxifahrer eher, als dass sie sie ermöglichen. Es fehlen Stell- und Nachrückplätze. Außerdem werden
  3514. in Schönefeld brandenburgische Taxis unfair bevorzugt.
  3515. Lösung: Am Hauptbahnhof ist ein grundlegend neues Taxikonzept notwendig, welches den
  3516. Bedürfnissen von Taxigästen und Taxifahrern endlich Rechnung trägt. Ausreichende Stell- und
  3517. Vorfahrtplätze und kurze Wege für alle Beteiligten stehen hier im Mittelpunkt. Ähnliches gilt
  3518. für den Flughafen in Schönefeld, wo zusätzlich die Benachteiligung der Berliner Taxifahrer
  3519. gegenüber ihren Brandenburgischen Kollegen beendet werden muss.
  3520.  
  3521. 58
  3522.  
  3523. 69
  3524.  
  3525. Tempo 30 als Autofahrerschikane
  3526. Unsinnige Tempo-30Regelungen abschaffen
  3527.  
  3528. Auf immer mehr Hauptverkehrsstraßen wird
  3529. völlig sinnlos „Tempo 30“ angeordnet. Dies
  3530. bewirkt auch, dass der Verkehr in die Anwohnerstraßen gedrängt wird. Absurdes Musterbeispiel:
  3531. Auf dem Mariendorfer Damm (B96) sind ganze
  3532. 255 Meter Bundesstraße ohne jeden Bezug zu
  3533. Schulen, Kindergärten oder anderen Verkehrsströmen als Tempo-30-Strecke ausgewiesen.
  3534.  
  3535. Lösung: Alle Tempo-30-Anordnungen an
  3536. Hauptstraßen müssen überprüft werden,
  3537. Ausnahmen sind Bereiche vor Schulen, Kitas
  3538. und ähnlichen Einrichtungen. Unsinnige
  3539. Tempo-30-Anordnungen an Hauptstraßen
  3540. sind abzuschaffen.
  3541.  
  3542. 70
  3543.  
  3544. Berlins öffentliche Infrastruktur verfällt,
  3545. doch der Senat kürzt die Mittel
  3546. Die öffentliche Infrastruktur
  3547. muss ausreichend
  3548. finanziert werden
  3549.  
  3550. Schulen, Straßen, Kindergärten – der
  3551. Sanierungsbedarf an öffentlichen Gebäuden
  3552. geht über die Milliardengrenze. 75 Prozent aller
  3553. Berliner Straßen sind laut ADAC beschädigt.
  3554.  
  3555. Lösung: Bauunterhaltungsmittel dürfen
  3556. nicht weiter zum Stopfen von Haushaltslöchern zweckentfremdet werden. Die
  3557. Bezirke müssen ausreichend Geld erhalten,
  3558. um ihre Hoch- und Tiefbauinfrastruktur
  3559. erhalten zu können. Dabei geht Sanierung
  3560. und Instandsetzung vor Neubau. Allein für die
  3561. Straßeninstandsetzung sind nach Auffassung
  3562. von CDU, ADAC und Wirtschaftsverbänden
  3563. 600 Millionen Euro notwendig.
  3564.  
  3565. e44
  3566.  
  3567. Schilderwald verwirrt Verkehrsteilnehmer
  3568. Wir müssen endlich eine Evaluierung der gesamten Verkehrsbeschilderung vornehmen. Es kommt
  3569. immer wieder vor, dass Beschilderungen im öffentlichen Raum nicht immer an geänderte Regelungen
  3570. bzw. Verkehrsverhältnisse angepasst wurden. Zudem werden durch ständig neue Reglementierungen
  3571. des Straßenverkehrs zusätzliche Schilder angebracht. Dies führt zu mehr Unübersichtlichkeit und Verwirrung bei den Verkehrsteilnehmern.
  3572. Lösung: Die Verkehrsbehörden müssen so ausgestattet werden, dass sie die gesetzlich vorgeschriebenen öffentlichen Verkehrsschauen durchführen können. Überflüssige Schilder müssen
  3573. abgebaut werden.
  3574. e45
  3575.  
  3576. Radfahren in Berlin gefährlicher als in Polen
  3577. 70 Prozent der Verkehrstoten in Berlin sind Radfahrer oder Fußgänger, ein trauriger Spitzenwert. Das
  3578. Radfahren in Berlin ist damit nicht nur deutlich gefährlicher als im Rest der Republik (Durchschnitt:
  3579. 24 Prozent), Berlin ist für Radfahrer sogar riskanter als Polen (42 Prozent). Diese dramatische Zahl ist
  3580. auch das Ergebnis einer verfehlten Radverkehrspolitik. Anstelle einer durchdachten Radverkehrsplanung
  3581. beschränkt sich der Senat oft auf Symbolpolitik. Berlins Fahrradroutennetz ist ein unvollkommener und
  3582. häufig sanierungsbedürftiger Flickenteppich, der in vielen Fällen im Nichts endet. Manche verkehrspolitischen Maßnahmen sind zudem bewusst darauf angelegt, Radfahrer und Kfz-Nutzer gegeneinander
  3583. auszuspielen. Auch dadurch nehmen die Konflikte an Zahl und Schärfe zu.
  3584. Lösung: Das Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgängern muss möglichst konfliktfrei organisiert
  3585. werden, um die gegenseitige Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Hierbei
  3586. streben wir eine räumliche Trennung von Fahrrad- und Kfz-Verkehr durch die Ausweisung von geeigneten „Velorouten“ innerhalb des Berliner Nebenstraßennetzes an. Die Umsetzung dieser Routen ist
  3587. vom Senat zu koordinieren und kann nicht allein den Bezirken überlassen bleiben. Wo die baulichen
  3588. Verhältnisse (z.B. Kopfsteinpflaster) oder verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. Schrittgeschwindigkeit) dem Sinn einer solchen „Hauptstraße des Radverkehrs“ zuwiderlaufen, werden wir sie auf den
  3589. Prüfstand stellen. Wir setzen uns für praxisnahe und situationsangepasste Regelungen ein. Die
  3590. generelle Aufhebung von benutzungspflichtigen Gehwegradwegen lehnen wir ab. Wir werden fallbezogen prüfen, welche Radverkehrsanlage den Bedürfnissen eines sicheren und flüssigen Gesamtverkehrs jeweils am besten Rechnung trägt. Dem erheblichen Sanierungsbedarf in vielen Bereichen
  3591. der Radverkehrsinfrastruktur werden wir schrittweise nachkommen. Vorrangig werden wir solche
  3592. Radverkehrsanlagen sanieren, die besonders intensiv genutzt werden.
  3593.  
  3594. 59
  3595.  
  3596. 71
  3597.  
  3598. U- und S-Bahn-Netz bildet nicht die
  3599. Verkehrsströme ab
  3600. Neue Strecken sind leider teuer und daher nur
  3601. schwer zu finanzieren. Bestimmte Streckenverbindungen müssen in einer sich entwickelnden
  3602. Stadt aber den veränderten Verkehrsströmen
  3603. angepasst werden. Das gilt zuvorderst für den
  3604. Flughafen, für Ost-West- Verbindungen und für
  3605. die Anbindung von Adlershof an das Zentrum
  3606. der Stadt während der nächsten Jahre, bis über
  3607. das Ostkreuz wieder vernünftige S-Bahn-Verbindungen möglich sind.
  3608.  
  3609. Lösung: Neue Linienverbindungen – gerade
  3610. auch zwischen Ost und West – auf bestehender Infrastruktur ohne nennenswerte
  3611. Mehrkosten sind möglich. Die CDU stellt dazu
  3612. einen neuen Streckenplan zur Diskussion, der
  3613. viele Verbindungen für die Bürger bereithält.
  3614. Nicht nur Bahn-, sondern auch Busverbindungen lassen sich verbessern und das
  3615. Umsteigen für die Fahrgäste erleichtern.
  3616.  
  3617. Intelligente Linienverbindungen
  3618. auf unseren Schienennetzen
  3619. machen den ÖPNV attraktiver
  3620.  
  3621. 72
  3622.  
  3623. Der nächste Winter kommt bestimmt,
  3624. Berlin ist immer noch nicht vorbereitet
  3625. Das überhastet verabschiedete „Winterdienstgesetz“ funktioniert nicht. Die öffentliche Hand
  3626. versagt bei der Auswahl von Winterdienstleistern, die BSR bekommt die Bushaltestellen
  3627. nicht geräumt, private Winterdienste sind nicht
  3628. mehr in der Haftung für Schlechtleistungen.
  3629. Die Bezirke füllen mit Knöllchen ihre klammen
  3630. Kassen, statt Ersatzvornahmen zu veranlassen.
  3631.  
  3632. Lösung: Die Ordnungsämter müssen auf
  3633. nicht geräumten Gehsteigen, Radwegen etc.
  3634. konsequent Ersatzvornahmen durchführen
  3635. lassen. Die Ordnungsämter sind mit ausreichendem Personal zur Überwachung der
  3636. Räumpflichten auszustatten, das Personal der
  3637. Ordnungsämter muss, anders als bisher, bedarfsgerecht und flexibel einsetzbar sein.
  3638.  
  3639. e46
  3640.  
  3641. „Bahnhof Zoo“: Kein Anschluss
  3642. Der „Bahnhof Zoo“ ist noch immer vom DB-Fernverkehr abgekoppelt.
  3643. Lösung: Der Bahnhof Zoo muss wieder an den Fernverkehr angeschlossen werden.
  3644. e47
  3645.  
  3646. Seriöse Taxibetriebe schützen - gegen
  3647. Schwarzarbeit und Steuerbetrug
  3648. Eine Studie sagt, mehr als die Hälfte aller Taxibetriebe rechnen nicht korrekt ab. Das geht zulasten der
  3649. ehrlichen Unternehmer. Die CDU unterstützt den Taxi-Verband Berlin-Brandenburg im Kampf gegen
  3650. Schwarzarbeit und Steuerbetrug. Wir plädieren für den Fiskal-Taxameter.
  3651. Lösung: Schwarzarbeitende Taxifahrer sind in Berlin keine Seltenheit. Sie sind nicht versichert,
  3652. zahlen keine Steuern, ihre Betriebe zahlen keine Steuern. Das verschafft diesen Illegalen Vorteile
  3653. und den ehrlichen und seriösen Unternehmen Wettbewerbsnachteile. Der Fiskaltaxameter macht
  3654. damit Schluss. Der Taxiverband kämpft für dessen Einführung, wir unterstützen ihn darin.
  3655. e48
  3656.  
