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MatthiasS23

Marlis K. - Doberlug-Kirchhain

Feb 28th, 2015
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  1. Der grausame Tod einer Finsterwalder Verkäuferin
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  3. DOBERLUG-KIRCHHAIN Ein Liebhaber soll die 53-jährige Finsterwalderin getötet haben, die am Samstagabend auf einem Parkplatz bei Hennersdorf nahe Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) gefunden worden war. Die Staatsanwaltschaft Cottbus wirft ihm Totschlag vor. Gestern wurde gegen den 57-Jährigen, der die Tat bestreitet, Haftbefehl erlassen.
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  5. Es dauerte nur 36 Stunden, bis die Ermittler Veysel K. aus Doberlug-Kirchhain auf die Spur kamen. Am Montagmorgen wurde der 57-jährige Imbissbetreiber festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Cottbus wirft ihm vor, am vorigen Freitag in seiner Wohnung Marlis K. getötet zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 53-jährige Frau aus Finsterwalde seit kurzer Zeit ein intimes Verhältnis mit dem Mann hatte. Der hat bei seiner Vernehmung durch die Polizei bestritten, Marlis K. Gewalt angetan zu haben.
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  7. Am Samstagabend hatten Angehörige die Leiche der Frau in ihrem eigenen Auto auf einem Parkplatz entdeckt. Ihrem Mann Ernst hatte Marlis K. erzählt, dass sie am Freitagnachmittag mit Kolleginnen feiern wollte. Doch von der angeblichen Feier kehrte sie nie zurück. Ihr Mann, mit dem sie seit 1991 zusammenlebte und den sie erst 2007 geheiratet hatte, wartete vergeblich. Dass seine Frau ein Verhältnis haben könnte, hatte der 61-jährige Frührentner nicht geahnt. "Sie hat vor etwa vier Wochen mal erzählt, dass sie da jemanden kennengelernt hat, der sie verehrt", erinnert sich der Witwer. Doch für ihn war das nur eine flüchtige Bekanntschaft, der er keine Bedeutung beimaß.
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  9. Kennengelernt haben sich der mutmaßliche Täter und sein Opfer offensichtlich in Doberlug-Kirchhain. Marlis K. hatte nach langer Arbeitslosigkeit im Sommer dort einen Job in einem Presseshop in einem Einkaufsmarkt bekommen. Veysel K. arbeitete in der Nähe in einem Imbiss, wohnte gegenüber. Gabriele Richter ist Inhaberin des Presseshops, in dem Marlis K. gearbeitet hatte. "Das ist für mich noch immer alles unfassbar", sagt sie. Marlis K. sei eine nette, freundliche Frau gewesen. Dass es einen Verehrer der 53-Jährigen gab, habe sie nur dadurch mitbekommen, dass jemand der Finsterwalderin Rosen an den Scheibenwischer geklemmt hatte. Am vorigen Freitag hatte Marlis K. bis 13 Uhr ihre Arbeit in dem kleinen Laden versehen.
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  11. Unmittelbar danach kam es nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Cottbus zu dem verhängnisvollen Treffen der Frau mit ihrem Freund in dessen Wohnung gegenüber dem Einkaufsmarkt, das sich folgendermaßen abgespielt haben soll: Am frühen Nachmittag gerieten die beiden dort aus bisher ungeklärtem Grund in einen heftigen Streit. In dessen Folge soll der Mann ihr mit einem bisher nicht identifizierten Gegenstand massive Verletzungen im Genitalbereich zugefügt haben.
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  13. "Die Frau starb an einem verletzungsbedingten Schock", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus, Horst Nothbaum. Mediziner verstehen darunter einen Herz- und Kreislaufstillstand durch das Zusammenwirken von Schock, Blutverlust und Schmerzen bei schwersten Verletzungen.
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  15. Die bei der Gewalttat nackte Marlies K. soll der mutmaßliche Täter dann wieder angekleidet und in ihr Auto gelegt haben. Danach fuhr er den Wagen zu dem Parkplatz an einem Kiesgrubensee bei Hennersdorf, von wo aus er zu Fuß flüchtete. Zu dieser Jahreszeit ist dort kaum Betrieb. Dass Marlis K. schon am Samstag auf diesem Parkplatz entdeckt wurde, war Ergebnis der intensiven Suche durch Familienangehörige. Die fuhren alle Straßen zwischen Finsterwalde und Doberlug-Kirchhain ab, um die Verschwundene zu finden. Dort, wo sie das Auto mit der Toten entdeckten, lagen am Dienstag frische Blumen.
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  17. Die Cottbuser Staatsanwaltschaft wirft Veysel K. Totschlag und nicht Mord an der Finsterwalderin vor, weil sie von einem Streit als Auslöser für die Bluttat ausgeht. "Es gibt sonst keinen anderen erklärbaren Grund dafür", sagt Oberstaatsanwalt Horst Nothbaum. Bis auf die massive Gewalt im Genitalbereich habe die Frau keine anderen Verletzungen gehabt. Gestern Nachmittag wurde gegen Veysel K. Haftbefehl erlassen. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.
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