  3657. Ungeklärte Klimaschutzbedingungen
  3658. belasten Investoren und Bürger
  3659. In insgesamt vier Anläufen hat es der Senat nicht geschafft, ein Klimaschutzgesetz zur Verabschiedung
  3660. im Parlament vorzulegen. Die jahrelange Hängepartie sorgt für Verunsicherung bei Investoren und
  3661. Hauseigentümern bezüglich der geplanten Klimaschutzziele, -vorhaben und -kosten.
  3662. Lösung: Berlin muss sich rascher und effektiver als bisher als unbürokratischer Green Economy
  3663. Standort profilieren. Ein technologieoffener ökologischer Wettbewerb, vor allem auch bei Ver- und
  3664. Entsorgern, ist hierfür Grundvoraussetzung. Klimaschutz darf nicht zum ökonomischen Standortnachteil werden. Kosten des Klimaschutzes können an anderer Stelle – zum Beispiel bei den
  3665. Wasserpreisen – Entlastungen gegenübergestellt werden. Langfristig ist die von der CDU-Fraktion
  3666. im Abgeordnetenhaus entwickelte „Klimaschutzrente“ ein sinnvoller Weg, um gegenüber den
  3667. Herausforderungen des Klimaschutzes zu bestehen.
  3668.  
  3669. Berlins Winter braucht freie
  3670. Gehsteige, nicht neue Gesetze
  3671.  
  3672. 60
  3673.  
  3674. 73
  3675.  
  3676. Energieversorgung zu unflexibel und
  3677. daher teuer und unökologisch
  3678. Smart grids und
  3679. Kleinkraftwerke machen
  3680. Berlins Stromversorgung
  3681. intelligent
  3682.  
  3683. Berlin hat eine besonders stark schwankende
  3684. Strom-Nutzung und -herstellung. Gefragt sind
  3685. Systeme, die das ausgleichen.
  3686. Lösung: Vernetzung der Notstromaggregate
  3687. in städtischen Einrichtungen (Kliniken, Messe,
  3688. Flughafen etc.) zur Bewältigung von Strombedarfsspitzen bei Fehlen erneuerbarer Energien
  3689. (Smart Grid). Hinzu sollte ein Netz von Klein-
  3690.  
  3691. kraftwerken kommen, die Strom als Nebenprodukt der Heizenergiegewinnung in kleinen
  3692. Wohngebäuden erzeugen. Die Nutzung
  3693. von Zwei-Tarif-Stromzählern – mit deutlich
  3694. geringeren Preisen für den Stromverbrauch in
  3695. den Abend- und Nachtstunden, an Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen – ist zu
  3696. forcieren, um die schwankende Strom-Nutzung
  3697. und -herstellung besser auszugleichen.
  3698.  
  3699. 74
  3700.  
  3701. Seit 2006 hat sich die Zahl
  3702. der Spielhallen verdoppelt
  3703. 70 Spielhallen sind
  3704. genug für Berlin
  3705.  
  3706. Seit 2006 hat sich die Zahl der Spielhallen verdoppelt – meist in der Nähe sozial schwacher
  3707. Wohnviertel und mit negativen Begleiterscheinungen (Spielsucht, Beschaffungskriminalität) für das Umfeld sowie zahlreichen
  3708. Verstößen gegen Rauchverbot und Jugendschutzgesetz.
  3709.  
  3710. Lösung: Die Berliner CDU hat bereits Mitte
  3711. 2010 einen Entwurf über ein Gesetz über die
  3712. Erlaubnis und den Betrieb von Spielhallen
  3713. im Land Berlin (Spielhallengesetz Berlin)
  3714. vorgelegt, der im Kern vorsieht, dass die
  3715. Zahl der Spielhallen in Berlin mittelfristig
  3716. auf 70 begrenzt wird. SPD, LINKE und FDP
  3717. haben diesen Entwurf im Abgeordnetenhaus
  3718. abgelehnt. Stattdessen hat der Senat einen
  3719. Gesetzentwurf erarbeitet, der faktisch zu
  3720. keinerlei Veränderungen bei der Zahl der
  3721. Spielhallen führen wird.
  3722.  
  3723. 75
  3724.  
  3725. Gentrifizierung
  3726. Es gibt citynahe Kieze, in denen angestammte
  3727. Bevölkerung durch überproportionale Mietanstiege verdrängt wird.
  3728. Städtische
  3729. Wohnungsgesellschaften
  3730. müssen Mietanstiege bremsen,
  3731. nicht antreiben
  3732.  
  3733. Lösung: Die städtischen Wohnungsgesellschaften sind zu erhalten und in die Pflicht zu
  3734. nehmen. Wir wollen weiterhin weg von der Objekt-, hin zur Subjektförderung. Der Senat darf
  3735. nicht weiter Preistreiber bei den Nebenkosten
  3736. (Wasser, Müll, Grundsteuer) sein (siehe dazu
  3737. auch „Preisexplosion bei Neuvermietungen“,
  3738. Problem Nr. 76). Damit auch in Zukunft ein
  3739. ausreichendes Angebot an guten und bezahlbaren Mietwohnungen existiert, muss die
  3740. Neubauleistung auf etwa 6.000 Wohnungen
  3741. pro Jahr gesteigert werden. Für die nächsten
  3742. zehn Jahre rechnet die Berliner Wohnungswirt-
  3743.  
  3744. schaft, insbesondere aufgrund der steigenden
  3745. Haushaltszahlen, mit einem Neubaubedarf
  3746. von etwa 60.000 Wohnungen. Das ist nicht nur
  3747. sozialpolitisch notwendig, sondern stärkt auch
  3748. die Standortvorteile Berlins für die Wirtschaft.
  3749. Die CDU Berlin wird sich daher nachdrücklich
  3750. dafür einsetzen, dass die Wohnungsbaufördermittel des Bundes auch über 2013 hinaus
  3751. in voller Höhe erhalten bleiben. Gleichzeitig
  3752. wollen wir neue und innovative Instrumente
  3753. wie Baugruppen weiter fördern, die Vergabepolitik des Liegenschaftsfonds im Hinblick
  3754. auf Grundstückspreise und Parzellengröße
  3755. kritisch überprüfen, die verstärkte Nutzung
  3756. vorhandener Brachflächen und Baulücken
  3757. unterstützen und neue Wege bei Belegungsbindungen und Anreizinstrumenten gehen.
  3758.  
  3759. e49
  3760.  
  3761. Schlusslicht bei Solarstromerzeugung
  3762. Berlin ist Schlusslicht bei der Solarstromerzeugung, sowohl gemessen an installierter Leistung als
  3763. auch an produzierter Strommenge. Gleichzeitig stellt die öffentliche Hand viel zu wenig öffentliche
  3764. Dachflächen an private Investoren zur Verfügung und kümmert sich unzureichend um die Vermarktung.
  3765. Lösung: Die Dächerbörse des Landes Berlin muss professionalisiert und stärker an privatwirtschaftlichen Erfolgskriterien ausgerichtet werden.
  3766.  
  3767. 61
  3768.  
  3769. 76
  3770.  
  3771. Preisexplosion bei Neuvermietungen
  3772. Die Neuvermietungspreise steigen insbesondere
  3773. in Teilen Kreuzbergs, Mittes und Prenzlauer
  3774. Bergs mit zu hoher Geschwindigkeit.
  3775.  
  3776. Lösung: Nachhaltige Mietendämpfung ist vor
  3777. allem durch Angebotsvergrößerung möglich.
  3778. Die CDU hat hierzu ein detailliertes Programm. Wir werden Luxussanierungen und
  3779. überzogene energetische Standards zu Lasten
  3780. der Mieter nicht zulassen.
  3781.  
  3782. Ein großes Wohnungsangebot
  3783. bewirkt niedrige Mieten
  3784.  
  3785. e50
  3786.  
  3787. Sozialwohnungen sind zu teuer
  3788. Durch den Wegfall der öffentlichen Förderung sind Sozialwohnungen heute oft teurer als Wohnungen vom „freien Markt“.
  3789. Der vom Senat beschlossene übereilte Wegfall der Anschlussförderung im sozialen Wohnungsbau hat zudem dazu geführt,
  3790. dass für ca. 28.000 Wohnungen in Berlin die Preisbindung entfällt, der Senat aber trotzdem über Bürgschaften weiterhin
  3791. haftet.
  3792. Lösung: Im Sozialwohnungsbereich darf es keine Luxussanierungen geben. Der Wegfall der Anschlussförderung ist
  3793. in Härtefällen durch Subjektförderung auszugleichen. Besondere Verantwortung für schwächere Mieter tragen hier
  3794. die städtischen Wohnungsgesellschaften. Ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Mieter vor übermäßigen Mieterhöhungen kann erreicht werden, indem das System der Kostenmiete aufgehoben und in das Vergleichsmietensystem des BGB überführt wird.
  3795. e51
  3796.  
  3797. Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen
  3798. belastet Nachbarn
  3799. Wohnraum wird für touristische und andere Zwecke umgenutzt. Besonders betroffen sind vor allem Plattenbauten in
  3800. Mitte rund um das Holocaust-Mahnmal.
  3801. Lösung: Die CDU strebt an, die Umwandlung von Mietwohnungen zu Ferienwohnungen einer Genehmigungspflicht zu unterwerfen.
  3802. e52
  3803.  
  3804. Die „zweite Miete“ wird unbezahlbar
  3805. Grundsteuer, Wasser, Müll, Straßenreinigung und Winterdienst: Überall, wo das Land Berlin abkassieren kann, treibt es
  3806. die Mietnebenkosten in die Höhe.
  3807. Lösung: Landessteuern, Abgaben, Müllgebühren und andere durch das Land beeinflussbare Betriebskostensteigerungen müssen der Vergangenheit angehören. Beim Wasserpreis kann Berlin sofort auf seinen Gewinnanteil
  3808. und die Konzessionsabgabe verzichten und so den Wasserpreis unmittelbar senken. Die Ausführungsvorschrift
  3809. („AV“) Wohnen ist hinsichtlich der Kriterien zur Übernahme von Betriebs- und Heizkosten zu überarbeiten und zu
  3810. konkretisieren.
  3811. e53
  3812.  
  3813. Keine Wasser-Preissenkungen
  3814. Berlin liegt im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld der Wasserpreise. Dies ist auch den privaten Investoren zu verdanken,
  3815. die durch Optimierung der Technik und der Organisation der Wasserbetriebe wesentlich zu ihrer heutigen Effizienz beigetragen haben. Dennoch gibt es weitere Preissenkungspotenziale: Das Land Berlin zieht jährlich einen Anteil von ca. 140
  3816. Millionen Euro aus den Wasserbetrieben heraus, um damit im Wesentlichen allgemeine Staatsaufgaben zu finanzieren.
  3817. Hinzu kommt, dass Berlin mit großem Abstand das höchste Wasserentnahmeentgelt der Bundesrepublik erhebt.
  3818. Lösung: Die Berliner CDU ist der Ansicht, dass der Staat die sichere Wasserversorgung seiner Bürger garantieren
  3819. muss. Beim Betrieb der Anlagen sollte er sich jedoch privater Auftragnehmer bedienen, solange absolute Transparenz gewahrt ist. Das war in letzten Jahren nicht der Fall. Dagegen haben sich Wasserqualität, Service und Effizienz
  3820. der Betriebsabläufe sich seit dem Einstieg der Privaten deutlich verbessert, insofern verzeichnet die Geschichte der
  3821. Berliner Wasserbetriebe der letzten zehn Jahre durchaus auch Erfolge. Falls es dem Senat tatsächlich um niedrigere
  3822. Wasserpreise ginge, hätte er auch jetzt schon die Möglichkeit, durch Senkung seines Gewinnanteils und Streichung
  3823. des Wasserentnahmeentgeltes die Wasserpreise um bis zu 25 Prozent zu senken. Dem rot-roten Senat geht es aber
  3824. um etwas anderes: aus ideologischen Gründen sollen Investoren aus Berlin vertrieben werden, die mit viel Einsatz
  3825. und fachlichem Know-How (und fairerweise gegen gutes Geld) die Berliner Wasserbetriebe zu einem erfolgreichen
  3826. Unternehmen gemacht haben. Die CDU setzt sich für moderate Preispolitik, eine Neuverhandlung der Vereinbarungen mit den Privaten mit dem Ziel einer fairen Gewinnaufteilung und absolute Transparenz ein.
  3827.  
  3828. 62
  3829.  
  3830. 77
  3831.  
  3832. Wohnungsnot im Alter
  3833. Berlin braucht altengerechtes
  3834. Wohnen zu bezahlbaren Preisen
  3835.  
  3836. Altersgerechte Wohnungen werden in Berlin
  3837. immer knapper. Wie eine Regional-Untersuchung des Pestel-Institutes zur Wohnsituation
  3838. im Alter ergab, wird es bereits in 15 Jahren einen
  3839. Bedarf von etwa 90.000 seniorengerechten
  3840. Wohnungen geben.
  3841.  
  3842. Lösung: Im Jahr 2025 wird es in Berlin voraussichtlich fast 33 Prozent mehr Haushalte
  3843. geben, in denen ein Mensch über 70 Jahre
  3844. lebt. Geht man davon aus, dass nur 20 Prozent der dann 436.590 Senioren-Haushalte
  3845. auf eine barrierefreie Wohnung angewiesen
  3846. ist, muss dringend mit der altersgerechten
  3847. Sanierung und dem Neubau von altersgerechten Wohnungen begonnen werden.
  3848. Dafür muss der Markt aktiviert werden.
  3849. Wird der Markt geschickt aktiviert, werden
  3850. zusätzliche Angebote zu bezahlbaren Preisen
  3851. entstehen.
  3852.  
  3853. 78
  3854.  
  3855. Abzocke durch
  3856. Straßenausbaubeitragsgesetz
  3857. Weg mit dem
  3858. Straßenausbaubeitragsgesetz
  3859.  
  3860. B96-Anwohnern wird der Vorgarten enteignet
  3861. und zur vierspurigen Bundesstraße umgebaut – dafür müssen sie auch noch fünfstellige
  3862. Beträge an das Land zahlen. Fünf Jahre nach der
  3863. Einführung des Straßenausbaubeitragsgesetzes
  3864. (StrABG) finden in mittlerweile über 200
  3865. Straßen in Berlin beitragspflichtige Ausbaumaßnahmen statt. In allen Berliner Bezirken werden
  3866. Anwohner für Straßenbaumaßnahmen zur
  3867. Kasse gebeten. Die Anzahl der kostenpflichtigen
  3868. Maßnahmen ist im letzten Jahr um über 60 Pro-
  3869.  
  3870. zent gestiegen. Das bringt den Anwohnern aber
  3871. leider nichts, denn die Verwaltungsausgaben
  3872. für das Straßenausbaubeitragsgesetzes sind
  3873. höher als die dadurch entstehenden Einnahmen.
  3874. Darüber hinaus zahlen Grundeigentümer
  3875. und Wohnungsmieter in Berlin jetzt schon die
  3876. höchste Grundsteuer in ganz Deutschland.
  3877. Lösung: Es gibt nur einen Weg: Das Straßenausbaubeitragsgesetz muss abgeschafft
  3878. werden.
  3879.  
  3880. 79
  3881.  
  3882. BBI-Flugroutenchaos verunsichert Bürger
  3883. Intelligent festgelegte Flugrouten
  3884. mindern den Lärm für alle
  3885.  
  3886. Den Menschen in Berlin ist vorgegaukelt worden,
  3887. die Abflugrouten für den Großflughafen BBI
  3888. stünden fest. Dann kam plötzlich heraus, dass
  3889. seit 10 Jahren andere Abflugrouten geplant
  3890. werden, als veröffentlicht. Nun haben die
  3891. Menschen in der Stadt Angst vor dem Fluglärm.
  3892. Lösung: Die CDU Berlin setzt sich - übrigens
  3893. ausdrücklich unterstützt von der Bundesregierung und Bundeskanzlerin Dr. Angela
  3894. Merkel - für die Einhaltung des Vertrauensschutzes ein. Die Flugrouten, die jahrelang
  3895. öffentlich diskutiert wurden und auf die die
  3896. Menschen vertraut haben, müssen Grundlage
  3897. der Festlegung sein. Das bedeutet, dass dicht
  3898. besiedelte Gebiete nicht überflogen werden
  3899. und die für die Bevölkerung lärmärmsten
  3900. Flugrouten festlegt werden. Die im Sommer
  3901. 2010 vorgelegten Flugrouten und Varianten
  3902. davon, die diesem Grundsatz widersprechen,
  3903. lehnen wir ab. Im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung Berlins, setzen wir
  3904. uns dafür ein, dass im Rahmen der Landesentwicklungsprogramme intelligente Lösungen
  3905. gefunden werden, welche die, über die
  3906.  
  3907. Festlegungen des Planfeststellungsbeschluss
  3908. hinausgehenden, Anforderungen an den Luftverkehrsbedarf Berlin-Brandenburgs erfüllen
  3909. können. Dabei werden allerdings - will man
  3910. die dringend notwendige wirtschaftliche
  3911. Gesundung Berlins nicht behindern - Flüge
  3912. auch in den so genannten Randzeiten abends
  3913. und früh morgens notwendig bleiben. Jedoch
  3914. sind dabei die Routen so zu wählen, dass
  3915. der Fluglärm für die betroffenen Anwohner
  3916. geringer(!)ausfällt, als sie ihn heute durch den
  3917. bestehenden Flughafen hinnehmen müssen.
  3918. Für die direkt vom Fluglärm betroffenen
  3919. Wohngebiete, in denen die Anwohner laut
  3920. Planfeststellungsbeschluss Anspruch auf
  3921. Lärmschutzmaßnahmen haben, setzten wir
  3922. uns für eine optimale und unbürokratische
  3923. Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen
  3924. ein. Auf Antrag der im Grenzbereich der
  3925. festgelegten Zonen befindlichen Anwohner
  3926. sollte ein Übergangsbereich mit abgestuften
  3927. Entschädigungszahlungen für den Außenwohnbereich festgelegt werden (siehe auch
  3928. „BBI als Wirtschaftsfaktor vernachlässigt“,
  3929. Problem Nr. 2).
  3930.  
  3931. 63
  3932.  
  3933. 80
  3934.  
  3935. Straßenzüge in der Abwärtsspirale
  3936. Ramschläden, ungepflegte Imbissbuden, Spielhallen und ähnliches Gewerbe führen ganze
  3937. Straßenzüge in eine Abwärtsspirale. Kunden
  3938. bleiben weg, die Kaufkraft wandert ab, weitere
  3939. höherwertige Geschäfte müssen aufgeben.
  3940.  
  3941. Lösung: Die CDU Berlin fordert die
  3942. Einrichtung von Gebietsentwicklungsbezirken nach dem Vorbild amerikanischer
  3943. „business improvement districts“. In vielen
  3944. CDU-regierten Städten wurden dafür
  3945. bereits die notwendigen gesetzlichen und
  3946. organisatorischen Grundlagen geschaffen,
  3947. mit positiven Ergebnissen.
  3948.  
  3949. Gebietsentwicklungsbezirke
  3950. stoppen Ramschläden und
  3951. Spielhallen
  3952.  
  3953. 81
  3954.  
  3955. Verwahrlosung von Plätzen
  3956. Öffentliche Plätze wie die Gegend rund um
  3957. den Fernsehturm oder Teile der City West (z.B.
  3958. Breitscheid- und Hardenbergplatz) verwahrlosen
  3959. zunehmend.
  3960.  
  3961. Lösung: Das Personal der Ordnungsämter
  3962. muss sich um alle Missstände kümmern
  3963. dürfen, nicht nur um Falschparker. Graffitis
  3964. müssen umgehend beseitigt, GraffitiSchmierer hart und konsequent bestraft
  3965. werden (zu Grünflächen siehe auch „Berlin
  3966. wird grau“, Ergänzung Nr. e56).
  3967.  
  3968. e54
  3969.  
  3970. Unbefriedigende Lärmschutzmaßnahmen
  3971. in Lichtenrade
  3972. Die Deutsche Bahn AG weigert sich, ausreichende und stadtverträgliche Lärmschutzmaßnahmen
  3973. zu schaffen. Sie plant etliche Meter hohe Lärmschutzwände zum Beispiel in Lichtenrade (Dresdner
  3974. Bahn) – gegen den Willen der Bürger.
  3975. Lösung: Die CDU Berlin steht zur „Tunnellösung“ für die Dresdner Bahn in Lichtenrade.
  3976. e55
  3977.  
  3978. Zunehmender Bahnlärm entlang der
  3979. Stettiner Bahn
  3980. Seit Jahren steigt die Anzahl der Züge auf der Strecke der Stettiner Bahn, die durch die Wohngebiete
  3981. Heinersdorf, Blankenburg, Karow und Buch führt. Gleichzeitig verschlechtert sich der Zustand der
  3982. Gleisanlagen. Besonders stark zugenommen hat der Güterverkehr in den Abend- und Nachtstunden.
  3983. Die Bewohner der Ortsteile sind den ständig steigenden gesundheitsschädlichen Lärmbelastungen
  3984. ausgesetzt.
  3985. Lösung: Die CDU Berlin setzt sich für aktiven Lärmschutz entlang der Stettiner Eisenbahn ein.
  3986. Wir unterstützen die Absicht der Bundesregierung, schnellstmöglich alle Güterwagen auf die
  3987. neue „Flüsterbremse“ umzurüsten, die im Ergebnis eine Halbierung der Lärmbelastung bewirkt,
  3988. und die Trassenpreise im Schienennetz lärmabhängig zu staffeln. Langfristig ist eine Entlastung
  3989. durch den vom Bund zu finanzierenden Wiederaufbau der Nordbahn möglich.
  3990.  
  3991. „Das Ordnungsamt ist nicht nur
  3992. zum Abkassieren da“
  3993.  
  3994. 64
  3995.  
  3996. e56
  3997.  
  3998. Berlin wird grau
  3999. Berlin wird grau. Grünflächen werden miserabel gepflegt, Straßenbäume viel zu wenig nachgepflanzt.
  4000. Lösung: Berlin braucht ein Straßenbaumnachpflanzungsprogramm, welches auf einem Straßenbäume-Sonderfonds für die Bezirke aufbaut. In stark verdichteten Wohngebieten sollen
  4001. jedes Jahr zwei neue Grünanlagen entstehen. Die Sachmittel- und Personalkürzungen in den
  4002. Grünflächenämtern müssen gestoppt, wo möglich sogar umgekehrt werden.
  4003. e57
  4004.  
  4005. Hundehaufen und kein Ende
  4006. Die Verschmutzung der Stadt durch Hundekot ist ein ständiges Ärgernis. Viele Hundebesitzer halten
  4007. sich nicht an ihre Pflicht, die Hinterlassenschaft ihres Hundes zu beseitigen.
  4008. Lösung: Hunde sind des Menschen bester Freund. Das soll auch in Berlin so bleiben. Erhöhte
  4009. Steuern sind unsozial und treffen alle Hundebesitzer ohne Rücksicht auf ihr Verhalten. Daher
  4010. müssen Bußgelder deutlich erhöht werden, um eine abschreckende Wirkung zu entfalten.
  4011. Zudem müssen sie gegen rücksichtslose Hundehalter endlich konsequent durchgesetzt
  4012. werden. Damit dies gelingen kann, sollte auch die stark fokussierte Zuständigkeit der Mitarbeiter des Ordnungsamts (ein Parkraumüberwacher darf aktuell ausschließlich den Parkraum
  4013. überwachen!) aufgehoben werden.
  4014. e58
  4015.  
  4016. TU und UdK-Gelände sind durch Zäune
  4017. und Straßen zerschnitten
  4018. An TU und UdK entsteht einfach kein Campus-Charakter.
  4019. Lösung: Die CDU will einen TU-Campus schaffen durch den Wegfall von Parkplätzen, die
  4020. Schaffung eines zentralen Gebäudes und eine durchlässige Straße des 17. Juni. Der Zaun zur
  4021. UdK soll fallen.
  4022. e59
  4023.  
  4024. Dem Kulturforum fehlt die
  4025. Einbindung in die Stadt
  4026. Das Kulturforum ist ein städtebaulicher Solitär ohne erkennbaren Anschluss an die städtische
  4027. Gesamtgestaltung.
  4028. Lösung: Das Kulturforum muss durch Wohnbebauung an Ost und West angeschlossen werden.
  4029. e60
  4030.  
  4031. Ödnis am Alex
  4032. Der Alexanderplatz und der nördliche angrenzende Bereich der Alexanderstraße wurden kaputt
  4033. geplant. Der Alex ist alles, nur kein lebendiges Zentrum im Osten.
  4034. Lösung: Der Alexanderplatz und seine Umgebung brauchen einen neuen städtebaulichen
  4035. Wettbewerb, der die Gegend urban aufwertet.
  4036. e61
  4037.  
  4038. Immer mehr Kleingärten
  4039. werden aus der Stadt verdrängt
  4040. Immer mehr Kleingärten werden aus der Innenstadt verdrängt. Die Ruheoasen sind wichtige Rückzugszonen für die Bürger und stabilisieren das soziale Gefüge in den Stadtteilen.
  4041. Lösung: Soweit es irgend möglich ist, sollen Kleingartenanlagen im Stadtgebiet unbefristeten
  4042. Bestandsschutz erhalten.
  4043.  
  4044. 65
  4045.  
  4046. 82
  4047.  
  4048. Wohnortnahe ärztliche
  4049. Versorgung gefährdet
  4050. Gerade in sozial schwachen Gebieten Berlins
  4051. ist die wohnortnahe ärztliche Versorgung
  4052. gefährdet. Grund dafür ist, dass Berlin für
  4053. die Niederlassung von Ärzten als eine Versorgungsregion betrachtet wurde und Ärzte
  4054. daher zunehmend in wohlhabendere Stadtteile
  4055. abwandern, auch wegen der dortigen Privatpatienten. In den nächsten Jahren drohen
  4056. noch weitere Verschiebungen von Arztsitzen
  4057. innerhalb der einzelnen Bezirke, ohne dass dabei
  4058. Bevölkerungszuwachs, Überalterung oder Verjüngung sowie die Menschen aus dem Umland
  4059. berücksichtigt werden, die wegen ärztlicher Behandlung nach Berlin kommen. Dieser Entwicklung schaut der rot-rote Senat oft tatenlos zu.
  4060.  
  4061. Lösung: Die CDU redet seit einigen
  4062. Jahren mit den Verantwortlichen bei den
  4063. Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung, um diesen Missstand zu beheben.
  4064. Wir wollen wohnortnahe Planungsbezirke.
  4065. Insbesondere die Probleme in Berlin haben
  4066. die CDU im Deutschen Bundestag bewogen,
  4067. im Frühjahr 2011 ein Versorgungsgesetz
  4068. einzubringen, in dem facharztbezogene Versorgungsbezirke neu geordnet werden.
  4069.  
  4070. Ärzte und Fachärzte müssen
  4071. wohnortnah niedergelassen sein
  4072.  
  4073. 83
  4074.  
  4075. Lange Wartezeiten auf Arzttermine
  4076. Bis zu drei Monate müssen Patientinnen und
  4077. Patienten mitunter in Berlin auf Behandlungstermine bei Fachärzten warten. Das ist
  4078. weder gesundheitsfördernd noch patientenfreundlich. Dabei besitzt Berlin im Bundesvergleich eine hohe Ärztedichte und speziell auch
  4079. hohe Fachärztedichte. Problematisch sind die
  4080. Koordinierung der Ressourcen und die regionale
  4081. Versorgung vor allem in den Randbezirken.
  4082.  
  4083. Lösung: Jeder Berlinerin und jedem Berliner
  4084. muss ermöglicht werden, zeitnah einen
  4085. Termin bei einem Facharzt zu erhalten und
  4086. einen Hausarzt in Wohnnähe zu finden.
  4087. Deshalb unterstützt die Berliner CDU ein
  4088. Ansiedlungsprogramm für Fachärzte und
  4089. Hausärzte in regional unterversorgten
  4090. Gebieten sowie ein verbessertes Beschwerdemanagement für die Patientinnen
  4091. und Patienten.
  4092.  
  4093. Berlin braucht ein
  4094. Ansiedlungsprogramm
  4095. für Fachärzte
  4096.  
  4097. 84
  4098.  
  4099. Rettungsstellen überfüllt
  4100. Die Rettungsstellen in den Berliner
  4101. Krankenhäusern sind ständig überfüllt, oft muss
  4102. man stundenlang warten.
  4103.  
  4104. Lösung: Um diesem Problem zu begegnen,
  4105. bedarf es unter anderem einer Neugestaltung
  4106. der Verfahrensabläufe in den Rettungsstellen, die sich gegenwärtig oftmals als zu
  4107. bürokratisch, zeitraubend und personalintensiv darstellen. Dadurch sollen die
  4108. Kapazitäten erhöht werden. Zudem brauchen
  4109. wir in Berlin einen Notdienst der Fachärzte.
  4110.  
  4111. Rettungsstellen
  4112. besser organisieren,
  4113. Fachärzte-Notdienst einrichten
  4114.  
  4115. 66
  4116.  
  4117. 85
  4118.  
  4119. Zwei städtische Krankenhausunternehmen machen
  4120. sich gegenseitig Konkurrenz
  4121. Charité und Vivantes müssen
  4122. miteinander arbeiten statt
  4123. gegeneinander
  4124.  
  4125. Seit Jahren schiebt der Senat eine Entscheidung
  4126. über die Zukunft von Charité und Vivantes vor
  4127. sich her. So werden beide Unternehmen sowie
  4128. die wissenschaftliche Qualität extrem gefährdet.
  4129. Zudem stehen sehr viele Nachberufungen an, die
  4130. mangels Budgets gegenwärtig blockiert sind.
  4131.  
  4132. Lösung: Wir brauchen eine enge Verzahnung und ein Miteinander zum Wohle
  4133. der Patientinnen und Patienten. Die Berliner
  4134. CDU hat als einzige Partei ein langfristiges
  4135. und ausfinanziertes Programm vorgelegt, das
  4136. Charité und Vivantes endlich die notwendigen
  4137. Investitionen, Berufungen sowie Planungssicherheit ermöglicht. Hierbei wollen wir
  4138. ein Gesamtkonzept für die Berliner Hochschulmedizin, das für die Menschen in Berlin
  4139. den Zugang zu erstklassiger Hochleistungsmedizin bietet und das Studenten und
  4140. Forschern faire Arbeitsbedingungen garantiert, um die Zukunft des Gesundheitsstandortes Berlin zu festigen und auszubauen.
  4141.  
  4142. 86
  4143.  
  4144. Multiresistente Krankenhauskeime
  4145. Die Hygiene in Berlins
  4146. Krankenhäusern muss
  4147. verbessert werden
  4148.  
  4149. Viele Berlinerinnen und Berliner beklagen, dass
  4150. sich in Berliner Krankenhäusern
  4151. zunehmend Patientinnen und Patienten
  4152. während ihrer Behandlung mit Keimen
  4153. infizieren. Die Folgen sind dramatischere Krankheitsverläufe und höhere Kosten. Gründe für
  4154. die Infektionen sind unter anderem Personalmangel, Zeitdruck bei der Pflege und mangelnde
  4155. Hygiene.
  4156.  
  4157. Lösung: Hygienevorschriften allein nützen
  4158. nichts. Es muss auch für eine konsequente
  4159. Umsetzung gesorgt werden. Der internationale Vergleich zeigt, dass sich Prävention
  4160. auszahlt, denn es kommt dadurch zu weitaus
  4161. weniger Infektionen mit Krankenhauskeimen.
  4162. Nebenbei sinken die Kosten für die Behandlung infizierter Patienten. Auch in Berlin muss
  4163. die Prävention vor allem durch Einhaltung der
  4164. Basishygiene in den Krankenhäusern sowie
  4165. mehr Personal verbessert werden. Dafür setzt
  4166. sich die CDU nachhaltig ein.
  4167.  
  4168. 67
  4169.  
  4170. 87
  4171.  
  4172. Arm bleibt krank
  4173. Jedes Jahr stellt die Gesundheitssenatorin einen
  4174. Bericht über die gesundheitliche Situation
  4175. der Bevölkerung in Berlin vor. Jedes Jahr
  4176. zeigt sich das gleiche Bild: Der Gesundheitszustand sozial schwacher und bildungsferner
  4177. Menschen ist schlechter als der in anderen
  4178. Bevölkerungsschichten. Aus diesen Erkenntnissen hat der Senat bisher aber nicht die
  4179. notwendigen Schlussfolgerungen gezogen und
  4180. Maßnahmen eingeleitet, die die gesundheitliche
  4181. Lage der Betroffenen verbessern könnten. Die
  4182. Defizite beginnen bereits beim öffentlichen
  4183. Gesundheitsdienst, der personell so unterbesetzt ist, dass die gesetzlichen Aufgaben
  4184. nicht mehr gesichert werden können. Unter
  4185. anderem gehören dazu die Einschulungsuntersuchungen, der Kinderschutz, Hausbesuche,
  4186. gesundheitliche Aufklärung und Präventionsmaßnahmen. Auch das Netz der öffentlichen
  4187. Gesundheitseinrichtungen wurde unter Rot-Rot
  4188. ungeachtet des realen Bedarfs beschnitten. Die
  4189. Schließung von Tuberkuloseberatungsstellen,
  4190. Hörberatungsstellen und der Verringerung von
  4191. Alkoholberatungsstellen haben zur Benachteiligung ganzer Betroffenengruppen geführt.
  4192. Zudem hält sich der Senat weitestgehend aus
  4193. der Gesundheitsplanung und inhaltlichen
  4194. Schwerpunktsetzung heraus und überlässt dies
  4195. der Landesgesundheitskonferenz oder dem
  4196. Träger Gesundheit e.V. Ergebnis ist, dass Kommunikationsverluste eintreten sowie neue und
  4197. notwendige Maßnahmen nur sehr schwer in
  4198. Gang kommen.
  4199.  
  4200. Lösung: Um dieser Entwicklung entgegen zu
  4201. steuern, fordert die CDU eine ausreichende
  4202. personelle Besetzung der Gesundheitsämter,
  4203. damit diese ihren vielfältigen Aufgaben
  4204. wieder gerecht werden können. Das Versorgungsnetz an öffentlichen Beratungsstellen muss nach Auffassung der CDU
  4205. unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes
  4206. der Bevölkerung wieder bedarfsgerecht
  4207. ausgebaut werden. Kinder- und Jugendgesundheit sind in den Mittelpunkt zu rücken
  4208. und flächendeckend Präventionsprogramme
  4209. in Kitas und Schulen durchzuführen. Elternberatung und Elternbildung sind verstärkt
  4210. anzubieten und diese mit frühen Hilfen, z.B.
  4211. im Bereich des Kinderschutzes durch Hebammenprojekte, zu verbinden. Außerdem
  4212. bedarf es eine abgestimmten Gesundheitsplanung zwischen dem Senat und den
  4213. Bezirken. Die Unterfinanzierung der Bezirke
  4214. bei der Erfüllung gesetzlicher Aufgaben des
  4215. öffentlichen Gesundheitsdienstes muss aufhören.
  4216.  
  4217. e62
  4218.  
  4219. Verbraucherschutz – Skandale in
  4220. Pflegeheimen, Gaststätten und anderen
  4221. Einrichtungen ohne echte Konsequenzen
  4222. Verbraucherschutz findet bei diesem Senat nur in Sonntagsreden statt. Die handfesten Lebensmittelskandale, die es in den vergangenen Jahren in Berlin gab, können sich jederzeit wiederholen, weil die
  4223. zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsämter nicht über genügend Kontrolleure verfügen,
  4224. denn deren personelle Ausstattung wurde rigoros zusammengestrichen. Das fehlende Kontrollpersonal macht sich besonders negativ bemerkbar bei der Gewährleistung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes in Berlin. Beispiele dafür sind die mangelnden Überprüfungen des Gaststättengesetzes, einschließlich der Ekellisten für unhygienisch geführte Restaurants und Imbissbuden, fehlende
  4225. Kontrollen bei der Einhaltung des Nichtraucherschutzgesetzes, des Jugendschutzgesetzes und des
  4226. Wohnteilhabegesetzes (Überprüfung der Pflegeheime). Damit verletzt der Senat permanent Gesetzesvorgaben zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher.
  4227. Lösung: Die Kürzungen bei den Kontrolleuren sind rückgängig zu machen. Die Ausstattung darf
  4228. nicht durch fehlende Mittel der Bezirke unverantwortlich gering bleiben. Die Mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern über das Internet ist anzustreben.
  4229.  
  4230. Öffentliche ärztliche Versorgung
  4231. muss am Bedarf ausgerichtet
  4232. werden – nicht an der
  4233. Kassenlage
  4234.  
  4235. 68
  4236.  
  4237. 88
  4238.  
  4239. Berlin ist von einer familienfreundlichen
  4240. Metropole noch weit entfernt
  4241. Alle wichtigen Entscheidungen in
  4242. der Stadt müssen auf
  4243. ihre Familienverträglichkeit
  4244. geprüft werden
  4245.  
  4246. Familien mit Kindern fühlen sich in Berlin oft
  4247. nicht willkommen. Das vielfach vernachlässigte
  4248. Wohnumfeld, fehlende Kinderspielplätze, ein
  4249. schlechtes Schulsystem und eine wenig familienfreundliche Arbeitswelt verhindern, dass sich
  4250. mehr junge und leistungsstarke Familien für
  4251. Berlin entscheiden. Jetzt droht auch noch der
  4252. letzte Vorteil, ein ausreichendes Kita-Angebot,
  4253. wegzufallen, weil sich der Senat seit Jahren
  4254. nicht darum kümmert, wie sich der Bedarf an
  4255. Betreuungsplätzen verändert hat. Eltern mit
  4256. behinderten Kindern haben es besonders schwer,
  4257. weil der Senat nicht ausreichend Schulhelfer zur
  4258. bedarfsgerechten Betreuung finanzieren will.
  4259. Ein weiteres Problem ist die nicht ausreichende
  4260. Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder.
  4261. Überhaupt hat sich die rot-rote Regierungskoalition in der letzten Legislaturperiode
  4262. weitestgehend aus der Familienpolitik zurückgezogen. Die Verantwortung wurde vollends an
  4263. den Berliner Familienbeirat abgegeben. Dieser
  4264. hat als ehrenamtlich agierendes Gremium Aufgaben übertragen bekommen (z.B. Erstellung
  4265. eines Familienberichts), die von ihm weder
  4266. umfassend geleistet werden können noch für
  4267. deren Erfüllung man ihn politisch verantwortlich
  4268. machen kann. Folge dieses Senatsvorgehens ist,
  4269. dass familienpolitische Themen in der Berliner
  4270. Politik und insbesondere im Abgeordnetenhaus
  4271. kaum noch diskutiert werden bzw. keine besondere Rolle spielen.
  4272.  
  4273. Lösung: Der Familienbeirat ist ein wichtiges
  4274. Gremium, das jedoch nicht als Ersatz für
  4275. Familienpolitik missbraucht werden sollte.
  4276. Für die Berliner CDU gehört Familienpolitik
  4277. ganz oben auf die politische Agenda. Unser
  4278. Ziel ist es, eine familienfreundliche Stadt als
  4279. Gütesiegel und Standortvorteil in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, den Kammern
  4280. und den Verbänden auszubauen. Das trägt
  4281. zur Attraktivität Berlins bei und kann als
  4282. Werbemittel genutzt werden. Stadtplanung,
  4283. Stadtentwicklung, Wohnumfeld und Arbeitswelt sowie alle Verwaltungsentscheidungen
  4284. sollen immer wieder Familienverträglichkeitsprüfungen unterworfen werden, um damit ein
  4285. familienfreundliches Klima zu schaffen.
  4286.  
  4287. e63
  4288.  
  4289. Beitragsfreie Kita darf nicht zum Alibi für
  4290. die fehlende Kita-Qualität werden
  4291. Die von Rot-Rot gepriesene beitragsfreie Kita darf nicht davon ablenken, dass im Mittelpunkt der
  4292. Kitapolitik die Bereitstellung der notwendigen Rahmenbedingungen stehen müssen, damit die
  4293. Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen ihren Aufgaben gerecht werden können. Doch hier
  4294. gibt es zunehmend Defizite, die durch den rot-roten Senat nicht angegangen werden.
  4295. Lösung: Die CDU setzt sich deshalb insbesondere dafür ein, dass genügend Erzieherinnen
  4296. und Erzieher eingestellt werden können, das Berliner Kita-Bildungsprogramm und mit ihm die
  4297. Sprachstandsprüfungen und die Sprachfördermaßnahmen weiter entwickelt werden und alle
  4298. Kinder, die intensive Sprachförderung benötigen, einen Ganztagsplatz ohne Bedarfsprüfung
  4299. erhalten. Die CDU tritt aber auch für eine ausreichende sächliche Ausstattung und einen guten
  4300. baulichen Zustand der Kitas ein sowie für mehr flexible Betreuungszeiten und mehr Plätze für
  4301. die unter Dreijährigen. Wartelisten, die durch schlechte Kitaplanung bereits wieder entstanden
  4302. sind, müssen zügig abgebaut werden. Umgehend ist auch die Zukunft der Kita-Eigenbetriebe zu
  4303. prüfen, deren Fortbestand wegen drohender Insolvenz fraglich scheint.
  4304.  
  4305. 69
  4306.  
  4307. 89
  4308.  
  4309. Berlin ist die Hauptstadt der
  4310. Kinder- und Familienarmut
  4311. 2010 wurde das Land Berlin zum fünften Mal
  4312. in Folge bundesweit als trauriger Spitzenreiter
  4313. in Sachen Kinderarmut ermittelt. Das zeigt,
  4314. dass der rot-rote Senat in seinem langjährigen
  4315. Regierungshandeln keine Erfolge in der Armutsbekämpfung aufzuweisen hat. Obwohl sich
  4316. insbesondere die mitregierende Linke rühmt,
  4317. Berlin zur Modellstadt bei der Lösung sozialer
  4318. Probleme gemacht zu haben, ist ein massives
  4319. Gegensteuern gegen den sozialen Abstieg
  4320. Berlins durch den rot-roten Senat nicht erkennbar. Vielmehr wird die große Hartz-IV-Dichte
  4321. in Berlin als Versagen der Bundesregierung
  4322. hingestellt und im Bundesrat gegen Reformvorschläge des Bundes instrumentalisiert. Tatsache
  4323. ist, dass Rot-Rot bisher keine auf arme Familien
  4324. und ihre Kinder zugeschnittene Programme
  4325. und Leistungen entwickelt hat. Stattdessen
  4326. werden Millionen Euro in kurzfristige und wenig
  4327. nachhaltige Projekte gesteckt. Diese entfalten
  4328. keine Wirkung für eine soziale Verbesserung. Die
  4329. Gelder müssen endlich zielgerichtet eingesetzt
  4330. werden.
  4331.  
  4332. Lösung: Nach Auffassung der CDU ist
  4333. Kinderarmut auch immer Familienarmut.
  4334. Darum muss alles dafür getan werden, die
  4335. Familien bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme zu unterstützen. Es muss vor
  4336. allem mehr familienergänzende Leistungen
  4337. geben, die Nachteile ausgleichen. So kann
  4338. es nicht sein, dass z.B. arbeitende Familien,
  4339. die auf ergänzende Leistungen durch die
  4340. Jobcenter angewiesen sind, vom Berlinpass
  4341. ausgeschlossen werden und damit keine
  4342. Vergünstigungen bei Fahrpreisen und Veranstaltungen erhalten. Die CDU fordert
  4343. deshalb seit langem, diesen Personenkreis
  4344. in den Berechtigtenkreis aufzunehmen.
  4345. Ebenso fordern wir, dass Kinder aus armen
  4346. Familien unentgeltlich an zusätzlichen Freizeitaktivitäten teilnehmen können bis hin
  4347. zur vernünftigen Versorgung mit Mahlzeiten
  4348. in Kitas und Schulen. Wir wollen aber auch
  4349. bereits bestehende Institutionen, wie beispielsweise Kita, Schule und Jugendfreizeitstätten stärken, um Minderversorgungen für
  4350. die Betroffenen auszugleichen. Freie Träger
  4351. müssen gezielt finanziell unterstützt werden,
  4352. damit sie ergänzende Angebote für die
  4353. betroffenen Familien unterbreiten können.
  4354. Einkommensschwache Familien müssen nach
  4355. unserer Auffassung auch mehr Unterstützung für Familienerholung und Familienurlaub
  4356. erhalten.
  4357.  
  4358. e64
  4359.  
  4360. Familien mit geringem Einkommen
  4361. werden benachteiligt
  4362. Während ALG-II-Beziehern und ihnen gleichgestellte Transferleistungsempfänger in Berlin in den
  4363. Genuss vieler Vergünstigungen kommen, die über den Berlinpass (z.B. verbilligte Fahrtkosten, Eintrittspreise) ausgereicht werden, sind Familien, deren Niedriglohneinkommen durch die Jobcenter
  4364. aufgebessert werden muss, davon ausgeschlossen. Damit werden viele arbeitende Menschen
  4365. schlechter gestellt.
  4366. Lösung: Die CDU möchte, dass diese Gerechtigkeitslücke zwischen Familien, die arbeiten und
  4367. dennoch arm sind, und Familien, die ausschließlich von Transferleistungen leben, geschlossen
  4368. wird. Wir fordern, dass alle einkommensschwachen Familien den Berlinpass erhalten. Es ist
  4369. unbedingt wieder das Sozialticket - und zwar in Höhe von 20 Euro - einzuführen, damit eine
  4370. Vergleichbarkeit zwischen Niedriglohnempfängern und Hartz-IV-Beziehern gegeben ist.
  4371. Letztere haben nämlich in ihren Pauschalen Fahrtkosten in gleicher Höhe eingerechnet bekommen.
  4372.  
  4373. Berlin braucht ein umfangreiches
  4374. Programm gegen Kinder- und
  4375. Familienarmut
  4376.  
  4377. 70
  4378.  
  4379. 90
  4380.  
  4381. Hilfen zur Erziehung kommen zu spät Prävention mangelhaft
  4382. Kindern lieber früher helfen, als
  4383. sie später der Justiz überlassen
  4384.  
  4385. Auch in den vergangenen Jahren sind insbesondere durch die vielen ungelösten Probleme in Elternhaus und Schule die Anzahl der
  4386. jungen Menschen gestiegen, die ambulante
  4387. oder stationäre Hilfe in Krisensituationen
  4388. brauchen. Deshalb müssen nach wie vor die
  4389. unterschiedlichsten Hilfen zur Erziehung
  4390. bereitgestellt werden. Diese werden jedoch
  4391. nicht immer entsprechend dem Fall bedarfsgerecht vermittelt oder sind für bestimmte
  4392. Fallgruppen in Berlin gar nicht vorhanden.
  4393. Denn wenn z.B. aus Jugendhilfeeinrichtungen
  4394. heraus weiter Straftaten begangen werden
  4395. können, dann stimmt das System nicht mehr.
  4396. Zum anderen gibt es viel zu wenige Präventionsmaßnahmen, denn rechtzeitige Hilfegewährung,
  4397. beginnend bei der Elternbildung, könnte viele
  4398. problematische Entwicklungen bei Kindern und
  4399. Jugendlichen verhindern helfen.
  4400.  
  4401. Lösung: Die CDU setzt sich deshalb für eine
  4402. rechtzeitige Hilfegewährung ein. Dazu gehören Elternaufklärung, Elternbildung, frühe
  4403. Hilfen in Kindertagesstätten, Familienzentren,
  4404. Grundschulen, ausreichende Angebote der
  4405. Jugendarbeit und entsprechende Anschlusshilfen für delinquente Kinder und Jugendliche.
  4406. Die Hilfegewährung muss begleitet werden
  4407. durch ein intensives und fachlich begründetes
  4408. sozialpädagogisches Diagnoseverfahren,
  4409. damit die richtige und passgenaue Hilfe vermittelt wird. Darüber hinaus muss es eine permanente Wirkungsanalyse geben sowie ein
  4410. kontinuierliches Fach– und Finanzcontrolling
  4411. des gesamten Hilfesystems. Nur so kann auf
  4412. der einen Seite den betroffenen Kindern und
  4413. Jugendlichen wirklich nachhaltig geholfen
  4414. werden und auf der anderen Seite die Verwendung der finanziellen Mittel fachlich
  4415. begründbar gesteuert werden. Darüber
  4416. hinaus ist die Vernetzung von Jugendhilfe,
  4417. Justiz, Polizei und Schule zur gegenseitigen
  4418. Information und zur Abstimmung entsprechender Einzelmaßnahmen und –hilfen zu
  4419. vertiefen.
  4420.  
  4421. e65
  4422.  
  4423. Familien werden in Krisensituationen
  4424. allein gelassen
  4425. Der Bedarf an Beratung und Hilfe in familiären Krisensituationen und bei Erziehungsschwierigkeiten hat in Berlin auch in den letzten Jahren weiter deutlich zugenommen. In besonderem Maße
  4426. sind Familien auf Hilfe angewiesen, die es nicht schaffen, ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen oder Familien, in denen es zu Gewalt kommt oder in denen Alkohol- oder Drogenprobleme
  4427. zu bewältigen sind. Doch trotz dieser anhaltenden und besorgniserregenden Entwicklung ist Berlin
  4428. auch bei der Familienförderung das Schlusslicht aller Bundesländer und Stadtstaaten geblieben.
  4429. Auch hier hat der rot-rote Senat auf ganzer Linie versagt, denn es fehlt an differenzierten Hilfen aber
  4430. auch an niedrigschwelligen Angeboten, die den betroffenen Familien den Zugang zum Hilfesystem
  4431. erleichtern.
  4432. Lösung: Berlin braucht eine flächendeckende aufsuchende Sozialarbeit vor allem in den Problembezirken sowie mehr und kontinuierliche Angebote durch Beratungs- und Lotsendienste
  4433. für Familien. Ebenso müssen mehr Investitionen in die Familienbildung fließen und Kitas und
  4434. Schulen mit Familienzentren verbunden werden, um damit den Zugang zu Familien zu erleichtern, die schwer erreichbar sind.
  4435.  
  4436. 71
  4437.  
  4438. 91
  4439.  
  4440. Jugendfreizeitpolitik ist zum
  4441. Fremdwort geworden
  4442. In den letzten Jahren hat der rot-rote Senat die
  4443. Mittel zur Freizeitgestaltung für Kinder und
  4444. Jugendliche drastisch reduziert, so dass mehr als
  4445. 160 Jugendfreizeiteinrichtungen in den Bezirken
  4446. geschlossen werden mussten. Dadurch werden
  4447. nicht nur Möglichkeiten sinnvoller Freizeitgestaltung verschenkt, sondern auch Bildungschancen außerhalb der Schule.
  4448.  
  4449. Lösung: Die CDU fordert ein neues Gesamtkonzept zur Jugendarbeit, in dem Jugendfreizeitstätten in Zusammenarbeit mit den
  4450. Jugendverbänden, Vereinen und freien
  4451. Trägern moderne Freizeitkonzepte und
  4452. außerschulische Bildungsangebote entwickeln. Dazu gehören neue Kooperationsformen zwischen Schule und Jugendarbeit im
  4453. Bereich der Nachmittagsbetreuung ebenso
  4454. wie Unternehmen, die sich für die Erziehung
  4455. und Bildung von Jugendlichen engagieren
  4456. wollen. Das Konzept der lokalen Bündnisse für Familien ist hierbei aktiv zu nutzen.
  4457. Ebenso sind die Bildungsangebote von Bibliotheken, Musik- und Volkshochschulen sowie
  4458. die der anderen Kultureinrichtungen in eine
  4459. für Kinder und Jugendliche bereit zu stellende
  4460. kommunale Bildungslandschaft einzubinden.
  4461.  
  4462. In ein neues Gesamtkonzept für
  4463. die Jugendfreizeitarbeit müssen
  4464. alle Beteiligten eingebunden
  4465. werden
  4466.  
  4467. 92
  4468.  
  4469. Ehrenamtliches Engagement
  4470. junger Menschen wird nicht
  4471. angemessen gewürdigt
  4472. Eine lebendige Bürgergesellschaft mit zahlreichen Aktiven, die sich ehrenamtlich
  4473. engagieren, um die Solidargemeinschaft zu
  4474. stärken, hat nur dann eine echte Zukunft,
  4475. wenn viele junge Menschen in diese Strukturen
  4476. hineinwachsen. Doch die jungen Ehrenamtlichen
  4477. nehmen in der rot-roten Senatspolitik nur eine
  4478. Randstellung ein. Ihr Engagement wird nicht
  4479. ausreichend gewürdigt.
  4480.  
  4481. Lösung: Deshalb setzt sich die CDU seit
  4482. langem für eine bessere Anerkennungskultur und Wertschätzung des ehrenamtlichen
  4483. Engagements Berliner Jugendlicher ein. Dazu
  4484. gehört u.a. mehr Informationen über das
  4485. Engagement dieser Jugendlichen, die Anrechnung von Ehrenamtsarbeit bei der Bewerbung
  4486. um einen Studienplatz sowie bei den Credit
  4487. Points.
  4488.  
  4489. e66
  4490.  
  4491. Kinderschutz ist ein rot-roter
  4492. Papiertiger geblieben
  4493. Die von Rot-Rot gemachten Versprechungen, den Kinderschutz in Berlin deutlich stärken zu wollen,
  4494. sind trotz des 2009 erlassenen Kinderschutzgesetzes vom Senat nicht eingelöst worden. Nach wie
  4495. vor fehlt es an Personal in den Gesundheits- und Jugendämtern sowie in den regionalisierten Sozialdiensten. Aufsuchende Sozialarbeit bzw. Beratung von Familien in deren Häuslichkeit ist weitestgehend ein Fremdwort geblieben. Dazu ist das Netzwerk Kinderschutz in den Bezirken von sehr
  4496. unterschiedlicher Qualität und Dichte. Der Senat drückt sich hier vor Festlegungen für Qualitätsbzw. Mindeststandards. Besonders lückenhaft sind die frühen Hilfen, die insbesondere die Eltern mit
  4497. schwacher Sozialkompetenz unterstützen und vermitteln sollen, wie man den verantwortungsvolle
  4498. Aufgabe als Mutter bzw. Vater besser gerecht werden kann.
  4499. Lösung: Die CDU will die bestehenden Lücken im Kinderschutz schließen. Vor allem soll auch
  4500. die Prävention durch gezielte Familienbildungsangebote für werdende Mütter und Väter verbessert werden. Ein flächendeckendes Familienhebammenprogramm soll dafür sorgen, dass
  4501. Mütter bereits vor der Geburt sowie nach der Geburt ihres Kindes mindestens ein Jahr intensiv
  4502. betreut werden.
  4503.  
  4504. Ehrenamt muss sich für
  4505. Jugendliche auch lohnen
  4506.  
  4507. 72
  4508.  
  4509. 93
  4510.  
  4511. Checkpoint Charlie - Disneyland
  4512. statt Mahnmal des Kalten Kriegs
  4513. und der Teilung
  4514. Checkpoint Charlie muss
  4515. seiner historischen
  4516. Bedeutung entsprechend
  4517. entwickelt werden
  4518.  
  4519. Checkpoint Charlie zieht jährlich Millionen
  4520. Touristen an, aber die Kreuzung von Friedrichstraße und Zimmerstraße ist als einstmals
  4521. wichtiger Ort der Ost-West-Konfrontation, des
  4522. Kalten Krieges und als internationaler Grenzübergang nicht mehr wirklich erkennbar und
  4523. wird zunehmend von billigen Souvenirshops und
  4524. Fastfood-Restaurants banalisiert.
  4525.  
  4526. Lösung: Am Checkpoint Charlie wurden
  4527. große städtebauliche Fehler gemacht, Ausdruck mangelnden Geschichtsbewusstseins.
  4528. Wir wollen diesen Ort seiner historischen
  4529. Bedeutung gemäß entwickeln. Dazu gehören
  4530. die Aufstellung eines Wachturms und die
  4531. Errichtung einer Gedenkstätte, die den Freiheitswillen der Berliner, die Flucht und den
  4532. Widerstand in der DDR dokumentiert.
  4533.  
  4534. 94
  4535.  
  4536. Berliner Schüler lernen fast nichts
  4537. über das Unrechtssystem der DDR
  4538. und die deutsche Teilung
  4539. Schule darf um das
  4540. SED-Unrecht keinen
  4541. Bogen machen.
  4542.  
  4543. Berlin war das Zentrum des Kalten Krieges und
  4544. Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland
  4545. und der DDR, aber Berliner Schüler lernen fast
  4546. nichts über die Diktatur in der DDR, das brutale
  4547. Unterdrückungssystem der SED und die Gewalt
  4548. an der Mauer.
  4549.  
  4550. Lösung: Neben der Aufarbeitung der NSDiktatur müssen auch und gerade im Lehrplan
  4551. der Schulen nachhaltig die Aufarbeitung der
  4552. SED-Diktatur betrieben und das Unrecht
  4553. dieses Regimes deutlich gemacht werden.
  4554.  
  4555. e67
  4556.  
  4557. Berlin ist Kulturhauptstadt,
  4558. aber Wandertage enden oft in
  4559. Fastfood-Restaurants
  4560. Berlin hat ein einzigartiges Kulturangebot, doch Wandertage an vielen Schulen enden in Eisdielen
  4561. oder Fastfood-Restaurants.
  4562. Lösung:
  4563. An Wandertagen sollen gezielt Kultureinrichtungen besucht werden. Diese Besuche, als Ergänzung zum Unterrichtsstoff und „Unterricht am anderen Ort“ müssen in den Ausführungsvorschriften für Exkursionen, Wander- und Projekttage der Schulverwaltung sowie den Rahmenlehrplänen verankert werden. Das hat auch einen positiven Effekt im Bereich Integration, denn
  4564. diese ist ohne Kenntnis unserer Kultur nicht möglich. Mit Künstlern, Regisseuren, Schriftstellern etc. sollen zur Gestaltung des Unterrichts direkte Kooperationen eingegangen werden.
  4565. Ebenso wollen wir die Bildungsangebote von Bibliotheken, Musik- und Volkshochschulen sowie
  4566. die der anderen Kultureinrichtungen in eine für Kinder und Jugendliche geeignete kommunale
  4567. Bildungslandschaft einbinden.
  4568.  
  4569. 73
  4570.  
  4571. 95
  4572.  
  4573. Vielfalt der Berliner Musik- und
  4574. Clubszene bedroht
  4575. Berlin verdankt seinen Ruf und seine Atmosphäre nicht zuletzt der Musik- und Clubszene. Sie ist zum Aushängeschild der Stadt
  4576. geworden und ein wichtiger Teil der Kultur- und
  4577. Kreativwirtschaft. Vielerorts bedrohen kurzsichtige Stadtplanung, Lärmschutzverordnungen
  4578. und Immobilienentwicklung die Szene.
  4579.  
  4580. Lösung: Fortbestand und zukünftige
  4581. Anziehungskraft der Berliner Musik- und
  4582. Clubszene sind nicht garantiert. Kieze
  4583. verändern sich, Szenen ziehen weiter, das
  4584. gehört zur Entwicklung unserer Stadt dazu.
  4585. Dennoch wollen wir die Musik- und Clubszene
  4586. unterstützen. Wir erkennen sie als eigenständigen Wirtschaftszweig der Kultur- und
  4587. Kreativwirtschaft mit mittleren und kleinen
  4588. Unternehmen an und wollen ihre Vielfältigkeit erhalten und fördern. Dafür muss sie
  4589. künftig auch in der Stadtplanung stärker
  4590. berücksichtigt werden.
  4591.  
  4592. Stadtentwicklungspolitik muss
  4593. mehr Freiräume für die Musikund Clubszene schaffen
  4594.  
  4595. 96
  4596.  
  4597. Zentralbibliothek und
  4598. Amerika-Gedenkbibliothek verfallen
  4599. Die Standorte der Landes- und Zentralbibliothek
  4600. in der Breiten Straße in Mitte und am Standort
  4601. Amerika Gedenkbibliothek verfallen, aber ein
  4602. Neubau auf dem Gelände des Tempelhofer Flugfeldes ist unsinnig und nicht zu finanzieren.
  4603.  
  4604. Lösung: Die bestehenden Standorte liegen
  4605. zentral und sind verkehrstechnisch gut angebunden. Wir wollen sie baulich erneuern.
  4606.  
  4607. Zentral- und
  4608. Amerika-Gedenkbibliothek
  4609. sanieren
  4610.  
  4611. 97
  4612.  
  4613. Humboldt-Forum gefährdet
  4614. Während die unionsgeführte Bundesregierung
  4615. den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses
  4616. und die Einrichtung des Humboldt-Forums selbst
  4617. bei schwieriger Haushaltslage gewährleisten
  4618. möchte, ist Rot-Rot in dieser Frage zerstritten
  4619. und unternimmt nichts. Dabei sollte Berlin die
  4620. Wiederherstellung seiner Stadtmitte vorantreiben und nicht blockieren.
  4621.  
  4622. Lösung: Das Humboldt-Forum im wiederaufzubauenden Stadtschloss hat das Potenzial,
  4623. ein zukunftsweisendes, identitätsstiftendes
  4624. Aushängeschild für Deutschland zu werden.
  4625. Mit dem geplanten Bau entsteht ein Zentrum
  4626. der kulturellen Begegnung und des Dialogs
  4627. zwischen den Kulturen der Welt und der
  4628. Wissenschaft von nationaler und internationaler Bedeutung. Wir begrüßen, dass die
  4629. Bundesregierung die Errichtung weiterhin
  4630. sicherstellt. Um das Projekt voranzubringen
  4631. und die Aktivitäten der privaten Initiative,
  4632. insbesondere die Spendenakquise, zu unterstützen, wollen wir einen symbolischen ersten
  4633. Spatenstich noch 2011.
  4634.  
  4635. Der symbolische Spatenstich
  4636. für das Stadtschloss soll noch
  4637. 2011 stattfinden
  4638.  
  4639. 74
  4640.  
  4641. 98
  4642.  
  4643. Filmstadt Berlin verspielt ihren Vorsprung
  4644. Die Film- und Fernsehförderung
  4645. muss intelligent
  4646. weiterentwickelt werden
  4647.  
  4648. Berlin ist Deutschlands Filmstandort Nummer
  4649. eins, und mit der Berlinale ist unsere Stadt
  4650. Gastgeber eines der drei weltweit bedeutendsten Filmfestivals. Film trägt aber nicht nur zur
  4651. Berliner Kultur bei, sondern ist ein wichtiger
  4652. Wirtschaftsfaktor, denn jeder vergebene Euro
  4653. Filmförderung bewirkt nahezu fünf Euro an
  4654. Investitionen in der Region. Allerdings wurde
  4655. die Weiterentwicklung des Standorts in den
  4656. letzten Jahren verschlafen. Die Umwandlung
  4657. des Filmboards in das Medienboard hat keine
  4658. neue Dynamik bewirkt. Zudem ist Berlin als TVStandort nur durchschnittlich aufgestellt, große
  4659. TV-Produktionshäuser sind unterrepräsentiert,
  4660. der Wegzug von Sat1 hat diese Situation verschärft.
  4661.  
  4662. Lösung: Um Berlin, auch angesichts
  4663. eines gestiegenen Förderbedarfs und des
  4664. steigenden Konkurrenzdruckes der Filmförderungen anderer Länder, als Film- und
  4665. TV-Standort noch attraktiver zu machen,
  4666. muss die erfolgreiche Film- und Fernsehförderung unter Federführung der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH weiterentwickelt werden. Dabei müssen auch die
  4667. Möglichkeiten und Förderprogramme der
  4668. Wirtschaftsförderung, das Hauptstadtmarketing, die IBB, und der Rundfunk BerlinBrandenburg einbezogen werden. Andere Bereiche der Kultur - und Kreativwirtschaft, die
  4669. weit größere Subventionseffekte bewirken,
  4670. sollten hier in eine kluge Gesamtstrategie
  4671. eingebunden werden.
  4672.  
  4673. e68
  4674.  
  4675. Die Bauakademie Schinkels –
  4676. eine mit Plastik überdeckte Brache
  4677. Neben dem Stadtschloss stellt die 1836 von Karl-Friedrich Schinkel errichtete Bauakademie das
  4678. wichtigste Vorhaben zur Wiederherstellung der zu DDR-Zeiten mutwillig zerstörten historischen
  4679. Mitte Berlins dar. Daran scheint der rot-rote Senat jedoch kein Interesse zu haben. Der privat
  4680. finanzierte Wiederaufbau durch einen Investor wurde abgelehnt und der Liegenschaftsfonds stoppte
  4681. die öffentliche Ausschreibung. Damit bleibt der Regierende Bürgermeister und Kultursenator in Personalunion der Verwalter einer mit Plastik überdeckten Brache.
  4682. Lösung: Berlin hat als deutsche Hauptstadt und Visitenkarte der Nation ein Recht darauf,
  4683. nicht auf Jahrzehnte eine Quadratkilometer große Brache in seiner historischen Mitte dulden
  4684. zu müssen. Daher muss neben dem Stadtschloss auch die Bauakademie Schinkels wieder
  4685. aufgebaut werden. Die CDU Berlin fordert daher die Wiedereröffnung der öffentlichen Ausschreibung. Investoren sollen gezielt angeworben werden.
  4686. e69
  4687.  
  4688. Jagdschloss Glienicke wird
  4689. erneut verunstaltet
  4690. Bei einem schweren Brand wurde das aus dem 17. Jahrhundert stammende Jagdschloss Glienicke
  4691. zerstört. Dabei nahm auch der in den 1960er Jahren durch Max Taut, Bruder von Bruno Taut, ohne
  4692. Rücksicht auf die Ästhetik der über 300 Jahre alten barocken Fassade eingebaute Glaserker Schaden.
  4693. Statt die Gelegenheit der laufenden Restaurierung zu nutzen, um die Verunstaltung aus den 60er
  4694. Jahren wieder rückgängig zu machen – was ohne Mehrkosten möglich wäre – und die barocke
  4695. Fassade wiederherzustellen, lässt der rot-rote Senat es zu, dass der Glaserker erneut aufgebaut wird.
  4696. Lösung: Das Votum des Landesdenkmalpflegers für den Wiederaufbau des Glaserkers könnte
  4697. von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als oberster Denkmalschutzbehörde überstimmt werden. Zudem könnte der Regierende Bürgermeister von seiner Richtlinienkompetenz
  4698. Gebrauch machen und sich für die Wiederherstellung der barocken Fassade einsetzen.
  4699.  
  4700. e70
  4701.  
  4702. Berlin hat keine Kunsthalle
  4703. Berlin ist einer der international bedeutendsten Orte zeitgenössischer Kunst, der wichtigste künstlerische Produktionsstandort in Europa und die Galeriendichte in unserer Stadt eine der weltweit
  4704. höchsten. Aber Berlin hat keine Kunsthalle.
  4705. Lösung: Über das Ob und Wie einer Kunsthalle suchen wir den Dialog mit bestehenden
  4706. Einrichtungen und der Berliner Kunstszene. Eine Kunsthalle in Berlin wäre vielleicht wünschenswert, eine öffentliche Finanzierung lässt Berlins Haushaltslage jedoch nicht zu. Wir müssen uns
  4707. zuerst um den Erhalt bestehender Einrichtungen kümmern. Eine dauerhafte Kunsthalle müsste
  4708. in Errichtung und Betrieb ohne direkte und indirekte öffentliche Subventionen auskommen,
  4709. sondern sich durch die Nutzung, mit Hilfe privater Geldgeber und durch ein kluges Gesamtkonzept tragen.
  4710. e71
  4711.  
  4712. Berlins Kultur - nicht nur für Touristen
  4713. Berlin ist kulturell strahlende Hauptstadt und die Berliner zu Recht stolz darauf. Dennoch haben zu
  4714. viele Berliner nur geringe Verbindung zu den Kultureinrichtungen ihrer Stadt.
  4715. Lösung: Die Kultureinrichtungen in Berlin müssen für alle Berliner da sein und umgekehrt. Wir
  4716. wollen die Menschen in unserer Stadt besser mit ihren Kultureinrichtungen vernetzen und das
  4717. bestehende bürgerliche Engagement für die Kultur ausbauen.
  4718. e72
  4719.  
  4720. .berlin immer noch nicht gesichert
  4721. Noch dieses Jahr wird die ICANN, die für die weltweite Internetverwaltung zuständig ist, über neue
  4722. Internetnamensendungen, sogenannte Top-Level-Domains, entscheiden. Um .berlin haben sich auch
  4723. private Investoren beworben, dabei bemüht sich in Berlin seit mehreren Jahren ein Zusammenschluss
  4724. von Unternehmen der Berliner Wirtschaft um die Registrierung von .berlin, damit diese DomainEndung auch unserer Stadt zur Verfügung steht.
  4725. Lösung:
  4726. Wir setzen uns nachhaltig bei allen relevanten Stellen dafür ein, dass die Top-Level-Domain
  4727. .berlin nicht in die Hände ausländischer Privatinvestoren fällt, sondern den Bürgern und der
  4728. Wirtschaft Berlins zugute kommt.
  4729. e73
  4730.  
  4731. Die Stiftung Oper in Berlin nach
  4732. wie vor schwach
  4733. Die Stiftung Oper in Berlin mit ihren fünf eigenständigen Betrieben Deutsche Oper Berlin, Komische
  4734. Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Staatsballett Berlin und dem Bühnenservice ist kein
  4735. Erfolgsmodell.
  4736. Lösung: Die fünf in der Stiftung Oper in Berlin zusammengeführten Betriebe müssen auch weiterhin künstlerisch und finanziell unabhängig voneinander bleiben. Allerdings sollte die Stiftung
  4737. über ihre bisherige Arbeit hinaus, die vor allem die zentrale Finanzbuchhaltung und den
  4738. bühnenübergreifenden Personalservice beinhaltet, eine stärkere Rolle in der Berliner Opernlandschaft spielen. Dazu gehören eine stärkere Koordination zwischen den drei beteiligten
  4739. Opern, die Überprüfung weiterer Bereiche auf Synergien, eine bessere finanzielle Ausstattung
  4740. der Stiftung und vor allem eine künstlerisch gewichtigere Besetzung des Stiftungsrats sowie die
  4741. Stärkung der Generaldirektion.
  4742.  
  4743. 75
  4744.  
  4745. 76
  4746.  
  4747. 99
  4748.  
  4749. Der Behindertensport wird vernachlässigt
  4750. Behindertensport hat mehr
  4751. öffentliche Beachtung verdient
  4752.  
  4753. Gerade der Behindertensport steht selten im
  4754. Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und
  4755. erfährt damit häufig lediglich eine nachrangige
  4756. Förderung.
  4757.  
  4758. Lösung:
  4759. Wir setzen uns dafür ein, dass dem
  4760. Behindertensport nicht nur zu Zeiten der
  4761. paralympischen Spiele Beachtung geschenkt,
  4762. sondern insgesamt mehr Aufmerksamkeit
  4763. verliehen wird. Dabei kommt es darauf an, die
  4764. Entwicklung der letzten Jahre zu analysieren
  4765. und daraus Schlüsse für die künftige Entwicklung in diesem Bereich zu ziehen.
  4766.  
  4767. 100
  4768.  
  4769. Hallenbäder zu lange geschlossen
  4770. Berlins Hallenbäder brauchen
  4771. verbindliche Nutzungszeiten
  4772.  
  4773. Die Sommerschließzeiten in den Hallenbädern
  4774. sind notwendig, um dringend gebotene Reparaturen an den Bädern durchzuführen. Die
  4775. Sommerschließzeiten dürfen aber nicht dazu
  4776. genutzt werden, lediglich Kosten für Betrieb
  4777. und Personal während der Sommermonate zu
  4778. sparen. Leider zeigt sich, dass die Hallenbäder
  4779. häufig willkürlich und längerfristig geschlossen
  4780. werden. Die Leidtragenden dieser erfolgten
  4781. Schließung sind einerseits die Kundinnen und
  4782. Kunden der BBB, aber auch und vor allem die
  4783. zahlreichen Vereine, die in diesen Hallenbädern
  4784. ihren schwimm- und wassersportlichen Übungs-,
  4785. Lehr- oder Wettkampfbetrieb durchführen.
  4786.  
  4787. Lösung: Damit insbesondere diesen Vereinen ein Höchstmaß an Kontinuität des
  4788. Trainings- und Wettkampfbetriebes bereitgestellt werden kann, muss eine verbindliche
  4789. Regelung der Schließzeiten der Hallenbäder
  4790. der BBB während der Sommerbadesaison
  4791. festgelegt werden.
  4792.  
  4793. e74
  4794.  
  4795. Schwimmbäder geschlossen
  4796. In Berlin stehen pro 1000 Einwohner nur 21,88 qm Wasserfläche in Frei- und Hallenbädern zur
  4797. Verfügung. Berlin ist damit zusammen mit Hamburg (19,54 qm) im Vergleich der Bundesländer
  4798. Schlusslicht. Aufgrund einer mangelnden Ausfinanzierung des Haushalts der Berliner Bäder-Betriebe
  4799. hat sich zudem der bauliche Zustand vieler Bäder dramatisch verschlechtert. Viele Bäder der Berliner
  4800. Bäder-Betriebe sind aus baulichen Gründen in den vergangenen Jahren geschlossen worden.
  4801. Lösung: Die im Landeshaushalt veranschlagten zusätzlichen 10 Millionen Euro aus dem
  4802. Verkaufserlös der GSG reichen nicht aus, um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zügig
  4803. abwickeln zu können und die unvermeidbaren Schließungszeiten auf ein Minimum reduzieren
  4804. zu können. Deshalb müssen im Rahmen der Schwerpunktsetzung im Investitionsbereich mehr
  4805. finanzielle Mittel für die Bäder zur Verfügung gestellt werden, zumal die im Landeshaushalt veranschlagten Bauinvestitionsmittel regelmäßig nicht ausgeschöpft werden.
  4806. e75
  4807.  
  4808. Bürokratenmarathon vor
  4809. Sportveranstaltungen
  4810. Alljährlich werden diverse Sportveranstaltungen im öffentlichen Raum unserer Stadt durchgeführt.
  4811. Neben dem Berlin-Marathon zählen hierzu viele weitere attraktive Lauf-, Radfahr- oder SkatingWettbewerbe, die weit über Berlin hinaus bekannt sind und daher viele Teilnehmer aus der ganzen
  4812. Welt in unsere Stadt locken. Somit geht von diesen Sportveranstaltungen eine immense Bedeutung
  4813. für den Tourismus und die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt aus. Vor diesem
  4814. Hintergrund ist es umso bedauerlicher, dass die veranstaltenden Sportorganisationen und Sportvereine für die Durchführung dieser Veranstaltungen im öffentlichen Raum unserer Stadt unzählige
  4815. Genehmigungen von verschiedensten Stellen einholen müssen und in der direkten Vorbereitung der
  4816. Veranstaltung mit diversen bürokratischen Angelegenheiten stark belastet werden. Insbesondere
  4817. kleinere und mittlere Sportvereine haben vielfach erhebliche Schwierigkeiten, die organisatorischen
  4818. Voraussetzungen zu schaffen, um die Sportveranstaltung durchzuführen. Eine Vielzahl von
  4819. notwendigen Genehmigungen, die an unterschiedlichen Stellen eingeholt werden müssen, überfordern vielfach die hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Vereinsvorstände und -mitglieder.
  4820. Lösung: Um insbesondere die Sportstadt Berlin weiter zu stärken und sicherzustellen, dass
  4821. auch zukünftigen die vorhandene Vielfalt von verschiedensten Sportveranstaltungen angeboten werden kann, ist es geboten, die Initiatoren dieser für Berlin immens wichtigen Veranstaltungen zu unterstützen. Daher setzen wir uns dafür ein, im Rahmen des Modernisierungsprogramms „ServiceStadt Berlin 2007-2011“ bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport
  4822. eine einheitliche Anlaufstelle für die Durchführung von Sportveranstaltungen im öffentlichen
  4823. Raum einzurichten. Dabei würde dieser Schritt eine Weiterentwicklung der in diesem Programm bereits bestehenden Projekte bedeuten. Berlin muss sich auch in Zukunft als wirtschafts- und bürgerfreundliche Metropole positionieren.
  4824. e76
  4825.  
  4826. Keine Weiterentwicklung des
  4827. Olympiageländes
  4828. Konkrete Bemühungen des Senats zur Umsetzung des beschlossenen Konzepts zur Weiterentwicklung des Olympiageländes sind zurzeit kaum zu erkennen. Bemühungen, regionale und überregionale Institutionen auf das Gelände zu holen, sind bisher weitestgehend gescheitert. Bauliche
  4829. Investitionen werden zurzeit ebenfalls kaum getätigt, so dass von einer erkennbaren Weiterentwicklung des Olympiageländes nicht die Rede sein kann.
  4830. Lösung: Angesichts des vorhandenen Potenzials des Geländes ist der zu konstatierende
  4831. Stillstand nicht länger hinzunehmen. Es muss eine dauerhafte Nutzungsausweitung auf dem
  4832. Gelände des Olympiageländes auf der Basis des beschlossenen Konzeptes vorgenommen
  4833. werden.
  4834.  
  4835. 77
  4836.  
  4837.  
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